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Margot Honecker - aktuell

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Dieter Wilhelm

unread,
Jul 24, 2008, 3:49:56 AM7/24/08
to
Zitat:
"Die Witwe des ehemaligen DDR-Staatschefs Erich Honecker hat das deutsche
Erziehungswesen kritisiert. Nach dem Fall der Mauer von Berlin hätten sich
die Erziehungsprogramme in Deutschland völlig geändert und entsprächen jetzt
der Politik des Kapitalismus, sagte Honecker."

Prinzipiell kann ich zustimmen. Bin selbst von 1972 - 82 in DD zur Schule
gegangen; hab jetzt 2 Kids (14, 16), deren Wissensstand m.E. nicht dem
entspricht, an den ich mich aus meiner Jugend erinnern kann.
Pisa sagt ja wohl ähnliches.
Viele meiner Bekannten auch...

Gruß M. Weigl

Torsten Mueller

unread,
Jul 24, 2008, 4:05:55 AM7/24/08
to
"Dieter Wilhelm" <diet...@nexgo.de> schrieb:

> Zitat:
> "Die Witwe des ehemaligen DDR-Staatschefs Erich Honecker hat das
> deutsche Erziehungswesen kritisiert. Nach dem Fall der Mauer von
> Berlin hätten sich die Erziehungsprogramme in Deutschland völlig
> geändert und entsprächen jetzt der Politik des Kapitalismus, sagte
> Honecker."

Ob die da von Chile aus den Überblick hat?

> Prinzipiell kann ich zustimmen. Bin selbst von 1972 - 82 in DD zur
> Schule gegangen; hab jetzt 2 Kids (14, 16), deren Wissensstand m.E.

^^^^^^
Du meinst Kinder bzw. Jugendliche.

> nicht dem entspricht, an den ich mich aus meiner Jugend erinnern
> kann. Pisa sagt ja wohl ähnliches. Viele meiner Bekannten auch...

Ja, und? Was wolltest Du jetzt sagen?

T.M.
--
Ihr wißt wenig vom Lauf der Welt. (Don Quixote de la Mancha)

Torsten Mueller

unread,
Jul 24, 2008, 4:06:43 AM7/24/08
to
"Dieter Wilhelm" <diet...@nexgo.de> schrieb:
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Und wer ist das?

Holger Kunadt

unread,
Jul 24, 2008, 6:00:08 AM7/24/08
to
Torsten Mueller schrieb:

> > Prinzipiell kann ich zustimmen. Bin selbst von 1972 - 82 in DD zur
> > Schule gegangen; hab jetzt 2 Kids (14, 16), deren Wissensstand m.E.
> ^^^^^^
> Du meinst Kinder bzw. Jugendliche.
>
> > nicht dem entspricht, an den ich mich aus meiner Jugend erinnern
> > kann. Pisa sagt ja wohl ähnliches. Viele meiner Bekannten auch...
>
> Ja, und? Was wolltest Du jetzt sagen?

Staatsbürgerkunde, ESP und Russisch lassen zu wünschen übrig ...

Qno

--
»Zeitreisen sind kein physikalisches,
sondern ein juristisches Problem.«
Aus dem Kommentar zum »Gesetz über die Zeitschleifen (ZeSchG)«
http://www.urania-dresden.de/terrasse/zeschg.htm

Guido Grohmann

unread,
Jul 24, 2008, 6:17:47 AM7/24/08
to
Holger Kunadt schrieb:

> Staatsbürgerkunde,

das heißt nur anders.

> ESP

Ja, es wäre sehr sinnvoll, wenns dafür nen Nachfolger gäbe. Sieh dir mal
das an was die Schule so produziert ... kannste in einer Ausbildung
glatt vergessen, wenn die nicht wenigstens selber schon vorher aus
Interesse was in der Richtung gemacht haben.

> und Russisch lassen zu wünschen übrig ...

Russisch gibts noch, aber zum Glück lernt man jetzt sinnvollerweise eher
Englisch.

GUido

Ronald Konschak

unread,
Jul 24, 2008, 10:53:10 AM7/24/08
to
Guido Grohmann <guido.g...@gmx.de> schrieb:

> Holger Kunadt schrieb:
>
>> Staatsbürgerkunde,
>
> das heißt nur anders.
>
>> ESP
>
> Ja, es wäre sehr sinnvoll, wenns dafür nen Nachfolger gäbe. Sieh dir mal
> das an was die Schule so produziert ... kannste in einer Ausbildung
> glatt vergessen, wenn die nicht wenigstens selber schon vorher aus
> Interesse was in der Richtung gemacht haben.

Manche Schulen machen das wieder.

>
>> und Russisch lassen zu wünschen übrig ...
>
> Russisch gibts noch, aber zum Glück lernt man jetzt sinnvollerweise eher
> Englisch.

Wozu auch, Russisch lernt man von den Mitschülern.

Ronald.

--
Ich wünsche mir, daß die Verbraucher endlich wieder Menschen werden.

Uwe Steimle in "Neues aus der Anstalt".

gunter kuehne

unread,
Jul 24, 2008, 12:08:47 PM7/24/08
to
Holger Kunadt wrote:

> Torsten Mueller schrieb:
>
>> > Prinzipiell kann ich zustimmen. Bin selbst von 1972 - 82 in DD zur
>> > Schule gegangen; hab jetzt 2 Kids (14, 16), deren Wissensstand m.E.
>> ^^^^^^
>> Du meinst Kinder bzw. Jugendliche.
>>
>> > nicht dem entspricht, an den ich mich aus meiner Jugend erinnern
>> > kann. Pisa sagt ja wohl ähnliches. Viele meiner Bekannten auch...
>>
>> Ja, und? Was wolltest Du jetzt sagen?
>
> Staatsbürgerkunde, ESP und Russisch lassen zu wünschen übrig ...
>
> Qno
>

Mathematik, Physik, Biologie,Astronomie .
ebenfalls.
Dafür sind sie jetzt in Religion gut :(
G.K.

--
Wichtige Mail an bastler100atarcorde

Frank Nitzschner

unread,
Jul 24, 2008, 12:30:27 PM7/24/08
to
Guido Grohmann schrieb:

>
> Russisch gibts noch, aber zum Glück lernt man jetzt sinnvollerweise
> eher Englisch.
>

Tja, Englisch bzw. Französisch war halt in der DDR fakultativ.

Grüsse
Frank

Dieter Wilhelm

unread,
Jul 24, 2008, 1:19:37 PM7/24/08
to
"Torsten Mueller" <dev-...@shared-files.de> schrieb im Newsbeitrag
news:u1w1je...@shared-files.de...

> "Dieter Wilhelm" <diet...@nexgo.de> schrieb:
> ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
> Und wer ist das?
>
> T.M.

..na ich! Aber zur Zeit am PC eines Bekannten.

Gruß Marino Weigl

Dirk Schneïder

unread,
Jul 24, 2008, 1:43:59 PM7/24/08
to
Dieter Wilhelm schrieb am 24.07.2008 09:49:

> Prinzipiell kann ich zustimmen. Bin selbst von 1972 - 82 in DD zur Schule
> gegangen; hab jetzt 2 Kids (14, 16), deren Wissensstand m.E. nicht dem
> entspricht, an den ich mich aus meiner Jugend erinnern kann.
> Pisa sagt ja wohl ähnliches.
> Viele meiner Bekannten auch...

Ich sage das auch. Ich bin aber Wessi, und immer schon gewesen.

Dirk

Message has been deleted

uwe likedeeler

unread,
Jul 24, 2008, 3:17:51 PM7/24/08
to
Frank Nitzschner schrieb:
Ähem - ich konnte an der POS nur wählen Englisch oder Französisch.
Zwei Fremdsprachen waren IMHO üblich. Zumindest in den 80ern.

Befreiung gab es wohl nur bei Russisch schlechter als drei.???

bye
uwe

Falk Schade

unread,
Jul 24, 2008, 3:26:59 PM7/24/08
to
Guido Grohmann schrieb:

Russisch und vor allem Chinesisch wären m.E. noch sinnvoller

Falk

Frank Nitzschner

unread,
Jul 24, 2008, 3:40:43 PM7/24/08
to
uwe likedeeler schrieb:

>
> Befreiung gab es wohl nur bei Russisch schlechter als drei.???
>

Welche Befreiung?
Russisch war Pflichtfach, Englisch oder Französisch nicht.
Wer nicht an den fakultativen Fächern teilnahm hatte frei.
Auch in den 80ern, an der POS.

Grüsse
Frank

Mueding

unread,
Jul 24, 2008, 3:51:33 PM7/24/08
to

....wenn man denn zugelassen wurde.
Da ich in Russisch auf 3 gelandet war, wurde ich z.B. nach einem halben
Jahr Englisch für den weiteren Englisch-Unterricht nicht mehr zugelassen.

mueding

Kai Garlipp

unread,
Jul 24, 2008, 4:16:57 PM7/24/08
to
On 24.07.2008 21:40, Frank Nitzschner wrote:
>> Befreiung gab es wohl nur bei Russisch schlechter als drei.???
> Russisch war Pflichtfach, Englisch oder Französisch nicht.
> Wer nicht an den fakultativen Fächern teilnahm hatte frei.
> Auch in den 80ern, an der POS.

Pflicht war die zweite Fremdsprache nur beim Abitur. Da wäre es halt dumm
gewesen wenn man die 2. Fremdsprache nicht in der POS besucht hätte. Gab es den
Fall überhaupt, also das jemand der Abitur machen wollte (oder sollte) die 2.
Fremdsprache in der POS nicht besuchte?

Bye Kai

gunter kühne

unread,
Jul 24, 2008, 4:22:32 PM7/24/08
to
Mueding wrote:

hää die Reglung ist mir völlig neu ( auch noch nie gehört.)
g.k.

Kai Garlipp

unread,
Jul 24, 2008, 4:54:18 PM7/24/08
to
On 24.07.2008 22:22, gunter kühne wrote:
>> Da ich in Russisch auf 3 gelandet war, wurde ich z.B. nach einem halben
>> Jahr Englisch für den weiteren Englisch-Unterricht nicht mehr zugelassen.
> hää die Reglung ist mir völlig neu ( auch noch nie gehört.)

Diese Regelung gab es auch nicht.

Man hat es aber durchaus Schülern gesagt die so schon so genug große Probleme
mit den schulischen Leistungen und/oder der deutschen Sprache hatten, daß das
erlernen einer weiteren Fremdsprache nicht unbedingt für sie angebracht ist.
Einen zwangsweisen Ausschluß oder Regelungen die direkt auf einzelne Schulnoten
ausgelegt waren dürfte es aber nicht gegeben haben.

Bye Kai

Andre Sokolew

unread,
Jul 24, 2008, 6:25:29 PM7/24/08
to
"gunter kühne" <kueh...@front.ru> schrieb:

>> Da ich in Russisch auf 3 gelandet war, wurde ich z.B. nach einem halben
>> Jahr Englisch für den weiteren Englisch-Unterricht nicht mehr zugelassen.
>>
>> mueding

> hää die Reglung ist mir völlig neu ( auch noch nie gehört.)

Muendig hat oft Erinnerungen an seine DDR, die andere nicht haben.

Andre


Message has been deleted

Falk Schade

unread,
Jul 25, 2008, 2:30:10 AM7/25/08
to
Andre Sokolew schrieb:

Na ja in der POS war es doch genau so. Russisch schlecht, keine
Zulassung für Englisch. Am eigenen Leib erlebt.

Falk

Christoph Maercker

unread,
Jul 25, 2008, 2:35:26 AM7/25/08
to
Dieter Wilhelm wrote:
> Prinzipiell kann ich zustimmen. Bin selbst von 1972 - 82 in DD zur

Ich war dort 1963..75, mein Sohn geht seit 2000 zur Schule.

> Schule gegangen; hab jetzt 2 Kids (14, 16), deren Wissensstand m.E.
> nicht dem entspricht, an den ich mich aus meiner Jugend erinnern kann.

Für Realschule mag das zutreffen, für Gymnasien nicht. Bei der Schule,
die mein Sohn besucht (in Sachsen-Anhalt) habe ich eher den Eindruck,
die naturwissenschaftlichen Fächer benutzen zum Teil noch Lehrpläne der
Abt. Volksbildung. ;-) Bis Mitte 7. Klasse war ziemlich genau zur selben
Zeit der gleiche Stoff dran, den ich in eben dieser Klassenstufe hatte.
Geschichte, Deutsch, Musik usw. laufen natürlich völlig anders, seit
Ende 7.Kl. gibt es auch in Mathe u.a. Fächern Unterschiede. Die
Textaufgaben, die den Schülern gestellt werden und auch die Vorträge,
die sie halten müssen, übersteigen teilweise deutlich das Niveau meiner
POS-Zeit. Was eigentlich gar nicht verwunderlich wäre, in der POS hatten
wir regelmäßig 2..3 Sitzenbleiber & -kandidaten in der Klasse, da
konnten die Anforderungen gar nicht soo hoch werden.

