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TeX, LaTeX, DANTE e.V.: FAQ - Fragen und Antworten (Part 1 of 11)

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DE-TeX-FAQ-Maintainer

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May 8, 2002, 12:54:41 PM5/8/02
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Posted-By: auto-faq 3.3 (Perl 5.006)
Archive-name: de-tex-faq/part1
Posting-Frequency: monthly
Copyright-Notice: siehe Abschnitt 1.1/see Section 1.1
URL: http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/

--- DE-TeX-FAQ Beginn Teil 1 ---

Fragen und Antworten (FAQ) über das Textsatzsystem TeX und DANTE,
Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V.


Bernd Raichle, Rolf Niepraschk und Thomas Hafner


Version 71 vom Mai 2002

------------------------------------------------------------------------
Dieser Text enthält häufig gestellte Fragen und passende Antworten zum
Textsatzsystem TeX und zu DANTE e.V.
Er kann über beliebige Medien frei verteilt werden, solange er
unverändert bleibt (inklusive dieses Hinweises). Die Autoren bitten bei
Verteilung über gedruckte Medien, über Datenträger wie CD-ROM u.ä. um
Zusendung von mindestens drei Belegexemplaren.
Anregungen, Ergänzungen, Kommentare und Bemerkungen zur FAQ senden Sie
bitte per E-Mail an `dete...@dante.de'
------------------------------------------------------------------------


Inhalt


1 Allgemeines

1.1 Über diese FAQ (*)
1.2 CTAN, das `Comprehensive TeX Archive Network' (*)
1.3 Newsgroups und Diskussionslisten (*)

2 Anwendervereinigungen, Tagungen, Literatur

2.1 DANTE e.V.
2.2 Anwendervereinigungen
2.3 Tagungen (*)
2.4 Literatur (*)

3 Textsatzsystem TeX - Übersicht

3.1 Grundlegendes
3.2 Welche TeX-Formate gibt es? Was ist LaTeX?
3.3 Welche TeX-Weiterentwicklungen gibt es? (*)

4 Textsatzsystem TeX - Bezugsquellen

4.1 Wie bekomme ich ein TeX-System?
4.2 TeX-Implementierungen (*)
4.3 Editoren, Frontend-/GUI-Programme (*)

5 TeX, LaTeX, Makros etc. (I)

5.1 LaTeX - Grundlegendes (*)
5.2 LaTeX - Probleme beim Umstieg von LaTeX 2.09
5.3 (Silben-)Trennung, Absatz-, Seitenumbruch
5.4 Seitenlayout, Layout allgemein, Kopf- und Fußzeilen (*)

6 TeX, LaTeX, Makros etc. (II)

6.1 Abbildungen und Tafeln (*)
6.2 Tabellen (*)
6.3 Fußnoten, Endnoten etc. (+)
6.4 Grafiken, Bilder, Farbe und andere Effekte (+)

7 TeX, LaTeX, Makros etc. (III)

7.1 Gliederung, Inhalts-, Abbildungs- und andere Verzeichnisse (+)
7.2 Literaturzitate, Literaturverzeichnis, BibTeX (*)
7.3 \verb-Anweisung, verbatim- und Kommentar-Umgebungen (+)
7.4 Zerbrechliche Anweisungen in `moving arguments'

8 TeX, LaTeX, Makros etc. (IV)

8.1 Verschiedene Zeichen (*)
8.2 Mathematischer Formelsatz (*)
8.3 Chemischer Struktur- und Formelsatz (*)
8.4 Notensatz
8.5 Verschiedenes (+)

9 METAFONT und Schriften

9.1 METAFONT und METAFONT-Hilfsprogramme
9.2 Schriften - allgemein (*)
9.3 TrueType-Schriften (*)

10 METAFONT und Schriften (Fortsetzung)

10.1 Die Computer-Modern-Schriften und ihre Nachfolger
10.2 Alternativen zu den Computer-Modern-Schriften
10.3 Sonderschriften

11 Tools und Utilities

11.1 Tools zur Manipulation von dvi-Dateien (+)
11.2 Syntax-Checker
11.3 Dokument-Konverter von bzw. in das (La)TeX-Markup-Format (*)
11.4 TeX-Benutzungsoberflächen und Editoren (+)
11.5 dvi-Treiber - Druckertreiber und Previewer
11.6 Zeichenprogramme


------------------------------------------------------------------------
Neu hinzugekommene Abschnitte oder Abschnitte mit neuen Fragen und
Antworten sind durch ein Plus-Zeichen (+), Abschnitte mit geänderten
Fragen und Antworten sind durch ein Sternchen (*) markiert. Geringfügige
Textänderungen durch Korrektur von Ausdrucks- oder Rechtschreibfehlern
sind nicht markiert.


1 Allgemeines


1.1 Über diese FAQ (*)


1.1.1 Entstehung und Erstellung

Diese deutschsprachige FAQ (``frequently asked questions'' = Liste mit
häufig gestellten Fragen und Antworten) wurde durch die in der Newsgroup
`de.comp.text.tex' regelmäßig auftauchenden Fragen ``Was ist DANTE
e.V.?'', ``Was ist ``Die TeXnische Komödie''?'', ``Wie kann ich Mitglied
werden?'', ``Was kostet eine Mitgliedschaft?'' geboren. Aus diesem Grund
besteht ein Teil der FAQ aus Fragen über DANTE e.V. und den
entsprechenden Antworten. Aus der ca. 14KB großen, zweiteiligen ersten
Version vom 6. November 1995 ist innerhalb von zwei Monaten zuerst eine
vier-, dann eine achtteilige, ca. 90KB große FAQ-Liste entstanden, die
ab Oktober 1996 auf elf Teile angewachsen ist und mittlerweile eine
Größe von ca. 280KB Text erreicht.
Bis 1998 wurde die FAQ nur als reine Textversion gepflegt und
veröffentlicht. Im Oktober 1997 hat Rolf Niepraschk den Text der FAQ zur
weiteren Verarbeitung mit Hyperlatex umgesetzt, so daß daraus sowohl
eine Textversion der FAQ als auch Versionen in HTML- und anderen
Formaten generiert werden kann. Die Hyperlatex-Eingabe wurde in den
Folgemonaten von Fehlern befreit und erste Testversionen ab Februar 1998
veröffentlicht. In dieser Zeit erfolgte die Pflege der offiziellen
Textversion und der Test-Hyperlatex-Quelle parallel. Im April 1999 stand
schließlich die 50. Ausgabe dieser FAQ der Öffentlichkeit in
verschiedenen Formaten zur Verfügung, die aus einer einzigen
Hyperlatex-Quelle erzeugt wurden.
Die DVI-, PostScript- und PDF-Versionen werden mit einem üblichen
teTeX-System erzeugt. Für die PDF-Version kommt pdfTeX zusammen mit dem
Paket `hyperref' zum Einsatz. Als Dokumentklasse finden die
Koma-Script-Klassen Verwendung.
Aus derselben Eingabequelle erstellt Hyperlatex die HTML-Version. Die
leider sehr beschränkten Möglichkeiten von Hyperlatex zur Generierung
eines Stichwortverzeichnisses wurden von einem der Autoren der FAQ
erweitert, da der Index für eine FAQ hilfreiche Dienste leisten kann.
Die Textversion wurde bis Version 57 (November 1999) mit Lynx aus einer
speziell angepaßten HTML-Version erstellt. Im Dezember 1999 wechselten
wir mit Version 58 von Lynx auf html2text, das auch HTML-Tabellen
verarbeiten kann.
Um diese Vielzahl von Zielformaten zu ermöglichen, besteht die
Eingabequelle der FAQ aus einer Menge von Treiberdateien, die für jedes
Format die notwendigen Deklarationen und Makro-Definitionen enthalten
und den eigentlichen Dateien mit den Fragen und Antworttexten. Das
Stichwortverzeichnis wird durch entsprechend definierte
Markup-Anweisungen für Pakete, Klassen, Schriften etc. automatisch und
durch viele weitere von uns manuell vorgenommene Eintragungen generiert.

1.1.2 Erscheinungsweise

Die Textversion der FAQ wird regelmäßig zur Monatsmitte in die
Newsgroups `de.comp.text.tex', `de.answers' und `news.answers'
verschickt. Die FAQ besteht aus mehreren Teilen, wobei jeder Teil ohne
News-Header nicht länger als ca. 32KB ist.

1.1.3 Copyright

Copyright © 1995-2002 B. Raichle, R. Niepraschk, Th. Hafner
Dieser Text kann über beliebige Medien frei verteilt werden, solange er
vollständig und unverändert bleibt (zusammen mit diesem Hinweis). Die
Autoren bitten allerdings bei Verteilung über gedruckte Medien, über
Datenträger wie CD-ROM u.a. um Zusendung von mindestens drei
Belegexemplaren.
In diesem Werk werden eingetragene Warenzeichen, Handelsnamen und
Gebrauchsnamen verwendet. Auch wenn diese nicht als solche
gekennzeichnet sind, gelten die entsprechenden Schutzbestimmungen.

1.1.4 Archivierung

Eine Kopie kann man über das World-Wide-Web (WWW) in
http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/
finden.
Da die FAQ in die Newsgroups `de.answers' und `news.answers' verschickt
wird, kann man die neueste Version in dem weltweiten FAQ-Archiv
ftp://rtfm.mit.edu/pub/usenet/news.answers/de-tex-faq/ und allen
Spiegeln dieses Archivs, u.a. den ftp-Servern des CTAN (siehe Abschnitt
1.2) in CTAN: help/de-tex-faq/ oder in CTAN: usergrps/dante/de-tex-faq/,
finden. Die Dateien auf diesen ftp-Servern kann man sich auch mit Hilfe
eines ftp-Mailer über E-Mail zuschicken lassen (siehe Frage 1.2.4).

1.1.5 Verwendete Abkürzungen

Wird im Zusammenhang mit ftp-Adressen
CTAN: XXX
geschrieben, so ist dies als
ftp://ftp.dante.de/tex-archive/XXX
zu lesen. Statt ftp.dante.de kann auch jeder andere CTAN-Server
verwendet werden, wobei im Interesse einer geringeren Belastung des
Internet in Deutschland bevorzugt der deutsche CTAN-Server oder einer
seiner deutschen Spiegel genutzt werden sollte (siehe Frage 1.2).

1.1.6 Verwendete Kodierung:

Die Autoren schreiben den Text in ISO Latin-1 (ISO 8859-1) und
verschicken ihn mit entsprechendem MIME-Mail-Header, so daß er von
korrekt konfigurierten Programmen problemlos und automatisch in andere
Kodierungen konvertiert werden kann.
Erhalten Sie diesen Text mit unlesbaren Umlauten und trägt ein
fehlerhaft konfiguriertes Gateway die Schuld daran, könnten Sie dies zum
Anlaß nehmen, die Verwalter der Gateways zu überreden, deren
Konfiguration zu korrigieren. Und bitte vorher überprüfen, ob nicht die
eigene Software, beispielsweise der eigene Newsreader an den unlesbaren
Umlauten Schuld trägt! Einen Artikel mit fehlerhaft kodierten Umlauten
kann man mit Hilfsprogrammen, wie `recode' (in jedem guten GNU-Archiv zu
finden) oder `charconv' in vielen Fällen korrigieren. Dazu folgt hier
eine Referenzliste der Umlaute und des scharfen s:

Ae Oe Ue ae oe ue ss ('e 'i 'o)
Ä Ö Ü ä ö ü ß ( é í ó)


1.1.7 Mitwirkende an dieser FAQ (*)

Aktiv mitgewirkt haben bisher:
Bernd Raichle, Thomas Hafner, Luzia Dietsche, Ulrik Vieth, Matthias G.
Berberich, Olaf Kummer, Michael Wolf, Martin Schröder, Markus Kohm,
Marion Neubauer, em, Petra Humann, Ulrich Kuckert, Martin Mattel,
Wilfried Hennings, Karl Eichwalder, Anselm Lingnau, Jörg Knappen, Werner
Icking, Heinz Kusznier, Alexander Bugl, Jürgen Dollinger, Tilmann Böß,
Sebastian Kirsch, Ralph Schleicher, Marcus Otto, Ralf Gärtner, Rolf
Herzog, Reinhard Zierke, Klaus Höppner, Rainer Dorsch, Marcus Ohlhaut,
Günter Partosch, Andreas Schlechte, Heiko Nock, Tilman Raible, Hartmut
Goebel, Werner Liebscher, Lutz Pogrell, Hartmut Schirmer, Andreas Frick,
Tobias Burnus, Walter Schmidt, Christine Waigl, Helmut Geyer, Karl F.
Banke, Heinrich Goetzger, Peter Wyzlic, Rolf Niepraschk, Björn Lorenz,
Ronald G. Wichern, Thomas Behrens, Thomas Neumann, Stefan Ulrich,
Christoph Wutzke, Jörg Schulz, Klaus Dahlenberg, Axel Reichert, Karl
Heinz Marbaise, Karsten Tinnefeld, Schorsch Slickers, Martin Sander,
Thomas Pothmann, Hans Steffani, Werner Lemberg, Colin Marquardt, Michael
Streichsbier, Daniel Büchner, Thorsten Hansen, Michael Fischer von
Mollard, Norbert Roth, Thomas Henlich, Jens Berger, Jan Theofel, Arash
Esbati, Stephan Lehmke, Jürgen Göbel, Heiko Oberdiek, Thomas Lotze,
Martin Vaeth, Philipp Lehman, Peter Schuller.
Herzlichen Dank für die bisher eingesandten Fragen und Korrekturen! Wir
hoffen, daß wir niemanden vergessen haben. Dank auch an diejenigen, die
uns etwas geschickt haben, die ihre Einsendung jedoch noch nicht in
dieser FAQ wiederfinden. Wir bitten um Verständnis, daß wir leider nie
die notwendige Zeit haben, sofort alle Einsendungen zu bearbeiten.

1.1.8 Ihre Mitarbeit ist erwünscht!

Eine FAQ ist nie fertiggestellt; es gibt immer etwas zu tun:

* Korrekturlesen
Finden Sie falsche, fehlerhafte oder fehlende Querbezüge oder Verweise
auf ftp-Server, Literatur u.ä., korrigieren Sie fehlerhafte oder
unvollständige Antworten, verbessern Sie Rechtschreib- und
Ausdrucksfehler.
* Neuerungen/Updates
Überprüfen und ergänzen Sie die Listen, wie beispielsweise die
Übersicht der verfügbaren TeX-CD-ROM-Angebote, der
TeX-Implementierungen etc. Stimmen die Angaben, gibt es neuere
Versionen oder neue Angebote, sind Angebote veraltet bzw. vom Markt
genommen worden?
* Erweiterungen
Haben Sie eine neue Frage und die dazugehörige Antwort? Haben Sie
einen Vorschlag, wie man eine Antwort kürzer bzw. knapper formulieren
kann? Hinweise auf andere FAQ, Artikel, Übersichten etc.

Bitte senden Sie uns _keine_ Fragen ohne Antworten! Wir bekommen relativ
häufig Fragen zu verschiedenen Dingen zugeschickt, da einige Leser
hoffen, daß wir diese beantworten können. Meist lautet unsere Antwort:
``Wende Dich an `de.comp.text.tex' oder eine der vielen anderen
Newsgroups oder Diskussionslisten!''. Es ist auch keine Lösung, uns dann
zu bitten, diese Frage weiterzuleiten - das kann jeder ebensogut selbst
tun.
Anregungen, Ergänzungen, Korrekturen, Verbesserungsvorschläge, neue
Fragen und Antworten senden Sie bitte per E-Mail an
`dete...@dante.de'
Danke schon jetzt im voraus!
Bernd Raichle
Rolf Niepraschk
Thomas Hafner

1.2 CTAN, das `Comprehensive TeX Archive Network' (*)


1.2.1 Was ist CTAN?

CTAN steht für `Comprehensive TeX Archive Network'. Dies ist ein Verbund
von z.Z. drei Rechnern im Internet. Hierauf ist fast alles, was mit TeX
zu tun hat, zu finden. Die Server gleichen ihre Dateien untereinander
ab, so daß Sie auf jedem der drei Rechner dieselben Dateien finden
können. Dadurch ist es gleichgültig, wo Sie die Dateien holen. Sie
sollten aber bedenken, daß es am günstigsten ist, die Dateien bei dem
Server zu holen, der Ihnen am nächsten ist. Dies ist für den
deutschsprachigen Raum der von DANTE e.V. finanzierte ftp-Server

ftp.dante.de /tex-archive/ (Mainz)

Die beiden anderen ftp-Server sind

ftp.tex.ac.uk /tex-archive/ (Cambridge, UK)
ctan.tug.org /tex-archive/ (Vermont, USA)

Diese drei Rechner sind auch über die Namen `dante.ctan.org',
`cam.ctan.org' und `tug.ctan.org' erreichbar.
Neben diesen drei Rechnern, die das Rückgrat des CTAN bilden, existieren
viele weitere ftp-Server, die den kompletten CTAN-Inhalt oder Teile
davon `spiegeln'. Die aktuelle Liste dieser ftp-Server finden Sie in der
Datei ``CTAN.sites'' auf einem der CTAN-Server im Verzeichnis
``/tex-archive/''. Im deutschsprachigen Raum sind dies u.a. (Stand:
Juli 2000):

ftp.univie.ac.at /packages/tex/ (Wien, A)
gd.tuwien.ac.at /publishing/tex/CTAN/ (Wien, A)
sunsite.cnlab-switch.ch /mirror/tex (Zürich,
CH)
ftp.uni-augsburg.de /pub/tex/ctan/ (Augsburg)
ftp.uni-bielefeld.de /pub/tex/
(Bielefeld)
ftp.tu-chemnitz.de /pub/tex/ (Chemnitz)
ftp.gwdg.de /pub/dante/
(Göttingen)
ftp.informatik.uni-hamburg.de /tex-archive (Hamburg)
ftp.uni-mainz.de /tex-archive (Mainz)
ftp.mpi-sb.mpg.de /pub/tex/mirror/ftp.dante.de/
(Saarbrücken)
ftp.uni-stuttgart.de /pub/tex/
(Stuttgart)


1.2.2 Wieso liegen auch Dateien, die zu einem Paket gehören, auf CTAN
als Einzeldateien und nicht in gepackten Archivdateien? (*)

Die ftp-Server des CTAN und einige der ftp-Server, die den Inhalt von
CTAN spiegeln, sind in der Lage, alle Dateien eines Verzeichnisses
zusammenzupacken und `on-the-fly' zu komprimieren. Um herauszufinden,
welche Archivarten der von Ihnen benutzte Server unterstützt, lesen Sie
die Mitteilung, die Sie erhalten, wenn Sie den Server direkt ansprechen.
Möchte man alle Dateien des Verzeichnisses
``tex-archive/macros/latex/base/'' bekommen, reicht es, in das
übergeordnete Verzeichnis zu wechseln und eine der Endungen ``.tar'',
``.tar.gz'' oder ``.zip'' an den Namen des Verzeichnisses zu hängen. Um
alle Dateien im Verzeichnis als tar- oder ZIP-Datei zu erhalten:

local> ftp ftp.dante.de
user: ftp
logging in anonymously ...
Guest login ok, send your complete e-mail address as password.
password: *****************
ftp> cd tex-archive/macros/latex
ftp> bin
ftp> get base.tar.gz

oder

ftp> get base.zip

Bei Verwendung eines WWW-Browsers durch Eingabe der Adresse (URL)

ftp://ftp.dante.de/tex-archive/macros/latex/base.tar.gz

oder

ftp://ftp.dante.de/tex-archive/macros/latex/base.zip


1.2.3 Wie suche ich auf CTAN nach der Datei `XYZ'? Ich kann ein Paket
mit Endung `.sty' nicht finden.

Um nach einer Datei zu suchen, die im Namen beispielsweise `multicol'
enthält, kann man bei den ftp-Servern des CTAN (und einigen
Spiegel-ftp-Server) in der ftp-Sitzung die Anweisung

ftp> quote site index multicol

eingeben. Der Suchbegriff ist dabei ein regulärer Ausdruck, d.h. alle
besonderen Zeichen, wie das Zeichen `.', müssen mit einem doppelten
Backslash gequotet werden. Will man beispielsweise nach der Datei
``caption.sty'' suchen, so sollte man

ftp> quote site index /caption\\.

eingeben. Der führende Slash `/' und abschließende gequotete Punkt `.'
schränkt die Ergebnisliste stark ein. Außerdem führt die Suche nach
LaTeX-Paketen mit `.sty' nicht immer zum Ziel, da neuere Pakete meist in
docstrip-Archivdateien mit der Dateiendung `.dtx' eingepackt vorliegen.
Weitere Informationen findet man auf CTAN in den Dateien
``README.archive-features'' und ``README.site-commands''.
Eine ähnliche Möglichkeit, per WWW-Browser nach Dateien auf CTAN zu
suchen, bieten die Adressen
http://www.dante.de/cgi-bin/ctan-index
und
http://www.ctan.org/find.html

1.2.4 Wie kann ich ohne Internet-Anschluß auf CTAN zugreifen?

Falls Sie keinen Internet-Anschluß haben, können Sie auf den ftp-Server
auch über E-Mail mit Hilfe eines sogenannten `ftp-Mailer' zugreifen.
Beachten Sie bitte, daß bei unachtsamer Nutzung sehr große Datenmengen
verschickt werden können und die dazu notwendigen Ressourcen
(Übertragungszeit, Speicherplatz) zur Verfügung stehen müssen. Außerdem
sollten Sie daran denken, daß eventuell die Betreiber von
`Zwischenknoten', über die Ihre E-Mail weitergeleitet wird, für Ihre
übertragene Datenmenge mitzahlen müssen! Die Nutzung eines ftp-Mailer
ist im Maus-Netz nicht gestattet.
Weitere Informationen über den ftp-Mailer und die zu benutzenden
Anweisungen erhalten Sie mit einer E-Mail an `ftp...@dante.de' mit dem
Inhalt ``help''.

1.3 Newsgroups und Diskussionslisten (*)


1.3.1 Was ist `de.comp.text.tex'?

`de.comp.text.tex' ist die Newsgroup im deutschsprachigen Teil des
Usenet (bitte nicht mit Internet verwechseln!) zur Diskussion über TeX
und verwandte Themen. Die Newsgroup `de.comp.text.tex' wird durch
sogenannten Import auch in anderen Netzen angeboten. Um entsprechende
Rücksichtname (kurze Postings, keine Binärdateien etc.) wird gebeten.
Weiterhin sollte auf folgendes geachtet werden:

* Verwendung einer korrekten Absenderadresse.
* Keinen Text in HTML-Kodierung sondern nur in Textformat versenden
(kann leicht in den üblichen Mail-Programmen so eingestellt werden).
* Keine ``Visitenkarten'' anhängen.
* Signaturangaben auf 4 Zeilen beschränken und mit der Zeile ``-- ''
einleiten.
* Die Verwendung von Umlauten und scharfem s in der Subject-Zeile
vermeiden.
* Bei Antworten sollte man die Subject-Zeile standardgemäß mit `Re: '
einleiten und nicht, wie man es leider immer häufiger sieht, mit
Übersetzungen wie `AW: ' oder durchnumerierten Konstruktionen
`Re[2]: '.

Weitere nützliche Hinweise enthält die Newsgroup `de.newusers.infos'
sowie die WWW-Seite ``Wie zitiere ich im Usenet?''.

Wie zitiere ich im Usenet?: http://learn.to/quote


1.3.2 Was ist TeX-D-L? (*)

TeX-D-L ist eine E-Mail-Diskussionsliste, die zur Kommunikation zwischen
Benutzern des Satzsystems TeX vor über einem Jahrzehnt eingerichtet
wurde. Die Diskussionssprache ist Deutsch.
Man kann sich auf dieser Liste mit einer E-Mail an
`list...@listserv.dfn.de'
eintragen. Diese Mail sollte die Zeile

subscribe tex-d-l <Vorname> <Nachname>

enthalten, wobei man für <Vorname> <Nachname> den eigenen Namen angeben
muß. Die Liste kann man verlassen, indem man in einer E-Mail die Zeile
``unsubscribe tex-d-l'' an die Adresse `list...@listserv.dfn.de'
schickt. Eine kurze Befehlsübersicht über die Bedienmöglichkeiten des
Programms, das die Liste verwaltet, erhält man mit der Zeile ``help'',
eine längere Beschreibung mit ``info''.
Die Beiträge zur Liste sind in Teilen unter CTAN: digests/tex-d-l/
archiviert. Mit der Zeile ``index TEX-D-L'' erhält man eine Liste von
Archiven älterer Beiträge, die mit ``get filename NAME'' angefordert
werden können.
Listenbeiträge ab 1998 sind über die URL
http://www.listserv.dfn.de/archives/tex-d-l.html zugänglich. Von dieser
Seite hat man auch die Möglichkeit, sich mittels WWW-Browser in die
Liste ein- oder auszutragen.
Für die Art der versendeten E-Mails gilt ebenso das im vorigen Abschnitt
zur Newsgroup `de.comp.text.tex' gesagte.

1.3.3 Was ist ``#tex''?

``#tex'' ist ein Channel im _Internet Relay Chat_ (IRC), in dem
interaktiv über TeX, LaTeX und Konsorten diskutiert wird. Meist wird
deutsch gesprochen, Diskussionen auf englisch sind jedoch kein Problem.
Der Channel ist im allgemeinen rund um die Uhr besetzt, wenn auch nicht
immer mit der gleichen Aktivität.

1.3.4 Gibt es noch weitere interessante Diskussionslisten zum Satzsystem
TeX? (*)

Ja - solche, die sich nur mit dem Satzsystem TeX beschäftigen oder auf
eine bestimmte Implementierung, Verteilung oder einen bestimmten Teil
konzentrieren. In allen unten genannten Diskussionslisten ist, falls im
Kommentar nichts Gegenteiliges steht, Englisch die gemeinsame Sprache.
In die nachstehenden Diskussionslisten trägt man sich wie folgt ein:
Falls die Verwaltungsadresse vom Typ `listserv@...' ist, so trägt man
sich mit einer Mail mit `subscribe <Listenname> <Vorname> <Nachname>' an
die angegebene Verwaltungsadresse ein. Für Verwaltungsadressen des Typs
`majordomo@...' muß die Angabe des eigenen <Vornamen> und <Nachnamen>
unterbleiben, in Ihrer Mail sollte also nur die Zeile `subscribe
<Listenname>' stehen.
Aus einer Liste kann man sich mit der Mail `unsubscribe <Listenname>' an
die Verwaltungsadresse `listserv@...' bzw. `majordomo@...' austragen.
Achtung: Diese Anweisungen nicht an die Listenadresse selbst schreiben,
da man sich damit nicht austrägt; im Gegenteil würde Ihre Mail dann an
_alle_ Listenteilnehmer weiterverteilt werden!

Allgemeine Listen über das Satzsystem TeX


* CTAN-Ann - Ankündigungen zu Neuerwerbungen und Änderungen auf CTAN
(`majo...@dante.de').
* TeX-Euro - europäische TeX-Diskussionsliste
(`list...@urz.uni-heidelberg.de').
* TeXhax - TeX-Diskussionsliste in Digest-Form
(`TeXhax-...@tex.ac.uk' - subscribe texhax); wird u.a. unter
http://www.tex.ac.uk/tex-archive/digests/hyper/ und
CTAN: digests/texhax/ archiviert.
* Ling-TeX - Linguistik und TeX (`Ling-TeX...@ifi.uio.no')
siehe auch: http://www.ifi.uio.no/~dag/ling-tex.html.


Formate und Makropakete


* LaTeX-L - über die Entwicklung von LaTeX3, jedoch _nicht_ für Fragen
zu LaTeX! (`list...@urz.uni-heidelberg.de')
* ntg-context - ConTeXt-Forum: Fragen, Ankündigungen, Fehler
(`majo...@ntg.nl')
* ntg-ppchtex - Chemischer Formelsatz mit PPCHTeX (`majo...@ntg.nl')
* pstricks - über PSTricks, ein TeX-Makro-Paket, welches die Nutzung
vieler Möglichkeiten der PostScript-Sprache in einer TeX-Syntax
anbietet (`pstricks...@mail.tug.org' oder über
http://www.tug.org/cgi-bin/lwgate/pstricks).
* mutex - Notensatz unter TeX mit MuTeX, MusicTeX, MusiXTeX, etc.
(`majo...@gmd.de'); wird unter http://www.gmd.de/Mail/mutex-archive/
archiviert.
* xindy - über Xindy, den Makeindex-Nachfolger
(`xindy-...@iti.informatik.tu-darmstadt.de').
* latex2html - über LaTeX2HTML, einen Konverter nach HTML
(`majo...@tug.org' und http://tug.org/mailman/listinfo/latex2html);
wird unter http://www.xray.mpe.mpg.de/mailing-lists/latex2html/
archiviert.


TeX-Implementierungen und -Verteilungen


* tetex-announce - teTeX Users: nur Ankündigungen, keine Diskussion,
besonders geeignet für diejenigen, die ohnehin schon genug Mail
bekommen, bzw. Fragen und Antworten lieber in Newsgroups wie
`de.comp.text.tex' diskutieren möchten
(`majo...@informatik.uni-hannover.de')
* tetex - Ankündigungen, Fragen und Antworten zu teTeX
(`majo...@informatik.uni-hannover.de')
* tetex-pretest - Fragen und Antworten zur neuesten, noch nicht
offiziellen Version von teTeX (`majo...@informatik.uni-hannover.de')
* fptex - Ankündigungen, Fragen und Antworten zu fpTeX (Win32)
(`majo...@tug.org' und http://tug.org/mailman/listinfo/fptex/)
* miktex - Ankündigungen, Fragen und Antworten zu MikTeX (Win32)
(`majo...@dsts.dk')
* 4TeX - 4TeX/4allTeX: eine TeX-Workbench für MS-DOS-Rechner
(`list...@nic.surfnet.nl').
* emtex-user - Diskussionen über emTeX (`Majo...@Physik.TU-Berlin.de')
* oztex-info - über OzTeX, ein TeX-System für Apple Macintosh
(`majo...@maths.adelaide.edu.au').
* oztex-announce - OzTeX: nur Ankündigungen neuer Versionen
(`majo...@maths.adelaide.edu.au').
* ntex - NTeX, a TeX System for Linux and other Unix Systems
(`ntex-r...@machnix.mathematik.uni-stuttgart.de')
* tex-k - Support für web2c/kpathsea/xdvik/dvipsk/dviljk Users
(`majo...@tug.org' und http://tug.org/mailman/listinfo/tex-k/)
* lyx-users - Support für Nutzer von LyX, einer WYSIWYG-ähnlichen
Oberfläche, das LaTeX als Satzsystem verwendet
`lyx-user...@kde.org')
* lyx-announce - Ankündigungen zu Neuerungen bei LyX
(`majo...@via.ecp.fr')
* lyx - Diskussion zur Weiterentwicklung von LyX
(`majo...@via.ecp.fr')
* klyx - Support für Nutzer von KLyx, einer Lyx-Implementierung, die an
den KDE-Desktop angepaßt ist (`klyx-r...@kde.org')
* ntg-vtex - Diskussionen zum kommerziellen TeX-System `VTeX';
(`majo...@ntg.nl')


Erweiterungen an TeX


* NTS-L - über die Idee eines ``New Typesetting System'', eines
Nachfolgers des TeX-Systems (`list...@urz.uni-heidelberg.de').
* Omega - über Omega, ein weiterer TeX-Nachfolger (`list...@ens.fr' -
SUBscribe omega).
* pdftex - über die Entwicklung und Benutzung von PDFTeX
(`majo...@tug.org' und http://tug.org/mailman/listinfo/pdftex/).
* ntg-toekomsttex- Liste der niederländischen `TeX future group', in der
über Erweiterungen am TeX-System diskutiert wird
(`majo...@let.uu.nl').


METAFONT und Schriften


* Metafont - über METAFONT, METAPOST und Meta-Fonts (`list...@ens.fr' -
SUBscribe metafont).
* tex-fonts - (`tex-font...@math.utah.edu', nicht mehr erreichbar)
* fontinst - (`fontinst...@cogs.susx.ac.uk')
* math-font-discuss - (`math-font-di...@cogs.susx.ac.uk')


Umfeld


* typo-l - über Typografie (`list...@irlearn.ucd.ie')
* sgml-l - über SGML (`list...@urz.uni-heidelberg.de')

und vieles mehr. Eine Übersicht der bei der TUGbeheimateten
Diskussionslisten gibt es auf der WWW-Seite
http://tug.org/mailman/listinfo/.

1.3.5 Gibt es noch weitere interessante Newsgroups zum Satzsystem TeX?

Ja - solche, die sich nur mit dem Satzsystem TeX beschäftigen oder die
auf das engere und weitere Umfeld, wie beispielsweise Schriften,
PostScript, Design, Desktop Publishing (DTP) etc. eingehen. In allen
unten genannten Newsgroups ist, wenn im Kommentar nichts Gegenteiliges
steht, Englisch die gemeinsame Sprache.

Allgemeine Listen über das Satzsystem TeX


* `comp.text.tex' - das Gegenstück zu `de.comp.text.tex' im
internationalen Bereich.


Umfeld


* `comp.fonts'
* `comp.programming.literate'
* `comp.lang.postscript'
* `comp.text.sgml'
* `comp.text.xml'

und vieles mehr.

1.3.6 Gibt es noch weitere FAQ-Listen?


* UK TUG TeX FAQ - ``Your 100+x Questions answered'' (in englisch).
Von der UK TUG wurde die frühere FAQ der Newsgroup `comp.text.tex' zur
Veröffentlichung in `Baskerville' (siehe Frage 2.2.2) neu bearbeitet
und stark ergänzt. Die FAQ ist im dvi-, ps- und pdf-Format, jedoch
nicht immer in der neuesten Version, in CTAN: help/uk-tex-faq/ zu
finden. Außerdem gibt es eine HTML-Version, die nach Begriffen
durchsucht werden kann.
* LaTeX-FAQ der Newsgroup `fr.comp.text.tex' (in französisch).
Diese FAQ wird monatlich gepostet und ist ca. 150KB groß. Sie wird
(noch) nicht nach `news.answers' gepostet, man kann sie daher nicht in
den FAQ-Archiven finden. Über WWW und CTAN ist jedoch eine Kopie
verfügbar.
* PDFTeX-FAQ (in englisch),
Oft gestellte Fragen zu PDFTeX, einer Modifikation von TeX, welche in
der Lage ist, Dateien im _Portable Document Format_ der Firma Adobe zu
erzeugen.
* Seminar-FAQ (in englisch).
Oft gestellte Fragen zum LaTeX-Paket `seminar', welches eine Vielzahl
von Möglichkeiten zum Erstellen von Folien bietet.
* PPCHTeX-FAQ (in deutsch).
Oft gestellte Fragen zum PPCHTeX-Paket, welches chemischen Formelsatz
mit TeX ermöglicht.


UK TUG TeX http://www.tex.ac.uk/cgi-bin/texfaq2html?introduction=yes
FAQ:
CTAN: help/uk-tex-faq/
LaTeX-FAQ http://www.loria.fr/tex/divers.html
française:
CTAN: help/LaTeX-FAQ-francaise/
PDFTeX-FAQ: http://www.tug.org/applications/pdftex/
Seminar-FAQ: http://www.tug.org/applications/Seminar/
PPCHTeX-FAQ: http://www.ntg.nl/context/document.htm


1.3.7 Was sollte ich gelesen haben, bevor ich eine Frage in
`de.comp.text.tex' oder der Diskussionsliste TeX-D-L stelle? (*)

Zuerst: Die Kenntnis der `Netiquette' wird vorausgesetzt; sie ist in
`de.newusers.infos', `de.newusers.questions' oder ersatzweise bei Ihrem
Provider zu erhalten (siehe auch
http://www.netservice.ch/german/netiquette_ger.html).
Die Abschnitte `Bücherliste' und `frei verfügbare (La)TeX-Einführungen'
(siehe Abschnitte 2.4.1 und 2.4.2) enthalten einige Empfehlungen für
Bücher und kostenfrei erhältliche Einführungen und Übersichten, die sehr
viele der häufig gestellten Fragen beantworten. Wenn Sie sich vorläufig
keine Bücher zulegen wollen, sollten Sie dieses Angebot der kostenfrei
erhältlichen Artikel nutzen!
Jedes TeX-System enthält einen Satz Dokumentation, in dem meist nur sehr
kurz ein Überblick über das Satzsystem TeX gegeben wird, bevor auf
spezifische Besonderheiten dieses TeX-Systems eingegangen wird. Bevor
Sie Fragen zu Problemen mit diesem speziellen System stellen, sollten
Sie sicherstellen, ob diese nicht schon durch die mitgelieferte
Dokumentation beantwortet werden. Für einige TeX-Systeme, wie
beispielsweise emTeX, 4TeX/4allTeX (beide OS/2, MS-DOS, Windows), teTeX,
NTeX, web2c/kpathsea (Unix/Linux u.a.) gibt es eigene Diskussionslisten.
Haben Sie ein spezielles Problem mit einem dieser Systeme, sollten Sie
Ihre Frage in der zugehörigen Diskussionsliste stellen.
Bei Problemen mit LaTeX sollten Sie vorher auf alle Fälle den `User
Guide' gelesen haben, der als Datei ``usrguide.tex'' jedem LaTeX-Paket
beiliegen muß und die Neuerungen von LaTeX2e beschreibt. Auch die
anderen im LaTeX-Paket enthaltenen `Guides' enthalten wertvolle
Informationen über das sogenannte NFSS zur Schriftauswahl und Einbindung
neuer Schriften (`LaTeX2e font selection', Datei ``fntguide.tex''), die
Erstellung und Änderung von Klassen und Paketen (`LaTeX2e for class and
package writers', Datei ``clsguide.tex''), die Konfiguration
(`Configuration options for LaTeX2e', Datei ``cfgguide.tex'') und
erlaubten Änderungen und Anpassungen (`Modifying LaTeX2e', Datei
``modguide.tex''), weitere Pakete und Neuerungen (`LaTeX News', Dateien
``ltnews*.tex'').
Für LaTeX finden Sie außerdem noch sehr viele Informationen und Hinweise
auf Makro-Pakete im Buch `Der LaTeX-Begleiter' von Goossens, Mittelbach
und Samarin (siehe Frage 2.4.1) bzw. dem englischen Original `The LaTeX
Companion'. Schlagen Sie bitte zuerst dort nach - Sie werden
feststellen, daß sich dadurch sehr viele Fragen beantworten lassen.
Neben dem Buch `The LaTeX Companion' gibt es auch `The LaTeX Graphics
Companion', in dem Sie wertvolle Hinweise zu Graphikeinbindung,
PostScript-Graphiken, Verwendung von Farbe, der Einbindung von
PostScript-Schriften und Paketen wie XY-Pic oder PSTricks nachlesen
können.
Finden Sie in der verfügbaren Literatur keine Antwort, vergessen Sie
nicht, in Ihrer Frage an die Newsgroup bzw. die Diskussionsliste auch
Ihr Rechnersystem, Betriebssystem, Name der TeX-Implementierung bzw.
-Verteilung, Version der verwendeten Programme, Makros u.ä. zu nennen.
Halten Sie Ihre Frage kurz. Geben Sie ein kurzes, aber vollständiges
Eingabebeispiel, das nur auf die notwendigsten Dateien zugreift.
Entfernen Sie beispielsweise in einem LaTeX-Dokument prinzipiell _alle_
Pakete; belassen Sie dabei nur die Pakete, mit denen Ihr Problem
auftritt; verwenden Sie möglichst nur Standard- oder weit verbreitete
Pakete. Fügen Sie am Beginn Ihres (Minimal)-Dokuments die Anweisung
\listfiles ein, so dass in der Protokolldatei alle verwendeten Pakete
mit den Versionsnummern aufgeführt werden. So kann man Ihr Problem mit
möglichst geringem Aufwand nachvollziehen, und damit erhöht sich die
Wahrscheinlichkeit, daß Ihre Frage auch beantwortet wird!

--- DE-TeX-FAQ Ende Teil 1 ---

DE-TeX-FAQ-Maintainer

unread,
May 8, 2002, 12:54:42 PM5/8/02
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Posted-By: auto-faq 3.3 (Perl 5.006)
Archive-name: de-tex-faq/part2

Posting-Frequency: monthly
Copyright-Notice: siehe Abschnitt 1.1/see Section 1.1
URL: http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/

--- DE-TeX-FAQ Beginn Teil 2 ---

Fragen und Antworten (FAQ) über das Textsatzsystem TeX und DANTE,
Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V.


Bernd Raichle, Rolf Niepraschk und Thomas Hafner


Version 71 vom Mai 2002

------------------------------------------------------------------------


2 Anwendervereinigungen, Tagungen, Literatur


2.1 DANTE e.V.


2.1.1 Was ist DANTE e.V.?

DANTE e.V. steht für Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX. Dies ist
der Zusammenschluß von deutschsprachigen TeX-Anwendern, TeXies,
TeXnikern und sonstigen TeX-Arbeitern in einer Gemeinschaft. Der Verein
wurde am 14. April 1989 in Heidelberg gegründet, ist in das
Vereinsregister eingetragen (e.V.) und vom Finanzamt als gemeinnützig
anerkannt worden.

2.1.2 Wie erreiche ich DANTE e.V.?


Post: DANTE, Deutschsprachige Anwendervereingung TeX e.V.
Postfach 101840
69008 Heidelberg
Telefon: (06221) 29766
Fax: (06221) 167906
E-Mail: `da...@dante.de'

Am einfachsten geht es via E-Mail, da sich unter der angegebenen
Telefonnummer in den meisten Fällen ein Anrufbeantworter meldet.

2.1.3 Welchen Zweck hat DANTE e.V.?

Dazu sagt die Satzung:
Zweck des Vereins ist es, alle Interessenten in geeigneter Weise bei der
Anwendung von TeX-Software zu unterstützen, insbesondere durch
Erfahrungsaustausch mit den Anwendern. Ferner soll die weitere
Entwicklung von TeX unterstützt werden. Hierzu gehören

1. die Beratung und Zusammenarbeit mit Anwendern der TeX-Software,
2. die Unterbreitung von Mitgliedervorschlägen für zukünftige
Versionen und Komponenten der TeX-Software,
3. die Zusammenarbeit mit anderen nationalen und internationalen
Benutzerorganisationen,
4. die Förderung von Literatur, die TeX betrifft,
5. die Vertretung nationaler Belange in der TeX Users Group,
6. die Organisation von Schulungen.


2.1.4 Wieso sollte ich Mitglied bei DANTE e.V. werden?

Natürlich wird niemand gezwungen, bei DANTE e.V. Mitglied zu werden. Es
sollte aber bedacht werden, daß die Dienstleistungen von DANTE e.V. nur
erbracht werden können, weil es Leute gibt, die DANTE e.V. unterstützen.
Neben diesem eher ideellen Grund hat eine Mitgliedschaft bei DANTE e.V.
auch sehr reelle Gründe:

* Informationen aus erster Hand durch

o die viermal im Jahr erscheinende Mitgliedszeitschrift ``Die
TeXnische Komödie'',
o _elektronische_ Medien in Form von E-Mail-Diskussionslisten wie
TeX-D-L, die archiviert über WWW-, FTP-Server oder die
Software-Verteilung bezogen werden können,
o den WWW-Server von DANTE e.V., erreichbar über http://www.dante.de/.

