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Leitwert gleich?

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Michael Meyer

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Apr 8, 1998, 3:00:00 AM4/8/98
to

Moin,

Tatzeit: vormittags bei strahlend blauem Himmel, Sonne seitlich
im Ruecken, ca. 10:00 Uhr Sommerzeit.
Tatmotiv: Landschaft mit Burgruine drauf.
Tatwaffe: Canon EFM mit diesem Standard-Normal-Zoom-Objektiv.
200er Diafilm.
Tat: Ich habe versehentlich statt auf Automatik zu schalten, die
BZ 1000stel Sek eingestellt, Blende auf Automatik.
Entsprechend des Leitwertes rechnete mir die Kamera nun eine recht
offene Blende aus, klick - Bild belichtet.
Dann habe ich meinen *Fehler* bemerkt, BZ auf Automatik zurueckgestellt,
Blende auf Automatik gelassen. Nun rechnete mir die Kamera groessere
mittlere BZ aus und entsprechend dem Leitwert des Filmes eine kleinere
Blende, klick - gleiches Motiv nochmal belichtet.
Und hinterher beim Dia betrachten war ich erstaunt, da bei ersterem Bild
der Himmel wesentlich blauer, eigentlich schoener kam, als beim zweiten
Bild. Ich dachte immer, bei gleichen Leitwerten, also Blenden/BZ-
Verhaeltnissen muesste auch das Blid gleich belichetet werden?
Oder warum bekam ich zwei unteschiedlich *gefaerbte* Dias?

MFG Meikel.

Thomas Schreyegg

unread,
Apr 8, 1998, 3:00:00 AM4/8/98
to

Es koennte unter Umstaenden sein, dass Deine Kamera falsch gemessen hat.
Allerdings konnte bei 1/1000 Sekunde die Blende nur bis, sagen wir mal,
5.6 geöffnet werden (eine größere Blende war nicht mehr da). Also hat
die Kamera das Bild "unterbelichtet". Das zweite Bild hat sie dann
"korrekt" belichtet, sie hat es also so aufgenommen, wie sie dachte,
dass es richtig sei. Zufaellig aber hatte die Kamera falsch gemessen,
und das eigentlich "falsch" belichtete erste Bild war "richtig". Ein
schönes Beispiel dafür, daß Programmautomatik zu nix taugt, außer im
Vollrausch auf Partys andere Vollräuschige zu knipsen...

Tom II

Roland Reiss

unread,
Apr 8, 1998, 3:00:00 AM4/8/98
to

Michael Meyer wrote:

[..]

> Und hinterher beim Dia betrachten war ich erstaunt, da bei ersterem Bild
> der Himmel wesentlich blauer, eigentlich schoener kam, als beim zweiten
> Bild. Ich dachte immer, bei gleichen Leitwerten, also Blenden/BZ-
> Verhaeltnissen muesste auch das Blid gleich belichetet werden?
> Oder warum bekam ich zwei unteschiedlich *gefaerbte* Dias?


Zwei moegliche Ursachen: Entweder Dein Objektiv mogelt bei der
Maximaloeffnung, das ist leider ueblich, oder es hat bei weit offener
Blende eine starke kuenstliche Vignettierung, die zu einer geringeren
Belichtung, sprich hoeheren Farbsaettigung des Himmels fuehrt. Oder eine
Kombination beider Effekte.

--
Roladn Reiss

Detlef Meissner

unread,
Apr 8, 1998, 3:00:00 AM4/8/98
to

Das Automatik nichts taugt ist mehr als uebertrieben. Ich fotografiere
seit ca 20 Jahre mit meheren Automtikkameras und habe bei Dias nur bei
ca. 1% der Aufnahmen Belichtungsfehler. Diese wurdenzum Teil in Kauf
genommen.
In schwierigen Situationen wird eine selktive Belichtungsmessung
(Handbelichtungsmesser oder nach Kamera Messwertspeicherung, mit
Graukarte) durchgeführt. Man muss nur die Grenzen kennen. Für
Urlaubfotos reicht die Automtik!

