eciCMYK v2 Profil

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Katrin Rintelen-Rösler (rintelen:grafik)

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Sep 18, 2024, 6:00:27 AM9/18/24
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ich versuche mir gerade darüber klar zu werden, ob das Austauschprofil eciCMYK v2 in meinem Workflow Sinn macht. Dazu habe ich die Beschreibung auf der ECI-Homepage gelesen.

Mich verwirrt dort der Satz: "Für die Abstimmung mit dem Auftraggeber genügt dann ein einziges Proof – im Unterschied zu separaten CMYK-Daten-Ausarbeitungen und -Proofs pro Druckbedingung, respektive pro Papier.“

Wieso genügt ein einziger Proof? Wenn mein Kunde beispielsweise auf Zeitungspapier drucken möchte, muss er doch einen Proof haben, der Zeitungsdruck simuliert. Und nicht einen, der ein riesigen Farbumfang hat und mit Zeitungsdruck so gar nichts zu tun hat?!

Gibt es bereits Device Link Profile für die Druckereien von v2? Sprich, verarbeitet irgendeine Druckerei dieses Profil? Ich kenne keine.

Jens Trost

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Sep 18, 2024, 2:53:52 PM9/18/24
to ECI-DE
... glaube meine Antwort ging nicht durch:


Hi Katrin,

Wieso genügt ein einziger Proof? Wenn mein Kunde beispielsweise auf Zeitungspapier drucken möchte, ...

Dann bist du an der Stelle bei eciCMYK schon verkehrt, meines Erachtens. eciCMYK verstehe ich so, dass es ein Austausch sein soll, wenn eben noch nicht klar ist, wie/worauf es gedruckt wird. 
Du kannst dann deinem Kunden mit dem Proof sagen, "Guck hier: das schön kräfitge RGB-Blau suppt im Druck zu... auf Zeitungspapier schlimmer, auf hochwertigeren/gestrichenen Papieren weniger schlimm".

Für mich persönlich auch an der Sache vorbei: irgendwann ist klar, wie/worauf es gedruckt wird, und danach wird gehandelt... leider in der Praxis als Datenlieferant nicht einfach, wenn man nicht weiß, was der Kunde mit dem PDF letztendlich macht... vielleicht für solche Fälle?

Gibt es bereits Device Link Profile für die Druckereien von v2? Sprich, verarbeitet irgendeine Druckerei dieses Profil? Ich kenne keine.

Wenn man bedenkt, dass viele Druckereien noch a) ganz pauschal ISO coated v2 (300%) und b) PDF/X1 oder X3 in ihren Datenblättern fordern, habe ich persönlich keine großen Erwartungen, dass sich das mainstreammäßig oder "öffentlichkeitswirksam" durchsetzt. Zumindest nicht im "normalen" Printgeschäft nach ISO. 

Und solange Adobe nicht mal 10 Minuten investiert, um aktuelle ICC-Profile mitzuliefern, sowieso nicht...da bist du schon überrascht, wenn es jemand geschafft hat von Coated Fogra 39 wegzukommen. 

Ich kann jetzt nur für uns sprechen: wir haben einen sog. ColorServer im Einsatz (da gibt es ColorLogic, ALWAN, GMG o.ä.), der on-the-fly DeviceLink Proflle basierend auf Ein-/Ausgabe erstellt und dabei auch noch InkSaving, UCR und Co betreiben kann. Da braucht es keine vorgefertigten DeviceLink-Profile und wäre kein Thema, wenn eciCMYK reinkäme.


Ich habe den Mehrwert von eciCMYK für uns als Bogenoffset-Druckerei und auch Agentur noch nicht entdeckt... vielleicht gibt es auch im Digitaldruck-Bereich Vorteile, wenn dort mit weiteren Farben gearbeitet wird oder auf Bedruckstoffen fern ab dem Standard, aber da würde ich persönlich vermutlich lieber mit RGB-Daten arbeiten wollen...


Grüße
Jens

Andreas Kraushaar

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Sep 20, 2024, 7:04:05 AM9/20/24
to Katrin Rintelen-Rösler (rintelen:grafik), ECI-DE

Liebe Frau Rintelen-Rösler,

 

hier (https://cloud.fogra.org/s/PEaHFQzmkoFz5fn) eine Präsentation vom vorletzten Farbmanagement Symposium zur Nutzung von eciCMYK v2 (FOGRA59).

Aber es geht ja bei F59 um die Fälle, wenn Sie nicht wissen wohin es geht – und hier die optimale Vorgabe für alle printbasierten Ausgaben zu haben.

