Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

Initiative PRO U40 Insulin

7 views
Skip to first unread message

Fam. Bertsch

unread,
Feb 1, 2002, 11:03:17 AM2/1/02
to
Hallo zusammen,

ich habe mal ein bischen was zusammengeschrieben zum Thema U40. Wenn euch
noch etwas wichtiges einfällt, dann sagt mir doch bitte Bescheid.

Übrigends haben sich bereits 140 Leute an der Aktion beteiligt und wir
hoffen, daß es noch VIEL mehr werden. Heft uns bitte dabei!

Gruss

Michael
www.diabetes-kids.de

Gründe zur Beibehaltung von U40 Insulin:
- U40 Insulin kann gerade bei niedrigem Bedarf (speziell bei Kindern
und auch Erwachsenen in der Erstmanifestations-phase) wesentlich
leichter dosiert werden als U100 Insulin.
Teilweise werden kleine Kinder mit 0,25 Einheiten oder sogar noch
weniger eingestellt, was mit U100 nicht in dieser Präzision möglich ist.
Es gibt ja schon kaum Pen's, die U100 mit der Präzision von einer
halben Einheit dosieren könne.
- Die Insulinpumpe ist in der Lage Insulin besonders fein zu dosieren
(0,1 Einheiten), wodurch also eine Dosierung von U100 kein Problem wäre.
Jedoch kommt es bei niedrigen Durchfluß-Raten (bei U100 fließt bei
gleicher Anzahl von Einheiten weniger als die Hälfte an Insulin als bei
U40) häufiger zu Katheterverstopfungen.
- Insulin ist nur begrenzt haltbar. Die meisten Hersteller empfehlen nach
Anbruch 6 Wochen. Nun stelle man folgende Rechnung auf:
Ein Kind braucht 10 Einheiten Insulin pro Tag (teilweise sogar weniger).
Eine 10ml Ampulle von U40 Insulin ergibt 400 Einheiten und reicht somit
40 Tage = ca. 6 Wochen.
Eine 10ml Ampulle von U100 Insulin ergibt 1000 Einheiten, was bedeutet,
daß man mehr als die Hälfte wegwerfen muß.
- Zusätzlich ist U100 Insulin bei den meisten Herstellern auch noch
wesentlich teurer als U40.
Daraus ergibt sich eine Gewinnmaximierung beim Hersteller, da er nur noch
ein Produkt (U100) statt bisher zwei herstellt und vermarktet, welches
zusätzlich auch noch teurer als U40 ist. Wie sich jeder vorstellen kann
bedeutet dies auch eine zusätzliche Belastung unseres sowieso schon labilen
Gesundheitssystems.
Wenn man jetzt noch hergeht und das U100 Insulin in der Apotheke verdünnen
lässt (dies ist nach wie vor möglich), dann reduziert sich die Haltbarkeit
auf ca. 3-4 Wochen, also noch mehr Insulin in die Tonne und noch mehr Umsatz
für die Hersteller. Bei diese Methode ist die Homogenität des Gemischs nicht
immer gewährleistet und sie birgt auch ein höheres Infektionsrisiko.

Die Argumente der Hersteller:
- Mangelnder Bedarf (es sind ja auch NUR 20.000 Kids von insgesamt
4 Millionen Diabetikern in Deutschland.)
- Risiko von Verwechslung zwischen U100 und U40 Insulin (Lachhaft)
- Mehr haben wir bisher nicht herausbekommen, sind aber allen Argumenten
gegenüber aufgeschlossen.

Christoph

unread,
Feb 1, 2002, 4:12:26 PM2/1/02
to
Fam. Bertsch schrieb:

>Gründe zur Beibehaltung von U40 Insulin:

>[...]

Es gibt ja nicht nur Kinder, die U40 Insulin brauchen, sondern auch
erwachsene Diabetiker mit niedrigem Insulin-Tagesbedarf.

Pumpentherapie mit einem Tagesbedarf unter 40...50 Einheiten lässt
sich mit U100 Insulin nur sehr schlecht durchführen.

Viele Grüße
Christoph

Joerg Moeller

unread,
Feb 1, 2002, 8:36:43 PM2/1/02
to
"Fam. Bertsch" <webm...@diabetes-kids.de> schrieb:

>Gründe zur Beibehaltung von U40 Insulin:

[...]