Gruss Detlef

Hendrik

unread,
Apr 8, 1998, 3:00:00 AM4/8/98
to

Michael Meyer wrote:

> Oder warum bekam ich zwei unteschiedlich *gefaerbte* Dias?
>

Klarer Fall! Der Osterhase war schuld. :-) Da er noch alles in
Handarbeit färbt, sind diese Unterschiede nur natürlich.

Frohe Ostern,

Hendrik

PS: Die richtige Blende bei Sonnenschein, 200 ASA und 1/1000s ist 5,6.
Dieses wird wahrscheinlich die größte Blende an Deinem Zoom gewesen
sein. Die Kamera wollte sicher die Blende noch etwas mehr öffnen, konnte
aber nicht. Bei der zweiten Aufnahme konnte genauso belichtet werden,
wie der Belichtungsmesser das vorschlug.

Der Belichtungsmesser zeigte also aufgrund der wahrscheinlich dunklen
Landschaft zuwenig an und belichtete dann bei der zweiten Aufnahme über,
was bei der ersten aufgrund der geringen Lichtstärke des Zooms nicht
möglich war (sonst hätten beide Dias die gleiche Helligkeit gehabt).

Tip: Kauf Dir eine Neutralgraukarte und führe an ihr eine Ersatzmessung
durch. So werden Deine Dias (fast) immer gut belichtet. Graukarten gibt
es bei

http://www.fotowand.com/index1.htm

Hoffe Dir geholfen zu haben,

Hendrik

Michael Meyer

unread,
Apr 9, 1998, 3:00:00 AM4/9/98
to

Thomas Schreyegg wrote:
>
>
> Es koennte unter Umstaenden sein, dass Deine Kamera falsch gemessen hat.
> Allerdings konnte bei 1/1000 Sekunde die Blende nur bis, sagen wir mal,
> 5.6 geöffnet werden (eine größere Blende war nicht mehr da)....

Moin Tom II,

nein, falsch gemessen hat sie, glaube ich, nicht. Und zwar wuerde
bei nicht ausreichender Blende der Wert im Sucher blinken - Achtung,
Fehlmessung - und genau das hat die Kamera aber nicht getan.

MFG Meikel.

Michael Meyer

unread,
Apr 9, 1998, 3:00:00 AM4/9/98
to

Hendrik wrote:
>
> Klarer Fall! Der Osterhase war schuld. :-) Da er noch alles in
> Handarbeit färbt, sind diese Unterschiede nur natürlich.
>
> Frohe Ostern,
>

Moin Hendrik,

hihi, gleichfalls.....

> PS: Die richtige Blende bei Sonnenschein, 200 ASA und 1/1000s ist 5,6.
> Dieses wird wahrscheinlich die größte Blende an Deinem Zoom gewesen

> sein. Die Kamera wollte sicher die Blende noch etwas mehr öffnen...

siehe mein zweites Posting zu Tom II.

MFG Meikel.

Dieter Lefeling

unread,
Apr 9, 1998, 3:00:00 AM4/9/98
to

Roland Reiss wrote:
>
> Zwei moegliche Ursachen: Entweder Dein Objektiv mogelt bei der
> Maximaloeffnung, das ist leider ueblich, oder es hat bei weit offener
> Blende eine starke kuenstliche Vignettierung, die zu einer geringeren
> Belichtung, sprich hoeheren Farbsaettigung des Himmels fuehrt. Oder eine
> Kombination beider Effekte.