 

Wenn Sie wissen, dass es in die Zeitung geht, dann machen sie freilich IFRA26 Daten samt IFRA26-Proof.

 

Liebe Grüße

Andreas Kraushaar

 

PS: Auch heute noch bekommt die Süddeutsche Zeitung einen Großteil der Daten in FOGRA39 … (hier muss der Druckdienstleister Lippen lesen, die Daten umheben, einen internen Gegenproof machen und danach arbeiten = diese Sollwerte erreichen.

 

 

 

 

Dr.-Ing. Andreas Kraushaar

 

Abt. Vorstufentechnik

 

Fogra

Forschungsinstitut für Medientechnologien e.V.

Einsteinring 1a

85609 Aschheim b. München

 

Telefon:  +49 89. 431 82 - 335

Telefax:  +49 89. 431 82 - 100

E-mail:   krau...@fogra.org

Internet: www.fogra.org

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Jens Trost

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Sep 20, 2024, 7:04:23 AM9/20/24
to "'Katrin Rintelen-Rösler (rintelen:grafik)' via ECI-DE"
Hi Katrin,

Wieso genügt ein einziger Proof? Wenn mein Kunde beispielsweise auf Zeitungspapier drucken möchte, ...

Dann bist du an der Stelle bei eciCMYK schon verkehrt, meines Erachtens. eciCMYK verstehe ich so, dass es ein Austausch sein soll, wenn eben noch nicht klar ist, wie/worauf es gedruckt wird. 
Du kannst dann deinem Kunden mit dem Proof sagen, "Guck hier: das schön kräfitge RGB-Blau suppt im Druck zu... auf Zeitungspapier schlimmer, auf hochwertigeren/gestrichenen Papieren weniger schlimm".

Für mich persönlich auch an der Sache vorbei: irgendwann ist klar, wie/worauf es gedruckt wird, und danach wird gehandelt... leider in der Praxis als Datenlieferant nicht  einfach, wenn man nicht weiß, was der Kunde mit dem PDF letztendlich macht... vielleicht für solche Fälle?

Gibt es bereits Device Link Profile für die Druckereien von v2? Sprich, verarbeitet irgendeine Druckerei dieses Profil? Ich kenne keine.

Wenn man bedenkt, dass viele Druckereien noch a) ganz pauschal ISO coated v2 (300%) und b) PDF/X1 oder X3 in ihren Datenblättern fordern, habe ich persönlich keine großen Erwartungen, dass sich das mainstreammäßig oder "öffentlichkeitswirksam" durchsetzt. Zumindest nicht im "normalen" Printgeschäft nach ISO. 

Und solange Adobe nicht mal 10 Minuten investiert, um aktuelle ICC-Profile mitzuliefern, sowieso nicht...da bist du schon überrascht, wenn es jemand geschafft hat von Coated Fogra 39 wegzukommen. 

Ich kann jetzt nur für uns sprechen: wir haben einen sog. ColorServer im Einsatz (da gibt es ColorLogic, ALWAN, GMG o.ä.), der on-the-fly DeviceLink Proflle basierend auf Ein-/Ausgabe erstellt und dabei auch noch InkSaving, UCR und Co betreiben kann. Da braucht es keine vorgefertigten DeviceLink-Profile und wäre kein Thema, wenn eciCMYK reinkäme.


Ich habe den Mehrwert von eciCMYK für uns als Bogenoffset-Druckerei und auch Agentur noch nicht entdeckt... vielleicht gibt es auch im Digitaldruck-Bereich Vorteile, wenn dort mit weiteren Farben gearbeitet wird oder auf Bedruckstoffen fern ab dem Standard, aber da würde ich persönlich vermutlich lieber mit RGB-Daten arbeiten wollen...


Grüße

Jens

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Katrin Rintelen-Rösler (rintelen:grafik)

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Sep 20, 2024, 9:47:54 AM9/20/24
to ECI-DE
Jetzt wurde meine Nachricht gelöscht. Neuer Versuch.
Danke Andreas und Jens. Es geht mir genau um die Fälle, wenn ich nicht weiß, was der Kunde mit der Datei macht. Wäre doch schön, wenn man nur noch eine Datei mit Output Intent eciCMYK machen müsste für alle Eventualitäten. Wenn ich weiss, es wird Zeitung, dann gibt es auch Zeitung. Ich verstehe nur die Aussage vom ECI auf seiner Homepage nicht, dass man nur noch ein Proof bräuchte. Das ist doch Quatsch. Ich brauche natürlich für jede Ausgabebedingung ein Proof. Warum schreiben die sowas? Ich hatte ja gehofft das wäre das Profil für Doofis, damit nichts schiefgehen kann. Aber ich schätze am wenigsten geht in solchen Fällen schief, wenn ich weiterhin ISO coated v2 300 nehme.

