Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

Dudelfunk - Hilfe

12 views
Skip to first unread message

Oliver Gert Minich

unread,
Jun 22, 1998, 3:00:00 AM6/22/98
to

Hallo!
Es ist nicht zu fassen. Schion mehrmals wurde in dieser Gruppe
ueber die Verflachung des Mediums Radio gesprochen, hauptsaechlich
in Bezug auf das Gebahren der Privatsender.
Der saarlaendische Privatmonopolist Radio Salue hat nun sein Programm
auch geaendert. War die ganze Zeit (ueber die journalistische Qualitaet
legen wir mal gleich den Mantel des gnaedigen Schweigens) ueber wenigstens
die Musikauswahl tatsaechlich anders als bei den meisten Privaten; auch
etwas skurileres hatte hin und wieder seine Chance, hat man jetzt das Musik=
programm, wie es so schoen heisst, "verjuengt". *schauder* Nun also noch
ein Teeny - Dudelfunker mehr. Ich frage mich manchmal, warum es wirklich
ueberall so weit kommen muss. Liest man sich die Beitraege in dieser
Gruppe durch, bemerkt man sehr wohl, dass es Leute gibt, die sich nach
Programmen mit Niveau sehnen. Sind wir wirklich so wenige?
Es scheint leider so. Hier im Saarland sind mit normalem Aufwand (an
bekannteren Programmen) zu empfanhgen: Radio Salue(Kommentar siehe oben),
RPR1 & 2 (Musterbeispiele an hirnlosem Dudelfunk), SWF3 (das derzeit mit einer
totalen Verflachung seines Programmes wohl den Abschied leichter machen
will), SR1 (langweilig in Praesentation und Inhalt). Desweiteren noch einige
Huptata Programme. Die beiden einziegen interessanten Programme sind die
beiden Deutschlandradios. Aber auch hier muss man im Saarlansd abstriche
machen. Den DLF darf man sich verrauscht auf Mittelwelle geben, und die
Frequenzen von DLR Berlin sind so schwach, dass man fuer das nun wirklich
nicht grosse saarland derer 7 (!) braucht, und dennoch ist der Empfang
meistens noch gestoert, wenn man dierekt neben dem Sender vorbeifaehrt.
Anspruchsvolles Radio ist leider ueberall im Rueckwaertsgang.

Entschuldigt die Laenge dieses Beitrages, aber das musste einfach mal
raus.
-----------------------
Schoene Gruesse
Oliver

ol...@stud.uni-sb.de

Erich Hofbauer

unread,
Jun 22, 1998, 3:00:00 AM6/22/98
to


Oliver Gert Minich schrieb:

> Nun also noch
> ein Teeny - Dudelfunker mehr. Ich frage mich manchmal, warum es wirklich
> ueberall so weit kommen muss. Liest man sich die Beitraege in dieser
> Gruppe durch, bemerkt man sehr wohl, dass es Leute gibt, die sich nach
> Programmen mit Niveau sehnen. Sind wir wirklich so wenige?
>

du solltest dir eine sat-anlage zulegen. dann hast du (zumindest zu hause) eine
größere auswahl, und findest möglicherweise doch noch brauchbare programme. selbst
bei einer analogen astra-anlage hast du abgesehen von den fs-programmen ca. 30
radioprogramme zur auswahl. adr ist aber empfehlenswert.

erich


--
Erich Hofbauer ICQ 8212810
Achtung: Bei mail-reply "easyrider" durch erich.hofbauer ersetzen
-----------------------------------------------------------------------------------

In 1968 it took the computing-Power of 2 C-64 to fly a rocket to the moon.
Now, 1998 it takes the Power of a Pentium 233 MMX to run Windows 98.
Something must have gone wrong.


Thomas Meyer

unread,
Jun 22, 1998, 3:00:00 AM6/22/98
to

Oliver Gert Minich schrieb in Nachricht <6ml6n7$b...@hades.rz.uni-sb.de>...

>Der saarlaendische Privatmonopolist Radio Salue hat nun sein Programm
>auch geaendert. War die ganze Zeit (ueber die journalistische Qualitaet
>legen wir mal gleich den Mantel des gnaedigen Schweigens) ueber wenigstens
>die Musikauswahl tatsaechlich anders als bei den meisten Privaten; auch
>etwas skurileres hatte hin und wieder seine Chance, hat man jetzt das
Musik=

>programm, wie es so schoen heisst, "verjuengt". *schauder* ?

Aber ist es nicht so, dass es jetzt auch "mehr Informationen" bei Radio
Salue gibt? Ich kann das Programm hier in Suedwestfalen/NRW zwar nicht
emfpangen, aber angeblich gibt's doch zumindest jetzt ZWEI mal pro Stunde
fuer fuenf Minuten Nachrichten (vorher hatte es wohl nur ganz kurze
Schlagzeilen-Ticker einmal die Stunde gegeben).

Meine Fragen:
- Ist das richtig?
- Wie sind diese "Nachrichten" denn so?
- Und: Gibt es ausserhalb dieser Nachrichten auch sonst noch Platz fuer
redaktionelle Beitraege bei Radio Salue oder beschraenkt sich das aufs
CDs-Abspulen und lustige Gewinnspiele?

>Anspruchsvolles Radio ist leider ueberall im Rueckwaertsgang.


Naja, dass es auch anders gehen kann, beweisen meiner Meinung nach ORB und
SFB mit ihrem "neuen" (mittlerweile auch schon ein paar Monate her) Programm
Radio Eins. Kann man uebrigens bundesweit via ADR empfangen.

Thomas


Holger Bruns

unread,
Jun 22, 1998, 3:00:00 AM6/22/98
to

In article <358E869C...@telekabel.at>
Erich Hofbauer <erich.h...@telekabel.at> writes:

>> Nun also noch
>> ein Teeny - Dudelfunker mehr. Ich frage mich manchmal, warum es wirklich
>> ueberall so weit kommen muss. Liest man sich die Beitraege in dieser
>> Gruppe durch, bemerkt man sehr wohl, dass es Leute gibt, die sich nach
>> Programmen mit Niveau sehnen. Sind wir wirklich so wenige?
>>

>du solltest dir eine sat-anlage zulegen. dann hast du (zumindest zu hause) eine
>größere auswahl, und findest möglicherweise doch noch brauchbare programme. selbst
>bei einer analogen astra-anlage hast du abgesehen von den fs-programmen ca. 30
>radioprogramme zur auswahl. adr ist aber empfehlenswert.

Die Menge der empfangbaren Stationen macht es nicht. Es gibt einige hundert
Stationen, aber eigentlich nur fünf Programme: CA, CHR, DOM, Info und Klassik.
CA heißt contemporary adult und ist ein Radio mit Schlagern für die über
30jährigen. CHR ist contemporary hitradio und ist ein Radio mit Schlagern für
Jugendliche. DOM heißt deutschorientiert - musikalisch und ist Humptata. Info
sind Nachrichtensender, Klassik sind Sender mit den größten Hits des 17., 18.
und 19. Jahrhunderts.

Dank der privaten Dudler und der öffentlich-rechtlichen Popwellen gibt es
eigentlich keine Radiokultur mehr, sondern nur noch Werbefunk. Die Reste der
einstigen Radiokultur findet man in den Deutschlandradios, den Kulturwellen
und den wenigen verbliebenen Vollprogrammen wie Bayern2Radio sowie auf den
LMK-Wellen, sofern es sich um internationale Stationen handelt.

Das ist verdammt schade. Ich habe einige alte Radiomitschnitte aus den 70ern
und 80ern, die ich inzwischen nicht mehr missen möchte. Sie ersetzen zwar
nicht das Programm, aber sie erinnern daran, daß Radio ein kreatives und
aufregendes Medium sein könnte, wenn es nicht die Werbung gäbe, der wir zu
verdanken haben, daß es keine Programme, sondern nur noch Formate gibt.

Holger


Frank Merz

unread,
Jun 22, 1998, 3:00:00 AM6/22/98
to

Hallo Oliver,

am Montag, 22 Juni 1998 schrieb Oliver Gert Minich an All:

OM> sehnen. Sind wir wirklich so wenige? Es scheint leider so. Hier im
OM> Saarland sind mit normalem Aufwand (an bekannteren Programmen) zu
OM> empfanhgen:

[...]

OM> vorbeifaehrt. Anspruchsvolles Radio ist leider ueberall im
OM> Rueckwaertsgang.

Und was ist eigentlich aus dem guten alten RTL geworden, das direkt aus der
Villa in Luxembourg bei euch doch auch terrestrisch zu empfangen war ? Was
senden die denn jetzt ueber Antenne, wo's bundesweit leider nur noch Oldies
gibt ?


Mit freundlichen Gruessen aus Papenburg

Frank eMail: Frank...@f4009.n2426.z2.fidonet.org

URL: http://merz.home.pages.de

Sollten die Lautsprecher ihrer Stereoanlage sehr dumpf klingen,
dann pruefen sie bitte, ob dieselben eventuell noch verpackt sind.

Thomas Meyer

unread,
Jun 22, 1998, 3:00:00 AM6/22/98
to

Holger Bruns schrieb in Nachricht ...


>In article <358E869C...@telekabel.at>
>Erich Hofbauer <erich.h...@telekabel.at> writes:
>
>Die Menge der empfangbaren Stationen macht es nicht. Es gibt einige hundert
>Stationen, aber eigentlich nur fünf Programme: CA, CHR, DOM, Info und
Klassik.
>CA heißt contemporary adult und ist ein Radio mit Schlagern für die über
>30jährigen.

Hmm, Du meinst sicherlich "AC", also "Adult Contemporary" - so heisst dieses
Format in allen gaengigen Fachbuechern. Als "Schlager fuer die ueber
30jaehrigen" wuerde ich das allerdings nicht bezeichnen, auch wenn ich es
toll finde, dass Du anstelle des Dir vielleicht zu "undeutschen" Begriffs
"Hits" mit einem Schmunzeln zwischen den Zeilen das Wort "Schlager" benutzt.
:-)
Zielgruppe des AC-Radioformats sind die 25- bis 40jaehrigen; die Musikfarbe
koennte man beschreiben als (in Deutschland zu ueber 80 Prozent
englischsprachige) Rock- und Popmusik aus den 70er, 80er und 90er Jahren
ohne besondere Extreme.


Thomas

Holger Bruns

unread,
Jun 23, 1998, 3:00:00 AM6/23/98
to

In article <358eb...@rainbow.hrz.uni-siegen.de>
"Thomas Meyer" <t_m...@student.uni-siegen.de> writes:

>Naja, dass es auch anders gehen kann, beweisen meiner Meinung nach ORB und
>SFB mit ihrem "neuen" (mittlerweile auch schon ein paar Monate her) Programm
>Radio Eins.

Ich habe Radio Eins bisher nicht gehört, ich kann es terristrisch und mangels
Schüssel nicht empfangen. Von daher nur aus zweiter Hand: Nach meinen
Informationen wird intern über das Programm und die Programmstruktur intensiv
diskutiert. Das hat offenkundig positive Auswirkungen, denn die Ablösung von
Radio Brandenburg durch Radio Eins hat zunächst viele Stammhörer tief
enttäuscht, die sich jetzt allmählich wieder beruhigen. Dennoch wird für ein
anspruchsvolles Radio wohl immer noch zu viel Musik gesendet; mal sehen,
wie es weitergeht mit der Entwicklung.

Holger


ThomasKumm

unread,
Jun 23, 1998, 3:00:00 AM6/23/98
to

Hallo,

da ich als Berliner unmittelbar von der ORB/ SFB- Hörfunkreform des
letzten Jahres und deren Produkten betroffen bin, möchte ich Widerspruch
zu der Bewertung von Radio 1 einlegen- und das (bitte nicht boese sein)
sehr scharf.

Holger Bruns wrote:
>
> In article <358eb...@rainbow.hrz.uni-siegen.de>
> "Thomas Meyer" <t_m...@student.uni-siegen.de> writes:
>
> >Naja, dass es auch anders gehen kann, beweisen meiner Meinung nach ORB und
> >SFB mit ihrem "neuen" (mittlerweile auch schon ein paar Monate her) Programm
> >Radio Eins.

Was "ging hier anders"? Das qualitativ weitaus bessere, kreative und
journalistisch in D herausragende alternative Kulturprogramm Radio
Brandenburg wurde zugunsten des langweiligeren, dudligeren und
inhaltsleereren Radio 1 geopfert! In der letztjährigen Diskussion zu
diesem Thema brachte es ein Diskutant auf den Punkt: "Qualität ist eine
Frage des Massstabes. Vielleicht wurde deshalb die Qualitätsmarke Radio
B abgeschaltet".


>
> Ich habe Radio Eins bisher nicht gehört, ich kann es terristrisch und mangels
> Schüssel nicht empfangen. Von daher nur aus zweiter Hand: Nach meinen
> Informationen wird intern über das Programm und die Programmstruktur intensiv
> diskutiert. Das hat offenkundig positive Auswirkungen, denn die Ablösung von
> Radio Brandenburg durch Radio Eins hat zunächst viele Stammhörer tief
> enttäuscht, die sich jetzt allmählich wieder beruhigen. Dennoch wird für ein
> anspruchsvolles Radio wohl immer noch zu viel Musik gesendet; mal sehen,
> wie es weitergeht mit der Entwicklung.
>
> Holger

Von Beruhigung über Radio 1 bei mir keine Spur. Die einzige
"Beruhigung", die ich habe, ist die Stille zu hause. Ich höre
(wochentags) kein Radio mehr, eben weil bspw. das Morgenprogramm auf
Radio 1 in meinen Augen schlecht ist und dem Vorläufer auf dieser
Frequenz nicht das Wasser reichen kann- weder musikalisch und erst recht
nicht in der Art der Beiträge. Ein voellig steriles, durchformatiertes,
jede Stunde gleichklingendes Tagesprogramm ist nicht nach meinem
Geschmack. Wer sich auf 2 Sendungen beschränkt- nämlich der sog. "1 nach
x- "Magazin""- Reihe und Musikspecials ab 19.00- kann nicht ernsthaft
qualitative Ansprüche haben.
Was hier und auch schon in den Jahren davor mit DT 64, Rockradio B in
dieser Region zerstört wurde, ist m.E. gravierender als die allmähliche
(durchaus aber zu Recht kritisierte) Verflachung von Dudelsendern, die
an sich schon immer "Trends" gefolgt sind und ueber die simple, aber
scheinbar aufzugehende Formel "Je duemmer das Programm, je mehr Hörer"
ihr Programm definieren.
Dabei kann man dennoch behaupten, dass Sender wie Radio 1 oder Radio
Fritz (beide SFB/ORB) über bundesweitem Niveau senden. Aber wie gesagt:
Qualität ist eine Frage des Massstabes....Und deshalb bin ich nach wie
vor sauer ueber Radio 1 und der Unfaehigkeit der Chefetage, die
zahlreiche Hoererkritik des letzten Jahres transparent umzusetzen. Die
Radio B- Hoerer in meinem Bekanntenkreis jedenfalls verzichten auf das
"zweifelhafte Vergnügen", Radio (1) zu hoeren.

Mit freundlichen Grüssen

Thomas Kumm

Thomas Meyer

unread,
Jun 24, 1998, 3:00:00 AM6/24/98
to

ThomasKumm schrieb in Nachricht <358FF0...@ihs.ee.tu-berlin.de>...

> In article <358eb...@rainbow.hrz.uni-siegen.de>
> "Thomas Meyer" <t_m...@student.uni-siegen.de> writes:
>
> >Naja, dass es auch anders gehen kann, beweisen meiner Meinung nach ORB
und
> >SFB mit ihrem "neuen" (mittlerweile auch schon ein paar Monate her)
Programm
> >Radio Eins.

> Was "ging hier anders"? Das qualitativ weitaus bessere, kreative und
> journalistisch in D herausragende alternative Kulturprogramm Radio
> Brandenburg wurde zugunsten des langweiligeren, dudligeren und
> inhaltsleereren Radio 1 geopfert! In der letztjährigen Diskussion zu
> diesem Thema brachte es ein Diskutant auf den Punkt: "Qualität ist eine
> Frage des Massstabes. Vielleicht wurde deshalb die Qualitätsmarke Radio
>B abgeschaltet".


Nun gut, wenn Du so einen direkten Vergleich ziehst zwischen einem
ehemaligen Kulturprogramm und jetzigen Radio Eins ziehst, mag das sicherlich
richtig sein.
Fuer mich als "out-of-Berlin"-Hoerer allerdings ist Radio Eins fuer einen
durchhoerbaren Sender, als der es ja sicherlich konzipiert ist, ein sehr
qualitaetsvolles Radioporgramm - qualitaetsvoll sowohl vom "Wort" als auch
von der Musik her (immer im Vergleich zu anderen oeffentlich-rechtlichen
oder privaten Magazin- und/oder Popwellen!).
Bei denen hat man das Gefuehl, dass nicht das Computerprogramm allein die
Playlist bestimmt, sondern sich auch ein paar Musikredakteure um den "guten
Ton" kuemmern.

Thomas

Hans-H.Hirschelmann

unread,
Jun 24, 1998, 3:00:00 AM6/24/98
to

*Hallo,*
Thomas Meyer äußerte sich am 24.06.98 um 00:28
in /DE/ALT/HOERFUNK unter dem Betreff
"Re: Dudelfunk - Hilfe/ Radio 1"

> ThomasKumm schrieb in Nachricht <358FF0...@ihs.ee.tu-berlin.de

>> In article <358eb...@rainbow.hrz.uni-siegen.de>
>> "Thomas Meyer" <t_m...@student.uni-siegen.de> writes:

>>> Naja, dass es auch anders gehen kann, beweisen meiner Meinung
>>> nach ORB und SFB mit ihrem "neuen" (mittlerweile auch schon
>>> ein paar Monate her) Programm Radio Eins.

>> Was "ging hier anders"? Das qualitativ weitaus bessere, kreative
>> und journalistisch in D herausragende alternative Kulturprogramm
>> Radio Brandenburg wurde zugunsten des langweiligeren, dudligeren
>> und inhaltsleereren Radio 1 geopfert!

> Nun gut, wenn Du so einen direkten Vergleich ziehst zwischen einem


> ehemaligen Kulturprogramm und jetzigen Radio Eins ziehst, mag das
> sicherlich richtig sein.

Radio Brandenburg war zwar Kult(ur), aber nicht "ein
Kultursender" in Abgrenzung zu einem "Durchhörsender" in dem der
gesellschaftliche und politische Alltag verarbeitet wird. Das
geschah bei RB in viel intensiver.

> Fuer mich als "out-of-Berlin"-Hoerer allerdings ist Radio Eins
> fuer einen durchhoerbaren Sender,

Vielleicht durchhörbar im Sinne von "in einem Ohr rein, und
unverbraucht aus'm anderen wieder raus"

> als der es ja sicherlich konzipiert ist, ein sehr
> qualitaetsvolles Radioporgramm - qualitaetsvoll sowohl vom
> "Wort" als auch von der Musik her (immer im Vergleich zu
> anderen oeffentlich-rechtlichen oder privaten Magazin- und/
> oder Popwellen!).

Newstalk ist meist noch blöder als "zwei auf eins," RTL noch
aufgebrauster. Na und? Der Maßstab Radio Brandenburg ist für
meinen Geschmack nicht einmal zu einem Achtel erfüllt.
Kaum noch Telefoninterviews, keine politischen Magazinsendungen
mehr, El Globe ade. (Kein Ersatz auf Radio Kultur). Happysad
statt Songbook und Boogiland. Albernheiten als Selbstzweck statt
Infos mit(tels) Witz und Scharm.

> Bei denen hat man das Gefuehl, dass
> nicht das Computerprogramm allein die Playlist bestimmt, sondern
> sich auch ein paar Musikredakteure um den "guten Ton" kuemmern.

Bei RB gab's überhaupt keine Computerlist.

> Thomas


Mit freundlichem Gruß

Hans-Hermann Hirschelmann

Martin Schmidt

unread,
Jun 24, 1998, 3:00:00 AM6/24/98
to


On Tue, 23 Jun 1998, ThomasKumm wrote:

> Hallo,
>
> da ich als Berliner unmittelbar von der ORB/ SFB- Hörfunkreform des
> letzten Jahres und deren Produkten betroffen bin, möchte ich Widerspruch
> zu der Bewertung von Radio 1 einlegen- und das (bitte nicht boese sein)
> sehr scharf.

> Was hier und auch schon in den Jahren davor mit DT 64, Rockradio B in


> dieser Region zerstört wurde, ist m.E. gravierender als die allmähliche
> (durchaus aber zu Recht kritisierte) Verflachung von Dudelsendern, die
> an sich schon immer "Trends" gefolgt sind und ueber die simple, aber
> scheinbar aufzugehende Formel "Je duemmer das Programm, je mehr Hörer"
> ihr Programm definieren.

DT64 hat sich als mdr Sputnik voll in diese Richtung entwickelt. Eines der
Ergenisse ist gerade unter de.alt.fan.sputnik zu bewundern. Das andere
kann man jetzt sogar wieder auf UKW hoeren (Halle, 104,4 MHz).

So kann's gehen
Martin


Thomas Meyer

unread,
Jun 24, 1998, 3:00:00 AM6/24/98
to

Hans-H.Hirschelmann schrieb in Nachricht
<6wSTk...@hirsch.tbx.BerliNet.De>...


>> ThomasKumm schrieb in Nachricht <358FF0...@ihs.ee.tu-berlin.de
>
>>> In article <358eb...@rainbow.hrz.uni-siegen.de>
>>> "Thomas Meyer" <t_m...@student.uni-siegen.de> writes:
>
>> Fuer mich als "out-of-Berlin"-Hoerer allerdings ist Radio Eins
>> fuer einen durchhoerbaren Sender,
>
>Vielleicht durchhörbar im Sinne von "in einem Ohr rein, und
>unverbraucht aus'm anderen wieder raus"


Ja genau, und warum auch nicht? Muss mich ein qualitaetsvolles Radioprogramm
andauernd zum bierernsten Nachdenken anregen? Genuegt es nicht auch, wenn
dort Musik laeuft, die eben nicht ganz genau die gleiche ist, wie ich sie
auf den anderen "Dudelwellen" stuendlich hoeren muss? Genuegt es nicht auch,
wenn ich dort gute Wortbeitraege bekomme, die auch mal ueber die "1:30"
hinausgehen und Themen behandeln, die im uebrigen Dudelfunk komplett unter
Tisch fallen?
Ich finde, gerade ein gut durchhoerbares, aber dennoch nicht "dudeliges",
sondern qualitaetsvolles Radioprgramm zu machen - darin besteht eine
Riesenherausforderung.
Den Hoerer eine Stunde lang mit Hardcore-Kultur zuzuknallen, ohne mal einen
Gedanken an einen weiteren Hoererkreis zu verschwenden, der nicht ueber
einen Hochschulabschluss oder auch das Abitur verfuegt, ist meiner Meinung
nach relativ einfach.


Thomas

Thomas Meyer

unread,
Jun 24, 1998, 3:00:00 AM6/24/98
to

Wolfgang Schwanke schrieb in Nachricht <6mr14f$9ck$1...@unlisys.unlisys.net>...