* Bezug von Software, wie kompletten TeX-Systemen für Ihr Rechnersystem,
von Makropaketen und Schriften über

o das CTAN (Comprehensive TeX Archive Network), an dessen Aufbau und
Verwaltung Mitglieder von DANTE e.V. maßgeblich beteiligt waren und
sind und dessen deutscher Knoten von DANTE e.V. finanziert wird,
o eine Software-Verteilung auf CD-ROM, darunter der CD-ROM-Satz mit
einer Kopie des CTAN-Servers und der CD ,,TeX Live'', die man im
Rahmen einer Mitgliedschaft zusätzlich bekommt.

* Beratung und Schulung, wie beispielsweise

o Tutorien im Rahmen der halbjährlich stattfindenden
Mitgliederversammlung bzw. Tagung,
o Beraterkreis für TeXnische Fragen,
o Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene (auf Anfrage).

* Kontaktmöglichkeiten über

o nationale und internationale Tagungen,
o TeX-Tagungen und Mitgliederversammlungen (halbjährlich),
o regionale Stammtische (monatlich).

* usw.

Einige dieser Leistungen können auch von Nicht-Mitgliedern genutzt
werden. In der Regel stehen sie jedoch nur Mitgliedern im vollen Umfang
zur Verfügung!

2.1.5 Wie werde ich Mitglied?

Mitglied bei DANTE e.V. zu werden, ist einfach: Mitgliedsantrag
ausfüllen und unterschrieben an


DANTE, Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V.

Postfach 101840
D-69008 Heidelberg
schicken. Den Mitgliedsbeitrag sollten Sie auf das auf dem Antrag
angegebene Konto überweisen. Bitte keine andere DANTE e.V. gehörende
Kontonummer verwenden, dies würde die Bearbeitung verzögern! Nach dem
Eingang Ihres Antrags und des Mitgliedsbeitrags erhalten Sie eine
Bestätigung Ihrer Mitgliedschaft, eine Vereinssatzung und, soweit
vorrätig, die bisher verschickten Ausgaben der Mitgliedszeitschrift des
Jahrgangs mit weitereb Zusatzleistungen (CD-ROM etc.) und weitere
Informationen.
Einen Mitgliedsantrag erhalten Sie

* als PDF- oder als PostScript-Datei per
http://www.dante.de/dante/antrag/, per CTAN: usergrps/dante/antrag.pdf
bzw. CTAN: usergrps/dante/antrag.ps oder
* per Post: Fordern Sie über die oben genannte Adresse der
Geschäftsstelle ein Antragsformular an.

Der Mitgliedsbeitrag gilt für das laufende Kalenderjahr (1.1.-31.12.)
und beträgt

* Einzelbeitrag für Privatpersonen: 45 Euro
* Ermäßigter Einzelbeitrag für Schüler/innen, Studierende,
Rentner/innen, Arbeitslose, Zivil- und Wehrdienstleistende
(entsprechende Bescheinigung notwendig!): 30 Euro
* für Institutionen des öffentlichen Rechts und Forschungseinrichtungen:
65 Euro
* für Firmen, die TeX anwenden: 150 Euro
* für Firmen, die Produkte in Verbindung mit TeX anbieten: 250 Euro


2.1.6 Ich habe den Mitgliedsantrag vor zwei bis drei Wochen abgeschickt,
den Beitrag gleich danach auf das Konto überwiesen und bisher noch
nichts erhalten. Ist diese Wartezeit normal?

Nein, ein Mitgliedsantrag wird normalerweise zügig bearbeitet, sobald
der Antrag per Post im Büro von DANTE e.V. eintrifft und überprüft
werden konnte, daß der Mitgliedsbeitrag auf dem angegebenen Konto
eingegangen ist. Bei einer ermäßigten Mitgliedschaft ist darauf zu
achten, daß die entsprechenden Bescheinigungen für das jeweilige
Kalenderjahr beigelegt wurden. Vor und nach Feiertagen und zu den
üblichen Urlaubszeiten sollte man jedoch bitte etwas geduldiger sein, da
das Büro während dieser Zeiten unbesetzt sein kann.

2.2 Anwendervereinigungen


2.2.1 Gibt es weitere TeX-Anwendervereinigungen?

Neben DANTE e.V. gibt es noch weitere TeX-Anwendervereinigungen. Als
erstes ist hier die TUG zu nennen, die internationale `TeX Users Group'.
Sie ist die erste und damit die älteste TeX-Anwendervereinigung.
TeX Users Group
1466 NW Front Avenue
Suite 3141
Portland, OR 97209-2820, USA
Tel.: +1 503 223-9994
Fax: +1 503 223-3960
E-Mail: `t...@mail.tug.org'
Weitere Informationen über die TUG finden Sie auf CTAN im Verzeichnis
CTAN: usergrps/tug/ oder dem WWW-Server http://www.tug.org/.
Neben TUG und DANTE e.V. gibt es weitere nationale
Anwendervereinigungen. Als Auswahl seien folgende Vereine genannt:

NTG Nederlandstalige TeX Gebruikersgroep (Niederlande)
GUST Grupa Uzytkowników Systemu TeX (Polen)
GUTenberg Groupe francophone des Utilisateurs de TeX
(französischsprachige Länder)
CsTUG Ceskoslovenské sdruzení uzivatelu TeXu
(Tschechische/Slowakische Republik)
UK TUG UK TeX Users' Group (Großbritannien)

Über einige dieser nationalen Anwendervereinigungen können Sie weitere
Informationen, Antragsformulare, Ankündigungen u.ä. auf CTAN in den
Verzeichnissen CTAN: usergrps/ finden.
Außerdem finden Sie über die Seite http://www.dante.de/ weitere
Informationen zu DANTE e.V., TUG, Verweise zu den WWW-Seiten der anderen
TeX-Anwendervereinigungen, einen Tagungs- und Veranstaltungskalender und
vieles mehr.

2.2.2 Mitgliedszeitschriften der Anwendervereinigungen

Jede der ``großen'' TeX-Anwendervereinigungen gibt eine
Mitgliedszeitschrift und Vereinsnachrichten heraus:

* ``Die TeXnische Komödie''
Mitgliedszeitschrift von DANTE e.V., erscheint vierteljährlich,
deutsch.
* TUGboat
Mitgliedszeitschrift der TUG, erscheint vierteljährlich (ein Band ist
Konferenzband der TUG-Konferenz), englisch, enthält viele informative
Artikel über TeX, METAFONT und Fonts.
* TeX and TUG News (TTN) - Erscheinen eingestellt.
Ehemalig separat herausgegebene Vereinsnachrichten der TUG, erschien
vierteljährlich, englisch, enthält aktuellere Informationen über
Vereinsinterna, Tips, Berichte etc.; nach Ausgabe Vol. 4 No. 2 ist TTN
in TUGboat integriert.
* MAPS (Minutes and APendiceS)
Mitgliedszeitschrift der NTG, erscheint halbjährlich, niederländisch
und englisch, enthält häufig Vorabdrucke und Nachdrucke aus anderen
Mitgliedszeitschriften, wie TUGboat, Baskerville etc.
* Baskerville
Mitgliedszeitschrift der UK TUG, erscheint 4-6mal jährlich (eine
Ausgabe ist die UK TUG TeX FAQ), englisch, enthält einige Nachdrucke
aus anderen Zeitschriften und Proceedings.
* Cahiers GUTenberg
Veröffentlichung von GUTenberg, erscheint 2-3mal jährlich,
französisch; die Cahiers sind nicht im Mitgliedsbeitrag enthalten,
sondern können und müssen extra abonniert werden.
* Lettre GUTenberg
Vereinsnachrichten von GUTenberg, erscheint 2-3mal jährlich,
französisch.


2.3 Tagungen (*)


2.3.1 Veranstaltungen

Die TeX-Anwendervereinigungen führen regelmäßig Tagungen, Tutorien,
Mitgliederversammlungen etc. durch:

* DANTE e.V.
Jährliche Tagung, Mitgliederversammlung und Tutorien (3 bis 3 1/2
Tage) im Frühjahr; meist im Februar oder März.
Jährliche Mitgliederversammlung mit Tutorien (1 bis 1 1/2 Tage) im
Herbst; meist im September oder Oktober.
* Europäische Anwendervereinigungen
Jährliche europäische Tagung; meist im September; entfällt im
allgemeinen in den Jahren, in denen die TUG in Europa eine Tagung
ausrichtet.
* TUG
Jährliche weltweite Tagung; meist Ende Juli, Anfang August; im Wechsel
an einem Ort der Westküste der USA, der Ostküste und in Europa.

Auch Personen, die noch nicht Mitglied bei einer Anwendervereinigung
sind, können an den Tagungen teilnehmen.
Tutorien, die DANTE e.V. vor oder nach einer Mitgliederversammlung
durchführt, sind frei und können kostenlos besucht werden.

2.3.2 Veranstaltungskalender (*)

Im folgenden finden Sie eine Auswahl der in nächster Zeit stattfindenden
Tagungen im TeX-Umfeld. Die WWW-Seite
http://www.dante.de/events/
enthält genauere Hinweise und Informationen.

04.-07.08.2002: TUG 2002 - ``Stand up and be proud of TeX!''
Tivandrum, Kerala, Indien
Herbst 2002 27. Mitgliederversammlung von DANTE e.V.


2.4 Literatur (*)


2.4.1 Bücherliste (*)

Es wird hier nur eine kleine Auswahl von hauptsächlich deutschsprachigen
Büchern vorgestellt, die weder den Anspruch erhebt, vollständig noch
objektiv zu sein.

* Detig, Christine: Der LaTeX Wegweiser.
MITP-Verlag, 1997, ISBN 3-8266-0256-0, 29,80 DM
Anm.: Leicht verständliche Einführung in LaTeX mit den wichtigsten
LaTeX-Erweiterungspaketen und Hilfswerkzeugen, für Anfänger. _Die
Auflage ist vergriffen, Restexemplare sind in modernen Antiquariaten
noch erhältlich._
* Knappen, Jörg: Schnell ans Ziel mit LaTeX2e.
Oldenbourg-Verlag, 1997, ISBN 3-486-24199-0, 48,-- DM
Anm.: Enthält Kapitel über Feinheiten des Text- und Formelsatzes sowie
einen Index vom Formelsymbol bis zu Befehlsnamen, für Anfänger und
Fortgeschrittene.
* Knuth, Donald E.: The TeXbook (englisch).
Addison-Wesley, Reading, Massachusetts, 1996, ISBN 0-201-13447-0, ISBN
0-201-13448-9 (Softcover)
Anm.: _Das_ Standardwerk über TeX, nicht für LaTeX-Anfänger, da es TeX
und dessen Programmierung sehr genau beschreibt.
* Lamport, Leslie: Das LaTeX-Handbuch.
Addison-Wesley-Verlag, 1995, ISBN 3-89319-826-1, 69,90 DM
Anm.: _Die_ LaTeX-Referenz, für Anfänger.
* Goossens, Michel u.a.: Der LaTeX-Begleiter.
Addison-Wesley-Verlag, Nachdruck 2000, ISBN 3-82731-689-8, 79,90 DM
Anm.: Die Auflage des Jahres 2000 mit neuer ISBN entspricht der aus
dem Jahre 1995. Tips, Tricks, viele LaTeX-Makropakete, für
Fortgeschrittene und fortgeschrittene Anfänger, aufgrund des
Titelbildes das sog. `Bernhardiner-Buch'; Kapitel 8 der englischen
Fassung ``Higher Mathematics'' liegt in einer überarbeiteten Fassung
auf CTAN: info/companion-rev/ch8.ps bzw.
CTAN: info/companion-rev/ch8.pdf vor.
* Goossens, Michel; Rahtz, Sebastian; Mittelbach, Frank: The LaTeX
Graphics Companion (englisch).
Addison-Wesley-Longman-Verlag, 1997, ISBN 0-201-85469-4
Anm.: Ergänzt den LaTeX-Begleiter um alles, was mit Graphikeinbindung,
Farbe und PostScript-Schriften zu tun hat.
* Goossens, Michel; Rahtz, Sebastian et al.: The LaTeX Web Companion:
Integrating TeX, HTML und XML (englisch).
Addison-Wesley-Longman-Verlag, 1999, ISBN 0-201-43311-7, ca. 68,-- DM
Anm.: Enthält eine Beschreibung von pdfTeX mit `hyperref', die
Konverter LaTeX2HTML und TeX4ht, das Browser-Plugin techexplorer und
eine größere Abhandlung über die Markup-Sprachen HTML, SGML, XML und
deren zugehörige Style-Sheet-Sprachen.
* Goossens, Michel; Rahtz, Sebastian: Mit LaTeX ins Web: Elektronisches
Publizieren mit TeX, HTML und XML.
Addison-Wesley-Longman-Verlag, 2000, ISBN 3-8273-1629-4, 89,90,-- DM
Anm.: Deutsche Übersetzung von ``The LaTeX Web Companion''.
* Klöckl, Ingo: LaTeX2e, Tips und Tricks.
dpunkt-Verlag, Heidelberg, 2000, ISBN 3-932588-37-1, 79,-- DM
http://www.dpunkt.de/buecher/3-932588-37-1.html
Anm.: Das Buch füllt die Lücke zwischen den existierenden
LaTeX-Einführungen bzw. -Referenzen und `Der LaTeX-Begleiter', wenn
man wissen will, wie man selbst Anpassungen durchführt. Ein Kapitel
besteht aus der Übersicht fast aller auf CTAN vorhandener Schriften.
* Günther, Karsten: LaTeX Ge-Packt.
MITP-Verlag, 2002, ISBN 3-8266-0785-6, 14,94 Euro
Anm.: Umfangreiche Referenz für LaTeX2e im Kompaktformat, vorwiegend
für Anwender mit Vorkenntnissen, enthält auch Hinweise auf nützliche
TeX-Befehle und KOMA-Script.
* Dalheimer, Matthias Kalle: LaTeX kurz und gut.
O'Reilly, Köln, 1. Auflage, 1998, ISBN 3-89721-204-8, 12,80 DM
Anm.: Eine Kurzreferenz auf 64 Seiten, gut strukturiert mit allen
häufig benötigten LaTeX-Anweisungen, als Ergänzung zu ausführlicherer
Literatur gut geeignet.
* Abdelhamid, Rames: Das Vieweg LaTeX2e Buch.
Vieweg-Verlag Wiesbaden, 1995, ISBN 3-528-25145-X, 52,-- DM
Anm.: Für Anfänger.
* Günther, Karsten: Einführung in LaTeX2e - Lehrbuch und Referenz.
dpunkt-Verlag, Heidelberg, 1996, ISBN 3-920993-36-5, 68,-- DM
* Katzenbeisser, Stefan: Von der Idee zum Dokument - Einführung in TeX
und LaTeX.
Oldenbourg-Verlag, 2. Auflage, 1997, ISBN 3-486-24182-6, 68,-- DM
* Maurer: Textverarbeitung mit LaTeX2e unter Unix.
Carl Hanser Verlag, München, ISBN 3-446-18909-2, 49,80 DM
* Schwarz, Stefan; Potucek, Rudolf: Das TeXikon - Referenzhandbuch für
TeX, LaTeX und LaTeX2e.
Addison-Wesley-Verlag, 1997, ISBN 3-89319-690-0, 69,90 DM
* Heilmann, Axel: LaTeX-Vademecum, Ein Kompaktführer für Einsteiger und
Fortgeschrittene.
Springer-Verlag, ISBN 3-540-60522-3, 38,-- DM
Anm.: Kleines und praktisches Nachschlagewerk, kann und will nicht den
LaTeX-Begleiter ersetzen, ist aber eine gute Ergänzung.
* Sowa, Friedhelm: TeX/LaTeX und Graphik, ein Überblick über die
Verfahren.
Springer-Verlag, 1994, ISBN 3-540-56468-3, 39,-- DM
Anm.: Der `Nothelfer', wenn es um TeX und Graphik geht.
* Schwarz, Norbert: Einführung in TeX incl. Version 3.0.
Addison-Wesley-Verlag, 3. überarbeitete Auflage, Nachdruck 1993, ISBN
3-89319-345-6, 69,-- DM
Anm.: TeX und Plain-TeX, kein LaTeX(!), für Fortgeschrittene.
* Kopka, Helmut: LaTeX, Band 1: Einführung.
Addison-Wesley-Verlag, 2. Auflage, 2000, ISBN 3-8273-1557-3, 79,90 DM
Anm.: Ab der 2. Auflage auch LaTeX2e, im Anhang gute Befehlsübersicht,
für Anfänger.
* Kopka, Helmut: LaTeX, Band 2: Ergänzungen.
Addison-Wesley-Verlag, 2. überarbeitete Auflage, 1997, ISBN
3-8273-1229-9, 69,90 DM
Anm.: Name sagt alles, die 1. Auflage enthielt noch
LaTeX2e-Einführung.
* Kopka, Helmut: LaTeX, Band 3: Erweiterungen.
Addison-Wesley-Verlag, 1996, ISBN 3-89319-666-8, 69,90 DM
Anm.: Interna von LaTeX2e und 2.09 sowie Low-Level-TeX-Befehle.
* Kopka, Helmut und Daly, Patrick W.: A Guide to LaTeX2e (englisch).
Addison-Wesley-Verlag, 2. Aufl., 1995, ISBN 0-201-42777-X, ca. ??? DM
Anm.: Englische Übersetzung des ``Kopka'' mit vielen Überarbeitungen
und Anpassungen für englischsprachige Benutzer.
* Grätzer, George: An Introduction to LaTeX and AmS-LaTeX (englisch).
Birkhäuser-Verlag, Boston, 1996, 2nd Printing, 1997, ISBN
0-8176-3805-9, $58,50
Anm.: Ausführliche Darstellung von AmS-LaTeX und AmS-Fonts, dadurch
auch für anspruchsvollen Formelsatz.
* Walsh, Norman: Making TeX Work (englisch).
O'Reilly&Associates Inc., 1994, ISBN 1-56592-051-1, ca. 60,-- DM
Anm.: Gute Einführung und Übersicht; Fundgrube für Tools, Makropakete,
Schriften; teilweise mit genauerer Beschreibung.

Hinweise: Als LaTeX-Anfänger sollte man sich ein ausführliches Lehrbuch
(z.B. `Detig', `Abdelhamid', `Knappen', `Lamport', `Kopka'/Band 1,
`Kopka/Daly') besorgen. Frei verfügbare Literatur, wie die
LaTeX2e-Kurzbeschreibung (siehe Frage 2.4.2), reicht Anfängern mit
Computer-Vorkenntnissen eventuell auch aus. Sobald man als
LaTeX-Anwender die ersten Schritte gemacht hat, sind der
`LaTeX-Begleiter' und der `LaTeX Graphics Companion' eine wahre
Fundgrube. Muß oder will man sein eigenes TeX-System selbst installieren
und verwalten, gibt der wenn auch mittlerweile veraltete `Walsh' eine
gute Erklärung und Übersicht der einzelnen Teile des Textsatzsystems TeX
und darüber hinaus viele Hinweise und eine Auswahl, was es sonst noch an
Umgebungen, Hilfsprogrammen, Schriften etc. gibt.
Das Standardwerk für TeX-Anfänger und alle Makroautoren ist Knuths `The
TeXbook', das man sich auch zulegen sollte, wenn man zuerst mit Hilfe
des in Deutsch geschriebenen `Schwarz (N.)' einsteigen will.

2.4.2 Frei verfügbare Einführungen in (La)TeX, METAFONT und verwandte
Themen (*)

Diese Dokumente sind von den Autoren als (La)TeX-Eingabedateien auf CTAN
zur freien Verfügung gestellt worden. Sie finden diese und weitere
Dokumente meist im Verzeichnis CTAN: info/. Folgende Liste stellt eine
kleine Auswahl dar:

* Schmidt, Walter; Knappen, Jörg; Partl, Hubert et al.:
LaTeX2e-Kurzbeschreibung
CTAN: info/german/LaTeX2e-Kurzbeschreibung/ bzw.
CTAN: info/lshort/german/
Anm.: Zum Einstieg in LaTeX völlig ausreichend, für Anfänger.
* Oetiker, Tobias: The Not So Short Introduction to LaTeX2e
CTAN: info/lshort/english/
Anm.: Basierte auf der LaTeX-Kurzbeschreibung, etwas ausführlicher. In
englischer Sprache, übersetzt in weitere Sprachen.
* Eijkhout, Victor: TeX by Topic, A TeXnician's reference.
Electronic version 1.0, Dezember 2001
http://www.cs.utk.edu/~eijkhout/texbytopic.pdf
Anm.: Eine gegenüber dem TeXbook andere Herangehensweise, wie man TeX,
dessen primitiven Anweisungen und Parameter und die inneren Abläufe
erklärt. Empfehlenswert.
* Greenberg, Harvey J.: A Simplified Introduction to LaTeX
http://www.cudenver.edu/~hgreenbe/aboutme/pubrec.html
CTAN: info/simplified-latex/latex.ps
Anm.: Ausführliche Einführung in LaTeX zu Textsatz, Mathematiksatz,
Grafikeinbindung, BibTeX und vielen anderen Themen. In englischer
Sprache.
* Partl, Hubert; Kielhorn, Axel: Layout-Änderungen mit LaTeX
CTAN: macros/latex/contrib/supported/refman/
Anm.: Wie verändere ich X? Anhand von Beispielen aus `refman.sty'.
* Schrod, Joachim: The Components of TeX (englisch)
CTAN: info/components-of-TeX/
Anm.: Übersicht über die Teile und der von diesen Teilen angefaßten
Dateien eines TeX-Systems; für LaTeX 2.09 geschrieben, aber immer noch
für LaTeX2e nützlich.
* Warbrick, Jon: Essential LateX (englisch)
CTAN: info/latex-essential/
Anm.: LaTeX 2.09, ganz kurz gefaßt.
* Doob, Michael: A Gentle Introduction to TeX (englisch)
CTAN: info/gentle/gentle/
Anm.: Kurzbeschreibung von TeX, nicht LaTeX!
* Tobin, Geoffrey: METAFONT for Beginners (englisch)
CTAN: info/metafont-for-beginners.tex
Anm.: Enthält das Wichtigste, um mit METAFONT aus vorhandenen
mf-Sources Fonts zur Nutzung mit TeX zu generieren.
* Reckdahl, Keith: Using Imported Graphics in LaTeX2e (englisch)
CTAN: info/epslatex.ps
CTAN: info/epslatex.pdf
Anm.: Was Sie schon immer über die Einbindung von
Encapsulated-PostScript-(EPS)-Bildern, BoundingBox, die Benutzung des
`graphics'-Pakets und weiterer LaTeX-Umgebungen und -Pakete wie
`PSfrag' wissen wollten.
* Jürgens, Manuela: LaTeX - eine Einführung und ein bißchen mehr ...
Fern-Uni Hagen, 2000
ftp://ftp.fernuni-hagen.de/pub/pdf/urz-broschueren/broschueren/a0260003.pdf

Anm.: Einstiegsbroschüre in LaTeX.
* Jürgens, Manuela: LaTeX - Fortgeschrittene Anwendungen (oder: Neues
von den Hobbits)
Fern-Uni Hagen, 1995
ftp://ftp.fernuni-hagen.de/pub/pdf/urz-broschueren/broschueren/a0279510.pdf

Anm.: Ergänzungen zur Einstiegsbroschüre.
* Jürgens, Manuela: Verschlungene Anwendungen. Das X-Team: Xtem XEmacs
LaTeX2eAucTeX
Fern-Uni Hagen, 1995
ftp://ftp.fernuni-hagen.de/pub/pdf/urz-broschueren/broschueren/a0029502.pdf
* Banning, Ralf; Groeneveld, Heiko A.: Textsatz und Layout mit LaTeX.
Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Zentrum für Datenverarbeitung,
1995
http://www.uni-tuebingen.de/zdv/schriften/latex-kurs.html
Anm.: Sehr ausführliche Hinweise zum Einstieg in LaTeX.
* Lamprecht, Heiner: LaTeX2e - Eine Einführung. 1999.
http://agenda21.ggi.uni-tuebingen.de/heiner/latex/
* Text Processing using LaTeX (englisch)
http://www-h.eng.cam.ac.uk/help/tpl/textprocessing/
Anm.: Sehr ausführliche Beschreibungen und Verweise zu LaTeX und
verwandten Themen.
* Computersatz mit LaTeX2e. Kurzeinführung.
Katholische Universität Eichstätt, 1996
http://www.ku-eichstaett.de/urz/schriften/ltx2e.pdf
* Makeindex. Sachregister erstellen mit LaTeX2e.
Katholische Universität Eichstätt, 1998
http://www.ku-eichstaett.de/urz/schriften/makeidx.pdf
* Banning, Ralf; Groeneveld, Heiko A.: Textsatz und Layout mit LaTeX.
Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Zentrum für Datenverarbeitung.
http://www.uni-tuebingen.de/zdv/schriften/latex-kurs.html
* Gonzato, Guido: LaTeX for Word Processor Users. 2001.
CTAN: info/latex4wp/latex4wp.pdf

Neben diesen Dokumenten, die noch zum Druck gedacht sind, gibt es
vermehrt auch nicht zum Druck gedachte `Online-Quellen':

* Hypertext Help with LaTeX

o http://www.giss.nasa.gov/latex/
o http://www-ti.informatik.uni-tuebingen.de/~frech/latex/

* LaTeX2e Help

o CTAN: info/latex2e-help-texinfo/latex2e.html
o http://xm1.net.free.fr/kile/latexhelp.html

* David Bausum: TeX Primitive Control Sequences

o http://www.tug.org/utilities/plain/cseq.html

* Literaturverzeichnis zu TeX & Co.

o http://www.loria.fr/services/tex/english/texbib.html

* Übersicht zu vielen TeX- und verwandten Themen (``Open Directory
Project'').

o http://dmoz.org/Computers/Software/Typesetting/

* Links2Go - TeX and LaTeX

o http://www.links2go.com/topic/TeX_and_LaTeX

* WebRing: TeX word processor system users and friends

o http://nav.webring.yahoo.com/hub?ring=texlatex&list

* Tim Love: LaTeX maths and graphics

o http://www-h.eng.cam.ac.uk/help/tpl/textprocessing/latex_maths+pix/latex_maths+pix.html

* Tim Love: Advanced LaTeX

o http://www-h.eng.cam.ac.uk/help/tpl/textprocessing/latex_advanced/latex_advanced.html

2.4.3 Typographie


Bücher:


* Tschichold, Jan: Erfreuliche Drucksachen durch gute Typographie: eine
Fibel für jedermann.
Maro-Verlag, Augsburg, 2. Auflage 1992, ISBN 3-87512-403-0, 32,-- DM
Anm.: allgemeiner Überblick, Elementarkenntnisse.
* Tschichold, Jan: Ausgewählte Aufsätze über Fragen der Gestalt des
Buches und der Typographie.
Birkhäuser-Verlag, Basel, 2. Auflage 1987, ISBN 3-7643-1946-1,
58,-- DM
Anm.: Eines der wichtigsten Bücher über typographische Prinzipien beim
Buchsatz, Sammlung von Tschicholds `klassischen' Artikel.
* Tschichold, Jan: Die neue Typographie.
Brinkmann und Bose, 3. Auflage 1995, ISBN 3-922660-23-1, 80,-- DM
* Aicher, Otl: Typographie.
Ernst-Verlag, Lüdenscheid, 1988, ISBN 3-433-03090-6
* Spiekermann, Erik: Ursache & Wirkung: ein typografischer Roman.
Verlag H. Schmidt, Mainz, faksimilierter Nachdruck, 1994, ISBN
3-87439-307-0, 38,-- DM
* Simoneit, Manfred: Typographisches Gestalten.
Polygraph-Verlag, Frankfurt/M., 4. Auflage, 1993, ISBN 3-87641-253-6,
256 S., 144,-- DM
* Luidl, Philipp: Typografie.
Schlütersche Verlagsanstalt, 6. Auflage, 1989, ISBN 3-87706-290-3, 146
S., 79,-- DM
* Weidemann, Kurt: Wo der Buchstabe das Wort führt.
Cantz-Verlag, Ostfildern, 2. Auflage, 1997, ISBN 3-89322-521-8,
168,-- DM
Anm.: _Sehr empfehlenswert_. Grundsätzliches über das Thema.
* Willberg, Hans Peter; Forssman, Friedrich: Erste Hilfe in Typographie:
Ratgeber für Gestaltung mit Schrift.
Verlag H. Schmidt, Mainz, 1999, ISBN 3-87439-474-3, 24,80 DM
Anm.: _Sehr empfehlenswert_ und preiswert ist dieses Buch und sollte
daher als Erstausstattung nicht fehlen, da knapp und praktisch erste
Hilfe in Typographie gegeben wird.
* Willberg, Hans Peter; Forssman, Friedrich: Lesetypographie.
Verlag H. Schmidt, Mainz, 1997, ISBN 3-87439-375-5, 168,-- DM
Anm.: Handbuch, das Anregungen geben will, Lösungsmöglichkeiten für
typographische Probleme vergleichend vorstellt; eher für jemand, der
schon Grundkenntnisse hat.
* Gulbins, Jürgen; Kahrmann, Christine: Mut zur Typographie: Ein Kurs
für Desktop-Publishing.
Springer-Verlag, 2. , erweiterte und überarbeitete Auflage, 2000, ISBN
3-540-67541-8, 79,-- DM
Anm.: Für Anfänger sehr gut geeignet, auch als Nachschlagewerk.
* Bringhurst, Robert: The Elements of Typographic Style.
Hartley & Marks, 2. Auflage, 1996, ISBN 0-88179-132-6, ??? DM
Anm.: _Sehr empfehlenswert_, sagt kurz und knapp das Wesentliche und
weist auf viele Fehler hin.
* Peter Rechenberg: Technisches Schreiben.
Hanser Verlag, 1. Auflage, 2002, ISBN 3-446-21944-7, 19,90 DM


Sonstiges:


* Charles Poynton: Typography and Design.
http://www.inforamp.net/~poynton/Poynton-typo-design.html
Anm.: Verweise und Hinweise zu Fragen der Typografie (in englischer
Sprache).
* Luc Devroye: General links on typography.
http://cgm.cs.mcgill.ca/~luc/fonts.html
Anm.: Eine Vielzahl von Verweisen zu Typografie und Schriften. (meist
in englischer Sprache).
* Markus Kuhn: Metric Typographic Units.
http://www.cl.cam.ac.uk/~mgk25/metric-typo.html
Anm.: Erklärungen zu typographischen Maßeinheiten (in englischer
Sprache).
* Charles Hedrick, New Brunswick Computing Services, Rutgers, The State
University of New Jersey.
http://www.nbcs.rutgers.edu/~hedrick/typography/
Anm.: 30-seitige (englische) Einführung in gute Typografie. PDF-Datei
in den Schriften Aldus, Minion, Janson, Warnock, Documenta und bald
auch Palatino, Adobe Garamond und ITC New Baskerville erhältlich. Auch
ein Werkzeug zur Konvertierung von OpenType-Schriften in
Expert-Type-1-Schriften ist dort für Windows frei erhältlich.
* Axel Reichert: Typografie - Gestaltung einer Beispielklasse.
CTAN: info/german/typografie/
Anm.: Ausgehend von Grundlagen der Typografie wird an einer
Beispielklasse deren Umsetzung gezeigt. Tutorium auf der Tagung
DANTE'99.
* Axel Reichert: Satz von Tabellen.
CTAN: info/german/tabsatz/
Anm.: Anhand vieler Beispiele und der Verwendung von Zusatzpaketen
werden viele Feinheiten beim Satz von Tabellen erläutert. Tutorium auf
der Tagung DANTE'99.
* Psychologie, Uni Regensburg: Textsatz, eine Kurzanleitung.
http://pc1521.psychologie.uni-regensburg.de/student2001/Textsatz.html
Anm.: Ein paar grundsätzliche Dinge und Warnungen.
* Marion Neubauer: Mikrotypographie-Regeln.
http://www.dante.de/dante/DTK/dtk96_4/dtk96_4_neubauer_feinheiten.html
http://www.dante.de/dante/DTK/dtk97_1/dtk97_1_neubauer_feinheiten.html
* Yannis Haralambous: Drucksatz in gebrochenen Schriften.
http://genepi.louis-jean.com/omega/dante2000.pdf
* FAQ: Typografie & Co
http://www.spic.de/webtypo/faq-typografie.html (nicht mehr erreichbar)
Anm.: (Noch) mit Vorsicht zu genießen, enthält aber einige brauchbare
Dinge und Links.
* EUR-OP: Interinstitutionelle Regeln für Veröffentlichungen.
Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften,
Luxembourg.
http://eur-op.eu.int/code/de/de-000500.htm
Anm.: Enthält Richtlinien zum Schriftsatz und für deutschsprachige
Veröffentlichungen in der EU.


2.4.4 Schriftenkataloge


* Sauthoff, Daniel u.a.: Schriften erkennen: eine Typologie der
Satzschriften für Studenten, Grafiker, Setzer, Kunsterzieher und alle
PC-User.
Verlag H. Schmidt, Mainz, Neuausgabe, 1996, ISBN 3-87439-373-9,
24,80 DM
Anm.: Grundlage, Geschichte und einfacher Einstieg in die
Klassifikation von Schriften, für Einsteiger.
* Dinkel, Christina: Füßchen in Brunos Suppe: ``Schriften erkennen'' für
Kinder.
Verlag H. Schmidt, Mainz, 1999. ISBN 3-87439-479-4, 24,80 DM
Anm.: Eine spielerische, nicht nur für Kinder geeignete Einführung in
die Welt der Schriften anhand einer Geschichte.
* Kern, Michael; Koch, Sieghart (Hrsg.): ÜberSicht.
Verlag H. Schmidt, Mainz, 1991, ISBN 3-87439-230-9, 429 S., 148,-- DM
Anm.: 3 Indizes: Blindtextprobe, Zeichenvorrat der Schriften,
Buchstabenverzeichnis (alle ``M'' auf einen Blick).


2.4.5 Ich hab im Buch ``Der LaTeX-Begleiter'' bzw. ``The LaTeX
Companion'' ein interessantes Paket gefunden. Wo kann ich es auf CTAN
finden?

Die Datei ``companion.ctan'' zählt alle im Buch erwähnten Pakete auf.

companion.ctan: CTAN: info/companion.ctan


2.4.6 Mich interessiert, wie einige der Grafik-Beispiele im Buch ``The
LaTeX Graphics Companion'' erzeugt wurden. Wo kann ich deren Quelltext
herbekommen?

Die Mehrzahl der Beispiele sind auf CTAN im Verzeichnis CTAN: info/lgc
zu finden. Die Beispiele des Kapitels zu `PSTricks'sind auch Bestandteil
dessen Dokumentation.

lgc: CTAN: info/lgc
PSTricks: CTAN: graphics/pstricks/doc/test-pst.tex


--- DE-TeX-FAQ Ende Teil 2 ---

DE-TeX-FAQ-Maintainer

unread,
May 8, 2002, 12:54:43 PM5/8/02
to
Posted-By: auto-faq 3.3 (Perl 5.006)
Archive-name: de-tex-faq/part4

Posting-Frequency: monthly
Copyright-Notice: siehe Abschnitt 1.1/see Section 1.1
URL: http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/

--- DE-TeX-FAQ Beginn Teil 4 ---

Fragen und Antworten (FAQ) über das Textsatzsystem TeX und DANTE,
Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V.


Bernd Raichle, Rolf Niepraschk und Thomas Hafner


Version 71 vom Mai 2002

------------------------------------------------------------------------


4 Textsatzsystem TeX - Bezugsquellen


4.1 Wie bekomme ich ein TeX-System?

Es gibt verschiedene Wege, wie Sie ein TeX-System beziehen können. Falls
Sie die notwendige Unterstützung (durch Hotline, Schulungen, Updates
u.ä.) sicherstellen wollen oder müssen, sollten Sie sich an einen
kommerziellen Anbieter wenden.
Beachten Sie bei den nachfolgenden Angeboten bitte, daß Sie bei frei
verfügbaren TeX-Versionen, Programmen und Schriften, die `Shareware'
sind, geringe Lizenzgebühren an die Autoren zu entrichten haben.
Außerdem dürfen einige Programme, Makrodateien, Schriften etc. nicht
oder nur nach Lizenzierung oder einer individuellen Freigabe durch den
Autor zu kommerziellen Zwecken eingesetzt oder vertrieben werden.
An frei verfügbare TeX-Implementierungen können Sie per

1. ftp oder WWW (Internet),
2. E-Mail,
3. Modem/Telefon,
4. CD-ROM oder
5. als Bestandteil eines anderen Software-Paketes

kommen. Als Mitglied bei DANTE e.V. stehen Ihnen noch weitere und evtl.
günstigere Angebote zur Auswahl (siehe Frage 4.1.7).

4.1.1 Wie bekomme ich ein TeX-System über ftp/Internet und E-Mail?

CTAN, das `Comprehensive TeX Archive Network', und dessen `Spiegel'
können über ftp oder durch den ftp-Mailer auch über E-Mail erreicht
werden (siehe Abschnitt 1.2).

4.1.2 Wie bekomme ich ein TeX-System über Modem/Telefon?

Teile des CTAN-Inhalts können Sie in vielen Mailbox-Netzen auf einigen
`Knoten' erhalten, die ein TeX-Archiv anbieten. Informieren Sie sich
bitte bei anderen Benutzern des entsprechenden Mailbox-Netzes oder einer
Ansprechperson für dieses Netz.

4.1.3 Wie bekomme ich ein TeX-System auf CD-ROM?

Mittlerweile sind verschiedene CD-ROM-Angebote mit TeX-Software über
CD-ROM-Versender und in immer mehr Buchhandlungen zu finden. Bei
TeX-CD-ROMs kann man grob zwei Typen unterscheiden:

* CD-ROMs, die einen kompletten Abzug oder Teile des CTAN-Inhalts
enthalten (einzelne oder mehrere CD-ROMs; meist komprimiert und
gepackt, damit auf eine CD-ROM mehr paßt und weil Datei- und
Verzeichnisnamen auf ISO-9660-CD-ROM nicht beliebig lang sein und nur
eine beschränkte Menge von Zeichen enthalten dürfen),
* CD-ROMs, die eine Ready-to-Run-Installation eines mehr oder weniger
kompletten TeX-Systems enthalten, das sogar ohne Installation von der
CD-ROM selbst lauffähig ist.

Weiter sollte man auf die Aktualität des Inhalts achten und auf die
mitgelieferte teils knappe, teils sehr ausführliche Dokumentation.
Besonders bei Ready-To-Run-Installationen ist letztere sehr wichtig!
Achtung: teilweise werden noch alte Auflagen von CD-ROMs (ohne einen
kräftigen Preisnachlaß) verkauft. CD-ROMs mit CTAN-Kopien, deren Inhalt
älter als ein Jahr ist, sollte man liegenlassen!
Die Übersichten in Frage 4.1.4 und Frage 4.1.5 sind aus den gesammelten
Postings entstanden und erheben weder den Anspruch auf Korrektheit,
Vollständigkeit, noch auf Aktualität. `Stand' gibt bei CTAN-Abzügen
nicht das Erscheinungsdatum, sondern, soweit möglich, das Datum des
Abzuges an. Neue CD-ROM-Angebote, Korrekturen der kurzen
Inhaltsbeschreibungen, Preise u.ä. bitte an `dete...@dante.de'!

4.1.4 Wie bekomme ich ein TeX-System auf CD-ROM, das leicht
installierbar oder sogar direkt von CD-ROM lauffähig ist?

Folgende CD-ROMs bieten ein aktuelles, leicht installierbares TeX-System
für bestimmte Betriebssysteme an:

* CD `TeX Live'
5. Auflage, Einzel-CD mit Dokumentation

Stand: Juni 2000 (für Version 5c)
ISBN: ISBN 3-931253-63-5
Preis: für Mitglieder von DANTE e.V. ist ein Exemplar frei,
sonst 29,90 DM für alle bei Lehmanns Fachbuchhandlung
URL: http://www.tug.org/texlive.html,
http://www.dante.de/software/cdrom/, http://www.lob.de?flag=dan

Diese CD wird für Mitglieder der TUG, UK TUG und DANTE e.V. zusammen
mit der Mitgliedszeitschrift als Bonus ausgeliefert. Mitglieder von
DANTE e.V. erhielten ein Exemplar mit Ausgabe 2/2000 der
Mitgliedszeitschrift.
Enthält von CD-ROM lauffähiges TeX-System für viele Unix-Plattformen
(Linux, Solaris 2.7, IBM RS 6000 AIX 4.2, HP9000 HPUX 10.20 u.v.m.),
für Windows 95, 98, 2000 und NT und mit Binaries für METAPOST, e-TeX,
PDFTeX und Omega, basierend auf dem teTeX-Paket 1.0 und web2c 7.3.1,
mit sehr vielen Makro-/Schrift-Paketen einschließlich Dokumentation.
Zusätzlich ist die Original-Verteilung von emTeX bzw. emTeXTDS (OS/2,
MS-DOS) neben vielen weiteren Programmquellen auf der CD-ROM. Als
Standard des CD-ROM-Dateisystems wurde ISO 9660 mit den Rock-Ridge-
und Joliet-Erweiterungen benutzt, so daß der nach dem
TeX-Directory-Standard (TDS) geordnete TeX-Baum durch die langen
Dateinamen in gemischter Groß-Klein-Schreibung einfacher verwendet
werden kann - auch für andere Plattformen!
* 4allTeX - The ultimate TeX resource
5. Auflage, Doppel-CD und ausführliches englisches Handbuch

Stand: Mitte 1999
Preis über die NTG: 5 Euro für die Doppel-CD
25 Euro für das Handbuch
URL: http://4tex.ntg.nl/

Enthält von CD-ROM lauffähiges fpTeX, dem Web2c für Win32, eine große
Anzahl von TeX-Forma- und Font-Dateien, Ghostscript und viele weitere
Zusatzprogramme, sowie Dokumentationen in den Formaten HTML, PS und
PDF. Die CD-ROM ist durch die 4allTeX-Workbench, einer integrierter
Benutzungsoberfläche, sehr einfach zu installieren und zu bedienen.
Mitglieder von DANTE e.V. können die 5. Auflage der 4allTeX-CD zum
Preis von 3,-- DM über den Verein anfordern.


4.1.5 Wie bekomme ich zu TeX-Software auf CD-ROM, die möglichst alles
rund um TeX enthält?

Folgende CD-ROMs enthalten einen aktuellen Abzug von CTAN (siehe
Abschnitt 1.2). Auf CTAN und damit auch auf diesen CD-ROMs findet man
für die meisten Betriebssysteme auch installierbare TeX-Systeme (siehe
Frage 4.2.1). Im Unterschied zu den CD-ROMs mit leicht installierbaren
TeX-Systeme wird man bei den CD-ROMs mit CTAN-Abzug nicht zu den
Installationsprogrammen geleitet.

