Ich gebe auf

113 views
Skip to first unread message

Markus Burrer

unread,
Oct 5, 2024, 7:27:37 AM10/5/24
to ADNW
Seit Jahren versuche ich, alternative Tastaturlayouts bei mir zu etablieren. Ich verwende auch seit Jahren PUQ auf einem Redox Keyboard und bin eigentlich happy. Angefangen habe ich mit Neo2 auf einem Microsoft Ergo Keyboard.

Mein Problem: sämtliche Shortcuts sind auf QWERTY ausgelegt. Erschwerend kommt hinzu, dass ich verstärkt modale Texteditoren wie Vim verwenden will, deren gesamte Bedienung auf QWERTY ausgelegt sind und Ich verwende gern Tiling Window Manager unter Linux, deren Layout auch stark angepasst werden müsste. In beiden Fällen wird zur Navigation gern hjkl verwendet.

Ich könnte natürlich anfangen und alles irgendwie anpassen, aber das ist mir zu aufwändig, da ich mehr als einen Rechner habe. Und spätestens beim Laptop ist eh Feierabend, da ich nicht immer eine externe Tastatur mitschleppen will.

Da ich unter anderem Programmiere (und Programmieren mit QWERTZ ein Krampf ist), gehe ich statt dessen dazu über, mir Tastaturen mit ANSI US Layout zu kaufen.

Die Redox Tastatur werde ich weiter nutzen, aber ansonsten bleibe ich bei QWERTZ/QWERTY auf mechanischen 60% oder 75% Tastaturen (oder eben Laptop Tastatur)

qwertfisch

unread,
Oct 5, 2024, 11:55:01 AM10/5/24
to ADNW
Hm, wie wäre es mit NeoQwertz[1]? Dieses Layout verwendet die das Neo2 bekannte Ebenensystem, unter anderem auch die gerade fürs Programmieren sehr nützliche Ebene 3. Dabei wird im Buchstabenlayout jedoch Qwertz beibehalten, sodass auch übliche Shortcuts oder hjkl-Navigation mit Vim funktionieren. Unter Linux ist NeoQwertz schon lange in xkeyboard-config integriert, unter Windows kann man es mit Reneo in einer Minute aktivieren und ziemlich problemlos verwenden[2].

Ich nutze dieses Layout (in kleiner persönlicher Abwandlung) seit 2010 und bin sehr zufrieden damit. Musste kein neues Layout nach Qwertz lernen, und die Sonderzeichen-Ebene hat man ziemlich schnell drauf. 

Markus Burrer

unread,
Oct 5, 2024, 12:26:15 PM10/5/24
to ADNW
Danke für den Hinweis. Hatte ich so nicht auf dem Schirm. Ich werde es mal testen. Tendiere aber dennoch zu ANSI Tastaturen mit englischem Layout. Die Layer wären aber trotzdem ein Bonus.

Markus Burrer

unread,
Oct 5, 2024, 1:50:32 PM10/5/24
to ADNW
Irgendwie scheint das bei mir Probleme zu machen, zumindest am Laptop. Unter KDE kann ich die Layouts nicht mehr umschalten, sobald ich das Layout hinzufüge. Unter Gnome funktioniert es, aber nur zum Teil. Die Ebene mit Sonderzeichen (Caps Lock und # als Modifier) funktioniert, die Ebene mit Cursor Tasten usw (<> und AltGR als Modifier) funktioniert nicht. Die Tasten sind blockiert, aber ich bekomme nur die normalen Kleinbuchstaben.