>Das Problem sind ja nicht "Dudelwellen" als solche. Man kann reine
>Popsender hochintelligent und abwechslungsreich machen. Wer schonmal
>in England laenger Radio gehoert hat, weiss das.
>Das Problem ist, dass die Deutschen das nicht koennen. Hier werden
>Popsender definitionsgemaess grottendaemlich produziert.


Naja, positive Gegenbeispiele gibt es meiner Meinung nach schon: besagtes
Radio Eins in Berlin/Brandenburg oder aber auch das Jugendradio des
Westdeutschen Rundfunks, "Eins Live".
Diese beiden heben sich schon von den peinlichen Versuchen der anderen
oeffentlich-rechtlichen Anstalten ab, "privater als die Privaten" sein zu
wollen.

Thomas

Holger Bruns

unread,
Jun 24, 1998, 3:00:00 AM6/24/98
to

In article <35912...@rainbow.hrz.uni-siegen.de>
"Thomas Meyer" <t_m...@student.uni-siegen.de> writes:

>Naja, positive Gegenbeispiele gibt es meiner Meinung nach schon: besagtes
>Radio Eins in Berlin/Brandenburg oder aber auch das Jugendradio des
>Westdeutschen Rundfunks, "Eins Live".
>Diese beiden heben sich schon von den peinlichen Versuchen der anderen
>oeffentlich-rechtlichen Anstalten ab, "privater als die Privaten" sein zu
>wollen.

Radio Eins kann ich nicht empfangen, daher nicht beurteilen, aber Eins Live
ist hier im Kabel: Prädikat langweilig. Jedenfalls tagsüber. Abends und nachts
kommen manchmal ganz nette Hörspiele und dieses Talk-Radio mit Jürgen
Domian. Aber da gähne ich dann aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit.

Holger


Hans-H.Hirschelmann

unread,
Jun 24, 1998, 3:00:00 AM6/24/98
to

*Hallo,*
Thomas Meyer äußerte sich am 24.06.98 um 10:26

in /DE/ALT/HOERFUNK unter dem Betreff
"Re: Dudelfunk - Hilfe/ Radio 1"

>>> Fuer mich als "out-of-Berlin"-Hoerer allerdings ist Radio Eins
>>> fuer einen durchhoerbaren Sender,

>> Vielleicht durchhörbar im Sinne von "in einem Ohr rein, und
>> unverbraucht aus'm anderen wieder raus"

> Ja genau, und warum auch nicht?

Weil's öde ist und die Rundfunkgebühren für was besseres
ausgegeben werden sollte.

> Muss mich ein qualitaetsvolles Radioprogramm andauernd zum
> bierernsten Nachdenken anregen?

Hat Radio Brandenburg andauernd zum bierernsten Nachdenken
angeregt?

> Genuegt es nicht auch, wenn dort Musik laeuft, die eben nicht ganz
> genau die gleiche ist, wie ich sie auf den anderen "Dudelwellen"
> stuendlich hoeren muss?

Das war bei Radio Brandenburg der Fall und zwar durchgängig. Bei
R1 gibt's neben *relativ* viel Hörbarem auch oft diese
gräßlichen Hoppeldänz- und Grölhits. Das Musikprogramm bei RB
war klarer strukturiert, auf einem höheren Niveau und dennoch
vielfältiger. (Es gab z.B. Lieder, Weltmusik oder Jazz)
Insgesamt trotzdem viel angenehmer hörbarer. Davon abgesehen
genügt "einfach gute Musik" für ein öffentlich rechtliches Radio
eben nicht. Die ersatzlose Abwicklung von Magazinsendungen wie
dem Umwelt- und dem Wissenschaftsjournal, El Globe,
Frauenmagazin usw. finde ich skandalös. Stolpe jammerte neulicht
über den Mangel an politischer Bildung im Land. Ja, wo soll sie
denn herkommen?

> Genuegt es nicht auch, wenn ich dort gute
> Wortbeitraege bekomme, die auch mal ueber die "1:30" hinausgehen
> und Themen behandeln, die im uebrigen Dudelfunk komplett unter
> Tisch fallen?

Gegenüber Radio Brandenburg fallen die wenigen Wortbeiträge weit
zurück.

> Ich finde, gerade ein gut durchhoerbares, aber
> dennoch nicht "dudeliges",

Ich höre auch nicht den ganzen Tag Deutschlandradio. Trotzdem
ist mir R1 eindeutig zu dudlig. Radio Brandenburg war deutlich
besser.

> sondern qualitaetsvolles Radioprgramm zu machen - darin
> besteht eine Riesenherausforderung.

> Den Hoerer eine Stunde lang mit Hardcore-Kultur zuzuknallen, ohne
> mal einen Gedanken an einen weiteren Hoererkreis zu verschwenden,
> der nicht ueber einen Hochschulabschluss oder auch das Abitur
> verfuegt, ist meiner Meinung nach relativ einfach.

Wer verlangt das? Warum schießt Du auf selbstgebastelte
Pappkameraden? Ich spreche von einen Qualitätsabfall gegenüber
Radio Brandenburg.

David Ohrndorf

unread,
Jun 25, 1998, 3:00:00 AM6/25/98
to

Hans-H.Hirschelmann schrieb in Nachricht
<6wSVlfw$O...@hirsch.tbx.BerliNet.De>...

>Das Musikprogramm bei RB
>war klarer strukturiert, auf einem höheren Niveau und dennoch
>vielfältiger. (Es gab z.B. Lieder, Weltmusik oder Jazz)
>Insgesamt trotzdem viel angenehmer hörbarer.

Was ich an dieser ganzen Diskussion bedauere ist der
Umstand das hier oftmals einfach nur irgendwelche
"Fan-Statements" gepostet werden. Ich habe den Eindruck
dieses RB war Kult bei euch im Osten und weil das jetzt nicht
mehr da ist schmollt ihr rum...
Wenn es fuer jede noch so diversifizierte Zielgruppe ein adaequates
Programm geben soll, dann haben wir bald "den Sender für
die 27-28 jährige Hausfrau mit Abitur und einem Kind" und
"den Sender fuer den 15-16 jährigen Gesamtschüler Typ 'Funfreak'"
Und das geht nicht. Radio wird doch fuer Hoerer gemacht und nur weil
es da eine Handvoll selbsternannter Kulturfreaks gibt, die sich aus Protest
nicht an ein neues Format gewoehnen wollen(was ja auch wieder
von intolleranz zeugt, derer sich die Kulturfreaks ja normalerweise
voellig entsagen) ist das kein Grund ein altes verstaubtes Format
beizubehalten.


>Davon abgesehen
>genügt "einfach gute Musik" für ein öffentlich rechtliches Radio
>eben nicht. Die ersatzlose Abwicklung von Magazinsendungen wie
>dem Umwelt- und dem Wissenschaftsjournal, El Globe,
>Frauenmagazin usw. finde ich skandalös.

Da bestehen gewisse Parallelen zum "Vinyl-CD-Streit" der 80er Jahre.
Die Hipie-Generation sieht ihren sentimental geliebten Tontraeger
untergehen und heult rum, statt die Vorteile der CD zu sehen...und heute
sind
sie fast alle davon begeistert...
Innovationen muessen nicht immer schlecht sein....

bye
David ohrn...@student.uni-siegen.de
http://tmkdo.home.ml.org
Klick!


Carsten Arnold

unread,
Jun 25, 1998, 3:00:00 AM6/25/98
to

On Wed, 24 Jun 1998 10:17:09 +0200, Martin Schmidt wrote:

>DT64 hat sich als mdr Sputnik voll in diese Richtung entwickelt.

Das Stimmt. :-(

>Eines der Ergenisse ist gerade unter de.alt.fan.sputnik zu bewundern.

Hey, die Gruppe ist doch gelöscht worden.

Gruss
Carsten
--
URL: http://home.t-online.de/home/C.Arnold

Versicherungsvertreter verkaufen Versicherungen, Volksvertreter
verkaufen....
(Autor unbekannt)


ThomasKumm

unread,
Jun 25, 1998, 3:00:00 AM6/25/98
to

Hallo,


David Ohrndorf wrote:
>
> Was ich an dieser ganzen Diskussion bedauere ist der
> Umstand das hier oftmals einfach nur irgendwelche
> "Fan-Statements" gepostet werden. Ich habe den Eindruck
> dieses RB war Kult bei euch im Osten und weil das jetzt nicht
> mehr da ist schmollt ihr rum...

(Unverstaendnis)... welche Passagen meines Postings vom Di. erwecken bei
dir den Eindruck, dies sei "irgendein "Fan- Statement"" ??
(Die Frage gilt auch m.E. auch für die Beitraege von Hans.- H.
Hirschelmann.)

[bei euch im Osten].. das muss ich nochmal extra rausziehen, weil es
mich enorm aergert. Unterstellt, du meinst damit nicht nur die
Himmelsrichtung, sondern willst eigentlich "Ex- DDR" sagen, so moechte
ich dich fragen, woher du die Sicherheit nimmst, Hans H. Hirschelmann,
Wolfgang Schwanke, ich und all die anderen, die vornehmlich im letzten
Jahr an dieser Stelle oder in der hiesigen Presse ihre Meinung zu der
Thematik kundtaten, _allesamt_ in der DDR aufgewachsen sind ???
Ich habe- nach deinem Schreiben uebrigens das erste Mal bewusst-
darueber nachgedacht, welche Herkunft (ehemal.) DT 64-, Radio
Brandenburg-, DS- Kultur- Hoerer meines Freundeskreis haben. Ein sehr
gemischtes und kein eindeutiges Ergebnis....
Warum also Graeben aufreissen, wo keine sind? Graeben, die fuer mich den
Charakter eines "Totschlagargumentes" haben. Als im letzten Jahr die
Kritik an Radio 1 losging, war das erste Argument des Senders, "hier
eine reine Ost- West- Debatte" zu haben, die mit der Zeit- also wenn die
Ostler ruhig gestellt sind und das Neue zu schaetzen wissen- beendet
ist. Natuerlich war die Unsinnigkeit dieses "Argumentes" auch den
meisten am Sender bekannt, nur hatte die Chefredaktion gehofft, damit
weiterer Diskussion aus dem Wege zu gehen. Als das nicht richtig
funktionierte (genau weil die Radio B- Hoererschaft in puncto Herkunft
sehr inhomogen war), huellte man sich gaenzlich in Schweigen und
ueberstand so tapfer die Protestwoge. Womit die etwas polemische Frage
gestattet sei, ob sich an dieser Stelle nicht der aus Marburg (BRD)
stammende Chefredakteur einer "ausgezeichneten DDR- Tradition, der
Intransparenz" bediente? Wenn denn Radio 1 "aussergewoehnliches Radio
...fuer Leute mit Lust auf Auseinandersetzung" bieten will, dann darf
dies nicht ausschliessen, dass das Radio u.U. selbst Gegenstand der
Auseinandersetzung wird.

Mit dem Begriff "Kult" kann ich nicht so richtig was anfangen, weder
bzgl. Radio B, DT 64 noch anderer Sender. Dennoch, und auch hier bin ich
leicht veraergert, schaue z.B. mal in die NG von SWF 3
(de.alt.fan.swf3 glaube ich). Dort wird sehr intensiv der Sender
begleitet, den ich, da er im Kabel eingespeist wird und demzufolge hier
empfangbar ist, mit Verlaub nicht sonderlich gut finde. Trotzdem scheint
er im Sendegebiet "Kult" zu sein und niemand hat was dagegen. Dass es
also in "Ost und West, Nord und Sued" Kultobjekte zu geben scheint,
liegt wohl in der Natur der Sache von mensch, sich "identifizieren" zu
wollen und sollte den Leuten nicht vorgehalten werden. Wer sich fuer die
Resonanz auf Radio Brandenburg interessiert, findet dafuer bei genauerem
Hinschauen eine ganze Reihe von Gruenden. Und er versteht auch die
Veraergerung vieler ueber Radio 1, das antreten sollte, "wesentliche
Elemente von Radio Brandenburg" zu uebernehmen.


> Wenn es fuer jede noch so diversifizierte Zielgruppe ein adaequates
> Programm geben soll, dann haben wir bald "den Sender für
> die 27-28 jährige Hausfrau mit Abitur und einem Kind" und
> "den Sender fuer den 15-16 jährigen Gesamtschüler Typ 'Funfreak'"
> Und das geht nicht. Radio wird doch fuer Hoerer gemacht und nur weil
> es da eine Handvoll selbsternannter Kulturfreaks gibt, die sich aus Protest
> nicht an ein neues Format gewoehnen wollen(was ja auch wieder
> von intolleranz zeugt, derer sich die Kulturfreaks ja normalerweise
> voellig entsagen) ist das kein Grund ein altes verstaubtes Format
> beizubehalten.

[Radio wird doch fuer Hoerer gemacht]... im Prinzip richtig. Dazu musst
du aber wissen, welche Interessen vorhanden sind, fuer die es sich
lohnt, einen Radiosender zu haben. Das erledigen momentan sogenannte
Marktforschungsinstitute, die "Analysen" ausarbeiten, welche
Programmformate in einer (ueber das Alter) definierten Hoerergruppe
moeglichst viele Hoerer bringen. Die Ergebnisse kannst du in der MA
nachlesen, und es sind genau diese Ergebnisse, die zu diesem
Ursprungsbetreff gefuehrt haben. Da hat ein Sender nicht die erhofften
Zahlen und irgendein schlauer Kopf stellt fest, dass das an dem
untrendigem Format laege. Also wird das Programm nach neuesten
Erkenntnissen formatiert und die Zahlen der naechsten MA sehnsuechtig
erwartet. Geht es wieder schief, geht es in eine neue Runde (z.B. das
Delta-Radio in SH, das nach mehreren Formaten nun gerade mal
Alternativrock probiert); klappt es, klopfen sich alle auf die Schulter
und sind die Groessten.
Und- hier widersprichst du dir m.E. selbst- wenn als Zielgruppe eines
Tages "der 15/16- jährige Gesamtschueler Typ Funfreak" werbetechnisch
attraktiv erscheint, wird es auch fuer ihn ein Programm geben. Ein
reales Beispiel fuer meine uebertriebene Darstellung gibt es sogar- MDR
Sputnik, aber das koennen dir kompeterente Leute erklaeren....;-)

Es sollte also noch andere Kriterien fuer einen Radiosender geben als
zweifelhafte Marktanalysen. Und da steht fuer mich geradezu
zwangslaeufig die journalistische Kompetenz ganz weit oben. Gerade weil
Pressefreiheit so enorm wichtig ist, sollte die journalistische
Qualitaet dieser Massstab sein. Und die duerfte nicht nur in Berieselung
bestehen, sondern auch in Bildung und explizit der Faehigkeit,
"Sendungen gestalten zu koennen", was Radio 1 ueber weite Strecken
fehlt. Und nicht nur "einer Handvoll Kulturfreaks oder Ostlern" fehlt,
sondern einer Anzahl von Leuten, fuer die sich der Erhalt oder zumindest
ein "sanfter" Umbau von Radio B gelohnt haette.
Aber dagegen sprachen u.a. die "Privat"interessen von Helmut Lehnert
(Chef Radio 1), der lieber mit "seinen alten SFB- und Radio 4 U"-
Kumpeln zum dritten Male das Radio 4 U- Konzept zum Einsatz brachte, das
so neu nicht ist.

[...ist das kein Grund ein altes verstaubtes Format beizubehalten].
Genau!

Die Leute, die ueber o.g. Faehigkeiten zzgl. angenehmer Zuhoerbarkeit
verfuegten, sind ausgeduennt worden. Zum Teil selbst gegangen, zum Teil
in den Ueberhang geschoben, zum Teil........

> >Davon abgesehen
> >genügt "einfach gute Musik" für ein öffentlich rechtliches Radio
> >eben nicht. Die ersatzlose Abwicklung von Magazinsendungen wie
> >dem Umwelt- und dem Wissenschaftsjournal, El Globe,
> >Frauenmagazin usw. finde ich skandalös.

Ich auch, Hans......

Trotzdem finde ich diese Diskussion sehr interessant, weil hier
unterschiedliche Erfahrungswelten und daraus resultierende Ansprueche
aufeinandertreffen. Schade, dass dies beispielsweise mit Helmut Lehnert
nicht moeglich war oder ist! Daher also besonders freundliche Gruesse
nach Siegen und den Rest an dieser Diskussion teilnehmenden
Bevoelkerung,

Thomas Kumm

Olaf Schroeder

unread,
Jun 25, 1998, 3:00:00 AM6/25/98
to

Hi Thomas!

Am 22.06.98 schrieb *t_m...@student.uni-siegen.de* (Thomas Meyer) :

> [...]


> Naja, dass es auch anders gehen kann, beweisen meiner Meinung nach
> ORB und SFB mit ihrem "neuen" (mittlerweile auch schon ein paar

> Monate her) Programm Radio Eins. Kann man uebrigens bundesweit via
> ADR empfangen.

Ehrlich? Welche Frequenz? Oder sag mir einfach, zu welchem
Fernsehprogramm die Ton(unter)traeger-Frq. gehoert.

schoene Gruesse aus Dortmund...

Olaf


--
Olaf Schroeder, Burgunderstr. 28, 44263 Dortmund, Tel.: 422384
E-Mail: ol...@douser.prima.de


hart_fo...@hotmail.com

unread,
Jun 25, 1998, 3:00:00 AM6/25/98
to

>
> dieses RB war Kult bei euch im Osten und weil das jetzt nicht
> mehr da ist schmollt ihr rum...

Klar. Alle Ossis sind bloed, undankbar und wohnen noch auf den Baeumen.


> Wenn es fuer jede noch so diversifizierte Zielgruppe ein adaequates
> Programm geben soll, dann haben wir bald "den Sender für
> die 27-28 jährige Hausfrau mit Abitur und einem Kind" und
> "den Sender fuer den 15-16 jährigen Gesamtschüler Typ 'Funfreak'"

Das Problem ist: ca. 80% aller Radioprogramme werden fuer die 14-30jaehrigen
gemacht und unterscheiden sich nur im Namen und den Jingles. Ich schliesse
mich der in diesem Forum vor einigen Wochen getaetigten Aeusserung voll und
ganz an, das ein Radiomoderator heutzutage offenbar nur seinen Namen und die
Uhrzeit fehlerfrei auszusprechen braucht; und bei den 40 Titeln, die sich im
Computer befinden, nicht durcheinander kommen darf. Mehr nicht. Dieses
Radioformat hat ein noch niedrigeres Niveau als die Bildzeitung. Dafuer
erfahren wir aber alle 10 min das dies das beste, tollste und schnellste
Radio ist, die besten Nachrichten bringt und alle furchtbar gluecklich sind.
Damit das Glueck aber nicht allzu lange anhaelt, werden wir durch aeusserst
kreative Werbung wieder auf die Erde zurueckgeholt. Musikalisch ist das immer
die gleiche Sosse. Und da schon alles vor und zurueckgespielt wurde,
schaendet man Klassiker der Rock- und Popgeschichte. In ihrer gnadenlosen
Kreativitaet werden Meilesteine der Musikgeschichte weichgespuelt, weil die
Hoerer ja so anspruchsvoll sind und mit den komplizierten Originalen nicht
klar kommen. Mir dreht sich dann der Magen mehrfach um, wenn ich diese
Coverversionen hoere, wie z.B. Owner of a lonely heart, Stand by me, And when
the rain begins to fall, Johnny B, etc. Oder Pump up the jam mit doppelter
Geschwindigkeit. Und auf allen Sendern die gleiche Musik. Und die Titel
mindestens 4mal am Tag, damit sie im kleinen Koepfen auch haengen bleiben.


> Und das geht nicht. Radio wird doch fuer Hoerer gemacht und nur weil
> es da eine Handvoll selbsternannter Kulturfreaks gibt, die sich aus Protest
> nicht an ein neues Format gewoehnen wollen(was ja auch wieder
> von intolleranz zeugt, derer sich die Kulturfreaks ja normalerweise

^^^^^^^^^^^

Soweit zum Thema Kultur.

> voellig entsagen) ist das kein Grund ein altes verstaubtes Format
> beizubehalten.

Radio sollte sich als Tagesbegleiter verstehen. Ein
zum-einen-Ohr-hinein-und-sofort-zum-anderen-hinaus Format haben wir alle Nase
lang und es wird dem Anspruch Radio auch nicht gerecht.

Zu den oben genannten 80% kommen dann 15% Schlagerwellen hinzu. Bleiben 5%
fuer den Rest. Furchtbar pluralistisch, oder?

Viele Popwellen lassen auch immer mehr nach (NDR 2, SWF 3, hr3), obwohl die
Anstalten spezielle Jugendprogramme geschaffen haben, die extra anspruchslos
sind. Dennoch schreitet hier die Verflachung sehr stark voran. Die Sender
trennen sich von ihren Hoerern und setzen sie vor die Tuere.

Das auch Popwellen nicht einfallslos sein muessen und immer die gleichen
Titel spielen, zeigen u.a. European Klassik Rock, BBC Radio 2 (die offenbar
mit ihren Hoerern mitwachsen; ich habe gerade festgestellt, das sie ihr
Programmschema nicht "verjuengt" haben, sondern sich verstaerkt Jazz und
Klassikern der 60er/70er widmen) oder DRS 3. Bei RSR Coleur 3 spielen sie
auch nicht immer die gleichen Titel, wenn ich sie einschalte.

Nicht ohne Grund wird erwogen, Lizenzen fuer Privatradio nicht mehr fuer
"Vollprogramme" (sind sie ja nicht!!!), sondern nur noch fuer Spartenradios zu
vergeben. Jazzradio sendet leider nur in Berlin; zu Klassikradio muss ich aber
sagen: typisch privater Hoerfunk. Zum Glueck gibt es ja WDR 3, Radio 3 und
Bayern 4 Klassik. Nur wegen Jam FM drehe ich meine Schuessel nicht.

>
> Da bestehen gewisse Parallelen zum "Vinyl-CD-Streit" der 80er Jahre.
> Die Hipie-Generation sieht ihren sentimental geliebten Tontraeger

^^^^^

Wie war das mit der Kultur??

> untergehen und heult rum, statt die Vorteile der CD zu sehen...und heute
> sind
> sie fast alle davon begeistert...
> Innovationen muessen nicht immer schlecht sein....
>

Blinder Fortschrittsglaube hat schon immer geschadet. Die heutigen
"Format"radios werfen ja alles ueber Bord, was unnuetz erscheint. Immer mehr
Formate sind nur noch in Nischen zu finden: Satire und Kabarett (ich meine
nicht "Radiocomedy"), Jazz, Hoerspiel, Feature, Informationen oberhalb der
1:30. Den Luxus Country zu spielen, leisten sich nur wenige Programme. Und
bei den meisten werden die Sendungen durch deutschen Pseudo-Country
verseucht.

Vom Vollprogramm zur Dudelwelle ist wohl kein Fortschritt.