* TeX-Software, Comprehensive TeX Archive Network (CTAN)
Dreier-CD

Stand: September 2000
ISBN: ISBN 3-931253-66-X
Preis: 39,90 DM für alle bei Lehmanns Fachbuchhandlung
URL: http://www.dante.de/software/cdrom/, http://www.lob.de?flag=dan

Enthält fast kompletten CTAN-Abzug unkomprimiert auf drei CDs. Für
Mitglieder von DANTE e.V. lag ein Exemplar der Ausgabe 3/2000 der
Mitgliedszeitschrift kostenlos bei.
Die 4. Auflage des CTAN-Abzugs auf drei CDs vom Mai 1999 ging jedem
Mitglied von DANTE e.V. mit Ausgabe 3/1999 der Mitgliedszeitschrift im
Rahmen der Mitgliedschaft zu. Mit Ausgabe 4/1997 gab es die 3. Auflage
vom 25. Januar 1998 unter dem Namen ``TeX/LaTeX - CTAN-CD von DANTE
e.V.'' als Dreier-CD-Satz, mit Ausgabe 3/1996 und 2/1997 gab es die
2. Auflage des CTAN-Abzugs vom 14. Dezember 1996 als Doppel-CD und
eine Update-CD mit den Änderungen des CTAN-Inhalts zwischen Dezember
1996 und dem 12. Mai 1997.


4.1.6 Wie bekomme ich ein TeX-System ... aus anderen Software-Paketen?

Teilweise enthalten verschiedene Software-Pakete bereits eine lauffähige
TeX-Implementierung. So ist z.B. bei jedem Linux ein komplettes
TeX-System enthalten.

4.1.7 Wie bekomme ich ein TeX-System als Mitglied von DANTE e.V.?

Als Mitglied bei DANTE e.V. stehen Ihnen folgende weitere Angebote zur
Auswahl (siehe Frage 2.1.4, wenn Sie wissen wollen, wie Sie Mitglied
werden können):

* CTAN:

o Falls Sie Zugriff auf das Internet haben, so können Sie direkt auf
CTAN zugreifen (siehe Abschnitt 1.2).

* CD-ROM:

o CTAN-CD von DANTE e.V.: Die 5. Auflage der Dreier-CD mit dem
CTAN-Abzug von September 2000 erhielt jedes Mitglied von DANTE e.V.
mit Ausgabe 3/2000, die vorherige 4. Auflage vom Mai 1999 mit
Ausgabe 3/1999 der Mitgliederzeitschrift.
Diese CD ist außerdem über Lehmanns Fachbuchhandlung
(http://www.lob.de?flag=dan) für 39,90 DM zu erhalten.
o CD `TeX Live': Mitglieder von DANTE e.V. erhielten ein Exemplar der
5. Auflage (Version 5c, Juni 2000) mit Ausgabe 2/2000, ein Exemplar
der 4. Auflage (April 1999) mit Ausgabe 2/1999 der
Mitgliedszeitschrift.
Diese CD ist außerdem über Lehmanns Fachbuchhandlung
(http://www.lob.de?flag=dan) für 29,90 DM zu erhalten.
o 4allTeX - The ultimate TeX resource: Mitglieder von DANTE e.V.
erhielten ein Exemplar der 4. Auflage (Dezember 1997) dieser CD-ROM
mit Ausgabe 1/1998 der Mitgliedszeitschrift. Exemplare der
5. Auflage (Sommer 1999) können Mitglieder für 3,-- DM beim Verein
anfordern.
o CTAN/3 - Das TeX-/LaTeX-Archiv von DANTE e.V.: ... ist veraltet
(November 1995) und wird nicht mehr angeboten.

* Disketten und andere Medien per Post:

o Für Mitglieder ohne Internet-Anschluss bietet DANTE e.V. den Service
an, TeX-Software per Disketten oder auf anderen Medien zu verteilen.


Außerdem hat DANTE e.V. für einige Shareware-Angebote Sonderregelungen
für seine Mitglieder vereinbart. So wurde beispielsweise für das
TeX-Paket `OzTeX' für MacOS-Rechner die Shareware-Gebühren pauschal für
alle Mitglieder bezahlt.

4.2 TeX-Implementierungen (*)


4.2.1 Ich suche für das Betriebssystem XYZ ein möglichst komplettes,
leicht installierbares TeX-System.

Auf CTAN findet man TeX-Systeme teils fertig installierbar, teils nur
als Sources in den Verzeichnissen unter ``systems/''. Einige Systeme
kann man auch auf CD-ROMs finden (siehe Frage 4.1), davon sind einige
sehr einfach installierbar und dokumentiert, also für Anfänger ideal. Da
es der Platz hier nicht zuläßt, auf alle Systeme genauer einzugehen,
folgt in den Abschnitten 4.2.4ff eine unvollständige Aufzählung für
verschiedene Betriebssysteme mit einer sehr knappen Beschreibung.

4.2.2 Unix (einschließlich Linux)


web2c:
CTAN: systems/web2c/
unvollständiges System, enthält `nur' den Quellcode der
wichtigsten Programme eines TeX-Systems ((ML)TeX, METAFONT,
METAPOST, TeX+MF+WEB-Tools, BibTeX, dvicopy u.v.a.); TeX-System
ist mit Hilfe von `web2c' relativ einfach auf alle Systeme mit
C-Compiler und Unix-ähnlicher C-Library portierbar, wobei die
aktuelle Version 7.2 schon Amiga-, OS/2- und Windows
NT-Unterstützung enthält.

teTeX:
CTAN: systems/unix/teTeX/1.0/
vollständiges System, über Skripte automatisch und sehr einfach
compilier- und installierbar, für viele weitverbreitete
Unix-Systeme demnächst auch fertige Binaries verfügbar, teTeX v1.0
basiert auf der `web2c' Version 7.3.
Ab der 4. Auflage der CD-ROM `TeX Live' findet man eine Variante
von teTeX, die auf web2c v7.3 basiert, in einer von der CD-ROM
lauffähigen Version für viele Unix-Versionen!
Eine bequeme Möglichkeit, teTeX mittels WWW-Browser für diverse
Unix-Versionen zu laden, bietet die Seite
http://theory.uwinnipeg.ca/search/tetex.html

NTeX:
CTAN: systems/unix/ntex
http://www.langbein.org/software/ntex/
vollständiges System, enthält viele landessprachliche Anpassungen,
auch für weniger verbreitete Sprachen, in neueren Versionen werden
neben Linux auch andere Plattformen unterstützt. NTeX v1.x enthält
unrechtmäßig veränderte, inkompatible CM-Schriften, daher
möglichst sofort auf v2.3.2 umsteigen! Das System wurde seit
August 1998 nicht mehr geändert.

VTeX/Lnx:
http://www.micropress-inc.com/linux/
CTAN: systems/vtex/
Ein TeX-System, das unmittelbar PDF- oder PostScript-Ausgabe
erzeugt; es ist kostenlos erhältlich und enthält ein komplettes
LaTeX. VTeX/Lnx läuft nur unter Linux (x86), nicht unter anderen
Unix-Varianten.


4.2.3 Windows 3.x/95/98/NT/2000 (*)


fpTeX (Win32-Web2c, auch ``teTeX für Windows'' genannt):
CTAN: systems/win32/fptex/, http://www.fptex.org
Basiert auf Web2c Version 7.x. In der aktuellen Version, die auch
ab der 6. Auflage der CD-ROM ``TeX Live'' enthalten ist, läuft die
Installation sehr komfortabel entweder über eine
Standard-Installation oder über ein ausführliches Paketauswahlmenü
ab. Auf Wunsch werden auch der PostScript-Interpreter
Ghostscript/GSView, die Editoren Emacs oder WinEdt sowie weitere
nützliche Software wie die Grafikbibliothek ImageMagick
installiert. Weitere Informationen finden sich in der Datei
CTAN: systems/win32/fptex/docs/fptex.pdf oder über die oben
angegebene fpTeX-Homepage.

MikTeX:
CTAN: systems/win32/miktex/
Für Windows 95 und NT (auch Versionen für Power-PC), genaueres
unter http://www.miktex.org/ und
http://www.esat.kuleuven.ac.be/~minten/NTTeXing/NTTeXing.html
sowie im Dokument ``LaTeX, Emacs etc. for your PC''
http://www.math.auc.dk/~dethlef/Tips/introduction.html.
Eine Installationsbeschreibung eines TeX-Gesamtsystems aus MikTeX,
Ghostview und WinEdt für Einsteiger findet man unter
http://www.dante.de/help/documentation/miktex/ und
CTAN: info/german/MiKTeX-WinEdt-TrueType-Anleitung/latex.htm Zu
MikTeX, Ghostview und Emacs u.a. findet man hier Informationen:
http://www.math.auc.dk/~dethlef/Tips/introduction.html

WinEmTeX (ehemals: tex4win; emTeX für Windows):
http://ipe.et.uni-magdeburg.de/~werner/winemtex.htm
Komplette TeX-Distribution für Windows mit allen notwendigen
Teilen des emTeX-Paketes zusammen mit Ghostscript und dem Editor
WinEdit von Wilson Windowware, durch Installations-Skript sofort
funktionsfähig installierbar; durch Skriptsprache des Editors sind
alle TeX-Funktionen (übersetzen, Vorschau usw.) per Menu oder
Tastaturkürzel aufrufbar, Syntax-Hervorhebung durch Farbe;
integrierte BibTeX-Oberfläche, kontextsensitive LaTeX-Hilfe,
automatische Fontgenerierung; momentan nur Dokumentation in
deutsch. (Die unregistrierte Shareware-Version des Editors ist auf
Textlängen von 1000 Zeilen beschränkt!)

emTeX:
siehe OS/2, MS-DOS

web2c 7.0 (DJGPP-Port):
siehe OS/2, MS-DOS

BaKoMa TeX:
CTAN: nonfree/systems/win32/bakoma/
Shareware; vollständiges TeX-System mit integrierter Umgebung,
unterstützt skalierbare Schriften (OpenType, TrueType, PostScript
Type-1 und Type-3 inkl. Multiple-Master-Fonts), enthält
erweiterten BaKoMa-Schriftensatz.

TrueTeX:
http://idt.net/~truetex/
Kommerzielles TeX-System

Y&Y TeX:
http://www.YandY.com/
Kommerzielles TeX-System

VTeX:
http://www.micropress-inc.com/
Kommerzielles TeX-System

Scientific Word/Scientific WorkPlace:
Kommerzielles TeX-System für Windows, Pseudo-WYSIWYG.


4.2.4 OS/2, MS-DOS


emTeX:
CTAN: systems/os2/emtex/ (oder: systems/msdos/emtex/)
CTAN: obsolete/systems/msdos/4alltex/
Vollständiges System mit vielen Tools, leicht installierbar, viele
Erweiterungen (z.B. GUI) von fremden Autoren verfügbar; findet man
auf der CD-ROM `4allTeX' in einer von der CD-ROM lauffähigen
Version!

emTeX/TDS:
CTAN: systems/os2/emtex-contrib/emtexTDS/
Auf emTeX basierende TeX-Distribution für OS/2, aufgebaut gemäß
dem TDS-Standard. Ein Installationsskript richtet ein
betriebsfähiges (La)TeX mit zusätzlichen Paketen, Schriften,
Anpassung an zahlreiche Sprachen und Unterstützung für PostScript
ein. Die Installation benötigt zusätzlich Teile des emTeX-Pakets.
Dokumentation in Deutsch und Englisch.

PubliC (e-)TeX/MF/MP:
CTAN: systems/msdos/dostp22/
Minimal-Ausstattung an Programmen, Makros und Fonts, dafür voll
TDS-kompatibel, enthält e-TeX, leicht installierbar.

SbTeX:
CTAN: systems/msdos/sbtex/

web2c-OS/2:
CTAN: systems/os2/web2c-6.1/
Portierung des `web2c-6.1'-Pakets (siehe Frage 4.2.2, Unix) für
OS/2 (ab Version 2.0), unvollständiges System, enthält `nur' den
Kern eines TeX-Systems.

web2c:
http://archiv.leo.org/pub/comp/os/dos/gnu/djgpp/v2apps/tex/
Portierung von web2c 7.0 für MS-DOS, basiert auf gcc-Portierung
von D.J. Delorie, benötigt Teile des DJGPP-Runtime-Pakets, das
auch auf OS/2 und Windows 95/NT läuft.

OS/2 TeX:
http://www.tu-darmstadt.de/~kleinboe/g_os2tex.html
Shareware (Registrierungsgebühr 70,-- DM), einfach zu
installierendes System mit eigenem Installationsprogramm,
TeX-Shell mit einfachem Syntax-Highlighting, PM DVI-Previewer,
Schriftarten-Server, unterstützt jeden installierten
OS/2-Druckertreiber.

4allTeX Workbench:
siehe Frage 4.3.4

VTeX/2:
http://www.micropress-inc.com/os2/
CTAN: systems/vtex/
Ein TeX-System, das unmittelbar PDF- oder PostScript-Ausgabe
erzeugt; es ist kostenlos erhältlich und enthält ein komplettes
LaTeX. VTeX/2 läuft nur unter OS/2, nicht unter MS-DOS und ist
nicht identisch mit VTeX für Windows.


4.2.5 OpenVMS


DECUS-TeX:
CTAN: systems/OpenVMS/
Dieses Verzeichnis enthält Zip-Archive der Quellen sowie der
vorkompilierten Images für OpenVMS (Alpha und VAX). Makrodateien,
Schriften etc. sind aus den anderen Teilen (macros/, fonts/,
languages/) des CTAN-Archivs zu besorgen.
DECUS-TeX ist eine vollständige, Ready-to-Run-Verteilung für
OpenVMS (Alpha und VAX). Die Images sind dieselben, wie sie auch
von CTAN erhältlich sind. Daneben enthält die Verteilung die
gängigen Formate (Plain, LaTeX, AmS-TeX), sowie XDVI, DVIPS,
TEXINDEX und einige andere Programme. Weiterhin sind alle
Standard-Schriften (CM, LaTeX, AmS-TeX, EC) enthalten. Der gesamte
Umfang beträgt ca. 200MB (inkl. Quellen). DECUS-TeX kann von DECUS
München e.V., Freischützstr. 91, 81927 München gegen einen
Unkostenbeitrag auf folgenden Medien bezogen werden: Magnetband
6250Bpi, TK50, DAT.
DECUS München e.V. hat die Distribution an DECUS U.S. zur Aufnahme
in die DECUS-Library weitergegeben, die seit einiger Zeit zweimal
jährlich auf CD erscheint. Darüberhinaus hat DECUS U.S. die
Distribution an Compaq (vormals DEC) als Beitrag für die
Freeware-CD weitergeben. Die Freeware-Version unterscheidet siuch
nur in dem `Packaging' von der DECUS-Version; auf der Freeware-CD
ist _ein_ ZIP-Archiv (VMS-Version von Unzip ist notwendig)
vorhanden, während DECUS vier Save-Sets verteilt.
Die aktuelle Freeware-CD (4.0, Stand Dezember 2000) wird an Kunden
zusammen mit der `Consolidated Binary Distribution' ausgeliefert.
Daneben ist der Inhalt der Freeware-CD im Internet auf dem
WWW-Server von Compaq verfügbar. Einstiegspunkt ist beispielsweise
http://www.openvms.compaq.com/.


4.2.6 Apple MacOS

Eine gute Übersicht über alle Implementierungen von TeX-Systemen und
Teilen davon (BibTeX etc.) sowie von Editoren und weiteren Tools für
MacOS findet man unter http://www.esm.psu.edu/mac-tex/

OzTeX:
CTAN: systems/mac/oztex/
CTAN: systems/mac/oztex-german/
OzTeX-Homepage: http://www.trevorrow.com/oztex/
Teils Shareware, bitte mitgelieferte README-Dateien beachten!
(OzTeX-Shareware-Gebühr wurde für Mitglieder von DANTE e.V.
bereits pauschal bezahlt.)

CMacTeX:
CTAN: systems/mac/cmactex/
CMacTeX-Homepage: http://www.kiffe.com/cmactex.html
Shareware. Beruht auf Web2c-7.x. Enthält u.a. e-TeX, Omega,
pdfTeX, 8Bit-BibTeX, unterstützt PS-Schriften wahlweise im pfb-,
pfa- oder Mac-Format.

DirectTeX:
CTAN: nonfree/systems/mac/directtex/
Teils Shareware, bitte mitgelieferte README-Dateien beachten!

Textures:
Kommerzielles TeX-System, Pseudo-WYSIWYG


4.2.7 MacOS X (Unix) (*)


teTeX für MacOS X:
ftp://ftp.nluug.nl/pub/comp/maxosx/tex-gs/,
http://darkwing.uoregon.edu/~koch/texshop/tetex.tar.gz
vollständiges teTeX-System (siehe Beschreibung unter Unix/Linux)
mit Installationsanleitung und graphischem Frontend TeXShop.
TeXShop: http://darkwing.uoregon.edu/~koch/texshop/texshop.html


4.2.8 BeOS (Intel/PowerPC):


Ausführbare Programme - TeX (Web2C http://www.bebits.com/app/1130
7.2):
DVI Viewer: http://www.bebits.com/app/1129
Be-PDF: http://www.bebits.com/app/159
http://www.frbug.org/pdf/
Ghostscript: http://www.bebits.com/app/797
http://anobject.com/jehamby/Code/


4.2.9 Plan 9


TeX für Plan 9 from Bell Labs:
http://plan9.bell-labs.com/plan9dist/TeX.html
TeX-System für Plan 9. Dieses System enthält die Quellen,
ausführbare Programme für x86, Schriften und alle Anpassungen.


4.2.10 Amiga


AmiWeb2C:
CTAN: systems/amiga/amiweb2c/
beruht auf Web2c-7.2, enthält METAPOST 0.641, e-TeX v2.0,
Omega 1.5 und pdfTeX 0.12; das System wird mangels Zeit vom Autor
nicht mehr weiterentwickelt.

PasTeX:
CTAN: systems/amiga/pastex/
vollständiges TeX-System; wegen Zeitmangel des Autors nicht mehr
weiterentwickelt.

AmigaTeX:
http://www.radicaleye.com
kommerzielles TeX-System; ist laut Auskunft auf der angegebenen
WWW-Seite nicht mehr verfügbar.


4.2.11 Atari ST


Lindner-TeX/Birkhahn-MF:
CTAN: systems/atari/lindner-tex/

CS-TeX:
CTAN: systems/atari/cs-tex/
veraltetes TeX-System von 1992, neuere Version als MultiTeX
kommerziell vertrieben (jedoch mittlerweile auch veraltet)


4.2.12 NeXT:


TeX for NEXTSTEP/OpenStep:
http://www.mathi.uni-heidelberg.de/~flight/stepTeX/


4.2.13 AtheOS:


teTeX:
http://www.atheos.cx/download/list.php3?full_desc
ftp://atheos.sourceforge.net/pub/atheos/packages/
TeX-System für AtheOS (Binär-Distribution).


4.3 Editoren, Frontend-/GUI-Programme (*)


4.3.1 Welche Editoren soll ich verwenden? Gibt es graphische
Benutzungsoberflächen, die den Aufruf der einzelnen Programme
vereinfachen oder automatisieren?

Grundsätzlich sollte man den Editor verwenden, mit dem man am besten
arbeiten kann. Denn: Man verbringt die meiste Zeit im Editor, nicht nur
zum Erstellen von (La)TeX-Dokumenten, sondern beim Erstellen jedes
Textes.
Die Listen in den folgenden Abschnitten stellen eine unvollständige
Auswahl von verfügbaren Bedienumgebungen und Editoren mit
(La)TeX-Unterstützung dar. Für die nicht explizit genannten Systeme (wie
Atari ST) gibt es ebenso an diese Systeme angepaßte Bedienumgebungen.

4.3.2 Unix (einschließlich Linux) (*)


`Emacs' mit AUCTeX-Mode:
Unter X11 und GNU-Emacs 19.* oder 20.* (bzw. XEmacs) hat man
Menüs, Klammerungstest, sehr mächtige Eingabe-Shortcuts, mit
`font-lock' Hervorhebung durch Farbe, Syntax-Check, Aufruf von
TeX, Previewer und weiterer Tools etc.

`xtem':
Eine in Tcl/Tk geschriebene, unter X11 laufende Bedienoberfläche,
von der aus die wichtigsten Programme eines TeX-Systems integriert
werden können; leicht konfigurierbar und wegen Verwendung von Tcl
auch selbst relativ einfach erweiterbar.

`FTE' - Editor für Windows 95/98/NT, OS/2, DOS, Linux:
Nähere Beschreibung siehe unter `Windows 3.*/95/98/NT'.

`NEdit':
X-Window/MOTIF-basierter Editor mit Syntax-Hervorhebung für
zahlreiche Programmiersprachen darunter auch LaTeX, BibTeX und
LyX. Weniger mächtig als Emacs, aber z.B. für Windows-Umsteiger
leichter zu bedienen. Zusätzlich zur standardmäßigen
LaTeX-Unterstützung bietet das Paket `NEdit-LaTeX-Extensions'
weitere nützliche Hilfen (AUCTeX-ähnlich).

`Glimmer':
An den Gnome-Desktop angepaßter Editor mit Syntax-Hervorhebung für
zahlreiche Programmiersprachen, darunter auch LaTeX.

`Kile':
Bedienoberfläche/Editor mit Syntax-Hervorhebung,
Strukturdarstellung, integriertem DVI-Betrachter u.v.a.. Angepaßt
an die KDE-Oberfläche (X-Window).

`Ktexmaker2':
Wird jetzt unter dem Namen `Kile' weiterentwickelt.


AUCTeX: CTAN: support/auctex/
S. Kamphausen: XEmacs - Die http://www.skamphausen.de/xemacs/
Deutschsprachige Einleitung:
xtem: CTAN: support/xtem_texmenu/
NEdit: http://nedit.org/
CTAN: support/NEdit-LaTeX-Extensions/
ftp://humbolt.geo.uu.nl/pub/mirror/NEdit/
Glimmer: http://glimmer.sourceforge.net/
Ktexmaker2: http://xm1.net.free.fr/linux/
Kile: http://xm1.net.free.fr/kile/


4.3.3 Windows 3.*/95/98/NT


`NTemacs' - GNU-Emacs mit AUCTeX-Mode für Win32:

http://www.gnu.org/software/emacs/windows/ntemacs.html
http://www.esat.kuleuven.ac.be/~minten/NTTeXing/NTTeXing.html

enthält eine FAQ zum GNU-Emacs unter Win32 und Hinweise zur
Installation eines vollständigen TeX-Systems einschließlich eines
an TeX angepaßten GNU-Emacs unter Win32.

`WinEdt' - Editor für Windows 3.11/95/98/NT:
Shareware, hat Syntax-Highlighting, stellt Templates etc. für
LaTeX bereit; ist sehr gut auf Nutzerbedürfnisse anzupassen,
Support durch den Autor.

`TeX for Windows' - LaTeX-Editor für Windows 95/98/NT:
Freeware, Formel-Editor, unterstützt LaTeX und BibTeX, Aufruf von
LaTeX, dviwin, dvips, ghostview, ...

`FTE' - Editor für Windows 95/98/NT, OS/2, DOS, Linux:
Frei verfügbar, Syntax-Highlighting; unterstützt neben LaTeX
etliche weitere Programmiersprachen. Vielseitig konfigurierbar.

`WinTeX 2000' - TeX Editor für Windows 95/98/NT:
Hat Office 98 Look-and-Feel, Syntax-Highlighting,
Auto-Spell-Check, Thesaurus, BibTeX-Editor, Code-Templates.

`TeXnicCenter' - Editor und Oberfläche für Windows 95/98/NT:
Frei verfügbar (GPL), bietet vielfältige Möglichkeiten, u.a.
Syntax-Highlighting, Strukturansicht, Templates, über Menüs
vollständig konfigurierbar.

`Tcltexed' - Editor und Oberfläche:
Frei verfügbar (GPL), programmiert unter Verwendung von Tcl/Tk und
damit unabhängig vom verwendeten Betriebssytem. Bietet
Syntax-Highlighting und gestattet es, externe Programme
einzubinden.

`WinShell':
Programm frei verfügbar, Quellen nicht. Unterstützt mehrere
Sprachen (englisch, deutsch, französisch), Projekte, mehrere
Dokumente, Start mit Kommandozeilenargumente, Syntax-Highlighting,
Einbindung externer Programme, Lesen von Unix-Dateien u.a.


WinEdt: CTAN: nonfree/systems/win32/winedt/
TeX for http://maitai.wsi.tu-muenchen.de/wheller/
Windows:
(nicht mehr erreichbar)
FTE: http://fte.sourceforge.net/
WinTeX 2000: CTAN: nonfree/systems/win32/wintex2000/
http://www.tex-tools.de/main.html
TeXnicCenter: CTAN: systems/win32/TeXnicCenter/
http://www.ToolsCenter.org/texniccenter/
Tcltexed: CTAN: support/tcltexed/
http://studweb.studserv.uni-stuttgart.de/studweb/users/phy/phy10932/tcltexed.htm
WinShell: http://www.winshell.de

Unter http://home.nexgo.de/itsfd/texwin.htm ist eine Übersicht von Free-
und Shareware-Programmen zum Bearbeiten von TeX-, LaTeX- und
BibTeX-Dateien zu finden.

4.3.4 MS-DOS


`GNU-Emacs' mit AUCTeX-Mode:
einen vollwertigen GNU Emacs 19.34 mit Pull-Down-Menüs,
Mausunterstützung und Faces gibt es auch für MS-DOS; nähere
Beschreibung siehe `Unix' (Frage 4.3.2).

`4allTeX Workbench':
Bietet eine einfache, ausreichende Umgebung, in die man sehr
einfach den eigenen Editor und andere Programme einbinden kann
(nur bis 4. Auflage auch für MS-DOS; auf der CD-ROM bzw. im Paket
`4allTeX').

`Eddi4TeX':
Ist ein spezieller Editor mit Klammerungstest, Syntax-Checks,
Online-Hilfe, Hervorhebung durch Farbe etc., der durch eine
umfangreiche Makrosprache angepaßt und erweitert werden kann.

`TeXshell':
Ist eine einfache, einfach anpaßbare Umgebung, in die der eigene
Editor eingebunden werden kann.

`FTE':
Ein Editor für Windows 95/98/NT, OS/2, DOS, Linux. Nähere
Beschreibung siehe unter `Windows 3.*/95/98/NT'.


4allTeX: CTAN: obsolete/systems/msdos/4alltex/
(oder auf CD-ROM)
Eddi4TeX: CTAN: systems/msdos/e4t/
TeXshell: CTAN: systems/msdos/texshell/


4.3.5 OS/2


`GNU-Emacs' mit AUCTeX-Mode:
Einen vollwertigen GNU Emacs 19.33 mit Pull-Down-Menüs,
Mausunterstützung und Faces gibt es auch für OS/2; nähere
Beschreibung siehe unter `Unix'.

`EPM' (`Erweiterter Editor', ist bei OS/2 dabei):
PM-Anwendung, z.T. schon an TeX angepaßt (z.B.
Syntax-Highlighting). Zusätzliche Pakete erweitern den Editor zu
einer integrierten TeX-Umgebung und sind für emTeX vorbereitet:

* epmTeX: Menüunterstützung für TeX, DVI-Treiber usw.,
LaTeX-Syntaxassistent, vielfältige Optionen.
* EPM TeX Front End: weiterentwickelte, neuere Variante von
epmTeX, unterstützt PostScript, einfache Installation und
Handhabung, deutschsprachige Anleitung.


`FSS TeXeditor':
WPS/PM-Programm, für die Verwendung von emTeX (optional zusammen
mit dvips/Ghostscript) vorkonfiguriert, verwaltet mehrere
TeX-Konfigurationen, mehrere Dateifenster, TeX-Befehle über Menüs
verfügbar, Textbausteine, eigene Makros erstellbar etc. (Freeware)

`FTE' - Editor für Windows 95/98/NT, OS/2, DOS, Linux:
Nähere Beschreibung siehe unter `Windows 3.*/95/98/NT'.


epmTeX: CTAN: systems/os2/epmtex/
EPM TeX Front End: CTAN: systems/os2/epmtfe/
FSS TeXeditor: CTAN: systems/os2/texed/


4.3.6 Apple MacOS: (*)

Eine gute Übersicht über alle Implementierungen von TeX-Systemen, Teilen
davon (BibTeX etc.) sowie von Editoren und weiteren Tools für MacOS
findet man unter http://www.esm.psu.edu/mac-tex/

`Alpha':
Ist ein Texteditor mit sehr guter Unterstützung für LaTeX.

`iTeXMac':
Ist Texteditor und Bedienoberfläche zu TeX (teTeX-basierend). Es
ist frei verfügbar (GPL).


Alpha: CTAN: systems/mac/support/alpha/
(im Unterverzeichnis ``contrib/'' findet man viele
nützliche Dinge und Anpassungen für Alpha)
iTeXMac: http://www.u-bourgogne.fr/monge/j.laurens/iTeXMac/


4.3.7 BeOS (Intel/PowerPC):


`TexEdit':
TeX-syntax-coloring text editor.


TexEdit: http://www.beatjapan.org/mirror/www.be.com/beware/Productivity/TexEdit.html


4.3.8 Amiga:


`MEmacs':
Ist eine abgespeckte Amiga-Version des GNU-Emacs, die im OS-Paket
enthalten ist.

`GoldED' v6.x:
Editor, der TeX- bzw. LaTeX-Befehle entsprechend erkennt und viele
Hilfestellungen und Arbeitserleichterungen liefert, über eine
leistungsfähige ARexx-Schnittstelle kann TeX bzw. LaTeX,
DVI-Previewer und Druckertreiber per Mausklick angesteuert werden.


GoldED: http://www.members.tripod.com/golded


4.3.9 Gibt es ein WYSIWYG-Frontend für TeX? Ist damit ein interaktives
Gestalten möglich?

Schon seit Jahren gibt es `Textures'auf MacOS-Rechner. Mit `Scientific
Word/Workplace' kam vor einiger Zeit ein Äquivalent für Windows (PC) auf
den Markt. Beide Systeme haben gemein, daß sie kommerziell vertrieben
werden und daß Dokumente, Fonts u.ä. mit wenigen Einschränkungen mit
anderen TeX-Systemen ausgetauscht werden können.

Lyx:
`Lyx' verwendet und legt Dokumente in normalen Textdateien ab. Es
verwendet einen eigenen Markup-Stil mit eigenen
Markup-Anweisungen, die als LaTeX-Paket in der Datei ``lyx.sty''
mitgeliefert werden. Lyx-Dokumente können deshalb auch mit (La)TeX
übersetzt und Teile daraus in eigene Dokumente eingebunden werden.
Vorhandene TeX-Dateien können durch einen Import-Filter eingelesen
werden. Ebenso können Lyx-Dateien nach TeX, PDF, PostScript und
ASCII exportiert werden. Lyx gibt es für Unix/linux, Win32, OS/2
und MacOS X. Mehr Informationen, Source bzw. Binaries für `Lyx'
und der benötigten Bibliothek `XForms' über

http://www.lyx.org/
ftp://ftp.lyx.org/pub/lyx/

Seit April 1998 gibt es eine an den KDE Desktop (Unix) angepaßte
Variante unter dem Namen `KLyx', die mit KDE ausgeliefert wird,
jedoch nicht mit Lyx identisch ist.

TeXmacs:
`TeXmacs' ist ein Texteditor mit WYSIWYG-ähnlicher Darstellung
unter Beibehaltung logischer Strukturen. Einige der Funktionen
sind denen des Editors Emacs nachempfunden, wobei die Bedienung
erheblich einfacher ist. `TeXmacs' ist auf Systemen mit X-Window
lauffähig und fertige Binaries für Linux und Solaris sind
verfügbar. Zur Darstellung werden direkt TeX-Fonts verwendet.
Außerdem existiert eine Schnittstelle zu dem
Computer-Algebrasystem pari.

http://www.math.u-psud.fr/~anh/TeXmacs/TeXmacs.html
CTAN: systems/unix/TeXmacs


e:doc:
`e:doc' ist ein Wordprocessor, der eine WYSIWYG-ähnliche
Darstellung bei Beibehaltung logischer Strukturen bietet. Er ist
unter Verwendung von `Perl' und `Tk' geschrieben und somit auf den
meisten Betriebssystemen lauffähig. Derzeit ist das Projekt in
einer frühen Phase.

http://members.magnet.at/hfbuch/edoc/


THOT:
`THOT' ist ein Editor, der es gestattet, ein Dokument anhand
seiner Struktur einzugeben bzw. zu modifizieren. Numerierung,
Referenzen, Index, Rechtschreibkorrektur u.a. werden unterstützt.
Ausgabeformate sind PostScript, LaTeX or HTML. Das Programm ist
frei verfügbar und kann unter Betriebssystemen mit
X-Window-Oberfläche genutzt werden.

http://www.inrialpes.fr/opera/Thot.en.html


Cicero:
`Cicero' ist ein Wordprocessor, der in C++ in Verbindung mit
TCL/TK geschrieben ist und unter X-Window läuft, Ausgabe kann in
LaTeX und mit SGML-Tools aka Linuxdoc-SGML erfolgen. Läuft unter
Linux, evtl. auch auf anderen Unix-Systemen. Cicero ist momentan
noch im Entwicklungsstadium. Mehr Informationen auf der WWW-Seite

http://zeus.informatik.uni-frankfurt.de/~weis/cicero.html


SciTeXt:
`SciTeXt' ist ein Wordprocessor, der zu Anfang der Entwicklung
unter X/Motif lief. Zur Zeit wird das Programm nach Java portiert
und soll somit auf den meisten Rechnersystem lauffähig sein.
Aufgrund des sehr frühen Entwicklungsstadiums ist noch keine
verwendbare Version verfügbar. Mehr Informationen auf der
WWW-Seite

http://www.uni-paderborn.de/~SciTeXt/
(Seit 1997 unverändert.)

4.3.10 Gibt es bequeme Editoren für
BibTeX-Literaturdatenbankdateien? (*)

Die folgende Liste mit einigen Editoren und Frontend-Programme, zur
Eingabe und Manipulation von BibTeX-Literaturdatenbanken, ist noch sehr
unvollständig:

`GNU-Emacs'/`XEmacs' mit BibTeX-Mode:
Der Editor Emacs ist für Unix, MS-DOS, OS/2, Win32, Amiga und
MacOS verfügbar. Quellenangaben in Abschnitt 4.3.

`BibGene':
Eine BibTeX-kompatible Literaturverwaltung für MacOS. Importiert
Dateien im BibTeX-Format, exportiert BibTeX-, LaTeX-, RTF- und
HTML-Dateien.

`bibview':
Für Linux und andere Unix-Versionen.

`Pybliographer':
Python/PyGTK-basiert, daher für Linux, andere Unix-Versionen und
sonstige Betriebssysteme, auf denen Python und PyGTK verfügbar
ist. Liest und schreibt auch die Formate Ovid, Refer und hat eine
direkte Schnittstelle zu Medline. Deutsche Sprachanpassung,
aufgrund interner Übersetzung ohne LaTeX-Kenntnisse nutzbar.

`SIXPACK':
Zum Editieren, Konvertieren (BibTeX-Format, refer, endnote, tib,
medline, html u.v.a.) und Verwalten von Literaturreferenzen. Für
Linux und andere Unix-Versionen.

`gBib':
Literaturverwaltung angepaßt an den Gnome-Desktop und LyX (siehe
Abschnitt 4.3.9). Für Linux und andere Unix-Versionen.

`tkbibtex':
Auf Tcl/Tk basierender Editor und Browser für BibTeX-Dateien.
Verwendbar unter jedem Betriebssystem mit installiertem Tcl/Tk.

`BibDB':
BibDB ist ein Programm zum Erzeugen und Verwalten von
Literaturreferenzen. BibDB verwendet das BibTeX-Format. Es
existieren Versionen für DOS und Windows.

`Barracuda':
Barracuda ist ein Verwaltungsprogramm für BibTeX-Dateien. Es
benötigt die Qt-Bibliotheken, die unter Linux verfügbar sind.

`scatman':
Mit dem Programm `scatman' lassen sich Literaturdatenbanken
erstellen und in das BibTeX-Format exportieren. Auch der
umgekehrte Weg ist möglich. Das Programm ist Shareware und läuft
unter Win32.

`synapsen':
Das Tool `synapsen' ist ein in Java geschriebener, hypertextueller
Zettelkasten mit einer umfassenden BibTeX-Schnittstelle.


Ralph Sontag:
BibTeX-Frontends http://archiv.tu-chemnitz.de/pub/2001/0013/data/
unter Unix:
bibview: CTAN: biblio/bibtex/utils/bibview-2.0/
BibGene: http://www.ics.uci.edu/~eppstein/bibs/bibgene
Pybliographer: http://www.gnome.org/pybliographer/
ftp://ftp.gnome.org:21/pub/GNOME/stable/sources/pyblio/
SIXPACK: http://www.santafe.edu/~dirk/sixpack/
gBib: http://gbib.seul.org/
tkbibtex: http://www.cat.csiro.au/cmst/staff/pic/tkbibtex.html
BibDB: http://www.mackichan.com/BibDB/default.htm
CTAN: support/bibdb/
Barracuda: http://barracuda.sourceforge.net/
scatman: http://www.ifs.tuwien.ac.at/~aschatt/
synapsen: http://www.verzetteln.de/synapsen/


--- DE-TeX-FAQ Ende Teil 4 ---

DE-TeX-FAQ-Maintainer

unread,
May 8, 2002, 12:54:43 PM5/8/02
to
Posted-By: auto-faq 3.3 (Perl 5.006)
Archive-name: de-tex-faq/part3

Posting-Frequency: monthly
Copyright-Notice: siehe Abschnitt 1.1/see Section 1.1
URL: http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/

--- DE-TeX-FAQ Beginn Teil 3 ---

Fragen und Antworten (FAQ) über das Textsatzsystem TeX und DANTE,
Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V.


Bernd Raichle, Rolf Niepraschk und Thomas Hafner


Version 71 vom Mai 2002

------------------------------------------------------------------------


3 Textsatzsystem TeX - Übersicht


3.1 Grundlegendes


3.1.1 Was ist TeX?

TeX ist ein Textsatzsystem, das von Prof. Dr. Donald E. Knuth entwickelt
wurde.
Der Unterschied zu einer Textverarbeitung ist, daß hier Text nicht nur
verarbeitet, sondern auch gesetzt wird. Dies wird beispielsweise durch
das tiefergestellte E in dem Logo von TeX symbolisiert. Diese
Möglichkeit wird in dem vorliegenden Text durch das
kleingeschriebene `e' angedeutet. Außerdem dient die Schreibweise TeX
zur Unterscheidung von TEX.
Aussprache: TeX wird nicht so ausgesprochen, wie es geschrieben wird!
Aufgrund der griechischen Wurzel `tau epsilon chi' spricht man das `X'
in TeX wie ein ch- oder k-Laut, niemals wie ein `x'. Man spricht: `tech'
wie in Technik.
Persönliche Informationen über Donald E. Knuth, über seine Pläne und
wichtige Hinweise für die Benutzer von TeX und Leser seiner Bücher kann
man auf Knuths WWW-Seite
http://www-cs-faculty.stanford.edu/~knuth/
finden.

3.1.2 Was ist METAFONT?

METAFONT ist wie TeX von Prof. Dr. Donald E. Knuth entwickelt worden. Es
erlaubt die Beschreibung einer Schrift oder einer Schriftfamilie durch
ein Programm, den sogenannten Meta-Font. Aus diesem Meta-Font kann
METAFONT nach Wahl verschiedener Parameter Schriften generieren, die TeX
verwenden kann.
Um mit TeX zu arbeiten, ist METAFONT nicht zwingend erforderlich. Es ist
auch möglich, beispielsweise mit PostScript-Schriften zu arbeiten. TeX
benötigt von einer Schrift nur die Maße der einzelnen Zeichen und
weitere schriftabhängige Parameter, wie beispielsweise die Breite eines
Wortzwischenraumes. Diese Informationen entnimmt TeX einer
TeX-Font-Metric-(tfm)-Datei.
METAPOSTist ein aus METAFONT abgeleitetes Programm zum Erstellen von
PostScript-Zeichnungen (siehe Frage 9.1.4).

3.1.3 Worin besteht der Unterschied zwischen IniTeX und VirTeX bzw.
zwischen IniMF und VirMF? Was ist eine sogenannte Format-, was eine
Base-Datei?

IniTeX und VirTeX sind beides Varianten des Programmes TeX, wobei IniTeX
Code für zusätzliche Initialisierungsroutinen und erweiterte
Datenstrukturen enthält, um beispielsweise Trennmusterdateien zu laden
und in kompakter Form wieder abzuspeichern oder eine Formatdatei zu
erzeugen. IniTeX wird dazu verwendet, die TeX-internen Datenstrukturen
zu initialisieren - daher der Name -, größere Makropakete wie LaTeX,
Schriftdateien und Trennmuster zu laden und in einer kompakten, schnell
wieder ladbaren Form, in der sogenannten Formatdatei, abzuspeichern.
Formatdateien haben die Dateinamensendung `.fmt' und den Vorgang, eine
Formatdatei mit IniTeX zu erzeugen, nennt man auch `ein Format dumpen'.
Die zusätzlichen Routinen und Datenstrukturen sind beim normalen
Gebrauch von TeX nicht notwendig, so daß diese in der VirTeX-Variante
nicht vorhanden sind. Dadurch kann man in VirTeX, dem `virgin' oder
jungfräulichem TeX, Speicherplatz sparen oder diesen für andere Zwecke
einzusetzen. VirTeX wird in den meisten TeX-Implementierungen unter dem
Namen `tex' aufgerufen, IniTeX entweder als ``initex'' oder über eine
spezielle Kommandozeilenoption wie ``tex -i'' oder ``tex -ini''.
Analog zu IniTeX und VirTeX gibt es auch von METAFONT zwei
Programmvarianten namens IniMF und VirMF. Statt Formatdatei heißt die
von IniMF erzeugte Datei Basedatei und besitzt die Dateinamensendung
`.base' (oder `.bas').
Der Aufbau der Format- und Basedateien ist nicht standardisiert! Er ist
sowohl von der Implementierung, von der TeX- und MF-Version als auch für
dieselbe TeX- und MF-Version von verschiedenen Compile-Zeit-Parametern
abhängig. Diese Dateien sollen von TeX bzw. MF möglichst schnell geladen
werden können, so daß Implementierer hier betriebssystem- und
implementierungsabhängige Optimierungen vornehmen können.