Katrin Rintelen-Rösler (rintelen:grafik)

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Sep 20, 2024, 9:47:54 AM9/20/24
to ECI-DE
Lieber Jens, lieber Andreas, 
Ja, es geht mir genau um die Fälle, wenn man nicht weiß, was der Kunde mit der Datei macht. Das Beispiel Zeitung bezog sich alleine auf das Proof, weil auf der Seite vom ECI steht, man bräuchte für alles nur ein Proof. Und das ist doch Quatsch. Ich brauche doch für jede Ausgabebedingung ein Proof. Aber vielleicht brauche ich nur noch ein PDF-X4 mit eciCMYK dafür abgeben und dann sage ich "mach mir ein Proof für Zeitung, eins für ungestrichenes Papier, etc.? So richtig erkenne auch ich keinen Mehrwert von eciCMYK. Man kann ja mal testen was Flyeralarm & Co machen, wenn ich eine Datei mit Output Intent eciCMYK abliefere. Andererseits drucken die sowieso, wie es ihnen gerade passt.

Jens Trost schrieb am Freitag, 20. September 2024 um 13:04:23 UTC+2:
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Jens Trost

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Sep 24, 2024, 11:15:40 AM9/24/24
to ECI-DE
"Aber vielleicht brauche ich nur noch ein PDF-X4 mit eciCMYK dafür abgeben und dann sage ich "mach mir ein Proof für Zeitung, eins für ungestrichenes Papier, etc.?"

Da würde ich mich dann fragen, wie die Daten gehandhabt werden... wurde der Output Intent respektiert und die Daten entsprechend dem Ziel konvertiert oder wurde es ignoriert und einfach geprooft. Wenn Proofersteller und Druckerei dann abweichen,... 🤷‍♂️


"Man kann ja mal testen was Flyeralarm & Co machen, wenn ich eine Datei mit Output Intent eciCMYK abliefere."

Meiner Erfahrung nach reklamiert flyeralarm den Output Intent nicht – zumindest nicht, wenn man nicht diesen extra Datenpreflight machen lässt.
Das würde wohl 0815 Kunden verwirren, die da PDFs aus Word hinschicken und froh sein können, wenn keine Fehlermeldungen aufploppen.

Ich habe da auch schon erfolgreich PSO uncoated hingeschickt, weils eben auf ungestrichen gedruckt werden sollte.
Wie die Daten dann intern weiterverwurstet werden, wäre aber durchaus mal interessant zu wissen – falls es hier in der Gruppe Insiderinfos dsbzgl. gibt :)

Andreas Kraushaar

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Sep 24, 2024, 11:15:40 AM9/24/24
to Katrin Rintelen-Rösler (rintelen:grafik), ECI-DE

Hallo Katrin,

 

das ist die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis. Im PSO steht immer noch (seit über 40 Jahren), dass der Datenlieferant für die Qualität der Daten verantwortlich ist.

Das wünschen sich Druckereien, ist aber Bullerbü.

Wenn ein eciVMYK v2 (bitte nicht FOGRA53 / eciCMYK verwenden) Proof gemacht wird, ist der schon sehr sehr nah am Endprodukt (insbesondere wenn es in die F39/F51 Welt geht) und noch viel näher im Digitaldruck. Wenn der Prozess so stark verändert wird, dass die Delta Es zweistellig werden (von F51/59 zu IFRA26), dann sollte man einen Proof der umgehobenen Daten machen – das schreibe ich auch in jedem meiner Gutachten.

 

Wenn bei der Druckproduktion auf die Erstellung eines farbverbindlichen Prüfdrucks verzichtet wurde, ist das Zeichen dafür, dass die Qualität bei dieser Produktion nicht an erster Stelle stand.

 

Liebe Grüße

Andreas

 

 

Dr.-Ing. Andreas Kraushaar

 

Abt. Vorstufentechnik

 

Fogra

Forschungsinstitut für Medientechnologien e.V.

Einsteinring 1a

85609 Aschheim b. München

 

Telefon:  +49 89. 431 82 - 335

Telefax:  +49 89. 431 82 - 100

E-mail:   krau...@fogra.org

Internet: www.fogra.org

 

 

 

 

 

Wenn Sie diese Diskussion im Web verfolgen möchten, rufen Sie https://groups.google.com/d/msgid/eci-de/d70318c7-eed7-48d3-b9e3-938411c9a19bn%40googlegroups.com auf.

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