Fazit: es gibt ja den Radiomachern zufolge hoechstens 2 Zielgruppen. Das geht
aber an der Realitaet vorbei und damit auch an einer grossen Zahl von Hoerern.
Das Medium Radio prostituiert sich in zunehmenden Masse an die Werbewirtschaft
(in dem das Format an die Wuensche derer angepasst wird, die etwas verkaufen
wollen) und verliert dadurch seine Unschuld. Wuerden sie sich Radio Fanta und
Aralwelle nennen, waere das wenigstens ehrlich..

Den Mangel an Intoleranz musst Du Dir vorwerfen lassen, da Du ja die Meinung
vertrittst, ein Format (oder vielleicht auch zwei) sei ausreichend.


-----== Posted via Deja News, The Leader in Internet Discussion ==-----
http://www.dejanews.com/ Now offering spam-free web-based newsreading

Beyme

unread,
Jun 26, 1998, 3:00:00 AM6/26/98
to

Im Artikel <359275...@ihs.ee.tu-berlin.de>, ThomasKumm
<ku...@ihs.ee.tu-berlin.de> schreibt:

>Es sollte also noch andere Kriterien fuer einen Radiosender geben als
>zweifelhafte Marktanalysen. Und da steht fuer mich geradezu
>zwangslaeufig die journalistische Kompetenz ganz weit oben. Gerade weil
>Pressefreiheit so enorm wichtig ist, sollte die journalistische
>Qualitaet dieser Massstab sein. Und die duerfte nicht nur in Berieselung
>bestehen, sondern auch in Bildung und explizit der Faehigkeit,
>"Sendungen gestalten zu koennen", was Radio 1 ueber weite Strecken
>fehlt.

Ich bin selbst unentschlossen und werfe mal so die Frage in den Raum: Wollen
wir denn überhaupt noch so ein Programm, daß nicht nur geile Mucke, sondern
auch kompentente Information bringt? Das Radio bringt Pink Floyd, während ich
gerade im Internet surfe, und ich weiß meistens, wo ich die Infos bekomme, die
ich haben will.

Thomas' eMail-Adresse verrät: Berlin. Und gerade Berlin macht auf mich den
Eindruck eines Modells, weil hier erstmals in Deutschland echte Spartenradios
entstehen. Für jede Musik und für jeden Stil der Information etwas. Mir geht es
oft so: Will ich meine Musik hören, schalte ich den Berliner Rundfunk 91!4 oder
104.6 RTL ein, will ich Nachrichten und Interviews, geht's nach zwei
Tastendrücken zu BerlinAktuell 93,6. Ich brauche gar kein Radio, das den
Spaghat zwischen geiler Mucke und Info probiert.

Alexander v. Beyme
Freier Journalist
eMail be...@aol.com

Thomas Meyer

unread,
Jun 26, 1998, 3:00:00 AM6/26/98
to

hart_fo...@hotmail.com schrieb in Nachricht
<6muk71$emr$1...@nnrp1.dejanews.com>...
>

>Radio sollte sich als Tagesbegleiter verstehen. Ein
>zum-einen-Ohr-hinein-und-sofort-zum-anderen-hinaus Format haben wir alle
Nase
>lang und es wird dem Anspruch Radio auch nicht gerecht.
>
>Zu den oben genannten 80% kommen dann 15% Schlagerwellen hinzu. Bleiben 5%
>fuer den Rest. Furchtbar pluralistisch, oder?


Naja, also so schlimm und "unpluralistisch" ist es auch nicht, wenn man mal
genau hinsieht. Bei uns zum Beispiel in Suedwestfalen/NRW sind fuenf von ca.
20 (also 25 Prozent) der terrestrisch empfangbaren Programme Kultur- bzw.
Wortwellen. Nur so zum Spass zaehl ich sie mal auf: WDR 3, WDR Radio 5, S 2
Kultur, HR2 und DLF Koeln.
Ich denke, dass es in anderen Sendegebieten, in die die Programme von
zumindest zwei oeffentlich-rechtlichen Anstalten empfangbar sind, geneuegend
Auswahl fuer Kulturbeflissene gibt. Dabei darf man ja auch nicht vergessen,
dass die Hoererzahl solcher Wellen nicht besonders hoch, die Kosten dafuer
aber um so hoeher sind. Das soll kein Totschlag-Argument a la
"Weg-mit-allem-was-keine-Quote-bringt" sein - lediglich ein kleiner Hinweis.

>Viele Popwellen lassen auch immer mehr nach (NDR 2, SWF 3, hr3), obwohl die
>Anstalten spezielle Jugendprogramme geschaffen haben, die extra
anspruchslos
>sind. Dennoch schreitet hier die Verflachung sehr stark voran. Die Sender
>trennen sich von ihren Hoerern und setzen sie vor die Tuere.


Man koennte es auch anders sehen: Die Sender schielen nach immer mehr
Hoerern und biedern sich ihnen mit noch breiiger Musik und flauerem Wort an.
Teilweise ist das ja dann auch (rein quotenmaessig) vom Erfolg gekroent.
Was waere denn, wenn siech diese altehrwuerdigen Popwellen ueberhaupt nicht
wandeln wuerden? Dann wuerde ihnen sicherlich schnell nachgesagt, sie
interessierten sich nicht fuer ihre Hoerer.

>Das auch Popwellen nicht einfallslos sein muessen und immer die gleichen
>Titel spielen, zeigen u.a. European Klassik Rock, BBC Radio 2 (die offenbar

Naja, also EKR geht ja nun auch etwas die Kreativitaet ab - mehr als Musik,
Jingles und ein paar flaue Ansagen gibt es da ja wohl auch nicht. Und die
Nachrichten (die superkurzen, oberflachen "Independent Radio News") sind ja
wohl auch nicht der Kompetenz-Knaller.

>mit ihren Hoerern mitwachsen; ich habe gerade festgestellt, das sie ihr
>Programmschema nicht "verjuengt" haben, sondern sich verstaerkt Jazz und
>Klassikern der 60er/70er widmen) oder DRS 3. Bei RSR Coleur 3 spielen sie
>auch nicht immer die gleichen Titel, wenn ich sie einschalte.

Ich kann es zwar auch nicht "objektiv" beurteilen, glaube aber sehr sehr
wohl, dass die bei diesen Sendern ebensolche Playlists haben wie bei uns.
Vielleicht kommt Dein subjektiver Eindruck ["Immer, wen ich einschalte,
laufen dort nicht die gleichen Titel"] auch daher, dass Du Sender wie Coleur
3 lediglich ueber Satellist empfaengst - also wahrscheinlich aufgrund der
grossen Auswahl weniger lang bei einem einzigen Sender "bleibst". Dann
weisst Du moeglicherweise auch nicht, was die "wirklich" den ganzen Tag
ueber fuer Musik spielen - unter Umstaenden naemlich genau so eine
Formatmucke wie bei hiesigen Dudelwellen.

>> Da bestehen gewisse Parallelen zum "Vinyl-CD-Streit" der 80er Jahre.
>> Die Hipie-Generation sieht ihren sentimental geliebten Tontraeger
> ^^^^^
>
>Wie war das mit der Kultur??

Naja, akribisch jeden Tipp-Fehler anderer aufzuzeigen zeugt (angesichts der
Schnelltipp-Kultur in den
Newsgroups) auch nicht gerade von einem ausgepraegten Kulturverstaendnis...


Thomas

Holger Bruns

unread,
Jun 26, 1998, 3:00:00 AM6/26/98
to

In article <199806260133...@ladder01.news.aol.com>
be...@aol.com (Beyme) writes:

>Ich brauche gar kein Radio, das den
>Spaghat zwischen geiler Mucke und Info probiert.

Das mag für dich so sein, aber ich kann dir versichern, daß gerade die
Vollprogramme unsere Radiokultur erst ermöglicht haben. Hätte es von Anfang an
nur werbefunkorientierte Spartenkanäle gegeben, würde heute das Radio von
niemanden mehr ernst genommen werden. Schachte also nie die Kuh, deren
Milch du noch trinken willst.

Holger


Beyme

unread,
Jun 26, 1998, 3:00:00 AM6/26/98
to

Im Artikel <holger.452...@nospam.deep.hb.provi.de>,
hol...@nospam.deep.hb.provi.de (Holger Bruns) schreibt:

>>Ich brauche gar kein Radio, das den
>>Spaghat zwischen geiler Mucke und Info probiert.
>
>Das mag für dich so sein, aber ich kann dir versichern, daß gerade die
>Vollprogramme unsere Radiokultur erst ermöglicht haben. Hätte es von Anfang
>an nur werbefunkorientierte Spartenkanäle gegeben, würde heute das Radio von
>niemanden mehr ernst genommen werden.

Mag ja sein, stimmt auch: Vollprogramme gehören zur Geschichte unserer
Radiokultur. Das war aber damals, und mittlerweile sind wir weiter. Mir ist
klar, daß es momentan nicht überall in Deutschland dasselbe Angebot gibt wie in
Berlin. Doch hier ist die Auswahl so groß, daß sich für mich wirklich die Frage
stellt, ob Vollprogramme in dieser Region noch sinnvoll und zeitgemäß sind.

Mehr Pathos gefällig? Der Äther wird zum Selbstbedienungsladen, aus dem ich mir
zu jeder Minute das aussuchen kann, was ich haben will.

The Jazzman

unread,
Jun 26, 1998, 3:00:00 AM6/26/98
to

>
>
>Naja, also so schlimm und "unpluralistisch" ist es auch nicht, wenn man mal
>genau hinsieht. Bei uns zum Beispiel in Suedwestfalen/NRW sind fuenf von
ca.
>20 (also 25 Prozent) der terrestrisch empfangbaren Programme Kultur- bzw.
>Wortwellen. Nur so zum Spass zaehl ich sie mal auf: WDR 3, WDR Radio 5, S 2
>Kultur, HR2 und DLF Koeln.


Dann bist Du in einer beneidenswerten Situation.
WDR Radio 5 beweist, das man, wenn ein bestehendes Format uebernommen wird,
nicht unbedingt ein schlechtes uebernehmen muss (BBC Radio Four).


Standort Freiberg/Sachsen. Den mdr kannst Du glatt in der Pfeife rauchen.
mdir life ist Dudelfunk in Perfektion. Die Musikauswahl ist zwar etwas
vielschichtiger geworden und die Moderatoren sabbeln nicht mehr so viel
herum wie frueher. Ist aber nicht mein Ding.
PSR und Antenne, naja auch nicht besser/schlechter.
mdr 1 ist nur was fuer Schlagerfreunde.
mdr info laeuft nur auf Mittelwelle; davon mal abgesehen ist es ein glatter
CDU-Funk, von Plurralismus haben die noch nie etwas gehoert [als Hinze die
"Roten Haende" vorstellte, durfte der im 15min Segment ca. 1:30 sabbeln;
sobald Hoeppner irgendwo in Erscheinung tritt, pruegeln sie auf ihn ein;
ueber die Vorgaenge letzten Freitag im Magdeburger Landtag schwiegen sie
sich aus (ich hatte es im Teletext gelesen und wollte es nun genauer
wissen - da kam wohl nichts)]. Und den Fastfood-Journalismus mag ich nicht.
Ich schalte dann lieber B5 aktuell oder NDR 4 Info ein. Und beim Echo des
Tages (WDR Radio 5, NDR 4 Info uebernimmt die Sendung) oder Politik Aktuell
(S2 Kultur) fuehle ich mich besser informiert.
mdr Kultur ist m.E. das Programm aus der Konserve. Zumal z.B. die
Jazzsendungen meist noch von anderen Programmen (NDR 4 Info) uebernommen
werden.

Energy ist auch Dudelfunk in Reinkultur, den bekomme ich aber ebenso wenig
wie Radio Dresden herein, da ich nicht in der Metropole wohne.

Beleiben die beiden Programme vom DeutschlandRadio (DLF, DLR Berlin).

>Ich denke, dass es in anderen Sendegebieten, in die die Programme von
>zumindest zwei oeffentlich-rechtlichen Anstalten empfangbar sind,
geneuegend

>Auswahl fuer Kulturbeflissene gibt.

Dahingehend ist diese Gegend wieder das Tal der Ahnungslosen geworden.
*radio kultur und Radio 3 (das Sendegebiet des ORB ist noch am naechsten)
sind m.E. noch um Laengen besser als mdr Kultur.

> Dabei darf man ja auch nicht vergessen,
>dass die Hoererzahl solcher Wellen nicht besonders hoch, die Kosten dafuer
>aber um so hoeher sind.

Dafuer sind Popwellen extrem billig, die brauchen ja auch kein
Sinfonieorchester.
Jemand hatte hier mal gepostet, Radio Brandenburg hatte zuletzt 6% MA. mdr
life kommt in Sachsen-Anhalt gerade mal auf 8%.

> Das soll kein Totschlag-Argument a la
>"Weg-mit-allem-was-keine-Quote-bringt" sein - lediglich ein kleiner
Hinweis.


Gerade die Kulturprogramme sind das beste Argument fuer den
oeffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die Privaten (TV) zaehlen ja ihre
primitiven Talkshows als "Information", und Servicesendungen sind dort meist
nur von einem Hersteller/Anbieter gesponserte Haeppchen, die anschliessend
von den Medienanstalten kritisiert und teilweise mit Bussgeld belegt werden.
Leider gehen die oeR teilweise auch schon diesen Weg.

>Man koennte es auch anders sehen: Die Sender schielen nach immer mehr
>Hoerern und biedern sich ihnen mit noch breiiger Musik und flauerem Wort
an.


Oder so: sie lassen bestimmte Hoerergruppen ausser Acht. Das Segment
zwischen den Teeniewellen und den Schlagersendern wird ja kaum besetzt. Dann
gibt es noch ein paar Kulturwellen. Und schon haben wir alles aufgezaehlt.
BBC Radio 2 zeigt ja, das dies nicht so sein muss.

>Teilweise ist das ja dann auch (rein quotenmaessig) vom Erfolg gekroent.


Die Frage ist natuerlich, wie zufrieden ist der Hoerer mit dem Programm. Wir
wissen ja aus der Fernsehforschung, das es Nutzergruppen gibt, die den
Fernseher einschalten und sich irgendwas anschauen, um unterhalten zu
werden. Sie schalten also nicht ein, um das Programm ABC oder den Sender XYZ
zu sehen/erleben.

>Was waere denn, wenn siech diese altehrwuerdigen Popwellen ueberhaupt nicht
>wandeln wuerden? Dann wuerde ihnen sicherlich schnell nachgesagt, sie
>interessierten sich nicht fuer ihre Hoerer.


Wozu gibt es aber Programme wie N-Joy, Das Ding, XXL, etc. Hier sollte es
doch eine "Arbeitsteilung" geben. SWF3, NDR 2 und hr3 dann fuer die "etwas
aelteren Juengeren".


>Naja, also EKR geht ja nun auch etwas die Kreativitaet ab - mehr als Musik,
>Jingles und ein paar flaue Ansagen gibt es da ja wohl auch nicht. Und die

Aber die haben mehr als 40 Titel im Angebot. Das ist heute schon kreativ
(tja, so aendern sich die Massstaebe im Laufe der Zeit).

>Nachrichten (die superkurzen, oberflachen "Independent Radio News") sind ja
>wohl auch nicht der Kompetenz-Knaller.


Das ist aber wohl bei fast allen britischen Privatfunkern so.

>
>Ich kann es zwar auch nicht "objektiv" beurteilen, glaube aber sehr sehr
>wohl, dass die bei diesen Sendern ebensolche Playlists haben wie bei uns.


Fuer BBC Radio 2 kenne ich in Deutschland kein Pendant. Soviel Jazz und auch
Country bringt kein deutsches Programm.

>dass Du Sender wie Coleur 3 lediglich ueber Satellist empfaengst

Das miese Angebot an Radioprogrammen war fuer mich der Hauptgrund, mir eine
Schuessel und spaeter auch noch einen ADR-Receiver zuzulegen . {Habe ich
keine Sekunde bereut}

> also wahrscheinlich aufgrund der
>grossen Auswahl weniger lang bei einem einzigen Sender "bleibst". Dann
>weisst Du moeglicherweise auch nicht, was die "wirklich" den ganzen Tag
>ueber fuer Musik spielen - unter Umstaenden naemlich genau so eine
>Formatmucke wie bei hiesigen Dudelwellen.


Ich behaupte jetzt einfach mal, das die dennoch Sachen spielen, die hier
praktisch nicht laufen, da sie nicht in die Playlists aufgenommen werden.


>
>>> Da bestehen gewisse Parallelen zum "Vinyl-CD-Streit" der 80er Jahre.
>>> Die Hipie-Generation sieht ihren sentimental geliebten Tontraeger
>> ^^^^^
>>
>>Wie war das mit der Kultur??
>

>Naja, akribisch jeden Tipp-Fehler anderer aufzuzeigen zeugt (angesichts der
>Schnelltipp-Kultur in den
>Newsgroups) auch nicht gerade von einem ausgepraegten Kulturverstaendnis...
>


Wer sich hinstellt, "ihr Deppen wollt auch noch Inhalte", und dann selbst
bei einfachen Worten scheitert, muss sich das gefallen lassen. Wenn ich
etwas schreibe, dann achte ich schon darauf, was ich dort fabriziere.
Wahrscheinlich ist das die gleiche Mentalitaet der meisten Moderatoren;
vielleicht arbeitet er auch bei einem dieser Sender.

Holger Bruns

unread,
Jun 26, 1998, 3:00:00 AM6/26/98
to

In article <199806261206...@ladder03.news.aol.com>
be...@aol.com (Beyme) writes:

>Mag ja sein, stimmt auch: Vollprogramme gehören zur Geschichte unserer
>Radiokultur. Das war aber damals, und mittlerweile sind wir weiter.

"Gestern standen wir noch am Abgrund, heute sind wir schon einen Schritt
weiter."

>Mir ist
>klar, daß es momentan nicht überall in Deutschland dasselbe Angebot gibt wie in
>Berlin. Doch hier ist die Auswahl so groß, daß sich für mich wirklich die Frage
>stellt, ob Vollprogramme in dieser Region noch sinnvoll und zeitgemäß sind.

Ja, sind sie, denn in Spartenprogrammen bekommst du nur, was die
Werbewirtschaft ihren jeweiligen Zielgruppen vorsetzen will.

Und das sind, soweit kenne ich die Privatdudler, keine Halb-Stunden-Features
über Flüchtlingskinder oder über Atommülltransporte mit verstrahlten
Castorbehältern. Nur mal als Beispiel.

Solche Sachen hörst du zum Glück noch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk,
aber, siehe Spartenprogramme, wohl auch nicht mehr lange. Von daher sind diese
Formatradios eben nicht fortschrittlich und "weiter", sondern sogar weit
hinter der Radiokultur der 20er Jahre zurück.

>Mehr Pathos gefällig? Der Äther wird zum Selbstbedienungsladen, aus dem ich mir
>zu jeder Minute das aussuchen kann, was ich haben will.

Nein. Der Äther wird zur drahtlosen Litfaßsäule, die mal in Lila für Milka
oder in Weiß für Müllermilch angepinselt erscheint, aber das ist keine
Abwechslung, wie ich sie sinnvoll finde. Vielleicht bin ich mit meinen
Informationsbedürfnissen auch zu anspruchsvoll für diese nach Meinung
der Radiodudler dumme Menschheit, die maximal Startrek und Guildo
Horn verträgt, aber auf keinen Fall kritische Informationen über den
Ist-Zustand unserer Gesellschaft.

Holger


ThomasKumm

unread,
Jun 26, 1998, 3:00:00 AM6/26/98
to

Hallo,

um gleich vorneweg Missverstaendnisse aus dem Weg zu raeumen:
Die Wahl der Betreffzeile, eine Aeusserung eines ARD- Mitarbeiters in
einer Live- Sendung, um die es nachfolgend geht, soll bewusst
provozieren. Das ich mit dieser pietaetlosen Aeusserung nichts zu tun
habe, ist hoffentlich jedem klar!

Doch der Reihe nach:
Alexander v. Beyme stellte als Reaktion auf mein Posting die folgende
Frage:



> Im Artikel <359275...@ihs.ee.tu-berlin.de>, ThomasKumm
> <ku...@ihs.ee.tu-berlin.de> schreibt:
>

> >Es sollte also noch andere Kriterien fuer einen Radiosender geben als
> >zweifelhafte Marktanalysen. Und da steht fuer mich geradezu
> >zwangslaeufig die journalistische Kompetenz ganz weit oben. Gerade weil
> >Pressefreiheit so enorm wichtig ist, sollte die journalistische
> >Qualitaet dieser Massstab sein. Und die duerfte nicht nur in Berieselung
> >bestehen, sondern auch in Bildung und explizit der Faehigkeit,
> >"Sendungen gestalten zu koennen", was Radio 1 ueber weite Strecken
> >fehlt.
>

> Ich bin selbst unentschlossen und werfe mal so die Frage in den Raum: Wollen
> wir denn überhaupt noch so ein Programm, daß nicht nur geile Mucke, sondern
> auch kompentente Information bringt?

Die Frage, ob ich ein derartiges Programm noch will, beantworte ich mit
einem klarem JA !

Ich will dir als Begruendung ein ganz konkretes Beispiel nennen, das
gestern Thema auf der Medienseite einer Berliner Tageszeitung war.
In dem Artikel wird ein Vorfall aufgegriffen, der sich Anfang Juni in
der (fast) bundesweit ausgestrahlten ARD- Popnacht ereignete.
Der in dieser Nacht sendende Radio Bremen 4- Moderator reagierte auf den
Anruf einer 12jaehrigen Hoererin, die wohl gerade eine Hausarbeit zu
Anne Frank bearbeitete, mit der obengenannten Bemerkung (die ich jetzt
absichtlich nicht wiederhole). Wie der Artikel weiter berichtet, wurde
dies angeblich von niemanden (bei Radio Bremen) bemerkt, erst eine
Hoererbeschwerde aus Hessen veranlasste zu Nachforschungen.

Soweit zu diesem Vorfall. Die Reaktionen dazu, sowohl von besagtem
Moderator und Vorgesetzten, moege bitte jeder im Artikel selbst
nachlesen.

http://www.BerlinOnline.de/archiv/berliner_zeitung/?dump=407975

So, Reaktionen gelesen? Die Pietaetlosigkeit der Aeusserung ausser Frage
gestellt, aber kommt euch nicht auch der Kaffee hoch, wenn ihr diese
Statements lest?
Der Moderator fuehlt sich zu unrecht behandelt und zieht Vergleiche, die
das geistige Niveau eines 3jaehrigen haben (womit ich keinem 3jaehrigen
unrecht tun will).
Von persoenlicher, oder gar journalistischer Reife keine Spur!
Und der Intendant- er behauptet doch noch glattweg, eigentlich sei der
Moderator ja ein sehr faehiger Journalist. Wahrscheinlich hat er mehr
noch von der Sorte in petto!
Ich meine, wir reden hier vom oeffentlich- rechtlichen Rundfunk und mit
Radio Bremen von einer Anstalt, die bislang eher einen liberalen Ruf
hatte und durchaus fuer eine gewisse Qualitaet stand. Wenn auch der
oeffentlich- rechtliche Rundfunk, und da ist egal, ob wir von Radio
Bremen, Radio 1, Radio Fritz, n-joy, mdr- sputnik o.a. reden, das
"Comedy"- Level der Privaten erreichen moechte und zunehmend auf
"locker-flockige- immer-gut drauf" Typen setzt, deren Allgemeinbildung
nicht allzu besonders zu sein scheint (von journalistischer
Qualifikation mal ganz zu schweigen), dann werden wir in Zukunft oefter
derartige Ueberraschungen erleben. Wie der oeffentliche- rechtliche
Rundfunk so seinen (Bildungs-)auftrag umsetzen will, ist mir nicht klar.
Bei allem Verstaendnis fuer Programme mit hohem "Unterhaltungs"wert (was
immer das fuer jeden sein mag...), ein Mindestmass an Kompetenz erwarte
ich.