>- Insulin ist nur begrenzt haltbar. Die meisten Hersteller empfehlen nach
> Anbruch 6 Wochen. Nun stelle man folgende Rechnung auf:
> Ein Kind braucht 10 Einheiten Insulin pro Tag (teilweise sogar weniger).
> Eine 10ml Ampulle von U40 Insulin ergibt 400 Einheiten und reicht somit
> 40 Tage = ca. 6 Wochen.

Kein wirkliches Argument. U100 kann man auch aus Pen-Patronen
entnehmen, und die haben nur 300 I.E. pro Ampulle.

>- Zusätzlich ist U100 Insulin bei den meisten Herstellern auch noch
>wesentlich teurer als U40.
>Daraus ergibt sich eine Gewinnmaximierung beim Hersteller, da er nur noch
>ein Produkt (U100) statt bisher zwei herstellt und vermarktet, welches
>zusätzlich auch noch teurer als U40 ist. Wie sich jeder vorstellen kann
>bedeutet dies auch eine zusätzliche Belastung unseres sowieso schon labilen
>Gesundheitssystems.

Damit wäre ich auch zurückhaltend, wenn dir keine konkreten Zahlen
vorliegen. Einfach vom Produktpreis auszugehen ohne die jeweiligen
Herstellungskosten zu kennen halte ich für unseriös.

>Wenn man jetzt noch hergeht und das U100 Insulin in der Apotheke verdünnen
>lässt (dies ist nach wie vor möglich), dann reduziert sich die Haltbarkeit
>auf ca. 3-4 Wochen, also noch mehr Insulin in die Tonne

Auch das ist nicht haltbar. Der Apotheker kann das Insulin ebenfalls
einer Pen-Patrone entnehmen.

>Bei diese Methode ist die Homogenität des Gemischs nicht
>immer gewährleistet und sie birgt auch ein höheres Infektionsrisiko.

Diese Argumentationslinie würde ich gänzlich streichen. Du wirfst den
Apothekern damit indirekt Inkompetenz vor und bist nicht in der Lage,
das zu widerlegen.
Mit demselben Gedanken könntest du Autos verbieten lassen, weil die zu
schweren Unfällen führen können.

>Die Argumente der Hersteller:
>- Mangelnder Bedarf (es sind ja auch NUR 20.000 Kids von insgesamt
> 4 Millionen Diabetikern in Deutschland.)

Und die benötigen alle U40? Kannst du das belegen?
(Außerdem solltest du die Pumpis mit geringer Basalrate dazunehmen,
die erhöhen die Zahlen dann wieder)

>- Risiko von Verwechslung zwischen U100 und U40 Insulin (Lachhaft)

Keineswegs. Ich habe das schon mitbekommen. Da wurde dann mit einer
U40-Spritze aus einer U100 Ampulle entnommen. (2½ mal mehr Insulin als
geplant kann einem ganz schön den Tag vermiesen...)

Ich will dir deine Argumentation nicht mies machen, aber sie enthält
eben o.a. Lücken. Und wenn ich die finde, dann findet die auch "die
Gegenseite"

Du hast übrigens noch die Diabetiker vergessen, die bewußt U40
spritzen/pennen/pumpen, weil die Resorption einfach eine andere ist,
die besser in ihr Therapiekonzept passt. Ich hatte eine Pat., die vom
HA auf U40 umgestellt wurde, weil es mit U100 nicht klappte. Mit U40
haben sich dann die BZ-Werte gebessert.

Und vor allen Dingen: Jeder sollte die Therapie erhalten, die einen
größtmöglichen Erfolg verspricht. Egal, ob das jetzt U40, U20,
UIrgendwas oder CR/CS-Insuline sind.

Aber mit 140 Leutchen sehe ich da eher schwarz. Du solltest dich mal
mit den Diabetes-Spitzenverbänden in Verbindung setzen.

mfg
Jörg

Fam. Bertsch

unread,
Feb 2, 2002, 2:31:53 AM2/2/02
to
Hallo Jörg,

> Kein wirkliches Argument. U100 kann man auch aus Pen-Patronen
> entnehmen, und die haben nur 300 I.E. pro Ampulle.

Kennst du den Preisunterschied zwischen einer 300 IE Penampulle und einer
1000 IE normalen Ampulle?? Ich nicht, denke aber das die Penampulle bei
gleicher Insulinmenge relativ teurer ist als eine normale. Somit ist dieses
Argument durchaus haltbar.