Ein deutliches Ost- West-Gefälle im Niveau soll es außerdem geben, wurde
mir von Leuten berichtet, die von Sachsen-Anhalt nach NRW verzogen sind.
--


CU Christoph Maercker.

Knut Ochdorf

unread,
Jul 25, 2008, 11:14:58 AM7/25/08
to
Holger Kunadt schrieb:


> Staatsbürgerkunde, ESP und Russisch lassen zu wünschen übrig ...

... wie auch Werken und Schulgartenunterricht.

War eigentliche Nadelarbeit für die Mädchen damals Teil des Unterrichtes
oder außerschulig angesiedelt?

Knut

Kai Garlipp

unread,
Jul 25, 2008, 11:46:26 AM7/25/08
to
On 25.07.2008 17:14, Knut Ochdorf wrote:
> War eigentliche Nadelarbeit für die Mädchen damals Teil des Unterrichtes
> oder außerschulig angesiedelt?

Gab es das überhaupt noch flächendeckend (Zeitschine 70er/80er Jahre)? Ich kann
mich nämlich nicht daran erinnern das jemand bei uns in der Schule dieses Fach
jemals belegte oder es angeboten wurde. Es stand nur auf den Zeugnisvordrucken
drauf.

Bye Kai

André Grafe

unread,
Jul 25, 2008, 11:41:16 AM7/25/08
to
Knut Ochdorf schrieb:
Hallo Knut,
Nadelarbeit war nicht nur für Mädchen, zumindest nicht Anfang der 70er
Jahre in Dresden. Ich weiß zwar nicht mehr in welchem Schuljahr (2. oder
3.) das war, aber ich hatte definitiv auch Nadelarbeit.
MFG André

--
André Grafe
01239Dresden 51°00'27.10 N 13°47'43.02 E

gunter kühne

unread,
Jul 25, 2008, 11:59:40 AM7/25/08
to
Falk Schade wrote:

komisch ich habe gerade mein Zeugnisheft gefunden.
8c 1 Hj 70/71 Russisch nach 2 1/2 jährigen Unterricht.
4
Englisch fakultativ 2
mit mir hat keiner gesprochen .
G.K.

Ronald Konschak

unread,
Jul 25, 2008, 12:01:17 PM7/25/08
to
Knut Ochdorf <KnutO...@web.de> schrieb:

M.W. war das eine Arbeitsgemeinschaft, so etwa wie Elektronik oder
Fotografie.

Ronald Konschak

unread,
Jul 25, 2008, 12:22:14 PM7/25/08
to
Falk Schade <fa...@arcor.de> schrieb:

Ich glaube das war nicht überall so. Wenn die Englischklasse zu
voll war, dann hat man die Schüler, deren Leistungsniveau insgesamt
niedrig war, zum Ausstieg aus dem Englischunterricht zu bewegen
versucht. So war das bei uns (19.POS Dresden). Eine Bindung
an die Russisch-Note ist mir nicht erinnerlich.

gunter kuehne

unread,
Jul 25, 2008, 12:19:31 PM7/25/08
to
André Grafe wrote:

Richtig Nadelarbeit 3 1.Hj 65/66
gerade nachgeschaut .
Also auch für jungen.
Übrigens Ende 65/66 2
:)
g.k.

Holger Kunadt

unread,
Jul 25, 2008, 12:20:52 PM7/25/08
to
André Grafe schrieb:

> Nadelarbeit war nicht nur für Mädchen, zumindest nicht Anfang der 70er
> Jahre in Dresden. Ich weiß zwar nicht mehr in welchem Schuljahr (2. oder
> 3.) das war, aber ich hatte definitiv auch Nadelarbeit.

Wenn ich mich recht entsinne gab es seinerzeit alternativ Werkunterricht
oder Nadelarbeit.

Qno

--
»Zeitreisen sind kein physikalisches,
sondern ein juristisches Problem.«
Aus dem Kommentar zum »Gesetz über die Zeitschleifen (ZeSchG)«
http://www.urania-dresden.de/terrasse/zeschg.htm

Holger Kunadt

unread,
Jul 25, 2008, 12:22:15 PM7/25/08
to
Ronald Konschak schrieb:

> M.W. war das eine Arbeitsgemeinschaft, so etwa wie Elektronik oder
> Fotografie.

Dann hätte es wohl kaum Eingang in die Zeugnisse gefunden.

Martin Ebert

unread,
Jul 25, 2008, 2:44:17 PM7/25/08
to
Knut Ochdorf schrieb:

> War eigentliche Nadelarbeit für die Mädchen damals Teil des Unterrichtes
> oder außerschulig angesiedelt?

Ende der 1960er Jahre kenne ich das als fakultatives Unterrichts-
fach.

Mt

Martin Ebert

unread,
Jul 25, 2008, 2:46:27 PM7/25/08
to
Frank Nitzschner schrieb:

> Tja, Englisch bzw. Französisch war halt in der DDR fakultativ.

Tja, das ist mal die Frage.

Ich habe das (mitte 1970er Jahre) als Wahlpflichtfach in
Erinnerung: Da hatte man teilzunehmen, sofern man nicht
wegen schlechter Gesamtleistung freigestellt wurde.

Wenn ich recht erinnere, wurde in meiner Klasse ein Schüler
freigestellt.

Mt

Martin Ebert

unread,
Jul 25, 2008, 2:53:25 PM7/25/08
to
Christoph Maercker schrieb:
> Dieter Wilhelm wrote:

>> Schule gegangen; hab jetzt 2 Kids (14, 16), deren Wissensstand m.E.
>> nicht dem entspricht, an den ich mich aus meiner Jugend erinnern kann.

Ich denke mal, dass solche Einschätzungen sehr subjektiv sind: Früher
war erstens alles besser - und man selbst als Elternteil ja nun sowieso
über jeden schulischen Zweifel erhaben. Daher kann es definitionsgemäß
heute nur schlechter sein.

Völliger Quatsch - und das hält auch keiner ernsthaften Betrachtung
stand. Wo soll denn da die Vergleichsbasis sein? Die gibt es nicht -
kann es auch nicht geben.

Und komme mir keiner damit, was in Schulbüchern stand. Papier ist
geduldig. - Es kann aber nur um anwendungsbereites Wissen gehen.

> Für Realschule mag das zutreffen, für Gymnasien nicht.

Das will ich mal meinen.

> Bei der Schule,
> die mein Sohn besucht (in Sachsen-Anhalt) habe ich eher den Eindruck,
> die naturwissenschaftlichen Fächer benutzen zum Teil noch Lehrpläne der
> Abt. Volksbildung. ;-)

Und dann sollte man sich mal ansehen, wie dann heute in 11 und 12 die
Post abgeht. (LSA:) Davon zu sprechen, dass die naturwissenschaftlichen
Fächer früher mehr lehrten - das halte ich für recht vermessen.

Apropos. Ausgerechnet Margot. - Selbst gutwilligste DDR-lastige
Pädagogen haben da normalerweise den einen oder anderen Satz zu Margot.

Mt

René

unread,
Jul 25, 2008, 4:10:09 PM7/25/08
to

Wie, Befreiung? Bei uns /musste/ man mindestens ne Zwei haben in
Russisch, damit man Englisch oder Französisch lernen durfte. Die zweite
Fremdsprache war bei uns etwas, daß man sich erkämpfen musste.

--
"We were somewhere around Rivendell when the drugs began to take hold..."
Hunter S. Tolkien

Kai Garlipp

unread,
Jul 25, 2008, 4:32:46 PM7/25/08
to
On 25.07.2008 18:20, Holger Kunadt wrote:
>> Nadelarbeit war nicht nur für Mädchen, zumindest nicht Anfang der 70er
>> Jahre in Dresden. Ich weiß zwar nicht mehr in welchem Schuljahr (2. oder
>> 3.) das war, aber ich hatte definitiv auch Nadelarbeit.
>
> Wenn ich mich recht entsinne gab es seinerzeit alternativ Werkunterricht
> oder Nadelarbeit.

Zu meiner Zeit (Ende der 70er-80er Jahre) war Werken ein Pflichtfach und nicht
durch irgendetwas abwählbar.

Werken war ja nicht nur der praktische Teil wie "wir bauen ein Vogelhäuschen",
sondern es wurden da auch theoretische und praktische Grundlagen im Bereich
Elektrotechnik, technisches Zeichnen, Unfallverhütung u.ä. vermittelt.

Bye Kai

Kai Garlipp

unread,
Jul 25, 2008, 4:43:36 PM7/25/08
to
On 25.07.2008 20:46, Martin Ebert wrote:
>> Tja, Englisch bzw. Französisch war halt in der DDR fakultativ.
>
> Tja, das ist mal die Frage.
>
> Ich habe das (mitte 1970er Jahre) als Wahlpflichtfach in
> Erinnerung: Da hatte man teilzunehmen, sofern man nicht
> wegen schlechter Gesamtleistung freigestellt wurde.

Wahl und Pflicht passt nicht zusammen.

Zu meiner Zeit musste niemand eine zweite Fremdsprache erlernen und die Wahl
welche Sprache man lernen wollte dürften auch nur die wenigsten gehabt haben. In
der Regel dürfte es nur eine Wahl zwischen "Englisch" und "gar keine Sprache"
gegeben haben.

Französisch oder andere Sprachen wurden seltener angeboten. Und wenn das nicht
an der eigenen Schule war, so war auch immer die Frage ob die Unterrichtszeiten
an einer fremden Schule mit dem Unterricht an der eigenen Schule vereinbar war.

Bye Kai

René

unread,
Jul 25, 2008, 4:49:51 PM7/25/08
to

Will nur sagen, daß Nadelarbeit nicht nur den Mädchen geboten wurde.


--
Love is a snowmobile racing across the tundra when suddenly it flips
over, pinning you underneath. At night, the ice weasels come.
Friedrich Nietzsche

Andre Sokolew

unread,
Jul 25, 2008, 5:54:10 PM7/25/08
to
"Martin Ebert" <mx...@gmx.net> schrieb:

> Apropos. Ausgerechnet Margot. - Selbst gutwilligste DDR-lastige
> Pädagogen haben da normalerweise den einen oder anderen Satz
> zu Margot.

Wohl wahr.
Die großartig präsentierten "Pädagogischen Kongresse" aller paar Jahre waren
Verkündungsverantaltungen, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Was da
angeblich beschlossen wurde, waren Festlegungen "von oben", eine Diskussion
fand nicht statt, und das galt dann in der ganzen Republik.

Bei aller Skepsis und mit dem gebotenen Abstand (nicht nur zeitlich) finde
ich aber doch, dass viele Grundzüge des DDR Bildungssystems wert gewesen
wären, in das das verineinte Deutschland eingebracht zu werden. Wenn man
einigermaßen fair urteilen will, ist Margot Honnecker sicherlich einerseits
Unperson aus Gründen die ich hier nicht aufzählen möchte, etwa so wie die
meisten Menschen in Deutschland Ulla Schmidt nicht mögen.

Keine Sorge, ich übersehe die Defizite nicht. Ich versuche nur der
Gerechtigkeit halber, vor der Berurteilung der Person "Margot Honecker" auch
die Erfolge (ihre "Verdienste") sachlich zu würdigen.

Andre


Martin Ebert

unread,
Jul 25, 2008, 7:36:31 PM7/25/08
to
Kai Garlipp schrieb:

> On 25.07.2008 20:46, Martin Ebert wrote:
>> Ich habe das (mitte 1970er Jahre) als Wahlpflichtfach in
>> Erinnerung: Da hatte man teilzunehmen, sofern man nicht
>> wegen schlechter Gesamtleistung freigestellt wurde.

> Wahl und Pflicht passt nicht zusammen.

Das mußt Du mir nicht sagen - allerdings ist das halt die
heutige Sicht. Heute ist heute - die DDR war gestern. Und
etwas anders war sie, die DDR: Das wird gern mal vergessen.

Kai,
nimm es mir ab - oder lasse es halt sein:
Mit Englisch ab der 7. Klasse ist _bei mir_ eine offiziell
ausgesprochene Vokabel verknüpft: "Wahlpflichtfach".