3.1.4 Was ist eine dvi-Datei, was ist ein dvi-Treiber, was ist der
DVI-Treiberstandard?

TeX erzeugt als wichtigste Ausgabe eine dvi-Datei. Das Akronym `dvi'
steht für `DeVice-Independent', d.h. der interpretierte Inhalt dieser
Datei kann auf fast jedem möglichen Ausgabegerät ausgegeben werden. Ein
dvi-Treiber, ein spezielles Programm, liest eine dvi-Datei und wandelt
die in ihr enthaltenen Informationen in Steuerinformationen für einen
speziellen Drucker (z.B. in PostScript oder in PCL) oder zur Anzeige am
Bildschirm für ein spezielles Fenstersystem (wie X11) oder
Bildschirmtreiber.
Besonders hervorzuheben ist an TeX, daß _jede_ TeX-Implementierung für
dieselbe Eingabe (also Dokument, verwendete Makros, Schriften,
Trennmuster etc.) _unabhängig_ vom Ausgabegerät und dessen Auflösung
_immer_ dieselbe dvi-Datei erzeugt. TeX wählt also immer denselben
Absatz- und Seitenumbruch und dieselbe Plazierung von Zeichen, Linien
usw. auf der Seite.
dvi-Dateien enthalten alle Informationen, die zum Ausdruck oder zur
Anzeige der erzeugten Seiten notwendig sind. Jedoch sind in einer
dvi-Datei nicht die tatsächlichen Lettern der verwendeten Schriften und
das mit \special-Anweisungen eingebunde Material, wie Grafiken,
enthalten. Diese müssen vom dvi-Treiber aus anderen Quellen, wie z.B.
pk-Dateien bei Schriften, gelesen und an das Ausgabegerät geschickt
werden. dvi-Dateien verwenden die TeX-interne Zeichenkodierung. So liegt
beispielsweise der Argumenttext einer \special-Anweisung in der
dvi-Datei als eine in ASCII kodierte Zeichenkette vor.
Die dokumentierte Source des Programms `dvitype' dient gleichzeitig als
Referenzbeschreibung des dvi-Formats. Eine bessere, weil mit den
Mindestanforderungen an einen dvi-Treiber versehene Referenz ist der
DVI-Treiberstandard, Level 0
den man in CTAN: dviware/driv-standard/level-0/ finden kann. In diesem
Standard findet man im Anhang neben einer Kopie der dvi-Beschreibung aus
`dvitype' noch die entsprechenden Beschreibungen des tfm-, gf- und
pk-Formates. Weitere Papiere, Berichte, Vorschläge etc. findet man in
CTAN: dviware/driv-standard/papers/.
Als ein Projekt der NTG-Future-Group (siehe Diskussionsliste 1.3.4)
laufen unter dem Titel ``DVI3 a new DVI standard'' Arbeiten zur
Vervollkommnung und Weiterentwicklung des DVI-Standards. Nähere
Informationen findet man unter http://dvi3.tiepmiep.dk/ und
http://userpage.fu-berlin.de/~burnus/dviview/.

3.1.5 Wozu dienen Dateien mit der Namensendung `.xyz'?

Die einzelnen Programme und TeX-Formate des Textsatzsystems TeX
verwenden sehr viele Dateien mit unterschiedlichen Namensendungen. Damit
auch ein Anfänger relativ schnell einen Überblick erhält, folgt hier
eine Auflistung der häufigsten bzw. wichtigsten Dateinamensendungen,
sortiert nach Programmen, TeX-Formaten und weitverbreiteten
Implementierungen.

(Plain-)TeX:


.tex
Standarddateinamensendung für alle Arten von
TeX-Eingabedateien, einige Makropakete wie LaTeX verwenden
andere Namensendungen, um zwischen Dokument- und den
notwendigen Makrodefinitionsdateien zu unterscheiden

.fmt
TeX-Formatdatei (siehe Frage 3.1.3)

.dvi
TeX-Ausgabedatei, enthält formatiertes Dokument (siehe Frage
3.1.4)

.pool, .poo
`String-Pool'-Datei, wird von IniTeX oder IniMF benötigt.

.log
Protokolldatei eines TeX- oder MF-Laufs.

.lis
Protokolldatei eines TeX- oder MF-Laufs unter dem
Betriebssystem OpenVMS.


METAFONT, Fonts und Tools:


.mf
MF-Eingabedatei

.base

.bas
MF-Formatdatei (siehe Frage 3.1.3)

.tfm
MF-Ausgabe: TeX Font Metric (siehe Frage 9.1.2)

.*gf
MF-Ausgabe: `generic font' (siehe Frage 9.1.2)

.*pk
`packed raster' (siehe Frage 9.1.2)

.*pxl
`pixel' (siehe Frage 9.1.2): veraltetes, durch
`.*pk'-Dateien abgelöstes Font-Bitmap-Format

.pl
`property list', lesbare Darstellung der in einer tfm-Datei
enthaltenen Informationen

.vf
`virtual font' (siehe Frage 9.1.3)

.vpl
`virtual font property list' (siehe Frage 9.1.3)


METAPOST:


.mp
METAPOST-Eingabedatei

.mem
METAPOST-Formatdatei (analog zu .fmt bzw. .base)

.mps
METAPOST-Ausgabedatei; eine eps-Datei, die aufgrund ihrer
bekannten und einfachen Struktur mit Hilfe von TeX-Makros in
das pdf-Format wandelbar ist.

.mpx
METAPOST-Eingabedatei, entstanden durch Aufruf von
`DVItoMP'.


Omega:


.otp
`Omega translation process', definiert Umkodierungsfilter

.ocp
`Omega compiled process', compilierte Version einer
.otp-Datei

.ofm
`Omega TeX font metric', erweiterte Version des .tfm-Formats
für Omega

.opl
`Omega property list', lesbare Darstellung einer .ofm-Datei

.ovf
`Omega virtual font', erweiterte Version des .vf-Formats

.ovp
`Omega virtual font property list', lesbare Darstellung
einer .ovf-Datei


BibTeX:

.bst
BibTeX-Style, enthält Anweisungen an BibTeX, wie die
Literaturangaben aus der .bib-Datei in die .bbl-Datei
geschrieben werden sollen

.bib
BibTeX-Datenbank

.blg
Protokolldatei eines BibTeX-Laufs

.bbl
BibTeX-Ausgabe, meist in einer Form, die von LaTeX
eingelesen werden kann


MakeIndex:


.ist
MakeIndex-Style, enthält Anweisungen, wie aus den Einträgen
in der .idx/.glo-Datei die .ind/.gls-Datei generiert werden
soll

.idx
Index-Datei, enthält die unsortierten Indexeinträge

.ind
MakeIndex-Ausgabe: fertig erstellter Index

.glo
Glossar-Datei, enthält analog zur .idx-Datei die
unsortierten Glossareinträge

.gls
MakeIndex-Ausgabe: fertig erstelltes
Wörterverzeichnis/Glossar

.ilg
Protokolldatei eines MakeIndex-Laufs


Texinfo (TeX-Format):


.texi

.texinfo

.txi
GNU-Texinfo-Dokumentquelldatei


docstrip-Archive (nicht nur für LaTeX-Makropakete verwendbar):


.dtx
docstrip-Archivdatei (siehe Frage 5.1.3), kann mit dem in
TeX geschriebenem Programm `docstrip' entpackt werden.
(docstrip: CTAN: macros/latex/base/docstrip.dtx und
CTAN: macros/latex/base/docstrip.ins)
Historisch: Diese Archive hatten anfänglich die Namensendung
.doc

.ins
Instruktionsdatei zum Entpacken eines docstrip-Archivs
(siehe Frage 5.1.3); zum Entpacken reicht der Aufruf ``tex
filename.ins'', manchmal auch ``latex filename.ins'';
näheres bitte der mitgelieferten Dokumentation entnehmen!

.drv
`Treiber'-Datei, für einige .dtx-Dateien zur Formatierung
der Dokumentation mit LaTeX verwendet

.fdd
docstrip-Archiv der LaTeX-.fd-Dateien

.mbs
docstrip-Archiv der Master-Bibliography-BibTeX-Styles des
Pakets `custom-bib' (siehe Frage 7.2.2)


LaTeX (TeX-Format):


.aux
Hilfsdatei, enthält Querverweise etc.

.toc
Inhaltsverzeichnis

.lof
Verzeichnis der Abbildungen

.lot
Verzeichnis der Tafeln

.ltx
Dokumentquelldatei, alternativ zur Namensendung .tex (auch
für LaTeX-Kernel-Dateien)

.cls

.clo
TeX-Eingabedatei mit Definitionen für die Dokumentenklasse
und die entsprechenden Klassen-Optionen

.sty
TeX-Eingabedatei mit Definitionen eines LaTeX-Pakets; in
LaTeX 2.09 wurde diese Namensendung sowohl für Styles (in
2e: Klassen) als auch Style-Options (in 2e: Pakete) benutzt

.fd
TeX-Eingabedatei mit Font-Definition, enthält Tabellen, mit
denen die LaTeX-Spezifikation einer Schrift mittels
Encoding, Family, Series und Shape auf den Namen einer
.tfm-Datei abgebildet wird. Der Name der .fd-Datei besteht
aus Encoding und Family.

.def
Runtime-Module des LaTeX-Kernels, die bei Bedarf geladen
werden (``latex209.def'' für Kompatibilitätsmodus,
``slides.def'' für SliTeX), ebenso für einige Pakete, wie
beispielsweise für `inputenc', `fontenc' und `graphics'.

.cfg
TeX-Eingabedatei mit Konfigurationsinformation

.ldf
TeX-Eingabedatei mit der Language-Definition für eine
Sprache mit ihren Dialekten des babel-Pakets. (Historisch:
in älteren Babel-Versionen in .sty-Dateien)


MusiXTeX, PMX, M-Tx:


.mx1
MusiXTeX-Ausgabe der 1. Phase als Eingabe für das Programm
MusiXFLX, das den Zeilenumbruch der Noten herstellt

.mx2
MusiXFLX-Ausgabe als Eingabe für die 2. MusiXTeX-Phase

.mxl
MusiXFLX-Log-Datei

.pmx
PMX-Eingabedaten

.mtx
M-Tx-Eingabedaten


PostScript-Schriften:


.afm
Adobe Font Metric, in lesbarer ASCII-Darstellung

.pfm
Printer Font Metric, in Windows-Darstellung

.pfa
PostScript-Type-1-Schriftschnittprogramm in ASCII-Format,
enthält das Type-1-Programm zum Zeichnen jeder Letter

.pfb
PostScript-Type-1-Schriftschnittprogramm in Binärformat


TeX-Implementierungen und Gerätetreiber:


.tcp
TeX-Code-Page-Definition (emTeX).

.tcx
TeX-Code-Page-Definition (web2c v7.0, noch im Teststadium!)

.enc
Encoding-Dateien für PostScript-Schriften (dvips)

.map
Zuordnungstabellen für Fontnamen


Eine zwangsläufig unvollständige Liste von Dateinamensendungen kann man
auch im Buch `Der LaTeX-Begleiter' bzw. `LaTeX Companion' und im Buch
`Making TeX Work' (siehe Frage 2.4.1) und in `The Components of TeX' von
Joachim Schrod (siehe Frage 2.4.2) finden.

3.1.6 Welche TeX-/METAFONT-/METAPOST-Versionen sind aktuell?

Derzeit sind die folgenden Versionen aktuell:

TeX: 3.14159 (seit März 1995)
plain.tex: 3.1415926 (seit August 1998)

METAFONT: 2.7182 (seit August 1998)
plain.mf: 2.71 (seit Juni 1993)

METAPOST: 0.641 (seit März 1998) (?)
dvitomp.web: 0.64 (seit Januar 1998)
plain.mp: 0.64 (seit Januar 1998)

CM-Fonts: - (wichtige Änderungen 1992,
kleinere Änderungen März 1995,
kleinere Änderungen August 1998)

tangle.web 4.4 (seit Februar 1993)
weave.web 4.4 (seit Januar 1992)
webmac.tex 4.1 (seit Mai 1990)

Neue Versionen von TeX und METAFONT werden von Donald E. Knuth nur noch
in immer größer werdenden zeitlichen Abständen erstellt, so daß man
ältere Versionen auf alle Fälle durch die neueste Version ersetzen
sollte.
Leider hat Knuth für die CM-Fonts keine Versionsnummer vergeben, so daß
es schwieriger ist, die Versionen mit den meist nur geringen Änderungen
auseinanderzuhalten. Da Knuth umfangreichere Änderungen an den CM-Fonts
im Frühjahr 1992 durchgeführt hat, sollte man alle älteren
CM-Font-Versionen auf die neue Version bringen. Erkennbar sind die alten
Versionen beispielweise am horizontalen Querstrich am Fuß des großen
kalligraphischen T `$\mathcal{T}$' (bzw. `${\cal T}$'), der in der neuen
Version fehlt oder an der rundlicheren, s-förmigeren Form des kleinen
Deltas `$\delta$', da in neueren Versionen der obere Bogen nun etwas
winkliger ausgeführt wurde. Die aktuelle Version der CM-Font-Dateien
erkennt man an folgenden Zeilen:

% THIS IS THE OFFICIAL COMPUTER MODERN SOURCE FILE cmr10.mf BY D E
KNUTH.
% IT MUST NOT BE MODIFIED IN ANY WAY UNLESS THE FILE NAME IS CHANGED!

ACHTUNG: TeX-Pakete, wie emTeX, vergeben meist noch eine eigene
Versionsnummer für TeX und MF. Man sollte die oben angegebene,
offizielle Versionsnummer nicht mit diesen verwechseln.

3.1.7 Was ist TDS, die `TeX Directory Structure'?

Hauptfunktion von TDS ist die Festlegung einer Grundstruktur für ein
TeX-System. In dieser kann TeX samt Hilfswerkzeugen, Makropaketen, Fonts
etc. systematisch geordnet und damit für _alle_ Installationen und
Systeme gleich und einheitlich untergebracht werden. Somit können
implementierungsunabhängige Teile beispielsweise auch über NFS-Mounts
oder von CD-ROM für alle Systeme zur Verfügung gestellt werden. Die von
TDS festgelegte Grundstruktur ist offen, kann also jederzeit für weitere
Applikationen erweitert werden.
Der TDS-Standard richtet sich primär an TeX-Systemadministratoren und
Personen, die TeX-Distributionen zusammenstellen. Wenn Entwickler eines
TeX-Pakets von einer generell gültigen Verzeichnisstruktur ausgehen
können, kann auch die Installation eines Pakets leichter automatisiert
oder zumindest mit sehr präzisen Anweisungen versehen werden. Für
Endbenutzer ist eine solche wohldefinierte Systemstruktur ebenfalls von
Interesse, wenn sie sich mit der Ausstattung des Systems, das sie
benutzen, näher vertraut machen wollen.
Der aktuelle TDS-Vorschlag ist in verschiedenen Dateiformaten (DVI,
PostScript, HTML, Texinfo etc.) in CTAN: tds/ zu finden. Eine
exemplarische Implementierung des Standards stellt die CD-ROM ``TeX
Live'' dar.

TDS: CTAN: tds/draft-standard/tds/


3.2 Welche TeX-Formate gibt es? Was ist LaTeX?


3.2.1 Was ist ein (TeX-)Format?

Das Programm TeX besteht aus einem Teil, mit dem Text und mathematische
Formeln gesetzt, Absätze umbrochen und alles zu Seiten zusammenmontiert
wird, und aus einem Makroprozessor. Dieser Makroprozessor stellt eine
mächtige, wenn auch für die meisten eine eher ungewohnte
Programmiermöglichkeit dar, mit der man den sehr einfachen Befehlssatz
von TeX durch eigene benutzerfreundlichere Makros ergänzen kann. Einen
abgeschlossenen Satz von solchen Makros nennt man Format. Eine
Formatdatei ist eine mit IniTeX durch `Dumpen' erzeugte Datei, die diese
Makros enthält (siehe Frage 3.1.3). Meist wird der Formatname auch für
das Programm VirTeX verwendet, wenn man die zugehörige Formatdatei lädt,
so daß man bei Verwendung des Formatnamens diese Mehrdeutigkeit bedenken
sollte.
Ohne vom Benutzer definierte Makros besitzt TeX nur ca. 300 primitive
`control sequences'. Davon sind ungefähr die Hälfte Anweisungen, die
andere Hälfte Parameter. Für einen Autor sind diese Anweisungen alleine
zu einfach und dürftig, so daß es ratsam ist, als Autor mächtigere und
damit einfacher benutzbare Anweisungen in Form von Makros zu verwenden.

3.2.2 Was ist Plain-TeX?

Donald E. Knuth hat für TeX ein Makropaket namens Plain-TeX erstellt und
diese Makros im Buch `The TeXbook' beschrieben. Dabei stellt Plain-TeX
einen minimalen Satz an Makros dar, um TeX sinnvoll verwenden zu können.
Zusätzlich enthält Plain-TeX einige Makros, wie `\beginsection' oder
`\proclaim', die man als Beispiel für komplexere Anweisungen ansehen
kann.
Wenn jemand sagt, daß er ``TeX programmiert'', so meint er
normalerweise, daß er in TeX und den Plain-TeX-Makros programmiert.

3.2.3 Was ist LaTeX, LaTeX2e und LaTeX 2.09?

LaTeX ist ein in den Jahren 1982-1986 von Leslie Lamport geschriebenes
Makropaket für TeX. Es erlaubt dem Autor eines Dokuments, die einzelnen
Teile gemäß ihrer logischen Bedeutung, wie z.B. `Überschrift',
`Aufzählung', `Aufzählungspunkt' usw., zu markieren. Anhand dieser
Markierungen, dem sogenannten `Markup' oder der Text-Auszeichnung, kann
(La)TeX das Dokument unter Verwendung eines vorgefertigten Layouts in
Buchdruck-Qualität setzen und mittels sogenannter Geräte-Treiber
ausdrucken.
Fast 10 Jahre war LaTeX in der Version 2.09 aktuell, wobei es zuletzt
immer mehr inkompatible Erweiterungen gab. Seit dem Juni 1994 ist
LaTeX2e die aktuelle Version. Diese wurde regelmäßig im Juni und
Dezember jeden Jahres auf den neuesten Stand gebracht. Ab Juni 2000 gibt
es nurmehr einmal jährlich eine neue Version.
Wenn in dieser FAQ von LaTeX die Rede ist, so ist immer LaTeX2e und
nicht LaTeX 2.09 gemeint.

3.2.4 Welche (La)TeX-Makropakete gibt es?

Es gibt mehrere unterschiedlich umfangreiche und gewartete Übersichten
über (La)TeX-Makropakete, die im folgenden ohne Wertung aufgezählt
werden:

* The LaTeX Catalogue
CTAN: help/Catalogue/catalogue.html
* (La)TeX Navigator
http://tex.loria.fr
* LaTeX-Paketliste von Harald Axel Sommerfeldt
http://www.axel-sommerfeldt.de/latex/
* Liste von Kerstin Schiebel
http://www.gsi.de/computing/TeX/latexsty.html
* Die Bücher ``Der LaTeX-Begleiter'', ``The LaTeX Companion'' und ``The
LaTeX Graphics Companion'' stellen viele Pakete vor. Diese Übersicht
kann jedoch naturgemäß nicht aktuell und vollständig sein.


3.2.5 Was ist AmS-TeX, AmS-LaTeX und LAMSTeX? Was sind die AmS-Fonts?

AmS-TeX ist ein in den Jahren 1983-1985 von Michael D. Spivak für die
American Mathematical Society (AmS) geschriebenes Makropaket, das auf
Plain-TeX basiert. Es erweitert Plain-TeX um sehr viele für den
mathematischen Formelsatz notwendige Konstrukte. Dieses Makropaket wird
im Buch `The Joy of TeX' von Michael Spivak (2. Auflage, AmS, 1990, ISBN
0-821-82997-1) beschrieben.
Mit der weiteren Verbreitung von LaTeX entwickelt die AmS seit 1990
mehrere auf LaTeX basierende Makropakete, die unter dem Namen AmS-LaTeX
zusammemgefaßt werden. Diese LaTeX-Pakete stellen einem Autor einen
Großteil der in AmS-TeX enthaltenen Konstrukte zur Verfügung.
LAMSTeX nennt sich Michael Spivaks Anpassung von AmS-TeX an LaTeX, die
jedoch nur einen sehr kleinen Nutzerkreis hat und nicht weit verbreitet
ist.
Für den mathematischen Formelsatz fehlen den von Donald E. Knuth
erstellten Schriften weitere dringend notwendige Zeichen. Diese werden
durch die AmS-Fonts zur Verfügung gestellt, die u.a. weitere
CM-Schriften, Euler-, `msam'-, `msbm'- und kyrillische Schriften
enthalten.

3.2.6 Was ist Texinfo?

Texinfo ist ein Dokumentationssystem, das zur Dokumentation der
GNU-Sofware verwendet wird. Die Dokumentation wird dabei in einer
Quelldatei mit der Dateinamensendung `.texi' (oder `.txi' bzw.
`.texinfo') abgelegt, aus der einerseits sogenannte `info'-Dateien,
einem on-line mit dem GNU-Emacsoder dem Programm `info' lesbarer
Hypertext, erzeugt werden können. Andererseits stellt die Quelldatei
eine TeX-Datei dar, zu deren Formatierung mit Plain-TeX zu Beginn das
Texinfo-Makropaket ``texinfo.tex'' automatisch hinzugeladen wird. Mit
den Programmen `makeinfo' (aus dem Paket Texinfo seit Version 4.0) und
`texi2html' ist die Konvertierung nach HTML möglich. Texinfo basiert auf
Plain-TeX.

Texinfo: http://www.texinfo.org
CTAN: macros/texinfo


3.2.7 Was ist ConTeXt?

ConTeXt ist ein von Hans Hagen geschriebenes Makropaket für TeX. Es
erlaubt, ähnlich wie LaTeX, das Erstellen von Texten mit Hilfe von
Strukturmakros (Überschrift u.ä.). Bei der Erstellung wurde auf eine
leichte Benutzbarkeit und Flexibilität geachtet, zudem wird die
Erstellung interaktiver Texte unterstützt. Eine Besonderheit ist die
multilinguale Schnittstelle, die z.B. niederländisch, englisch und
deutsch unterstützt, sowie das Setzen von multilingualen Unterschriften
(`Tabelle' statt `Table' u.ä.).

ConTeXt: http://www.pragma-ade.nl/
http://www.ntg.nl/context/
CTAN: macros/context/
Berend de Boer:
LaTeX in proper http://www.xs4all.nl/~nederwar/tex/LaTeX2ConTeXt.pdf
ConTeXt::


3.3 Welche TeX-Weiterentwicklungen gibt es? (*)


3.3.1 Was ist TeX-XeT bzw. TeX--XeT?

Donald E. Knuth und Pierre MacKay entwickelten eine TeX-Erweiterung
namens TeX-XeT, die es erlaubt, Texte, die von links nach rechts
geschrieben werden, mit Texten, die von rechts nach links (Bsp:
arabisch, hebräisch) geschrieben werden, beliebig zu mischen. TeX-XeT
erzeugt jedoch sogenannte ivd-Dateien, d.h. dvi-Dateien mit zusätzlichen
dvi-Codes, die von üblichen dvi-Treibern nicht verstanden werden und
damit zu Fehlern oder zum Abbruch des dvi-Treibers führen. Diese
ivd-Dateien benötigen daher spezielle dvi-Treiber oder sie können mit
dem Programm `ivd2dvi' in gewöhnliche dvi-Dateien konvertiert werden.
Die TeX-Änderungen für TeX-XeT wurden in einem Artikel in TUGboat 8,
1987 (S. 14-15) veröffentlicht.
TeX--XeT ist eine TeX-XeT-Reimplementierung von Peter Breitenlohner. Im
Unterschied zu TeX-XeT erzeugt TeX--XeT gewöhnliche dvi-Dateien, die
somit von jedem dvi-Treiber gelesen werden können. Die neueste
verbesserte Version von TeX--XeT ist seit Version 1 Bestandteil von
e-TeX (siehe Frage 3.3.4).

TeX--XeT: CTAN: systems/knuth/tex--xet/
ivd2dvi: CTAN: dviware/ivd2dvi/


3.3.2 Was ist MLTeX?

MLTeX ist eine TeX-Erweiterung von Michael J. Ferguson, die es
ermöglicht, daß auch mit den üblichen CM-Schriften Trennmuster mit
akzentuierten Zeichen verwendet und damit Wörter mit akzentuierten
Zeichen getrennt werden können. In Standard-TeX ist dies nicht möglich,
da es notwendig ist, daß die verwendete Schriften diese akzentuierten
Zeichen enthalten (siehe Frage 5.3.2). In MLTeX wird vorgegaukelt, daß
die akzentuierten Zeichen in den Schriften existieren, diese aber dann
durch sogenannte `character substitutions', die mit dem neuen Primitiv
\charsubdef definiert werden, durch tatsächlich in der Schrift
vorhandene Zeichen zusammengebaut. Bei Verwendung von T1-kodierten
Schriften, wie z.B. die EC-Schriften, ist MLTeX nicht mehr notwendig.
MLTeX hat sich aus verschiedenen Gründen hauptsächlich im
französischsprachigen Raum verbreitet. Aktuell ist Version 2.2 vom
Dezember 1995 von Bernd Raichle, der die weitere Pflege von MLTeX
übernommen hat. Ältere Versionen haben verschiedene Programmfehler, die
u.a. zu Problemen führen, falls MLTeX mit nichtlateinischen Schriften
(z.B. mit ArabTeX) verwendet wird. Mit ``mltextst.tex'' gibt es eine
Testdatei, um eine MLTeX-Implementierung auf die bekannten Fehler zu
testen.
Zur einfachen Nutzung der Fähigkeiten von MLTeX unter LaTeX gibt es seit
Dezember 1998 das LaTeX-Paket `mltex'.

MLTeX: CTAN: systems/generic/mltex/
mltextst.tex: CTAN: systems/generic/mltex/mltextst.tex
mltex: CTAN: macros/latex/contrib/supported/mltex


3.3.3 Was ist NTS?

TeX, METAFONT und die anderen Programme von Prof. Knuth wurden von ihm
in ihrem jetzigen Zustand eingefroren. Es werden nur noch Fehler
entfernt, jedoch wird es keine grundlegenden Änderungen und
Weiterentwicklungen dieser Programme geben. Momentan gibt es mehrere
Projekte, die die Weiterentwicklung des Textsatzsystems TeX zum Ziel
haben.
`NTS' (oder das `New Typesetting System') wird von der NTS-Gruppe unter
Leitung von Phil Taylor geplant. NTS ist eine radikale Neuentwicklung
eines Textsatzsystems, das jedoch weiterhin einen
TeX-Kompatibilitätsmodus haben wird. Die Realisierung von NTS ist
langfristig über mehrere Jahre angelegt, da hierzu größere Ressourcen
notwendig sind und erst beschafft werden müssen.
Momentan wird eine erste Version von NTS in der Programmiersprache Java
implementiert. Diese Version wird vollständig TeX-kompatibel sein und
noch keine Erweiterungen besitzen, jedoch durch die modularere
Programmierung leichter erweiterbar sein. Dieser erste Prototyp soll bis
Mitte 2000 fertiggestellt sein, im Frühjahr 2000 liefen bereits alle
Teile außer denjenigen, die den Tabellensatz bewerkstelligen. Die
endgültige Version wurde im Mai 2001 an die TeX-Welt verteilt.
Weitergehendes existiert momentan nur als Konzept und in Form einer
Liste von Anforderungen und Erweiterungswünschen.

NTS: http://nts.tug.org/


3.3.4 Was ist e-TeX? Was ist Eetex?

Unter dem Namen `e-TeX' (extended/enhanced TeX) wird unter der Leitung
von Peter Breitenlohner TeX um dringend benötigte Erweiterungen ergänzt.
Ein wichtiges Ziel von e-TeX ist dabei, weiterhin 100% kompatibel zu TeX
zu bleiben, solange die Erweiterungen nicht benutzt werden. Die
Entwicklung basiert auf dem aktuellen TeX-Quellcode in einem durch
WEB-Konstrukte erweiterten Standard-Pascal, so daß dies und die genannte
Zielsetzung gewisse Beschränkungen, wie der Verzicht auf eine dynamische
Speicherverwaltung, auferlegt, was grundlegende Neuerungen in e-TeX
anbelangt. Die erste Version von e-TeX wurde im Oktober 1996 auf der
Mitgliederversammlung von DANTE e.V. in Hamburg veröffentlicht. Fertig
benutzbare Implementierungen sind u.a. für VMS, MS-DOS (PublicTeX),
Windows 95/NT (Win32-Web2c), Amiga (AmiWeb2C) und Unix (Web2c v7.x mit
Patches zur Integration von e-TeX) verfügbar.
Eetex ist die ``Spielwiese'' der NTG-Future-Group (siehe
Diskussionsliste 1.3.4). Diese TeX-Erweiterung basiert auf e-TeX,
erweitert dieses jedoch um weitere vorgeschlagene Primitive. Das
Programm ist jedoch weder stabil noch fehlerfrei, sondern dient dazu,
Erweiterungsvorschläge in einem Prototypen auszutesten. Die erste
Version enthält Primitive zur leichteren und schnelleren Verarbeitung
von Listen und einen speziellen SGML-Lesemodus. Das Programm wird
momentan nur fertig für MS-DOS, Windows 95 und Linux verteilt.

e-TeX: CTAN: systems/e-tex/
Eetex: http://www.elvenkind.com/~taco/eetex/


3.3.5 Was ist Omega?

Omega ist neben NTS/e-TeX das zweite Projekt, das sich mit der
Weiterentwicklung von TeX beschäftigt.
`Omega' wird von John Plaice und Yannis Haralambous entwickelt und ist
Anfang Dezember 1995 in einer zweiten Version veröffentlicht worden. Als
Basis von Omega dient der Quellcode von TeX und METAFONT, wobei beide
Programme um die Möglichkeit erweitert wurden, intern Zeichen in UNICODE
zu repräsentieren (pro Zeichen 16 bit statt 8 bit). Durch die Verwendung
von UNICODE und von sogenannten Ein- und Ausgabe-Filtern wird eine
Anpassung an verschiedene Sprachen sehr einfach. So kann beispielsweise
durch Wahl von entsprechenden Filtern ein Dokument sehr einfach in
arabischer Schrift gesetzt werden, in der ein einzelnes Zeichen abhängig
vom Kontext in bis zu vier möglichen Darstellungen gesetzt wird.

Omega: http://www.gutenberg.eu.org/omega/
CTAN: systems/omega/


3.3.6 Was ist pdfTeX? (*)

`pdfTeX', das vormals TeX2PDF hieß, ist eine TeX-Variante, mit der man
sowohl die üblichen DVI-Dateien als auch direkt Dateien in Adobes
Portable-Document-Format, kurz PDF, erzeugen kann. Um die zusätzlichen
Möglichkeiten, wie Hyperlinks, Anmerkungen etc., die PDF bietet, auch
nutzen zu können, wurden weitere PDF-Primitive dem Makroprogrammierer
zur Verfügung gestellt. Das Makropaket `hyperref' unterstützt pdfTeX,
wobei die Benutzung von pdfTeX automatisch erkannt wird, aber auch durch
die Option `pdftex' angegeben werden kann.
pdfTeX wurde von Hàn Thê Thành entwickelt und Ende Februar 1997 in
ersten Testversionen veröffentlicht. Seitdem weist pdfTeX eine gute
Stabilität auf. Es wurden jedoch seitdem Funktionen hinzugefügt, die
dazu führten, daß sich Details auf Makroebene änderten. Dies führt dazu,
daß ältere Versionen von Makropaketen für pdfTeX nicht mehr fehlerfrei
mit neueren pdfTeX-Versionen laufen.

pdfTeX: http://www.tug.org/applications/pdftex/
CTAN: systems/pdftex/
(Source für Web2c v7.x, Binaries für einige Systeme)
hyperref: CTAN: macros/latex/contrib/supported/hyperref
hyperref http://www.tug.org/applications/hyperref/
(aktuell):
thumbpdf: CTAN: support/thumbpdf/
TeX and Solving Font Problems
PDF:
http://web.mit.edu/etheses/www/tex/texpdf.html
AcroTeX: Hinweise zu LaTeX und PDF
http://www.math.uakron.edu/~dpstory/acrotex.html
Einführung ftp://ftp.fernuni-hagen.de/pub/pdf/urz-broschueren/unplugged/pdftex.dante01.pdf
in pdfTeX:
Timothy van
Zandt's http://zandtwerk.insead.fr/tex2pdf.html
notes:
Creating
quality
Adobe PDF http://www.adobe.com/support/techdocs/543e.htm
files from
TeX with
DVIPS:
PDF
Reference
Manual, http://partners.adobe.com/asn/developer/PDFS/TN/PDFSPEC.PDF
Version
1.3:
Thomas
Feuerstack:
Acrobat/PDF ftp://ftp.fernuni-hagen.de/pub/pdf/urz-broschueren/unplugged/AcS01.pdf
...eine
Einführung:
Udo
Schuermann:
Linux http://ringlord.com/publications/latex-pdf-howto/
LaTeX-PDF
HOW-TO:


3.3.7 Was ist `ant'?

`ant', geschrieben von Achim Blumensath, ist ein Scheme-basierter Ersatz
für TeX, der nicht mit dem Ziel vollständiger Kompatibilität, sondern
dem eines flexiblen und sauberen Designs entwickelt wurde.
Bei der aktuellen Version handelt es sich um einen pre-alpha Prototyp,
der als Diskussionsgrundlage und als Testumgebung für neue
Satzalgorithmen dienen soll.

ant: http://www-mgi.informatik.rwth-aachen.de/~blume/Download.html


--- DE-TeX-FAQ Ende Teil 3 ---

DE-TeX-FAQ-Maintainer

unread,
May 8, 2002, 12:54:44 PM5/8/02
to
Posted-By: auto-faq 3.3 (Perl 5.006)
Archive-name: de-tex-faq/part5

Posting-Frequency: monthly
Copyright-Notice: siehe Abschnitt 1.1/see Section 1.1
URL: http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/

--- DE-TeX-FAQ Beginn Teil 5 ---

Fragen und Antworten (FAQ) über das Textsatzsystem TeX und DANTE,
Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V.


Bernd Raichle, Rolf Niepraschk und Thomas Hafner


Version 71 vom Mai 2002

------------------------------------------------------------------------


5 TeX, LaTeX, Makros etc. (I)


5.1 LaTeX - Grundlegendes (*)


5.1.1 Was benötige ich, wenn ich von LaTeX 2.09 auf LaTeX2e umsteigen
bzw. eine neuere LaTeX-Version installieren will?

Grundsätzlich sollte man sich beim Umstieg von 2.09 oder beim Update
einer älteren 2e-Version immer die komplette LaTeX-Distribution im
Verzeichnis ``base'' besorgen und installieren, nie einzelne Dateien
oder nur einzelne Class-Dateien. Nach dem Entpacken der Distribution und
Installation der einzelnen Dateien ist ein neues Format zu generieren.
Die Anleitung ``install.txt'' enthält genauere Informationen und
wichtige Hinweise - bitte durchlesen!

Notwendig:


* alle Dateien im Verzeichnis ``base''.
* alle Zusatzpakete wie `graphics' und damit alle Dateien in den
Verzeichnissen unter dem Verzeichnis ``required''.
* die zusätzlichen CM-Schriften `cmmib' und `cmbsy' in den
Designgrößen 5, 6, 7, 8 und 9 Punkt.


Optional, da schon in ``base'' enthalten:


* Will man sich, insbesondere auf langsameren Rechnern, das
Entpacken der dtx-Dateien in ``base'' sparen, benötigt man noch
zusätzlich die Dateien im Verzeichnis ``unpacked''.
* Ebenso befindet sich im Verzeichnis ``doc'' die schon
formatierte Dokumentation, also die Dateien
``base/???guide.tex''.

base: CTAN: macros/latex/base/
CTAN: macros/latex/required/
line/lcircle/lasy: CTAN: fonts/latex/mf/
CTAN: fonts/latex/tfm/
cmmib/cmbsy: CTAN: fonts/amsfonts/sources/extracm/
CTAN: fonts/amsfonts/tfm/
oder
CTAN: fonts/cm/sauter/
optional: CTAN: macros/latex/unpacked/
CTAN: macros/latex/doc/


5.1.2 Ich habe gehört, daß es für meine LaTeX-Versionen Patches gibt.
Welche Dateien benötige ich, was muß ich tun?

Für jeden LaTeX-Patch benötigt man immer zumindest die Datei
``patches.txt''
. Sie beschreibt genau, welche weitere Dateien man noch zu einem
_kompletten_ Patch benötigt. In vielen Fällen gibt es neben der Datei
``ltpatch.ltx''
, die LaTeX-Kernel-Patches enthält, noch neue Versionen weiterer
Dateien! Näheres in
``patches.txt''
.
Nachdem man die Dateien geholt und installiert hat, muß ein neues Format
erstellt und installiert werden, damit die Patches in ``ltpatch.ltx''
aktiv werden. Zur Kontrolle: Danach sollte beim Formatieren eines
Dokuments nach der Meldung `LaTeX2e <1999/06/01>' noch der Zusatz `patch
level X' erscheinen, wobei `X' mit dem installierten Patch
übereinstimmen muß.

patches.txt: CTAN: macros/latex/base/patches.txt


5.1.3 Was kann ich mit einer Datei mit Endung `.dtx' anfangen? Benötige
ich dazu auf alle Fälle LaTeX?

Dateien mit `.dtx' sind sogenannte `docstrip archive files', also ein
Archiv, aus dem man mit dem Programm `docstrip' verschiedene Dateien
entpacken kann. Zum Entpacken benötigen Sie nur die Datei
``docstrip.tex''
oder
``docstrip.dtx''
und das Programm TeX. ``docstrip.tex'' können Sie mit LaTeX 2.09,
LaTeX2e und auch mit Plain-TeX verwenden.
Wie Sie eine `.dtx'-Datei entpacken müssen, sollten Sie aus einer
Beschreibung zu Beginn der `.dtx'-Datei oder einer separaten
README-Datei entnehmen können. Existiert eine gleichnamige Datei mit
Endung `.ins', so können Sie in den meisten Fällen das `.dtx'-Archiv
``file.dtx'' mit ``tex file.ins'' entpacken. In der Regel erzeugt dieser
Aufruf eine oder mehrere `.sty'-Dateien sowie weitere Hilfs- und
Beispieldateien. Näheres entnehmen Sie bitte der Beschreibung des
Archivs.
Die Dokumentation eines Pakets und der Makros sind ebenso in einem
`.dtx'-Archiv enthalten. Zum Formatieren dieser Dokumentation benötigen
Sie jedoch ein installiertes LaTeX2e - für einige ältere Archive reicht
auch noch das alte LaTeX 2.09. Üblicherweise kann die Dokumentation
(`.dvi'-Datei) durch ``latex file.dtx'' oder ``latex file.drv'' erzeugt
werden.
Ein Befehlsindex eines Paketes kann i.d.R. durch

makeindex -s gind.ist file

und einen anschließenden erneuten LaTeX-Lauf erzeugt werden.
Bei der Erzeugung der Dokumentation wird der dokumentierte Quellcode
meist nicht aufgenommen; um ihn einzuschließen, kann vor dem LaTeX-Lauf
im aktuellen Verzeichnis eine Datei ``ltxdoc.cfg'' angelegt werden, die
die folgende Zeile enthält:

\AtBeginDocument{\AlsoImplementation}

Näheres ist, falls vorhanden, der mitgelieferten Beschreibung des
Archivs zu entnehmen.
Hinweis: Mit LaTeX ab Dezember 1995 wurde eine Version des Tool
``docstrip.dtx'' verteilt, das gleichzeitig mehrere Dateien aus einem
Archiv entpacken kann und damit um einiges schneller ist. Deshalb lohnt
es sich, wenn Sie eine ältere Version benutzen, diese durch die neue
Version zu ersetzen.

docstrip: CTAN: macros/latex/base/docstrip.dtx
CTAN: macros/latex/base/docstrip.ins
(Bestandteil von LaTeX, kann aber auch mit Plain-TeX
verwendet
werden!)


5.1.4 Wie installiert man am besten ein neues Paket, eine neue Klasse
oder eine neue Schrift in einem bestehenden TeX-System? (*)

Aktuelle TeX-Systeme legen alle Dateien in einer hierarchischen Struktur
gemäß dem TeX-Directory-Structure-Standard (TDS, siehe Frage 3.1.7) an.
Das Wurzelverzeichnis eines solchen Baumes lautet meist ``texmf''. Unter
teTeX, fpTeX und anderen TeX-Systemen werden die Suchpfade in der Datei
``texmf.cnf'' angegeben, deren Ort man mit ``kpsewhich texmf.cnf''
herausfinden kann.
Für nachträglich installierte Pakete empfiehlt es sich, diese in einer
eigenen lokalen Verzeichnishierarchie zu installieren (beispielsweise
unter dem Verzeichnis ``texmf.local'', siehe Variable TEXMFLOCAL in
``texmf.cnf'').
Besteht ein LaTeX-Paket nach dem eventuell notwendigen Entpacken der
dtx-Dateien aus einer Einzeldatei, so wird diese in der TDS-Hierarchie
in ``texmf.local/tex/latex/misc/'' abgelegt. Gehören zu dem Paket
mehrere sty-, cls-, fd- oder ähnliche Dateien, so werden diese in ein
neu erzeugtes Verzeichnis unter ``texmf.local/tex/latex/_Paketname_''
verschoben.
Schriften, Dokumentation, BibTeX-Dateien, dvips-Konfigurationsdateien
u.ä. werden analog gemäß TDS in entsprechende Unterverzeichnisse unter
``texmf.local'' verschoben. Näheres sollte in der README-Datei des
Pakets erläutert sein.
Zum Abschluss darf man nicht vergessen, die sogenannte
_Filename-Database_ auf den aktuellen Stand zu bringen, da sonst die neu
installierten Dateien nicht gefunden werden. Näheres finden Sie in der
Dokumentation Ihres TeX-Systems und unter Frage 8.5.10.
Einige TeX-Systeme bieten ein Konfigurations-Werkzeug, um zusätzliche
Pakete nachträglich zu installieren oder vorhandene Pakete zu
aktualisieren. Unter fpTeX geht dies über das Setup-Menü, unter MikTeX
verwendet man das Options-Tool. Beide sorgen nach der Änderung
automatisch für die Aktualisierung der Dateinamens-Datenbank.

Managing a one-person TeX http://www.ctan.org/installationadvice/
system:


5.1.5 Wie gehe ich am besten vor, wenn ich eine bestehende LaTeX-Klasse
ändern bzw. an meine eigenen Vorgaben anpassen will?

