***schnipp***
Der Zündholzkönig und sein Monopol
In der Zeit von 1929 bis 1983 bestand in Deutschland ein Zündholzmonopol.
Initiator dieses Monopols war der schwedische Industrielle und Finanzier
Ivar Kreuger (1880-1932) der 1908 mit einem Bauunternehmen seine
Geschäftskarriere begonnen hatte. Im Jahre 1913 strukturierte er seine Firma
in ein Finanz- und Streichholzimperium Svenska Tändsticks AB (STAB) um.
Diese Firma ist seit 1917 international unter der Bezeichnung Swedish Match
Company bekannt. Bis 1931 hielt der "Zündholzkönig" Kreuger über mehrere
Holdinggesellschaften mit etwa 150 Firmen in 33 Ländern eine Monopolstellung
auf dem internationalen Zündholzmarkt. Auf dem Höhepunkt kontrollierte die
Firma 60 % der Weltproduktion für Zündhölzer. Im Zuge der
Weltwirtschaftskrise und aufgrund der übereilten Expansionspolitik kam die
Firma in finanzielle Schwierigkeiten und Kreuger verstrickte sich in
betrügerische Spekulationsgeschäfte. Im Jahre 1932 beging er in Paris
vermutlich Selbstmord.
Heute ist die Swedish Match Company ein abgespaltener Teil des früheren
Mischkonzern mit Schwerpunkten im Zigarren- und Tabakhandel und immer noch
Weltmarktführer bei den namensgebenden Zündhölzern.
Die aggressiven Expansionsmethoden Kreugers waren stets dieselben: Zuerst
schwächte er mit Dumpingpreisen die nationalen Hersteller, dann übernahm er
sie bis er den Markt beherrschte. Als Krönung seines Monopols wandte er sich
dann an die jeweilige Regierung und verhandelte um die Gewährung des
gesetzlichen oder vertraglichen Zündholzmonopols als Gegenleistung für
langfristige günstige Kredite an den Staat.
So geschah dies auch in der Weimarer Republik als Kreuger 1929 über
Beteiligungen etwa 65 % des deutschen Zündholzmarktes kontrollierte. Die
Staatskassen der Republik waren durch Reparationszahlungen und durch die
Weltwirtschaftskrise stark geschwächt, so dass Kreugers Angebot eines
Kredites über $ 125 Mio. als Gegenleistung für das Zündholzmonopol der
Regierung gerade recht kam. Am 29.01.1930 wurde das "Zündwarenmonopolgesetz"
durch den Reichstag verabschiedet und fortan waren nur noch Streichhölzer
von der "Deutschen Zündwaren-Monopolgesellschaft" erhältlich. Die deutschen
Hersteller bekamen Produktionskontingente zugeteilt, Firmenneugründungen und
Exporte waren verboten. Die Reichsanleihe lief vereinbarungsgemäß über 53
Jahre und da sich die Bundesrepublik Deutschland als Rechtsnachfolgerin des
Deutschen Reiches verstand, wurde das Zündholzmonopol erst zum 15.01.1983
(!) aufgehoben.
Das Branntweinmonopol als letztes Finanzmonopol besteht aber weiterhin...
Weitere Informationen:
Der Weltmarktführer für Zündhölzer: Swedish Match AB
<http://www.swedishmatch.com/eng/>
KM Zündholz International Karl Müller GmbH, Meckesheim
<http://www.km-zuendholz.de/>
Riesaer Zündhölzer, Geschichte des früheren DDR-Monopolisten
<http://www.mdr.de/geschichte/archiv/personen/riesa.htm>
Private Sammlerhomepage mit guter Zündhölzer-Linkliste
<http://home.t-online.de/home/Hans.Gruener/docs/ma_links.htm>
>Der Zündholzkönig und sein Monopol
[...]
Hallo Marcus, Daft,
erstmal schönen Dank für die drei Berichte.
Es ist ja schon erstaunlich, welche politischen Auswirkungen so ein
kleines Stück Holz hatte und dass es trotz Billigfeuerzeuge bis heute
überlebt hat.
Ich benutze ausschliesslich Streichhölzer. Die gehören doch irgendwie
zur Pfeife dazu.
Es würde mich mal interessieren, wie es andere mit dem Feuermachen
halten.
Schönen Sonntag
Gruss Rolf
> Es würde mich mal interessieren, wie es andere
> mit dem Feuermachen halten.
Das hatten wir schon mal ;-)
Ist aber schon lange her.
Ich mache es so:
Zu Hause und im Büro -> Zündhölzer
Draußen und anderswo -> Feuer(schmeiß-weg-wenn-leer)zeug
Tschüs Jörg Busack.
(Broken Flake 7 in Aldo Morelli)
>Das hatten wir schon mal ;-)
>Ist aber schon lange her.
Hallo Jörg, daft,
um einen doppelten Thread zu vermeiden, hatte ich vorher mal bis
August 2000 nachgeschaut, aber nicht viel darüber gefunden. Vielleicht
habe ich aber auch nicht alle Postings.
>Draußen und anderswo -> Feuer(schmeiß-weg-wenn-leer)zeug
Ich habe mir mal mit so einem Feuerzeug den Daumen verbrannt. Seit dem
nur noch Holz ;-).
Einige Feuerzeuge halten auch die Gasflamme nicht stabil. Es passiert
auch, dass sich der Gasstrom mal verschluckt und dann heftig auf die
Asche pustet.
