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Der Gupf - Neues aus Liliput

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Thomas Wollermann

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Nov 4, 1998, 3:00:00 AM11/4/98
to
Duden, Die Deutsche Rechtschreibung, 1991:
Gupf, der; -[e]s, Plur. Güpfe, österr. -e (südd., österr. ugs. u schweiz.
mdal. für Gipfel, Spitze; stumpfer Teil des Eies)

Wahrig, Deutsches Wörterbuch, 1997:
Gupf (... oberdt.) Gipfel, Spitze (z.B. des Eies); Häufung, Übermaß
[=Kuppe]


Was denn? Bezeichnet "Gupf" nun das stumpfe oder das spitze Ende des Eies?
Oder hängt das davon ab, von welchem Ende her man sein Frühstücksei
bevorzugt auslöffelt?

Und wie heißt eigentlich das andere Ende des Eies? Mein sprachliches
Symmetriebedürfnis leidet seit langem darunter, daß ich nur ein Eiende
benennen kann.

Thomas


Ralf

unread,
Nov 4, 1998, 3:00:00 AM11/4/98
to
Thomas Wollermann wrote:

> Und wie heißt eigentlich das andere Ende des Eies? Mein sprachliches
> Symmetriebedürfnis leidet seit langem darunter, daß ich nur ein Eiende
> benennen kann.
>
> Thomas

Hallo Thomas,

man könnte das Bennenungsproblem mathematisch angehen. Das eine Ende ist das
mit dem größeren Krümmungsradius (das stumpfe), das andere das mit dem
kleineren (das spitze). Ich schlage daher folgende Bezeichnungen für die
beiden Eierenden vor:

- KKE = Kleiner Krümmungsradius Eiende
- GKE = Großer Krümmungsradius Eiende

Das hört sich dann so an:

"Schatz, machst Du mir bitte ein Ei. Sechseinhalb Minuten, und, ach, bevor
ichs vergeß, schlag es doch bitte am KKE auf. Danke."

EInverstanden?

Ralf

--
ATTENTION !!

Substitute all the 'x' in my email with 'e'

Thomas Wollermann

unread,
Nov 4, 1998, 3:00:00 AM11/4/98
to

W. Meyer-v. Gagern <gag...@gmx.de> schrieb im Beitrag

> 'Gupf' ist eng mit 'Gipfel' verwandt, wobei unklar ist, ob 'Gipfel' auf
> 'Gupf' zurückgeht oder umgekehrt (also das Problem mit der Henne und dem
> Ei; wie passend!). Es ist ebenfalls verwandt mit 'Kuppe', welche i.d.R.
> als 'abgerundeter Gipfel, gerundetes Endstück' definiert wird.

Danke für die Informationen.

> Mit dem Hinweis auf Kuppe deutet also auch Wahrig auf die abgerundete
> Spitze des Eies hin.
> 'Spitze' kann hier m.E. ebenso relativ wie das Wort 'Ende' benutzt
> werden, wenn man es lediglich in der Bedeutung von 'höchster Punkt'
> verwendet. Es kommt dann auf die Betrachtungsweise an, also wie herum man

> das Ei hält.

Das ist aber jetzt, mit Verlaub, ein ziemlicher Eiertanz. Mit Deiner
Behauptung, es sei relativ, was die Spitze eines Eies ist, willst Du Dich
wohl aus dem Streit zwischen "Big endians" und "Little endians"
heraushalten, aber das hat schon in Lilliput (wer wohl auf die Idee kam,
daß man das im Deutschen besser mit einem l weniger schreibt - Liliput?)
keinem was genutzt. Ein wohlgeratenes Ei ist doch bekanntlich eiförmig.
Seine Eiform bringt es mit sich, daß es zwei abgerundete Enden hat, und
zwar ein (relativ) spitzes und ein stumpfes. Was die Spitze eines Eies ist,
scheint mir also nicht fraglich. Relativ dagegen ist beim Ei, was oben und
was unten ist. Und zwar hängt das meist davon ab, wie herum man es in den
Eierbecher stellt.

Nun behauptet der Duden, der Gupf sei das stumpfe Ende, Wahrig sagt, das
spitze. Man sollte die beiden Redaktionen mal zu einem Arbeitsfrühstück
zusammenführen, um diese Frage zu klären.

> In der Bedeutung von 'spitz zulaufendes Ende' würde ich damit jedoch das
> Gegenteil von Gupf, also den spitzen Teil des Eies bezeichnen.