Statt von einer bestehenden Klasse wie ``article.cls'' eine Kopie unter
eigenem Namen, hier als Beispiel ``detexfaq.cls'', anzulegen, empfiehlt
es sich, eine schon bestehende Klasse zu laden und anschließend alle
notwendigen Änderungen durchzuführen. Hierzu bietet LaTeX eine Reihe von
Möglichkeiten, die in der Dokumentation für Klassen-Autoren
``clsguide.tex'' beschrieben sind. Als einfaches Beispiel hätte damit
die neue Klasse ``detexfaq.cls'', in der als Standard-Optionen
`11pt,a4paper' verwendet werden und die beiden Pakete `german' und
`remreset' bereits implizit geladen werden, folgendes Aussehen:

%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%% CUT HERE
%% detexfaq.cls -- DE-TeX-FAQ's modified ``article.cls''
\NeedsTeXFormat{LaTeX2e}\relax
\ProvidesClass{detexfaq}[2000/05/11 Article Class from DE-TeX-FAQ]
%% Lade nun ``article.cls'', wobei als Default-Optionen ``11pt'' und
%% A4-Papierformat als Default gesetzt werden (fuer diese muss
explizit
%% eine Deklaration hier vorhanden sein) und alle weiteren vom Autor
%% gegebenen Optionen einfach `durchgereicht' werden:
\DeclareOption{a4paper}{\PassOptionsToClass{\CurrentOption}{article}}
\DeclareOption{11pt}{\PassOptionsToClass{\CurrentOption}{article}}
\DeclareOption*{\PassOptionsToClass{\CurrentOption}{article}}
\ExecuteOptions{a4paper,11pt}
\ProcessOptions\relax
\LoadClass{article}
%% Ab hier kann man Aenderungen an den Makros der geladenen Klasse
%% durchfuehren (bitte mit \renewenvironment oder \renewcommand!),
%% Pakete hinzuladen und/oder eigene Anweisungen und Umgebungen
%% definieren:
\RequirePackage{german}
\RequirePackage{remreset}
%% Schliesslich wird die Klassendatei `sauber' beendet':
\endinput
%% End of ``detexfaq.cls''
%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%% CUT HERE

Diese Vorgehensweise hat einige Vorteile. So bleibt die eigene
Klassendatei relativ klein und enthält nur die notwendigen Änderungen
und Ergänzungen. Ändert sich an der verwendeten Klasse etwas, z.B.
werden Fehler korrigiert, so sind in den meisten Fällen keinerlei
Änderung an der eigenen Klassendatei zum Nachvollziehen dieser
Änderungen notwendig. Daneben dokumentiert man explizit, von welcher
Klasse und Versionsnummer man als Basis ausgegangen ist, zumal diese
Klasse und alle geladenen Pakete mit ihren Versionsnummern bei einem im
Dokumentkopf eingefügten \listfiles auftauchen.

clsguide.tex: CTAN: macros/latex/base/
James Kilfinger: Guide to macro http://www.crosswinds.net/~zeimusu/tex/
writing for LaTeX:


5.1.6 Wie kann ich unter LaTeX eine Anweisung mit optionalem Parameter
definieren?

In LaTeX kann man mit den Anweisungen \newcommand, \renewcommand,
\newenvironment und \renewenvironment eigene Anweisungen und Umgebungen
definieren, die einen optionalen Parameter als erstes Argument besitzen.
Nähere Informationen finden sich in der Dokumentation für Autoren
``usrguide.tex''.

usrguide.tex: CTAN: macros/latex/base/


5.1.7 Wie erkenne ich bei einer Anweisung mit optionalem Parameter, ob
dieser vom Autor angegeben wurde?

Mit Hilfe des im Paket `ifthen' definierten Vergleichs \equal kann man
das optionale Argument mit dem voreingestellten Wert vergleichen. Das
folgende Beispiel geht davon aus, daß der voreingestellte Wert leer sein
soll:

\usepackage{ifthen}
\newcommand{\meineanweisung}[2][]{% #1 = optional, #2 = notwendig
\ifthenelse{\equal{#1}{}}{%
% Autor hat kein oder leeres optionales Argument angegeben
}{%
% Autor hat optionales Argument angegeben
}}


ifthen: CTAN: macros/latex/base/


5.1.8 Wie kann ich in LaTeX eine Anweisung mit mehr als einem optionalen
Parameter definieren?

Mit \newcommand kann man nur ein Makro mit einem einzigen optionalen
Parameter definieren. Will man ein Makro mit mehr als einem optionalen
Parameter definieren, so muß man hierzu mehrere Makros mit jeweils einem
optionalen Parameter definieren, die den Wert des Parameters
zwischenspeichern und das nächste Makro aufrufen.
Hier ist ein Beispiel für ein Makro \cubic[a][b][c]{d} mit drei
optionalen Argumenten:

\newcommand{\erstesargument}{}
\newcommand{\zweitesargument}{}

\newcommand{\cubic}[1][a]{% erstes optionales Argument
\begingroup % Definitionen von \...argument lokal halten
\renewcommand{\erstesargument}{#1}% opt. Argument speichern
\cubicZwei}
\newcommand{\cubicZwei}[1][b]{% zweites optionales Argument
\renewcommand{\zweitesargument}{#1}% opt. Argument speichern
\cubicDrei}
\newcommand{\cubicDrei}[2][c]{% drittes opt. + notwendiges Argument
\({\erstesargument}x^3+{\zweitesargument}x^2+#1x+#2\)%
\endgroup}

Eine weitere Möglichkeit bietet das Paket `twoopt':

\newcommandtwoopt{\Cmd}[3][DefaultA][DefaultB]{Args: #1, #2, #3}

In Anlehnung an die Standard-LaTeX-Definitionen existieren auch die
Anweisungen \renewcommandtwoopt und \providecommandtwoopt.

twoopt: CTAN: macros/latex/contrib/supported/oberdiek/


5.1.9 Wie kann ich innerhalb des optionalen Arguments einer Anweisung
zusätzliche eckige Klammern, beispielsweise die eines optionalen
Arguments einer anderen Anweisung, verwenden?

Im Unterschied zu den geschwungenen Klammern {...}, die immer paarweise
und korrekt geschachtelt werden müssen, sucht LaTeX bei eckigen Klammern
einfach nach der nächsten schließenden eckigen Klammer ], ohne auf
korrekte Schachtelung dieser Klammern zu achten. Um dies zu verhindern,
muß man einfach innerhalb der eckigen Klammern [...] ein geschweiftes
Klammerpaar einfügen, wie dies hier als Beispiel für \twocolumn gezeigt
wird:

\twocolumn[{ ... \sqrt[3]{x^2} ... }]


5.2 LaTeX - Probleme beim Umstieg von LaTeX 2.09


5.2.1 Anweisungen wie \tenrm, \twlrm, \fivrm etc., die von einigen
Paketen wie PiCTeX verwendet werden, sind nicht mehr definiert. Was muß
ich da ändern?

Diese Namen für Schriften wurden nie dokumentiert und sollten im alten
LaTeX 2.09 nur LaTeX-intern verwendet werden. Da das Fontauswahlschema
namens NFSS2 in LaTeX2e komplett neu geschrieben wurde, sind diese
ehemals internen Namen nicht mehr vorhanden. Es ist daher am besten,
diese alten Pakete so umzuschreiben, daß diese internen Schriftnamen
nicht mehr verwendet werden. In der Zwischenzeit kann man mit Hilfe des
Paketes `rawfonts' diese Namen nachdefinieren, wie z.B. mit

\usepackage[only,fivrm]{rawfonts}

für PiCTeX.

rawfonts.sty: CTAN: macros/latex/required/


5.2.2 Beim Umstieg von LaTeX 2.09 mit NFSS (Version 1) auf LaTeX2e
ändert sich auch das Verhalten der Anweisungen \rm, \bf, \it etc. auf
das Verhalten des Original-LaTeX 2.09. Wie bekomme ich das alte
inkompatible Verhalten von NFSS Version 1?

Mit dem Paket `newlfont' erhält man das Verhalten von NFSS v1, ohne daß
man in den meisten Fällen das Dokument ändern muß:

\usepackage{newlfont}

Für neue Dokumente sollte man jedoch besser gleich die neuen Anweisungen
\textrm{...}, \textbf{...}, \textit{...} etc. verwenden. Diese
Anweisungen haben darüber hinaus den Vorteil, daß eine eventuell
notwendige `italic correction' automatisch eingefügt wird.

newlfont.sty: CTAN: macros/latex/required/


5.2.3 Einige mathematische Symbole (\Box, \lhd, \leadsto, \Join, \mho,
\sqsubset etc.) sind nicht mehr definiert - wieso?

Die LaTeX-Symbolschriften `lasy10' und `lasyb10' enthalten nur sehr
wenige relativ selten benutzte Symbole. Daher werden diese Schriften in
LaTeX2e nicht mehr standardmäßig geladen, sondern müssen vom Benutzer
durch Laden von `latexsym' aktiviert werden:

\usepackage{latexsym}


5.2.4 Kann es sein, daß es in LaTeX2e den Parameter \footheight und die
internen Parameter \@maxsep und \@dblmaxsep nicht mehr gibt? Gibt es
einen Ersatz?

Der Parameter \footheight und die internen Parameter \@maxsep und
\@dblmaxsep wurden in LaTeX 2.09 nie ausgewertet. Deshalb wurden sie in
LaTeX2e entfernt, um die dadurch gesparten Längenregister für andere
Zwecke einsetzen zu können. Zur Anpassung von alten Dokumentstilen an
LaTeX2e kann man daher eine Zuweisung an diese Parameter einfach
ersatzlos streichen.

5.2.5 Mit älteren Dokumentklassen bekomme ich den Fehler `! Undefined
control sequence.' oder `! LaTeX Error: \mit undefined.' für die
Schriften \mit und \cal. Wieso?

Bis LaTeX2e <1994/12/01> wurden \cal und \mit im Kernel definiert. Weil
diese Definitionen aber in jeder Standard-Dokumentklasse durch robustere
Varianten ersetzt werden, hat das LaTeX-Team beschlossen, \cal und \mit
nicht mehr im Kernel vorzudefinieren. Damit ist es aber erforderlich,
daß alle Dokumentklassen, die \cal und \mit nicht definieren oder mit
\renewcommand umdefinieren, angepaßt werden müssen. Bei den
Standard-Dokumentklassen hat das niemand bemerkt, da die notwendigen
Anpassungen dieser Dateien automatisch mit einer neuen LaTeX-Version
mitinstalliert werden.

5.3 (Silben-)Trennung, Absatz-, Seitenumbruch


5.3.1 Wie kann ich LaTeX an die neue deutsche Rechtschreibung anpassen?
Gibt es Trennmuster für die neuen Trennregeln?

Die ``alten'' Trennmuster wurden von Hand so angepaßt, daß die neuen
Trennregeln beachtet werden, wobei die Trennung weiterhin eher nach
Wortherkunft und nicht nach strikter Silbentrennung, die ebenfalls
erlaubt ist, erfolgt. Diese Trennmuster sind in der Datei
``dehyphn.tex'' (vormals ``gnhyph01.tex'') verfügbar. Um diese
Trennmuster nutzen zu können, benötigt man ``german.sty'' ab
Version 2.5e.

dehyphn: CTAN: language/hyphenation/dehyphn.tex
german.sty: CTAN: language/german/


5.3.2 Warum trennt (La)TeX Worte mit Umlauten nicht oder nicht korrekt?

Wie TeX Worte mit Umlauten trennt, hängt davon ab, ob die verwendete
Schrift Umlaute als eigene Lettern enthält und ob man auf diese Lettern
durch entsprechende Paket-Deklarationen beim Setzen eines Textes auch
zugreift.
Bei den alten CM-Schriften muß TeX Umlaute aus einem Buchstaben und
einem Akzent zusammenbasteln, da diese keine Lettern für Umlaute
enthalten. Diese Akzent-Konstruktion irritiert TeXs Trennalgorithmus,
und so trennt TeX nur den Wortteil bis zum ersten Umlaut. Im Paket
`german' und _einigen_ Babel-Versionen wird durch einen aus dem TeXbook
(Anhang D, S. 394, \allowhyphens) entnommenen Trick erreicht, daß alle
Wortteile zwischen den Umlauten einzeln getrennt werden. Bei dieser
Vorgehensweise werden nicht alle Trennstellen gefunden oder es treten
teilweise falsche Trennungen (Bsp.: "ubert-ragen statt "uber-tra-gen)
auf.
Abhilfe schaffen nur Schriften, die die Umlaute und andere akzentuierte
Zeichen als einzelne Lettern enthalten. Ein Beispiel hierfür sind alle
T1-kodierten Schriften, darunter die EC-Schriftfamilie (siehe Frage
10.1.3) und die T1-kodierten PostScript-Schriften. Unter neueren
Versionen von LaTeX und `german.sty' bzw. Babel lassen sich T1-kodierte
Schriften recht einfach durch die Deklaration

\usepackage[T1]{fontenc}

in der Präambel des Dokuments verwenden.

5.3.3 Wie kann ich Trennungsausnahmen mit Umlauten in \hyphenation
verwenden?

Auch hier gilt, daß man in \hyphenation in den Trennungsausnahmen nur
Zeichen verwenden kann, für die auch Lettern in der momentan benutzten
Schrift existieren (siehe Frage 5.3.2). Da mit CM-Schriften die Umlaute
aus zwei Lettern zusammengesetzt werden müssen, kann man für Wörter mit
Umlauten keine Trennungsausnahmen angeben. Erst bei Verwendung von
T1-kodierten Schriften, wie der EC-Schriftfamilie, oder auch von
Schriften in einer entsprechenden anderen Kodierung, die eigene Lettern
für Umlaute enthalten, kann man Trennungsausnahmen angeben.
Hier ist ein einfaches Beispiel (`german.sty' ist hier nur zum
Umschalten auf die deutschen Trennmuster ``dehypht.tex'' notwendig):

\documentclass{article}
\usepackage{german}
\usepackage[T1]{fontenc}
\hyphenation{Ver-st\"ar-ker-aus-gang}
\begin{document}
\showhyphens{Verst\"arkerausgang}
% ohne Trennausnahme: Ver-st^^e4r-ke-r-aus-gang
% mit Trennausnahme: Ver-st^^e4r-ker-aus-gang
\end{document}


5.3.4 Wie kann ich `Hurenkinder' (engl. widows), also einzelne Zeilen
eines Absatzes am Kopf von Buchseiten, bzw.
`Schusterjungen/Waisenkinder' (engl. clubs), einzelne Absatzzeilen auf
der Seite unten, verhindern?

TeX kennt die Parameter \widowpenalty und \clubpenalty, mit denen man
die `Strafpunkte' festlegen kann, falls ein Hurenkind bzw. ein
Schusterjunge beim Seitenumbruch entstehen sollte. Außerdem gibt es noch
den Parameter \displaywidowpenalty für Hurenkinder nach einer
abgesetzten mathematischen Formel. Da TeX den Wert 10000 als unendlich
große Strafe interpretiert, kann man mit den Zeilen

\clubpenalty = 10000
\widowpenalty = 10000 \displaywidowpenalty = 10000

Hurenkinder und Schusterjungen komplett unterdrücken. (Das Paket
`schuster' enthält genau diese Zeilen.)
Man sollte jedoch bedenken, daß man bei einem Satzspiegel mit fester
Höhe (\flushbottom) und registerhaltigem Satz Hurenkinder und
Schusterjungen nur schwerlich verhindern kann - insbesondere wenn man
dies bei zweiseitigem Druck für jede Doppelseite beachten muß. Hier ist
es oft besser, die einzelne Zeile zuzulassen oder zu versuchen, einen
Absatz durch geringfügige Umformulierung eine Zeile länger oder kürzer
zu machen.
Weiterhin gibt es die Möglichkeit, Absätze, die schon sehr voll sind,
mit \looseness=1 um eine Zeile zu dehnen oder Absätze, die recht leer
sind, mit \looseness=-1 um eine Zeile zu kürzen. Manchmal führt dies
jedoch zu merklichen Änderungen des Grauwerts des Absatzes. (Achtung:
Der Wert von \looseness gilt außerhalb von Listen-Umgebungen nur für den
aktuellen Absatz. Innerhalb einer Listen-Umgebung muß die Zuweisung
zusammen mit \par durch eine Gruppe lokal gehalten werden {\loosenes=1
\par}, wenn die Änderung nur für einen Absatz gelten soll.)

5.3.5 Wie muß in LaTeX die Datei ``hyphen.cfg'' aussehen, um die
deutschen Trennmuster ``dehypht.tex'' (vormals ``ghyph31.tex'') in das
LaTeX-Format einzubinden?

Eine Anleitung zur Installation der deutschen Trennmuster enthält
``gerdoc'', die Kurzbeschreibung des German-Styles vom Mai 1997. Diese
Anleitung beschreibt auch die Installation der Trennmuster in Plain-TeX
und LaTeX 2.09. Beispiel von ``hyphen.cfg'' für LaTeX:

%% Konfigurationsdatei -- Trennmuster: `hyphen.cfg'
\message{== Loading hyphenation patterns:}

\chardef\l@USenglish=\language
\chardef\l@english=\l@USenglish %% british english als `Dialekt'
\input hyphen

\newlanguage\l@german \language=\l@german
\chardef\l@austrian=\l@german
\input dehypht

\newlanguage\l@ngerman \language=\l@ngerman
\input dehyphn

%% weitere Sprachen nach folgendem Schema:
% \newlanguage\l@SPRACHE \language=\l@SPRACHE
% \chardef\l@DIALEKT=\l@SPRACHE
% \input SPRACHhyphen

%% Default-Trennmuster: USenglish
\language=\l@USenglish \lefthyphenmin=2 \righthyphenmin=3
\endinput

_Hinweis:_ Einige Distributionen benutzen stillschweigend die Datei
``hyphen.cfg'' aus dem Babel-Paket. Außerdem wurde meist ``hyphen.tex''
in ``ushyph1.tex'' umbenannt, um unter dem Namen ``hyphen.tex'' die
Datei ``hyphen.cfg'' aus Babel auch für Plain-TeX einbinden zu können.
In diesem Fall führt ein ``\input hyphen'', wie im obigen Beispiel
beschrieben, zu einer Endlosschleife!

gerdoc: CTAN: language/german/gerdoc.tex


5.3.6 Wieso werden Texte in `typewriter'-Schriften nicht getrennt? Gibt
es eine Möglichkeit, daß doch getrennt werden kann?

TeX trennt nur, wenn die aktuell verwendete Schrift einen Divis
(Trennungsstrich) besitzt. Dazu ist jeder Schrift ein Divis durch den
Parameter \hyphenchar<font> zugeordnet, der bei den meisten Schriften
auf den Wert `\-, also auf das Zeichen ``-'', gesetzt ist. Bei den
`typewriter'-Schriften ist dieser Wert aber auf -1 gesetzt, d.h. auf ein
nicht vorhandenes Zeichen. Damit ist die Trennung für diese Schriften
unterdrückt, was in den meisten Fällen auch sinnvoll ist.
Will man dennoch, daß TeX einen in `typewriter' gesetzten Textteil
automatisch trennt, so muß man den \hyphenchar für diese Schriften auf
`\- setzen. Dies geht in LaTeX am einfachsten, wenn man die Anweisung
\ttfamily umdefiniert:

\newcommand{\origttfamily}{}% sollte noch nicht definiert sein!
\let\origttfamily=\ttfamily % alte Definition von \ttfamily sichern
\renewcommand{\ttfamily}{\origttfamily \hyphenchar\font=`\-}

Man könnte alternativ dazu auch die Dateien ``*cmtt*.fd'' ändern und die
Anweisung \hyphenchar\font\m@ne in \DeclareFontFamily entfernen. Dies
ist jedoch nicht ratsam, wenn man Texte an andere weitergeben will, da
man dann nicht vergessen darf, die so geänderten `*.fd'-Dateien
mitzugeben.
Für LaTeX 2.09 (oder analog auch für Plain-TeX) muß das Makro \tt
umdefiniert werden:

\newcommand{\origtt}{}
\let\origtt=\tt
\renewcommand{\tt}{\origtt \hyphenchar\font=`\-}

Wichtiger Hinweis: TeX kann eine Schrift unter unterschiedlichen Namen
laden, wobei TeX alle diese Schriften nur ein einziges Mal lädt und für
die anderen Schriften nur `Aliases' anlegt. Daher gibt es
\hyphenchar<font> nur einmal pro `echten' Font und \hyphenchar<font> ist
wie auch \fontdimen<font> ein besonderer Parameter: Alle Zuweisungen an
\hyphenchar<font> werden _immer_ global ausgeführt. Außerdem sieht sich
TeX diesen Parameter erst am Absatzende beim Umbruch dieses Absatzes an,
so daß mit obiger Änderung nicht möglich ist, die Trennung für einen in
`typewriter' gesetzten Textteil zu ermöglichen, für einen anderen im
selben Absatz zu verbieten.
Eine weitere Methode, Trennungen für `typewriter'-Schriften zu erlauben,
bietet das Paket `hyphenat':

\usepackage[htt]{hyphenat}

Darüber hinaus kann es auch benutzt werden, um Trennung selektiv zu
erlauben oder zu verbieten.

hyphenat: CTAN: macros/latex/contrib/supported/hyphenat/


5.3.7 Warum trennt LaTeX Wörter mit Bindestrich nicht bzw. nur am
Bindestrich, auch wenn die Trennausnahmeliste diese enthält?

TeX fügt nach dem aktuellen Trennzeichen implizit (fast) immer einen
sogenannten \discretionary ein, der wie \- eine explizite Trennstelle
angibt. Da sowohl \- als auch \discretionary dazu führen, daß die
Trennung in den übrigen Wortteilen unterdrückt wird, werden solche
Wörter außer am Trennstrich nicht mehr getrennt. Dieses eigenwillige
Verhalten von TeX ist für Sprachen, in denen wenige Bindestriche
verwendet werden, günstig und sinnvoll, da zusätzliche Trennungen in
solchen Wörtern meist die Lesbarkeit erschweren.
Um Wörter mit Bindestrichen dennoch zu trennen, existieren zwei
Möglichkeiten: Man gibt im Dokumenttext bei diesen Wörtern, insbesondere
wo schlecht getrennt werden kann, mit \- oder "- weitere mögliche
Trennstellen vor oder man verwendet "= anstelle des Bindestrichs.
Näheres ist hierzu der Dokumentation des Paketes `german' zu entnehmen.
Die andere Möglichkeit, die bislang nur von Experten umgesetzt werden
kann, besteht bei Schriften, die eine zweite Letter für einen
Bindestrich besitzen. Für diese Schriften kann man diese zweite Letter
als Trennstrich deklarieren. Zusammen mit den zusätzlichen Trennmustern
in ``hypht1.tex'' ist damit eine automatische Trennung von Wörtern mit
Bindestrichen und deren Aufnahme in die Trennausnahmeliste möglich.

german.sty: CTAN: language/german/
hypht1.tex: CTAN: language/hyphenation/hypht1.tex


5.4 Seitenlayout, Layout allgemein, Kopf- und Fußzeilen (*)


5.4.1 Gibt es neben den Standard-LaTeX-Klassen auch Klassen mit einem
`europäischeren' Design?

Die NTG hat verschiedene Klassenentwickelt, die im Vergleich zum Layout
der Standard-LaTeX-Klassen kleinere Überschriften und eine
einheitlichere Einrückung der Absätze und Listen definieren.
Das KOMA-Script-Paket enthält ebenfalls Klassen (`scrartcl', `scrreprt',
`scrbook' und `scrlettr'), die die Standardklassen ersetzen. Es wurden
dort eine Vielzahl von Änderungen eingeführt, die ein günstigeres
Aussehen bewirken. So wird z.B. der Satzspiegel besser an das
Papierformat angeglichen. Nähere Einzelheiten enthält die ausführliche
Beschreibung in der beigefügten Datei ``scrguide.dvi''.

KOMA-Script: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/
NTG-Klassen: CTAN: macros/latex/contrib/supported/ntgclass/


5.4.2 Ich suche eine Klasse für Briefe, die weitgehend die verschiedenen
DIN-Normen und deutschen Gepflogenheiten berücksichtigt.

Unter LaTeX 2.09 ist `dinbrief' weit verbreitet, der von anderen Autoren
auch für LaTeX2e verfügbar gemacht wurde. Darüber hinaus findet man im
KOMA-Script-Paket die Klasse `scrlettr' und es gibt mit `g-brief' und
`akletter' noch weitere Beispiele für angepaßte Klassen.

dinbrief: CTAN: macros/latex/contrib/supported/dinbrief/
KOMA-Script: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/
g-brief: CTAN: macros/latex/contrib/supported/g-brief/
akletter: CTAN: macros/latex/contrib/supported/akletter/
(Anm.: `akletter' hieß in früheren Version `myletter', ein
schlechter,
weil häufig gewählter Name.)


5.4.3 Gibt es eine bequemere Möglichkeit, ein Seitenlayout anzugeben,
als dadurch, Parameter, wie \textheight, einzeln zu verändern?

Mit dem Paket `typearea' aus dem KOMA-Script-Paket kann man den Anteil
des Textbereichs an der Gesamtseite abhängig von der Schriftgröße nach
Tschicholds (siehe Frage 2.4.2) n-Teilungder Seite berechnen lassen

\documentclass[a4paper,11pt]{...} % Ausgangspapiergroesse
% BCOR1cm: zusaetzlich 1cm Rand fuer die Bindung.
% DIV10: fuer 11pt-Schrift wird 10-Teilung verwendet, bei `oneside'
% nimmt der Text 7/10 der Restseite ein.
\usepackage[BCOR1cm]{typearea}

Die Verteilung der Ränder erfolgt dabei automatisch nach typographischen
Gesichtspunkten. Diverse Papiergrößen sowie Hoch- und Querformat werden
unterstützt, zusätzliche Formate können definiert werden, und auch die
Option `twoside' wird korrekt behandelt. Ausführliche Informationen dazu
findet man in der beigefügten Datei ``scrguide.dvi''.
Mit diesem Paket, das einem die Berechnung eines wohldefinierten
Satzspiegels abnehmen kann, kann man auch die LaTeX-Parameter für den
Textbereich durch eine einfache Schnittstelle setzen:

\documentclass[a4paper]{...} % Ausgangspapiergroesse
\usepackage{typearea}
\areaset[1cm]% % Zusaetzlicher Rand fuer die Bindung
{18cm}{25cm} % Textbreite und Hoehe

Neben `typearea' gibt es mit `vmargin' und `geometry' drei weitere
Pakete, mit denen man die LaTeX-Parameter leichter setzen kann. Bei
`vmargin' haben die Makroaufrufe eine festgelegte Parameterreihenfolge,
`geometry' dagegen benutzt das Paket `keyval', mit dem die Parameter in
beliebiger Reihenfolge angegeben werden können:

\usepackage{geometry}
\geometry{left=1.5cm,textwidth=18cm,top=1.5cm,textheight=25cm}


\usepackage{vmargin}
\setpapersize{A4}
\setmargins{1.5cm}{1.5cm}% % linker & oberer Rand
{18cm}{25cm}% % Textbreite und -hoehe
{12pt}{25pt}% % Kopfzeilenhoehe und -abstand
{0pt}{30pt}% % \footheight (egal) und Fusszeilenabstand

Eine gute Möglichkeit der visuellen Kontrolle des Ergebnisses bietet das
Paket `layouts'.

KOMA-Script: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/
script: CTAN: macros/latex209/contrib/script/
geometry: CTAN: macros/latex/contrib/supported/geometry/
vmargin: CTAN: macros/latex/contrib/supported/vmargin/
layouts: CTAN: macros/latex/contrib/supported/layouts


5.4.4 Wieso ist mit der Klasse `book' oder mit der Klassenoption
`twoside' der innere Rand kleiner als der äußere?

Bei doppelseitiger Formatierung werden die Seitenränder so gewählt, daß
sie nicht für eine einzelne Seite sondern für eine aufgeschlagene
Doppelseite passen. Bei dieser bilden die Ränder der beiden Seiten drei
vertikale weiße Streifen (links außen, mittig, rechts außen), die gleich
breit sein sollen. Da der mittlere Streifen aus den Rändern zweier
Seiten gebildet wird, sind diese auch nur halb so breit. Aus diesem
Grund legt man unter LaTeX die Werte für \evensidemargin und
\oddsidemargin, also für den linken Rand der geraden (linken) und den
der ungeraden (rechten) Seite, entsprechend fest. Näheres findet sich
u.a. in der Dokumentation der KOMA-Script-Klassen.

KOMA-Script: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/


5.4.5 Gibt es einen einfachen Weg, die Seitennummer als `Seite 1 von 16'
anzugeben? (*)

Mit dem Paket `lastpage' erhält man durch ``\pageref{LastPage}'' eine
Referenz auf die Seitennummer der letzten Seite. Das Paket `count1to'
bietet mit ``\pageref{TotalPages}'' eine Referenz auf die Gesamtzahl der
Seiten. Selbiges leistet das Paket `totpages', wobei man mit
``\ref{TotPages}'' die Gesamtzahl aller Seiten, mit
``\pageref{TotPages}'' die Seitennummer der letzten Seite erhalten kann.
Diese `pageref'-Anweisungen können unter Zuhilfenahme des Paketes
`fancyhdr' oder des Paketes `scrpage' aus dem KOMA-Script-Paket in der
Form `\thepage{} von \pageref{LastPage}' in die Kopf- oder Fußzeilen
eingefügt werden.

lastpage: CTAN: macros/latex/contrib/other/lastpage/
count1to: CTAN: macros/latex/contrib/supported/ms/
totpages: CTAN: macros/latex/contrib/supported/totpages/
fancyhdr: CTAN: macros/latex/contrib/supported/fancyhdr/
KOMA-Script: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/


5.4.6 Wie kann ich den Kolumnentitel, die Kopfzeile der Seite, oder die
Fußzeile nach meinen Wünschen gestalten, z.B. mit einem Strich versehen?

Mit dem Paket `scrpage' und den Klassen aus dem KOMA-Script-Paket oder
mit dem Paket `fancyhdr' kann man die Kopf- und Fußzeile einer Seite
fast beliebig festlegen. Beide Pakete enthalten eine ausführliche
Dokumentation, die auch auf andere Probleme eingeht und dafür Lösungen
und Tips hat.

KOMA-Script: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/
fancyhdr: CTAN: macros/latex/contrib/supported/fancyhdr/
Kurzbeschreibung: http://www.tu-chemnitz.de/~hfst/tex/fancyhdr/


5.4.7 Wie kann ich einem zweispaltig gesetzten Text (Klassenoption
`twocolumn') eine beide Spalten übergreifende Überschrift und
Zusammenfassung voransetzen?

Will man nur mit \maketitle eine Überschrift mit den Autorenangaben
einspaltig in voller Breite über beide Spalten setzen, so verwendet man
die Klassenoption `twocolumn' und ändert sonst nichts, da dies bei den
Standard-Klassen und den meisten anderen Klassen automatisch vorgesehen
ist.
Soll jedoch zusätzlich zur Überschrift noch weiterer Text wie eine
Zusammenfassung einspaltig gesetzt werden, muß man auf die Klassenoption
`twocolumn' verzichten und stattdessen die Anweisung \twocolumn
verwenden. Diese hat ein optionales Argument, in der man diejenigen
Textteile angibt, die einspaltig über die gesamte Breite gesetzt werden
sollen. Da die Anweisung \maketitle und die Umgebung `abstract' jedoch
nicht einfach im optionalen Argument von \twocolumn verwendet werden
kann, muß man zu einem kleinen, leider nicht ganz sauberen Trick mit
\csname@twocolumnfalse\endcsname greifen.

\documentclass[...]{article}
...
\begin{document}
\twocolumn[{\csname @twocolumnfalse\endcsname
\maketitle
\begin{abstract}
...
\end{abstract}
}]
...
\end{document}

Innerhalb des optionalen Arguments von \twocolumn funktionieren leider
keine Fußnoten und damit tauchen auch für die Anweisung \thanks in der
Autorenliste keine Fußnoten auf. Werden diese benötigt, muß man sie von
Hand mit \footnotetext nach dem optionalen Argument setzen.

5.4.8 Wie kann ich verhindern, daß der Beginn eines Absatzes eingezogen
wird? Ich will Absätze stattdessen mit zusätzlichem Durchschuß
markieren.

Meist kommt auf diese Frage
\setlength{\parskip}{\baselineskip} \setlength{\parindent}{0pt}
als Antwort, jedoch fügt LaTeX \parskip auch an verschiedenen anderen
Plätzen ein, u.a. auch zu Beginn und am Ende einer Liste und zwischen
den Listenelementen. Dies kann man mit dem Paket `parskip' von Hubert
Partl zum Teil verhindern, wenn auch nicht komplett.
Außerdem enthalten die NTG-Klassen Varianten mit verschiedenen Layouts,
darunter eine Variante (`artikel3', `rapport3', `boek3') mit
zusätzlichem Durchschuß und ohne Einzug. In diesen Varianten wird wie
mit dem Paket `parskip' zusätzlicher Abstand verhindert.
Ob man nun den Beginn eines neuen Absatzes mit einem Einzug oder mit
einem zusätzlichen Durchschuß markiert, ist immer wieder Anlaß zu mehr
oder weniger ausgiebigen Diskussionen. Um einen weitverbreiteten Irrtum
auszuräumen: Der einzuglose Satz hat im ``deutschen Buchsatz'' keine
Tradition. Einzugloser Satz, ob nun mit oder ohne zusätzlichen
Durchschuß, ist im Zeitungs- und Zeitschriftensatz weit verbreitet, so
daß er manchen vertrauter erscheint als der traditionelle Buchsatz mit
Einzug. Letztendlich sollte man bei der Wahl, ob mit oder ohne Einzug,
an den Leser denken; wie einfach dieser einen neuen Absatz, den Beginn
eines neuen Teils der niedergeschriebenen Gedankenfolge, immer klar und
deutlich erkennen kann.

parskip.sty: CTAN: macros/latex/contrib/other/misc/parskip.sty
NTG-Klassen: CTAN: macros/latex/contrib/supported/ntgclass/


5.4.9 Wie kann ich den Durchschuß meines Dokuments vergrößern, wenn ich
beispielsweise ein Dokument mit 1,5- oder 2-fachem Zeilenabstand
abliefern soll?

Abgesehen davon, daß man eine solch starke Vergrößerung des
Zeilenabstand vermeiden sollte, hilft das Paket `setspace':

\usepackage{setspace}
\doublespace % doppelzeilig oder
%\onehalfspacing % anderthalbzeilig


setspace: CTAN: macros/latex/contrib/supported/setspace/


5.4.10 Wieso bekomme ich mit \pagestyle{empty} dennoch eine Seitennummer
auf der ersten Seite mit dem Artikeltitel? (*)

Fast alle LaTeX-Klassen definieren die Anweisung \maketitle so, daß für
diese Seite mit \thispagestyle auf den Seitenstil `plain' umgeschalten
wird. \thispagestyle überschreibt damit den gewählten Seitenstil für
diese eine Seite. Um dies zu verhindern, muß man entweder eine besser
geeignete Klasse wählen, die Definition in der Klasse ändern oder
folgenden Trick anwenden: _Direkt_ nach der Anweisung \maketitle wird
\thispagestyle{empty} eingefügt. Alternativ kann das Paket `nopageno'
verwendet werden.

nopageno: CTAN: macros/latex/contrib/supported/carlisle/nopageno.sty


5.4.11 Wie kann ich mein gesamtes LaTeX-Dokument im Querformat setzen?

Zu diesem Zweck ist bei der Dokumentenklasse die Klassen-Option
`landscape' anzugeben. Zusätzlich muß dem verwendeten dvi-Treiber die
nun vom Standard abweichende Seitengröße mitgeteilt werden. Im Falle von
`dvips' kann man dies statt per Kommandozeilenoption mit Hilfe des
Pakets `geometry' erreichen.

\usepackage[dvips]{geometry}


geometry: CTAN: macros/latex/contrib/supported/geometry/


5.4.12 Wie kann ich Teile meines Dokumentes im Querformat setzen?

Dokumentteile können nur gedreht werden, wenn dies auch vom verwendeten
dvi-Gerätetreiber unterstützt wird. In den meisten Fällen bedeutet dies,
daß die dvi-Datei nach PostScript zu konvertieren ist. Zum Betrachten
und Ausdrucken ist ein PostScript-Viewer wie beispielsweise `gv' oder
`gsview' unter Verwendung von `Ghostscript' geeignet.
Das LaTeX-Bundle `graphics' enthält das Paket `lscape', das eine
`landscape'-Umgebung zur Verfügung stellt. Der Inhalt dieser Umgebung
wird um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn gedreht und auf eine eigene
Seite plaziert. Zu Beginn und am Ende der Umgebung wird ein \clearpage
ausgeführt:

\usepackage{lscape}
% etc.
\begin{landscape}
\begin{figure}
gedrehte Abbildung
\caption{gedrehte Unterschrift}
\end{figure}
% evtl. noch weitere Abbildungen/normaler Text/etc.
\end{landscape}
% etc.

Wird ein Dokument mit solcherart gedrehten Seiten per pdfLaTeX zu einer
pdf-Datei kompiliert, wäre es wünschenswert, wenn die gedrehten Seiten
bei Betrachtung mit `Acrobat Reader' in aufrechter Schrift, also um
90 Grad gedreht, dargestellt würden. In diesem Fall ist das Paket
`pdflscape' zu verwenden, das wiederum das Paket `lscape' lädt und um
entsprechende PDF-Anweisungen ergänzt:

\usepackage{pdflscape}
% ...

Will man nicht ganze Seiten drehen oder stören die implizit ausgeführten
\clearpage-Anweisungen, so kann man auch nur die Anweisung \rotatebox
aus dem Paket `graphics' verwenden:

\usepackage{graphics} % oder `graphicx'
% etc.
\begin{figure}
\rotatebox{90}{%
\begin{minipage}{.6\textheight}
gedrehte Abbildung
\caption{gedrehte Unterschrift}
\end{minipage}%
}
\end{figure}

Das Paket `rotating' bietet statt der einfachen \rotatebox-Anweisung mit
all ihren Nachteilen (Stichwort: `verbatim'!) die Umgebungen `rotate',
`turn' und `sideways', innerhalb der man (fast) beliebigen Text
plazieren kann. Für den Spezialfall, daß eine Abbildung bzw. Tafel wie
mit der Umgebung `landscape' eine komplette Seite füllt und um 90 Grad
gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden soll, gibt es die den `figure'-
und `table'- entsprechenden `sidewaysfigure'- und
`sidewaystable'-Umgebungen. Außerdem ist eine ältere Version dieses
Pakets auch für LaTeX 2.09 verfügbar.
Mehr über diese Pakete findet man in der Dokumentation ``grfguide.tex''
des `graphics'-Bundle, der mit `rotating' mitgelieferten Dokumentation
und dem Buch `Der LaTeX-Begleiter' (siehe Frage 2.4.1) sowie in Keith
Reckdahls Artikel `Using Imported Graphics in LaTeX2e' (siehe Frage
2.4.2).

lscape: CTAN: macros/latex/required/graphics/
pdflscape: CTAN: macros/latex/contrib/supported/oberdiek/
rotating: CTAN: macros/latex/contrib/supported/rotating
epslatex: CTAN: info/epslatex.ps
CTAN: info/epslatex.pdf


--- DE-TeX-FAQ Ende Teil 5 ---

DE-TeX-FAQ-Maintainer

unread,
May 8, 2002, 12:54:46 PM5/8/02
to
Posted-By: auto-faq 3.3 (Perl 5.006)
Archive-name: de-tex-faq/part7

Posting-Frequency: monthly
Copyright-Notice: siehe Abschnitt 1.1/see Section 1.1
URL: http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/

--- DE-TeX-FAQ Beginn Teil 7 ---

Fragen und Antworten (FAQ) über das Textsatzsystem TeX und DANTE,
Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V.


Bernd Raichle, Rolf Niepraschk und Thomas Hafner


Version 71 vom Mai 2002

------------------------------------------------------------------------


7 TeX, LaTeX, Makros etc. (III)


7.1 Gliederung, Inhalts-, Abbildungs- und andere Verzeichnisse (+)


7.1.1 Beim Formatieren von \tableofcontents erhalte ich sehr viele
Meldungen mit ``overfull \hbox''. Woran liegt das?

Die Seitennummer wird in eine Box der Breite \@pnumwidth gesetzt. Der in
den Standardklassen hierfür verwendete Wert von 1.55em kann in manchen
Situationen (Seitennummer>=1000, breiterer Font) zu klein sein. Abhilfe:

\renewcommand{\@pnumwidth}{2em}% statt `2em' evtl. groesserer Wert

Eventuell muß man dann auch den Wert im Makro \@tocrmarg anpassen. Da
man ein internes Makro ändert, ist diese Anweisung in eine .sty-Datei
oder mit \makeatletter ... \makeatother geklammert in die
Dokumentpräambel zu schreiben.
Längere Abschnittsnummern können eine andere Ursache dieses Fehlers
sein. Hier muß man in den Definitionen der Makros \l@<type>, wie z.B.
\l@section, im Aufruf des Makros \@dottedtocline das dritte Argument
entsprechend vergrößern. Näheres hierzu im Buch ``Der LaTeX-Begleiter''
(siehe Frage 2.4.1).

7.1.2 Bei einem Artikel mit sehr vielen Abschnitten und Unterabschnitten
``klebt'' die Überschrift im `toc' direkt hinter der Abschnittsnummer.
Kann man den Platz verbreitern?

In der Datei der verwendeten Klasse wird das Aussehen einer Zeile in den
Verzeichnissen durch ein Makro namens `\l@<typ>' festgelegt. Für eine
\subsection ist dies das Makro \l@subsection, das z.B. in
``article.cls'' durch

\newcommand{\l@subsection}{\@dottedtocline{2}{1.5em}{2.3em}}

definiert ist. Die Länge 1.5em gibt an, wie breit der Einschub vom
linken Rand ist, die Länge 2.3em, wie breit der Platz für die
Abschnittsnummer sein soll. Will man diese vergrößern, kann man dies
beispielsweise mit

\renewcommand{\l@subsection}{\@dottedtocline{2}{1.5em}{3.3em}}

in einer .sty-Datei oder mit \makeatletter ... \makeatother geklammert
in der Dokumentpräambel. Mehr dazu findet man im Buch ``Der
LaTeX-Begleiter'' (siehe Frage 2.4.1).
Sehr viel einfacher geht dies mit dem Paket `tocloft', das einem die
volle Kontrolle über die Formatierung der einzelnen Verzeichnisse
erlaubt. Es benötigt noch das Paket `stdclsdv'.

tocloft: CTAN: macros/latex/contrib/supported/tocloft
stdclsdv: CTAN: macros/latex/contrib/supported/stdclsdv


7.1.3 Warum werden die durch \subsubsection angegebenen Abschnitte nicht
mehr numeriert? (*)

Jeder Gliederungsebene ist in LaTeX eine Nummer zugeordnet:

-1 part 1 section 3 subsubsection 5 subparagraph
0 chapter 2 subsection 4 paragraph

Bei der Klasse `article' existiert der Befehl \chapter nicht, und \part
erhält die Nummer 0 zugeordnet.
Die Gliederungsebene, bis zu der numeriert wird, legt der Zähler
`secnumdepth' fest. Die Standardklassen setzen diesen Zähler auf den
Wert 2, also bis \subsection. Um auch für tieferliegende Ebenen eine
Numerierung zu erhalten, muß der Zähler entsprechend erhöht werden. Mit
\setcounter{secnumdepth}{4} werden die Überschriften der Ebenen bis
\paragraph mit einer Nummer versehen, auch wenn dies nur in den
allerwenigsten Fällen sinnvoll ist.
Um die Numerierung von Überschriften im Dokument vollständig zu
verhindern, muß man den Zähler `secnumdepth' auf den Wert -2 gesetzt
werden. Ein Inhaltsverzeichnis wird dennoch erzeugt, da dies durch den
Zähler `tocdepth' gesteuert wird.