Das mit dem "leider ueblich" war wohl schon immer traurige Wahrheit.
Obwohl die angegebene Lichtstaerke i.d.R. zumindest so in etwa stimmt,
d.h. der rein *geometrische* Wert, kommt aus den genannten Gruenden
effektiv weniger Licht am Film an als rechnerisch zu erwarten waere.
Daher finde ich es auch voelligen Quatsch, sich etwa ein 1,2/50 statt
eines 1,4ers zu besorgen (solange man da nicht einen ganz bestimmten
Vorteil nutzen will). Der Unterschied zwischen 1,2 und 1,4 betraegt
rechnerisch 1/2 oder 1/3 Blende (je nachdem, wie man den Nennwert 1,2
interpretiert). Wenn das 1,2er dann nur minimal staerker vignettiert als
das 1,4er (was zunaechst mal zu erwarten ist), ist der Vorteil schon
wieder futsch. Was bleibt ist ein voluminoeseres Objektiv mit i.d.R.
weniger guten Allround-Eigenschaften als das 1,4er-Pendant.

Dieser Oeffnungsfehler ist natuerlich aergerlich, aber man kann damit
leben. Man weiss dann eben, dass das 1,8/85 effektiv etwa Blende 2
liefert und das 3,5er Blende 4. Soweit ich mich erinnere, hat Roland
sich mal als (Ex?) Minolta-MD-User geoutet. Dann duerfte er einer der
wenigen sein, die sich mit dem Problem nicht so sehr herumschlagen
muessen: Minolta kannte das Problem nicht nur, sondern hat im MC/MD -
Bajonett auch was dagegen getan: Bei offener Blende wurde der Kamera
einfach eine geringfuegig kleinere Blende vorgegaukelt. Man kann das gut
im Sucher beobachten, wenn man etwa ein 2,8er Objektiv von 4 auf 2,8
stellt. Die Anzeige geht nicht um eine volle Stufe nach kuerzer, sondern
nur um 1/2 bis 2/3. Ich frage mich, warum das heute kein Hersteller mehr
macht. Mit dem ganzen elektronischen Zeugs muesste das doch ein Leichtes
sein. Zumal der Fehler offensichtlich recht einheitlich in der gleichen
Groessenordnung liegt.

D.

Rainer Scholl

unread,
Apr 9, 1998, 3:00:00 AM4/9/98
to

On Wed, 08 Apr 1998 13:42:47 +0100, Detlef Meissner <Detlef....@alcatel.de>
wrote:

>Das Automatik nichts taugt ist mehr als uebertrieben. Ich fotografiere
>seit ca 20 Jahre mit meheren Automtikkameras und habe bei Dias nur bei
>ca. 1% der Aufnahmen Belichtungsfehler. Diese wurdenzum Teil in Kauf

>genommen. =

Hallo Detlef,

1% Fehlbelichtung, und das bei Dias?
Nur ein Bild pro 3 Filme fehlbelichtet?
Selbst mit meiner Matrixmessung schaffe ich das nicht, früher mit
Integralmessung war die Ausschußquote noch größer.
Was ist der Trick?

Rainer

Rainer Scholl

unread,
Apr 10, 1998, 3:00:00 AM4/10/98
to

On Fri, 10 Apr 1998 22:04:51 +0200, bre...@popmail.oche.de (Birger Bremke)
wrote:

>rainer...@home.ivm.de (Rainer Scholl) wrote:
>
>>1% Fehlbelichtung, und das bei Dias?
>>Nur ein Bild pro 3 Filme fehlbelichtet?
>>Selbst mit meiner Matrixmessung schaffe ich das nicht, früher mit
>>Integralmessung war die Ausschußquote noch größer.
>>Was ist der Trick?
>

>Übung und Konzentration. ...

Hallo Birger,

so wie ich Detlef verstanden habe, meinte er, daß seine Automatik fast immer
(bis auf 1%) richtig belichtet (bei Dias!). Also ohne daß er eingreift. Einfach
abdrücken und die Automatik entscheiden lassen.
Mit übung und Konzentration, daß heißt also, sich eben nicht auf die Automatik
zu verlassen, ist natürlich alles möglich (wenn man's kann).