> Damit wäre ich auch zurückhaltend, wenn dir keine konkreten Zahlen
> vorliegen. Einfach vom Produktpreis auszugehen ohne die jeweiligen
> Herstellungskosten zu kennen halte ich für unseriös.

Es mag ja sein, daß U100 auch in der Herstellung teurer ist als U40. Davon
gehe ich sogar aus. Aber was hilft es, wenn ich die Hälfte davon in die
Tonne kippe.

> Auch das ist nicht haltbar. Der Apotheker kann das Insulin ebenfalls
> einer Pen-Patrone entnehmen.

Das kann er. Daraus ergibt sich aber, daß ich alle 3 Wochen in die Apo
rennen darf, weil die Verdünnung nicht länger hält. Auch bedeutet es, daß
ich bei einem Insulinbedarf von 10IE am Tag immmer noch 1/3 in die Tonne
werfe.

> Diese Argumentationslinie würde ich gänzlich streichen. Du wirfst den
> Apothekern damit indirekt Inkompetenz vor und bist nicht in der Lage,
> das zu widerlegen.

Denke ich nicht, denn der Hinweis, daß man bei verdünntem Insulin selbst
Bolusinsulin vor dem Aufziehen schwenken muss stammt von einem Apotheker.
Das ist bei industriell hergestellem U40 Bolus Insulin nicht nötig.

> Und die benötigen alle U40? Kannst du das belegen?
> (Außerdem solltest du die Pumpis mit geringer Basalrate dazunehmen,
> die erhöhen die Zahlen dann wieder)

Weisst du, wieviele Pumpis mit geringer Basalrate es gibt??

> Keineswegs. Ich habe das schon mitbekommen. Da wurde dann mit einer
> U40-Spritze aus einer U100 Ampulle entnommen. (2½ mal mehr Insulin als
> geplant kann einem ganz schön den Tag vermiesen...)

Kann ja sein, daß es hin und wieder so etwas gibt, aber das ist glaub ich
eher ein Einzelfall und passiert wenn dann im kranken Haus.

> Aber mit 140 Leutchen sehe ich da eher schwarz. Du solltest dich mal
> mit den Diabetes-Spitzenverbänden in Verbindung setzen.

Das sehe ich ähnlich und damit brauche ich auch gar nicht dort anzutanzen.
Aber warten wirs mal ab. Die Aktion läuft ja erst 3 Tage.

Viele Grüße

Michael


Christian Zentile

unread,
Jan 31, 2002, 7:49:30 AM1/31/02
to
Hallo Jörg,
schon mal überlegt das kein Apotheker aus einer Penampule was nehmen wird.
Ein Apotheker wird das Gemisch immer aus einer Durchstechflasche machen.
ganz einfach Penpatrone nur zum gebrauch im Pen und Durchstechflasche nur
zum gebrauch von Spritzen und wie wird gemischt, nur mit Spritze. Würde ein
Apotheker hergehen und aus Penpatronen mischen ist das Pfusch.
Viele grüße
Christian
P.S. anstatt hier gegenzu Agumentieren würde ich mich lieber bei der
Initiative Pro U40 beteiligen !


Richard Wagner

unread,
Feb 2, 2002, 2:25:15 PM2/2/02
to
Christian Zentile wrote:

> Hallo Jörg,
> schon mal überlegt das kein Apotheker aus einer Penampule was nehmen
> wird. Ein Apotheker wird das Gemisch immer aus einer
> Durchstechflasche machen.
> ganz einfach Penpatrone nur zum gebrauch im Pen und
> Durchstechflasche nur zum gebrauch von Spritzen

Wie bist Du denn drauf? Was glaubst Du wo die PumpenträgerInnen ihr
Insulin beziehen? 10 ml Durchstechflaschen für Pumpen gibbet es nich!

Es gibt nur Duchstechflaschen und in den Teilen ist auch NIX anderes
als in den Penampullen.

Richard

Joerg Moeller

unread,
Feb 2, 2002, 2:09:47 PM2/2/02
to
"Fam. Bertsch" <webm...@diabetes-kids.de> schrieb:

>> Kein wirkliches Argument. U100 kann man auch aus Pen-Patronen
>> entnehmen, und die haben nur 300 I.E. pro Ampulle.
>Kennst du den Preisunterschied zwischen einer 300 IE Penampulle und einer
>1000 IE normalen Ampulle??