> Ich brauche gar kein Radio, das den
> Spaghat zwischen geiler Mucke und Info probiert.
>

> Alexander v. Beyme
> Freier Journalist
> eMail be...@aol.com

Ich schon! Weil ab diesem Punkt Radio fuer mich interessant wird. Weil
bspw. Musik nicht aus dem "Nichts" entsteht, sondern meist Anlass, Ort,
Emotionen dazu existieren. Weil die Trennung von Info und Musik
Beschraenkung heisst, hinter der Radio ziemlich spannend werden kann
(als Beispiel seien hier die "Zeitreise"n von Joerg Wagner oder auch die
Sendung "Dossier" erwaehnt).
Ich will jetzt gar nicht ueber den Berliner Rundfunk, bei dem du
arbeitest(?), rummeckern, aber mal ehrlich: kannst du dir als Journalist
nicht vorstellen, spannendere Dinge zu machen? Ihr seid bspw. in der
Lausitz oder der Uckermark zu empfangen: warst du schon einmal
(beruflich) dort, um eventuell eine Reportage ueber eine
Firmenschliessung, die Situation der Jugendlichen o.a. Dingen zu machen?
Die Sicht, das wuerde niemanden interessieren, werden dir wohl selbst
eure Hoerer nicht bestaetigen.

Ja, soviel nochmal zur Debatte, mfg

Thomas Kumm

David Ohrndorf

unread,
Jun 26, 1998, 3:00:00 AM6/26/98
to

hart_fo...@hotmail.com schrieb in Nachricht
<6muk71$emr$1...@nnrp1.dejanews.com>...

>> dieses RB war Kult bei euch im Osten und weil das jetzt nicht


>> mehr da ist schmollt ihr rum...
>Klar. Alle Ossis sind bloed, undankbar und wohnen noch auf den Baeumen.


Mannoman, da scheint sich ja ein Frustrationspotential gesammelt zu haben...

>Dieses
>Radioformat hat ein noch niedrigeres Niveau als die Bildzeitung.

Aber dafuer, wie Bild, viele Kunden....


>In ihrer gnadenlosen
>Kreativitaet werden Meilesteine der Musikgeschichte weichgespuelt, weil die
>Hoerer ja so anspruchsvoll sind und mit den komplizierten Originalen nicht

>klar kommen.[..]
>Oder Pump up the jam mit[..]

hmm welches "komplizierte Original"?

>> von intolleranz zeugt, derer sich die Kulturfreaks ja normalerweise
> ^^^^^^^^^^^
>Soweit zum Thema Kultur.

Eben. Zur E-Mail-Kultur gehoert auch eine gewisse
Fehlertoleranz...schliesslich
aehneln die Mails eher einer Unterhaltung als einem Artikel oder so....

>Das auch Popwellen nicht einfallslos sein muessen und immer die gleichen
>Titel spielen, zeigen u.a. European Klassik Rock, BBC Radio 2 (die offenbar

Ich kenne diesen EKR ja nicht aber sollte das nicht eher ECR heissen?
Falls ja, dann: wie du mir, so ich dir...
Falls nein: was'n doofer Name....


>Fazit: es gibt ja den Radiomachern zufolge hoechstens 2 Zielgruppen. Das
geht
>aber an der Realitaet vorbei und damit auch an einer grossen Zahl von
Hoerern.
>Das Medium Radio prostituiert sich in zunehmenden Masse an die
Werbewirtschaft
>(in dem das Format an die Wuensche derer angepasst wird, die etwas
verkaufen
>wollen) und verliert dadurch seine Unschuld. Wuerden sie sich Radio Fanta
und
>Aralwelle nennen, waere das wenigstens ehrlich..

Tja, aber "ohne Moos....".
Wenn kein Geld da ist, dann gibts gar kein Radio mehr, daher muss halt
erstmal die
Kohle reinkommen....ich versteh ja vieles, aber nicht wenn sich jemand ueber
Werbung
im Radio aufregt...

David Ohrndorf

unread,
Jun 26, 1998, 3:00:00 AM6/26/98
to

ThomasKumm schrieb in Nachricht <359275...@ihs.ee.tu-berlin.de>...

>(Unverstaendnis)... welche Passagen meines Postings vom Di. erwecken bei
>dir den Eindruck, dies sei "irgendein "Fan- Statement"" ??
>(Die Frage gilt auch m.E. auch für die Beitraege von Hans.- H.
>Hirschelmann.)

Die Message von Ha-H-Hi wimmelte von solchen Sachen...find ich jedenfalls...
immerwieder ...RB war besser...RB war toller...


>[bei euch im Osten].. das muss ich nochmal extra rausziehen, weil es
>mich enorm aergert. Unterstellt, du meinst damit nicht nur die
>Himmelsrichtung, sondern willst eigentlich "Ex- DDR" sagen

Waere das Thema SWF oder SDR gewesen haette ich "bei euch im Sueden"
geschrieben oder bei ffn "bei euch im Norden"....
Siegen liegt nunmal westlich vom ehemaligen RB-Verbreitungsgebiet....


>Als im letzten Jahr die
>Kritik an Radio 1 losging, war das erste Argument des Senders, "hier
>eine reine Ost- West- Debatte" zu haben, die mit der Zeit- also wenn die
>Ostler ruhig gestellt sind und das Neue zu schaetzen wissen- beendet
>ist.

Hmm, aber jetzt, wo du es geschrieben hast: Koennte da nicht vielleicht
was dran sein? Also ich denke schon, dass es da gewisse Unterschiede
zwischen Ossis und Wessis gibt, was die Preferenzen fuer Medieninhalte
angeht...
Ich hab mal von einer bekannten aus Eisenach eine Kassette mit irgendsoner
Radio-Comedy-Serie mitgebracht bekommen.....das waren Gags, die "Diddie"
Halervorden schon vor Jahren gemacht hat. Ich fand das jedenfalls ziemlich
platt.
Im Gegenzug hab ich ihr dann ein "l1ve Radioraetsel" vorgespielt, die ich
sehr
witzig (weil sehr wortverspielt) finde das fand sie nicht so besonders
witzig....
ich weiss nicht, ob das repräsentaiv ist.....?!?


>Mit dem Begriff "Kult" kann ich nicht so richtig was anfangen, weder
>bzgl. Radio B, DT 64 noch anderer Sender. Dennoch, und auch hier bin ich
>leicht veraergert, schaue z.B. mal in die NG von SWF 3
>(de.alt.fan.swf3 glaube ich). Dort wird sehr intensiv der Sender
>begleitet, den ich, da er im Kabel eingespeist wird und demzufolge hier
>empfangbar ist, mit Verlaub nicht sonderlich gut finde. Trotzdem scheint
>er im Sendegebiet "Kult" zu sein und niemand hat was dagegen.

Auch gegen die Kult-Fans von SWF3 habe ich was...das "Kult sein" scheint
naemlich diese Fans vielfach taub fuer jede Kritik zu machen....da war es
auch, was
ich oben meinte.....
Genauso bescheuert finde ich deren rumheulen, wegen des SWR...

>Das erledigen momentan sogenannte
>Marktforschungsinstitute, die "Analysen" ausarbeiten, welche
>Programmformate in einer (ueber das Alter) definierten Hoerergruppe
>moeglichst viele Hoerer bringen. Die Ergebnisse kannst du in der MA
>nachlesen, und es sind genau diese Ergebnisse, die zu diesem
>Ursprungsbetreff gefuehrt haben. Da hat ein Sender nicht die erhofften
>Zahlen und irgendein schlauer Kopf stellt fest, dass das an dem
>untrendigem Format laege.

Also, IMHO gibt es in der MA bis jetzt keine qualitativen Angaben
ueber die Programme, sondern lediglich die quantitative
"Einschaltquote", die ich allerdings auch fuer sehr zweifelhaft halte...
Wenn ich mich richtig erinnere soll es in der MA 98.II erstmals auch
Content-bezogene Analysen geben...

Holger Bruns

unread,
Jun 26, 1998, 3:00:00 AM6/26/98
to

In article <3593ED...@ihs.ee.tu-berlin.de>
ThomasKumm <ku...@ihs.ee.tu-berlin.de> writes:

>So, Reaktionen gelesen? Die Pietaetlosigkeit der Aeusserung ausser Frage
>gestellt, aber kommt euch nicht auch der Kaffee hoch, wenn ihr diese
>Statements lest?

Das ist eben Dudelfunk, auf den Punkt gebracht. Da kommt nicht nur der Kaffee
hoch, da werden bei Bremer Kollegen auch viele alte Wunden aufgerissen, die an
die Art und Weise erinnern, wie Radio Bremen üblicherweise mit journalistisch
arbeitenden Kollegen umgeht. Zugunsten seichter Modewellen wird da viel
rausgemobbt, kaputt gemacht und demoralisiert. Je hirnloser das Pack ist, das
sich da in den Studios austobt und "Anne Frank haßt", desto beliebter ist es
ja wohl - aber nur, um bei der nächsten Modewelle gegen andere Einnervenzeller
ausgetauscht zu werden.

>Von persoenlicher, oder gar journalistischer Reife keine Spur!

Der Mensch war ein Comedy-Darsteller mit dem Künstlernamen "Hermine Plaschke"
in der Senderreihe "Nullnummer." Plakaten zufolge beschäftigte er sich
hauptsächlich mit ploppenden Colts und der Imitation einer Altweiberstimme,
wie sie zum Beispiel auch die Mutter des Brian im Monty-Pyton-Film "Die Leben
des Brian" hat.

>Und der Intendant- er behauptet doch noch glattweg, eigentlich sei der
>Moderator ja ein sehr faehiger Journalist. Wahrscheinlich hat er mehr
>noch von der Sorte in petto!

Leider. Man höre die Comedyfolgen von Bremen 4, dann wissen wir, was
Klostermeier unter fähigem Journalismus versteht. :-(

Holger


Hans-H.Hirschelmann

unread,
Jun 26, 1998, 3:00:00 AM6/26/98
to

*Hallo,*
David Ohrndorf äußerte sich am 25.06.98 um 12:58

in /DE/ALT/HOERFUNK unter dem Betreff
"Re: Dudelfunk - Hilfe/ Radio 1"

>> Das Musikprogramm bei RB war klarer strukturiert, auf einem

>> höheren Niveau und dennoch vielfältiger. (Es gab z.B. Lieder,

>> Weltmusik oder Jazz). Insgesamt trotzdem viel angenehmer,
>> hörbarer.

> Was ich an dieser ganzen Diskussion bedauere ist der
> Umstand das hier oftmals einfach nur irgendwelche
> "Fan-Statements" gepostet werden. Ich habe den Eindruck

> dieses RB war Kult bei euch im Osten und weil das jetzt nicht
> mehr da ist schmollt ihr rum...

Was ich an Deiner ganzen Art bedaure ist der Umstand, daß Du
hier einfach nur irgendwelche Vorurteile postest. Auf konkrete
Einwände oder Erläuterungen gehst Du nicht ein. Sattdessen
kommen nur diese reichlich abgeschmackten Besserwessisprüche.

> Wenn es fuer jede noch so diversifizierte Zielgruppe ein
> adaequates Programm geben soll, dann haben wir bald "den Sender
> für die 27-28 jährige Hausfrau mit Abitur und einem Kind" und
> "den Sender fuer den 15-16 jährigen Gesamtschüler Typ 'Funfreak'"

> Und das geht nicht. Radio wird doch fuer Hoerer gemacht und nur
> weil es da eine Handvoll selbsternannter Kulturfreaks gibt, die
> sich aus Protest nicht an ein neues Format gewoehnen wollen(was ja

> auch wieder von intolleranz zeugt, derer sich die Kulturfreaks ja
> normalerweise voellig entsagen) ist das kein Grund ein altes
> verstaubtes Format beizubehalten.

Ich finde es nicht sonderlich tolerant, wie Du hier auf
Äußerungen des Bedauerns wegen des Verlustes an Vielfalt und
Niveau der Radiolandschaft durch die Abwicklung von RB
reagiest. Ein bißchen mehr mitmenschlicher Respekt wäre nicht
schlecht. (Für einen Westdeutschen ist das zugegebenermaßen
keine leichte Übung. Versuch es trotzdem). Radio Brandenburg war
alles andere als ein Sender für "eine Handvoll selbsternannter
Kulturfreaks". Wenn Du anderer Ansicht bist, wir es Dir sicher
nicht schwer fallen, das inhaltlich zu begründen. Zu viel
verlangt?

Als SFB II noch nicht auf "durchhörbar" gestylt wurde, hatte er
übrigens sehr viel mehr Hörer/innen als das spätere Easybeat-B2.

>> Davon abgesehen genügt "einfach gute Musik" für ein
>> öffentlich rechtliches Radio eben nicht. Die ersatzlose
>> Abwicklung von Magazinsendungen wie dem Umwelt- und dem
>> Wissenschaftsjournal, El Globe, Frauenmagazin usw. finde ich
>> skandalös.

> Da bestehen gewisse Parallelen zum "Vinyl-CD-Streit" der 80er


> Jahre. Die Hipie-Generation sieht ihren sentimental geliebten

> Tontraeger untergehen und heult rum, statt die Vorteile der CD zu
> sehen...und heute sind


> sie fast alle davon begeistert...
> Innovationen muessen nicht immer schlecht sein....

Wieder nichts als Vorurteile und der Versuch, Einwände mit einem
windigen Vergleich lächerlich erscheinen zu lassen. Und das auch
noch mit so einem schiefen Pappkameraden einer angeblich CD-
feidlichen "Hippigeneration". (Die gab es als solche nicht). Die
Entpolitisierung des öffentlich rechtlichen Rundfunks (unter
anderem mittels Abwicklung der oben genannten Magazine) nennst
Du "Innovation". Die Helmut Kohlkopf Generation geht ihren
geistig moralsch gewendeten Weg.

KaiLudwig

unread,
Jun 26, 1998, 3:00:00 AM6/26/98
to

ol...@douser.prima.de (Olaf Schroeder) schrieb:

>> Radio Eins. Kann man uebrigens bundesweit via
>> ADR empfangen.
>
>Ehrlich?

Klaro. Übrigens nicht einfach das UKW-Sendesignal, wie sonst üblich.

>Welche Frequenz? Oder sag mir einfach, zu welchem
>Fernsehprogramm die Ton(unter)traeger-Frq. gehoert.

ORB natürlich. Unterträger war irgendwo bei 6kommaappelkuchen, glaube ich. Der
Apparat wird das schon finden.

Kai

KaiLudwig

unread,
Jun 26, 1998, 3:00:00 AM6/26/98
to

be...@aol.com (Beyme) schrieb:

>Vollprogramme gehören zur Geschichte unserer

>Radiokultur. Das war aber damals, und mittlerweile sind wir weiter. Mir ist


>klar, daß es momentan nicht überall in Deutschland dasselbe Angebot gibt wie
>in
>Berlin. Doch hier ist die Auswahl so groß, daß sich für mich wirklich die
>Frage
>stellt, ob Vollprogramme in dieser Region noch sinnvoll und zeitgemäß sind.

Ein Beispiel: Knörichs "Ad libitum" paßt in kein Format und ist folgerichtig
mit Radio Brandenburg von der Bildfläche verschwunden. Dort wurde nämlich die
Musik gespielt, die von den Hörern bestellt wurde. Und bestellt wurde
platterdings alles zwischen Klassik und Rammstein. Andersherum: Seit es Radio
Brandenburg nicht mehr gibt, kommt es nicht mehr vor, daß ich Klassik höre.

>Mehr Pathos gefällig? Der Äther wird zum Selbstbedienungsladen, aus dem ich
>mir
>zu jeder Minute das aussuchen kann, was ich haben will.

Nur gibt es im Selbstbedienungsladen kein Regal für Sachen, die neben der Spur
liegen. Und es scheint doch noch so manchen Hörer zu geben, der aufgeschlossen
ist und sich überraschen lassen will. Dies können nur Vollprogramme leisten -
wirkliche Vollprogramme, nicht alles, was unter dieser Flagge segelt.

Noch etwas: Eine Diskussion um Radio Eins vs. Radio Brandenburg muß Radio
Kultur, bedingt auch Radio 3 einbeziehen. Interessant, daß Radio Kultur
überhaupt nicht erwähnt wurde.

Kai

Thomas Meyer

unread,
Jun 26, 1998, 3:00:00 AM6/26/98
to

Wolfgang Schwanke schrieb in Nachricht <6n0orh$sfo$1...@unlisys.unlisys.net>...
>be...@aol.com (Beyme) writes:


[Wolfgang spricht sich gegen die "Magazinistis" im Radio aus]
>Wenn eine Sendung Musik spielt, dann soll sie das tun und nichts anderes.

[...]
>Und wenn eine Sendung aus Wortbeitraegen besteht, dann bitte nur das,
>und nicht durch sinnlose Musik unterbrochen. Und die Wortbeitraege
>sollen nicht 3 Minuten lang sein, sondern auch gern 10 oder 30.

Hmm. Das wuerde bedeuten, kompetente Infos und Meinungen fuer die Schlauen
und Privilegierten und pure Mucke fuer den Rest den Welt. Denn
"Durchschnittsleute" (und das ist absolut nicht abwertend gemeint) haben nun
mal keinen Bock und vielleicht auch nicht die Musse, sich 'ne halbe Stunde
vors Dampfradio zu setzen wie vor 40 Jahren. Die schalten das Radio ein,
weil sie ein wenig abspannen wollen, weil es halt auch schoen ist, ein
bisschen "elektronisches Lagerfeuer" im Hintergrund rumknistern zu lassen.
Und wenn dabei etwas "Gerede" im Radio kommt, das gerade interessiert, dann
wird eben genauer hingehoert.
Man stelle sich vor, es gebe nur noch reine Musiksender auf der einen Seite
und nur noch reine Wortsender auf der anderen - das Ergebnis waere
(ueberspitzt gesagt): die "Dummen" werden immer "duemmer" und die "Schlauen"
immer "schlauer". Und das kann es ja nun auch nicht sein.
Meine These: Vielleicht besteht ja die Aufgabe des oeffentlich-rechtlichen
Rundfunks gerade darin, mit seinen "Massenwellen" wenigstens ein Minimum an
Information darueber, was in Politik und Gesellschaft abgeht, zu vermitteln.

Thomas

Hans-H.Hirschelmann

unread,
Jun 26, 1998, 3:00:00 AM6/26/98
to

*Hallo,*
David Ohrndorf äußerte sich am 26.06.98 um 19:52

in /DE/ALT/HOERFUNK unter dem Betreff
"Re: Dudelfunk - Hilfe/ Radio 1"

>> (Unverstaendnis)... welche Passagen meines Postings vom Di.


>> erwecken bei dir den Eindruck, dies sei "irgendein "Fan-
>> Statement"" ?? (Die Frage gilt auch m.E. auch für die Beitraege
>>von Hans.- H. Hirschelmann.)

> Die Message von Ha-H-Hi wimmelte von solchen Sachen...find ich


> jedenfalls... immerwieder ...RB war besser...RB war toller...

Das angebliche "Gewimmel von solchen Sachen" findet
ausschließlich in Deiner Phantasie statt. Das Nievau des neuen
Senders nach dem Maßstab des für ihn zerstörten zu beurteilen,
liegt jawohl nahe. Bis jetzt bist Du mit keinem Wort auf das
Angeführte eingegangen.

Holger Bruns

unread,
Jun 27, 1998, 3:00:00 AM6/27/98
to

In article <6n16l0$95$1...@unlisys.unlisys.net>
wo...@berlin.snafu.de (Wolfgang Schwanke) writes:

>Wenn das wirklich so ist, dann sind die Wuensche dieser "Durchschnittsleute"
>die Ursache fuer die Vermuellung der Radiolandschaft. Wer an das Medium
>minderwertige Anforderungen stellt, bekommt Minderwertiges.

Ich kann diese Berufung auf die "breite Masse, die das so will" schon lange
nicht mehr hören. Wieso nur erinnern mich diese Sprüche der Formatradioten
immer an "das gesunde Volksempfinden", das nun mal keinen Raum läßt für
Extravaganzen und Dinge, die neben der Spur liegen?

Ich bezweifele, daß es wirklich so aussieht, wie es uns suggeriert wird. In
Wirklichkeit sind nicht die anspruchslosen Hörer schuldig an den miesen
Programmen, sondern die Werbeindustrie mit ihren manipulativen
Mediaanalysen und diese Medienberater, die von Station zu Station ziehen
und im Formatradiosinne auf Vordermann bringen. Eine der letzten Taten dieser
Art betraf Radio FFN, ein Privatsender, der sich mit den Grenzwellen von Ecki
Stieg und dem Frühstücksradio einige gute Momente in der Privatsenderszene
leistete. Das ist heute alles hin und weg. Nein, das waren nicht die Hörer,
sondern die geldgeilen Säcke, die aufgrund der Extravaganzen um ein paar
Prozentpunkte weniger Einnahmen fürchteten, die der Sender abwirft.

>Ich will das nicht, und ich weiss auch nicht, wieso der kleinste
>gemeinsame Nenner der Massstab sein soll (das gilt uebrigens auch
>fuer andere Medien). Wenn ein "Marktmechanismus" dazu fuehrt, dann
>ist das ein schlechter Mechanismus, und er sollte nicht wirken.

Ich habe ein Problem vor allem mit der Vorstellung, Formatradio sei
wissenschaftlich begründbar. So wird es als Naturnotwendigkeit hingestellt,
obwohl es in Wirklichkeit eine Geldangelegenheit ist. Formatradio richtet sich
gegen den Hörer und seine Informationsbedürfnisse. Von daher ist dieser
"Marktmechanismus" tatsächlich ein schlechter Mechanismus, der nicht wirken
sollte.

Von den öffentlich-rechtlichen Stationen können wir erwarten, daß sie solche
Mechanismen ausklammern, aber wenn ich andererseits NDR-Leute jubeln höre,
weil ihr Sender sogar Überschüsse erwirtschafte, dann weiß ich: Im Kopf ist da
niemand mehr öffentlich-rechtlich. Die Werbewirtschaft hat ihre Botschaft auch
dort erfolgreich vermittelt: Radiosender sind Werbeträger, jede andere Nutzung
ist Verschwendung von Plakatfläche.

>[Was an den Dudelwellen, Nervmagazinen undwasweissichnochalles
>"entspannen" soll, ist mir uebrigens ein Raetsel. Mich macht das
>aggressiv.]

Mich auch, weil sich der ganze Scheiß permanent wiederholt. Eine Erlösung ist
es übrigens, wenn du Politik aktuell auf S2 Kultur hören kannst, zum Beispiel
auf DSR, Kanal 2.