Ich teste das auch noch auf anderen Rechnern, aber am Laptop klemmt es noch

karpfe...@gmail.com

unread,
Oct 5, 2024, 4:00:28 PM10/5/24
to ADNW
Ich verstehe die Frustration, aber das ist zu einem gewissen Teil der Preis für die Gewinne an anderer Stelle. Davon abgesehen hat man die Probleme teils auch schon mit Qwertz (statt Qwerty). Anpassungen sind da wohl unumgänglich. Zum Laptop? Kanata verwenden, dann braucht man keine programmierbare Tastatur. NeoQwertz halte ich für keinen guten Ansatz, da die Modifier blöd liegen und auch nicht auf ANSI-Tastaturen gehen. Mein Konzept mit reinen OneShot-Keys und Leertaste gehalten für Navigationsebene hatte ich kürzlich beschrieben. Da nutze ich die Vim-Tasten hjkl auch für die Pfeile. Das ist aber leider auch keine direkte Lösung, wenn SW die Buchstaben erwartet Wenn es nur hjkl ist, dann könnte man das ggf. auch noch auf eine Ebene packen, die sich bequem bedienen lässt.

Op zaterdag 5 oktober 2024 om 19:50:32 UTC+2 schreef markus...@gmail.com:

Markus Burrer

unread,
Oct 6, 2024, 4:33:38 AM10/6/24
to ADNW
Kanata schaue ich mir mal an. Das kenne ich noch nicht. Ich hätte jetzt eventuell Kmonad ausprobiert. Danke für den Hinweis

karpfe...@gmail.com

unread,
Oct 8, 2024, 2:01:20 PM10/8/24
to ADNW
Hallo Markus, 

gerade nochmal dein Mail gelesen. Wenn du mit Qwertz nicht zum programmieren glücklich bist, das sind in erster Linie ja []\ und ein paar andere AltGr-Zeichen, die nerven, findest du evtl. Anregungen in einem Artikel in dem ich mein DeutschlandPlus Layout beschreibe. Das löst diese Probleme und ist einfach ein Zusatz zu Qwertz, den man nach kurzer Eingewöhnung nicht mehr missen will. Ich habe das von 2008 bis 2023 genutzt, bis ich auf die Schnapsidee kam mein eigenes Layout machen zu wollen. ;-) Ich finde das Konzept wie im Artikel beschrieben immer noch gut. Es hat sich ja auch über viele Jahre bewährt, aber würde heute die Navigationsebene auf die Leerstaste legen. Extra Buchstaben würde ich so lassen (oder angepasst evtl. an andere Position).

Hier mein Artikel!
Op zaterdag 5 oktober 2024 om 13:27:37 UTC+2 schreef markus...@gmail.com:

Markus Burrer

unread,
Oct 13, 2024, 6:09:10 AM10/13/24
to ADNW
Ich bin nochmal in mich gegangen. Mein Problem ist hauptsächlich der Unterschied zwischen meinem Redox Keyboard und einer normalen Tastatur. Auf meinem Laptop kann ich vielleicht noch mein Redox anschießen. Aber da muss ich das immer mitschleppen. In der Firma hab ich die Option allerdings nicht. Da hab ich nur ein normales QWERTZ Keyboard.

Mir bliebe also nichts anderes übrig als zweigleisig zu fahren. Das geht, bremst aber vor allem aus normalen Tastaturen. Mir fehlen da vor allem die Daumentasten.

Mal schauen, wie ich damit umgehe.

Markus Fritsche

unread,
Oct 14, 2024, 2:55:32 AM10/14/24
to ad...@googlegroups.com
Moin Markus,

das Problem mit Arbeitsrechnern habe ich für mich mittels eines USB-zu-USB Converters gelöst, der meine Tastaturbelegung auf QWERTZ abbildet. Das kann man fertig kaufen (ca. 60€) oder selbst löten (10€ und 200€ für vernünftiges Lötequipment ;)).

Viele Grüße

--
Sie erhalten diese Nachricht, weil Sie in Google Groups E-Mails von der Gruppe "ADNW" abonniert haben.
Wenn Sie sich von dieser Gruppe abmelden und keine E-Mails mehr von dieser Gruppe erhalten möchten, senden Sie eine E-Mail an adnw+uns...@googlegroups.com.
Wenn Sie diese Diskussion im Web verfolgen möchten, rufen Sie https://groups.google.com/d/msgid/adnw/f2a88ffc-ae7f-40ad-8cf5-43ade1cf28den%40googlegroups.com auf.