> Zu meiner Zeit musste niemand eine zweite Fremdsprache erlernen

Zu meiner Zeit mußte _jeder_ genau diese lernen.
Es sei denn, er wurde befreit davon.

Martin

Martin Ebert

unread,
Jul 25, 2008, 7:51:24 PM7/25/08
to
Andre Sokolew schrieb:

> "Martin Ebert" <mx...@gmx.net> schrieb:
>> Apropos. Ausgerechnet Margot. -

> Keine Sorge, ich übersehe die Defizite nicht.

Kurz war das mein Eindruck.

> Ich versuche nur der
> Gerechtigkeit halber, vor der Berurteilung der Person "Margot Honecker" auch
> die Erfolge (ihre "Verdienste") sachlich zu würdigen.

Ich sehe keine solche.

Die Dame hat sich hervorgetan damit, selbst gutwilligste Lehrer
zu schurigeln bzgl der politischen Ausrichtung des Unterrichts.

Die polytechnische (naturwissenschaftliche) Ausrichtung des
Unterrichts war eher der Not geschuldet: Die Ressourcen waren
sehr knapp. - Es war ein ständiges Ärgernis, dass in diesen
Fächern systemfreie Vergleiche geradezu erforderlich waren.

BTW:
Wir müssen aufpassen. Diese Vergleiche "heute Pisa-Idioten", gestern
alles "helle DDR-Bürger": Das liegt mehrfach schief. -Solche Ver-
gleiche bringen nix.

Deutlich polemisierend:
WENN das DDR-Bildungssystem denn so schick war - warum dann

* bissen die höchstgebildeten DDR-Bürger die blöden Wessis nicht weg?

* haben die höchstgebildeten DDR-Bürger es nichtmal geschafft, ihre
Kinder zu bilden und zu erziehen?

Ok, beide Thesen sind extrem verkürzt.
Aber Romane liest ja niemand.

BTW: Und wenn ich mir Rechtschreibung und Orthographie so mancher
hier in dafd mitdiskutierenden -und PISA-Bildung beklagenden- Mitbürger
so ansehe, dann werden meine Zweifel bzgl. der postulierten höheren
DDR-Bildung deutlich erstärkt.

Mt

Martin Ebert

unread,
Jul 25, 2008, 7:59:06 PM7/25/08
to
Martin Ebert schrieb:

> ... DDR-Bildung deutlich erstärkt.

Ingrid meint:
Da war doch ein Law? So von wegens Rechtschreibung?
RANTs dazu?

Martin,
da bist Du grad reingefallen - richtig muss es heißen:

dann werden meine Zweifel bzgl. der postulierten höheren

DDR-Bildung deutlich _v_erstärkt.

Shit happens. :-(

Mt

Dirk Bindmann

unread,
Jul 25, 2008, 8:41:35 PM7/25/08
to
Martin Ebert schrieb:

> Die polytechnische (naturwissenschaftliche) Ausrichtung des
> Unterrichts war eher der Not geschuldet:

Nö. Der polytechnische Unterricht war die Umsetzung schulreformerischen
Gedankenguts, das schon in der Weimarer Republik und in der Sowjetunion
entwickelt wurde. Andere Ziele der Schulreformer (die ja sowieso nicht
einheitlich dachten) wurden zwar nicht so konsequent umgesetzt, aber der
polytechnische Unterricht steht eben in dieser Tradition.

Die erste Ministerin Deutschlands, die Thüringer Kultusministerin Marie
Torhorst, war noch viel stärker in die Schulreformbewegung eingebunden.
Die hatte in der Weimarer Republik in der Neuköllner Karl-Marx-Schule
unterrichtet. Dort gab es schon keine Zensuren mehr, die Schüler
gestalteten den Unterricht selbst usw. Solche radikalen Lösungen waren
dann für die gesamte DDR zwar nicht durchsetzbar, bildeten jedoch den
gedanklichen Horizont. Mit Not hatte das alles überhaupt nichts zu tun.
Das war einfach vernünftig.

Beste Grüße
Dirk

Gernot Zander

unread,
Jul 25, 2008, 3:47:05 AM7/25/08
to
Hi,

in de.alt.folklore.ddr Falk Schade <fa...@arcor.de> wrote:
> > "gunter kühne" <kueh...@front.ru> schrieb:
> >
> >>> Da ich in Russisch auf 3 gelandet war, wurde ich z.B. nach einem halben
> >>> Jahr Englisch für den weiteren Englisch-Unterricht nicht mehr zugelassen.

> Na ja in der POS war es doch genau so. Russisch schlecht, keine

> Zulassung für Englisch. Am eigenen Leib erlebt.

Im Gesetz stand das mit Sicherheit nicht. Aber einklagen konnte man sich
auch nicht.
Aber es gab/gibt ja auch die Abarten von "freiwilligem Zwang" in verschiedener
Abstufung, und da hat man vermutlich je nach Bedarf die Eltern unterschiedlich
stark bearbeitet, bis sie es "eingesehen" haben. Wir hatten auch 1-2
Schüler, die man nach 1/2 Jahr wieder aus En hinauskomplimentiert hat
(auch das war eigentlich nicht vorgesehen).
Im Prinzip ist das heute auch nicht anders - bis auf die Klagemöglichkeit.
Auch heute kann man irgendeinem Kandidaten (sei es an Schule, Uni oder
sonstwo) so lange und heftig zureden, dass er von selbst abgeht oder
dergleichen.
Ich finde das auch OK, lässt es doch die Möglichkeit eines gewissen
Augenmaßes und Entscheidungsspielraums für beide.

mfg.
Gernot

--
<hi...@gmx.de> (Gernot Zander) *Keine Mailkopien bitte!*
"... wer über 30 Jahre verheiratet ist und genauso lange als
Entwicklungsingenieur arbeitet, der hat vor fast garnix Angst :-)"
(W. Allinger in dcti)

Boris Gerlach

unread,
Jul 26, 2008, 12:07:37 AM7/26/08
to
Ronald Konschak schrieb:

> Knut Ochdorf <KnutO...@web.de> schrieb:
>> Holger Kunadt schrieb:
>>
>>
>>> Staatsbürgerkunde, ESP und Russisch lassen zu wünschen übrig ...
>> ... wie auch Werken und Schulgartenunterricht.
>>
>> War eigentliche Nadelarbeit für die Mädchen damals Teil des Unterrichtes
>> oder außerschulig angesiedelt?
>>
>
> M.W. war das eine Arbeitsgemeinschaft, so etwa wie Elektronik oder
> Fotografie.
>
> Ronald.

Aber nicht nur für Mädchen.
Ich habe heute noch ein selbstgenähtes Nadelbuch mit Kreuzstich
u.a.m. verziert. Verdiente mir als Lehrling an Mutters "Veritas"
Nähmaschine so manche Kohle für Shellparka flicken oder Levi's
Reißverschlüsse austauschen oder Jeansbeutel nähen. Nähen zu können
war in der Zone ein sehr einträgliches Geschäft.
Heutzutage haben Klamotten keinen Wert mehr und haltbar sind sie
auch nicht, daher lohnt es sich nicht sie zu reparieren.
Man gibt sie in den Sack oder Eimer der organisierten
Kleidermafia, damit auch im Kaukasus gebrauchte Präsent 20 Anzüge
getragen werden können. Ich zerschneide die Klamotten vorher
regelmäßig, bevor ich die Mafiabehälter damit fülle.
Das bringt denen trotzdem noch genug Geld.
Postulat: Im Kleidersektor gibt es keine seriösen Sammler
auch nicht das DRK. Die verscherbeln genau so wie alle anderen.

Boris Gerlach

unread,
Jul 26, 2008, 12:08:28 AM7/26/08
to
Holger Kunadt schrieb:

> André Grafe schrieb:
>
>> Nadelarbeit war nicht nur für Mädchen, zumindest nicht Anfang der 70er
>> Jahre in Dresden. Ich weiß zwar nicht mehr in welchem Schuljahr (2. oder
>> 3.) das war, aber ich hatte definitiv auch Nadelarbeit.
>
> Wenn ich mich recht entsinne gab es seinerzeit alternativ Werkunterricht
> oder Nadelarbeit.

Nicht bei uns.
Ich hatte Werken und Nadelarbeit.

BGE

Boris Gerlach

unread,
Jul 26, 2008, 12:14:39 AM7/26/08
to
René schrieb:

> On 2008-07-24 14:17:51 -0500, uwe likedeeler <likede...@yahoo.de> said:
>
>> Frank Nitzschner schrieb:
>>> Guido Grohmann schrieb:
>>>
>>>> Russisch gibts noch, aber zum Glück lernt man jetzt sinnvollerweise
>>>> eher Englisch.
>>>>
>>>
>>> Tja, Englisch bzw. Französisch war halt in der DDR fakultativ.
>> Ähem - ich konnte an der POS nur wählen Englisch oder Französisch.
>> Zwei Fremdsprachen waren IMHO üblich. Zumindest in den 80ern.
>>
>> Befreiung gab es wohl nur bei Russisch schlechter als drei.???
>
> Wie, Befreiung? Bei uns /musste/ man mindestens ne Zwei haben in
> Russisch, damit man Englisch oder Französisch lernen durfte. Die zweite
> Fremdsprache war bei uns etwas, daß man sich erkämpfen musste.
>

Daas kam immer drauf an wieviel Interessenten für das Fach da waren und
wieviel Englischlehrer gerade auf der Schule waren.
Gab es einen Überhang an Interessenten, wurde Numerus Klausus praktiziert.
Hielt es sich die Waage oder waren es zu wenig Bewerber konnte jeder der
wollte. So in Schwedt.

BGE

Boris Gerlach

unread,
Jul 26, 2008, 12:17:21 AM7/26/08
to
Martin Ebert schrieb:
> Kai Garlipp schrieb:
>> On 25.07.2008 20:46, Martin Ebert wrote:
>>> Ich habe das (mitte 1970er Jahre) als Wahlpflichtfach in
>>> Erinnerung: Da hatte man teilzunehmen, sofern man nicht
>>> wegen schlechter Gesamtleistung freigestellt wurde.
>
>> Wahl und Pflicht passt nicht zusammen.
>
> Das mußt Du mir nicht sagen - allerdings ist das halt die
> heutige Sicht. Heute ist heute - die DDR war gestern. Und
> etwas anders war sie, die DDR: Das wird gern mal vergessen.
>
> Kai,
> nimm es mir ab - oder lasse es halt sein:
> Mit Englisch ab der 7. Klasse ist _bei mir_ eine offiziell
> ausgesprochene Vokabel verknüpft: "Wahlpflichtfach".

Nope. Rein freiwillig. Es gab sogar Gerangel weil mehr wollten als durften.

>
>> Zu meiner Zeit musste niemand eine zweite Fremdsprache erlernen
>
> Zu meiner Zeit mußte _jeder_ genau diese lernen.
> Es sei denn, er wurde befreit davon.

Nee nee. Da täuscht sich der liebe Martin.

BGE

Boris Gerlach

unread,
Jul 26, 2008, 12:19:19 AM7/26/08
to
Martin Ebert schrieb:

Das passiert übrigens immer und steht wohl auch in einem
usenet law.

BGE

gunter kuehne

unread,
Jul 26, 2008, 12:45:15 AM7/26/08
to
Martin Ebert wrote:

> Andre Sokolew schrieb:
>> "Martin Ebert" <mx...@gmx.net> schrieb:
>>> Apropos. Ausgerechnet Margot. -
>
>> Keine Sorge, ich übersehe die Defizite nicht.
>
> Kurz war das mein Eindruck.
>
>> Ich versuche nur der
>> Gerechtigkeit halber, vor der Berurteilung der Person "Margot Honecker"
>> auch die Erfolge (ihre "Verdienste") sachlich zu würdigen.
>
> Ich sehe keine solche.

Naja
ein Schulsystem was auf ner Art Baugruppen besteht.Ist ja gerade das was
heute bemängelt wird.
Ihr seht fast nur die Inhalte ( 1 stunde Stabi die Woche )
und vergleicht das mit 2 Stunden Religion die Woche ( heute bei meinen
Enkeln ,hier Hessen Raum DA)



> Die Dame hat sich hervorgetan damit, selbst gutwilligste Lehrer
> zu schurigeln bzgl der politischen Ausrichtung des Unterrichts.

stimmt schon es wurde Vorgeschrieben.
Ob sie jeden Lehrer Privat schurigelte wage ich zu bezweifeln.
das Gegenteil sieht man heute.