Vergleiche das mal mit den Magazinen der anderen Sender, dann wird dir
schlagartig klar, was diese anderen Sender dir alles vorenthalten. Für mich
ist S2 Kultur der praktische Beweis dafür, daß anspruchsvolles Radio gesendet
und akzeptiert werden kann. Manchmal glaube ich, daß die Werbeagenturen
demnächst noch Rollkommandos ... weil ja nicht sein kann, was nicht sein
darf ... aber lassen wir das.

>>Man stelle sich vor, es gebe nur noch reine Musiksender auf der einen Seite
>>und nur noch reine Wortsender auf der anderen - das Ergebnis waere
>>(ueberspitzt gesagt): die "Dummen" werden immer "duemmer" und die "Schlauen"
>>immer "schlauer".

Das will ich mal so stehen lassen. :-) Es ist aber anders. Musik kann sehr
intelligent sein, Wort sehr dumm. Höre mal die sehr empfehlenswerte Globale
Dorfmusik auf Radio Bremen 2 und außerdem als Kontrastprogramm die
Moderationen auf Radio Energy aus München, vielleicht noch die Ankündigung der
Mega-Beatbox auf RTL, dem Oldiesender. Dann weißt du, was ich meine.

Holger


Hans-H.Hirschelmann

unread,
Jun 27, 1998, 3:00:00 AM6/27/98
to

*Hallo,*
Wolfgang Schwanke äußerte sich am 26.06.98 um 22:17

in /DE/ALT/HOERFUNK unter dem Betreff
"Re: Dudelfunk - Hilfe/ Radio 1"

> dieser Politikklimbim den lieben langen Tag interessiert doch
> niemanden, er ist letztendlich auch voellig unwichtig.

Der Warensinn lauert immer und überall. Obiges heißt
letztendlich, Demokratie und bewußte menschliche Entwicklung zu
unwichtigen Mummenschanz zu erklären der am Spaßhaben hindert.
Und genau dieses (Spießer-) Bewußtsein soll nicht auch noch
öffentlich rechtlich zementiert werden.

Hans-H.Hirschelmann

unread,
Jun 27, 1998, 3:00:00 AM6/27/98
to

*Hallo,*
Holger Bruns äußerte sich am 27.06.98 um 02:03

in /DE/ALT/HOERFUNK unter dem Betreff
"Re: Dudelfunk - Hilfe/ Radio 1

>> [Was an den Dudelwellen, Nervmagazinen undwasweissichnochalles


>> "entspannen" soll, ist mir uebrigens ein Raetsel. Mich macht das
>> aggressiv.]

> Mich auch, weil sich der ganze Scheiß permanent wiederholt.

Galt das für auch auch für das Umwelt- Wissenschafts- oder
Frauenmagazin oder das Abendjournal auf Radio Brandenburg? Könnt
Ihr Euch noch daran erinnern, was Euch da so in Rage brachte?

Holger Bruns

unread,
Jun 27, 1998, 3:00:00 AM6/27/98
to

In article <6wdaQK4$O...@hirsch.tbx.BerliNet.De>
HH.HIRS...@TBX.BerliNet.De (Hans-H.Hirschelmann) writes:

>>> [Was an den Dudelwellen, Nervmagazinen undwasweissichnochalles
>>> "entspannen" soll, ist mir uebrigens ein Raetsel. Mich macht das
>>> aggressiv.]

>> Mich auch, weil sich der ganze Scheiß permanent wiederholt.

>Galt das für auch auch für das Umwelt- Wissenschafts- oder
>Frauenmagazin oder das Abendjournal auf Radio Brandenburg? Könnt
>Ihr Euch noch daran erinnern, was Euch da so in Rage brachte?

Dudelwellen und Nervmagazine sind keine Bezeichnungen für qualifizierte
Wortsendungen, sondern das, was sie sind: Infotainment. Infotainment hat einen
üblen Beigeschmack, denn wer Information als Unterhaltung verkauft, wertet
seine Informationen ab und stuft sie in der Wichtigkeit zurück. Wer also,
wie die meisten Dudler, die Nachrichten mit einem Musikbett unterlegt, sagt
damit nonverbal, daß er nicht ernst genommen werden möchte. Das wird auf
Wissenschaftsjournalismus, Familien- und Zeitfunk ja wohl nicht zutreffen, es
sei denn, du hast es mit Privatsendern oder öffentlich-rechtlichen Popwellen
zu tun. Die schenken sich aber derlei vollständig und wollen im Rahmen ihres
jeweiligen Sendeformats "bunt" sein. Dabei fallen vor allem Themen unter den
Tisch, die "zu speziell" sind.

Außerdem geht es um Machart und Professionalität, die zu wünschen übrig läßt,
wenn der schnarrende Reporter am Funktelefon in Eschede die neuesten
Totenzahlen mit sägender Stimme seinem Moderator durchwieselt. der im Eiltempo
seinen Nachrichtenblock runterrasselt, damit ja gleich wieder Musik aus dem
umfangreichen 40-Titel-Repertoire vorgedudelt werden kann. Ja, das nervt und
wird kritisiert, aber es ist die vielgepriesene neudeutsche Radiokultur.

Ich habe nichts gegen gut gemachter Magazinsendungen, weil ich diese
Sendeform durchaus praktikabel finde. Aber auf den Ton kommt es mir an. Das
ist der Punkt. Im Übrigen bitte ich dich um eine genauere Lektüre meiner
Postings, wenn du mich kritisierst. Dann hätte ich mir diese Antwort sparen
können.

Holger


Mark Obrembalski

unread,
Jun 27, 1998, 3:00:00 AM6/27/98
to

Beyme wrote:

> Mehr Pathos gefällig? Der Äther wird zum Selbstbedienungsladen, aus dem ich mir
> zu jeder Minute das aussuchen kann, was ich haben will.

Nach Microsoft erklärt nun auch das Privatradio die Dunkelheit zum
Feature, wenn das Licht ausfällt?

Ich will - und da bin ich wohl kein Einzelfall - nicht ständig nur Musik
(noch dazu einer bestimmten Richtung) hören, genausowenig aber nonstop
einer Nachrichtensendung lauschen. Schön, ich kann mir nun also in jeder
Minute aussuchen, was ich haben will. Vorausgesetzt, ich bin bereit,
jede Minute zum Radiogerät zu laufen und den Sender zu verstellen. Mit
schöner Regelmäßigkeit werde ich bei dieser Verfahrensweise auch halbe
Musikstücke und Reste von Kommentaren mitbekommen, was natürlich genau
meinem Geschmack entspricht.

Nein, nein, Dein schönes Bild von der ach so freiheitlichen
Selbstbedienung bedeutet nichts anderes, als daß ich mir als Hörer die
Arbeit der RadiomacherInnen, nämlich für eine ansprechende
Zusammenstellung von Beiträgen zu sorgen, in Zukunft selbst (und
automatisch schlechter) übernehme. Findest Du auch, daß z.B.
Fahrradläden in Zukunft dazu übergehen sollen, nur noch Einzelteile und
Schrauben anzubieten und der werten Kundschaft den Zusammenbau des
Fahrrads selbst zu überlassen? Nein? Dann solltest Du das mit dem
Hörfunk aber nicht anders halten.

Love and Peace,
Mark

David Ohrndorf

unread,
Jun 27, 1998, 3:00:00 AM6/27/98
to

>> Die Message von Ha-H-Hi wimmelte von solchen Sachen...find ich
>> jedenfalls... immerwieder ...RB war besser...RB war toller...
>Das angebliche "Gewimmel von solchen Sachen" findet
>ausschließlich in Deiner Phantasie statt.

guck doch selber nach...

>Das Nievau des neuen
>Senders nach dem Maßstab des für ihn zerstörten zu beurteilen,
>liegt jawohl nahe. Bis jetzt bist Du mit keinem Wort auf das
>Angeführte eingegangen.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Ich kenne RB nicht und kann daher nicht darauf eingehen.

David Ohrndorf

unread,
Jun 27, 1998, 3:00:00 AM6/27/98
to

>Was ich an Deiner ganzen Art bedaure ist der Umstand, daß Du
>hier einfach nur irgendwelche Vorurteile postest. Auf konkrete
>Einwände oder Erläuterungen gehst Du nicht ein. Sattdessen
>kommen nur diese reichlich abgeschmackten Besserwessisprüche.


encore une fois: Der Lesende ist klar im Vorteil...

>Ich finde es nicht sonderlich tolerant, wie Du hier auf
>Äußerungen des Bedauerns wegen des Verlustes an Vielfalt und
>Niveau der Radiolandschaft durch die Abwicklung von RB
>reagiest. Ein bißchen mehr mitmenschlicher Respekt wäre nicht
>schlecht. (Für einen Westdeutschen ist das zugegebenermaßen
>keine leichte Übung. Versuch es trotzdem).

Blahblah. Wer hat hier Vorurteile?

Was hat denn bitte "mitmenschlicher" Respekt mit einer
Radio-Format-Diskussion zu tun?
Aber das ist der Beweis: Es geht doch um einen Fan-Kult....;->

>Als SFB II noch nicht auf "durchhörbar" gestylt wurde, hatte er
>übrigens sehr viel mehr Hörer/innen als das spätere Easybeat-B2.

Wer sagt das?


>Und das auch
>noch mit so einem schiefen Pappkameraden einer angeblich CD-
>feidlichen "Hippigeneration". (Die gab es als solche nicht).

Ich habe ueber fuenf Jahre auf Plattenboersen CDs und LPs verkauft.
Las dir sagen: Es gibt sie noch immer. Aber wie geschrieben, sie erkennen
mittlerweile die Vorteile....

>Die
>Entpolitisierung des öffentlich rechtlichen Rundfunks (unter
>anderem mittels Abwicklung der oben genannten Magazine) nennst
>Du "Innovation". Die Helmut Kohlkopf Generation geht ihren
>geistig moralsch gewendeten Weg.

aha.

hart_fo...@hotmail.com

unread,
Jun 27, 1998, 3:00:00 AM6/27/98
to

In article <3593e...@rainbow.hrz.uni-siegen.de>,

"David Ohrndorf" <k...@radioweb.de> wrote:
>
> >Klar. Alle Ossis sind bloed, undankbar und wohnen noch auf den Baeumen.
>
> Mannoman, da scheint sich ja ein Frustrationspotential gesammelt zu haben...

Ich fasse nur die Berichterstattung in allen Kanaelen zusammen...

>
> >In ihrer gnadenlosen
> >Kreativitaet werden Meilesteine der Musikgeschichte weichgespuelt, weil die
> >Hoerer ja so anspruchsvoll sind und mit den komplizierten Originalen nicht

> >klar kommen.[..]
> >Oder Pump up the jam mit[..]
>
> hmm welches "komplizierte Original"?
>

= gut und mit viel Muehe arrangierte Stuecke

>
> >Das auch Popwellen nicht einfallslos sein muessen und immer die gleichen
> >Titel spielen, zeigen u.a. European Klassik Rock, BBC Radio 2 (die offenbar
>

> Ich kenne diesen EKR ja nicht aber sollte das nicht eher ECR heissen?
> Falls ja, dann: wie du mir, so ich dir...
> Falls nein: was'n doofer Name....

EKR war frueher in Kent via Antenne zu empfangen und hiess East Kent Radio (=
EKR). Soweit ich weiss, aber mit einem anderen Format.


-----== Posted via Deja News, The Leader in Internet Discussion ==-----

http://www.dejanews.com/rg_mkgrp.xp Create Your Own Free Member Forum

KaiLudwig

unread,
Jun 27, 1998, 3:00:00 AM6/27/98
to

hol...@nospam.deep.hb.provi.de (Holger Bruns) schrieb:

>Wieso nur erinnern mich diese Sprüche der Formatradioten
>immer an "das gesunde Volksempfinden", das nun mal keinen Raum läßt für
>Extravaganzen und Dinge, die neben der Spur liegen?

Vielleicht (auch) weil sie Erinnerungen wecken an das Einheitsprogramm des
Großdeutschen Rundfunks und bestimmte Goebbel'sche Äußerungen zum Thema. Gerade
vorhin kommentierte Meister Nothnagel, daß er bei den "Sieg, Sieg, Sieg..."
skandierenden sogenannten Fans nur noch auf das "Heil" wartet. Ich behaupte
einfach mal, daß das anderswo nicht gesendet worden wäre.

>vielleicht noch die Ankündigung
>der
>Mega-Beatbox auf RTL, dem Oldiesender.

...zusammengestellt aus den Hitlisten der größten deutschen Radiostationen.
Herzlich willkommen zur Golden-Oldies-Show mit... Wir starten durch mit dem
besten Mix der schönsten Hits.

Apropo, hier warf doch mal jemand die Frage auf, was RTL über die Sender in
Luxemburg verbreitet: Was Sendungen in Deutsch angeht genau dieses
Oldieschänderprogramm, auf UKW wie auch 1440 kHz, wenn da nicht gerade die RAI
oder Missionswerk Hinz und Kunz oder Radio Nederland Wereldomroep läuft.

Kai

Jörg Bellmann

unread,
Jun 27, 1998, 3:00:00 AM6/27/98
to

On Fri, 26 Jun 1998 15:04:13 +0200, "The Jazzman"
<hart_fo...@hotmail.com> wrote:


>Beleiben die beiden Programme vom DeutschlandRadio (DLF, DLR Berlin).

In Freiberg/Sa.?

Bei DLR Berlin übertreibst Du aber, das sendet mit 1kW aus Dresden
noch unter dem Pegel von Energie Sachsen. Man möchte Sachsen
weitestgehend frei davon halten (und hatte schon bei der Zustimmung
zum Staatvertrag zum nat.Hörfunk 1992 Wert darauf gelegt, das der DLF
die starken Frequenzen behält, und wohl auch die Zustimmung davon
abhängig gemacht.). Radio soll bei uns hier nicht mehr stattfinden -
nur Dudler haben Vorfahrt.

Es erstaunt immer wieder, wieso das hier immer noch unter dem Begriff
Radio eingeordnet wird. MDR-life hat für mich mit Radio nichts zu tun.


Jörg aus Riesa,

wo der ORB noch einstrahlt und sich mit Radio 1, Fritz, Inforadio doch
um Welten vom Sachsenangebot abhebt. Man bedenke noch dazu die Größe
der Anstalten und die damit verbundenen Voraussetzungen. Das wird
übrigens nie beim Vergleich von RBrandenburg und Radio Eins als
Nachfolger mit beachtet.


Jörg Bellmann

unread,
Jun 27, 1998, 3:00:00 AM6/27/98
to

On Fri, 26 Jun 1998 00:00:00 +0000, HH.HIRS...@TBX.BerliNet.De
(Hans-H.Hirschelmann) wrote:

>
>Als SFB II noch nicht auf "durchhörbar" gestylt wurde, hatte er
>übrigens sehr viel mehr Hörer/innen als das spätere Easybeat-B2.

Dazu fällt mir gleich die Zeit ein, in der z.B. SFB II noch
tagesaktuelle Magazine sendete, z.B. mit Juliane Bartel. Da hier auch
zu Maganzinformaten Kritik zu lesen war, wollt ich bloß mal daran
erinnern, daß das seinerzeit ohne diesen Infotainmentcharakter möglich
war und alle Themen dabei ernst zu nehmen waren. Dazwischen kam
populäre Musik. Man hatte also beides, ohne die Aufdringlichkeit des
genormten Wetter/Verkehrsansagers. Darüberhinaus waren noch die
individuellen Stimmen der Sprecher und nicht nur die Einstellung des
Kompressionsgrades im Wortteil zu erkennen.

Werbung gabs, aber nur außerhalb der eigentlichen Sendungen. Im Rias
und in den Ostsendern fand diese gar nicht statt.

Man muß vielleicht auch noch mal darauf hinweisen, daß hier im Osten
fast ausschließlich Vollprogramme mit dem gesamten Spektrum üblich
waren. Seichte Wellen wie Bayern 3 gab es wohl schon lang im Westteil,
da war in Berlin (SFB u. Rias) und im Ostteil sowieso davon noch
nichts zu finden. Und Radio Brandenburg war wohl nun das letzte
Programm, wo breites Angebot in Form geschlossener Sendungen und
normalsprechende Moderatoren in dem Sinn zu finden war, so daß man
schon den Eindruck haben muß, hier geht etwas unwiderruflich verloren
- neben den Inhalten auch das Handwerk.

Die Abschaffung von RBrandenburg und für mich auch beim Rias Ende 92
unterscheidet sich daher grundlegend von Vorgängen wie SWF3, wo ein
Ersatz immer wieder zu erwarten ist.

Jörg


Thorsten Korsch

unread,
Jun 27, 1998, 3:00:00 AM6/27/98
to

Hallihallo!

> reagiest. Ein bißchen mehr mitmenschlicher Respekt wäre nicht
> schlecht. (Für einen Westdeutschen ist das zugegebenermaßen

> keine leichte Übung. Versuch es trotzdem). Radio Brandenburg war
Ich lese das nur am Rande mit, aber bedauere Entwicklungen wie die
obige sehr (die ich zufällig herausgegriffen habe, hätte genauso einen
"Wessi" erwischen können).

Um eines mal klar zu sagen: Mit Wessi und Ossi werden doch die gleichen,
dummen Vorurteile bedient wie mit "die Neger, die Polen, die
Blondinen...", was sich leider beliebig fortsetzen ließe.

Ich bitte darum, diesen Unsinn hier zu lassen. Bisher war der Umgangston
in dieser newsgroup seit ihrem Beginn immer hilfsbereit, sachlich und
nett.

Ich sehe keinen Grund, warum eine randpolitische, qualitätslose
Diskussion, die sich auch noch auf das Ableiern von Vorurteilen reduziert,
in die DE/ALT/HOERFUNK einschleicht.

Danke & Gruß,
Thorsten


Holger Bruns

unread,
Jun 28, 1998, 3:00:00 AM6/28/98
to

In article <35955...@rainbow.hrz.uni-siegen.de>
"David Ohrndorf" <k...@radioweb.de> writes:

>Was hat denn bitte "mitmenschlicher" Respekt mit einer
>Radio-Format-Diskussion zu tun?
>Aber das ist der Beweis: Es geht doch um einen Fan-Kult....;->

Nunja, packe die beiden Sachen doch mal zusammen, dann siehst du das
vielleicht ein. Radioformate haben Gleichschaltung der Programme zum Ziel. Das
wurde in diesen Threads ja schon ausführlich erörtert. Beweis: Die Berliner
Radioszene mit ihren ungefähr 26 annähernd gleichklingenden Privatsendern.
Weitere Beweise: FFN versus Antenne versus Radio Bremen 1 und 4. Die Programme
haben unterschiedliche Betreiber, senden aber alle dieselbe Musik. Wo ist da
der signifikante Unterschied? In wenigen Details, die aber die Nutzung als
akustische Berieselungsanstalt für Warmduscher kaum behindern.

Nun gab und gibt es Radios, die das gänzlich anders machen, wie zum Beispiel
das Radio Brandenburg R.I.P., das in der Tat viele Freunde hat, auch noch post
mortem. Dieses Radio war profiliert und nicht gesichtslos, wie es die
Werbeindustrie von denjenigen Programmen fordert, die sich in ihrer
finanziellen Abhängigkeit befinden.

Profilierung ist die Bedingung für das Entstehen einer Fangemeinde, die sich
mit dem von ihr geliebten Sender identifiziert.

Gesichtslosigkeit ist die Bedingung für die Nutzung der Sender als
Werbefläche. Plakatwände haben ja auch keinen Charme, der möglicherweise sogar
mit dem Effekt konkurrieren könnte, den die Werbebotschaften vermitteln sollen.

Von daher sind gesichtslose Formatradios ziemlich unmenschlich. Sie sind
Kommerz und haben keine Seele. Diese Seele ist aber die zwingende
Voraussetzung für Mitmenschlichkeit. Von daher ist deine Frage hoffentlich
jetzt beantwortet. Und ja, das hat viel mit Fan-Kult zu tun. Ich liebe übrigens
Fan-Kulte, weil ich es gerne mag, wenn Menschen von solch guten Sachen wie
Radio Brandenburg angetan sind.

Holger


Thomas Meyer

unread,
Jun 28, 1998, 3:00:00 AM6/28/98
to

KaiLudwig schrieb in Nachricht
<199806272118...@ladder03.news.aol.com>...


>hol...@nospam.deep.hb.provi.de (Holger Bruns) schrieb:
>
>>Wieso nur erinnern mich diese Sprüche der Formatradioten
>>immer an "das gesunde Volksempfinden", das nun mal keinen Raum läßt für
>>Extravaganzen und Dinge, die neben der Spur liegen?
>
>Vielleicht (auch) weil sie Erinnerungen wecken an das Einheitsprogramm des
>Großdeutschen Rundfunks und bestimmte Goebbel'sche Äußerungen zum Thema.

Ja, genau, Formatradio ist Nazi-Radio und die Bundesrepublik an der Schwelle
zum Faschismus...
Immer nur raus mit dem dicken Totschlagsargumenten-Hammer! :-(


Thomas

Thomas Meyer

unread,
Jun 28, 1998, 3:00:00 AM6/28/98
to

Jörg Bellmann schrieb in Nachricht <6n3n6d$d3q$1...@news01.btx.dtag.de>...


>On Fri, 26 Jun 1998 15:04:13 +0200, "The Jazzman"
><hart_fo...@hotmail.com> wrote:
>
>Es erstaunt immer wieder, wieso das hier immer noch unter dem Begriff
>Radio eingeordnet wird. MDR-life hat für mich mit Radio nichts zu tun.


Ja - und Microsoft nichts mit Computersoftware, Volkswagen nichts mit Autos
und Knirps nichts mit Regenschirmen ...


Thomas

Thomas Meyer

unread,
Jun 28, 1998, 3:00:00 AM6/28/98
to

Holger Bruns schrieb in Nachricht ...


>
>In article <35955...@rainbow.hrz.uni-siegen.de>
>"David Ohrndorf" <k...@radioweb.de> writes:
>
>>Was hat denn bitte "mitmenschlicher" Respekt mit einer
>>Radio-Format-Diskussion zu tun?
>>Aber das ist der Beweis: Es geht doch um einen Fan-Kult....;->
>
>Nunja, packe die beiden Sachen doch mal zusammen, dann siehst du das
>vielleicht ein. Radioformate haben Gleichschaltung der Programme zum Ziel.

^^^^^^^^^^^^^^^^

Wusst' ich's doch: Wir sind alle nur Opfer einer grossen Verschwoerung -
unter den Teerdecken der Autobahnen sitzen verknoecherte Alt-Nazis, die den
ganzen Tag nichts Besseres zu tun haben, als gemeine Strategien zu
entwicklen, wie sie die Leute (oder besser noch das "Volk") verdummen
koennen.
(Und an dieser Stelle, weiss ich nicht, ob ich weinen oder lachen soll...)

>der signifikante Unterschied? In wenigen Details, die aber die Nutzung als
>akustische Berieselungsanstalt für Warmduscher kaum behindern.