Gruss Rolf
Also ich verwende zum Anzünden meiner Pfeife ausschließlich Streichhölzer,
wofür mir die deutsche Zündholzwarenindustrie äußerst dankbar ist. Sorge
ich doch für einen ungeheuren Verbrauch und damit für eine gesteigerte
Nachfrage und Umsatz an diesen Dingerchen, und ein hoher Umsatz schafft
möglicherweise stabile Arbeitsplätze.
Als Notreserve habe ich allerdings noch ein Einweggasfeuerzeug in der
Tasche, dieses benütze ich aber sehr selten, praktisch nur dann wenn ich im
Weitdraußen bin und meine Zündhölzer zur Neige gehen.
bis bald
joachim
RB in ner Nording
Was ich an dem Teil mag: Es ist handwerklich sehr gut gearbeitet, die
Funktionalität ist sehr durchdacht und auf "robust" gebaut. Vorher hatte ich
viele verschiedene (durchaus nicht billige) Feuerzeuge, die aber alle nach
1-1,5 Jahren ihre "Macken" bekamen (ungleichmäßiger Gasasutritt, Mechanik
"ausgeleiert", etc.). Die Dinger sind zwar nicht billig aber ihr Geld
absolut wert. So sollten eigentlich alle Gebrauchsgegenstände sein...
Ciao,
Andreas
>Es würde mich mal interessieren, wie es andere mit dem Feuermachen
>halten.
Hallo Rolf,
bis etwa vor einem halben Jahr habe ich ein Pfeifenfeuerzeug
verwendet, doch im Moment bin ich eher auf dem "Holzweg".
An den Hoelzern stoert mich eigentlich nur, dass man einen
Aschenbecher braucht.
Verona macht uebrigens mit 88 Prozent Feuer...
Gruss, Detlev
> Es würde mich mal interessieren, wie es andere mit dem Feuermachen
> halten.
Nabend Rolf,
Zündhölzer, aber nur die richtigen "Pibetandsticker" aus DK oder die
Zündis von DP (aus Schweden). Die Hausfrauen-Version ist mir zu kurz
und IMHO stinken sie auch beim Abbrand.
Ausserdem habe ich noch ein paar Pfeifen-Feuerzeuge hier rumfliegen,
nehme ich hauptsächlich um den letzten Rest in Brandzu setzen oder im
Freien bzw. beim Autofahren.
Gruß
Wolf
Daddy's in Aldo Morelli Bent
--
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http://wjuergens.bei.t-online.de/index.html
>Die Hausfrauen-Version ist mir zu kurz
>und IMHO stinken sie auch beim Abbrand.
Hallo Wolf, daft,
das kann ich eigentlich nicht sagen. Das Material ist bei beiden
Hölzern gleich, nur die Abmessungen sind verschieden. Die kurzen
reichen mir aber zum Anzünden.
So eine Old Boy Technik hat schon was. Ich war schon drauf und dran
mir eins zuzulegen, habe es dann aber in Pfeife und Tabak angelegt.
Ich weiss genau, wenn ich so ein Feuerzeug hätte, ich würde immer
wieder zu den Hölzern greifen.
Gruss Rolf
> So eine Old Boy Technik hat schon was. Ich war schon drauf und dran
> mir eins zuzulegen, habe es dann aber in Pfeife und Tabak angelegt.
> Ich weiss genau, wenn ich so ein Feuerzeug hätte, ich würde immer
> wieder zu den Hölzern greifen.
Das groesste Problem bei Feuerzeugen ist, dass sie immer verschwinden, das
ist gerade bei Feuerzeugen jenseits der fuenf-Mark-Grenze immer sehr
aergerlich, und bei denen im Danpipe-Katalog schon bald ein
Weltuntergang... ich fahre ganz gut damit, in meiner Wohnung (und der
meiner Freundin und der aller meiner Kumpel, bei denen ich ab und zu
aufschlage) Zuendholzpaeckchen strategisch guenstig zu verteilen, da ist
der Verlust nicht so schmerzhaft und auch die Kratzer im Karton, wenn
jemand versucht, damit ein Bier zu oeffnen, sind nicht so tragisch :-)
Joerg
> erstmal schönen Dank für die drei Berichte.
Dank nicht mir, sondern Uwe Hesse, des die drei Artikel geschrieben hat.
> Es würde mich mal interessieren, wie es andere mit dem Feuermachen
> halten.
Früher nur Streichholz. Später, aus Frust über das mühsame Anzünden im
unteren Drittel, verstärkt mit Feuerzeug. Seitdem mir meine Frau ein Old Boy
geschenkt hat, nur noch damit.
Gruß
Marcus
--
"... in a community of pipes is a community of hearts."
Herman Melville
Hallo ! Einwegfeuerzeuge -,99 DM 2 Stück beim REAL :o)
Gruss Gert
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Danke für eure zahlreichen Antworten. Letztlich kann man sagen, dass
das gute, alte Streichholz sich immer noch einiger Beliebtheit
erfreut. Vielleicht kommen ja auch wieder die alten Kienspäne in Mode.
Das gibt dan schönes Harzaroma an den Tabak.
Gruss Rolf
> dazu. Es würde mich mal interessieren, wie es andere mit dem Feuermachen
> halten.
>
> Schönen Sonntag Gruss Rolf
Pfeifenfeuerzeug zum Nachfüllen
Johann