Markus Burrer

unread,
Oct 15, 2024, 11:51:55 AM10/15/24
to ADNW
Hast du einen Link zu einem Bausatz? Löten kann ich blind.

Hab dann halt immer noch keine Daumentasten.

Markus Fritsche

unread,
Oct 16, 2024, 3:18:17 AM10/16/24
to ad...@googlegroups.com
Hallo Markus,

das Original findet man unter https://github.com/sekigon-gonnoc/qmk_firmware/tree/keyboard/sekigon/keyboard_quantizer/mini-full/keyboards/sekigon/keyboard_quantizer/mini - das konnte ich nur via booth aus Japan bestellen; das ist sehr teuer. Grundsätzlich brauchst du nur einen RP2040 (Raspberry Pi Pico), ein USB (Female) Port und zwei 22Ohm Widerstände. Das Original verbindet DP+ USB auf PIN4 des Pico, https://github.com/whyaaronbailey/adafruit_rp2040_usbh?tab=readme-ov-file verwendet PIN16 (DP- muss dann auf den nächst höheren PIN verbunden werden). Ich habe mir das probehalber auf ein Protoboard gelötet und es funktioniert.

Die Branch von sekigon gonnoc verwendet ein serielles Protokoll, um den Reboot auszulösen etc. Die Keymap wird noch mit einem extra Tool, das aus YAML die Konfiguration macht dann als config.uf2 auf den Converter geladen. Die Version von Aaron Bailey basiert auf dem klassischen QMK-Weg (Keymap fest einkompiliert).

Mit etwas Geduld und Spucke wird man Aarons Version vermutlich mit VIAL kombinieren können, sodass dann bearbeiten der Mappings per (chrome-basiertem) Browser möglich wäre).

Viele Grüße
  Markus

Wenn Sie diese Diskussion im Web verfolgen möchten, rufen Sie https://groups.google.com/d/msgid/adnw/ebe11c68-5292-4764-a9a2-d37c36d72c04n%40googlegroups.com auf.

Stephan

unread,
Oct 17, 2024, 2:27:08 AM10/17/24
to ADNW
Hallo Markus,

ich bin zwar etwas spät dran mit meiner Antwort, aber ich fühle mit Dir. Ich habe _exakt_ das gleiche Problem, versuche seit Jahren auf XOY umzusteigen und habe _immer_ das Problem mit den Tastenkürzeln. Außerdem muss ich auch hin und wieder mal ein "fremdes" Notebook bedienen, das macht es ziemlich schwierig.
Ich hab eine programmierbare Tastatur und habe mir Inspirationen von NEO und ADNW geholt und mir eine eigene Programming-Layer (eigentlich hab ich mehrere) gemacht, bei der ich alle Klammern, die ich fürs Coden brauche, mehr oder minder auf der Home-Row habe. Bei meinem Layout kann ich theoretisch auch immer wieder XOY einschalten, um es zu üben (bzw. konnte ich bis vor ner Woche oder so, jetzt ist da ne alternative QWERTZ-Version).
Ich habe mir auch gedacht, dass man die Tastenkürzel, irgendwie auch über Layer wieder an die "normale" Position legt, aber das verwirrt nur noch mehr.

Ich habe hier ein Keyboardio Model100 und find die Palm-Tasten super praktisch in dem Zusammenhang, damit könnte ich mir vorstellen, wäre es möglich die "normalen" Shortcuts und VIM-Keybindings irgendwie sinnvoll abzubilden. Aber das wäre vermutlich eine riesige Umstellung und wie oben schon erwähnt vermutlich noch verwirrender.
Und - ich habe festgestellt, dass mich vor allem der Aufdruck auf der Tastatur verwirrt. Ich denke mir, "Da ist ein A" und es ist aber ein "H", dann stocke ich. Da ich einigermaßen flüssig "blind" tippen konnte, bin ich vor Jahren schon dazu über gegangen entweder komplett Blank Keycaps zu verwenden, oder - wie in meinem Fall - zu "Linear-A"-Beschriftungen. 