Wenn Du solche Worte benutzt, koennte (ich wdh.: KOENNTE) ich Dich ebenso
als faschistoiden Newsgroupen-Poster diffamieren, wie Du die Prozesse in der
Radiolandschaft als "Gleichschaltung" in eine aehnliche Ecke stellst.
Wahrscheinlich benutzt Du sie aber nur aus purer Witzichkeit, um mal zu
zeigen, dass auch die Harald-Schmidt-Show geschaut (oder besser: nur auf dem
zweiten Weg ueber Agenturmeldungen und DUDELRADIOkurzmoderationen erfahren)
wird.
Dazu kann ich nur sagen: (muede laechel) Ha Ha ...
Udn es zeigt ausserdem, dass echte Argumente langsam ausgehen.

Ich habe fertig (muede: haha)
Aber keine Angst: piep, piep, piep, ich hab' euch lieb (noch mueder: haha)


Thomas


Jörg Bellmann

unread,
Jun 28, 1998, 3:00:00 AM6/28/98
to

Die beliebige Modulation eines Trägers allein macht daraus nicht
automatisch das, was sich Radio nennen soll, erst recht kein
Radio-Programm. Ein Programm besteht nun mal, wie es das Wort will,
aus sich voneinander unterscheidendenden Punkten, über die man sich
vorab Gedanken gemacht hat, ehe man loslegt. Und auch dann wäre es
wenig von Wert, dieses täglich zu wiederholen.

Aber die hier besprochenen e-mag. Verschmutzer haben kein Programm
mehr und benötigen in Programmzeitschriften bekanntlich auch keinen
Platz dafür. Kein Programm - kein Radio, das ist doch
einleuchtend.Wachsende Aufregung darüber ist angebracht, wenn
mindestens 80% auf dieser Schiene schon läuft.

Es steht dir ja frei dafür eine sinnvolle Definition zu finden, Radio
ist allerdings schon anderweitig besetzt.

Den Datenträger, der von einem Random bespielt wurde, wirst auch Du
nicht zum Computerprogramm umdefinieren.

Jörg


po...@my-dejanews.com

unread,
Jun 28, 1998, 3:00:00 AM6/28/98
to

In article <6n3n6d$d3q$1...@news01.btx.dtag.de>,

J.B...@t-online.de (Jörg Bellmann) wrote:
>
> On Fri, 26 Jun 1998 15:04:13 +0200, "The Jazzman"
> <hart_fo...@hotmail.com> wrote:
>
> >Bleiben die beiden Programme vom DeutschlandRadio (DLF, DLR Berlin).

> In Freiberg/Sa.?
>
> Bei DLR Berlin übertreibst Du aber, das sendet mit 1kW aus Dresden
> noch unter dem Pegel von Energie Sachsen.

Dann nehme ich alles zurueck. Da DLR ja quasi ein "Ostsender" ist (als
Nachfolger von DS Kultur) war ich diesem Trugschluss verfallen.
Fuer terrestrischen Empfang wohnte ich immer auf der falschen Seite
(Studentenwohnheim) - bis ich mir eine Schuessel zulegte.
Auf der anderen Seite koennen die Leute wohl Fritz! und Energy empfangen. Wie
gut oder wie schlecht habe ich mir noch nie vorfuehren lassen.


> Radio soll bei uns hier nicht mehr stattfinden -
> nur Dudler haben Vorfahrt.

Das ist mir leider nicht entgangen. Die terrestrischen Programme bekomme ich
nur noch mit, wenn mich jemand mit dem Auto mitnimmt. Und das ist schrecklich
genug.


> Es erstaunt immer wieder, wieso das hier immer noch unter dem Begriff
> Radio eingeordnet wird. MDR-life hat für mich mit Radio nichts zu tun.
>

Leider stimmen die Zahlen in der MA :-((( Ausnahme ist meine Heimatregion
Sachsen-Anhalt. Dort kommt mdr life nur auf 8%. Ueber die Qualitaet des
Marktfuehrers SAW kann ich mich wenig auslassen, gleiches betrifft R. Brocken.

> Jörg aus Riesa,
>

Gibt es eigentlich in dieser Region einen Radioclub?

> wo der ORB noch einstrahlt und sich mit Radio 1, Fritz, Inforadio doch
> um Welten vom Sachsenangebot abhebt.

Waehrend Radio 3 und *radio kultur nicht in ganz Brandenburg zu empfangen
sind.

> Man bedenke noch dazu die Größe
> der Anstalten und die damit verbundenen Voraussetzungen.

Siehe auch unter Radio Bremen 2.


Thoralf.

Holger Bruns

unread,
Jun 28, 1998, 3:00:00 AM6/28/98
to

>>Nunja, packe die beiden Sachen doch mal zusammen, dann siehst du das
>>vielleicht ein. Radioformate haben Gleichschaltung der Programme zum Ziel.

>Wusst' ich's doch: Wir sind alle nur Opfer einer grossen Verschwoerung -


>unter den Teerdecken der Autobahnen sitzen verknoecherte Alt-Nazis, die den
>ganzen Tag nichts Besseres zu tun haben, als gemeine Strategien zu
>entwicklen, wie sie die Leute (oder besser noch das "Volk") verdummen
>koennen.

Kleiner Spinner: Es geht nicht um Verschwörungen, sondern um gleichartige
wirtschaftliche Ziele der Dudelfunker und Popwellisten: Kohle. Möglichst viel
davon und möglichst sofort und immer mehr wegen des Wirtschaftswachstums.
Das hat nichts mit den Nazis zu tun, aber mit der Gleichartigkeit der
Modulationen: Gleichschaltung eben. Wenn aus den Radios der ewig gleiche
Scheiß kullert und wichtige Informationen, lehrreiches, geistreiches und
andersartiges Material den Hörern vorenthalten wird, dann ist das sogar eine
Form der Zensur. Als zum Beispiel John Peel auf Radio Bremen abgeschaltet
wurde, hatte das auch keine obrigkeitsgefährdenden Gründe. Er paßte einfach
nur nicht mehr ins Format. Schon war er weg. Auch die Grenzwellen mit Ecki
Stieg waren eine unpolitische Sendung. Aber die Musik paßte nicht ins Format.
Ecki spielte eben nicht Guildo Horn, Masterboy und die Spice Girls, sondern
The Cure, Anne Clark und solche Leute. Weg. Paßt nicht ins Format. Wer heute
noch Anne Clark oder Kirlian Camera oder Vangelis oder Tangerine Dream oder
Klaus Schulze oder Trisomie 21 im Radio hören will, der muß lange suchen.
Weg. Diese Musik ist einfach weg. So, als hätte es sie nie gegeben. So,
als wäre es verboten, in solchen Klängen zu komponieren. Ich nenne das
Gleichschaltung.

>(Und an dieser Stelle, weiss ich nicht, ob ich weinen oder lachen soll...)

Mir doch wurscht. Tatsache aber ist, daß die Nazis für die Programme nach dem
Endsieg ähnliches vorhatten wie die heutigen Dudelfunker. Lies mal bei
Goebbels nach, wie der Rundfunk für die Polen aussehen sollte. Das ist
übrigens keine Verschwörungstheorie, sondern historisch belegt.

Holger

Marco Remy

unread,
Jun 28, 1998, 3:00:00 AM6/28/98
to

Jörg Bellmann wrote:
>
> On Fri, 26 Jun 1998 00:00:00 +0000, HH.HIRS...@TBX.BerliNet.De
> (Hans-H.Hirschelmann) wrote:
>
> >
> >Als SFB II noch nicht auf "durchhörbar" gestylt wurde, hatte er
> >übrigens sehr viel mehr Hörer/innen als das spätere Easybeat-B2.
> Dazu fällt mir gleich die Zeit ein, in der z.B. SFB II noch
> tagesaktuelle Magazine sendete, z.B. mit Juliane Bartel. Da hier auch
> zu Maganzinformaten Kritik zu lesen war, wollt ich bloß mal daran
> erinnern, daß das seinerzeit ohne diesen Infotainmentcharakter möglich
> war und alle Themen dabei ernst zu nehmen waren.

Dass das heute noch geht, kann man z.B. auf WDR2 hoeren.


>
> Man muß vielleicht auch noch mal darauf hinweisen, daß hier im Osten
> fast ausschließlich Vollprogramme mit dem gesamten Spektrum üblich
> waren. Seichte Wellen wie Bayern 3 gab es wohl schon lang im Westteil,

Das mag vor allem daran liegen, das Radio Luxemburg als Privatsender
in deren Sendegebiet hereinpowerte und mit einem aus heutiger Sicht
abenteuerlichen Musikformat (auf Heino folgte AC/DC) Hoerer abgriff.

Wobei auch innerhalb der den "seichten Wellen" in der letzten Zeit ein
deutlicher
Niveauverfall festzustellen ist, was - so glaube ich - das eigentliche
Probelm ist.

> Die Abschaffung von RBrandenburg und für mich auch beim Rias Ende 92
> unterscheidet sich daher grundlegend von Vorgängen wie SWF3, wo ein
> Ersatz immer wieder zu erwarten ist.
>

Kannst Du das noch einmal naeher erlaeutern ?

Gruesse,

Marco


Holger Bruns

unread,
Jun 28, 1998, 3:00:00 AM6/28/98
to

In article <359696...@rz-online.de>
Marco Remy <mr...@rz-online.de> writes:

>> Die Abschaffung von RBrandenburg und für mich auch beim Rias Ende 92
>> unterscheidet sich daher grundlegend von Vorgängen wie SWF3, wo ein
>> Ersatz immer wieder zu erwarten ist.

>Kannst Du das noch einmal naeher erlaeutern ?

Ja. SWF3 wird durch SWR 3 ersetzt und hat mit Gerold Hug einen Wellenchef, der
zur Zeit noch leitender Redakteur und Vertreter des Hauptabteilungsleiters von
SWF 3 ist. Von daher ist dudelfunkische Kontinuität zu erwarten.

Holger


Martin Schmidt

unread,
Jun 29, 1998, 3:00:00 AM6/29/98
to


On Sun, 28 Jun 1998, Holger Bruns wrote:

> In article <3595c...@rainbow.hrz.uni-siegen.de> "Thomas Meyer" <t_m...@student.uni-siegen.de> writes:
>
> >Wusst' ich's doch: Wir sind alle nur Opfer einer grossen Verschwoerung -
> >unter den Teerdecken der Autobahnen sitzen verknoecherte Alt-Nazis, die den
> >ganzen Tag nichts Besseres zu tun haben, als gemeine Strategien zu
> >entwicklen, wie sie die Leute (oder besser noch das "Volk") verdummen
> >koennen.

> Kleiner Spinner: Es geht nicht um Verschwörungen, sondern um gleichartige
> wirtschaftliche Ziele der Dudelfunker und Popwellisten: Kohle. Möglichst viel
> davon und möglichst sofort und immer mehr wegen des Wirtschaftswachstums.
> Das hat nichts mit den Nazis zu tun, aber mit der Gleichartigkeit der
> Modulationen: Gleichschaltung eben. Wenn aus den Radios der ewig gleiche

Genau das ist der Punkt. Was hier als Magazinitis ist das selbe wie
Politikschlamm (sorry das verwendete Wort war mir entfallen). Es kommen
zusammenhanglose Infohaeppchen dabei heraus, mit denen niemand etwas
anfangen kann. Und sowas erzeugt Politikverdrossenheit. Ebenso wie das
staendige Gerede davon. Meiner Meinung hoeren/machen/kaufen die Leute
nicht das was sie wollen/brauchen, sondern das, was ihnen als
notwendig/erstrebsam eingeredet wird. Der Kreis beginnt sich jetzt langsam
zu schliessen. Leider.

Ach, und lasst doch die bloede Ossi-Wessi-Diskussion weg. Sie lenkt ab.
Der einzige Unterschied ist vielleicht der, dass Ossis auch mal schweigen
koennen.

MfG
Martin


Thoralf Winkler

unread,
Jun 29, 1998, 3:00:00 AM6/29/98
to

po...@my-dejanews.com schrieb:

> > nur Dudler haben Vorfahrt.
>
> Das ist mir leider nicht entgangen. Die terrestrischen Programme bekomme ich
> nur noch mit, wenn mich jemand mit dem Auto mitnimmt. Und das ist schrecklich
> genug.

Hallo Thoralf,
da Du grad das Auto(mit)fahren als abschreckendes Beispiel erwähnst:
Gestern wollte ich mal auf der A2 die Herkunft des Staus erfahren, in
dem ich grad steckte und war dazu gezwungen irgendeinen Dudelsender zu
_suchen_. Im Gegensatz zu den sonst von mir gehörten habe ich von denen
keinen gespeichert und mußte wirklich erst suchen, die Frequenzen hatte
ich natürlich auch nicht parat. In meinem Fall wars dann eben MDR life
und zum weiter hinhören hats mich nicht verleitet.

Viele Grüße
Thoralf

p.s. Mein Ignorieren des Dudelfunks geht nunmehr soweit, daß ich sogar
das Autoradio ausschalte, wenn auf den Kultur- oder Infowellen nichts
kommt. Allenfalls höre ich mal im Baumarkt oder ähnlichen Läden was von
SAW usw., ansonsten erspare ich mir das.
Dabei fällt mir - hier allerdings off topic, da TV - Olliver Kalkofe
ein, der sich für seine Mattscheibe auch den ganzen TV-Müll reinziehen
muß. So richtig mitreden kann ich da eigentlich auch nicht, da ich das
alles nicht aus eigenem Erleben kenne...
--
Thoralf Winkler mailto:Win...@ET.Uni-Magdeburg.de
Neue Straße 8
39218 Schönebeck
Tel. 03928/402196

Thoralf Winkler

unread,
Jun 29, 1998, 3:00:00 AM6/29/98
to

Martin Schmidt schrieb:

> staendige Gerede davon. Meiner Meinung hoeren/machen/kaufen die Leute
> nicht das was sie wollen/brauchen, sondern das, was ihnen als
> notwendig/erstrebsam eingeredet wird. Der Kreis beginnt sich jetzt langsam
> zu schliessen. Leider.

Hallo Martin,
... wie Ranga Yogeshwar neulich in Quarks & Co sagte: man müßte eine
neue grammatische Form erfinden: anstatt "ich möchte..." müßte man
richtiger sagen "ich werde gemöchtet... "
Soviel zum Thema Werbung, egal wo und wofür.

Viele Grüße
Thoralf

Martin Recke

unread,
Jun 29, 1998, 3:00:00 AM6/29/98
to

Hans-H.Hirschelmann <HH.HIRS...@TBX.BerliNet.De> wrote:
[...Radio Brandenburg...]
>Bei RB gab's überhaupt keine Computerlist.

Es gab Playlists, und Computer haben die Musikredakteure auch benutzt.
Die Kunst war, daß es nicht so klang...

Hans-H.Hirschelmann

unread,
Jun 30, 1998, 3:00:00 AM6/30/98
to

*Hallo,*
Martin Schmidt forderte am 29.06.98 um 16:57

in /DE/ALT/HOERFUNK unter dem Betreff
"Re: Dudelfunk - Hilfe/ Radio 1"

> Ach, und lasst doch die bloede Ossi-Wessi-Diskussion weg. Sie
> lenkt ab.

Mochte sich selbst aber nicht ganz daran halten:

> Der einzige Unterschied ist vielleicht der, dass Ossis
> auch mal schweigen koennen.

Vielleicht hätte David Ohrndorf am 25.06.98 um 12:58 tatsächlich
besser schweigen sollen.

>> Ich habe den Eindruck dieses RB war Kult bei euch im Osten
>> und weil das jetzt nicht mehr da ist schmollt ihr rum...

Auch mit Eindruck

Hans-Hermann Hirschelmann

Hans-H.Hirschelmann

unread,
Jun 30, 1998, 3:00:00 AM6/30/98
to

*Hallo,*
Thorsten Korsch äußerte sich am 27.06.98 um 15:50

in /DE/ALT/HOERFUNK unter dem Betreff
"Re: Dudelfunk - Hilfe/ Radio 1"

> Um eines mal klar zu sagen: Mit Wessi und Ossi werden doch die


> gleichen, dummen Vorurteile bedient wie mit

Du beziehst Dich sicher auf das folgendes Stanement.

>> Ich habe den Eindruck dieses RB war Kult bei euch im Osten
>> und weil das jetzt nicht mehr da ist schmollt ihr rum...

> Ich bitte darum, diesen Unsinn hier zu lassen. Bisher war der


> Umgangston in dieser newsgroup seit ihrem Beginn immer
> hilfsbereit, sachlich und nett.

> Ich sehe keinen Grund, warum eine randpolitische, qualitätslose
> Diskussion, die sich auch noch auf das Ableiern von Vorurteilen
> reduziert, in die DE/ALT/HOERFUNK einschleicht.

Das sehe ich genauso.

Hans-H.Hirschelmann

unread,
Jun 30, 1998, 3:00:00 AM6/30/98
to

*Hallo,*
David Ohrndorf äußerte sich am 27.06.98 um 22:17

in /DE/ALT/HOERFUNK unter dem Betreff
"Re: Dudelfunk - Hilfe/ Radio 1"

>> Ich finde es nicht sonderlich tolerant, wie Du hier auf


>> Äußerungen des Bedauerns wegen des Verlustes an Vielfalt und
>> Niveau der Radiolandschaft durch die Abwicklung von RB

>> reagiest. Ein bißchen mehr mitmenschlicher Respekt wäre nicht
>> schlecht. (Für einen Westdeutschen ist das zugegebenermaßen
>> keine leichte Übung. Versuch es trotzdem).

> Blahblah. Wer hat hier Vorurteile?

Du. Siehe unten:

> Was hat denn bitte "mitmenschlicher" Respekt mit einer
> Radio-Format-Diskussion zu tun?

Statt auf Meinungsäßerungen hier sachlich einzugehen, sonderst
Du lediglich herablassende Sprüche über angeblichen
(n)ostalgischen Fan-Kult der Ossis "selbsternannter
Kulturfreaks" usw. ab, die eben keine Innovationen wollen
usw.usf.. Du hast inzwischen selbst zugegeben, daß Du Radio
Brandenburg nie gehört hast. Du kannst also auch nicht
beurteilen, was an Äußerungen dazu sachlich falsch oder richtig
ist. Du unternimmst auch keine Versuche, die Berechtigung
eventueller Zweifel an z.B. meinen Aussagen durch Nachfragen und
Erörterung herauszubekommen. Trotzdem (bzw. deswegen) bildest Du
Dir ein, ganz genau zu wissen, daß es sich um ein "altes
verstaubtes Format" handelte. Nicht nur bei einem Minimum an
Respekt gegenüber Andersmeinenden, (eigentlich eine
Selbstverständlichkeit), sondern auch unter der Voraussetzung
schlichten Interesses an der Sache läge es nahe, ersteinmal
nachzufragen. Tatsächlich schämt man sich fast, hier so etwas
Selbstverständliches wie ganz normalen respektvollem Umgang
einzufordern. (Da kommt man ja schon in Sektenverdacht, wie ein
anderes Posting dazu zeigt). Aber kann das einer nachvollziehen,
der seine Anschauungen zu dieser Diskussion (um Radioformate)
aus seiner vermeindlich grandiosen "Menschenkenntnis" ableitet,
die er in jahrelangem Altplattenverkauf auf Flohmärkten erworben
hat?

> Aber das ist der Beweis: Es geht doch um einen Fan-Kult....;->

Ja, das ist der traurige Beweis, daß Du zumindest in diesem Fall
außerstande warst, Dein Vorurteil infrage zu stellen.

David Ohrndorf

unread,
Jun 30, 1998, 3:00:00 AM6/30/98
to

>Dabei fällt mir - hier allerdings off topic, da TV - Olliver Kalkofe
>ein, der sich für seine Mattscheibe auch den ganzen TV-Müll reinziehen
>muß.

Das machen Studenten fuer 15,-/Stunde fuer ihn...

KaiLudwig

unread,
Jun 30, 1998, 3:00:00 AM6/30/98
to

Thoralf Winkler <Win...@E-Technik.Uni-Magdeburg.de> schrieb:

>da Du grad das Auto(mit)fahren als abschreckendes Beispiel erwähnst:

Muß nicht abschreckend sein, wenn einem die Bedienung des Radios in die Hände
fällt.

>Gestern wollte ich mal auf der A2 die Herkunft des Staus erfahren, in
>dem ich grad steckte und war dazu gezwungen irgendeinen Dudelsender zu
>_suchen_. Im Gegensatz zu den sonst von mir gehörten habe ich von denen
>keinen gespeichert und mußte wirklich erst suchen, die Frequenzen hatte
>ich natürlich auch nicht parat.

Dafür gibt es doch die berühmten Frequenzschilder, im MDR-Sendegebiet folgen
dem von MDR-life gleich zwei mit den jeweiligen privaten "Vollprogrammen"
(eines auf der ex-DT-Senderkette, das andere auf Neuaufschaltungen, abgesehen
von Radio Brocken, für das MDR Kultur auf eine nicht auf 100 kW aufstockbare
Frequenz weichen mußte). Preisfrage: Was meint ein anderes Autobahnamt mit
"Radio AB"?

>p.s. Mein Ignorieren des Dudelfunks geht nunmehr soweit, daß ich sogar
>das Autoradio ausschalte, wenn auf den Kultur- oder Infowellen nichts
>kommt.

Und was ist daran "sogar"? Ein Zitat: "Man müßte aber viel öfter daran denken,
daß es nicht Sinn des Rundfunks ist, für eine 'Musikberieselung' zu sorgen, die
früh um 6 Uhr beginnt und nach 23 Uhr endet!" Gedruckt wurde es vor 42 Jahren,
offenbar ist es aktueller denn je.

Übrigens vermerkte man bei der Stimme Rußlands recht interessiert Zuschriften,
in denen regelmäßiges Hören im Auto erwähnt wurde. Geht nur nicht mehr überall,
seit auf der 1386 dieser UCB-Tralala läuft.

>Dabei fällt mir - hier allerdings off topic, da TV - Olliver Kalkofe
>ein, der sich für seine Mattscheibe auch den ganzen TV-Müll reinziehen
>muß.

Keineswegs, das macht die Redaktion. Anders ginge es sowieso nicht.
__________

<slrn6pg4e...@prenzlnet.snafu.de> von mr...@prenzlnet.in-berlin.de
(Martin Recke):

Beim Auftakt und diversen Journalen nach Zehn hat man es schon gemerkt.

Kai

David Ohrndorf

unread,
Jul 1, 1998, 3:00:00 AM7/1/98
to

>Nicht nur bei einem Minimum an
>Respekt gegenüber Andersmeinenden, (eigentlich eine
>Selbstverständlichkeit), sondern auch unter der Voraussetzung
>schlichten Interesses an der Sache läge es nahe, ersteinmal
>nachzufragen. Tatsächlich schämt man sich fast, hier so etwas
>Selbstverständliches wie ganz normalen respektvollem Umgang
>einzufordern.
Du scheinst mir ein echtes Problem zu haben.
goto de.alt.respekt wenn du respektiert werden willst und
to de.alt.hoerfunk, wenn du ueber Hoerfunk
DISKUTIEREN willst.
Ich hasse es mich mit irgendwelchen respektvollen Floskeln
aufzuhalten. Ich sage meine Meinung lieber direkt.(und nun was
boeses, aber du hast es nicht anders gewollt: Das mit dem
Meinungsaeussern musst du als Ossi ja vielleicht doch erstmal lernen.)