> Die polytechnische (naturwissenschaftliche) Ausrichtung des
> Unterrichts war eher der Not geschuldet: Die Ressourcen waren
> sehr knapp. - Es war ein ständiges Ärgernis, dass in diesen
> Fächern systemfreie Vergleiche geradezu erforderlich waren.

Not wearum sollte man das aus NOt machen.
Ich weiß nicht wo du zur Schule gegangen bist. Aber um die Einrichtungen
die mir z.B. im ESP Unterricht zur Verfügung hatten, wurden sich heute noch
manche schule reißen ( elektrokabinett. ,Zeichenkabinett mit richtigen
Zeichentischen U.s.w.)



> BTW:
> Wir müssen aufpassen. Diese Vergleiche "heute Pisa-Idioten", gestern
> alles "helle DDR-Bürger": Das liegt mehrfach schief. -Solche Ver-
> gleiche bringen nix.
>
> Deutlich polemisierend:
> WENN das DDR-Bildungssystem denn so schick war - warum dann
>
> * bissen die höchstgebildeten DDR-Bürger die blöden Wessis nicht weg?

Weil si nicht so Skrupellos erzogen wurden.
( das Passiert mir zumindestens.
( Ich war jetzt vor 2 Tagen Zeuge wie hier über Koll. hergezogen wird und
wie das bewertet wird. von Objektivität war da keine Rede , man bemühte
sich nicht mal Objektiv zu sein.)


> * haben die höchstgebildeten DDR-Bürger es nichtmal geschafft, ihre
> Kinder zu bilden und zu erziehen?

Warum gibt es heute missratene Kinder von Professoren und anderen
hochgestellten Persönlichkeiten ?
Wahrscheinlich hängt das auch ein Bissel vom in die Kinder investierten
Zeitaufwand ab.( und solche Leute haben nun mal nicht immer alle Zeit der
Welt)


> Ok, beide Thesen sind extrem verkürzt.
> Aber Romane liest ja niemand.
>
> BTW: Und wenn ich mir Rechtschreibung und Orthographie so mancher
> hier in dafd mitdiskutierenden -und PISA-Bildung beklagenden- Mitbürger
> so ansehe, dann werden meine Zweifel bzgl. der postulierten höheren
> DDR-Bildung deutlich erstärkt.
>
> Mt

Rechtschreibung war z.B. im DDR Bildungsinhalt nicht vorrangig. ( Mathe und
Physik schon mehr.)
schönes wochende
G.K.

Torsten Mueller

unread,
Jul 26, 2008, 2:17:44 AM7/26/08
to
gunter kuehne <kueh...@front.ru> schrieb:

> Rechtschreibung war z.B. im DDR Bildungsinhalt nicht vorrangig.
> (Mathe und Physik schon mehr.)

Vorrangig vielleicht nicht. Aber auf einen Aufsatz gab es vier Noten:
Ausdruck, Inhalt, Rechtschreibung und Form. An meiner Schule war die
Regel, daß die Gesamtnote nur um eins besser sein durfte als die
schlechteste Teilnote, und sei es eben Rechtschreibung oder gar Form.
Wenn man also in so einem so zentralen Fach wie Deutsch auf dem
Zeugnis eine 1 haben wollte, mußte man zwangsläufig auch in
Rechtschreibung bestehen können, und zwar mindestens gut bestehen.

Ich glaube, mich zu erinnern, daß ähnliche Regelungen auch in anderen
Fächern bestanden. Zumindest konnte es bei schlechter Rechtschreibung
bzw. Form einen Punkt Abzug geben, auch in Mathematik, und der hat
einen am Ende eben vielleicht die 1 gekostet.

Im Übrigen war die Rechtschreibung in meinem Erleben ein äußerst
stenges Gebiet. Die Notengebung entsprach direkt gemachten Fehlern
(pro Seite?) - fünf Fehler in einem Diktat entsprachen der Note 5. Man
mag das heute kaum mehr glauben.

T.M.

Knut Ochdorf

unread,
Jul 26, 2008, 2:35:26 AM7/26/08
to
Martin Ebert schrieb:

>>Gerechtigkeit halber, vor der Berurteilung der Person "Margot Honecker" auch
>>die Erfolge (ihre "Verdienste") sachlich zu würdigen.
>
>
> Ich sehe keine solche.

Manchmal habe ich den Eindruck, sie war nur das Aushängeschild -
beschlossen wurde wo anders.

> Die Dame hat sich hervorgetan damit, selbst gutwilligste Lehrer
> zu schurigeln bzgl der politischen Ausrichtung des Unterrichts.

Damit lag sie aber nicht allein in der Riege der politisch
Verantwortlichen, denen das politisch-ideologische wichtiger waren als
alles andere.

> Wir müssen aufpassen. Diese Vergleiche "heute Pisa-Idioten", gestern
> alles "helle DDR-Bürger": Das liegt mehrfach schief. -Solche Ver-
> gleiche bringen nix.

Das führt eben zur Verklärtheit des DDR-Unterrichtes.

> Deutlich polemisierend:
> WENN das DDR-Bildungssystem denn so schick war - warum dann
>
> * bissen die höchstgebildeten DDR-Bürger die blöden Wessis nicht weg?

Haben sie doch - siehe Angela Merkel. Ansonsten würde ich das auch an
der angelernten Mentalität begründen wonach der Ossis sich der Sache
unterordnet und der Wessi ersteinmal an sich zu denken hat.

> * haben die höchstgebildeten DDR-Bürger es nichtmal geschafft, ihre
> Kinder zu bilden und zu erziehen?

Dann siehe mal das andere Ende der Bildungsskala: Da hatten damals die
Kinder eine bessere Bildung als die Eltern und wie ist das heute?

> Ok, beide Thesen sind extrem verkürzt.
> Aber Romane liest ja niemand.

Genau.

> BTW: Und wenn ich mir Rechtschreibung und Orthographie so mancher
> hier in dafd mitdiskutierenden -und PISA-Bildung beklagenden- Mitbürger
> so ansehe, dann werden meine Zweifel bzgl. der postulierten höheren
> DDR-Bildung deutlich erstärkt.

Man sollte das hier nicht verallgemeinern. Für einen gepflegten
Sprachstil nimmt sich _hier_ keiner Zeit.

Knut

Bernd Ullrich

unread,
Jul 26, 2008, 4:21:10 AM7/26/08
to

"Martin Ebert" >
[...]

> Die polytechnische (naturwissenschaftliche) Ausrichtung des
> Unterrichts war eher der Not geschuldet:

Welcher Not?

> Die Ressourcen waren
> sehr knapp.

Haushaltsmittel sind immer irgendwie begrenzt.

> - Es war ein ständiges Ärgernis, dass in diesen
> Fächern systemfreie Vergleiche geradezu erforderlich waren.

Was ist ein "systemfreier Vergleiche",wer hat das "geradezu"
gefordert?

BU

Ronald Konschak

unread,
Jul 26, 2008, 4:53:40 AM7/26/08
to
Knut Ochdorf <KnutO...@web.de> schrieb:

>
>> BTW: Und wenn ich mir Rechtschreibung und Orthographie so mancher
>> hier in dafd mitdiskutierenden -und PISA-Bildung beklagenden- Mitbürger
>> so ansehe, dann werden meine Zweifel bzgl. der postulierten höheren
>> DDR-Bildung deutlich erstärkt.
>
> Man sollte das hier nicht verallgemeinern. Für einen gepflegten
> Sprachstil nimmt sich _hier_ keiner Zeit.
>

Die Sitten sind wohl allgemein verlottert. Kaum jemand hat die
Regeln im Kopf und arbeitet die bewußt ab. Man schreibt so wie
andere schreiben, und manche Schreibfehler werden dadurch zur
Regel, wie z.B. "vorraus" oder "Gallerie". :-) Ich denke das
hängt auch mit dem massenweisen Gebrauch von Webforen, Usenet
und E-Mail zusammen. Beim vorigen Satz bin ich mir nicht sicher,
ob hinter "denke" noch ein Komma gehört.

Ronald.
--
Ich wünsche mir, daß die Verbraucher endlich wieder Menschen werden.

Uwe Steimle in "Neues aus der Anstalt".

Gerald Endres

unread,
Jul 26, 2008, 7:41:49 AM7/26/08
to
"Dieter Wilhelm" <diet...@nexgo.de> schrieb:

>Bin selbst von 1972 - 82 in DD zur Schule

>gegangen; hab jetzt 2 Kids (14, 16), deren Wissensstand m.E. nicht dem
>entspricht, an den ich mich aus meiner Jugend erinnern kann.

- Diesen Eindruck hatte wahrscheinlich jede Generation, seit es ein
organisiertes Schulwesen gibt.
- Die nächste Generation lernt einfach auch was anderes als die
vorhergehende - oder sollte es zumindest, - auf jeden Fall nach einem
politischen und schulischen Systemwechsel. Du hast wahrgenommen, was
deine Kinder nicht so gut gelernt haben. Hast du auch mitgekriegt was
sie gelernt haben, was bei dir gar nicht vorkam, und was sie besser
gelernt haben?

Wir waren ja schon oft bei dem Thema.
Der Vergleich nach meinen Beobachtungen: Die DDR legte mehr Wert auf
Mathematik und Naturwissenschaften, war dafür dürftig in Sprachen,
Deutsch, Musischem, Kultur- und Sozialwissenschaften, - und das nicht
nur wegen ideologischer Einengungen, sondern auch wegen grundsätzlich
mangelndem Interesse an solchen Fächern. Da die meisten der hier in
der Gruppe Schreibenden in irgendeiner Form mathematisch,
naturwissenschaftlich oder technisch-ingenieurmäßig orientiert sind,
wird hier immer wieder gern der Niveauabfall in den dazu gehörenden
Fächern konstatiert, der himmelweite Niveauanstieg in den anderen
Fächern aber gar nicht wahrgenommen.
Ein weiterer Unterschied: Das DDR-System legte mehr Wert auf
repetitives, abfragbares Wissen: Einpauken - wieder Ausspucken. Heute
sollten die Kinder mehr eigene Problemlösungfähigkeit erwerben, mehr
Fähigkeit, sich in einer ständig sich wandelnden Wissenswelt
selbständig in ein fremdes Gebiet einzuarbeiten und Strategien dafür
zu entwickeln. Zumindest sollte es so sein.
Es gibt keinen festen Stoff- und Wissenskanon, den der (aus)gebildete
Mensch im Kopf zu haben hat. Das ist ein völlig überholtes Konzept aus
der ersten Hälfte des 19 Jahrhunderts, das leider immer noch in den
Köpfen vieler Bildungsbürokraten herumspukt,

Zusammengefasst: Ja, unser gegenwärtiges Schulsystem ist schlecht.
Nein, das DDR-Schulsystem war keinesfalls besser, wie von OP
angedeutet.

Gruß
Gerald
der an einer Schule Abitur gemacht, deren Direktor (Altphilologe)
öffentlich erklärte: "Ein anständiger Mensch kommt mit den vier
Grundrechnungsarten durchs Leben."

--
http://www.boen-end.de

René

unread,
Jul 26, 2008, 7:51:45 AM7/26/08
to
On 2008-07-25 23:07:37 -0500, Boris Gerlach
<drstra...@doctor-strange.de> said:

> Postulat: Im Kleidersektor gibt es keine seriösen Sammler
> auch nicht das DRK. Die verscherbeln genau so wie alle anderen.

Klar, was sollen die sonst damit machen? Selber anziehen?
Hier gibts "Goodwill" und "ARC". Dort kannst du dein Geraffel am
Hintereingang abladen, und im Laden wirds dann verkauft. Das gibt ein
paar Jobs für sonst schwer zu beschäftigende, und der Erlös? Keine
Ahnung, kommt angeblich Bedürftigen zugute.

--
My dick became self-aware at 2:14am EDT August 29, 1997.

René

unread,
Jul 26, 2008, 7:53:34 AM7/26/08
to
On 2008-07-25 18:51:24 -0500, Martin Ebert <mx...@gmx.net> said:

> BTW: Und wenn ich mir Rechtschreibung und Orthographie so mancher
> hier in dafd mitdiskutierenden -und PISA-Bildung beklagenden- Mitbürger
> so ansehe, dann werden meine Zweifel bzgl. der postulierten höheren
> DDR-Bildung deutlich erstärkt.

Da färbt der Umgang mit Wessis ab ;)
Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie oft ich die Backspace-Taste
drücken muss, weil ich mal wieder deutsch mit texanischem Akzent
geschrieben habe.