Sorry, ich kann Dir nicht folgen. Also hat ein Ei für Dich doch ein spitzes
Ende? Dann ist die doch auch die Spitze, oder? Und was ist jetzt für Dich
der Gupf? Das stumpfe? Weil es im Duden steht oder weil Du Dein
Frühstücksei verkehrt herum ißt?


Thomas

(Hinweis: Friedrich Kluges Etymologisches Wörterbuch (23. Aufl., also die
neueste) gibt es jetzt auch, wie ich heute in einer Buchhandlung gesehen
habe, in einer Taschenbuchausgabe für 39,80. Der Preis der gebundenen
Ausgabe beträgt 80 DM.)


Michael Ottenbruch

unread,
Nov 4, 1998, 3:00:00 AM11/4/98
to
Am Wed, 4 Nov 1998 15:17:49 +0100, schrieb gag...@gmx.de (W. Meyer-v.
Gagern):

> >Und wie heißt eigentlich das andere Ende des Eies? Mein sprachliches
> >Symmetriebedürfnis leidet seit langem darunter, daß ich nur ein Eiende
> >benennen kann.
>

> Gruß, Wolfram

Beide Begriffe sind hier in der Gegend dafür nicht gebräuchlich...
--
...und tschuess!

Michael
E-mail: M.Otte...@sailor.ping.de

Kai U. Mueller

unread,
Nov 4, 1998, 3:00:00 AM11/4/98
to

Thomas Wollermann schrieb:

> Duden, Die Deutsche Rechtschreibung, 1991:
> Gupf, der; -[e]s, Plur. Güpfe, österr. -e (südd., österr. ugs. u schweiz.
> mdal. für Gipfel, Spitze; stumpfer Teil des Eies)
>
> Wahrig, Deutsches Wörterbuch, 1997:
> Gupf (... oberdt.) Gipfel, Spitze (z.B. des Eies); Häufung, Übermaß
> [=Kuppe]

Brockhaus Enzyklopädie, Deutsches Wörterbuch in drei Bänden, 1995:Gupf, der;
-(e)s, Güpfe, österr.: -e (mhd. gupf, H. u.) (südd., österr., schweiz.
mundartl.): a, Gipfel, Spitze; b, (oberer) abgerundeter Teil von etw.; bei
einem Gefäß o. ä. über den Rand ragender Teil des Inhalts: auf der Tasse
Kaffee einen G. mit Obers machen; der G. (das stumpfere Ende) des Eies.

Bertelsmann, Die neue deutsche Rechtschreibung, 1996:
Gupf, m.1-1. süddt., österr., schweiz.: Gipfel, Spitze (z. B. des Eies); 2. in
Österr. auch: Zugabe

Tja, 2:2, insgesamt aber eine deutliche Erweiterung der Anwendungsbereiche.
Scheint wieder einmal zu bestätigen, dass man tatsächlich alle möglichen
Wörterbücher frequentieren muss, um dann zwar viel mehr, aber immer noch
nichts genau zu wissen.

Interessant ist auch die Verteilung der Definitionen: Die Platzhirsche (Duden
und Brockhaus) beharren auf dem stumpfen Ende, die Rivalen (Wahrig und
Bertelsmann) kontern mit der Spitze.

Zeit also für das Listenkommando "Regionalismen sind toll", Abt.
Ober-Über-Deutsch: Wie benutzen´s die Dosigen (für Fischköpfe: dies ist eine
mir im Bajuwarischen begegnete Ergänzungsform zu den Hiesigen=Einheimischen,
welche für Auswärtige verwendet wurde, die zwar nicht von hier sind, aber
immerhin keine vaterlandslosen Gesellen, sondern wenigstens, wenn schon nicht
hier, so doch irgendwo heimisch, nämlich genau do irgendwo)?

> Was denn? Bezeichnet "Gupf" nun das stumpfe oder das spitze Ende des Eies?
> Oder hängt das davon ab, von welchem Ende her man sein Frühstücksei
> bevorzugt auslöffelt?

Auslöffeln is´egal. Wichtig ist, wo du dein Messer guillotinenhaft verwendest,
um das Ei zu "gupfen".

> Und wie heißt eigentlich das andere Ende des Eies? Mein sprachliches
> Symmetriebedürfnis leidet seit langem darunter, daß ich nur ein Eiende
> benennen kann.

Du willst sprachliche Symmetrie? Bist du sicher? Gaaaaaanz doll sicher? Keine
Ausnahmen, Anachronismen, veraltete Wendungen, Regionalismen, Überraschungen
.... halt interessante Asymmetrien?

> Thomas

... the Bürokrator.