Nur für Humalog (Ich hab jetzt keine Lust, hier Preislisten sämtliche
Insuline rauszusuchen):

10ml = 50,45 (DM, wie mir scheint)
Preis pro ml = 5,045
5x3ml = 74,90
Preis pro ml = 4,99

>Ich nicht, denke aber das die Penampulle bei
>gleicher Insulinmenge relativ teurer ist als eine normale. Somit ist dieses
>Argument durchaus haltbar.

Scheint nicht so zu sein...

>> Damit wäre ich auch zurückhaltend, wenn dir keine konkreten Zahlen
>> vorliegen. Einfach vom Produktpreis auszugehen ohne die jeweiligen
>> Herstellungskosten zu kennen halte ich für unseriös.
>Es mag ja sein, daß U100 auch in der Herstellung teurer ist als U40. Davon
>gehe ich sogar aus. Aber was hilft es, wenn ich die Hälfte davon in die
>Tonne kippe.

Bitte was?
400 I.E./10 pro Tag = 40 Tage
300 I.E./10 pro Tag = 30 Tage

>> Auch das ist nicht haltbar. Der Apotheker kann das Insulin ebenfalls
>> einer Pen-Patrone entnehmen.
>Das kann er. Daraus ergibt sich aber, daß ich alle 3 Wochen in die Apo
>rennen darf, weil die Verdünnung nicht länger hält. Auch bedeutet es, daß
>ich bei einem Insulinbedarf von 10IE am Tag immmer noch 1/3 in die Tonne
>werfe.

Bei einer Haltbarkeit von 4 Wochen kommt das genau hin. Außerdem gibt
es Apotheken, die liefern auch kostenlos aus und/oder sind in
unmittelbarer Nähe.

>> Diese Argumentationslinie würde ich gänzlich streichen. Du wirfst den
>> Apothekern damit indirekt Inkompetenz vor und bist nicht in der Lage,
>> das zu widerlegen.
>Denke ich nicht, denn der Hinweis, daß man bei verdünntem Insulin selbst
>Bolusinsulin vor dem Aufziehen schwenken muss stammt von einem Apotheker.
>Das ist bei industriell hergestellem U40 Bolus Insulin nicht nötig.

Das müssen diejenigen, die andere Konzentrationen als U40/U100
benötigen heute auch schon.

>> Und die benötigen alle U40? Kannst du das belegen?
>> (Außerdem solltest du die Pumpis mit geringer Basalrate dazunehmen,
>> die erhöhen die Zahlen dann wieder)
>Weisst du, wieviele Pumpis mit geringer Basalrate es gibt??

Keine Ahnung, ich bin nicht Jesus.

>> Keineswegs. Ich habe das schon mitbekommen. Da wurde dann mit einer
>> U40-Spritze aus einer U100 Ampulle entnommen. (2½ mal mehr Insulin als
>> geplant kann einem ganz schön den Tag vermiesen...)
>Kann ja sein, daß es hin und wieder so etwas gibt, aber das ist glaub ich
>eher ein Einzelfall und passiert wenn dann im kranken Haus.

In dem Fall, von dem ich gehört habe war es zuhause. Nicht alle
Pflegekräfte sind Volldeppen. (Obwohl ich persönlich da schon einige
kenne...)

>> Aber mit 140 Leutchen sehe ich da eher schwarz. Du solltest dich mal
>> mit den Diabetes-Spitzenverbänden in Verbindung setzen.
>Das sehe ich ähnlich und damit brauche ich auch gar nicht dort anzutanzen.
>Aber warten wirs mal ab. Die Aktion läuft ja erst 3 Tage.

Du schreibst, du hast 3000 Leute im Newsletter-Abo...

mfg
Jörg

Joerg Moeller

unread,
Feb 2, 2002, 5:01:29 PM2/2/02
to
"Christian Zentile" <christia...@diabetes-kids.de> schrieb:

>schon mal überlegt das kein Apotheker aus einer Penampule was nehmen wird.

[...]

So ein Blödsinn.

>P.S. anstatt hier gegenzu Agumentieren würde ich mich lieber bei der
>Initiative Pro U40 beteiligen !

Wer lesen kann ist klar im Vorteil! Ich habe mich bereits eingetragen
und ich will dem Michael nur die Schwachstellen in seiner
Argumentation aufzeigen. Wenn kein Wert darauf gelegt wird soll mir
das auch recht sein.

mfg
Jörg

0 new messages