>> Aber das ist der Beweis: Es geht doch um einen Fan-Kult....;->
>Ja, das ist der traurige Beweis, daß Du zumindest in diesem Fall
>außerstande warst, Dein Vorurteil infrage zu stellen.

Wie sollte ich, wenn sich mir hier doch alle Vorurteile
über hirnlose, rumheulende Ossis bestätigen? ;->

Ich finde dieser thread ist nun genug!
Du meinst, du hast recht und ich habe recht.

Thorsten Korsch

unread,
Jul 1, 1998, 3:00:00 AM7/1/98
to

Hallo Hans-Hermann,

> Du beziehst Dich sicher auf das folgendes Stanement.

Meinen Bezug hatte ich benannt, er war stellvertretend, u.a. auch für das
von Dir jetzt zitierte.


> >> Ich habe den Eindruck dieses RB war Kult bei euch im Osten
> >> und weil das jetzt nicht mehr da ist schmollt ihr rum...

> > Ich sehe keinen Grund, warum eine randpolitische, qualitätslose


> > Diskussion, die sich auch noch auf das Ableiern von Vorurteilen
> > reduziert, in die DE/ALT/HOERFUNK einschleicht.
>
> Das sehe ich genauso.

Im Übrigen hat sich der NDR 4 seit Juni auch zum Inforadio entwickelt. Von
"Kult" (was ist das eigentlich? - rhetorische Frage) konnte man zwar
wirklich nicht sprechen, aber ein Vergleich mit DLF u. DLRB war okay. Eine
endgültige Meinung nach der Umstrukturierung will ich noch etwas abwarten
und auf mögliche Korrekturen warten. Aber insgesamt sehe ich eher weniger
Gewinne.

Gibt's hier NDR 4-Hörer, die sich schon eine Meinung gebildet haben? Würde
mich sehr interessieren.

Gruß, Thorsten


Hans-H.Hirschelmann

unread,
Jul 1, 1998, 3:00:00 AM7/1/98
to

*Hallo,*
David Ohrndorf äußerte sich am 01.07.98 um 01:09

in /DE/ALT/HOERFUNK unter dem Betreff
"Re: Dudelfunk - Hilfe/ Radio 1"

> Ich hasse es mich mit irgendwelchen respektvollen Floskeln


> aufzuhalten. Ich sage meine Meinung lieber direkt.

Kein Problem. Nur solltest Du nicht erwarten, daß hole Sprüche
als Erörterung des Sachverhalts identifiziert werden.

> (und nun was
> boeses, aber du hast es nicht anders gewollt: Das mit dem
> Meinungsaeussern musst du als Ossi ja vielleicht doch erstmal
> lernen.)

:-) Bist Du eigentlich blond? Würde mich nicht wundern.

>> Ja, das ist der traurige Beweis, daß Du zumindest in diesem Fall
>> außerstande warst, Dein Vorurteil infrage zu stellen.
> Wie sollte ich, wenn sich mir hier doch alle Vorurteile
> über hirnlose, rumheulende Ossis bestätigen? ;->

> Ich finde dieser thread ist nun genug!
> Du meinst, du hast recht und ich habe recht.

Och so, das ist hier ein Rechthaberwettbewerb. Geahnt hatte
ich`s.

Hans-H.Hirschelmann

unread,
Jul 1, 1998, 3:00:00 AM7/1/98
to

*Hallo,*
KaiLudwig äußerte sich am 30.06.98 um 22:34

in /DE/ALT/HOERFUNK unter dem Betreff
"Re: Dudelfunk - Hilfe/ Radio 1"

>> Hans-H.Hirschelmann <HH.HIRS...@TBX.BerliNet.De> wrote:


>> [...Radio Brandenburg...]
>>> Bei RB gab's überhaupt keine Computerlist.

>> Es gab Playlists, und Computer haben die Musikredakteure auch
>> benutzt. Die Kunst war, daß es nicht so klang...

> Beim Auftakt und diversen Journalen nach Zehn hat man es schon
> gemerkt.

Nunja, Joan Ossiborn (korrekte Schreibweise bitte dazudenken)
war auch von `ner Computerliste ausgewählt hörbar :-).

Thorsten Korsch

unread,
Jul 1, 1998, 3:00:00 AM7/1/98
to

> Ich hasse es mich mit irgendwelchen respektvollen Floskeln

> aufzuhalten. Ich sage meine Meinung lieber direkt.(und nun was
Im Moment posaunst Du sie in eine Newsgroup.

> boeses, aber du hast es nicht anders gewollt: Das mit dem
> Meinungsaeussern musst du als Ossi ja vielleicht doch erstmal lernen.)

Klar, alle Ossis sind IMs, alle Wessis betrügerische Kapitalisten und alle
Blondinen doof.

> Ich finde dieser thread ist nun genug!

Warum beendest Du ihn dann nicht, ohne noch einmal voll auszuteilen? Und
lies nochmal nach, wie die NG hier heißt, okay?

Michael Meyer

unread,
Jul 1, 1998, 3:00:00 AM7/1/98
to

KaiLudwig wrote:
> [snip]

> >p.s. Mein Ignorieren des Dudelfunks geht nunmehr soweit, daß ich sogar
> >das Autoradio ausschalte, wenn auf den Kultur- oder Infowellen nichts
> >kommt.
>
> Und was ist daran "sogar"? Ein Zitat: "Man müßte aber viel öfter daran denken,
> daß es nicht Sinn des Rundfunks ist, für eine 'Musikberieselung' zu sorgen, die
> früh um 6 Uhr beginnt und nach 23 Uhr endet!" Gedruckt wurde es vor 42 Jahren,
> offenbar ist es aktueller denn je.
>

Moin Kai und Thoralf,

[Senfzugabe on]

ich nutze mein Autoradio nur noch, um vielleicht mal zur korrekten Zeit
auch
u.U. sogar passenden Verkehrsfunk zu hoeren; und manchmal stimmt der
auch,
das begeistert mich immer wieder... Ansonsten bleibt das Geraet
stummgeschaltet.

[Senfzugebe off]

MFG. Meikel

Mirko Driller

unread,
Jul 1, 1998, 3:00:00 AM7/1/98
to

Holger Bruns <hol...@nospam.deep.hb.provi.de> wrote:

> Nein, das waren nicht die Hörer,
> sondern die geldgeilen Säcke, die aufgrund der Extravaganzen um ein paar
> Prozentpunkte weniger Einnahmen fürchteten, die der Sender abwirft.

So ja nun wieder auch nicht. Ich teile Deine Kritik am Dudelfunk, aber
Unternehmer achten nicht deshalb auf den Profit, weil sie "geldgeil"
sind, sondern weil sie sonst einpacken können.

> Ich habe ein Problem vor allem mit der Vorstellung, Formatradio sei
> wissenschaftlich begründbar. So wird es als Naturnotwendigkeit hingestellt,
> obwohl es in Wirklichkeit eine Geldangelegenheit ist. Formatradio richtet sich
> gegen den Hörer und seine Informationsbedürfnisse.

Das Problem an dieser Kritik, die ich ebenfalls teile, ist, daß wir
einen "Hörer an sich" postulieren müssen, wenn sie greifen soll. Der
real existierende Hörer jedenfalls scheint dem Formatradio alles andere
als abgeneigt.

--
Mirko Driller

Beyme

unread,
Jul 1, 1998, 3:00:00 AM7/1/98
to

Im Artikel <3593ED...@ihs.ee.tu-berlin.de>, ThomasKumm
<ku...@ihs.ee.tu-berlin.de> schreibt:

[Moderator sagte live: "Ich hasse Anne Frank" und verteidigt sich kindisch]
>Wenn auch der
>oeffentlich- rechtliche Rundfunk, und da ist egal, ob wir von Radio
>Bremen, Radio 1, Radio Fritz, n-joy, mdr- sputnik o.a. reden, das
>"Comedy"- Level der Privaten erreichen moechte und zunehmend auf
>"locker-flockige- immer-gut drauf" Typen setzt, deren Allgemeinbildung
>nicht allzu besonders zu sein scheint (von journalistischer
>Qualifikation mal ganz zu schweigen), dann werden wir in Zukunft oefter
>derartige Ueberraschungen erleben. Wie der oeffentliche- rechtliche
>Rundfunk so seinen (Bildungs-)auftrag umsetzen will, ist mir nicht klar.
>Bei allem Verstaendnis fuer Programme mit hohem "Unterhaltungs"wert (was
>immer das fuer jeden sein mag...), ein Mindestmass an Kompetenz erwarte
>ich.

Was da passiert ist, ist ohne Frage völlig Panne. Aber egal, wer am Mikrophon
sitzt, irgendwie kann man ihn immer aufs Glatteis führen. Den Allrounder, der
sich mit allem auskennt, gibt es nicht. Tragisch, daß diesem Kollegen das
ausgerechnet mit Anne Frank passiert ist - das hätte nicht sein dürfen. Ich
finde aber: Nicht schlimm, daß er nicht richtig Bescheid wußte. Bloß dann soll
er doch bitte die Schnauze halten, und sich nicht so maßlos selbst
überschätzen. Der Kollege hat sich zu weit aus dem Fenster gelehnt.

Aber laß doch (grundsätzlich) "lockig-flockige-immer-gut-drauf"-Typen ruhig
Dudelfunk machen - meine Mindestforderung ist nicht die journalistische
Kompetenz, sondern daß sie sich richtig einschätzen, wie (in-)kompetent sie
sind. Wenn sie wissen, daß sie nichts wissen, isses doch O.K. Dann hätte unser
Kollege auch Anne Frank nicht gehaßt.

[Sollte Radio den Spaghat zwischen Info und geiler Mucke probieren? Thomas
meint "ja"...]
... > Weil die Trennung von Info und Musik
>Beschraenkung heisst, hinter der Radio ziemlich spannend werden kann
>(als Beispiel seien hier die "Zeitreise"n von Joerg Wagner oder auch die
>Sendung "Dossier" erwaehnt). =
>
>Ich will jetzt gar nicht ueber den Berliner Rundfunk, bei dem du
>arbeitest(?), rummeckern, aber mal ehrlich: kannst du dir als Journalist
>nicht vorstellen, spannendere Dinge zu machen? Ihr seid bspw. in der
>Lausitz oder der Uckermark zu empfangen: warst du schon einmal
>(beruflich) dort, um eventuell eine Reportage ueber eine
>Firmenschliessung, die Situation der Jugendlichen o.a. Dingen zu machen?
>Die Sicht, das wuerde niemanden interessieren, werden dir wohl selbst
>eure Hoerer nicht bestaetigen. =

Nein, ich war noch nicht da, weil ich nur Nachrichten mache, und nix mit
Beiträgen. Interessieren würde es mich schon, und viele Hörer sicher auch. Aber
wenn ich "meinen" Sender anmache, will ich nur Musik hören. In der Zeitung lese
ich solche Reportagen gern.(meistens höre ich dann dabei Musik). Oder auch im
Radio, aber nur, wenn ich gerade mal meine Infophase habe und das SFB
Info-Radio oder Berlin-Aktuell höre.

Was ich eigentlich sagen will ist, daß ich mir von einer Art "radio-on-demand"
ziemlich viel verspreche, wie auch immer es technisch realisiert wird. Daß ich
meine Musikfarbe auswähle und meine Interessenschwerpunkte, zu denen dann
Beiträge laufen. Ähnlich wie in der Zeitung oder im Internet, wo ich erst die
Schlagzeilen anschaue lese und dann entscheide, ob ich weiterlese - bloß
besser. Und darauf gibt das Spartenradio - bisher umständlich mit Umschalten -
einen Vorgeschmack.

Alexander v. Beyme
Freier Journalist
eMail be...@aol.com

hart_fo...@hotmail.com

unread,
Jul 4, 1998, 3:00:00 AM7/4/98
to

In article <35997...@rainbow.hrz.uni-siegen.de>,

"David Ohrndorf" <k...@radioweb.de> wrote:
>
> Du scheinst mir ein echtes Problem zu haben.

"... begegnet ihnen ein Geisterfahrer."
Was heisst hier einer, h-u-n-d-e-r-t-e.!!

> Ich sage meine Meinung lieber direkt.

Vor Inbetriebnahme des Mundwerkes - Gehirns einschalten (sofern vorhanden)!!!

(und nun was


> boeses, aber du hast es nicht anders gewollt: Das mit dem
> Meinungsaeussern musst du als Ossi ja vielleicht doch erstmal lernen.)

Feuerwasser!!! Glasperlen!!! Mehr!!!

Thoralf "The Jazzman" *)

*) Natural born Ossi.

P.Kranz

unread,
Jul 10, 1998, 3:00:00 AM7/10/98
to

Wer meint, Formatradio richte sich gegen die Infobedürfnisse der Hörer, der
scheint böswillig unterstellen zu wollen, daß der Hörer nicht nur viel Info
hören solle, sondern auch wolle. Die Einschaltquoten geben dem Formatradio
(oder Dudelfunk) aber offenbar recht, weil die Hörer inziwschen auch im
Formatradio ihre Info zur Unterhaltung finden. Es kann also keine Rede
davon sein, daß Formatradio (und übrigens ist auch das Deutschlandradio mit
seiner Ausrichtung (oder DLF oder sonstein "Wortsender")) ein Formatradio,
ein Radio mit Ausrichtung. Äpfel sollten also Äpfel bleiben und Radio
Radio. Das Formatradio ist eine völlig logische Entwicklung des Rundfunks
in den letzten Jahrzehnten, natürlich seit Einführung des Privatfunks.
Klar, heute könnte Wilhelm Wieben auf NDR 2 keine griechischen
Urlaubserinnerungen mehr auflegen lassen, sondern müßte das FORMAT
verkaufen. Dafür aber gibt es andere Sender, in denen auch die Nische Platz
hat. Das ist gut so. Radio ist zum Produkt geworden, aber das ist insgesamt
so und bedarf nicht etwa des mümmelnden Knurrens einiger noch verbliebener
Kritiker, sondern vielmehr einer Auffrischung, neuer Ideen und Talente für
neues Programmmanagement. Die grassierende Ideenlosigkeit in Deutschlands
Radiostationen erst, ob in den Chefsesseln oder den Redaktionen, die mesit
nur noch Füller zu produzieren haben, führt zu diesem Einerlei im Äther, zu
dieser Verstopfung von Frequenzen und Hirnmasse beim Hörer. Wenn Wettbewerb
nicht nachmachen hieße, sondern Kreativität und Kommerzialität in Einklang
zu bringen, wenn das mal wieder jemand wagen würde - wetten, daß dann auch
das Dudelradio wieder hörenswert sein könnte. Gute Ansätze gibt es wenig,
aber es gibt sie. Hinhören, bitte !
Gruß aus Schwerin
-----
This was a message by p.k...@mvnet.de
Der Revolutionär wird am Tag nach der Revolution zum Konservativen.

Holger Bruns

unread,
Jul 11, 1998, 3:00:00 AM7/11/98
to
In article <01bdac50$96c50f60$091d9ec1@DVZ> "P.Kranz" <p.k...@mvnet.de> writes:

>Wer meint, Formatradio richte sich gegen die Infobedürfnisse der Hörer, der
>scheint böswillig unterstellen zu wollen, daß der Hörer nicht nur viel Info
>hören solle, sondern auch wolle. Die Einschaltquoten geben dem Formatradio
>(oder Dudelfunk) aber offenbar recht, weil die Hörer inziwschen auch im
>Formatradio ihre Info zur Unterhaltung finden.

Ich werde den Rest mal ungelesen wegschneiden, weil ich diese Sprüche der
Formatradioten schon bis zum Erbrechen kenne. Um es kurz zu machen:
Formatradio ist Zensur, aber keine explizit politische Zensur, sondern eine
kommerzielle. Gesendet wird nur, was zu den Werbespots paßt oder passen würde.
Sender ohne Format sind schlechte Werbeträger.

Zweitens gibt es "den" Hörer nicht, sondern nur eine statistische Einheit, die
sich aus dubiosen Umfragen (wer führt schon genau Buch, welcher Sender wann
und warum gehört wurde?) zusammensetzt. Da ist der Manipulation natürlich
keine Grenze gesetzt. Man sollte ohnehin nur den Statistiken glauben, die man
selber fälschte. Das meine ich sehr ernst.

Drittens werden die Hörer nur beurteilen können, was ihnen vorgesetzt und ergo
bekannt ist. Unbekanntes Material können sie nicht beurteilen, sonst wäre es
ja nicht mehr unbekannt. Ein Radio, das nur im Phil-Collins-Sound vor sich
hindudelt (Hallo, lieber WDR), wird kaum Hörer haben, die andere Künstler als
Phil Collins und Clones kennen, und seien sie noch so fähig und beachtenswert.
Über die Ausgrenzungen bei den "Infos" - gemeint sind wohl Hörspiele,
Features. Reportagen, Collagen, Hörbilder, Kurzbeiträge und Nachrichten,
wollen wir gar nicht erst reden. Wer aufmerksam Dudelradio hört, wird finden,
daß in der Zeitung mehr geschrieben steht, als das Dudelding je senden würde.

Holger


Holger Bruns

unread,
Jul 11, 1998, 3:00:00 AM7/11/98
to
In article <holger.465...@nospam.deep.hb.provi.de>
hol...@nospam.deep.hb.provi.de (Holger Bruns) writes:

>Über die Ausgrenzungen bei den "Infos" - gemeint sind wohl Hörspiele,
>Features. Reportagen, Collagen, Hörbilder, Kurzbeiträge und Nachrichten,
>wollen wir gar nicht erst reden. Wer aufmerksam Dudelradio hört, wird finden,
>daß in der Zeitung mehr geschrieben steht, als das Dudelding je senden würde.

Wobei ich noch hinzufügen will, daß außer Kurznachrichten im Musikbett und
Telegrammstil keine anderen Wortanteile bei konsequenten Dudlern (ich grüße
Ernergy 93.3 und das Hitradio Antenne) zu hören sind.

Holger


Tony Mahony

unread,
Jul 11, 1998, 3:00:00 AM7/11/98
to
hol...@nospam.deep.hb.provi.de (Holger Bruns) wrote/schrieb :

>In article <01bdac50$96c50f60$091d9ec1@DVZ> "P.Kranz" <p.k...@mvnet.de> writes:
>
>>Wer meint, Formatradio richte sich gegen die Infobedürfnisse der Hörer, der
>>scheint böswillig unterstellen zu wollen, daß der Hörer nicht nur viel Info
>>hören solle, sondern auch wolle. Die Einschaltquoten geben dem Formatradio
>>(oder Dudelfunk) aber offenbar recht, weil die Hörer inziwschen auch im
>>Formatradio ihre Info zur Unterhaltung finden.
>
>Ich werde den Rest mal ungelesen wegschneiden,

Mach ich jetzt auch mal bei Dir. Ich hätte liebend gerne ein Radio
OHNE Nachrichten. Wenn ich Nachrichten/Info will, dann lese ich die SZ
oder die Zeit, schau Tagesschau oder Weltspiegel, oder höre
Bayern5(KOTZ), DLF oder Bayern2. ABER das was im Radio als Info läuft
ist doch GRAUENVOLL. Entweder ZULANG und TROTZDEM nicht ausführlich.
Oder kurz und mitleidhaschend, sensastionsgeil oder doof. Ich will
kein DUMMES-GELABER-RADIO, da ist mir ein Dudelfunk lieber, der nervt
zumindest nicht durch blöde Moderatoren. (Ja ich weiß Moderatoren
können auch ohne Infos und Nachrichten nerven)

So jetzt habe ich meine Meinung gesagt.

--

have fun

tony

Holger Bruns

unread,
Jul 11, 1998, 3:00:00 AM7/11/98
to
In article <35a77...@news.zeitung-online.net>
Tee...@usa.net (Tony Mahony) writes:

>Ich will
>kein DUMMES-GELABER-RADIO, da ist mir ein Dudelfunk lieber, der nervt
>zumindest nicht durch blöde Moderatoren.

Niemand hat geschrieben, daß Wortbeiträge im Radio grundsätzlich gut sind, und
daß sie zweitens dir gefallen müssen. Die Kritik am Dudelfunk bezieht sich
nicht auf die Hörer und auch nicht auf die Musik ansich, sondern auf die Art
und Weise, wie dort die Hörer eingeschätzt werden (als statistisches Material)
und auf die immer wieder gleichen, zu sich selbst ähnlichen Musiktitel aus der
beschränkten Auswahl (z. B. Top 40 Format), wobei diese Ausgrenzungen aus
kommerziellen Gründen erfolgen.

Es spricht nichts dagegen, daß du gerne und zum Beispiel diese
Phil-Collins-Radios hörst. Es spricht nur viel dagegen, daß Phil Collins
und seine Clones die einzigen sind, die dort noch gesendet werden
dürfen, weil es das Format so verlangt.

HTH,
Holger


David Ohrndorf

unread,
Jul 12, 1998, 3:00:00 AM7/12/98
to
Oh, endlich nochmal mein Lieblingsthema..;))

>Formatradio ist Zensur, aber keine explizit politische Zensur, sondern eine
>kommerzielle. Gesendet wird nur, was zu den Werbespots paßt oder passen
würde.
>Sender ohne Format sind schlechte Werbeträger.


Ich wiederhole mich ja nur ungern aber das ist doch wirklich nur ein
Vorurteil. Nicht jedes Formatradio hat ein Energy-Format. Und die Werbung
wirkt auf das Programm auch nicht grundsaetzlich negativ ein. Wenn z.B. eine
große Brauerei die Berichterstattung von einem Kulturfestival präsentiert
und damit dafuer sorgt, daß über dieses Festival berichtet wird ist das doch
nur zu begruessen.

Holger Bruns

unread,
Jul 12, 1998, 3:00:00 AM7/12/98
to
In article <35a7f...@rainbow.hrz.uni-siegen.de>
"David Ohrndorf" <k...@radioweb.de> writes:

>Ich wiederhole mich ja nur ungern aber das ist doch wirklich nur ein
>Vorurteil.

Wer Radio hört, weiß, wie sehr du dich irrst.

>Nicht jedes Formatradio hat ein Energy-Format.

Lesen lernen bildet - und beendet womöglich die Karriere beim Privatfunk, denn
ob da die Fähigkeit, Texte lesen zu können, sehr geschätzt wird, wage ich zu
bezweifeln, insbesondere, wenn die Initiative dafür, das können zu wollen, vom
Mitarbeiter ausgeht. Dieser Mitarbeiter signalisiert damit nämlich, nicht mehr
dumm sein zu wollen.

Wie dem auch sei: Das Energy-Format war nicht der Kernpunkt der Kritik,
sondern die Zensur durch Format ansich. Das hat nichts mit Energy im
Speziellen zu tun, es betrifft auch solche Preziosen wie das Hitradio Antenne
et.al., die ganz genauso hantieren.