Frohe Ostern
Rainer

Roland Reiss

unread,
Apr 10, 1998, 3:00:00 AM4/10/98
to

Dieter Lefeling wrote:

[..]

> Dieser Oeffnungsfehler ist natuerlich aergerlich, aber man kann damit
> leben. Man weiss dann eben, dass das 1,8/85 effektiv etwa Blende 2
> liefert und das 3,5er Blende 4. Soweit ich mich erinnere, hat Roland
> sich mal als (Ex?) Minolta-MD-User geoutet. Dann duerfte er einer der
> wenigen sein, die sich mit dem Problem nicht so sehr herumschlagen
> muessen: Minolta kannte das Problem nicht nur, sondern hat im MC/MD -
> Bajonett auch was dagegen getan: Bei offener Blende wurde der Kamera

Ja stimmt. Ich hab' noch 'ne XE und XD im Schrank rumliegen, zusammen
mit einem 1.2/58mm, 1.7/85mm und ein paar anderen Goodies. Minolta war
m.E. die einzige Firma, die sich des Problems der Vignettierung bei
voller Öffnung angenommen und eine entsprechende (automatische)
Korrektur eingebaut hat.



> einfach eine geringfuegig kleinere Blende vorgegaukelt. Man kann das gut
> im Sucher beobachten, wenn man etwa ein 2,8er Objektiv von 4 auf 2,8
> stellt. Die Anzeige geht nicht um eine volle Stufe nach kuerzer, sondern
> nur um 1/2 bis 2/3. Ich frage mich, warum das heute kein Hersteller mehr
> macht. Mit dem ganzen elektronischen Zeugs muesste das doch ein Leichtes
> sein. Zumal der Fehler offensichtlich recht einheitlich in der gleichen
> Groessenordnung liegt.

Ich habe leider das Gefühl, dass bei dem modernen AF-Kram diese
Korrektur nicht mehr oder nicht in dem Ausmass wie früher gemacht wird.
Aufnahmen bei voller Öffnung sind idR einen Tick dunkler als
abgeblendet. In der Bildmitte stimmt's zwar, aber die Randzonen saufen
bei entsprechenden Motiven gerne ab. Frueher war alles viel einfacher.
Da waren Mattscheiben noch matt und haben eine Menge Licht fuer den
Belichtungsmesser gestreut. Heute sind Mattscheiben sehr viel
transparenter und wechselwirken stark mit dem gerade eingesetzten
Objektiv. In Wirklichkeit sind's ja Fresnellinsen, die zusamen mit dem
Okular ein optisches System mit einer bestimmten Öffnung (Lichtstärke)
darstellen. Und da passieren merkwürdige Dinge:

Bei meiner XD sehe ich deutlich den Helligkeitssprung, wenn ich von 1.2
auf 2 abblende, bei der 9000AF sieht man's gerade noch, und bei der 9xi
oder 700si gibt es im Sucher nicht den geringsten Helligkeitsunterschied
zwischen 1.4 und 2. Erst ab 2.4 sieht man einen minimalen Unterschied.
Das Argument, dass lichtstarke Objektive hellere Sucherbilder erzeugen
oder sich leichter scharfstellen lassen, hat also bei 'modernen' Kameras
keine Gültigkeit mehr.

--
Roland Reiss

Jens Herminghausen

unread,
Apr 20, 1998, 3:00:00 AM4/20/98
to

Bei lichtstarken Objektiven tritt auch eine Vignettierung durch das
Kameragehäuse, Spiegelkasten, auf. Dieses kenne ich z. B. von der Minolta
mit dem MD 1,2/50mm. Bevor man also viel Geld in ein lichtstarkes Objektiv
investiert, vorher mal das Objektiv auf das Gehäuse montieren und durch die
geöffnete Rückwand und Verschluß überprüfen, ob das Gehäuse zur
Vignettierung führt!
Jens Herminghausen

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