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Meisterloses Rollenspiel

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Alex Schroeder

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Jun 10, 1999, 3:00:00 AM6/10/99
to
Meiner Meinung nach hat meisterloses Rollenspielen seine Reifepruefung
bestanden, es hat auf alle Faelle am zweiten Abend auch wieder
funktioniert. Die Geschichte war -- fuer ein Rollenspiel aus unserer
Gruppe -- sehr gut. Der Bericht steht auf folgender Seite:

http://www.geocities.com/TimesSquare/6120/meisterlos2.html

Zur Warnung: Die Story ist natuerlich fuer Leser von Geschichten
relativ oede, es hat auch einige Schwachpunkte -- es weiss bis zum
Schluss eigentlich niemand, wass das Ritual des weissen Ling ist --
aber als Abend war es super unterhaltend und zumindest fuer mich nie
spannend. Keine Meister-Spieler Solo-Sessions wo sich alle
langweilen, keine Raetsel die niemand loesen kann, keine langweiligen
Ueberland-Reisen, die keiner machen machen will.

Ich suche immer noch Leute, die das mal in der eigenen Runde
ausprobiert haben und bereit sind, ihre Erfahrungen mitzuteilen.

Alex.
--
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http://www.geocities.com/TimesSquare/6120/rpg.html

Clemens Schmitz

unread,
Jun 10, 1999, 3:00:00 AM6/10/99
to
Alex Schroeder wrote:
> als Abend war es super unterhaltend und zumindest fuer mich nie
> spannend.

Nie langweilig?

> Ich suche immer noch Leute, die das mal in der eigenen Runde
> ausprobiert haben und bereit sind, ihre Erfahrungen mitzuteilen.

Ich verfolge Eure Versuche immer mit grossen Interesse.

Was glaubst Du hat dazu beigetragen, dass der zweite Abend so viel
befriedigender verlief als der erste? Dass alle Spieler mehr Aufwand in
ihre Chars gesteckt haben oder einfach die Erafhrung, was beim letzten
Mal noch nicht so gut gelaufen ist?

Hast Du den Vorschlag, das Ende anzusprechen der Gruppe unterbreitet und
die haben ihn abgelehnt? Mich wuerde mal interessieren, warum ihr das
nicht mal ausprobiert habt.

Gruesse,

Clemens
--
They don't look quite like real science, but geography is just physics
slowed down and with a few trees stuck on it, and meteorology is full of
excitingly fashionable chaos and complexity.
-Terry Pratchett, Feet of Clay-

Alex Schroeder

unread,
Jun 10, 1999, 3:00:00 AM6/10/99
to
Clemens Schmitz <csch...@geo.uni-jena.de> writes:

> Alex Schroeder wrote:
> > als Abend war es super unterhaltend und zumindest fuer mich nie
> > spannend.
>
> Nie langweilig?

*blush*

Alles klar, haha.

> Was glaubst Du hat dazu beigetragen, dass der zweite Abend so viel
> befriedigender verlief als der erste? Dass alle Spieler mehr Aufwand in
> ihre Chars gesteckt haben oder einfach die Erafhrung, was beim letzten
> Mal noch nicht so gut gelaufen ist?

Ich habe mich als einziger auf den zweiten Abend vorbereitet. Die
Vorbereitungen waren trivial und hatten -- denke ich -- wenig Einfluss
auf das Spiel. Vorbereitung war also nicht der bestimmende Faktor.

An mindestens zwei Stellen haben wir den konkreten Entschluss gefasst,
Dialoge auszuspielen, weil wir uns als Resultat vom ersten Abend
gemerkt hatten, dass wir die Dialoge zuwenig ausspielten.

Dies steht hier:
http://www.geocities.com/TimesSquare/6120/meisterlos1.html#5

Die erste Situation fuehrte zum Gespraech der Berater des Gottkaisers,
war also eindeutig ein Hoehepunkt des Abends. Die zweite Situation
wurde einfach lustig, ein Art Comedy Einlage: Wir stritten uns ein
wenig, beruhigten uns wieder, besprachen unsere Lage.

Ich hatte generell das Gefuehl, dass die Dialoge sich stark gebessert
hatten. Als wir die Visionen bei der Statue der Kaktusbluetenfrau
hatten, wurde die Vision von Gen, die ja viel ausfuehrlicher
beschrieben wurde als die Vision von Ahira, im Dialog zwischen dem
Spieler von Gen dem Spieler von Ahira (der sozusagen kurz die Rolle
des Meisters uebernahm) ausgearbeitet:

Meister: Du siehst Dein Leben vor Dir mit all den Abzweigungen, wo Du
anders haettest entschieden koennen.
Gen: All die nie gesehenen Siege, all die entgangenen Niederlagen.
Immer waehlte ich den sicheren Weg.
Meister: Du ueberblickst die moeglichen Leben, die Du jetzt fuehren
koenntest. Vor allem die angenehmen Versionen.
Gen: Ein Regenbogenturm in der Wueste...

usw.

Diese Methode, moeglichst viele Dialoge, hat sehr gut funktioniert.
Vielleicht habe ich das unbewusst gemacht, weil ich die Tips im Amber
Regelwerk so gut finde. Andererseits ist dies auch ein automatischer
Prozess, der beim meisterlosen Rollenspiel greifen kann -- wenn es
naemlich einem Spieler langweilig wird, so kann er einfach die Rolle
des Meisters uebernehmen und in den Dialog eingreifen.

Wir hatten uebrigens eine kleine Diskussion am Anfang, wo wir ueber
die Art sprachen, wie ein temporaerer Meister zu reden hat. Wir
beschlossen, dass man immer dann, wenn andere Spieler reagieren
koennten, eine kleine Hoeflichkeitspause machen sollte, damit jeder
etwas einwerfen, der das Beduerfnis dazu hat. So etwas macht man ja
in normalen, hoeflichen Gespraechsrunden auch (wenn auch nicht
unbedingt unter Freunden, haha).

> Hast Du den Vorschlag, das Ende anzusprechen der Gruppe unterbreitet
> und die haben ihn abgelehnt? Mich wuerde mal interessieren, warum
> ihr das nicht mal ausprobiert habt.

Ja, haben wir im Restaurant vorher besprochen und abgelehnt. Gruende
waren die folgenden:

* Es ist unklar, was wir als Abbruchkriterium verwenden sollen:
Sowohl die Spiel-Zeit als auch Personen und Schauplatz der
Schlussszene fanden wir zu einschraenkend.

* Ein Vorteil dieser Art zu spielen ist ja, dass es so spannend ist,
weil keiner weiss, was uns noch erwartet. Deswegen wollten wir uns
nicht festlegen, um diesen besonderen Moment nicht zu verlieren.

* Wir beschlossen, dass jeder Spieler waerend dem Spiel das Ende
ankuendigen koenne, wenn er dies wolle. Von diesem Recht hat
schlussendlich niemand gebrauch gemacht.

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