--
You can fool most people some of the time, and some people most of the
time. That's sufficient for most purposes.

René

unread,
Jul 26, 2008, 8:06:07 AM7/26/08
to
On 2008-07-26 06:41:49 -0500, Gerald Endres <g.en...@gmx.de> said:

> - Diesen Eindruck hatte wahrscheinlich jede Generation, seit es ein
> organisiertes Schulwesen gibt.

Trotzdem kann _ich_ Wechselgeld auf nen Zehner rausgeben, wenn man mir
7,35 schuldet, ohne den Taschenrechner rauszuholen, oder 8.25% Steuer
auf nen Zehner im Kopf ausrechnen. Mit dem Trick kann ich hier auf
Parties auftreten.

> - Die nächste Generation lernt einfach auch was anderes als die
> vorhergehende - oder sollte es zumindest, - auf jeden Fall nach einem
> politischen und schulischen Systemwechsel. Du hast wahrgenommen, was
> deine Kinder nicht so gut gelernt haben. Hast du auch mitgekriegt was
> sie gelernt haben, was bei dir gar nicht vorkam, und was sie besser
> gelernt haben?

Ich habe auf jeden Fall mitgekriegt, daß die Generation meiner Eltern
und Großeltern (frühe DDR und Drittes) durchaus anspruchsvolleren
Lehrstoff auch Jahrzehnte später noch wiedergeben konnte.

> Ein weiterer Unterschied: Das DDR-System legte mehr Wert auf
> repetitives, abfragbares Wissen: Einpauken - wieder Ausspucken.

Stimmt erstens nicht, wir mussten die Multiplikationstabellen nicht
mehr auswendig lernen, sondern durften nachgucken und sogar
Rechenschieber und Taschenrechner benutzen. Und manches Wissen /muss/
nun mal auf Abruf vorliegen, sonst fängt man jeden Tag wieder beim
Urschleim an.

> Heute
> sollten die Kinder mehr eigene Problemlösungfähigkeit erwerben, mehr
> Fähigkeit, sich in einer ständig sich wandelnden Wissenswelt
> selbständig in ein fremdes Gebiet einzuarbeiten und Strategien dafür
> zu entwickeln. Zumindest sollte es so sein.

Nur, wenns am abrufbaren Grundwissen, dann klappt das nunmal nicht.

> Es gibt keinen festen Stoff- und Wissenskanon, den der (aus)gebildete
> Mensch im Kopf zu haben hat. Das ist ein völlig überholtes Konzept aus
> der ersten Hälfte des 19 Jahrhunderts, das leider immer noch in den

> Köpfen vieler Bildungsbürokraten herumspukt.

Daß dies ein überholtes Konzept aus vergangenen Jahrhunderten ist, ist
ein völlig überholtes Konzept aus den späten 1960ern.

> Zusammengefasst: Ja, unser gegenwärtiges Schulsystem ist schlecht.
> Nein, das DDR-Schulsystem war keinesfalls besser, wie von OP
> angedeutet.

Jetzt hast du genau das getan, was du sonst immer den DDRlern
vorwirfst. "Bei uns wars schlecht, aber im Westen ist alles noch viel
schlechter", nur halt umgekehrt.

> Gruß
> Gerald
> der an einer Schule Abitur gemacht, deren Direktor (Altphilologe)
> öffentlich erklärte: "Ein anständiger Mensch kommt mit den vier
> Grundrechnungsarten durchs Leben."

Als Hilfsarbeiter oder con artist vielleicht.

--
Usenet - where you can always find some asshole willing to argue about
the color of orange juice.

Bernd Ullrich

unread,
Jul 26, 2008, 8:37:31 AM7/26/08
to

"Gerald Endres"
[...].

> Es gibt keinen festen Stoff- und Wissenskanon, den der
> (aus)gebildete
> Mensch im Kopf zu haben hat.

Als Verkehrsteinehmer schon, man StVO.

> Das ist ein völlig überholtes Konzept aus
> der ersten Hälfte des 19 Jahrhunderts, das leider immer noch in den
> Köpfen vieler Bildungsbürokraten herumspukt,

StVO bleistiftweise sollte kassiert werden?

> Zusammengefasst: Ja, unser gegenwärtiges Schulsystem ist schlecht.
> Nein, das DDR-Schulsystem war keinesfalls besser, wie von OP
> angedeutet.

Es gibbet 2008 kein DDR-Schulsystem, du kannst also diese beiden
Systeme 2008 nicht vergleichen.

B(esentwickeltesichnichtnurdasFlugwesen)U

Uwe Schickedanz

unread,
Jul 26, 2008, 9:46:43 AM7/26/08
to
On Sat, 26 Jul 2008 07:06:07 -0500, René <Ka...@The-Coalition.US>
wrote:

[con artist]

Gibts das tatsächlich oder hast Du das gerade erfunden? Ich fürchte,
daß ersteres.

Gruß Uwe

--
Die Sicherheiten des Westens - Gewerkschaftsfürsorge,
Flächentarif, lineare Arbeitsbiographien, Sesshaftigkeit -
sind im Osten längst der Einzelkämpfer-Anthropologie gewichen.
Christoph Dieckmann === http://www.sicherheitslampe.de ===

René

unread,
Jul 26, 2008, 10:03:05 AM7/26/08
to
On 2008-07-26 08:46:43 -0500, Uwe Schickedanz
<Uwe_use...@nurfuerspam.de> said:

> On Sat, 26 Jul 2008 07:06:07 -0500, René <Ka...@The-Coalition.US>
> wrote:
>
> [con artist]
>
> Gibts das tatsächlich oder hast Du das gerade erfunden? Ich fürchte,
> daß ersteres.

Gibts, nur fällt mir gerade keine deutsche Entsprechung ein.

<wolfram heinrich> Die sig ist wie immer Zufall</wolfram heinrich>

Uwe Schickedanz

unread,
Jul 26, 2008, 11:07:51 AM7/26/08
to
On Sat, 26 Jul 2008 09:03:05 -0500, René <Ka...@The-Coalition.US>
wrote:

>On 2008-07-26 08:46:43 -0500, Uwe Schickedanz
><Uwe_use...@nurfuerspam.de> said:
>
>> On Sat, 26 Jul 2008 07:06:07 -0500, René <Ka...@The-Coalition.US>
>> wrote:
>>
>> [con artist]
>>
>> Gibts das tatsächlich oder hast Du das gerade erfunden? Ich fürchte,
>> daß ersteres.
>
>Gibts, nur fällt mir gerade keine deutsche Entsprechung ein.

Dict.cc schlägt:
Schwindler {m}
Hochstapler {m}
Trickbetrüger {m}
Rosstäuscher {m} [abwertend]
Bauernfänger {m} [ugs.] [abwertend]
vor.
Paßt das in etwa oder hat con artist noch eine andere Bedeutung?

><wolfram heinrich> Die sig ist wie immer Zufall</wolfram heinrich>

Selbstverständlich. ;)

Ronald Konschak

unread,
Jul 26, 2008, 11:15:21 AM7/26/08
to
René <Ka...@the-coalition.us> schrieb:

> On 2008-07-26 08:46:43 -0500, Uwe Schickedanz
> <Uwe_use...@nurfuerspam.de> said:
>
>> On Sat, 26 Jul 2008 07:06:07 -0500, René <Ka...@The-Coalition.US>
>> wrote:
>>
>> [con artist]
>>
>> Gibts das tatsächlich oder hast Du das gerade erfunden? Ich fürchte,
>> daß ersteres.
>
> Gibts, nur fällt mir gerade keine deutsche Entsprechung ein.
>

Trickbetrüger? Hochstapler?

René

unread,
Jul 26, 2008, 12:28:14 PM7/26/08
to
On 2008-07-26 10:07:51 -0500, Uwe Schickedanz
<Uwe_use...@nurfuerspam.de> said:

> On Sat, 26 Jul 2008 09:03:05 -0500, René <Ka...@The-Coalition.US>
> wrote:
>
>> On 2008-07-26 08:46:43 -0500, Uwe Schickedanz
>> <Uwe_use...@nurfuerspam.de> said:
>>
>>> On Sat, 26 Jul 2008 07:06:07 -0500, René <Ka...@The-Coalition.US>
>>> wrote:
>>>
>>> [con artist]
>>>
>>> Gibts das tatsächlich oder hast Du das gerade erfunden? Ich
> fürchte,
>>> daß ersteres.
>>
>> Gibts, nur fällt mir gerade keine deutsche Entsprechung ein.
>
> Dict.cc schlägt:

> Hochstapler {m}
> Trickbetrüger {m}


>
> Paßt das in etwa oder hat con artist noch eine andere Bedeutung?

Stimmt, hätte ich draufkommen müssen.


--
Never ask a man if he's from Texas.
If he is, he'll tell you on his own.
If he ain't, no need to embarrass him.

Juergen Schulz

unread,
Jul 26, 2008, 1:05:27 PM7/26/08
to
Ronald Konschak schrieb:

> Knut Ochdorf <KnutO...@web.de> schrieb:
>>> BTW: Und wenn ich mir Rechtschreibung und Orthographie so mancher
>>> hier in dafd mitdiskutierenden -und PISA-Bildung beklagenden- Mitbürger
>>> so ansehe, dann werden meine Zweifel bzgl. der postulierten höheren
>>> DDR-Bildung deutlich erstärkt.
>> Man sollte das hier nicht verallgemeinern. Für einen gepflegten
>> Sprachstil nimmt sich _hier_ keiner Zeit.
>>
>
> Die Sitten sind wohl allgemein verlottert. Kaum jemand hat die
> Regeln im Kopf und arbeitet die bewußt ab. Man schreibt so wie
> andere schreiben, und manche Schreibfehler werden dadurch zur
> Regel, wie z.B. "vorraus" oder "Gallerie". :-) Ich denke das
> hängt auch mit dem massenweisen Gebrauch von Webforen, Usenet
> und E-Mail zusammen. Beim vorigen Satz bin ich mir nicht sicher,
> ob hinter "denke" noch ein Komma gehört.
>
> Ronald.

Ja, da gehört ein Komma hin. Und an das "das" noch ein "s"

Schlechte Rechtschreibung ist inzwischen überall "Standart".

Jürgen

Juergen Schulz

unread,
Jul 26, 2008, 1:08:06 PM7/26/08
to
Juergen Schulz schrieb:

Mist, jetzt hab ich die Smilies vergessen. Am Ende glaubt noch
einer, das wäre ernst gemeint.

Jürgen

Antonia H.

unread,
Jul 26, 2008, 1:20:54 PM7/26/08
to
Juergen Schulz schrieb:

Bei Lichte besehen, heißt das Smiley, laut "Deutscher Rechtschreibung",
aber wir wissen, was Du meinst.... :-)

Besten Gruß
Antonia

Antonia H.

unread,
Jul 26, 2008, 1:31:03 PM7/26/08
to
Martin Ebert schrieb:

> Andre Sokolew schrieb:
>> "Martin Ebert" <mx...@gmx.net> schrieb:
>>> Apropos. Ausgerechnet Margot. -
>
>> Keine Sorge, ich übersehe die Defizite nicht.
>
> Kurz war das mein Eindruck.
>
>> Ich versuche nur der
>> Gerechtigkeit halber, vor der Berurteilung der Person "Margot Honecker" auch
>> die Erfolge (ihre "Verdienste") sachlich zu würdigen.
>
> Ich sehe keine solche.
>
> Die Dame hat sich hervorgetan damit, selbst gutwilligste Lehrer
> zu schurigeln bzgl der politischen Ausrichtung des Unterrichts.
>
> Die polytechnische (naturwissenschaftliche) Ausrichtung des
> Unterrichts war eher der Not geschuldet: Die Ressourcen waren
> sehr knapp. - Es war ein ständiges Ärgernis, dass in diesen

> Fächern systemfreie Vergleiche geradezu erforderlich waren.
>
> BTW:

> Wir müssen aufpassen. Diese Vergleiche "heute Pisa-Idioten", gestern
> alles "helle DDR-Bürger": Das liegt mehrfach schief. -Solche Ver-
> gleiche bringen nix.
>
> Deutlich polemisierend:
> WENN das DDR-Bildungssystem denn so schick war - warum dann
>
> * bissen die höchstgebildeten DDR-Bürger die blöden Wessis nicht weg?
>
> * haben die höchstgebildeten DDR-Bürger es nichtmal geschafft, ihre
> Kinder zu bilden und zu erziehen?
>
> Ok, beide Thesen sind extrem verkürzt.
> Aber Romane liest ja niemand.
>
> BTW: Und wenn ich mir Rechtschreibung und Orthographie so mancher
> hier in dafd mitdiskutierenden -und PISA-Bildung beklagenden- Mitbürger
> so ansehe, dann werden meine Zweifel bzgl. der postulierten höheren
> DDR-Bildung deutlich erstärkt.
>
> Mt

Obwohl Herr Ebert mich nun gar nicht so leiden kann, gebe ich kund,
dass dieser Beitrag und weitere von ihm bzgl. DDR-Bildungssystem
wahrlich realistisch sind. Es gibt absolut keine Vergleiche und
Umfragen misstraue ich ohnehin.