Nach mehreren Jahren experimentieren mit XOY habe ich jetzt auch (leider) aufgegeben, da ich immer noch nicht flüssig arbeiten konnte. Das Tippen von Text lief aber schon ok - nicht so schnell, wie mit QWERTZ aber ok. Es hat mich nur jedes Mal rausgerissen, wenn ich irgendeinen Shortcut nutzen musste...

markus...@gmail.com schrieb am Samstag, 5. Oktober 2024 um 13:27:37 UTC+2:

Markus Burrer

unread,
Oct 17, 2024, 2:56:48 AM10/17/24
to ADNW
Hallo Stephan,
mein Problem ist, dass ich mit meiner Redox Tastatur und dem PUQ Layout ganz gut blind tippen kann. Auf einer normalen qwertz Tastatur kann ich auch schnell tippen, aber nicht mehr blind. Sobald ich das Versuche verfalle ich in das PUQ Layout.

Für mich sehe ich eigentlich nur zwei Optionen: entweder überall da, wo es mir möglich ist, eine Redox Tastatur oder etwas ähnliches zu verwenden inklusive einer portablen Version für den Laptop und überall sonst mit den Einschränkungen einer normalen Tastatur zu leben oder komplett zurück zu qwertz/qwerty gehen und wieder blind tippen lernen.

Die erste Option wird ziemlich teuer weil ich mehr als einen Computer habe und die zweite ist frustrierend.

Ich weiß noch nicht, wohin mein Weg führt. Eventuell baue ich mir die Tastaturen selbst. Die Möglichkeiten habe ich zum Glück. Problem ist da eher die fehlende Zeit.

Stephan

unread,
Oct 17, 2024, 8:15:29 AM10/17/24
to ADNW
Das kenn ich - wollte mir auch schon ne neue Tastatur basteln. Die Keyboardio ist (für mich) ok, da ist ein Transportcase dabei, damit komm ich ganz gut klar. Da ich ja eh nahezu QWERTZ benutze, kann ich auch problemlos auf Notebooks anderer Leute tippen (auch wenn ich mir manchmal ins Gedächtnis rufen muss, wo die Klammern sind etc, da hilft dann aber der Aufdruck 😉 ).

Aber das ist etwas, was für mich funktioniert und sicher nicht für jeden. In Deinem Fall würde ich vermutlich die Tastatur mitschleppen oder, wenn es nur um Büro/Daheim geht, in den sauren Apfel beißen und ne zweite besorgen. (hab ich dann gemacht, fängt mit einer an, dann werden es 2 - mir war es das wert).

Was ich bei dem ganzen gelernt habe ist, dass die Lösungen so individuell sind, wie die Tastaturlayouts. Man startet mit XOY, aber wie sieht layer2 für mich aus. Klau so viel es geht von anderen (bzw. lass dich inspirieren) und pass es für deine Zwecke an. 

Markus Burrer

unread,
Oct 18, 2024, 10:03:17 AM10/18/24
to ADNW
Ich versuche noch einen anderen Weg. Da ich unter Linux unterwegs in ist es ein leichtes, alles per Textfile zu konfigurieren und ich bin gestern über das Programm "GNU Stow" gestolpert, mit dem man dotfiles ziemlich einfach in einem eigenen Verzeichnis sammeln und verwalten kann. Mittels Git und Github kann ich die dann auf alle meine Rechner verteilen bzw nach einer Neuinstallation einfach installieren. Damit muss ich die Konfiguration nur einmal für jedes Programm machen und kann es einfach verteilen.
Reply all
Reply to author
Forward
0 new messages