Bis denn,

Kai


Thomas Wollermann

unread,
Nov 5, 1998, 3:00:00 AM11/5/98
to

Ralf <ralf.j...@fuzzy-onlinx.dx> schrieb im Beitrag
<36407DCF...@fuzzy-onlinx.dx>...

> man könnte das Bennenungsproblem mathematisch angehen. Das eine Ende ist
das
> mit dem größeren Krümmungsradius (das stumpfe), das andere das mit dem
> kleineren (das spitze). Ich schlage daher folgende Bezeichnungen für die
> beiden Eierenden vor:
>
> - KKE = Kleiner Krümmungsradius Eiende
> - GKE = Großer Krümmungsradius Eiende
>
> Das hört sich dann so an:
>
> "Schatz, machst Du mir bitte ein Ei. Sechseinhalb Minuten, und, ach,
bevor
> ichs vergeß, schlag es doch bitte am KKE auf. Danke."
>
> EInverstanden?

Nicht so ganz, aber vielen Dank für den Vorschlag. KKE, GKE - erinnert mich
fatal an KKW oder GAU, läßt mich irgendwie an Atomei denken - also nichts
fürs Frühstück!

Thomas

Thomas Wollermann

unread,
Nov 5, 1998, 3:00:00 AM11/5/98
to

W. Meyer-v. Gagern <gag...@gmx.de> schrieb im Beitrag

<MPG.10aaac05...@news.cis.dfn.de>...
> ;-)
> Ich habe zwischen zwei Bedeutungen des Wortes "Spitze" unterschieden.
> 1. höchster/vorderster/äußerster Punkt.
> 2. spitz zulaufendes Ende.
>
> ad 1: die Spitze eines Berges muss z.B. nicht wirklich spitz sein,
> sondern kann auch abgerundet sein. Die Fingerspitz ist nicht spitz und
> heißt deswegen auch Fingerkuppe. Die Spitze einer Läufergruppe ist auch
> nicht spitz zulaufend ;).
> ad 2: die Spitze eines Bleistiftes oder eines Messers ist (mehr oder
> weniger) spitz (zulaufend).
>
> Nimmt man die Bedeutung Nummer 1, so ist die Spitze - auf's Ei bezogen -
> relativ: je nachdem, wie herum man es in den Eierbecher stellt, ist das
> eine oder das andere Ende des Eies die Spitze (ebenso wie man auch das
> 'Ende' auf beide Seiten beziehen kann).
>
> Nimmt man die Bedeutung Nummer 2, so ist nur das spitzere Ende des Eies
> die Spitze.
>
> War das jetzt deutlicher?

Vor allem noch spitzfindiger! Du gibst Dich hier einem dotterweichen
Relativismus hin. Meiner Ansicht nach ist es eindeutig (man könnte in
diesem Falle vielleicht sagen: eineideutig), was die Spitze eines Eies ist.
Da kannst Du das Ei so lange hin- und herdrehen wie Du willst. Die
Speerspitze ist schließlich auch da, wo der Speer spitz ist, selbst wenn Du
Deinem Gegner das andere Ende zuwendest oder den Speer mit der Spitze in
den Boden rammst. Die ist dann ja wohl räumlich unten. Und sogar wenn man
das Matterhorn umdrehen würde, stünde es auf der Spitze. Seine
ursprüngliche Basis würde dadurch nicht zur Spitze, genausowenig, wie das
stumpfe Ende eines Eies zu seiner Spitze wird, wenn diese aus dem
Eierbecher nach oben lugt. Es reicht nicht, daß etwas oben ist, damit es
zur Spitze wird, das ist eher nebensächlich; es muß vor allem (wenigstens
relativ zum übrigen Körper) spitz sein. Oder würdest Du die Oberseite eines
Würfels dessen Spitze nennen?
Relativ ist die Spitze nur bei beweglichen Formationen (Eisenbahn,
Marathonlauf, Panzerverband etc.); da hängt es von der Bewegungsrichtung
ab, wo die Spitze ist.

> Wenn Wahrig bei Gupf von der Spitze des Eies spricht und Gupf
> gleichzeitig mit Kuppe gleichsetzt, so denke ich, dass er Spitze in der
> Bedeutung Nr. 1 verwendet und somit das weniger spitze Ende des Eies
> meint.
> Das soll aber nicht die letzte Wahrheit sein, nur eine Interpretation.