7.1.4 Wie erreiche ich, daß Abschnittsüberschriften ein anderes Aussehen
bekommen? (*)

Die LaTeX-Anweisungen \section, \subsection etc. werden in den
Klassendateien wie z.B. ``article.cls'' definiert. (In LaTeX 2.09 wurden
sie dagegen in den Hilfsdateien wie z.B. ``art10.sty'' definiert.) Die
Definitionen verwenden dabei die allgemeinere Anweisung \@startsection,
in deren sechstem Argument man Formatieranweisungen angeben kann. Zur
Änderung kopiert man sich die Definition aus ``article.cls'' bzw. die
entsprechende Klassendatei in eine .sty-Datei, ändert \newcommand (bzw.
\def) zu \renewcommand und fügt die Anweisung \centering zu den
bestehenden Formatieranweisungen hinzu:

\renewcommand{\section}{%
\@startsection {section}{1}{\z@}%
{-3.5ex plus -1ex minus -.2ex}%
{2.3ex plus.2ex}%
{\normalfont\Large\bfseries \centering}}

Man vergesse nicht, diese Definition mit \makeatletter ... \makeatother
zu klammern oder in eine .sty-Datei zu schreiben!
Mit dem Paket `titlesec' können Abschnittsüberschriften noch einfacher
angepaßt werden. Beispielsweise erhält man mit

\usepackage{titlesec}
\titleformat{\section}%
{\normalfont\Large\bfseries \filcenter}%
{\thesection}%
{1em}%
{}%

eine Zentrierung der \section-Überschriften. Hierbei wurde \filcenter,
eine spezielle Anweisung des Pakets verwendet, jedoch kann auch
\centering verwendet werden. Die Anweisung \titleformat hat ein
optionales Argument, mit dem man beispielsweise wie bei \paragraph
eingebettete oder in den Rand ragende Überschriften erhalten kann.
Abstände zwischen Überschrift und Text werden mit der Anweisung
\titlespacing vorgegeben.
Ebenso erleichtert das Paket `sectsty' die Änderung der
Abschnittsüberschriften in den LaTeX-Standardklassen.
Bei Verwendung einer aktuellen Version der -Klassen lassen sich
beispielweise die Schriftart, die Ausrichtung sowie weiteres ebenfalls
leicht anpassen.

titlesec: CTAN: macros/latex/contrib/supported/titlesec
sectsty: CTAN: macros/latex/contrib/supported/sectsty
KOMA-Script: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/


7.1.5 Warum werden die durch \subsubsection angegebenen Abschnitte nicht
mehr ins Inhaltsverzeichnis aufgenommen?

Ebenso wie der Zähler `secnumdepth' die Gliederungsebene festlegt, bis
zu der Abschnitte numeriert werden, legt der Zähler `tocdepth' die
Gliederungsebene fest, bis zu der Abschnitte in das Inhaltsverzeichnis
aufgenommen werden. Beispielsweise werden nach der Anweisung
\setcounter{tocdepth}{4} alle Abschnitte einschließlich der
\paragraph-Ebene in das Inhaltsverzeichnis aufgenommen (siehe dazu Frage
7.1.3). Diese Anweisung muß in der Präambel, auf jeden Fall vor
\tableofcontents verwendet werden.

7.1.6 Wie kann ich verhindern, daß z.B. \subsection usw. im Anhang in
das Inhaltsverzeichnis aufgenommen werden?

Der Zähler `tocdepth' wird nur beim \tableofcontents ausgewertet, also
nur beim Satz und nicht bei der Erstellung der .toc-Datei. Daher hat
eine Änderung von `tocdepth' nach dem Befehl \appendix keine Wirkung.
Stattdessen muß man dafür sorgen, daß die Änderung von `tocdepth' mit
\addtocontents in die .toc-Datei gelangt:

\documentclass{article}
%
\newcommand{\settocdepth}[1]{%
\addtocontents{toc}{\protect\setcounter{tocdepth}{#1}}}
%
\begin{document}
\tableofcontents
\section{Abschnitt}
\subsection{Unterabschnitt}
blabla
%
\appendix
\settocdepth{1}
%
\section{Abschnitt}
\subsection{Unterabschnitt}
\subsubsection{Unterunterabschnitt}
blabla
\end{document}


7.1.7 Wie kann ich erreichen, daß Literatur-, Abbildungs-, Tabellen- und
sonstige Verzeichnisse in das Inhaltsverzeichnis mit aufgenommen werden?

Diese Verzeichnisse werden normalerweise nicht in das Inhaltsverzeichnis
aufgenommen. Wenn dies dennoch notwendig ist oder erwünscht wird, kann
man es am einfachsten mit den Dokumentklassen des KOMA-Script-Paketes
erreichen, da diese Klassen die hierfür gedachten Optionen `liststotoc',
`bibtotoc' bzw. `bibtotocnumbered' und `idxtotoc' kennen.
Bei Verwendung anderer Klassen kann eventuell das Paket `tocbibind'
weiterhelfen. Ansonsten könnte man als letzte Lösung unmittelbar vor die
Anweisungen \bibliography, \listoftables, \listoffigures und \printindex
die Anweisungen

\clearpage
\addcontentsline{toc}{section}{\refname}

schreiben. Statt \refname ist evtl. \bibname bzw. \listtablename,
\listfigurename oder \indexname einzusetzen; `section' kann bei
Verwendung der Dokumentklassen `report' und `book' durch `chapter'
ersetzt werden. Außerdem muß bei Verwendung der Klassenoption `twoside',
die bei `book' voreingestellt ist, \clearpage durch \cleardoublepage
ersetzt werden.

KOMA-Script: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/
tocbibind: CTAN: macros/latex/contrib/supported/tocbibind/


7.1.8 Wie kann ich die Formatierung des automatisch erzeugten
Inhaltsverzeichnisses ändern?

Mit dem Paket `titletoc', das zusammen mit dem Paket `titlesec' verteilt
und dokumentiert wird, kann man sehr frei die Formatierung der
Inhaltsverzeichniseinträge ändern. Daneben gibt es noch das Paket
`tocloft', mit dem man ebenso die Formatierung des Inhalts-, Abbildungs-
und Tabellenverzeichnisses anpassen kann.

titletoc/titlesec: CTAN: macros/latex/contrib/supported/titlesec/
tocloft: CTAN: macros/latex/contrib/supported/tocloft/


7.1.9 Wie kann ich mit \ref nicht nur die Abschnittsnummer, sondern auch
den Text einer Abschnittsüberschrift erhalten?

Das Paket `titleref' stellt hierzu die Anweisung \titleref, der analog
zu \ref und \pageref den Text einer Abschnittsüberschrift oder
Abbildungsunterschrift liefert. Hierzu muß die Anweisung \label _nach_
den Abschnittsanweisungen und \caption erfolgen und darf _nicht_ im
Argument angegeben werden.
Im `hyperref'-Bündel existiert mit `nameref' ein weiteres Paket, das
diese Funktionalität anbietet.Dieses definiert die Anweisung \nameref.
Insbesondere im Zusammenhang mit der Erzeugung von pdf-Dateien sollte
diese Lösung bevorzugt werden.

titleref: CTAN: macros/latex/contrib/other/misc/titleref.sty
nameref: CTAN: macros/latex/contrib/supported/hyperref/


7.1.10 Wie kann ich in einem Stichwortverzeichnis oder einem
Literaturverzeichnis noch Text zwischen die Überschrift und die
Verzeichnisliste bekommen?

Hierfür muß man die Umgebung `thebibliography' bzw. `theindex'
umdefinieren. Man kopiert sich dazu die Definition dieser Umgebungen aus
der Klassendatei in eine eigene Paketdatei, ersetzt die Anweisung
\newenvironment durch \renewenvironment. Anschließend fügt man zwischen
der Überschrift, die mit \section oder \chapter erzeugt wird und der
Listen-Umgebung die Anweisungen

\renewenvironment{\thebibliography}[1]{%
\section*{\refname
\@mkboth{\MakeUppercase\refname}{\MakeUppercase\refname}}%
% vvvv--- neu
\thebibliographyhook
\renewcommand{\thebibliographyhook}{}% Hook ruecksetzen
% ^^^^--- neu
\list{\@biblabel{\arabic{enumiv}}}%
...

wie hier für `thebibliography' gezeigt, ein.
Für das Stichwortverzeichnis werden diese Zeilen, diesmal mit
\theindexhook, in die entsprechend zu ändernde Definition der Umgebung
`theindex' eingefügt. Bei dieser muß man darauf achten, die beiden
Zeilen _in_ das optionale Argument der Anweisung \twocolumn einzufügen,
wenn der Text über beide Spalten gehen soll.
Schließlich werden diese ``Haken'' mit der neuen Definition

\newcommand{\thebibliographyhook}{} % Standard-Wert: kein Text
\newcommand{\theindexhook}{} % Standard-Wert: kein Text

auf einen Wert gesetzt, der das bisherige Verhalten nicht verändert.
Will man nun zusätzlichen Text einfügen, so wird der jeweilige Hook
direkt vor dem entsprechenden Verzeichnis per \renewcommand auf den
gewünschten Text gesetzt.
Von Version 2.6c an bieten die Dokumentklassen des KOMA-Script-Paketes
einen noch einfacheren Weg mit den Anweisungen `\setbibpreamble' und
`\setindexpreamble'.

KOMA-Script: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/


7.1.11 Wie kann ich mehrere Verzeichnisse in der Art des
Stichwortverzeichnisses, z.B. ein zusätzliches Autorenverzeichnis,
anlegen?

Zu diesem Zweck geeignet sind die LaTeX-Pakete `camel' und `multind'.

camel: CTAN: macros/latex/contrib/supported/camel/
multind: CTAN: macros/latex209/contrib/misc/multind.sty


7.1.12 In meinem LaTeX-Dokument fehlen die Einträge im Inhalts-,
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis, obwohl die Dateien .toc, .lot bzw.
.lof vorhanden sind. Ich benutze das Paket `fancybox'.

Diese Besonderheit verschwindet mit einer aktuelleren Version des
Paketes `fanycbox', mindestens Version 1.3. Um sicherzustellen, daß man
eine einigermaßen aktuelle Version benützt, kann man beim Laden des
Pakets das Datum angeben:

\usepackage{fancybox}[2000/09/19]


fancybox: CTAN: macros/latex/contrib/supported/fancybox/


7.1.13 Wie mache ich alle Labels von Querverweisen sichtbar und wie
erhalte ich eine Liste dieser Labels?

Mit dem Paket `showkeys' aus dem `tools'-Bündel werden alle Querverweise
im Dokument als Marginalien gesetzt.
Eine Liste der Labels eines Dokuments erhält man mit Hilfsdokument
``lablst.tex'', das zu Beginn den Namen des Dokuments, die
Dokumentklasse als auch die durch Kommata getrennte Liste aller
verwendeten Pakete erfrägt. Dieses Hilfsdokument liegt jeder
LaTeX-Verteilung bei.

lablst.tex: CTAN: macros/latex/base/
showkeys: CTAN: macros/latex/required/tools/


7.1.14 Wie kann ich erreichen, dass Referenzen in einem LaTeX-Dokument,
das ich nach PDF umwandle, als _Hyperlinks_ angezeigt werden, und kann
man auch _Bookmarks_ (Lesezeichen) automatisch entsprechend dem
Inhaltsverzeichnis erstellen lassen?

All dies und vieles mehr wird automatisch von dem Paket `hyperref'
erledigt. Neben der automatischen Erzeugung von _Hyperlinks_ und
_Bookmarks_ stellt das Paket zusätzliche Befehle zur Verfügung, mit
denen Benutzer ihren Dokumenten weitere Hypertext-Elemente hinzufügen
können. Auch das Setzen bestimmter PDF-Dokumenteigenschaften
(Autorinformationen, Seitenübergänge) und die ``Steuerung'' des
`acroread' aus einem Dokument heraus sind mit dem Paket möglich.

hyperref: CTAN: macros/latex/contrib/supported/hyperref/
hyperref (beta-Version): http://www.tug.org/applications/hyperref/


7.1.15 Um PDF zu erzeugen, binde ich das Paket `hyperref' ein, aber beim
Betrachten mit `acroread' werden keine _Hyperlinks_ und auch keine
_Bookmarks_ angezeigt. Seltsamerweise zeigen `xdvi' bzw. `yap' bei
Betrachten der dvi-Datei korrekte _Hyperlinks_ an.

Da es sehr viele Methoden gibt, LaTeX-Dokumente in PDF zu wandeln, wobei
die dafür verwendeten Programme jeweils eine andere Notation verwenden,
wie Links angegeben werden, ist `hyperref' auf die Verwendung von
`Treibern' angeweisen, die für jede Methode der PDF-Erstellung
festlegen, wie Links spezifiziert werden.
Wird kein Treiber explizit angegeben (als Paketoption; die Dokumentation
erklärt, wie das geht), so muss `hyperref' raten, welcher Treiber zu
verwenden ist. Wird pdfTeX zur Übersetzung verwendet, so wird
automatisch der passende Treiber verwendet; bei Benutzung von LaTeX ist
der Standardtreiber jedoch fast immer `hypertex', was beispielsweise von
`xdvi' und `yap' verstanden wird, jedoch zur Umwandlung in PDF
ungeeignet ist.
Wenn dieser (falsche) Treiber verwendet wird, so ist in der
Protokolldatei die Zeile


*hyperref using default driver hypertex*

zu finden.
In diesem Fall muß entweder ein Treiber explizit als Paketoption
angegeben werden (Vorsicht, dies kann dazu führen, daß nun die
Übersetzung mit pdfTeX nicht mehr funktioniert!), oder es muß ein
passender Standardtreiber eingestellt werden.
Hierfür eignet sich die Datei ``hyperref.cfg'', die von `hyperref'
automatisch nachgeladen wird, wenn sie (an passender Stelle) existiert.
Ob eine solche Datei existiert und geladen wird, ist aus der
Protokolldatei ersichtlich.
Wenn man PDF mit LaTeX, `dvips' und Acrobat Distiller erstellt, ist der
korrekte Treiber `dvips'. Diesen legt man als Standardtreiber fest,
indem man der Datei ``hyperref.cfg'' die folgenden Zeilen hinzufügt
(bzw. eine Datei mit diesem Inhalt neu erstellt):

\@ifundefined{pdfoutput}{%
\let\pdfoutput=\@undefined
\ExecuteOptions{dvips}%
}{}%


7.1.16 Wieso werden, wenn ich unter Verwendung des Pakets `hyperref' auf
dem Umweg über PostScript pdf-Dateien erzeuge (mit `ps2pdf' oder `Adobe
Acrobat Distiller'), plötzlich alle Texte, die als Links dienen,
insbesondere die Abschnittsüberschriften im Inhaltsverzeichnis nicht
mehr umbrochen?

Das Paket `hyperref' kennt die Option `breaklinks', die festlegt, ob
Links umbrochen werden dürfen. Diese Option ist bei Verwendung von
pdfLaTeX automatisch aktiv, bei `dvips' oder `ps2pdf' aber nicht, da der
im letzteren Fall verwendete pdfmark-Mechanismus einen Umbruch von Links
nicht zuläßt. Es ist in diesem Fall also auf keinen Fall möglich, den
Umbruch von Links ``verlustfrei'' zuzulassen. Eine saubere Lösung dieses
Dilemmas besteht zur Zeit ausschließlich in der Verwendung eines
Systems, das den Linkumbruch erlaubt, wie etwa pdfTeX oder VTeX.
Man könnte die Paketoption `breaklinks' bei `hyperref' auch direkt
angeben, muß dann aber damit leben, daß die im Umbruchfall erstellten
Links nicht oder nur eingeschränkt funktionieren.
Ein total kaputtes Inhaltsverzeichnis kann man weiterhin durch Angabe
der Option `linktocpage' vermeiden, die bewirkt, daß die Links im
Inhaltsverzeichnis den Seitenangaben statt den Abschnittstiteln
unterlegt werden.

7.1.17 Wie erstelle ich ein Glossar? (+)

Um ein Wortverzeichnis mit Erklärungen oder im weiteren Sinne ein
Verzeichnis von benutzten Begriffen mit Erklärungen, wie beispielsweise
von Formelzeichen oder von Abkürzungen, zu erstellen, bietet LaTeX mit
den Anweisungen \makeglossary und \glossary die Möglichkeit, Einträge
vorzunehmen. Jedoch verbleibt es beim Autor, diese Einträge zu sortieren
und zu formatieren.
Um die Einträge zu sortieren wird meist `makeindex', `xindy' oder
BibTeX, eventuell ergänzt um ein Zusatzprogramm, verwendet. Zur
Formatierung und zur leichteren oder differenzierteren Eingabe verwendet
man ein entsprechendes LaTeX-Paket.
Das Paket `nomencl' ist entstanden, um Verzeichnisse von Formelzeichen
anzulegen, kann aber darüberhinaus noch mehr. Datenbanken mit
Abkürzungen etc. verwaltet das Paket `gloss' mit Hilfe von BibTeX. Das
Tool `glosstex' erstellt automatisch ein Glossar, ein
Abkürzungsverzeichnis oder ganz allgemein sortierte Listen. Es
kombiniert die Funktionalität von `acronym', `nomencl' und `glotex' und
kann ebenfalls Datenbanken verwalten. Mit dem Paket `makeglos' kann in
ein Dokument ein Glossar eingebunden werden, das beispielsweise mit
`makeindex' oder `xindy' erstellt wurde. Dieses Paket ist weniger
umfangreich als `glosstex'.

nomencl: CTAN: macros/latex/contrib/supported/nomencl
gloss: CTAN: macros/latex/contrib/supported/gloss
glosstex: CTAN: support/glosstex/
acronym: CTAN: macros/latex/contrib/supported/acronym
glotex: CTAN: indexing/glo+idxtex/
makeglos: CTAN: macros/latex/contrib/supported/makeglos


7.2 Literaturzitate, Literaturverzeichnis, BibTeX (*)


7.2.1 Wie kann ich im Text mit dem Autor/Jahreszahl o.ä. zitieren?

Hierfür gibt es eine größere Anzahl von Paketen, wie `natbib', `theapa'
oder `cite', die dies erlauben.

natbib: CTAN: macros/latex/contrib/supported/natbib/
theapa: CTAN: macros/latex209/contrib/theapa/
cite: CTAN: macros/latex/contrib/supported/cite/


7.2.2 Wie kann ich das BibTeX-Stylefile xyz.bst so abändern, daß an
Stelle X ein/kein Komma/Punkt erscheint, daß der Eintrag Y anders
formatiert wird etc.?

Die Programmiersprache von BibTeX, in der die .bst-Dateien geschrieben
sind, ist in der Datei ``btxhak.tex'' beschrieben, die jedem
BibTeX-Paket beiliegen sollte. Bevor man diese für die meisten
ungewohnte Sprache lernt, sollte man zuerst überprüfen, ob die eigenen
Wünsche schon durch das Paket `custom-bib' abgedeckt werden können.
Dieses Paket enthält ein menügesteuertes, in TeX selbst geschriebenes
Erzeugungsprogramm, das aus einer Master-bst-Datei eine bst-Datei mit
den ausgewählten Eigenschaften erzeugt.

custom-bib: CTAN: macros/latex/contrib/supported/custom-bib/
btxdoc/btxhak: CTAN: biblio/bibtex/distribs/doc/


7.2.3 Gibt es ans Deutsche angepaßte .bst-Dateien?

Ja, zum Beispiel kann man mit dem in Frage 7.2.2 genannten Paket
`custom-bib' .bst-Dateien für verschiedene Sprachen, darunter auch
Deutsch, generieren.
Unter http://www.fh-hamburg.de/pers/Lorenzen/bibtex/ findet man in den
Dateien ``abbrvdin.zip'', ``alphadin.zip'', ``plaindin.zip'',
``unsrtdin.zip'' und ``natdin.zip'' an DIN angepaßte
BibTeX-Style-Dateien. ``natdin.bst'' ermöglicht
Verfasser-Jahr-Zitierweisen zusammen mit DIN-Zitierstandard. Der
BibTeX-Style ``dinat.bst'' ist eine verbesserte Versionen von
``natdin.bst''.

Online-Tutorial: http://www.bui.fh-hamburg.de/projekt/din1505/
dinat: CTAN: biblio/bibtex/contrib/german/dinat/

Außerdem gibt es folgende angepaßte .bst-Dateien und -Pakete (ohne
Gewähr, unvollständig, Reihenfolge ist _keine_ Wertung):

abstyles: CTAN: biblio/bibtex/contrib/abstyles/
dinalpha: CTAN: biblio/bibtex/contrib/dinalpha.bst
geralpha: CTAN: biblio/bibtex/contrib/geralpha/
germbib: CTAN: biblio/bibtex/contrib/germbib/


7.2.4 Wie kann ich statt der eckigen Klammern [1] im Text bzw. im
Literaturverzeichnis hochgestellte Ziffern, runde Klammern (1) oder
Schrägstriche /1/ verwenden?

Für die Form der Labels im Text ist die interne Anweisung \@cite, für
die Form im Literaturverzeichnis die interne Anweisung \@biblabel
anzupassen. Deren Standarddefinitionen lauten:

\newcommand{\@cite}[2]{[{#1\if@tempswa , #2\fi}]}
\newcommand{\@biblabel}[1]{[#1]}

Will man statt der eckigen Klammern Schrägstriche, so lauten die
Redefinitionen

\renewcommand{\@cite}[2]{/{#1\if@tempswa , #2\fi}/}
\renewcommand{\@biblabel}[1]{/#1/}

Nicht vergessen: Redefinitionen von internen Anweisungen (= enthalten
ein `@' im Namen) müssen entweder in ein .sty-File geschrieben oder in
der Präambel des Dokuments durch \makeatletter ... \makeatother
geklammert werden!
Die Pakete `cite' und `overcite' definieren Befehle, wie \citeleft und
\citeright, die die Klammern erzeugen und die der Benutzer mit
\renewcommand sehr einfach umdefinieren kann. Nach

\usepackage{cite}
\renewcommand{\citeleft}{(}
\renewcommand{\citeright}{)}

bekommt man statt eckiger Klammern [1] runde Klammern (1).
Das Paket `overcite' erlaubt es außerdem, Zitatstellen im Text mit
hochgestellten Ziffern zu markieren.

cite, overcite: CTAN: macros/latex/contrib/supported/cite/


7.2.5 Wie erreiche ich, daß innerhalb eines \cite im Dokumenttext
umbrochen werden darf?

Das Paket `cite' definiert die Zitieranweisung von LaTeX so um, daß ein
Zeilenumbruch möglich ist.

cite: CTAN: macros/latex/contrib/supported/cite/


7.2.6 Wie kann ich verhindern, daß die Wörter im Titel eines
.bib-Eintrages kleingeschrieben werden?

Entweder den Titel komplett oder alle groß zu schreibenden Wörter
einzeln noch einmal klammern, also in der .bib-Datei statt

title = {Fragen und Antworten}

einfach

title = {{Fragen und Antworten}}

oder

title = {{Fragen} und {Antworten}}

eingeben.
Eine alternative Lösung (oder besser: Ergänzung der Klammerung) ist die
Änderung oder Verwendung einer entsprechend geänderten bst-Datei, in der
bei der Formatierung des Titels und anderer Teile eines Eintrages die
BibTeX-Anweisung `change.case$' _nicht_ ausgeführt wird. Dies sollte bei
den an das Deutsche angepaßten bst-Dateien (siehe Frage 7.2.3) bereits
der Fall sein, im Paket `custom-bib' (siehe Frage 7.2.2) kann die
Umwandlung über einen Menüpunkt ausgewählt werden.

7.2.7 Bei Labels wie [Rai95], die aus Teilen des Autorennamens gebildet
werden, treten Fehler bei Autorennamen mit Umlauten auf; wie kann ich
das verhindern?

Damit BibTeX die Konstruktion `\"a' für Umlaute als ein einzelnes
Zeichen korrekt erkennen kann, muß der Umlaut mit einer zusätzlichen
Klammerung im Eintrag in der .bib-Datei eingegeben werden, also als
`{\"a}' oder `{\ss}'. Tip: BibTeX-Dokumentation in ``btxdoc'' lesen!

btxdoc: CTAN: biblio/bibtex/distribs/doc/


7.2.8 Kann ich Umlaute direkt in einer .bib-Datei verwenden?

Jein. Einige neuere BibTeX-Implementierungen erlauben die Ein- und
Ausgabe von Umlauten und anderen akzentuierten Zeichen. Will man diese
Dateien jedoch an Personen mit anderen Rechnersystemen und anderen
BibTeX-Implementierungen weitergeben, sollte man sich auf die
Standard-Kodierung mit `{\"a}' etc. beschränken.
Im Schlüssel eines Verweises, also dem Argument von \cite, ebenso wie im
Schlüssel eines .bib-Eintrages, also dem ersten Wort des Eintrags, darf
man _keine Umlaute_ verwenden. Hier sollte man sich auf die 26 Klein-
und 26 Großbuchstaben, die 10 Ziffern und die Satzzeichen beschränken.
Der Grund liegt darin, daß dieser Schlüssel von (La)TeX an BibTeX
übergeben werden muß und ein Schlüssel mit Umlauten auf diesem Wege
eventuell zu einer anderen Zeichenkette expandiert werden kann, die im
BibTeX-Lauf mit keinem Schlüssel in der .bib-Datei übereinstimmt.
Dadurch kann dann der Eintrag von BibTeX bzw. von (La)TeX nicht gefunden
werden.

8-Bit-BibTeX: CTAN: biblio/bibtex/8-bit/


7.2.9 Wie kann ich erreichen, daß mehrere Zitate [5,3,1,7,6] zu
[1,3,5-7] sortiert und zusammengefaßt werden? (*)

Je nach Art der bevorzugten Darstellung der Zitate im Text erreicht man
dies mit den Paketen `cite' oder `overcite' sowie `natbib' (Optionen:
``numbers,sort&compress''). Sollen im endgültigen Dokument die Zitate
unter Verwendung des Pakets `hyperref' anklickbar werden, ist die
letztgenannte Lösung zu bevorzugen. Ergänzend kann das Paket `hypernat'
benutzt werden, um auch die Wirkung der `hyperref'-Optionen `backref'
und `pagebackref' in diesem Fall sicherzustellen.

cite, overcite: CTAN: macros/latex/contrib/supported/cite/
natbib: CTAN: macros/latex/contrib/supported/natbib/
hypernat: CTAN: macros/latex/contrib/supported/misc/


7.2.10 Wie kann man in einem Dokument verschiedene Abschnitte mit
eigenen Literaturverzeichnissen versehen?

Die Pakete `chapterbib' und `bibunits' erlauben es, mehrere
Literaturverzeichnisse in einem Dokument zu verwenden, solange diese in
eigenen Abschnitten stehen. Bei `chapterbib' muß jeder der Abschnitte in
einer getrennt mit \include{...} einzubindenden Datei stehen. Beide
Pakete (`bibunits' ab Version 2.1) arbeiten problemlos mit anderen
Paketen wie `natbib' zusammenarbeitet.

chapterbib: CTAN: macros/latex/contrib/supported/cite/
bibunits: CTAN: macros/latex/contrib/supported/bibunits/


7.2.11 Wie kann man ein thematisch untergliedertes Literaturverzeichnis
erstellen?

Das Paket `bibtopic', vormals `bibtopics', ermöglicht die
Untergliederung eines Literaturverzeichnisses, wobei allerdings die
.bib-Datenbankdatei entsprechend der Gliederung in mehrere Dateien
aufgeteilt werden muß. Ein alternatives Paket ist `multibib', bei dem
die Aufteilung der .bib-Datenbankdatei nicht nötig ist.

bibtopic: CTAN: macros/latex/contrib/supported/bibtopic/
multibib: CTAN: macros/latex/contrib/supported/multibib/


7.2.12 Wie kann ich in einer BibTeX-Datenbank WWW- oder ftp-Quellen, die
als URL vorliegen, zitieren? (*)

Die Quellen können mit den üblichen BibTeX-Styles auf unterschiedliche
Art und Weise zitiert werden. Eine Variante ist

@manual{KEITH,
author = "Keith Reckdahl",
title = "Using Imported Graphics in \LaTeXe\ Documents",
year = "1997",
month = dec,
note = "CTAN: \url{tex-archive/info/epslatex.ps}"}

und eine weitere

@misc{GRANT,
author = "Michael C. Grant and David Carlisle",
title = "The PSFrag system, version~3",
year = "1996",
month = nov,
howpublished = "CTAN: \url{tex-archive/macros/latex/contrib/%
supported/psfrag/pfgguide.tex}"}

In beiden Fällen wird das LaTeX-Paket `url' verwendet, um den Umbruch
der Adressen zu erreichen (siehe Frage 7.3.9). Auf dieses Paket kann
verzichtet werden, wenn bereits das Paket `hyperref', mindestens
Version 6.70s (2000-08-31) oder aktueller, benutzt wird.
Wird das `hyperref' _nicht_ verwendet, so solle man das Prozentzeichen
am Zeilenende entfernen, da dann das Paket `url' dieses dann mit
ausgeben würde.
Wird das Paket `jurabib' verwendet, so kann man auch einfach wie folgt
zitieren:

@manual{KEITH,
author = "Keith Reckdahl",
title = "Using Imported Graphics in \LaTeXe\ Documents",
year = "1997",
month = dec,
url = "ftp://ftp.dante.de/tex-archive/info/epslatex.ps"}


url: CTAN: macros/latex/contrib/other/misc/url.sty
hyperref: CTAN: macros/latex/contrib/supported/hyperref/
jurabib: http://www.jurabib.org/


7.2.13 Gibt es einen Weg, daß \cite gleich die komplette Literaturstelle
liefert?

Dies geht zwar nicht direkt mit der Anweisung \cite, aber im Paket
`bibentry', das `natbib' beiliegt, gibt es die Anweisung \bibentry, die
die vollständige Literaturangabe liefert. Näheres ist der mitgelieferten
Dokumentation zu entnehmen. Eine Alternative bietet das Paket
`inlinebib', das man allerdings nur mit dem beigefügten
``inlinebib.bst'' verwenden kann. Auch das Paket `jurabib' ist in der
Lage, z.B. mittels \fullcite oder der Option ``citefull=all'' bzw.
``citefull=first'' eine vollständige Literaturstelle zu liefern. Es kann
jedoch nur mit den `jurabib'-eigenen BibTeX-Stil ``jurabib'' verwendet
werden.

bibentry: CTAN: macros/latex/contrib/supported/natbib/
inlinebib: CTAN: biblio/bibtex/contrib/inlinebib/
jurabib: http://www.jurabib.org/
~: CTAN: macros/latex/contrib/supported/jurabib/


7.2.14 Wie kann ich mit Kurzformen von Autor und Titel zitieren oder
zwischen Kurz- und Langformen wechseln?

Das Paket `jurabib' bietet dazu die Eintragsfelder juraauthor und
juratitle an, in die man die zu verwendende Kurzform des Autors bzw. des
Titels einträgt. Es bietet auch die Option ``citefull=first'', mit dem
bei Erstnennung eines Werkes eine vollständige Literaturstelle
erscheint, bei den weiteren Zitaten erscheinen jedoch nur noch die
angegebenen Kurzformen. Werden keine Kurzformen angegeben, werden sie
(größtenteils) von `jurabib' generiert. Auch `inlinebib' bietet Felder
für Kurzformen an.

inlinebib: CTAN: biblio/bibtex/contrib/inlinebib/
jurabib: CTAN: macros/latex/contrib/supported/jurabib/


7.2.15 Wie kann ich die Einträge in @phdthesis mit ``Diplomarbeit'' oder
ähnlicher Klassifikation auszeichnen?

Im einfachsten Fall kann man die Art der These durch die Eigenschaft
type üeberschreiben, also mit type="Dissertation". Soll als
Standard-Wert etwas anderes verwendet werden, so muß man die .bst-Datei
anpassen.

7.3 \verb-Anweisung, verbatim- und Kommentar-Umgebungen (+)


7.3.1 Wieso kann ich \verb nicht im Argument einer anderen Anweisung wie
\footnote, \parbox u.ä. verwenden? Wieso geht dies mit LaTeX2e nicht
mehr, obwohl es mit LaTeX 2.09 ging?

Dies ging in LaTeX 2.09 auch nur, solange innerhalb des Arguments von
\verb keine Zeichen mit besonderer Bedeutung verwendet wurden. Für diese
Fälle hätte ein einfaches {\tt ...} auch ausgereicht. Die Eingabe
``\footnote{\verb+\cite+}'' liefert auch mit LaTeX 2.09 Fehler mit einer
sehr kryptischen Fehlermeldung, deshalb wird diese falsche Benutzung in
LaTeX2e mit der aussagekräftigeren Fehlermeldung `! LaTeX Error: \verb
illegal in command argument.' verhindert.
Benutzt man das Paket `fancyvrb' und verwendet man in der Präambel des
Dokuments die von diesem Paket definierte Anweisung \VerbatimFootnotes,
so können, anders als in Standard-LaTeX, innerhalb von Fußnoten
\verb-Anweisungen verwendet werden.

fancyvrb: CTAN: macros/latex/contrib/supported/fancyvrb


7.3.2 Wieso bekomme ich die Fehlermeldung `! LaTeX Error: \verb ended by
end of line.', wenn ich im Argument von \verb in der Eingabe ein
Zeilenende habe?

LaTeX 2.09 war bei \verb sehr viel toleranter und hat den Zeilenwechsel
innerhalb des Arguments von \verb erlaubt, obwohl dies keinen Sinn
macht, da \verb nur für kurze Textstücke gedacht ist und im formatierten
Ergebnis kein Zeilenumbruch sichtbar wurde.
Aus diesen Gründen wird nun in LaTeX2e ein eventuell vorhandenes
Zeilenende im Argument von \verb als Fehler gemeldet. Dies hat den
Vorteil, daß ein versehentlich vergessenes Argumentendezeichen sehr früh
erkannt und mit einer sinnvoller Fehlermeldung angezeigt werden kann.
Als Seiteneffekt kann hierdurch auch die Verwendung von \verb im
Argument einer anderen Anweisung erkannt und angezeigt werden.
Eine Abhilfe ist sehr einfach möglich, indem man in der Eingabe einen
Zeilenwechsel im Argument von \verb vermeidet.

7.3.3 Wie kann ich eine eigene `verbatim'-Umgebung definieren?

Die intuitive Definition
\newenvironment{myverbatim}{%
\begin{verbatim}%
}{%
\end{verbatim}%
}
einer solchen Umgebung ist nicht möglich, da `verbatim' `festverdrahtet'
nach der Zeichenkette `\end{verbatim}' sucht, so daß die neue Umgebung
das `\end{myverbatim}' nicht als Ende erkennen kann.
Um dennoch `verbatim'-ähnliche Umgebungen definieren zu können, gibt es
mehrere Pakete:

* `alltt' beläßt die drei Zeichen \, { und } in ihrer besonderen
Bedeutung, ist daher keine vollständige verbatim-Umgebung.
* `verbatim' (von Rainer Schöpf et al.) erlaubt die Definition eigener
`verbatim'-Umgebungen, wie z.B.
\newenvironment{myverbatim}{%
\verbatim % <== nicht \begin{verbatim} !
}{%
\endverbatim % <== nicht \end{verbatim} !
}
* `moreverb' und `fancyvrb' enthalten weitere Umgebungen, die
unterschiedliche `verbatim'-ähnliche Umgebungen vordefiniert enthalten
oder mit denen man solche definieren kann.


alltt: CTAN: macros/latex/base/
CTAN: macros/latex/unpacked/
CTAN: macros/latex209/contrib/misc/alltt.sty
verbatim: CTAN: macros/latex/required/tools/
moreverb: CTAN: macros/latex/contrib/supported/moreverb
fancyvrb: CTAN: macros/latex/contrib/supported/fancyvrb


7.3.4 Wie kann ich Programm-Code in mein LaTeX-Dokument einbinden?

Neben der Möglichkeit, kurze Abschnitte `verbatim' einzubinden, gibt es
verschiedene Tools, die automatisch LaTeX-Code mit den entsprechenden
Syntaxhervorhebungen erzeugen:

* `listings'
Reine LaTeX-Lösung; unterstützt viele Programmiersprachen; in neueren
Versionen kann `listings' zusätzlich einige der Möglichkeiten des
Pakets `fancyvrb' nutzen.
* `lgrind'
C-Programm und LaTeX-Style, für LaTeX2e; unterstützt sehr viele
Programmiersprachen.
* `tiny_c2l'
lex-Programm und LaTeX-Style; unterstützt neben C auch C++ und Java;
kann überlange Zeilen umbrechen.


listings: CTAN: macros/latex/contrib/supported/listings/
lgrind: CTAN: support/lgrind/
tiny_C2l: CTAN: support/tiny_c2l/


7.3.5 Wie kann ich den Inhalt einer Datei innerhalb einer
`verbatim'-Umgebung darstellen?

`verbatim' (von Rainer Schöpf et al.) stellt für diese Zwecke die
Anweisung \verbatiminput{Dateiname} zur Verfügung. Die Pakete `moreverb'
und `fancyvrb' stellen weitere Anweisungen und Umgebungen zur Verfügung.

verbatim: CTAN: macros/latex/required/tools/
moreverb: CTAN: macros/latex/contrib/supported/moreverb
fancyvrb: CTAN: macros/latex/contrib/supported/fancyvrb


7.3.6 Wie kann ich Zeilennummern zu meinem Text hinzufügen?

Zu diesem Zweck gibt es die beiden LaTeX-Pakete `lineno' und `numline'.
Handelt es sich um Programmcode, der numeriert werden soll, sind jedoch
die in Frage 7.3.4 genannten Lösungen zu bevorzugen.

lineno: CTAN: macros/latex/contrib/supported/lineno
numline: CTAN: macros/latex/contrib/supported/numline


7.3.7 Gibt es eine Kommentarumgebung, mit der ich größere Textteile
auskommentieren kann?

Um Teile eines Textes auszukommentieren, kann man entweder zwei sehr
einfache TeX-Konstrukte verwenden, oder man bedient sich spezieller
Pakete, die unterschiedlich mächtige Kommentar-Umgebungen anbieten.
Zu den einfachen Konstrukten, die TeX selbst anbietet, zählt zum einen
die Einklammerung des zu ignorierenden Textes mit den TeX-Primitiven
\iffalse ... \fi:

\iffalse
Kommentartext, wird sehr schnell ueberlesen
\fi

Hier sollten im Kommentartext keine \if...-, \else- und \fi-Tokens (bzw.
diese müssen korrekt geschachtelt sein), keine `outer'-Makros oder
unerlaubte Zeichen auftauchen, da diese zu einem Fehler oder vielleicht
zu doch nicht auskommentierten Textteilen führen können.
Ein anderes, einfaches Verfahren ist die Verwendung eines Makros, wobei
der auszukommentierende Text in dessen Argument geschrieben wird:

\newcommand{\kommentar}[1]{}
% ...
\kommentar{%
Kommentartext, wird als Argument gelesen und ignoriert
}%

Auch hier sollten die oben genannten Tokens nicht im Kommentartext
auftauchen, außerdem darf der Kommentartext nicht zu lang sein, da sonst
TeXs `main memory' überlaufen könnte.
Spezielle Kommentarumgebungen beseitigen diese Einschränkungen - und
haben meist selbst eigene Einschränkungen. `verbatim' aus dem
`tools'-Bündel definiert eine sehr einfache Umgebung namens `comment',
die man jedoch nicht schachteln kann. Weiterhin gibt es noch `xcomment'
(von Timothy van Zandt), eine speziell an die Erfordernisse des Paketes
`seminar' angepaßte und abgespeckte Version des `verbatim'. Mit
`comment' (von Victor Eijkhout) kann man neue Kommentarumgebungen
definieren, die mit \includecomment- und \excludecomment-Deklarationen
aus- und eingeblendet werden können.

verbatim: CTAN: macros/latex/required/tools/
xcomment: CTAN: macros/latex/contrib/other/seminar/inputs/xcomment.sty
comment: CTAN: macros/latex/contrib/other/comment/


7.3.8 Wie kann ich mehrere Versionen eines Textes erstellen oder
bedingte Textteile verwenden? (+)

Auf der einen Seite kann man die in Frage 7.3.7 beschriebenen
Kommentarumgebungen entsprechend verwenden. Daneben gibt es mit den
Paketen `version', `optional' und dem bereits erwähnten `comment'
Erweiterungen, mit denen man über Flags im Dokumentkopf Textteile
bedingt ein- oder ausblenden kann.

version: CTAN: macros/latex/contrib/other/misc/xcomment.sty
optional: CTAN: macros/latex/contrib/other/misc/optional.sty
comment: CTAN: macros/latex/contrib/other/comment/


7.3.9 Ich will \verb z.B. für Dateinamen, E-Mail-Adressen und URL
verwenden. Wie schaffe ich es, daß innerhalb von \verb an geeigneten
Stellen getrennt wird?

Für einige Anwendungen, wo man evtl. \verb benutzen könnte, gibt es auch
spezielle Lösungen, die für den Anwendungszweck besser geeignet sind. So
gibt es beispielsweise die Pakete `url' und `path' für Dateinamen,
E-Mail- und WWW-Adressen, bei denen nur an bestimmten Stellen umbrochen
werden darf, dies aber bereits automatisch geschieht.

url: CTAN: macros/latex/contrib/other/misc/url.sty
path: CTAN: macros/latex/contrib/other/misc/path.sty


7.4 Zerbrechliche Anweisungen in `moving arguments'


7.4.1 Was sind `fragile commands'/zerbrechliche Anweisungen, was sind
`moving arguments'?

Der Text, den ein Autor im Argument von Anweisungen wie \caption,
\section etc. angibt, kann an mehreren Stellen in einem Dokument gesetzt
werden. Der Argumenttext von \section wird z.B. als Kapitelüberschrift
gesetzt und taucht evtl. nochmals im Inhaltsverzeichnis oder im
Seitenkopf bzw. -fuß auf. Diese Argumente nennt man `moving arguments',
da sie vom Platz, wo ein Autor sie angibt, auch zu anderen Stellen
verschoben werden.
Die korrekte Ausführung von `zerbrechlichen Anweisungen' hängt intern
von Zuweisungen ab. Innerhalb eines `moving argument' werden diese
Zuweisungen jedoch nicht durchgeführt, so daß solche Anweisungen
`zerbrechen'. Zu den zerbrechlichen Anweisungen zählen unter anderem
\cite, \ref, \pageref für Literatur- und Querverweise, \footnote,
\footnotemark, die Anweisungen \small, \large etc. zur Wahl der
Schriftgröße, mathematische Formelzeichen wie \sqrt, \notin, \overbrace
und viele mehr (siehe Frage 7.4.2, Bemerkung am Ende).

7.4.2 Wie kann ich innerhalb des Arguments von \caption, \section etc.
Anweisungen wie \cite, \ref, \pageref oder \footnote verwenden, ohne
Fehler wie `! Argument of \@sect has an extra }.' oder `! Use of
\@chapter doesn't match its definition.' zu erhalten?

Zerbrechliche Befehle wie \cite müssen im `moving argument' der
Anweisung \caption mit \protect geschützt werden, d.h. statt

\caption{Bildunterschrift~\cite{PartlKnappen95}}

ist ein \protect direkt und _ohne_ geschweifte Klammern vor die zu
schützende Anweisung zu setzen:

\caption{Bildunterschrift~\protect\cite{PartlKnappen95}}

Anweisungen wie \caption, \section etc. haben außerdem noch die
Möglichkeit, in einem optionalen Argument den zu `verschiebenden
Argumenttext' anzugeben. Das heißt, obiges könnte auch in

\caption[Bildunterschrift]%
{Bildunterschrift~\cite{PartlKnappen95}}

umformuliert werden. Jetzt ist das optionale Argument in []-Klammern das
`moving argument', in dem Sie zerbrechliche Anweisungen mit \protect
schützen müssen!
Beginnend mit LaTeX von Dezember 1995 sind Anweisungen wie \cite und
Anweisungen mit optionalem Argument, wie \sqrt, nicht mehr zerbrechlich
und benötigen damit kein \protect mehr. Dennoch sollten Sie diese
Anweisungen weiterhin mit \protect schützen, wenn Sie Ihre Dokumente
anderen zukommen lassen wollen.