Gruß
Antonia

Michael Wolffert

unread,
Jul 26, 2008, 2:16:05 PM7/26/08
to

Das bezweifel ich, denn im konkreten Fall läßt sich "das" durch "dies" bzw.
"dieses" ersetzen. Ergo, kein Komma und kein zusätzliches "s".

--
Gruß Michael

Michael Wolffert

unread,
Jul 26, 2008, 2:36:17 PM7/26/08
to
Am Thu, 24 Jul 2008 16:08:47 +0000 schrieb gunter kuehne:

> Holger Kunadt wrote:
>
>> Torsten Mueller schrieb:
>>
>>> > Prinzipiell kann ich zustimmen. Bin selbst von 1972 - 82 in DD zur


>>> > Schule gegangen; hab jetzt 2 Kids (14, 16), deren Wissensstand m.E.

>>> ^^^^^^
>>> Du meinst Kinder bzw. Jugendliche.


>>>
>>> > nicht dem entspricht, an den ich mich aus meiner Jugend erinnern

>>> > kann. Pisa sagt ja wohl ähnliches. Viele meiner Bekannten auch...
>>>
>>> Ja, und? Was wolltest Du jetzt sagen?


>>
>> Staatsbürgerkunde, ESP und Russisch lassen zu wünschen übrig ...
>>

>> Qno
>>
> Mathematik, Physik, Biologie,Astronomie .
> ebenfalls.
> Dafür sind sie jetzt in Religion gut :(
> G.K.

Staatsbürgerkunde wird eh überbewertet. Im Stundenplan kam es lediglich mit
einer Wochenstunde vor, das sind höchstens 40 Stunden im Jahr. Dabei sollte
man zudem nicht die hohe Stundenzahl die Schüler in der DDR mit immerhin 38
Wochenstunden, an 6 Wochentagen, zu leisten hatten.

Religionsunterricht gab es auch in der DDR!
Nur fand dieser nicht in der (sozialistischen) Schule statt, sondern bei den
betreffenden Religionseinrichtungen (sprich: in der Kirche)selbst.
Teilnehmer waren jedoch nicht alle, sondern nur entsprechend konfessionel
gebundene Kinder, welche von ihren Eltern ab Klasse eins hingeschickt
wurden. Dieser Unterricht fand unter der Woche an einem Nachmittag statt und
betrug ebenfalls eine Wochenstunde.
Nach heutigen Maßstäben könnte man es als Privatunterricht und als
fakultativ bezeichnen.

--
Gruß Michael

Ronald Konschak

unread,
Jul 26, 2008, 3:49:18 PM7/26/08
to
Antonia H. <Anto...@freenet.de> schrieb:

>>>
>>> Ja, da gehört ein Komma hin. Und an das "das" noch ein "s"
>>>
>>> Schlechte Rechtschreibung ist inzwischen überall "Standart".
>>
>> Mist, jetzt hab ich die Smilies vergessen. Am Ende glaubt noch
>> einer, das wäre ernst gemeint.
>>
>> Jürgen
>
> Bei Lichte besehen, heißt das Smiley, laut "Deutscher Rechtschreibung",
> aber wir wissen, was Du meinst.... :-)
>

Gnädige Frau, ich erlaube mir Euch unterwürfigst darauf hinzuweisen,
daß Herr Schulz den Plural verwendete.

Juergen Schulz

unread,
Jul 26, 2008, 4:01:21 PM7/26/08
to
Michael Wolffert schrieb:
Du hast aber diese meine darauf folgende Nachricht auch gesehen?
<g6fllp$v4n$01$1...@news.t-online.com>
Und das wissentlich falsch geschriebene Wort am Ende?

Ich liefere dir mal einige der von mir vergessenen Symbole nach:

;-) :-) :-P :-D 8-)

Such dir welche aus und setze sie nach belieben ein, bitte.

Jürgen

Kai-Uwe Thiessenhusen

unread,
Jul 26, 2008, 6:01:04 PM7/26/08
to
Gerald Endres schrieb:

>>gegangen; hab jetzt 2 Kids (14, 16), deren Wissensstand m.E. nicht dem
>>entspricht, an den ich mich aus meiner Jugend erinnern kann.
>
>
> - Diesen Eindruck hatte wahrscheinlich jede Generation, seit es ein
> organisiertes Schulwesen gibt.

Das ist eine richtige und wichtige Bemerkung.

> Wir waren ja schon oft bei dem Thema.
> Der Vergleich nach meinen Beobachtungen: Die DDR legte mehr Wert auf
> Mathematik und Naturwissenschaften,

Das sicherlich.

> war dafür dürftig in Sprachen,
> Deutsch, Musischem, Kultur- und Sozialwissenschaften, - und das nicht
> nur wegen ideologischer Einengungen, sondern auch wegen grundsätzlich
> mangelndem Interesse an solchen Fächern.

Und das stimmt einfach nicht oder allenfalls sehr partiell.
Der Deutschunterricht war von der Stundenzahl ein Schwerpunkt. Und von
der Faktenvermittlung her ähnlich gut wie mathematisch-
naturwissenschaftlicher Unterricht. Ich hatte mehrfach Diskussionen in
d.e.s.d erlebt, wo für viele dort Schreibende Neuland war, was für mich
Schulstoff war. Die ideologische Einengungen dürften da wesentlich
schwerer gewogen haben. Der Fremdsprachenunterricht (gut, Schwerpunkt
war da Russisch) krankte weniger am Unterricht an sich, mehr daran, daß
das Gelernte rein akademisch war, mangels praktischer Nutzbarkeit. Aber
wichtig genommen wurde das sehr. Musik und Kunst waren weniger wichtig,
sicherlich. Aber ich bezweifele, daß das im Westen wesentlich anders
war. Der Unterricht dort krankte weniger an einer ideologischen
Einengung, mehr an einem generellen Konservatismus, daß z.B. moderne
Musik nur am Rande existent war. Und Kultur- und Sozialwissenschaften?
War das im Westen vor 1989 ein Schwerpunkt? Ist es heute einer?

> Ein weiterer Unterschied: Das DDR-System legte mehr Wert auf
> repetitives, abfragbares Wissen: Einpauken - wieder Ausspucken.

Da ist sicherlich etwas dran.

-kut

Kai-Uwe Thiessenhusen

unread,
Jul 26, 2008, 6:11:29 PM7/26/08
to
Boris Gerlach schrieb:

>>> Wahl und Pflicht passt nicht zusammen.
>>
>>
>> Das mußt Du mir nicht sagen - allerdings ist das halt die
>> heutige Sicht.

Gibt es so etwas wie Wahlpflichtfächer heute nicht mehr?
Tante Google sagt das genaue Gegenteil.

>> Mit Englisch ab der 7. Klasse ist _bei mir_ eine offiziell
>> ausgesprochene Vokabel verknüpft: "Wahlpflichtfach".
>
>
> Nope. Rein freiwillig. Es gab sogar Gerangel weil mehr wollten als durften.

Binsenweisheit: die DDR war nicht überall und zu jeder Zeit gleich.

Du, Martin und ich haben zwar etwa die selbe Zeit erlebt. Aber
verschiedene Erfahrungen. Ich, an der Russischschule, *mußte* ab der 7.
Klasse Englisch lernen. Alle in meiner Klasse mußten das, alle taten das.
Ich kenne auch von anderen Schulen Fälle, die echt die Wahl hatten, ob
Englisch oder Französisch, aber eins von beiden mußte sie lernen.
Ich kenne auch jemand, der Französisch lernen mußte, an seiner Schule
gabs keinen passenden Englischlehrer. Aber auch das war nicht wirklich
fakultativ. Die Erfahrung, die Du gemacht hast, nur wer gut genug in
Russisch war, durfte Englisch lernen, kenne ich genauso wenig wie Martin
sie kannte, was eben nicht heißen muß, daß Du Dich da irrst.

-kut

René

unread,
Jul 26, 2008, 6:51:32 PM7/26/08
to
On 2008-07-26 17:11:29 -0500, Kai-Uwe Thiessenhusen
<kuth+del...@vollbio.de> said:

> Die Erfahrung, die Du gemacht hast, nur wer gut genug in Russisch war,
> durfte Englisch lernen, kenne ich genauso wenig wie Martin sie kannte,
> was eben nicht heißen muß, daß Du Dich da irrst.

Und ich kenne sie ganz genauso.


--
I invented a microwave crematory. Way faster, but as it turns out you
have to punch holes in them first. Found that out the hard way.

Martin Ebert

unread,
Jul 26, 2008, 7:33:24 PM7/26/08
to
Boris Gerlach schrieb:
> Martin Ebert schrieb:
>> Kai Garlipp schrieb:

>>> Wahl und Pflicht passt nicht zusammen.

>> Mit Englisch ab der 7. Klasse ist _bei mir_ eine offiziell


>> ausgesprochene Vokabel verknüpft: "Wahlpflichtfach".

> Nope. Rein freiwillig.
...
> Nee nee. Da täuscht sich der liebe Martin.

Boris,
erkläre mir nicht mein Leben.

_Bei uns_ war Englisch ab 7 _Pflicht_. Die Lehrerkonferenz
schaute, wer davon befreit werden sollte.

Ich könnte Dir noch heute sagen, wer konkret befreit wurde.
Das hing mit seinen schulischen Leistungen zusammen: Fleißiger
Schüler - aber es ging einfach nicht.

Mt

Boris Gerlach

unread,
Jul 27, 2008, 12:35:45 AM7/27/08
to
Martin Ebert schrieb:

> Boris Gerlach schrieb:
>> Martin Ebert schrieb:
>>> Kai Garlipp schrieb:
>
>>>> Wahl und Pflicht passt nicht zusammen.
>
>>> Mit Englisch ab der 7. Klasse ist _bei mir_ eine offiziell
>>> ausgesprochene Vokabel verknüpft: "Wahlpflichtfach".
>
>> Nope. Rein freiwillig.
> ...
>> Nee nee. Da täuscht sich der liebe Martin.
>
> Boris,
> erkläre mir nicht mein Leben.

Wer will das schon. Wenn Du auf dem Brett liegst, dann
weißt Du immer noch nicht genau was das alles nun zu bedeuten hatte.
Die Kirche hat versagt, die Kommunisten haben versagt,
die Demokraten und Liberalen versagen gerade.
Soll doch jeder nach seiner Fasson selig werden.

> _Bei uns_ war Englisch ab 7 _Pflicht_. Die Lehrerkonferenz
> schaute, wer davon befreit werden sollte.

Der Herr KUT war an einer Spezialschule, Du warst an einer
Spezialschule? Alles nur Spezialschüler hier
Ich rede hier von Otto Zoni normal Schule. POS 10.
Dr. Theodor Neubauer Schwedt. Keine Russsischschule, keine
Eliteschule. Eine pissnormale POS. Und da gabs erstmal keinen
Französischlehrer, den gabs in ganz Schwedt nicht.
(Ich hätte ihn 1991-92 gut brauchen können) und Englisch nur
wer wollte. Und ganz sicher keinen Zwang von oben am
Englischunterricht teilzunehmen. Nope. Und Margots Bildungswesen
war zentral. Das war an pissnormalen POS is Wittenberg oder
wo Du Dich rummtreibst, genau so.

Bezieht in eurem Elitekreis bitte die Normalos, die Stinos
mit ein.

>
> Ich könnte Dir noch heute sagen, wer konkret befreit wurde.
> Das hing mit seinen schulischen Leistungen zusammen: Fleißiger
> Schüler - aber es ging einfach nicht.
>
> Mt

Jo.