Das sehe ich nicht so. Der Wahrig legt sich hier auf das spitze Ende des
Eies fest und bezeichnet diese als "Gupf", im Gegensatz zum Duden, der das
stumpfe Ende als "Gupf" definiert. Innerhalb der Grenzen, in der Sprache
eindeutig sein kann, scheint es mir nicht fraglich, welches das stumpfe und
welches das spitze Ende eines Eies ist. Und nur das spitze Ende
qualifiziert sich als Spitze. Hätte der Wahrig mit seiner Definition von
"Gupf" das stumpfe Ende bezeichnen wollen, hätte er es ziemlich schlecht
gemacht.

Thomas

Thomas Wollermann

unread,
Nov 5, 1998, 3:00:00 AM11/5/98
to

W. Meyer-v. Gagern <gag...@gmx.de> schrieb im Beitrag

> [... wohl nicht zu lösende Meinungsverschiedenheit zur Bedeutung des
> Wortes 'die Spitze... ;-)]

Sieht so aus ...

> Aber warum schreibt Wahrig dann "Gupf [...] Spitze [...] [=Kuppe]"?
> Das deutet doch darauf hin, dass auch nach seiner Ansicht Gupf/Spitze
> nicht unbedingt spitz sein müssen.

Damit habe ich kein Problem. Auch das spitze Ende eines Eies ist noch
rundlich genug, um als "Kuppe" bezeichnet zu werden. Ich bin mir auch gar
nicht sicher, ob "Kuppe" im Wahrig überhaupt auf das Ei bezogen ist. Ich
habe keinen Wahrig hier, ich weiß nicht, was es heißt, wenn dort etwas in
eckige Klammern gesetzt wird.

Ich würde gerne mal wissen, ob es überhaupt irgendwo im deutschsprachigen
Raum (außer in den Redaktionen von Duden und Wahrig) Leute gibt, die vom
Gupf eines Eies reden.


Thomas

Andreas Karrer

unread,
Nov 5, 1998, 3:00:00 AM11/5/98
to
In article <01be08b6$fb1ffc00$LocalHost@default>, Thomas Wollermann wrote:

>Ich würde gerne mal wissen, ob es überhaupt irgendwo im deutschsprachigen

>Raum (ausser in den Redaktionen von Duden und Wahrig) Leute gibt, die vom
>Gupf eines Eies reden.

Aber sicher, in der Schweiz schätzungsweise ein paar Millionen.
Zu Ostern ist das gegenseitige Aufschlagen ("tütschen") von Ostereiern
ein beliebter Brauch; in manchen Gegenden nicht nur zuhause im
Familienkreis, sondern es finden öffentliche Eiertütsch-Wettbewerbe
-- wer hat das härteste Ei? -- statt. Dabei gilt die Regel, dass nur
Spitz(e) auf Spitz und Gupf auf Gupf getütscht wird.

Wahrig hat also bezüglich Eiern unrecht. Auf (Berg-)Gipfel oder Kuppen
bezogen verwende ich "Gupf" nur für rundliche Berge, insbesondere für
unbewaldete Kuppen. Für Berge wie das Finsteraar- oder das Matterhorn
eignet sich "Gupf" nicht.

"Gupf" kann auch Anfang bzw. Ende vom Brot sein -- aber das Thema
hatten wir schon öfter.

- Andi

Michael Pronay

unread,
Nov 5, 1998, 3:00:00 AM11/5/98
to
War bisher wunderschön zu lesen, dieser Streit um des Eies
Bart -- oder um des Kaisers Ei!

Thomas Wollermann schrieb in Nachricht
<01be08b6$fb1ffc00$LocalHost@default>...

>Ich würde gerne mal wissen, ob es überhaupt irgendwo im

>deutschsprachigen Raum (außer in den Redaktionen von Duden


>und Wahrig) Leute gibt, die vom Gupf eines Eies reden.

Da ist jetzt der Moment gekommen, mit dem Eierlöffel dreinzufahren.
Zumindest für den österreichischen Sprachgebrauch würde ich den
Gupf im Zusammenhang mit Ov(ul)arien aller Art ausschließen. Hier
gibt's maximal den berühmten Gupf Schlagobers auf den Kaffee im
Häferl oder den Gupf als landschaftliche Form, dem Mugel in der
milden, gar nicht schroffen Ausprägung verwandt.

Bei Eiern hingegen -- wurscht ob vom spitzen oder runden End' die
Red' ist -- war von Gupfen noch nie zu hören.