--- DE-TeX-FAQ Ende Teil 7 ---

DE-TeX-FAQ-Maintainer

unread,
May 8, 2002, 12:54:45 PM5/8/02
to
Posted-By: auto-faq 3.3 (Perl 5.006)
Archive-name: de-tex-faq/part6

Posting-Frequency: monthly
Copyright-Notice: siehe Abschnitt 1.1/see Section 1.1
URL: http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/

--- DE-TeX-FAQ Beginn Teil 6 ---

Fragen und Antworten (FAQ) über das Textsatzsystem TeX und DANTE,
Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V.


Bernd Raichle, Rolf Niepraschk und Thomas Hafner


Version 71 vom Mai 2002

------------------------------------------------------------------------


6 TeX, LaTeX, Makros etc. (II)


6.1 Abbildungen und Tafeln (*)


6.1.1 Wieso werden die meisten meiner Abbildungen an das Ende des
Kapitels oder Dokuments verschoben?

Das optionale Argument der `figure'- oder `table'-Umgebung _schränkt_
die Plazierungsmöglichkeiten auf die angegebenen Orte ein. Mit dem
optionalen Argument gibt man also _nicht_, wie oft fälschlich geglaubt
und weiterverbreitet wird, die Plazierung für weitere Orte an. Deshalb
nie Plazierungsangaben nur auf [h] einschränken, sondern mindestens
einen weiteren Ort mit angeben! Grund: Kann die Abbildung nicht `h'ier
plaziert werden, darf sie nirgendwo anders gesetzt werden und wird nach
hinten an das Ende des Kapitels bzw. des Dokuments geschoben. Da LaTeX
die Reihenfolge der Abbildungen bzw. der Tafeln nicht verändert, werden
alle nachfolgenden Abbildungen bzw. Tafeln mit dieser nicht plazierbaren
Abbildung oder Tafel nach hinten verschoben. Genau dasselbe kann
passieren, wenn die Plazierungsbeschränkung mit [p] angegeben wird, das
Bild kleiner als \floatpagefraction ist und das nächste Bild nicht
zusammen mit diesem auf eine Seite paßt. Ebenso bei einer Beschränkung
auf [t] und einem Bild, das größer als \textfraction ist, dto. für [b]
und \bottomfraction.
Tip: Lassen Sie zu Beginn das optionale Argument der `figure'- oder
`table'-Umgebung weg - es ist nicht ohne Grund ein _optionales_ Argument
dieser Umgebungen! Fügen Sie später für eine Endfassung Ihres Dokuments
nur an den Stellen ein optionales Argument mit
Plazierungseinschränkungen ein, wenn z.B. eine bestimmte Abbildung oder
Tafel auf einer eigenen Seite oder auf einer Seite oben erscheinen
sollte.
Weitere Hinweise finden Sie in

* Axel Reichert: ``Gleitobjekte - die richtige Schmierung''
CTAN: info/german/gleitobjekte/
* Axel Reichert: ``Satz von Tabellen''
CTAN: info/german/tabsatz/
* Piet van Oostrum: ``Floats in LaTeX''
http://www.cs.ruu.nl/~piet/floats/


6.1.2 Wie kann ich die Default-Plazierungseinschränkungen ändern? Ich
möchte meine Abbildungen auch `h'ier plazieren, ohne jedesmal das
optionale Argument angeben zu müssen.

In LaTeX werden diese Angaben, die sogenannten `float placement
specifier' für die `figure'- und `table'-Umgebungen, in den Makros
\fps@figure und \fps@table abgelegt. Durch die Redefinitionen

\renewcommand{\fps@figure}{htbp}
\renewcommand{\fps@table}{htbp}

(diese Zeilen mit \makeatletter ... \makeatother klammern oder in eine
sty-Datei schreiben, siehe auch Frage 8.5.1) fügt man noch die
`h'ier-Plazierung hinzu.
Die Standard-LaTeX-Klassen setzen die Default-Plazierungen auf `tbp',
untersagen also die `h'ier-Plazierung einer Abbildung bzw. Tafel. Dies
ist in den meisten Fällen auch sinnvoll, da Abbildungen und Tafeln nur
dazu dienen, die Aussagen im Text durch beispielsweise eine
anschaulichere Darstellung oder kompakte Übersicht zu unterstützen. Die
Abbildung oder Tafel ist damit _nicht_ integraler Bestandteil des
Textes, sondern ein dem Text noch zusätzlich zugeordneter Bestandteil
des Dokuments. Daher sollten diese den Text nicht unterbrechen, was eine
`h'ier-Plazierung zweifellos tun würde. Somit ist der Default `tbp' in
den meisten Fällen sinnvoll.

6.1.3 Wie muß ich die `float'-Parameter ändern, so daß die Abbildungen
und Tafeln günstiger innerhalb eines Abschnitts verteilt werden?

Der Plazierungsalgorithmus von LaTeX erledigt diese Aufgabe eigentlich
sehr gut, wenn man einmal selbst durchzuspielen versucht, wohin man
selbst unter den gegebenen Bedingungen und Wechselwirkungen eine
Abbildung oder eine Tafel hinsetzen bzw. schieben würde. Ist man mit dem
Ergebnis dennoch nicht ganz zufrieden, kann man einmal folgendes
probieren:
Zuerst sollte man die Plazierungsbeschränkungen an allen `figure'- und
`table'-Umgebungen entfernen. Anschließend kann man die Parameter des
Plazierungsalgorithmus ändern:
Eine oder mehrere Abbildungen kommen erst auf eine eigene Seite, eine
sogenannte `float page', wenn diese mindestens 60% der Seite einnehmen.
Damit gibt es weniger `float pages', die nur halbvoll sind.
Empfehlenswert ist ein Wert zwischen 50% und 80%, je nachdem wie viele
Abbildungen existieren, wie groß und wie unterschiedlich groß diese
Abbildungen sind.

\renewcommand{\floatpagefraction}{.6}% vorher: .5

Von einer Seite muß neben den Abbildungen, die `h'ere, `t'op und
`b'ottom plaziert werden, noch mindestens 15% Text erscheinen. Diesen
Wert sollte man nicht zu klein wählen, um nicht nur Seiten zu erzeugen,
bei denen man den Text suchen muß. Bei vielen Bildern lieber den Wert
von \floatpagefraction kleiner wählen. Empfehlenswert ist ein Wert
zwischen 10% und 30%.

\renewcommand{\textfraction}{.15} % vorher: .2

Maximaler Anteil der Seite, die für Abbildungen, die `t'op bzw. `b'ottom
plaziert werden, verwendet werden darf. Diese Werte sollte man nicht zu
groß wählen, bei vielen Abbildungen lieber den Wert von
\floatpagefraction kleiner wählen. Insbesondere \bottomfraction sollte
man klein halten, da Abbildungen gewöhnlich auf einer Seite oben
vermutet werden. Empfehlenswert sind Werte zwischen 50% und 85% für
\topfraction und 20% bis 50% für \bottomfraction. Einer dieser beiden
Werte sollte stets größer als \floatpagefraction sein! (\topfraction
sollte nie auf 1.0, \textfraction nie auf 0.0 gesetzt werden!)

\renewcommand{\topfraction}{.8} % vorher: .7
\renewcommand{\bottomfraction}{.5} % vorher: .3

Maximale Anzahl der Abbildungen und Tafeln, die auf einer Seite `t'op
bzw. `b'ottom bzw. insgesamt auf der Seite plaziert werden. Hat man
viele kleine Abbildungen sollte man diese Werte erhöhen. Will man
Abbildungen möglichst auf eine `float page' setzen, sollte man
`topnumber' und `bottomnumber' auf 0 setzen und \floatpagefraction bis
auf 0.01 erniedrigen.

\setcounter{topnumber}{3} % vorher: 2
\setcounter{bottomnumber}{1} % vorher: 1
\setcounter{totalnumber}{5} % vorher: 3

Im zweispaltigen Textsatz können Abbildungen und Tafeln nur oben auf der
Seite plaziert werden, so daß es hierfür nur zwei weitere Parameter
gibt, die den Parametern \floatpagefraction und \topfraction für
einspaltigen Satz entsprechen. Werden Abbildungen oben plaziert, so
können Abbildungen und Tafeln über beide Spalten maximal \dbltopfraction
Platz einnehmen. Schließlich gibt \dblfloatpagefraction eine Untergrenze
an, ab der erst eine eigene `float page' probiert wird.

\renewcommand{\dbltopfraction}{.8} % vorher: .7
\renewcommand{\dblfloatpagefraction}{.6}% vorher: .5

Nachdem man mit den geänderten Plazierungsparametern ein
zufriedenstellendes Ergebnis erzielt hat, kann man durch gezielten
Einsatz des optionalen Arguments der `figure'- bzw. `table'-Umgebung
einzelne ungünstig plazierte Abbildungen und Tafeln entsprechend
verschieben. Hierbei sollte man nur die nicht erwünschte Plazierung
entfernen, also z.B. [bp] angeben, falls eine `t'op-Plazierung ungünstig
ist.
Die Bedeutung dieser Parameter wird anschaulich in bildlicher Form in
dem Artikel `The layouts package: User manual' (`layman') von Peter R.
Wilson beschrieben. Die für die verwendete Dokumentenklasse geltenden
Werte können mit dem zugehörigen LaTeX-Paket `layouts' angezeigt und
einfach testweise geändert werden. `layouts' zeigt darüberhinaus auch
viele weitere für das Layout eines Dokumentes wichtigen Parameter an.

layouts: CTAN: macros/latex/contrib/supported/layouts
layman: CTAN: macros/latex/contrib/supported/layouts/layman.tex


6.1.4 Wie kann ich die Fehlermeldung `! LaTeX Error: Too many
unprocessed floats.' vermeiden? (*)

LaTeX reserviert für alle `floats', also die Fließumgebungen `figure'-
und `table'-Umgebungen, eines Dokuments 18 sogenannte
Insertion-Registertupel. Wenn eine Fließumgebung nicht sofort auf eine
Seite plaziert werden kann, wird es in eines dieser Register
zwischengespeichert. Müssen mehr als 18 Fließumgebungen
zwischengespeichert werde, erhält man diese Fehlermeldung. Es gibt vier
Möglichkeiten, wieso dies geschieht:

1. Meist stehen die optionalen Argumente der `figure'- oder
`table'-Umgebung im Widerspruch zu den Plazierungsparametern oder
letztere sind zu restriktiv eingestellt. Beispielsweise kann eine
`figure', die höher als der Parameter \topfraction ist und aufgrund
des optionalen Arguments [t] nur oben plaziert werden darf, nicht
auf eine Seite gesetzt werden. Aus diesem Grund sollte man den
optionalen Parameter _nicht_ setzen und wenn, dann _alle_ außer den
nicht gewünschten Plazierungsorte angeben.
2. Werden die Parameter \...fraction ungünstig gesetzt, so kann es
ebenfalls sein, dass einige Fließumgebungen nicht auf eine Seite
gesetzt werden können. Näheres findet sich in Frage 6.1.1 und in


Keith Reckdahls Artikel `Using Imported Graphics in LaTeX2e'

(epslatex).
3. In einigen wenigen Fällen, wo sehr viele Fließumgebungen und viele
mit \marginpar eingefügte Marginalen, die die gleichen Register
teilen, verwendet werden, sind mehr als 18 Register notwendig. Hier
kann das Paket `morefloats' weiterhelfen, dass deren Zahl auf 36
erhöht. Leider hat man dadurch 18 Savebox-, Zähler-, Längen- und
Glue-Register weniger, so daß man jetzt evtl. auf den Fehler `No
room for a new ...' stößt.
4. Bestehen Textteile nur aus Fließumgebungen ohne oder mit nur wenig
Text, versagt LaTeX Plazierungsalgorithmus, da hier nichts ist, in
denen sie ``fließen'' können. In diesen Fällen gibt es folgende
Abhilfen:

1. Schreiben Sie mehr erläuternden Text oder verteilen Sie die
Fließumgebungen besser im existierenden Text.
2. Fügen Sie die Anweisung \clearpage zwischen einige
Fließumgebungen, um LaTeX zu zwingen, alle gespeicherten
Fließumgebungen auf eigene Seiten zu setzen. Diese Lösung ist
mit Arbeit verbunden, da meist mehrere Versuche notwendig
sind, um nur wenig gefüllte Seiten zu vermeiden und diese bei
Änderungen wiederholt werden müssen. \afterpage{\clearpage}
ist etwas besser, aber auch hier muß man manuell nacharbeiten,
um nur teilgefüllte Seiten zu vermeiden.
3. Wenn kein Text vorhanden ist, in der die Fließumgebungen
fließen können, so sollte man besser nicht-fließende
Umgebungen verwenden.

epslatex: CTAN: info/epslatex.ps
CTAN: info/epslatex.pdf

morefloats: CTAN: macros/latex209/contrib/misc/morefloats.sty


6.1.5 Wie kann ich es erreichen, daß zwei Abbildungen nicht auf
verschiedenen Seiten, sondern möglichst direkt untereinander plaziert
werden?

In eine einzige `figure'- bzw. `table'-Umgebung können auch mehrere
Abbildungen oder Tafeln gesetzt und mit eigenen Unterschriften versehen
werden:

\begin{figure}
erstes Bild
\caption{erstes Bild}
\vspace{\floatsep} % zusaetzlicher Abstand zwischen zwei `floats'
zweites Bild
\caption{zweites Bild}
\end{figure}

Alle Abbildungen oder Tafeln einer Umgebung werden dann nicht mehr
getrennt. Aus diesem Grund sollte man auch darauf achten, daß eine
`figure'- oder `table'-Umgebung durch zu viele Abbildungen und Tafeln
nicht zu hoch wird.

6.1.6 Wie kann ich in einer Abbildung zwei Bilder nebeneinander setzen?

Man kann zum Beispiel zwei `minipage'-Umgebungen verwenden, wobei man
dann auch mit deren optionalem Argument die Ausrichtung der beiden
Bilder angeben kann:

\begin{figure}
\begin{minipage}[b]{.4\linewidth} % [b] => Ausrichtung an \caption
Bild links
\caption{Bildunterschrift links}
\end{minipage}
\hspace{.1\linewidth}% Abstand zwischen Bilder
\begin{minipage}[b]{.4\linewidth} % [b] => Ausrichtung an \caption
Bild rechts
\caption{Bildunterschrift rechts}
\end{minipage}
\end{figure}

Ein sehr viel bequemerer Weg, um mehrere zusammengehörende Abbildungen
oder Tafeln in einer Float-Umgebung zu setzen, bietet das Paket
`subfigure'. Hierzu stellt das Paket die Anweisungen \subfigure und
\subtable zur Verfügung. Die Formatierung der Einzelabbildungen läßt
sich sehr leicht anpassen.

subfigure: CTAN: macros/latex/contrib/supported/subfigure/


6.1.7 Wie kann ich eine Abbildung (`figure') und eine Tafel (`table')
nebeneinander setzen?

Verwendet man statt der Anweisung \caption die im Paket `capt-of'
definierte Anweisung \captionof, so ist es möglich, eine eigentlich zu
einer anderen Fließumgebung gehörige Beschriftung zu erreichen. Wie hier
gezeigt

\usepackage{capt-of}
...
\begin{figure}
\begin{minipage}{.5\linewidth}
Abbildung
\caption{Abbildung}
\end{minipage}%
\begin{minipage}{.5\linewidth}
Tafel
\captionof{table}{Tafel}
% auch: \captionof{table}[Eintrag im Verzeichnis]{Tafel}
\end{minipage}
\end{figure}

kann man eine Abbildung und eine Tafel nebeneinander setzen, wobei die
Unterschriften auch in das jeweilige Verzeichnis gelangen. Die Anweisung
\captionof ist auch geeignet, um nichtgleitende Abbildungen mit einer
Bildunterschrift zu versehen.

capt-of: CTAN: macros/latex/contrib/other/misc/capt-of.sty


6.1.8 Wie kann ich mehrere zusammengehörige Abbildungen bzw. Tafeln
entsprechend mit 1a, 1b etc. numerieren?

Das Paket `subfigure' bietet die Anweisungen \subfigure und \subtable
an, mit der man dies innerhalb der gewohnten `figure'- oder
`table'-Umgebung erreichen kann.

subfigure: CTAN: macros/latex/contrib/supported/subfigure/


6.1.9 Gibt es bei der Option `twocolumn' die Möglichkeit, Abbildungen
(`figure') und Tafeln (`table') über beide Spalten, also die gesamte
Textbreite einer Seite zu setzen?

Statt `figure'- die `figure*'-, statt `table'- die `table*'-Umgebung
verwenden.

6.1.10 Wieso bekomme ich Fehlermeldungen, wenn ich eine
`figure'-Umgebung in andere Umgebungen oder Anweisungen einfüge?

Eine `figure'- oder `table'-Umgebung ist ein sogenannter `float', d.h.
der Inhalt ``fließt'' an eine andere Stelle. Deshalb darf diese Umgebung
nicht innerhalb einer anderen, wie `minipage', \parbox o.ä. verwendet
werden. Die Eingabe

\begin{minipage}{5cm} %% FALSCH!
\begin{figure}
Bild
\caption{text}
\end{figure}
\end{minipage}

ist daher falsch und erzeugt den in der Frage genannten Fehler. Korrekt
und auch logisch einsichtiger ist es, wenn man den Inhalt der
`figure'-Umgebung in eine `minipage' packt, also diese _in_ die
`figure'-Umgebung setzt:

\begin{figure}
\begin{minipage}{5cm} %% KORREKT!
Bild
\caption{text}
\end{minipage}
\end{figure}


6.1.11 Wie kann ich das Layout der Bildunterschriften (\caption)
verändern?

LaTeX verwendet die interne Anweisung \@makecaption{Bild Nr}{Text}, um
die Bildunterschrift inkl. Bildnummer zu setzen. Indem man diese
Anweisung verändert, die in der Dokumentklasse definiert wird, kann man
das Layout ändern. Will man nur die Bildnummer (z.B. ``Abbildung 1'')
ändern, so reicht es oftmals aus, die interne Anweisung \fnum@figure
bzw. für Tafeln \fnum@table entsprechend umzudefinieren.
Zur Vereinfachung gibt es einige leicht zu verwendende Pakete: `caption'
bzw. `caption2' haben viele Optionen; diese Pakete ermöglichen die
Variation der Schriftart und -größe und des Layouts (zentriert,
überhängend, Absatz mit Einrückung usw.). Beispiel:

\usepackage[bf]{caption2}
\renewcommand{\captionfont}{\small\itshape}

für einen etwas kleineren und kursiv gesetzten Unterschriftentext, wobei
die Bildnummer weiterhin fett gesetzt wird.
Um die Benennung zu ändern, wenn man also statt ``Abbildung''
beispielsweise ``Abb.'' verwenden möchte, erreicht man dies durch

\renewcommand{\figurename}{Abb.}

Im Falle einer Tafel muß analog dazu \tablename umdefiniert werden.
(Achtung: Bitte weitere Hinweise in Frage Frage 8.5.9 beachten!)
Speziellere Lösungen existieren natürlich auch oder sind teilweise in
einigen Dokumentklassen enthalten. So enthalten die NTG-und
KOMA-Script-Klassen beispielsweise Anweisungen, um alle Fonts (Sections,
Captions, Running Heads) zu verändern.

epslatex: CTAN: info/epslatex.ps
CTAN: info/epslatex.pdf

caption/caption2: CTAN: macros/latex/contrib/supported/caption
NTG-Klassen: CTAN: macros/latex/contrib/supported/ntgclass
KOMA-Script: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/
hangcaption: CTAN: macros/latex209/contrib/misc/hangcaption.sty
isucaption: CTAN: macros/latex209/contrib/misc/isucaption.sty


6.1.12 Wie kann ich die Unterschriften (\caption) neben eine Abbildung
oder eine Tafel setzen?

Zu diesem Zweck ist das Paket `sidecap' gedacht.

sidecap: CTAN: macros/latex/contrib/supported/sidecap


6.1.13 Wie kann ich Abbildungen oder Tafeln, die nicht innerhalb einer
`figure'- oder `table'-Umgebung stehen, dennoch mit einer
Bildunterschrift (Legende) versehen?

Keith Reckdahls Artikel `Using Imported Graphics in LaTeX2e' (epslatex)
enthält die Beschreibung eines entsprechenden Tricks. Das Paket
`capt-of' (siehe auch Frage 6.1.7) implementiert diesen und stellt eine
entsprechende Anweisungen zum Satz von Legenden für nicht-gleitende
Abbildungen zur Verfügung.

capt-of: CTAN: macros/latex/contrib/other/misc/capt-of.sty


6.1.14 Wie kann man neue Typen von Gleitumgebungen (`floats') z.B. für
weitere Arten von Tafeln oder Programm-Code erzeugen?

Prinzipiell muß man für einen neuen Typ von Gleitumgebung einige Makros
definieren. Beispielsweise sind für die zu definierenden Umgebungen
`faqtable' und `faqtable*' die folgenden Anweisungen (in eine .sty-Datei
schreiben, da interne Anweisungen!) notwendig,

\newcounter{faqtable}[section]
%\renewcommand{\thefaqtable}{\thesection.\arabic{table}}
%% \thefaqtable wird bereits durch \newcounter definiert
\renewcommand{\fps@faqtable}{tp} % nicht `h' bzw. `b'
\renewcommand{\ftype@faqtable}{4} % type is a power of two!
\renewcommand{\ext@faqtable}{lot} % Endung der Hilfsdatei
\renewcommand{\fnum@faqtable}{FAQ-Tabelle~\thefaqtable}
\newenvironment{faqtable}{\@float{faqtable}}{\end@float}
\newenvironment{faqtable*}{\@dblfloat{faqtable}}{\end@dblfloat}

wobei damit noch keine Anpassungen des Inhaltsverzeichnisses, ein
eigenes Inhaltsverzeichnis oder sonstige Anpassungen des Layouts
durchgeführt sind. Mehr Informationen dazu findet man im Buch `Der
LaTeX-Begleiter' (siehe Frage 2.4.1).
Sehr viel einfacher geht dies mit dem Paket `float', mit dem z.B. obiges
auch der normale LaTeX-Benutzer mit der simplen Anweisung
\newfloat{faqtable}{tp}{lot}[section]
definieren kann. Daneben sind auch schon einige `float'-Layouts
vordefiniert und können ebenso einfach verwendet werden.

float: CTAN: macros/latex/contrib/supported/float


6.1.15 Abbildungen und Tafeln sollen _immer_ nach dem ersten Verweis auf
sie gesetzt werden. Wie? Es ist möglich, daß LaTeX sie vor der
Abschnittsüberschrift plaziert. Wie unterbinde ich das?

Mit dem LaTeX-Paket `flafter', das Bestandteil jeder LaTeX-Verteilung
ist, werden Abbildungen und Tafeln nie vor dem Text plaziert, in dem sie
im Dokument angegeben werden. Damit LaTeX sie also nie vor dem ersten
Verweis plaziert, schiebt man die entsprechende `figure'- bzw.
`table'-Umgebung einfach hinter die erste \ref- bzw. \pageref-Anweisung.

flafter: CTAN: macros/latex/base/
CTAN: macros/latex/unpacked/


6.1.16 Gibt es eine einfache Möglichkeit, eine Abbildung oder Tafel
innerhalb des normalen Textes zu setzen, sie also mit dem normalen Text
umfließen zu lassen?

Hierfür gibt es mittlerweile eine große Anzahl von Paketen mit
unterschiedlichen Beschränkungen und Vor- und Nachteilen, die Piet van
Oostrum in einer Liste, die er unregelmäßig nach `comp.text.tex' postet,
aufzählt:
`flow', `floatflt' (für LaTeX2e, Vorgänger `floatfig' ist für LaTeX
2.09), `picinpar' (veraltet), `picins', `window', `wrapfig'.
Empfohlen werden: `picins' (funktioniert auch in Listen-Umgebungen),
`floatflt' und `wrapfig' (unterstützen neben `figure'- auch
`table'-Umgebungen), da diese am meisten können und die wenigsten Fehler
aufweisen.

picins: CTAN: macros/latex209/contrib/picins
floatflt: CTAN: macros/latex/contrib/other/floatflt
wrapfig: CTAN: macros/latex/contrib/other/misc/wrapfig.sty


6.1.17 Wieso erhalte ich bei einigen Abbildungen falsche Querverweise,
obwohl ich doch die \label-Anweisung innerhalb der `figure'-Umgebung
verwendet habe?

Die \label-Anweisung muß _nach_ der Anweisung folgen, die für die
Numerierung und damit auch für die `Verankerung' des Verweises sorgt.
Solche Verankerungsanweisungen sind z.B. \section oder \caption, die
`figure'-Umgebung dagegen ist keine. Daher muß das \label _nach_ der
entsprechenden \caption folgen:

\begin{figure}
... Abbildung ...
\caption{Dies ist eine Abbildung}
\label{fig:beispielabbildung}
\end{figure}


6.1.18 Wie kann ich erreichen, daß Abbildungen oder Tafeln, die alleine
auf einer sonst leeren Seite plaziert werden, bündig mit der
Seitenoberkante statt vertikal zentriert erscheinen?

Für die Zentrierung von Float-Objekten sind die internen Längenparameter
\@fptop, \@fpsep und \@fpbot verantwortlich. Um die vertikale
Zentrierung aufzuheben, ist daher \@fptop im Dokumentkopf oder in einer
eigenen Paketdatei auf eine unflexible Länge zu setzen:

\setlength{\@fptop}{0pt}

(Bitte beachten, daß \@fptop ein interner Parameter ist und außerhalb
einer Paketdatei mit \makeatletter/\makeatother geklammert werden muß.)
Diese Änderung gilt dann für _alle_ Float-Objekte, also sowohl
Abbildungen als auch Tafeln.

6.2 Tabellen (*)


6.2.1 Wie kann ich erreichen, daß sich eine Tabelle über mehrere Seiten
erstreckt?

Zu diesem Zweck gibt es die beiden Pakete `longtable' und `supertabular'
sowie `ltxtable', welches die Möglichkeiten von `longtable' und
`tabularx' in sich vereinigt.
`longtable' benutzt auf jeder Seite die gleiche Spaltenbreite, während
`supertabular' auf jeder Seite die Spaltenbreite neu berechnet.
`supertabular' funktioniert im Gegensatz zu `longtable' auch mit der
Klassenoption `twocolumn'. `tabularx' ist nicht direkt für mehrseitige
Tabellen gedacht, sondern zum Austreiben einer Tabelle auf eine
bestimmte Breite. Eine mehrseitige Tabelle kann mit `ltxtable' auf eine
bestimme Breite ausgetrieben werden, wofür auch die Pakete `longtable'
und `tabularx' erforderlich sind.

longtable: CTAN: macros/latex/required/tools/
tabularx: CTAN: macros/latex/required/tools/
supertabular: CTAN: macros/latex/contrib/supported/supertabular
ltxtable: CTAN: macros/latex/contrib/supported/carlisle


6.2.2 Wie kann ich einzelne Felder oder größere Bereiche einer Tabelle
farbig oder grau hinterlegen?

Zu diesem Zweck gibt es die beiden Pakete `colortbl' und `colortab'.
Nähere Hinweise sind den beiliegenden Dokumentationen oder dem Buch
``The LaTeX Graphics Companion'' (siehe Frage 2.4.1) zu entnehmen.

colortbl: CTAN: macros/latex/contrib/supported/carlisle
colortab: CTAN: macros/generic/colortab/


6.2.3 Wie kann ich erreichen, daß sich eine Tabelle über die gesamte
Spalten- bzw. Textbreite (oder über eine andere vorgegebene Breite)
erstreckt?

Zu diesem Zweck gibt es das Paket `tabularx' sowie `ltxtable', welches
die Möglichkeiten von `longtable' und `tabularx' in sich vereinigt.
`tabularx' ermöglicht das Austreiben einer Tabelle auf eine bestimmte
Breite. Hierzu wird ein neuer Spaltentyp `X' definiert, der sich wie
eine `p'-Spalte verhält, ohne daß man jedoch die Breite explizit angeben
muß. Stattdessen wird von `tabularx' die für alle `X'-Spalten zur
Verfügung stehende Gesamtbreite berechnet und jeder `X'-Spalte ein
entsprechender Bruchteil davon zugewiesen. Eine mehrseitige Tabelle kann
mit `ltxtable' auf eine bestimme Breite ausgetrieben werden, wofür auch
die Pakete `longtable' und `tabularx' erforderlich sind.

tabularx: CTAN: macros/latex/required/tools/
ltxtable: CTAN: macros/latex/contrib/supported/carlisle


6.2.4 Wie kann ich erreichen, daß Zahlen in einer Tabelle am
Dezimaltrennzeichen ausgerichtet werden?

Die LaTeX-Pakete `dcolumn' und `rccol' (erfordert `fltpoint') sind dazu
geeignet. Letzteres gestattet auch das Runden der Zahlen.

dcolumn: CTAN: macros/latex/required/tools/
rccol: CTAN: macros/latex/contrib/supported/rccol/


6.2.5 Wie kann ich in einer tabular-Umgebung eine Spalte speziell
setzen, ohne dies in jedem Eintrag zu wiederholen?

Das Paket `array' erweitert die Umgebungen `array' und `tabular' um
weitere Deklarationen, wie >, <, !, m oder p, in der Tabellenpräambel.
So wird bei ``>{text}'' der Teil ``text'' direkt vor die folgende Spalte
eingefügt, so daß beispielsweise nach

\begin{tabular}{c>{\scshape}cc}

die zweite der drei Spalten in Kapitälchen gesetzt wird.

array: CTAN: macros/latex/required/


6.2.6 Wieso kann ich in einer tabular-Umgebung die letzte Spalte nicht
mit \raggedright linksbündig setzen?

\raggedright definiert die Anweisung \\ um, die in den Umgebungen
`tabular' und `array' zur Markierung des Zeilenendes benutzt wird. In
LaTeX2e und den Paketen `array' und `longtable' existiert daher seit
Dezember 1994 die neue Anweisung \tabularnewline, die man für diesen
Zweck anstelle von \\ verwenden kann.
Für andere Pakete und ältere Versionen kann man auch folgenden Trick aus
dem Buch `Der LaTeX-Begleiter' (siehe Abschnitt 2.4.1) anwenden:

\newcommand{\PreserveBackslash}[1]{%
\let\temp=\\#1\let\\=\temp}

Statt einem einfachen \raggedright verwendet man in einer Tabelle dann
\PreserveBackSlash{\raggedright}.
Ebenfalls nützlich ist in diesem Zusammenhang die folgende Zeile

\usepackage[NewCommands]{ragged2e}

zu Beginn des Dokuments. Damit wird eine bessere Trennung innerhalb
eines
mittels \raggedright linksbündig mit rechtem Flatterrand gesetzten
Absatzes bewirkt.

ragged2e: CTAN: macros/latex/contrib/supported/ms/


6.2.7 Wie erreiche ich, daß mit `tabular' erstellte Tabellen bündig mit
dem linken Rand gesetzt werden?

Zwischen den Spalten einer `tabular', aber auch links von der ersten und
rechts von der letzten Spalte, wird üblicherweise ein Zwischenraum der
Breite \tabcolsep eingefügt. Um diesen zu unterdrücken, muß man in die
Tabellenpräambel die Anweisung ``@{}'' einfügen, also beispielsweise

\begin{tabular}{@{}ll@{}}
... % ^^^ ^^^
\end{tabular}

Die Anweisung ``@{text}'' sorgt dafür, daß ``text'' _statt_ eines
Spaltenzwischenraums eingefügt wird. ``@{}'' unterdrückt also, daß
zwischen zwei Spalten Zwischenraum eingefügt wird. Daran sollte man auch
bei \multicolumn-Anweisungen denken, die sich über die erste bzw. letzte
Spalte etwa einer dreispaltigen Tabelle erstrecken:

\multicolumn{2}{@{}l}{Spalten 1 und 2} & bla \\

bzw.

bla & \multicolumn{2}{l@{}}{Spalten 2 und 3} \\


6.3 Fußnoten, Endnoten etc. (+)


6.3.1 Die Fußnoten sollen gesammelt am Ende des Kapitels erscheinen. (*)


endnotes: CTAN: macros/latex/contrib/other/misc/endnotes.sty


6.3.2 Ich möchte meine Fußnoten auf jeder Seite neu beginnend
durchzählen, d.h. auf jeder Seite soll mit `1' begonnen werden.


footnpag: CTAN: macros/latex/contrib/supported/footnpag


6.3.3 Ich möchte den maximal von den Fußnoten eingenommenen Platz auf 10
Zeilen beschränken. Wie?

Das Längenregister \dimen\footins gibt die maximale Höhe der Box mit den
Fußnoten für eine Seite an. Nach

\setlength{\dimen\footins}{10\baselineskip}

wird dieser Platz von normalerweise 8 Inch (ca. 20,5 cm) auf ca. 10
Zeilen beschränkt.

6.3.4 Wie erreiche ich eine andere Formatierung der Fußnoten?

Mit dem Paket `footmisc' von Robin Fairbairns (hatte bis Januar 1998
noch den Namen `footnote') kann man sehr einfach einige andere
Formatierungen auswählen. Ansonsten findet man im Buch `Der
LaTeX-Begleiter' nähere Informationen.

footmisc: CTAN: macros/latex/contrib/supported/footmisc/


6.3.5 Wie erhalte ich eine Fußnote innerhalb einer `figure' oder
`table'? Es erscheint zwar eine Markierung, aber kein Fußnotentext.

In Gleitumgebungen funktionieren keine Fußnoten, da diese mitgleiten
müßten, was ohne sehr viel Aufwand nicht möglich ist. Abhilfe kann man
dadurch schaffen, daß man Fußnoten innerhalb einer \caption vermeidet
und den Fußnotentext in die Unterschrift mit einbindet. Ansonsten kann
man die Abbildung oder Tafel in eine `minipage'-Umgebung einklammern, so
daß der Fußnotentext mit in die Gleitumgebung gesetzt wird und somit
mitgleiten kann. Die dann meist störende Abgrenzungslinie kann man mit
\renewcommand{\footnoterule}{} innerhalb der `minipage'-Umgebung
vermeiden.

\begin{figure}
\begin{minipage}{\linewidth}
\renewcommand{\footnoterule}{}
... Abbildung mit \footnote{...} ...
\end{minipage}
\caption{ ... }
\end{figure}


6.3.6 Wie kann ich Fußnoten in mehreren Gruppen getrennt voneinander auf
einer Seite erscheinen lassen?

Das Paket `manyfoot' erlaubt die Deklaration zusätzlicher
Fußnotenebenen, die zudem noch auf zwei Arten gesetzt werden können.

manyfoot: CTAN: macros/latex/contrib/supported/ncctools/


6.3.7 Wie erreiche ich, daß meine Fußnoten nicht am Text ``hängen''
sondern unten auf der Seite gesetzt werden?

Das Paket `footmisc' bietet mit der Option `bottom' einen Weg, wenn
durch die Deklaration \raggedbottom die Seitenhöhe flattert. In diesem
Fall setzt LaTeX die Fußnote mit etwas vertikalen Abstand
(\skip\footins) an den Text, so daß die Fußnoten ebenso mitflattern.
Fußnoten werden normalerweise am Fuße des Fließtextes und nicht der
Seite gesetzt, also _oberhalb_ einer eventuell vorhandenen unten
plazierten Fließumgebung. Mit dem Paket `stfloats' werden die Fußnoten
an die Unterkante des Satzspiegels verschoben.

footmisc: CTAN: macros/latex/contrib/supported/footmisc/
stfloats: CTAN: macros/latex/contrib/supported/sttools/


6.3.8 Wie kann ich eine Fußnote in einer Kapitel- oder
Abschnittsüberschrift setzen? (+)

Wie in Frage 7.4.2 erläutert, müssen zerbrechliche Anweisungen wie
\footnote in einem `moving argument' mit \protect geschützt werden, also
beispielsweise

\section{Titel des Abschnitts\protect\footnote{Fasse dich kurz!}}

Bei Fußnoten ist dies jedoch nicht sinnvoll, da diese dann auch im
Inhaltsverzeichnis und im lebenden Kolumnentitel auftauchen würde. Hier
ist es besser, das optionale Argument der Überschriftsanweisungen zu
verwenden:

\section[Titel des Abschnitts]%
{Titel des Abschnitts\footnote{Fasse dich kurz!}}


6.4 Grafiken, Bilder, Farbe und andere Effekte (+)


6.4.1 Wie kann ich Grafiken in mein (La)TeX-Dokument einfügen? (*)

Die LaTeX-Pakete `graphics' bzw. `graphicx' definieren die Anweisung
\includegraphics, welche einen einfachen Weg darstellt, die Einbindung
von Grafiken in ein LaTeX-Dokument in einer weitgehend
systemunabhängigen Syntax vorzunehmen. Die früher für denselben Zweck
verwendeten Anweisungen \psfig, \epsfig, \epsfbox usw. (enthalten in den
Paketen `psfig', `epsf' und `epsfig') sollten nicht mehr verwendet
werden, da sie teilweise fehlerhaft sind, nur für ausgewählte Treiber
funktionieren und auch nicht weiterentwickelt werden.
Neben \includegraphics werden weitere nützliche Befehle zum Skalieren
und Rotieren definiert. Die Größe der Grafik, die von LaTeX benötigt
wird, um entsprechend Platz für die Grafik zu lassen, wird bei
Encapsulated-PostScript-(EPS-)Dateien direkt aus dem
`BoundingBox'-Kommentar in der EPS-Datei gelesen. Bei anderen,
insbesondere bei binär vorliegenden Grafikformaten wie `gif' oder `pcx'
kann die Größe in einer begleitenden Textdatei bzw. im optionalen
Argument der Anweisung \includegraphics angegeben werden. Mit dem
Paketparameter `draft' des Paketes `graphics' kann man LaTeX
veranlassen, in die dvi-Datei nur einen Rahmen in der Größe der Grafik
statt des Verweises auf die Grafikdatei einzufügen, was das Betrachten
beschleunigt und zum Korrekturlesen manchmal hilfreich ist.
Die Grafikinformation kann bei EPS-Dateien sowohl als Vektoren als auch
in Form von Angaben zur Position der einzelnen Grapkikpunkte
(Pixelgrafik) enthalten sein. Wenn möglich, sollte man immer
Vektorgrafiken bevorzugen, da sie ohne Qualitätsverluste skaliert werden
können. Ist man, wie bei gescannten Bildern, auf Pixelgrafiken
angewiesen, so sollte man zur Vermeidung von Qualitätsverlusten darauf
achten, daß die Auflösung der Grafik derjenigen des Druckers entspricht.
Man bedenke auch, daß Grautöne nur mit besser auflösenden Ausgabegeräten
(mind. 600dpi, besser mehr) gut wiedergegeben werden.
Um vorhandene Pixelgrafiken nach EPS zu wandeln, kann man die
Exportfunktion etlicher Grafikprogramme nutzen. Es gibt darüberhinaus
die beiden Programme `jpeg2ps' und `tiff2ps', die sehr kompakte
EPS-Dateien erzeugen. Sie erfordern Ausgabegeräte, die `PostScript
Level 2' beherrschen, wie beispielsweise alle modernen PS-Drucker und
neue Ghostscript-Versionen. Alternativ kann man zur Konvertierung von
JPEG nach EPS auch `imgtops2' verwenden, das in der EPS-Ausgabe
DCT-Kompression nutzt und so sehr kompakte EPS-Dateien erzeugt. Zur
Konvertierung von Pixelgrafiken, die im Format PNG, aber auch TIFF, JPEG
und Netpbm vorliegen, in EPS für Geräte mit PostScript Level 1, 2
oder 3, gibt es das Programm `bmeps'. Ein weiteres Programm, welches
eine Vielzahl von Grafikformaten konvertieren kann, ist `convert', das
Bestandteil der Programmsammlung `ImageMagick' ist. Es steht ebenfalls
für viele Betriebssysteme zur Verfügung. Da die meisten
dvi-Preview-Programme enthaltene EPS-Grafiken nicht darstellen können,
empfiehlt es sich, die dvi-Datei nach PostScript zu wandeln und dann ein
PostScript-Preview-Programm (`gv', `gsview', `ghostview', `Ghostscript'
etc.) zu verwenden.
Sehr ausführliche und gut verständliche Hinweise zu diesem Thema enthält
Keith Reckdahls Artikel `Using Imported Graphics in LaTeX2e' (epslatex)
und das Buch `The LaTeX Graphics Companion' von Michel Goossens u.a.
sowie `TeX/LaTeX und Graphik, ein Überblick über die Verfahren' von
Friedhelm Sowa (siehe Abschnitte 2.4.1 und 2.4.2).

graphics/graphicx: CTAN: macros/latex/required/graphics/
graphicx CTAN: macros/plain/graphics/
(Plain-TeX):
epslatex (Keith CTAN: info/epslatex.ps
Reckdahl):
CTAN: info/epslatex.pdf
Graphics and Colour
with LaTeX (Patrick http://www.linmpi.mpg.de/~daly/latex/grf.htm
W. Daly):
jpeg2ps: http://www.pdflib.com/jpeg2ps/
CTAN: support/jpeg2ps/
imgtops2: http://www.cs.washington.edu/homes/dougz/postscript/imgtops2/
tiff2ps: CTAN: graphics/tiff/
tiff2ps: CTAN: support/pstools/tiff2ps/
bmeps: CTAN: support/bmeps/
gif2eps: http://www.zib.de/Visual/software/
ImageMagick: http://www.imagemagick.org/


6.4.2 Wie kann ich erreichen, daß anstelle der Grafiken nur leerer Platz
in der Größe der Grafiken im LaTeX-Dokument erscheint? (*)

Mit der Option `draft' der Pakete `graphics' bzw. `graphicx'

\usepackage[draft]{graphicx}

erreicht man, daß statt der Grafiken nur ein Rahmen in Größe der Grafik
gezeichnet wird. Zusätzlich wird der Name der einzufügenden Datei in
diesen Rahmen geschrieben.
Tip: Verwendet man die Option `draft' in der Klassendeklaration, so gilt
diese auch für das Paket `graphicx'. Diese globale Option kann jedoch
mit der Paketoption `final' wieder überschrieben werden.
Will man weder Rahmen noch Dateinamen erhalten, so kann man das Paket
`crop' in der folgenden Weise nutzen:

\usepackage[nographics]{crop}[2001/10/07]

Den gegenteiligen Effekt erreicht man mit der Paketoption `notext'.

crop: CTAN: macros/latex/contrib/supported/crop/


6.4.3 Wie kann ich mit TeX farbigen Text setzen?

Das LaTeX-Bundle `graphics' enthält das Paket `color', das Befehle zur
Verfügung stellt, mit denen man Textteile einfärben, eine Box oder den
Hintergrund einer Seite farbig hinterlegen kann. Dies funktioniert
natürlich nur, wenn das Ausgabegerät (Drucker, Bildschirm) dazu in der
Lage ist und der dvi-Treiber die dazu notwendige Funktionalität hat,
entsprechende \special-Anweisungen mit den Farbbefehlen auszuwerten.
Um das Paket `color' an verschiedene Ausgabegeräte und dvi-Treiber
anzupassen, muß eine entsprechende Definitionsdatei für den jeweiligen
Treiber vorhanden sein bzw. noch erstellt werden. Auf jedem System
sollte in der Datei ``color.cfg'' eine dvi-Treiber-Definition als
Default angegeben sein. Das Paket `color' läßt sich dann wie folgt
verwenden:

\usepackage{color}

Will man in einem Dokument einen vom Standard abweichenden dvi-Treiber
verwenden, so kann man den Namen der dvi-Treiber-Definition als
Paket-Option angeben:


\usepackage[dvips]{color}

erzeugt eine dvi-Datei mit Farb-\special-Anweisungen für den
dvi-PostScript-Treiber `dvips'. Danach kann man die entstehende
dvi-Datei auch mit anderen dvi-Treibern übersetzen bzw. ausdrucken,
jedoch werden in den meisten Fällen die Farb-\special-Anweisungen nicht
erkannt und mit einer Warnung ignoriert.
Eine genauere Beschreibung der einzelnen Anweisungen und der vorhandenen
Definitionsdateien findet man in der Anleitung `grfguide' im Paket
`graphics'.

graphics/color: CTAN: macros/latex/required/graphics/


6.4.4 Bei mit `XFig' erstellten und exportierten Zeichnungen erhalte ich
bei der Einbindung in LaTeX den Fehler, daß \SetFigFont nicht definiert
ist. Was ist falsch?