BGE

Boris Gerlach

unread,
Jul 27, 2008, 12:45:58 AM7/27/08
to
Kai-Uwe Thiessenhusen schrieb:

> Boris Gerlach schrieb:
>
>>>> Wahl und Pflicht passt nicht zusammen.
>>>
>>>
>>> Das mußt Du mir nicht sagen - allerdings ist das halt die
>>> heutige Sicht.
>
> Gibt es so etwas wie Wahlpflichtfächer heute nicht mehr?
> Tante Google sagt das genaue Gegenteil.
>
>>> Mit Englisch ab der 7. Klasse ist _bei mir_ eine offiziell
>>> ausgesprochene Vokabel verknüpft: "Wahlpflichtfach".
>>
>>
>> Nope. Rein freiwillig. Es gab sogar Gerangel weil mehr wollten als
>> durften.
>
> Binsenweisheit: die DDR war nicht überall und zu jeder Zeit gleich.

Margots Schulsystem war gleich.

> Du, Martin und ich haben zwar etwa die selbe Zeit erlebt. Aber
> verschiedene Erfahrungen. Ich, an der Russischschule, *mußte* ab der 7.
> Klasse Englisch lernen. Alle in meiner Klasse mußten das, alle taten das.

DDR Elitekader wie Du und Martin müssen die Sprache des Klassenfeindes
verstehen. Der erste Parteiauftrag meines alten Herrn, war in die Kirche zu
gehen und sich mit den Argumenten des Pfaffen auseinandezusetzen.

> Ich kenne auch von anderen Schulen Fälle, die echt die Wahl hatten, ob
> Englisch oder Französisch, aber eins von beiden mußte sie lernen.

In Schwedt nicht. Es wäre sehr verwunderlich, wenn ein Schwedter mit einer
Franz-Note daherkäme.

> Ich kenne auch jemand, der Französisch lernen mußte, an seiner Schule
> gabs keinen passenden Englischlehrer.

In Schwedt gabs lt Aussage unseres Englischlehrers keine Französischlehrer.
Woher den auch, zwischen Uckermärker Sand und EVW. Zwischen Dumpfbatz
und "Willste wat inne Fresse ham?"


> Aber auch das war nicht wirklich
> fakultativ. Die Erfahrung, die Du gemacht hast, nur wer gut genug in
> Russisch war, durfte Englisch lernen, kenne ich genauso wenig wie Martin
> sie kannte, was eben nicht heißen muß, daß Du Dich da irrst.

Irren.
Wer denkt geht fehl.

BGE
> -kut

gunter kühne

unread,
Jul 27, 2008, 5:19:17 AM7/27/08
to
Martin Ebert wrote:

du hattest nicht erwähnt R Klassen.
dort herrschte Pflicht zur 2. Fremdsprache genau wie EOS.
Aber nicht normale POS.
und nochwas natürlich hatten die Herren Direktoren gewisse Spielräume.
( eben Zensuren von Ru an Eng. zu knüpfen.)
aber das ging eben nur wen sich niemand darüber aufregte.
Spätestens ne Beschwerde beim Stadtschulrat von entsprechenden Leuten (
Elternaktiv oder Elternbeirat) hätte da Garantiert leben in die Sache
gebracht.

P.S. ich stelle mir mal gerade Vor was passiert währe wen meine Mutter z.B.
als Vorsitzende eines WBAs und als Vorsitzende der Arbeiter und Bauern
kontrolle ( oder wie das hieß) und als VVN sich offiziell in ihrer 4
seitigen Art beim zuständigen SED Bezirkschef über diese Reglung beschwert
hätte.
Das hätte garantiert Wirbel gegeben.
Gruß G.K.


gunter kühne

unread,
Jul 27, 2008, 5:21:10 AM7/27/08
to
gunter kühne wrote:

Nachtrag Arbeiter und Bauern Inspektionen.

Antonia H.

unread,
Jul 27, 2008, 5:22:45 AM7/27/08
to
Ronald Konschak schrieb:

> Antonia H. <Anto...@freenet.de> schrieb:
>>>> Ja, da gehört ein Komma hin. Und an das "das" noch ein "s"
>>>>
>>>> Schlechte Rechtschreibung ist inzwischen überall "Standart".
>>> Mist, jetzt hab ich die Smilies vergessen. Am Ende glaubt noch
>>> einer, das wäre ernst gemeint.
>>>
>>> Jürgen
>> Bei Lichte besehen, heißt das Smiley, laut "Deutscher Rechtschreibung",
>> aber wir wissen, was Du meinst.... :-)
>>
>
> Gnädige Frau, ich erlaube mir Euch unterwürfigst darauf hinzuweisen,
> daß Herr Schulz den Plural verwendete.
>
> Ronald.

Hochverehrter Herr Ronald,

Sie haben so recht und ich schäme mich ob meiner Spontanität.

Gruß
Antonia

Peter Huyoff

unread,
Jul 27, 2008, 6:14:12 AM7/27/08
to
Kai-Uwe Thiessenhusen wrote:

>> - Diesen Eindruck hatte wahrscheinlich jede Generation, seit es ein
>> organisiertes Schulwesen gibt.
>
> Das ist eine richtige und wichtige Bemerkung

...die Herr Endres aber anschließend häufig selbst nicht berücksichtigt...

>> Wir waren ja schon oft bei dem Thema.
>> Der Vergleich nach meinen Beobachtungen: Die DDR legte mehr Wert auf
>> Mathematik und Naturwissenschaften,
>
> Das sicherlich.

Ich kann es nicht beurteilen, aber man liest es so. Überhaupt war das
Schulsystem in den gebrauchten Ländern ja vielfältiger und damit IMHO mit
dem zentralistischen System in der DDR schwer zu vergleichen. Es wird
schon auch Schulen mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt gegeben haben.

Zumal hing (hier wie dort) immer noch sehr viel vom jeweiligen Lehrer ab.
Ich hatte mein diesbezügliches Schlüsselerlebnis in Chemie. Bis zur 10.
Klasse hatte ich mühsam versucht, irgendeinen logischen Zugang zum Stoff zu
finden. Es gelang mir nicht und der Klassendurchschnitt war schlecht, bei
allerdings vier Leuten, die alles aus dem Ärmel schüttelten. Ich hatte mir
mit Auswendiglernen mühsam eine "3" erkämpft. Beim Nachholen des Abitur an
der Hochschule hatten wir dann in Chemie einen Lehrer, der es innerhalb
einiger Stunden geschafft hat, das Grundprinzip des Faches so klar und
logisch zu erklären, daß ich mich seitdem frage, warum ich nicht selber
drauf gekommen bin. Der Lehrplan ist das eine - aber ohne jemanden, der
deutlich mehr weiß und erkennt, wo es bei den Schülern klemmt, ist auch
dieser kein Garant für effektive Wissensvermittlung.

>> war dafür dürftig in Sprachen,
>> Deutsch, Musischem, Kultur- und Sozialwissenschaften, - und das nicht
>> nur wegen ideologischer Einengungen, sondern auch wegen grundsätzlich
>> mangelndem Interesse an solchen Fächern.
>
> Und das stimmt einfach nicht oder allenfalls sehr partiell.

Er war halt ein Blumenkind und muß sich nicht an selbstverkündete Maximen
halten.

> Der Deutschunterricht war von der Stundenzahl ein Schwerpunkt. Und von
> der Faktenvermittlung her ähnlich gut wie mathematisch-
> naturwissenschaftlicher Unterricht.

Richtig, die Grammatik wurde z.B. (zumindest in meiner Schulzeit) mit
geradezu beängstigender Wissenschaftlichkeit betrieben. Daß man mit
einer "3" in Grammatik allerdings trotzdem fast alle Diktate mit 0 Fehlern
schreiben konnte, war damals mein Argument gegen diesen
Satzzergliederungswahn. ;^) Heute sehe ich das etwas anders, weil
vermutlich die zwangsweise Eintrichterung der Grammatik nicht ohne
Rückwirkung geblieben ist.

...

>> Ein weiterer Unterschied: Das DDR-System legte mehr Wert auf
>> repetitives, abfragbares Wissen: Einpauken - wieder Ausspucken.
>
> Da ist sicherlich etwas dran.

Ich kenne beide nur aus verschiedenen Sichtweisen - als Schüler in der DDR
und von Töchting in der Zeit bis vor drei Jahren. Sooo unterschiedlich war
das garnicht! Letztlich wurde zu den Prüfungen das geforderte Wissen
abgefragt. Die Unterrichtsqualität davor hing sehr vom jeweiligen Lehrer
und natürlich auch der Klasse ab. Nur stehen heute die Lehrer gelegentlich
einer vereinigten Gegnerschaft aus Schülern und Eltern gegenüber, an die
ich aus meiner Schulzeit nicht erinnern kann. Gut möglich, daß es mir
damals(tm) aber nur nicht so aufgefallen ist.

Grüße, Peter

Peter Huyoff

unread,
Jul 27, 2008, 6:25:39 AM7/27/08
to
Boris Gerlach wrote:

>> Boris,
>> erkläre mir nicht mein Leben.
>
> Wer will das schon. Wenn Du auf dem Brett liegst, dann
> weißt Du immer noch nicht genau was das alles nun zu bedeuten hatte.
> Die Kirche hat versagt, die Kommunisten haben versagt,
> die Demokraten und Liberalen versagen gerade.
> Soll doch jeder nach seiner Fasson selig werden.

Ich stimme ja selten völlig mit Deiner Meinung überein, aber das könnte man,
wenn es nicht so lang wäre, als Sig. verwenden. ;^)

>> _Bei uns_ war Englisch ab 7 _Pflicht_. Die Lehrerkonferenz
>> schaute, wer davon befreit werden sollte.
>
> Der Herr KUT war an einer Spezialschule, Du warst an einer
> Spezialschule? Alles nur Spezialschüler hier
> Ich rede hier von Otto Zoni normal Schule. POS 10.
> Dr. Theodor Neubauer Schwedt. Keine Russsischschule, keine
> Eliteschule. Eine pissnormale POS. Und da gabs erstmal keinen
> Französischlehrer, den gabs in ganz Schwedt nicht.
> (Ich hätte ihn 1991-92 gut brauchen können) und Englisch nur
> wer wollte. Und ganz sicher keinen Zwang von oben am
> Englischunterricht teilzunehmen.

Kann ich von Stralsund (Erich-Weinert-OS) bestätigen! Wenn man Russisch
nicht wenigstens "3" stand, war es schwierig, in die Englisch-Klasse
reinzukommen. Französisch gab es nicht an der Schule, glaube ich, aber wer
das wollte konnte umgeschult werden.

> Nope. Und Margots Bildungswesen
> war zentral. Das war an pissnormalen POS is Wittenberg oder
> wo Du Dich rummtreibst, genau so.

Vermutlich hast Du Recht.

> Bezieht in eurem Elitekreis bitte die Normalos, die Stinos
> mit ein.

Rückwärtsgewandter Sozialneid? ;^)

Grüße, Peter

Juergen Schulz

unread,
Jul 27, 2008, 7:52:39 AM7/27/08
to
Antonia H. schrieb:
> Ronald Konschak schrieb:

>>
>> Gnädige Frau, ich erlaube mir Euch unterwürfigst darauf hinzuweisen,
>> daß Herr Schulz den Plural verwendete.
>>
>> Ronald.
>
> Hochverehrter Herr Ronald,
>
> Sie haben so recht und ich schäme mich ob meiner Spontanität.

Na geht doch. Seit nett aufeinander ;-)

Jürgen

Klaus Bernstein

unread,
Jul 27, 2008, 7:57:08 AM7/27/08
to
On 27 Jul., 01:33, Martin Ebert <mx...@gmx.net> wrote:
> _Bei uns_ war Englisch ab 7 _Pflicht_. Die Lehrerkonferenz
> schaute, wer davon befreit werden sollte.
Vielleicht gab es bei dir nur eine besonders karrierebewußte
Schulleitung, die mit 100%-iger Beteiligung am Englisch-Unterricht
Punkte im sozialistischen Wettbeweb sammeln wollte. Bei mir (Leipzig,
1967) gab es z.B. nur Französisch (mangels Englischlehrer nehme ich
mal an) und das war fakultativ. Steht auch so auf meinem Zeugnis.
Deshalb waren wir auch nur ca. 16 Schüler in der Französisch-Klasse,
weil nur wenige sich zusätzliche Schulstunden aufladen wollten. Unser
kleiner Haufen wurde deshalb vom Rest (immerhin drei Parallelklassen
mit jeweils mindestens 25 Schülern) auch mißtrauisch beäugt. Wozu
freiwillig noch eine Fremdsprache, noch dazu eine, die man auch in
Leipzig maximal zweimal im Jahre eventuell gebrauchen konnte.