HTH,
Michael


Thorsten Meinecke

unread,
Nov 6, 1998, 3:00:00 AM11/6/98
to
'thw>' := Thomas Wollermann <wolle...@snafu.de>

thw> W. Meyer-v. Gagern <gag...@gmx.de> schrieb im Beitrag
> > 'Gupf'; 'Gipfel'; 'Kuppe'

Darf man schließen, daß der "Schneekoppe" und einem hypothetischen
Berg namens "Schneekopf" das gleiche Etymon zugrundeliegt?

thw> (Hinweis: Friedrich Kluges Etymologisches Wörterbuch (23. Aufl., also die
thw> neueste) gibt es jetzt auch, wie ich heute in einer Buchhandlung gesehen
thw> habe, in einer Taschenbuchausgabe für 39,80. Der Preis der gebundenen
thw> Ausgabe beträgt 80 DM.)

AFAIK 78,- DM, leider hat Walter de Gruyter eine Katastrophenhomepage.
Siehe http://www.degruyter.de/

Wie heißt der Verlag, der das TB rausbringt? In einer örtlichen Buch-
handlung sah man sich heute außerstande, dieses zu bestellen, da nicht
im VLB auffindbar.

Gruß,
--Thorsten
Eiblgupf, 1818 m hoher Berg in Oberösterreich

Thomas Wollermann

unread,
Nov 6, 1998, 3:00:00 AM11/6/98
to

Thorsten Meinecke <kae...@aglaia.aball.de> schrieb im Beitrag
<71tbu2$i...@aglaia.aball.DE>...

[Betreff: Taschenbuchausgabe von Kluges Etymologischem Wörterbuch für 39,80
DM]

> AFAIK 78,- DM, leider hat Walter de Gruyter eine Katastrophenhomepage.
> Siehe http://www.degruyter.de/

Das kann sein, ich war mir auch nicht mehr ganz sicher, ob 79,80 oder 78,80
oder so.

> Wie heißt der Verlag, der das TB rausbringt? In einer örtlichen Buch-
> handlung sah man sich heute außerstande, dieses zu bestellen, da nicht
> im VLB auffindbar.

Ebenfalls Walter de Gruyter. Kommt in einer ansprechenden blauen Aufmachung
daher. Es gibt da wohl ein Verlagsjubiläum (hundertfünfzigstes?), das ist
der Anlaß. Hat mir jedenfalls der Buchhändler erklärt. Ich spare trotzdem
auf die gebundene Ausgabe ...


Thomas

Thomas Wollermann

unread,
Nov 7, 1998, 3:00:00 AM11/7/98
to

Kai U. Mueller <Mueller...@t-online.de> schrieb im Beitrag
<71q462$nmk$1...@news02.btx.dtag.de>...


>
>
> Thomas Wollermann schrieb:
>
> > Duden, Die Deutsche Rechtschreibung, 1991:
> > Gupf, der; -[e]s, Plur. Güpfe, österr. -e (südd., österr. ugs. u
schweiz.
> > mdal. für Gipfel, Spitze; stumpfer Teil des Eies)
> >
> > Wahrig, Deutsches Wörterbuch, 1997:
> > Gupf (... oberdt.) Gipfel, Spitze (z.B. des Eies); Häufung, Übermaß
> > [=Kuppe]
>
> Brockhaus Enzyklopädie, Deutsches Wörterbuch in drei Bänden, 1995:Gupf,
der;
> -(e)s, Güpfe, österr.: -e (mhd. gupf, H. u.) (südd., österr., schweiz.
> mundartl.): a, Gipfel, Spitze; b, (oberer) abgerundeter Teil von etw.;
bei
> einem Gefäß o. ä. über den Rand ragender Teil des Inhalts: auf der Tasse
> Kaffee einen G. mit Obers machen; der G. (das stumpfere Ende) des Eies.
>
> Bertelsmann, Die neue deutsche Rechtschreibung, 1996:
> Gupf, m.1-1. süddt., österr., schweiz.: Gipfel, Spitze (z. B. des Eies);
2. in
> Österr. auch: Zugabe
>
> Tja, 2:2


Vielleicht 2,5:2 für die Spitze, wenn man auch den Leipziger Duden (1982)
berücksichtigt, der sich nicht so ganz festlegen mag:

Gupf, der, -[e]s, Pl Güpfe (österr Gupfe) (oberdt für Gipfel, Spitze,
oberer Teil des Eies)


Es sieht so aus, als ob sie eher die Eispitze im Auge haben, aber eindeutig
ist das nicht. Was soll der "obere Teil des Eies" sein? Strenggenommen hat
ein Ei keinen "oberen Teil". Normalerweise liegen Eier, und daß man sie
meist mit der Spitze nach oben in Kartons oder Eierbecher setzt, ist
Konvention oder Gewohnheit.


Thomas

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