>Und die Werbung
>wirkt auf das Programm auch nicht grundsaetzlich negativ ein. Wenn z.B. eine
>große Brauerei die Berichterstattung von einem Kulturfestival präsentiert
>und damit dafuer sorgt, daß über dieses Festival berichtet wird ist das doch
>nur zu begruessen.

Eine Berichterstattung ist Sache der Redaktionen und hat mit Werbung nichts zu
tun. Aber ein nettes Beispiel ist es trotzdem. Was wäre, wenn diese große
Brauerei ganz beschissen mit ihrem Betriebsrat umspringt? Dann wäre das kein
Thema für den gesponserten Sender, denn man beißt nicht in die Hand, die einen
füttert. Aber diese Art von journalistischer Unabhängigkeit spielt bei den
Formatsendern sowieso keine Geige mehr - also wird sie von dir auch gar nicht
ins Kalkül gezogen.

Holger


David Ohrndorf

unread,
Jul 12, 1998, 3:00:00 AM7/12/98
to
>Die werden doch nach IQ eingestellt: Ueber 60 hat keine Chance.
>Und solche "verlesen" dort u.a. auch Nachrichten!


So lange sie sich tatsaechlich nicht staendig beim Lesen "verlesen" ist der
IQ doch reichlich egal. Und was passiert, wenn Vorleser mit niedrig-IQ sich
um Inhalte kuemmern muessen sieht man ja bestens bei der
oeffentlich-rechtlichen "Christiansen"...;))

David Ohrndorf

unread,
Jul 12, 1998, 3:00:00 AM7/12/98
to
>>Ich wiederhole mich ja nur ungern aber das ist doch wirklich nur ein
>>Vorurteil. Nicht jedes Formatradio hat ein Energy-Format.
>Aber fast alle.


Definitiv nicht! Die NRW-Lokalradios sind alle formatiert und nicht
Energy-like. Selbes gilt auch fuer SWF3 oder WDR2 oder ....

>>Und die Werbung
>>wirkt auf das Programm auch nicht grundsaetzlich negativ ein.

>Doch. 1. Unterbricht sie es 2. Erzwingt sie das "Energy-Format"

Unter "Werbung" versteht man i.A. nicht nur die geblockten Spots, sondern
auch Sonderwerbeformen, wie z.B. Sponsoring....Und wenn am Ende eines
Beitrages "praesentiert von Eichener" kommt, dann unterbricht das ja nun
nicht sonderlich den Fluss...
Blockwerbung unterbricht zwar den Fluss aber wer soll sonst einen
Privat-Sender finanzieren?

>Warst Du nicht derjenige, der seine "Freude" ueber das Ende von Evosonic
>zum Besten gab? Dass es Dir nicht um gutes Radio geht, scheint damit
>offensichtlich.
noe, war ich nicht. Ich hab lediglich geschrieben, dass ein Sender, der
illiquide ist sicher nicht auf den "goodwill" irgendwelcher
Transponderbesitzer zu hoffen braucht.

David Ohrndorf

unread,
Jul 12, 1998, 3:00:00 AM7/12/98
to
>>[Bsp: Brauerei sponsort Kultur]

>Eine Berichterstattung ist Sache der Redaktionen und hat mit Werbung nichts
zu
>tun.
Der Inhalt der Berichterstattung ist absolut unabhängig von dem Sponsor,
daher sehe ich
da keine Probleme!

> Aber ein nettes Beispiel ist es trotzdem. Was wäre, wenn diese große
>Brauerei ganz beschissen mit ihrem Betriebsrat umspringt? Dann wäre das
kein
>Thema für den gesponserten Sender, denn man beißt nicht in die Hand, die
einen
>füttert.

Das kann ich fuer das Format-Radio fuer das ich arbeite 99% ausschließen!
Wir hatten einen aehnlichen Fall im letzten Dezember, als wir ueber einen
weiteren Betrieb
des Haupt-Anteilseigners unseres Senders berichtet haben. Und zwar darueber,
dass dieser
Mensch auf seine Mitarbeiter Druck ausuebt, damit die nicht in die
Gewerkschaft gehen....
Genauso haben wir auch ueber die kriminellen Machenschaften eines Autohauses
berichtet, daß
bei uns eine Aktion gesponsort hat.


> Aber diese Art von journalistischer Unabhängigkeit spielt bei den
>Formatsendern sowieso keine Geige mehr - also wird sie von dir auch gar
nicht
>ins Kalkül gezogen.

Ich schaetze mal, du hast noch nie bei einem Format-Sender gearbeitet oder
wenn doch beim falschen.
Bei uns gibt es z.B. auch null PR-Beitraege von "Schlenker" & Co. die CDs
von denen drudeln zwar
regelmaessig ein, aber die wandern in den Muell !!!

FORMAT bezieht sich doch IMHO sowieso in erster Linie auf Sachen, wie
Musikfarbe, Wortanteil,
Verpackungen, Beitragslängen und weniger auf die Inhalte selbst.

Holger Bruns

unread,
Jul 12, 1998, 3:00:00 AM7/12/98
to
In article <35a8a...@rainbow.hrz.uni-siegen.de>
"David Ohrndorf" <k...@radioweb.de> writes:

>So lange sie sich tatsaechlich nicht staendig beim Lesen "verlesen" ist der
>IQ doch reichlich egal.

Nö. Jeder Text hat eine eigene Dramaturgie. Aufgabe des Sprechers ist es,
diese zu erkennen und zu vermitteln. Ein dummer Sprecher wird das nicht
können. Gute Sprecher haben sogar eine Schauspiel-Ausbildung.

Holger


Holger Bruns

unread,
Jul 12, 1998, 3:00:00 AM7/12/98
to
In article <35a8b...@rainbow.hrz.uni-siegen.de>
"David Ohrndorf" <k...@radioweb.de> writes:

>FORMAT bezieht sich doch IMHO sowieso in erster Linie auf Sachen, wie
>Musikfarbe, Wortanteil,
>Verpackungen, Beitragslängen und weniger auf die Inhalte selbst.

Und damit allerdings auf die Inhalte. Musikfarbe: Wenn die nun mal AC oder CHR
oder DOM ist, dann wird dort keine "Weltmusik" gespielt und basta. Ich für
meinen Teil sehe es als Verlust an, daß zum Beispiel Sängerinnen wie Ivete
Sangalo in Portugal die Charts stürmen dürfen, in Deutschland hingegen kaum
bekannt sind, wegen der Vorherrschaft der Formatradios. Wortanteil: Da wird
bei den freien Privaten sogar die Werbung drunter verbucht. Verpackungen: Wer
Infotainment betreibt, sagt über sich selbst: Bitte nicht ernstnehmen.
Beitragslängen: Nicht alles läßt sich in 1'30 sagen. Hintergrundinformationen
gehen da schon gar nicht rein. Was bleibt, sind aktuelle Meldungen aus dem
Tagesgeschehen. Und die werden auch noch formatiert dargeboten. Es fällt eine
Menge unter den Tisch, weil es nicht in dieses Raster paßt. Formatradio ist
ein Problem.

Holger


Dr DLorenz

unread,
Jul 12, 1998, 3:00:00 AM7/12/98
to
Im Artikel <199806261206...@ladder03.news.aol.com>, be...@aol.com
(Beyme) schreibt:

>Mehr Pathos gefällig? Der Äther wird zum Selbstbedienungsladen, aus dem ich
>mir
>zu jeder Minute das aussuchen kann, was ich haben will.
>

Wenn's doch so waere! <seufz>. Was ich dagegen feststelle: dieser
Selbstbedienungsladen ist immer schlechter sortiert, will sagen: ich vermisse
hier wirklich echte Vielfalt - und zu dieser Vielfalt gehört auch, daß ich die
Moeglichkeit habe, zwischen unterschiedlichen Sendeformen und unterschiedlichen
Sendeinhalten frei zu waehlen. Wenn sich aber beides immer mehr in die Richtung
"werbeeinnahmenversprechender Dudelfunk" bewegt, geht diese Vielfalt verloren.
Ich habe zwar dann die Wahl zwischen den Sendern, kann mir aber das Einschalten
sparen, weil naemlich ueberall dasselbe laeuft. Beispiel: Kultur. Gerade hier
wird auch bei oefftl.rechtl.Sendern eifrig gekuerzt und Sendezeiten eingespart.
Und da die Privaten so gut wie keine Kultur (den Klassik-Dudler von
Klassik-Radio zaehle ich nicht) bieten, fuehrt all dies zur Verarmung der
Angebots-Breite und -Tiefe insgesamt. Im Uebrigen: natuerlich muss Radio auch
fuer sogenannte Minderheiten gemacht werden (wobei es die
Medien-Verantwortlichen sinnigerweise der Werbewirtschaft ueberlassen, zu
definieren, wer oder was eine "Minderheit" ueberhaupt sein soll) - umso mehr im
oefftl.rechtl.Bereich, wo es so etwas wie einen Bildungs- und Programmauftrag
gibt. Dafuer (und nicht fuer den Dudelfunk, der sich sowieso mit Werbung
finanzieren koennte) zahle ich schliesslich meine Gebuehren .

Und noch etwas zum Thema "Inforadio":
"Nachrichtensendungen", die mir im 10-Sekunden-Takt irgendwelche Schlagzeilen
im Stile von Werbebotschaften ("Kohle, Koks und Kumpel - Rauschgiftfahnder
schnüffeln in Bergwerken") ins Gehirn droehnen, sind nun wirklich absolut
ueberfluessig! Gerade hier haette der Rundfunk die Chance, sich etwa gegenueber
dem Medium Fernsehen zu behaupten, indem er ausgiebig Hintergruende vermittelt,
ohne auf den Effekt der Bilder angewiesen zu sein. Dass dies hervorragend
funktioniert, beweist eine Sendung wie "Hintergrund Politik" (DLF (?)): Wort
pur, das keine Zehntelsekunde langweilig wird und wirklich informiert!

Freundliche Gruesse
Dagmar Lorenz

---------------------------------------
Kein Pathos für niemanden!

Dr DLorenz

unread,
Jul 12, 1998, 3:00:00 AM7/12/98
to
Im Artikel <35a7f...@rainbow.hrz.uni-siegen.de>, "David Ohrndorf"
<k...@radioweb.de> schreibt:

>Wenn z.B. eine
>große Brauerei die Berichterstattung von einem Kulturfestival präsentiert
>und damit dafuer sorgt, daß über dieses Festival berichtet wird ist das doch
>nur zu begruessen.

Hmmm - und wenn die Brauerei durch ihr Sponsoring dann noch dafuer sorgt, dass
die sogenannten "Kritiken" ueber das Kulturfestival grundsaetzlich positiv
ausfallen, ist das ein Beispiel mehr fuer das reibungslose Zusammenfunken von
Werbung, finanziellen Privat-Radio-Interessen und redaktioneller
"Professionalitaet". Solch altmodisch-verstaubte Werte wie jener der
journalistischen Freiheit kann man sich dann im Zeichen der schoenen bunten
Werbe-funk-welt halt nicht mehr leisten....

na denn: prost

DL

Thomas Meyer

unread,
Jul 12, 1998, 3:00:00 AM7/12/98
to

Wolfgang Schwanke schrieb in Nachricht <6oas3v$ago$1...@unlisys.unlisys.net>...
>"David Ohrndorf" <k...@radioweb.de> writes:
>
>
>Nun das sehe ich anders. Ich haette gerne ein Radioprogramm, bei
>dem ich nicht staendig den Impuls unterdruecken muss, den "Moderatoren"
>fuer ihre Bloedheit eine reinzusemmeln.


Seltsam, was es doch fuer gewaltsame Reaktionen bei selbsternannten
"Intellektuellen" geben kann...

Thomas


Thomas Meyer

unread,
Jul 12, 1998, 3:00:00 AM7/12/98
to

Holger Bruns schrieb in Nachricht ...

>In article <35a8b...@rainbow.hrz.uni-siegen.de>
>"David Ohrndorf" <k...@radioweb.de> writes:
>
>>FORMAT bezieht sich doch IMHO sowieso in erster Linie auf Sachen, wie
>>Musikfarbe, Wortanteil,
>>Verpackungen, Beitragslängen und weniger auf die Inhalte selbst.
>
>Und damit allerdings auf die Inhalte. Musikfarbe: Wenn die nun mal AC oder
CHR
>oder DOM ist, dann wird dort keine "Weltmusik" gespielt und basta. Ich für
>meinen Teil sehe es als Verlust an, daß zum Beispiel Sängerinnen wie Ivete
>Sangalo in Portugal die Charts stürmen dürfen, in Deutschland hingegen kaum
>bekannt sind, wegen der Vorherrschaft der Formatradios.

>Tagesgeschehen. Und die werden auch noch formatiert dargeboten. Es fällt


eine
>Menge unter den Tisch, weil es nicht in dieses Raster paßt. Formatradio ist
>ein Problem.
>


Ich verstehe nur leider immer noch nicht, warum das Formatradio per se ein
Problem sein soll. Es gibt zum Glueck genuegend andere Sendeplaetze und
Sender, auf denen die von Dir gewuenschten Inhalte vermittelt werden und
auf denen Musik jenseits des Mainstreams zu hoeren ist. Natuerlich muss man
sich dabei ein bisschen auf die Suche machen. Das macht "uns schlauen
Leuten" doch ganz unter uns gesagt auch eine Heidenfreude. Und das ist ja
eben der Witz an Dingen, die nicht im Mainstream liegen bzw. nicht dort
hinein gelangen. Ich wette mit Dir: Wenn Ivete Sangalo auf einmal hier in
Deutschland zum Megahit wuerde und alle Stationen sie von frueh bis spaet
spielen, wuerdest Du persoenlich auch nichts mehr Tolles dran finden. Das
ist ein ganz normaler Prozess.

Thomas

P.Kranz

unread,
Jul 12, 1998, 3:00:00 AM7/12/98
to

Lieber Holger,

Deine Radiobelehrungen (Schauspielausbildung für Sprecher) und Deine etwas
weltfremde Ansicht von journalistischer (Un-)Abhängigkeit (Betriebsrat
einer sponsernden Brauerei) zeugten von Deiner großen Wertschätzugn für das
"alte", althergebrachte Radio, das als Kulturgut fungiert und nicht, wie
das Privatradio heute, als Wirtschaftsgut. Im Grunde empfindest Du es
leider offenbar als müßig, über diese Art von Rundfunk zu diskutieren, weil
Du Deine Meinung sicher nicht ändern wirst. Aber eines sei von jemandem
gesagt, der selbst jahrelang privates Radio mit Format gemacht hat:
Journalistische Unabhängigkeit entsteht nicht aus der ausgeschlagenen Hand
(die einen vielleicht auch füttert), sondern durch die Arbeit von
Journalisten, die ihr handwerk gelernt haben und zu differenzieren wissen,
zwischen Absatz und Aufgabe. Ich habe solche Kollegen selbstverständlich im
Privatradio genauso kennen- und schätzen gelernt, wie im ÖR-Rundfunk.
Sender, wie R.SH in Schleswig-Hostein, Radio PSR in Sachsen u.v.a wissen
das und arbeiten so. Also bitte etwas mehr Abwägung und Distanz, wenn es
denn irgend geht. Beides, ÖR-Radio und Privatradio haben ihre Berechtigung.
Zumal es genug Alternativen auch für Dich gibt und ich im ÖR-Radio auch
enigen Dudelfunk feststelle.
Beste Grüße
--

Holger Bruns

unread,
Jul 12, 1998, 3:00:00 AM7/12/98
to

In article <35a8f...@rainbow.hrz.uni-siegen.de>
"Thomas Meyer" <t_m...@student.uni-siegen.de> writes:

>Ich verstehe nur leider immer noch nicht

Auf diesen Satz läßt sich alles zusammenfassen, was du zum Thema zu sagen
hast. Der Beweis dafür findet sich in dem Posting, aus dem dieser Satz stammt.
Wenn du wenigstens meine Postings gelesen hättest, würdest du kapieren, daß
Formatisierung gleich Ausgrenzung bedeutet, und das diese Ausgrenzung nichts
anderes als kommerziell motivierte Zensur ist.

>Es gibt zum Glueck genuegend andere Sendeplaetze und
>Sender, auf denen die von Dir gewuenschten Inhalte vermittelt werden und
>auf denen Musik jenseits des Mainstreams zu hoeren ist.

Nein. Eben nicht. Das ist genau der wunde Punkt. Frage mal bei Radio 1 nach,
wieso sie weiland noch El Globe hatten und heute nicht mehr.

>Das macht "uns schlauen
>Leuten" doch ganz unter uns gesagt auch eine Heidenfreude.

Ich verbitte mir diese Anbiederung.

>Ich wette mit Dir: Wenn Ivete Sangalo auf einmal hier in
>Deutschland zum Megahit wuerde und alle Stationen sie von frueh bis spaet
>spielen, wuerdest Du persoenlich auch nichts mehr Tolles dran finden.

Das laß dir besser mal von Polygram erklären. Ich sagte nicht, wenn...würde,
sondern ich kritisierte, daß es überhaupt nicht möglich ist, daß sie hier zum
Megaseller wird, weil man sie schlicht nicht veröffentlicht. Die Schuld daran
haben übrigens die Formatradios, die lateinamerikanische Musik per se
ablehnen, und nicht etwa die Plattenfirmen. Die Polygram bringt ihre Musik
sogar auf den deutschen Markt, obwohl sie sich keine hohen Verkaufszahlen
ausrechnet.

>Das ist ein ganz normaler Prozess.

Was der Bauer nicht kennt, das frißt er nicht. Dumm ist das.

Holger


David Ohrndorf

unread,
Jul 12, 1998, 3:00:00 AM7/12/98
to
> Ich haette gerne ein Radioprogramm, bei
>dem ich nicht staendig den Impuls unterdruecken muss, den "Moderatoren"
>fuer ihre Bloedheit eine reinzusemmeln.


nanana, sowas von jemandem, der sich WOLFI nennt...;->>>

>wo...@techno.de + wo...@snafu.de + http://www.snafu.de/~wolfi/ +
IRC:wolfi

David Ohrndorf

unread,
Jul 12, 1998, 3:00:00 AM7/12/98
to
>>Wenn z.B. eine
>>große Brauerei die Berichterstattung von einem Kulturfestival präsentiert
>>und damit dafuer sorgt, daß über dieses Festival berichtet wird ist das
doch
>>nur zu begruessen.
>Hmmm - und wenn die Brauerei durch ihr Sponsoring dann noch dafuer sorgt,
dass
>die sogenannten "Kritiken" ueber das Kulturfestival grundsaetzlich positiv
>ausfallen

Es mag sein, dass es auch solches Sponsoring gibt. ABER: In meinem Fall ist
das definitiv NICHT so!!! Ich kann ohne jegliche Vorgaben ueber die
Vernastaltungen berichten und bekomme mein Geld fuer positive wie fuer
negative Beitraege von der Redaktion ueberwiesen.
Einzig das Anhaengsel "praesentiert von..." unterscheidet diese Beitraege
von anderen.


>Solch altmodisch-verstaubte Werte wie jener der
>journalistischen Freiheit kann man sich dann im Zeichen der schoenen bunten
>Werbe-funk-welt halt nicht mehr leisten....

Man kann sie sich leisten und zwar ohne Probleme.

David Ohrndorf

unread,
Jul 12, 1998, 3:00:00 AM7/12/98
to
>>So lange sie sich tatsaechlich nicht staendig beim Lesen "verlesen" ist
der
>>IQ doch reichlich egal.
>Nö. Jeder Text hat eine eigene Dramaturgie. Aufgabe des Sprechers ist es,
>diese zu erkennen und zu vermitteln. Ein dummer Sprecher wird das nicht
>können.

Das hat aber mehr mit Gefuehl, Uebung und Talent, als mit IQ zu tun. Sagt
auch meine Sprechlehrerin(uebrigens MIT Schauspielausbildung und finanziert
von einem Formatradio!)

David Ohrndorf

unread,
Jul 12, 1998, 3:00:00 AM7/12/98
to
>Und damit allerdings auf die Inhalte. Musikfarbe: Wenn die nun mal AC oder
CHR
>oder DOM ist, dann wird dort keine "Weltmusik" gespielt und basta.
ja und? wenn alle Sender alle Musik spielen wuerden muesste es ja eigentlich
nur noch einen einzigen geben. Ob sowas wuenschenswert ist weiss ich
nicht....

>Verpackungen: Wer
>Infotainment betreibt, sagt über sich selbst: Bitte nicht ernstnehmen.

>Beitragslängen: Nicht alles läßt sich in 1'30 sagen.

Doch, wenn der Journalist gut ist. Uebrigens gilt diese 1'30-Grenze auch
nicht fuer alle Formatradios!

> Es fällt eine
>Menge unter den Tisch, weil es nicht in dieses Raster paßt. Formatradio ist
>ein Problem.

ist es nicht, Formatradio ist eine Art der Selektion. Es kann nicht alles
zum Thema werden, nur weil es irgendwer fuer wichtig haelt.

David Ohrndorf

unread,
Jul 12, 1998, 3:00:00 AM7/12/98
to
>Was der Bauer nicht kennt, das frißt er nicht. Dumm ist das.

Das koennte auch ein Kommentar von mir zu deiner Einstellung zum Formatradio
sein!

Steffen Proessdorf

unread,
Jul 14, 1998, 3:00:00 AM7/14/98
to
Wolfgang Schwanke wrote:

>
> "David Ohrndorf" <k...@radioweb.de> writes:
>
> >Blockwerbung unterbricht zwar den Fluss aber wer soll sonst einen
> >Privat-Sender finanzieren?
>
> Das ist deren Privatproblem. Es hat sie niemand gebeten, zu existieren,
> und sie erfuellen damit keinen wichtigen gesellschaftlichen Zweck.
>
FALSCH: Es soll tatsaechlich Leute geben, die den Quatsch hoeren wollen.
Und ich finde, Vielfalt kann nicht schaden. Es zwingt DICH ja keiner
dazu, zuzuhoeren.

Bye
sp

Steffen Proessdorf

unread,
Jul 14, 1998, 3:00:00 AM7/14/98
to
David Ohrndorf wrote:
>
>
> >Beitragslängen: Nicht alles läßt sich in 1'30 sagen.
> Doch, wenn der Journalist gut ist. Uebrigens gilt diese 1'30-Grenze auch
> nicht fuer alle Formatradios!
>
Allgemein im Rundfunk gilt uebrings 2:30
Unter guten Redakteuren gilt der Spruch: Wir koennen ueber alles reden,
nur nicht ueber 2:30!

Bye
sp

Holger Bruns

unread,
Jul 14, 1998, 3:00:00 AM7/14/98
to
In article <35AB02...@rz.tu-ilmenau.de>
Steffen Proessdorf <ste...@rz.tu-ilmenau.de> writes:

>Allgemein im Rundfunk gilt uebrings 2:30

Nein. Beim Dudelfunk vielleicht, aber nicht beim Rundfunk ansich. Die von mir
beobachteten Beitragslängen variieren zwischen 0'30 und 1'30'00.

>Unter guten Redakteuren gilt der Spruch: Wir koennen ueber alles reden,
>nur nicht ueber 2:30!

Dann sind das keine guten Redakteure.

Holger


It is loading more messages.
0 new messages