Viele Grüße
Klaus

Antonia H.

unread,
Jul 27, 2008, 8:10:47 AM7/27/08
to
Juergen Schulz schrieb:

Lieber (auch) hochverehrter Herr Jürgen,

klar, geht es... gehen tut alles.. :-)
aber *seit* wann?

Gruß
Antonia

Gernot Zander

unread,
Jul 27, 2008, 8:01:48 AM7/27/08
to
Hi,

in de.alt.folklore.ddr Kai-Uwe Thiessenhusen <kuth+del...@vollbio.de> wrote:
> >>> Wahl und Pflicht passt nicht zusammen.
> >>
> >>
> >> Das mußt Du mir nicht sagen - allerdings ist das halt die
> >> heutige Sicht.

> Gibt es so etwas wie Wahlpflichtfächer heute nicht mehr?
> Tante Google sagt das genaue Gegenteil.

Gibt es. Ist aber anders: Du _musst_ eins wählen (bzw. kriegst eins
übergetopft, wenn der Platz im Wunschfach nicht reicht).
Fakultativ hieß, dass man sich dafür einscheiden konnte, es dann aber
verpflichtend war (im Sinne: nicht morgen komme ich, übermorgen nicht,
überübermorgen komme ich wieder).

mfg.
Gernot

--
<hi...@gmx.de> (Gernot Zander) *Keine Mailkopien bitte!*
Auch einem Vegetarier kann alles wurscht sein.

Juergen Schulz

unread,
Jul 27, 2008, 9:09:51 AM7/27/08
to
Antonia H. schrieb:

Ich dachte, ich mach mal so die ganzen Internettypischen Schreibfehler
nacheinander. Aber das macht ja gar keinen Spaß mit dir ;-)

Jürgen


Boris Gerlach

unread,
Jul 27, 2008, 11:37:23 AM7/27/08
to
Peter Huyoff schrieb:

>> Bezieht in eurem Elitekreis bitte die Normalos, die Stinos
>> mit ein.
>
> Rückwärtsgewandter Sozialneid? ;^)

Mir gehts gut.
Mein Haus ist bezahlt!
Porsche steht in der Scheune.
Ich bin im Westen, was will man mehr?

BGE

Peter Huyoff

unread,
Jul 27, 2008, 12:56:10 PM7/27/08
to
Boris Gerlach wrote:

> Peter Huyoff schrieb:
>
>>> Bezieht in eurem Elitekreis bitte die Normalos, die Stinos
>>> mit ein.
>>
>> Rückwärtsgewandter Sozialneid? ;^)
>
> Mir gehts gut.

Ja jetzt! Deswegen schrieb ich ja auch rückwärts gewandt. ;^)

> Mein Haus ist bezahlt!

Dito.

> Porsche steht in der Scheune.

Habe keine Scheune, aber kann eh' keine "Sport"-Fahrzeuge leiden, die mehr
als 2 Räder haben. Motorrad steht auf dem Hof...

> Ich bin im Westen,

Ich nicht.

> was will man mehr?

Keine Ahnung? Aber ich gönn's Dir (genauso wie jedem anderen).

Grüße, Peter

Ronald Konschak

unread,
Jul 27, 2008, 1:58:46 PM7/27/08
to
Antonia H. <Anto...@freenet.de> schrieb:

Seitdem Ihr von Euch selbst in der Mehrzahl schreibt. Eine
Frage sei mir noch gestattet: Majestät oder Hoheit?

Antonia H.

unread,
Jul 27, 2008, 2:07:21 PM7/27/08
to
So,so, Spaß möchtest Du mit mir auch noch haben.... :-)
Gern hätte ich mich an einer Diskussion über Schulen/Bildungssystem
in der DDR beteiligt, doch aufgrund der Präambel des
Ausgangspostings von Dieter Wilhelm (Margot Honecker - aktuell - )
sträubt sich mein Gefieder.

Gruß
Antonia

Antonia H.

unread,
Jul 27, 2008, 2:11:40 PM7/27/08
to
Ronald Konschak schrieb:

> Antonia H. <Anto...@freenet.de> schrieb:
>> Juergen Schulz schrieb:
>>> Antonia H. schrieb:
>>>> Ronald Konschak schrieb:
>>>>> Gnädige Frau, ich erlaube mir Euch unterwürfigst darauf hinzuweisen,
>>>>> daß Herr Schulz den Plural verwendete.
>>>>>
>>>>> Ronald.
>>>> Hochverehrter Herr Ronald,
>>>>
>>>> Sie haben so recht und ich schäme mich ob meiner Spontanität.
>>> Na geht doch. Seit nett aufeinander ;-)
>>>
>>> Jürgen
>> Lieber (auch) hochverehrter Herr Jürgen,
>>
>> klar, geht es... gehen tut alles.. :-)
>> aber *seit* wann?
>>
>
> Seitdem Ihr von Euch selbst in der Mehrzahl schreibt. Eine
> Frage sei mir noch gestattet: Majestät oder Hoheit?
>
> Ronald.

*Hoheit* wäre wundervoll, doch leider bin ich hier nur das Aschenbuttel
(wird wirklich so geschrieben)..... :-)

Liebe Grüße
Antonia

Torsten Mueller

unread,
Jul 27, 2008, 2:21:47 PM7/27/08
to
"Antonia H." <Anto...@freenet.de> schrieb:

> [...], doch aufgrund der Präambel des Ausgangspostings von Dieter


> Wilhelm (Margot Honecker - aktuell - ) sträubt sich mein Gefieder.

Warum bereitest Du diesem albernen Gesülze hier nicht ein
zuverlässiges Ende und verpißt Dich endlich?

T.M.

Antonia H.

unread,
Jul 27, 2008, 3:02:13 PM7/27/08
to
Torsten Mueller schrieb:

Schon vor einiger Zeit riet ich Dir, Dich nicht so
aufzuregen. Genieß doch endlich Deine Rente und lass die
Margot sein... :-)
Grinsmännchen ärgern Dich, ich weiß... :-) Beobachte lieber
die Begegnungszone in Deinem Dorf.

Lieben Gruß A.

Boris Gerlach

unread,
Jul 27, 2008, 3:44:06 PM7/27/08
to
Peter Huyoff schrieb:

> Boris Gerlach wrote:
>
>> Peter Huyoff schrieb:
>>
>>>> Bezieht in eurem Elitekreis bitte die Normalos, die Stinos
>>>> mit ein.
>>> Rückwärtsgewandter Sozialneid? ;^)
>> Mir gehts gut.
>
> Ja jetzt! Deswegen schrieb ich ja auch rückwärts gewandt. ;^)

In der Zone mußte man sich zu sehr einlassen, wenn man
Karriere machen wollte. Ich wollte diesen Kuhhandel nicht eingehen.
In der Zone wäre ich nichts geworden. Das ist mal sicher.
Ob ich jetzt "was bin" weiß ich nicht.
Interessiert mich auch nicht.


>> Mein Haus ist bezahlt!
>
> Dito.
>
>> Porsche steht in der Scheune.
>
> Habe keine Scheune, aber kann eh' keine "Sport"-Fahrzeuge leiden, die mehr
> als 2 Räder haben. Motorrad steht auf dem Hof...

Mein Porsche hat 14 PS und ist rot und 50 Jahre alt.

Meine Enfield mit Dieselmotor kommt in 4 Wochen.

:-)

>
>> Ich bin im Westen,
>
> Ich nicht.

Um so einfacher ein Haus zu bezahlen als hier in Ba-Wue.
Es muß auch Vorteile haben im Osten zu wohnen.

>
>> was will man mehr?
>
> Keine Ahnung? Aber ich gönn's Dir (genauso wie jedem anderen).
>
> Grüße, Peter

Mit besten Grüßen
BGE

Frank Nitzschner

unread,
Jul 27, 2008, 4:10:36 PM7/27/08
to
Michael Wolffert schrieb:

> Religionsunterricht gab es auch in der DDR!

Bei uns hieß das aber Christenlehre.

> Teilnehmer waren jedoch nicht alle, sondern nur
> entsprechend konfessionel gebundene Kinder, welche von ihren Eltern
> ab Klasse eins hingeschickt wurden.

Da konnte jeder teilnehmen. Ich war da auch mal eine
Zeitlang dabei und war ganz bestimmt nicht konfessionell
gebunden. In der Kirche in Krippen, bei Pfarrer Hennersdorf.

> Dieser Unterricht fand unter der
> Woche an einem Nachmittag statt und betrug ebenfalls eine
> Wochenstunde. Nach heutigen Maßstäben könnte man es als
> Privatunterricht und als fakultativ bezeichnen.

Nach damaligen Maßstäben würde ich es eher als eine
Art AG bezeichnen.

Grüsse
Frank

uwe likedeeler

unread,
Jul 27, 2008, 4:12:35 PM7/27/08
to
Martin Ebert schrieb:

> _Bei uns_ war Englisch ab 7 _Pflicht_. Die Lehrerkonferenz
> schaute, wer davon befreit werden sollte.

Hab ich auch so in der Erinnerung - Wahlmöglichkeit war Englisch oder
Französisch.
Ein Schüler nahm Französisch - der Rest Englisch.

bye
uwe

Peter Huyoff

unread,
Jul 27, 2008, 5:46:25 PM7/27/08
to
Boris Gerlach wrote:

...

>>> Porsche steht in der Scheune.
>>
>> Habe keine Scheune, aber kann eh' keine "Sport"-Fahrzeuge leiden, die
>> mehr als 2 Räder haben. Motorrad steht auf dem Hof...
>
> Mein Porsche hat 14 PS und ist rot und 50 Jahre alt.

<Kopfkratz>
Was hatte alles Motoren, deren Vorgänger mal Porsche entwickelt hat?
Käfermotor ist klar, der war auch im Bus (und in unserer Drachenwinde).
Aber nur 14PS? Ich komm' nicht drauf! Die Isetta und der/die(?)
Kabinenroller hatten ja wohl Motorradmotoren und die waren von der Firma
mit dem Propeller im Logo.
</Kopfkratz>

> Meine Enfield mit Dieselmotor kommt in 4 Wochen.

Ach, die wird doch noch gebaut? Freut mich sehr, das Ding ist echt witzig.

Grüße, Peter

Gerald Endres

unread,
Jul 27, 2008, 6:39:39 PM7/27/08
to
Peter Huyoff <peter....@gmx.de> schrieb:

>Er war halt ein Blumenkind und muß sich nicht an selbstverkündete Maximen
>halten.

Da weißt du aber Dinge von mir, von denen ich selbst keine Ahnung
hatte. Mir scheint, in den Varianten und der Geschichte
jugendlich-oppositionellen Verhaltens im Westen bist du nicht sehr
bewandert.

>Ich kenne beide nur aus verschiedenen Sichtweisen - als Schüler in der DDR
>und von Töchting in der Zeit bis vor drei Jahren. Sooo unterschiedlich war
>das garnicht! Letztlich wurde zu den Prüfungen das geforderte Wissen
>abgefragt.

Das machen letztlich fast alle Schulen in der Welt. Und dann beginnen
die Unterschiede: Welches Wissen? Wie erworben? Wie abgefragt? Es ist
schon ein gewisser Unterschied, ob die Schüler vor ein Problem
gestellt werden, für das sie mit ihrem Sach- und Methodenwissen
selbständig eine Lösung erarbeiten sollen, oder ob von ihnen -
französisches Modell - verlangt wird, möglichst wortgetreu und
auswendig gelernt den vom Lehrer verkündeten Text wiederzugeben.

>Nur stehen heute die Lehrer gelegentlich
>einer vereinigten Gegnerschaft aus Schülern und Eltern gegenüber, an die
>ich aus meiner Schulzeit nicht erinnern kann. Gut möglich, daß es mir
>damals(tm) aber nur nicht so aufgefallen ist.

Kann es sein, dass so eine Gegnerschaft einfach nicht möglich und
geduldet war? Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Elternabend
in der Wendezeit an einer Ostschule, bei dem die Eltern alle brav ihre
Notizbüchlein vor sich liegen hatten, um die Anweisungen der
Klassenlehrerin aufzuschreiben.(Elternabend Modell 2 war dann: Die
Kinder singen und deklamieren den Eltern was vor). Die haarstreubende
Methode, mit der eine Schulordnung verabschiedet werden sollte, war
eine erste Lektion über das ortsübliche Demokratieverständnis. - Wobei
man anmerken muss, dass auch die Westschule in ihrer inneren Struktur
keine demokratische Einrichtung ist.

Gruß
Gerald


--
http://www.boen-end.de

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