Das Programm `fig2dev', das XFig zum Wandeln und Exportieren von
Fig-Bildern aufruft, hat in den Versionen vor Version 3.1pl1 einen
Fehler, der dazu führt, daß das Makro \SetFigFont nicht immer definiert
ist. Nach einem Update des Paketes `Transfig', welches `fig2dev'
enthält, verschwindet der Fehler. Kann man auf den Update nicht warten,
bietet sich auch als Einfachstlösung die Definition
\newcommand{\SetFigFont}[3]{} in der Dokumentpräambel an.

transfig/fig2dev: CTAN: graphics/transfig/


6.4.5 Bei Verwendung von PiCTeX erhalte ich die Meldung `No room for a
new \dimen'. Wie kann ich das vermeiden? (*)

PiCTeX verwendet sehr viele von TeXs Zähler- und Längenregistern und
wenn noch weitere Pakete hinzugeladen werden, die ebenso Register
benötigen, gehen die jeweils 256 vorhandenen, von denen LaTeX bereits
nicht wenige benötigt, aus. Die erste Lösung besteht in der Verwendung
des ConTeXt-Moduls `m-pictex' von Hans Hagen, das beim Laden von PiCTeX
dafür sorgt, daß statt Längen- an einigen Stellen Glue-Register
verwendet werden. Eine alternative Lösung besteht in der Verwendung des
Paketes `pictexwd', eines von Andreas Schrell veränderten PiCTeX, das
weniger Längenregister benutzt.
Eine weitere Lösungsmöglichkeit besteht darin, die größere Anzahl an
Registern zu nutzen, die e-TeX zur Verfügung stellt. Verwendet man LaTeX
(Aufruf: elatex), muß das Paket `etex' vor PiCTeX geladen werden, um von
e-TeX zu profitieren.

m-pictex.tex, m-pictex.sty: CTAN: macros/context/cont-tmf.zip
pictexwd: CTAN: graphics/pictex/addon/
etex.sty ist momentan nur in teTeX und fpTeX enthalten.


6.4.6 Was kann ich tun, wenn eine Grafik im EPS-Format beim Einfügen in
ein LaTeX-Dokument Probleme bereitet?

Nicht selten erzeugen Grafikprogramme beim Speichern der Ergebnisse im
PostScript-Code keine oder eine fehlerhafte Boundingbox-Kommentarzeile.
Diese Angabe ist jedoch beim Einfügen der Grafik in ein LaTeX-Dokument
unbedingt erforderlich, da sonst der benötigte Platz nicht korrekt
berechnet werden kann. Der im folgenden testweise eingefügte Rahmen
zeigt die Größe der Boundingbox in Relation zur Grafik:

\usepackage{graphicx}
% ...
\begin{figure}
\setlength{\fboxsep}{-\fboxrule}\fbox{\includegraphics{dateiname}}
\end{figure}

Ist die Boundingbox-Zeile fehlerhaft, kann folgendermaßen vorgegangen
werden:

Manuelle Korrektur:

Man lade die EPS-Datei in einen PostScript-Viewer und notiere sich
die Koordinaten der linken unteren (ll,lr) und der rechten oberen
(ul,ur) Ecke des interessierenden Teils der Grafik, wobei die
Maßeinheit bp (big points) verwendet werden muß. Diese Werte füge
man mit Hilfe eines ASCII-Editors im Anschluß an die Zeile
``%!PS-Adobe ...'' am Anfang der EPS-Datei hinzu bzw. korrigiere
die vorhandene Angabe entsprechend:

%%BoundingBox: ll lr ul ur

Statt des Eintrags in die EPS-Datei können die Werte auch als
optionale Parameter der `\includegraphics'-Anweisung angegeben
werden:

\includegraphics[bb= ll lr ul ur]{dateiname}


Automatische Korrektur:

Man verwende das Programm `epstool' in der folgenden Weise:

epstool -b -c -oausgabedatei.eps eingabedatei.eps

In der Datei ``eingabedatei.eps'' befinde sich die fehlerhafte
Grafik, danach enthält ``ausgabedatei.eps'' die korrigierte
Grafik. `epstool' erfordert die vorherige Installation des
PostScript-Interpreters `Ghostscript'.
Alternativ dazu kann versucht werden, das Problem unter Verwendung
des Programms `epstopdf' zu lösen:

epstopdf --nogs --outfile=ausgabedatei.eps eingabedatei.eps

Liegt die Grafik in Form einer einseitigen PostScript-Datei vor,
kann man mit Hilfe des Programms `ps2eps' versuchen, diese in eine
EPS-Datei mit korrekter BoundingBox-Angabe umzuwandeln:

ps2eps eingabedatei.ps

`ps2eps' erfordert ebenfalls das Programm `Ghostscript' sowie
`perl'.

Sollte trotz korrekter Angabe der BoundingBox ein ungünstiges Ergebnis
entstehen, kann es daran liegen, daß die EPS-Datei fälschlicherweise
PostScript-Anweisungen enthält, die auch den Bereich außerhalb der
BoundingBox verändern. Mit der Option [clip] der Anweisung
`\includegraphics' wird die Ausgabe auf den Bereich der BoundingBox
beschränkt.

epstool/gsview: ftp://support/ghostscript/ghostgum/
epstopdf: http://www.tug.org/applications/pdftex/
ps2eps: CTAN: support/ps2eps/
ghostscript: CTAN: support/ghostscript/aladdin/


6.4.7 Warum werden Pixelgrafiken in pdf-Dateien, die ich mit pdfTeX
erzeugt habe, verzerrt oder mit falschen Farben dargestellt? (+)

Vermutlich ist die Ursache die veraltete fehlerhafte
pdfTeX-Version 0.13d. Abhilfe schafft die Verwendung einer aktuellen
Version (z.B. 0.14f oder neuer). Bei dieser Gelegenheit empfiehlt es
sich, die im Zusammenhang mit dem LaTeX-Paket `graphicx' wichtige Datei
``pdftex.def'' und das LaTeX-Paket `hyperref' ebenfalls zu erneuern.

pdftex.def: http://www.tug.org/applications/pdftex/
~: CTAN: macros/latex/required/graphics
hyperref: CTAN: macros/latex/contrib/supported/hyperref/
~: http://www.tug.org/applications/hyperref/


6.4.8 Wie kann ich unter Windows Bilder, Grafiken etc. mit LaTeX
verwenden?

Um Bilder u.ä. aus Windows-Programmen in LaTeX einzubinden, sollte man
diese im EPS-Format in eine Datei drucken. Da es mit den EPS-Dateien,
die die Standard-EPS-Druckertreiber unter Windows erzeugen, immer wieder
zu Problemen kommt, sollte man stattdessen die PostScript-Druckertreiber
von Adobe installieren (siehe Frage 11.3.6).
Damit die EPS-Datei nun problemlos und korrekt unter LaTeX mit der
Anweisung \includegraphics eingebunden werden kann, ist die
Bounding-Box-Angabe in der Datei zu bestimmen und eventuell zu
korrigieren (siehe Frage 6.4.6).

6.4.9 Woher kann ich eine Dokumentation zum (La)TeX-Paket `pictex'
bekommen? (+)

Leider ist die Originaldokumentation nur käuflich von der Firma
``Personal TeX, Inc.'' zu erhalten. Ersatzweise kann man die frei
verfügbare Dokumentation zu dem Programm `mathspic' verwenden.
`mathspic' ist ein unter DOS/Windows verwendbares Filterprogramm zum
vereinfachten Erstellen von PiCTeX-Grafiken.

Personal TeX, Inc.: http://www.pctex.com
mathspic: CTAN: graphics/pictex/mathspic/mpicm21.pdf


--- DE-TeX-FAQ Ende Teil 6 ---

DE-TeX-FAQ-Maintainer

unread,
May 8, 2002, 12:54:47 PM5/8/02
to
Posted-By: auto-faq 3.3 (Perl 5.006)
Archive-name: de-tex-faq/part8

Posting-Frequency: monthly
Copyright-Notice: siehe Abschnitt 1.1/see Section 1.1
URL: http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/

--- DE-TeX-FAQ Beginn Teil 8 ---

Fragen und Antworten (FAQ) über das Textsatzsystem TeX und DANTE,
Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V.


Bernd Raichle, Rolf Niepraschk und Thomas Hafner


Version 71 vom Mai 2002

------------------------------------------------------------------------


8 TeX, LaTeX, Makros etc. (IV)


8.1 Verschiedene Zeichen (*)


8.1.1 Wie bekomme ich ein Gradzeichen?

Das Gradzeichen erhält man am einfachsten mit LaTeX mittels

\newcommand{\grad}{\ensuremath{^\circ}}

Da die Anweisung \ensuremath in LaTeX 2.09 nicht existiert, muß man hier
den konventionellen Weg wählen (der auch in LaTeX2e funktioniert):

\newcommand{\grad}{\mbox{\(\mathsurround=0pt{}^\circ\)}}

Hat man schon die `Text-Companion'-Schrift der EC-Schriftfamilie
installiert, kann man mit dem Paket `textcomp', das seit Dezember 1997
Bestandteil von LaTeX ist, auf ein Gradzeichen mit \textdegree und auf
ein fertig zusammengesetztes Grad-Celsius-Zeichen mit \textcelsius
zugreifen. In der mittlerweile veralteten Testversion von `textcomp'
mußte statt \textcelsius noch \textcentigrade verwendet werden.

ec/tc-fonts: CTAN: fonts/ec/


8.1.2 Wo finde ich ein Promillezeichen? Ich möchte endlich 1,1Promille
statt 0,11\% eingeben können.

Die beste Lösung bietet die in den Text-Companion-(tc)-Schriften der
EC-Schriftfamilie vorhandene Letter für ein Promillezeichen, da sie auch
von der Form zum üblichen Prozentzeichen der Schrift passt:

\usepackage{textcomp}
\textperthousand

Falls man die Text-Companion-Schriften nicht verwenden will, kann man
alternativ die Schrift `wasy' verwenden, in der ebenso eine Letter für
ein Promillezeichen existiert:

\usepackage{wasysym}
\permil

Sind beide Schriften nicht verfügbar, kann man folgende, in ``Die
TeXnische Komödie'' vom Dezember 1993 erschienene Lösung verwenden, die
auf der TeXbook-Lösung zu Übung 11.6, S. 67 und 311, basiert (an LaTeX2e
angepaßt [br]):

\newcommand{\promille}{%
\relax\ifmmode\promillezeichen
\else\leavevmode\(\mathsurround=0pt\promillezeichen\)\fi}
\newcommand{\promillezeichen}{%
\kern-.05em%
\raise.5ex\hbox{\the\scriptfont0 0}%
\kern-.15em/\kern-.15em%
\lower.25ex\hbox{\the\scriptfont0 00}}

Die zusätzliche \(..\)-Umgebung im Makro \promille ist für LaTeX2e
zwingend notwendig, da sonst in einigen Fällen Zeichen fehlen könnten.
(Man könnte auch die Anweisung \ensuremath aus LaTeX2e verwenden.)
Leider paßt das erzeugte Promillezeichen von der Form her nicht zum
Prozentzeichen.

textcomp: CTAN: macros/latex/base/
ec/tc-fonts: CTAN: fonts/ec/
wasysym: CTAN: macros/latex/contrib/supported/wasysym/
wasy: CTAN: fonts/wasy2/
CTAN: fonts/wasy2/ps-type1/hoekwater/


8.1.3 Ich benötige einen liegenden bzw. gedrehten `dagger' oder ein
ähnliches liegendes Zeichen. Wie?

Entweder sucht man nach einem fertigen Font mit einem solchen Symbol
oder ändert die Quelle eines Fonts, falls dieser beispielweise als
METAFONT-Datei vorliegt, und fügt in die Quelle eine Operation zum
Drehen eines Zeichens ein.
Falls der dvi-Gerätetreiber in der Lage ist, Teile der Ausgabe zu drehen
(wie die meisten PostScript-Treiber), kann man unter LaTeX die Anweisung
\rotatebox aus dem `graphicx'-Package verwenden:

\rotatebox[origin=c]{90}{\(\dagger\)}


graphicx: CTAN: macros/latex/required/graphics/


8.1.4 Wie erzeuge ich ein Zeichen für `trademark' (TM), `registered
trademark' (R) oder `copyright' (C)?

Diese Zeichen durch Box-Konstruktionen zusammenzubauen, ergibt in den
meisten Fällen sehr unbefriedigende Ergebnisse. Unter LaTeX hat man mit
der Anweisung \textcircled{<Zeichen>} eine sehr einfache Möglichkeit
dafür, jedoch erhält man nur für einzelne Zeichen, wie für das `c' im
Copyright-Zeichen \copyright, ein einigermaßen gutes Ergebnis. Eine
erste Näherung für das Trademark-Zeichen (TM) ist
\DeclareRobustCommand{\trademark}{\ensuremath{^{\mathrm{TM}}}}.
Sehr viel einfacher und besser sind die fertigen Zeichen, wie
\texttrademark, aus den `Text-Companion'-Fonts `tc...' aus dem
`EC'-Schrift-Paket. Unter LaTeX gibt es zur einfachen Einbindung das
`textcomp'-Package.
Beginnend mit LaTeX von Dezember 1995 gibt es standardmäßig neben der
Definition für das Copyright-Zeichen auch Definitionen für die Zeichen
`trademark' und `registered trademark' (\texttrademark,
\textregistered). Seit LaTeX vom Dezember 1997 ist das Paket `textcomp'
in der LaTeX-Verteilung enthalten.

tc-Fonts: CTAN: fonts/ec/
Liste der tc-Fonts: CTAN: info/textcomp-list/


8.1.5 Wie kann man ein nicht kursives griechisches mu erzeugen?

In den Text-Companion-Fonts befindet sich ein aufrechtes mu, das man
beispielsweise für Mengenangaben benötigt.

\usepackage{textcomp} % seit 1997/12/01 in der Standardverteilung
\textmu


8.1.6 Wie bekomme ich das Währungssymbol für den Euro? (*)

Die `Text-Companion'-Fonts enthalten das Euro-Symbol, wobei dieses nicht
der offiziell festgelegten Version entspricht.

\usepackage{textcomp}
\texteuro
{\sffamily\texteuro}

Ebenso kann man sich notfalls ein eigenes, ebenso nicht konformes
Euro-Symbol zusammensetzen:

\newcommand\euro{{\sffamily C%
\makebox[0pt][l]{\kern-.70em\mbox{--}}%
\makebox[0pt][l]{\kern-.68em\raisebox{.25ex}{--}}}}

Mit dem Paket `eurosym' gibt es einen Satz an Fonts mit dem Euro-Symbol,
das der offiziell festgelegten Form des Symbols entspricht. Mitgeliefert
wird ein LaTeX-Paket zur Einbindung, so daß man mit \euro ein
offizielles zur Schriftgröße passendes Euro-Symbol erhält. Abweichend
von der offiziellen Vorgabe wird es, um ein besseres Schriftbild zu
erreichen, auch fett und schräg gesetzt.
Dieselbe Anweisung \euro unterstützt auch das Paket `europs'. Es
erfordert die bei Adobe verfügbaren PostScript-Fonts mit dem
Euro-Symbol. Daneben existiert mit dem Paket `eurosans' eine weitere
LaTeX-Einbindung, das das Euro-Symbol aus der von Adobe erstellten
PostScript-Font-Familie `EuroSans' verwendet.
Daneben enthält auch die im PostScript-Type-1-Format vorliegende Schrift
`Martin Vogels Symbole (marvosym)' ein Euro-Symbol. In dieser Schrift
ist außerdem jeweils ein Euro-Symbol, das zu den Schriften Times,
Helvetica und Courier paßt, enthalten.

\usepackage{marvosym} % bei der Schrift enthalten
\EUR
\EURtm \EURhv \EURcr

Und auch das Paket `China2e', mit dem chinesische Kalendersymbole
erzeugt werden können, enthält Fonts mit dem Euro-Symbol, das man mit
der Anweisung \Euro bekommt.
Desweiteren kann im Zusammenhang mit der Verwendung von Euro-Symbolen
das Paket `euro' sehr hilfreich sein. Es bietet vielfältige
Möglichkeiten der Umrechnung von Euro in andere Währungen und umgekehrt.
Verwendet man das Paket `mathpazo' bekommt man ein Eurozeichen, welches
auf die Grundschrift `Palatino' abgestimmt ist.

\usepackage{mathpazo}
\ppleuro


eurosym: CTAN: fonts/eurosym/
europs: CTAN: fonts/euro/latex/europs/
http://www.adobe.com/
eurosans: CTAN: macros/latex/contrib/supported/eurosans/
marvosym: CTAN: fonts/psfonts/marvosym/
china2e: CTAN: macros/latex/contrib/supported/china2e/
euro: CTAN: macros/latex/contrib/supported/euro/
mathpazo: CTAN: fonts/mathpazo/
Walter Schmidt: Wie http://home.vr-web.de/was/x/latexeuro.pdf
bekomme ich...:


8.1.7 Wie bekomme ich ein Entspricht-Symbol?

Ein Entspricht-Symbol kann man sich entweder mit

\newcommand{\entspricht}{\mathrel{\widehat{=}}}

oder mit

\newcommand{\entspricht}{\stackrel{\scriptscriptstyle\wedge}{=}}

definieren. Die Anweisung \mathrel{}, die in \stackrel implizit bereits
enthalten ist, sorgt dafür, daß korrekte Abstände vor und nach einem so
definierten Symbol verwendet werden.

8.1.8 Wie bekomme ich das Symbol für Durchmesser?

Die einfachste Lösung ist \O{}. Empfehlenswerter ist jedoch ein Symbol
aus den AmS-Schriften:

\usepackage{amssymb}
\(\varnothing\)


AmS-Fonts: CTAN: fonts/amsfonts/
amssymb: CTAN: fonts/amsfonts/latex/


8.1.9 Wie kann ich ``\'', ``<'', ``>'' und weitere Sonderzeichen im Text
benutzen?

Die Zeichen, die in LaTeX eine besondere Bedeutung haben, und andere
Sonderzeichen mußten früher mehr oder weniger kompliziert erzeugt werden
oder man mußte auf den Formelsatz ausweichen. Unter LaTeX2e gibt es nun
einfachere Anweisungen, wobei man eine LaTeX-Version vom Dezember 1995
oder neuer verwenden sollte. Unter anderem sind folgende Symbole
definiert:

Text-Anweisung Formelsatz Symbol oder Symbol-Beschreibung
\textbackslash \backslash \
\textbar \mid |
\textless < <
\textgreater > >
\textasciicircum \hat ^
\textasciitilde \tilde ~
\textbullet \bullet gefüllter Kreis auf halber Höhe
\textperiodcentered \cdot ·
\textvisiblespace (n.v.) sichtbares Leerzeichen

Näheres findet man in der Datei ``usrguide.tex'' (``LaTeX2e for
authors'').

usrguide: CTAN: macros/latex/base/usrguide.tex


8.1.10 Wie bekomme ich die Symbole für Laplace-, Fourier- und
Z-Transformation?

Das LaTeX-Paket `trfsigns' bietet diese Symbole.

trfsigns: CTAN: macros/latex/contrib/supported/trfsigns


8.1.11 Wie kann ich einen _Smiley_ und einen _Frownie_ setzen?

Eine einfache Version erhält man mit

\newcommand{\frownie}{\texttt{:-(}}
\newcommand{\smiley}{\texttt{;-)}}

und mit dem Paket `wasysym' kann man die Symbole aus den Schriften
`wasy' mit den Anweisungen \smiley und \frownie bekommen.

wasysym: CTAN: macros/latex/contrib/supported/wasysym/
wasy: CTAN: fonts/wasy2/
CTAN: fonts/wasy2/ps-type1/hoekwater/


8.1.12 Das Zeichen := sieht schlecht aus, wie kann ich erreichen, daß
der Doppelpunkt in seiner Höhe zum Gleichheitszeichen paßt?

Mit der Konstruktion \mathrel{\mathop{:}} läßt sich der Doppelpunkt auf
der mathematischen Achse zentrieren, die auch die Mitte des
Gleichheitszeichens bestimmt.
Mit dem folgenden Makro von Donald Arseneau wird der Doppelpunkt im
mathematischen Modus generell umgestellt:

\mathchardef\ordinarycolon\mathcode`\:
\mathcode`\:=\string"8000
\begingroup \catcode`\:=\active
\gdef:{\mathrel{\mathop\ordinarycolon}}
\endgroup


8.2 Mathematischer Formelsatz (*)


8.2.1 Für Zahlenbereiche möchte ich die Symbole für N, Z, Q, R, C mit
Doppelstrich verwenden. Wie bekomme ich diese Zeichen? (*)

Ursprünglich wurden diese Symbole mit fetten Buchstaben geschrieben. Da
dies mit Kreide auf einer Tafel (`blackboard') sehr umständlich wäre,
hat man die Schreibweise mit den Doppelstrichen erfunden. Die einfachste
Möglichkeit ist daher, die Symbole einfach fett zu drucken, also
\mathbf{N} (bzw. {\bf N} in Plain-TeX und LaTeX 2.09).
Bevorzugt man die Darstellung mit Doppelstrichen, dann ist man in der
Regel mit den Mengenzeichen aus den AmS-Symbolschriften gut bedient:
Nach Laden des Pakets `amssymb' steht mit der Anweisung \mathbb ein
mathematisches Alphabet für Mengenzeichen zur Verfügung, beispielsweise
\mathbb{N} für die Menge der natürlichen Zahlen. Man beachte, dass nur
die Großbuchstaben verfügbar sind, sowie ein k mit Doppelstrich durch
die Anweisung \Bbbk. AmS-Symbole stehen teilweise auch für andere als
die voreingestellten CM-Mathematikschriften zur Verfügung; man beachte
die Dokumentation zur jeweiligen Schriftfamilie.
Es gibt aber auch folgende Schriften, die Buchstaben mehr oder weniger
so wie `an der Tafel geschrieben' enthalten:

* `bbold' (von Alain Jeffrey)
ohne Serifen, zwei dünne Striche, vollständiger Zeichensatz.
* `mathbbol' (von Jörg Knappen)
definiert AmS-(La)TeXs \mathbb-Anweisung so um, daß statt der
Original-AmS- die `bbold'-Schriften verwendet werden.
* `doublestroke' (von Olaf Kummer)
mit Serifen (ein dicker und ein dünner Strich) und in neuer Version
ohne Serifen (gleichmäßige Dicke), nur Großbuchstaben und 1, k, h.
* `bbm' (von Gilles F. Robert)
sollte allen Wünschen gerecht werden, alle Varianten, wie fett, mit
oder ohne Serifen etc.
* `mathpazo'
enthält die Symbole I, C, N, Q, R und Z, abgestimmt auf die Schrift
`Palatino' (Beispiel in CTAN: fonts/mathpazo/pazotest.pdf.

Die Auswahl einer dieser Schriften ist reine Geschmackssache. Eine Hilfe
dazu bietet die Übersicht in der PostScript-Datei ``blackboard.ps''. Man
beachte, dass nur die eingangs genannten AmS-Symbole sowie die Schrift
`mathpazo' im Type-1-Format verfügbar sind; alle anderen gibt es bisher
nur im METAFONT-Format.

amssymb: CTAN: fonts/amsfonts/latex/
bbold: CTAN: fonts/bbold/
mathbbol: CTAN: macros/latex/contrib/supported/jknappen/
doublestroke: CTAN: fonts/doublestroke/
bbm: CTAN: fonts/cm/bbm/
CTAN: fonts/cm/sauter/holin/bbm/
CTAN: macros/latex/contrib/supported/bbm
blackboard.ps: CTAN: info/symbols/blackboard/blackboard.ps
mathpazo: CTAN: fonts/mathpazo


8.2.2 Für Lagrange-Dichten hätte ich gern ein geschwungenes L;
\mathcal{L} ist nicht das, was ich wünsche!

Schreibschriftbuchstaben für den Mathematiksatz (nur Großbuchstaben)
sind in den `rsfs'-Schriften (Ralph Smith Formal Script) enthalten. Sie
können mit dem Paket `mathrsfs' und dem Befehl \mathscr{L} eingebunden
werden. Das Paket `calrsfs' ergibt Schreibschriftbuchstaben anstelle der
kalligraphischen Buchstaben mit dem Befehl \mathcal{L}.

rsfs: CTAN: fonts/rsfs/
CTAN: fonts/cm/sauter/holin/rsfs/b-rsfs.mf
mathrsfs: CTAN: macros/latex/contrib/supported/jknappen/
calrsfs: CTAN: macros/latex/contrib/other/calrsfs/


8.2.3 Ich suche das Zeichen ... für den Formelsatz, und kann es nicht in
den Standard-Fonts finden? (*)

Zeichen, die in den CM-Fonts fehlen, sind mit wirklich sehr großer
Wahrscheinlichkeit in den AmS-Fonts `msam' oder `msbm' vorhanden. Die
Einbindung in LaTeX erfolgt mit dem Paket `amsfonts', die Einbindung in
Plain-TeX mit ``\input amssym.tex''. Nähers dazu siehe auch
``amsfndoc.tex''.
Eine umfassende Übersicht von Symbolen mit Angabe der Bezugsquellen
enthält ``The Comprehensive LaTeX Symbol List'' von Scott Pakin.

amsfonts: CTAN: fonts/amsfonts/
amssym: CTAN: fonts/amsfonts/plaintex/amssym.tex
amsfndoc.tex: CTAN: fonts/amsfonts/doc/amsfndoc.tex
symbols: CTAN: info/symbols/
comprehensive: CTAN: info/symbols/comprehensive/


8.2.4 Warum fügt TeX in einer mathematischen Formel hinter einem
Dezimalkomma einen kleinen Zwischenraum ein? (*)

Die meisten TeX-Makropakete und -Formate gehen davon aus, daß man einen
Dezimalpunkt statt eines -kommas verwendet. Für den Dezimalpunkt, der in
einer mathematischen Formel die Bedeutung eines `Ordinary'-Symbols hat,
wird daher zwischen Ziffern kein zusätzlicher Zwischenraum eingefügt.
Das Komma hat in Formeln die Bedeutung eines `Punctuation'-Symbols, man
kann es daher als Trennzeichen in einer Aufzählung verwenden, da TeX mit
einem kleinen Zwischenraum dafür sorgt, daß Formeln wie `f(x, y)' gut
aussehen.
Das Problem des falschen Abstandes für ein Dezimalkomma kann man auf
verschiedene Arten beheben. Für einzelne Fälle mag es reichen, das Komma
einfach mit {...} zu klammern, da geklammerte Formelteile diesselben
Abstände wie ein `Ordinary'-Symbol bekommen:

$\pi = 3{,}1415\ldots$

Eine andere Methode erklärt das Komma zu einem `Ordinary'-Symbol statt
eines Trennzeichens:

%%%% alte Definition:
%% \mathcode`\,="613B
%%%% neue Definition:
\mathcode`\,="013B

und wenn man statt der \mathcode-Zuweisung die Anweisung
\DeclareMathSymbol in LaTeX verwendet:

%%%% alte Definition:
%% \DeclareMathSymbol{,}{\mathpunct}{letters}{"3B}
%%%% neue Definition:
\DeclareMathSymbol{,}{\mathord}{letters}{"3B}

Der Preis hierfür ist natürlich, daß in `f(x,y)' der zusätzliche
Zwischenraum fehlt. Aber auch das läßt sich in den Griff bekommen:
Das Paket `icomma' ändert die Definition des Kommazeichen so, daß es im
mathematischen Modus zwischen `3,1415' und `f(x, y)' unterscheiden kann:
Steht hinter dem Komma ein Leerzeichen, ist das Trennzeichen mit etwas
Abstand gemeint, ansonsten das Dezimalkomma. Im Unterschied zu ähnlichen
Lösungen funktioniert diese Paket mit beliebigen Mathematik-Fonts.
Mit dem Paket `ziffer' ist das Leerzeichen nach dem Komma, um Mengen
oder Argumente zu kennzeichnen, bis auf einige Ausnahmen nicht
notwendig, so dass bestehende Texte nicht verändert werden müssen.

icomma: CTAN: macros/latex/contrib/supported/was/
ziffer: CTAN: macros/latex/contrib/other/misc/ziffer.sty


8.2.5 AmS-LaTeX: Was ist der Unterschied zwischen dem Paket `amstex' und
`amsmath'?

Dies wird in der Datei ``diffs-m.tex'' des AmS-LaTeX-Packages erläutert:
In AmS-LaTeX Version 1.0 und 1.1, beide nur für LaTeX 2.09, war `amstex'
das Hauptpaket, das mehr oder weniger direkt aus Michael Spivaks
AmS-TeX-Makros entstanden ist. AmS-LaTeX Version 1.2 für LaTeX2e enthält
nun neben `amstex' ein neues Paket namens `amsmath', das nun unabhängig
von `amstex' weiterentwickelt werden kann. `amstex' kann dadurch
eingefroren werden, so daß alte Dokumente weiterhin unverändert
formatiert werden können. Für neue Dokumente sollte man `amsmath'
verwenden, da nur noch dieses Paket unterstützt und weiterentwickelt
wird. Die Unterschiede zwischen `amsmath' und `amstex' sind der
Dokumentation in der Datei ``diffs-m.tex'' zu entnehmen.

amslatex: CTAN: macros/latex/required/amslatex/
AmS-LaTeX: http://www.ams.org/tex/amslatex.html
The amsmath http://www.ams.org/tex/amsmath.html
package:
diffs-m.tex: CTAN: macros/latex/required/amslatex/math/diffs-m.tex


8.2.6 Wieso bekomme ich mit AmS-LaTeX, wenn ich eigene Umgebungen, die
`equation', `gather' `align', `alignat', `flalignat' oder `split'
verwenden, Fehlermeldungen?

Mit AmS-LaTeX funktionieren Definitionen wie

\newenvironment{myalign}{\begin{align}}{\end{align}}
\newcommand{\ba}{\begin{align}}
\newcommand{\ea}{\end{align}}

nicht mehr, weil diese Umgebungen zuerst die komplette Formel einlesen
müssen, da die Satzalgorithmen so geschrieben sind, daß diese Formel
mehrmals durchlaufen werden muß.
Damit man dennoch eigene Umgebungen definieren kann, ist statt
\begin{align} die Anweisung \align, statt \end{align} die Anweisung
\endalign in der Definition zu verwenden:

\newenvironment{myalign}{\align}{\endalign}

Die Definition von Abkürzungsmakros für diese Umgebungen, wie oben
gezeigt, ist zwar mit einem Trick möglich. Jedoch sollten Umgebungen
grundsätzlich auch als solche im Dokument erkennbar sein, so daß von
solchen Abkürzungsmakros abgeraten und der Trick nicht verraten wird.
Näheres findet man in der Datei ``technote.tex'', das Teil der
Dokumentation von AmS-LaTeX ist.

technote.tex: CTAN: macros/latex/required/amslatex/math/technote.tex


8.2.7 AmS-Fonts: Ein altes Dokument benutzt die Fonts `msxm' und `msym'.
Wo kann ich diese finden?

Die Fonts `msxm' und `msym' sind veraltet und wurden vor einigen Jahren
durch die Fonts namens `msam' und `msbm' ersetzt. Beide Fonts sind im
AmS-Font-Paket enthalten.
Selbst wenn man die Quellprogramme für die beiden veralteten Fonts
`msxm' und `msym' hätte, könnte man aus diesen keine gf- oder pk-Dateien
erzeugen, da die Fonts `msxm' und `msym' mit dem Vorgänger des aktuellen
METAFONT-Programmes namens `MF79' in der Sprache `SAIL' geschrieben
waren. Aus diesem Grund wurden die beiden Fonts auch nur als pxl- oder
pk-Dateien verteilt.
Als Ersatz gibt es mit `msx2mas' einen Satz virtueller Fonts für `msxm'
und `msym', die die Symbole der vorhandenen Schriften `msam' und `msbm'
verfügbar machen.

msxm/msym: CTAN: fonts/vf-files/msx2msa/


8.2.8 Das Integral- und Summationszeichen ist für Dokumente, die in 11pt
oder gar 12pt gesetzt sind, zu klein.

Den Math-Extension-Font `cmex10', aus dem die `großen' Symbole stammen,
sollte man nicht einfach vergrößern, da einige Parameter dieses
besonderen Fonts den mathematischen Formelsatz in TeX bestimmen. Da es
bisher für 11pt und 12pt keine speziellen Math-Extension-Fonts gibt,
verwendet LaTeX für alle Schriftgrößen den 10pt-Font `cmex10'.
Mit dem Paket `exscale' verwendet LaTeXs skalierte `cmex10'-Fonts und
paßt die Anweisungen \big, \bigg etc. entsprechend an.

exscale: CTAN: macros/latex/base/


8.2.9 Wie vermeide ich den Fehler `! Double superscript.', den ich für
$a^b^c$ erhalte?

Der Term a hoch b hoch c ist nicht eindeutig, da er entweder als (a^b)^c
oder als a^(b^c) interpretiert werden kann. Anstatt nun eine
möglicherweise falsche Interpretation des Terms anzunehmen, meldet TeX
obigen Fehler. Diesen muß man durch explizite Klammerung ${a^b}^c$ bzw.
$a^{b^c}$ auflösen, was dann zu Unterschieden in den Schriftgrößen
führt.
Das gleiche Problem stellt sich auch bei mehrfacher Indizierung $a_b_c$,
wo man die Mehrdeutigkeit ebenso durch Klammerung auflösen muß.

8.2.10 Wie setzt man physikalische Einheiten, etwa Längenangaben?

Es gelten einigen Grundregeln, von denen die meisten das Paket `units'
automatisch korrekt erledigt:

* In wissenschaftlichen Werken werden Einheiten aufrecht und vor allem
bei längeren Ausdrücken, etwa $F = 400\,\mathrm{kN}$, im Mathe-Modus
gesetzt.
* Falls die Integration etwa in einen halbfetten Textteil wichtiger als
die physikalische Korrektheit ist, sollte Textmodus, etwa \textbf{...
3\,m ...}, verwendet werden. Hinweis: Der Unterschied zwischen Text-
und Mathemodus wird deutlicher, wenn man mittels
\renewcommand{\familydefault}{cmss} eine Serifenlose verwendet.
* Zwischen Zahl und Dimension findet kein Zeilenumbruch statt.
* Als Abstand zwischen Zahl und Dimension wählt man \,. Dagegen sehen
die Richtlinien des Springer-Verlags ~ als Abstand vor.
* Einheiten werden _nicht_ in eckige Klammern, wie etwa [N], gesetzt.
Die richtige Schreibweise ist $[F] = \mathrm{N}$.
* In Tabellen stehen Einheiten in runden Klammern in einer eigenen Zeile
im Tabellenkopf, nicht etwa in jeder Zelle:

=========================
Erhoehte Reduktion Druck
bei Rolle 44
(mm) (MPa)
-------------------------
5 8
...

units: CTAN: macros/latex/contrib/supported/units


8.2.11 Wie erhalte ich kursive große griechische Buchstaben?

Während im mathematischen Modus für kleine griechische Buchstaben kursiv
als richtige Schreibweise gewählt wird, erscheinen große griechische
Buchstaben senkrecht. Das Paket `fixmath' ändert dies bei den
üblicherweise verwendeten CM-Schriften. Die Pakete zur Benutzung anderer
mathematischer Schriften haben teilweise eine Option, die dazu führt,
daß große griechische Buchstaben ebenfalls kursiv gesetzt werden. Hierzu
bitte die Dokumentation der jeweiligen Pakete durchlesen.

fixmath: CTAN: macros/latex/contrib/supported/was/


8.3 Chemischer Struktur- und Formelsatz (*)


8.3.1 Wie kann ich chemische Strukturformeln mit LaTeX setzen? (*)

Die folgenden Pakete sind eine unvollständige Auswahl (Freiwillige?!).
Ob sie unter LaTeX2e, LaTeX 2.09 oder Plain-TeX verwendbar sind, muß,
falls dies nicht vermerkt ist, selbst getestet werden.

* PPCHTeX: Typesetting Chemical Formulas in TeX, von Hans Hagen und A.F.
Otten
Auf PiCTeX oder PSTricks basierendes Paket, mittlerweile das
flexibelste und umfangreichste Paket. PPCHTeX ist für das TeX-Format
ConTeXt entwickelt worden, kann aber auch mit Plain-TeX und LaTeX (2e
und 2.09) eingesetzt werden. Eine ältere Version ist in den
Proceedings of the 9th European TeX Conference EuroTeX'95, Arnhem,
S. 197-222 und TUGboat 17(1), März 1996, S. 54-66 beschrieben. Für
PPCHTeX gibt es eine mail-basierte Diskussionsliste (siehe Frage
1.3.4).
* XymTeX: A Macro Package for Typsetting Chemical Structural Formulas,
von Shinsaku Fujita
Dieses System ist nach PPCHTeX das umfangreichste. Es verwendet
vorgefertigte Molekülklassen, in denen die Atompositionen vom Anwender
belegt werden können. Durch die `Kondensation' solcher Klassen lassen
sich so ziemlich alle denkbaren Moleküle zaubern. Ohne Handbuch, das
127 Seiten besitzt, und Zeit aber eher unbrauchbar, weil sehr
kompliziert. Eine Beschreibung findet sich auch in der TUGboat 16(1),
S. 81-88.
* Chemstruct: Chemische Strukturformeln mit TeX, von Michael Ramek
Hier gibt man im wesentlichen von einem Bezugsatom ausgehend die Art
und die Himmelsrichtung der Bindung an und gelangt so recht schnell zu
brauchbaren Ergebnissen. So hangelt man sich von Atom zu Atom...
(Handbuch mit 18 Seiten).
* ChemTeX: Typesetting Chemical Equations using LaTeX
Scheint auch mit Molekülklassen zu arbeiten, wenn auch längst nicht so
komplex wie XymTeX, damit anwendungsfreundlicher, aber auch nur für
einen begrenzten Satz an Strukturen geeignet... (Handbuch mit
42 Seiten).
* Chemsym: Chemical Symbols, von Mats Dahlgren
Vereinfacht die Eingabe und den Satz von chemischen Summenformeln und
Reaktionsgleichungen, indem Anweisungen für den Satz der Elemente
inklusive Hoch- und Tiefstellung und eine große Menge von chemischen
Symbolen vordefiniert werden. Für LaTeX2e, mit Dokumentation.
* streeTeX: One more Macro Package for typesetting Structural Formulae
with LaTeX
streeTeX, ein Kunstwort aus `structure' und `tree', verwendet
emTeX-Specials zum Zeichnen der Moleküle. Molekülbindungen werden
dabei von einem Atom ausgehend in 12 verschiedene Richtungen
gezeichnet. Außerdem können NMR-Massenspektren gezeichnet werden.
(Handbuch mit 20 Seiten, englisch oder russisch)
* OCHEM
OCHEM ist ein Paket für den Satz chemischer Strukturformeln und
Reaktionsschemata. Es besteht aus einem Perl-Script, das in einer
speziellen Sprache formulierte Reaktionen in LaTeX- oder
PostScript-Graphiken konvertiert, die automatisch in ein Dokument
eingebunden werden können. Elemente eines Schemas sind Formeln, die
lineare, verzweigte oder konvergente Reaktionsketten bilden und
automatisch angeordnet werden. Elemente einer Formel sind Bindungen
(Richtung/Länge), Textsymbole und Ringe bzw. allgemeine Strukturen.
Die Beschreibung erfolgt teilweise nach geometrischen Gesichtspunkten,
teilweise durch abstrakte Befehle. (Handbuch mit vielen Seiten und
Beispielen)

Daneben gibt es noch Programme wie ChemDraw, ChemWindow o.ä., bei denen
man die erstellte Strukturformel als PS-Datei ausgeben und dann in
(La)TeX einbinden kann.

PPCHTeX: http://www.pragma-ade.nl/ppchtex.htm
CTAN: macros/context/cont-ppc.zip
PPCHTeX-Datenbank: http://www.walram.de/ppchtex/
XymTeX: CTAN: macros/latex/contrib/supported/xymtex/
chemstruct: CTAN: macros/latex209/contrib/chemstruct/
chemtex: CTAN: macros/latex209/contrib/chemtex/
chemsym: CTAN: macros/latex/contrib/supported/chemsym/
streeTeX: CTAN: macros/latex/contrib/supported/streetex/
OCHEM: CTAN: support/ochem/


8.3.2 Bei der Verwendung des Paketes `chemtex' mit LaTeX2e erhalte ich
bei der Zuweisung \textfont1=\tenrm einen Fehler. Abhilfen?

\tenrm ist ein alter, nur intern in LaTeX 2.09 zu verwendender Name
eines Font (siehe auch Frage 5.2 ``LaTeX2e - Probleme beim Umstieg'').
Mit dem Paket `rawfonts' kann man diese Namen (nach-)definieren:

\usepackage[only,tenrm]{rawfonts}


rawfonts: CTAN: macros/latex/required/


8.3.3 Das Makro \chemical, das u.a. auch in Helmut Kopka, ``LaTeX - eine
Einführung'' beschrieben wird, funktioniert nicht. Was muß man ändern?

Der im Makro (das aus dem TeXbook stammt!) verwendete Name \tensy des
Math-Symbol-Font ist nur in Plain-TeX und LaTeX 2.09 definiert. LaTeX2e
lädt darüber hinaus die für den mathematischen Formelsatz notwendigen
Fonts erst zu Beginn der ersten zu setzenden Formel, so daß man auch
durch Nachdefinition mit Hilfe des Paketes `rawfonts' in bestimmten
Situationen einen Fehler bekommen kann.
Hier ist eine für LaTeX2e verwendbare Definition von \chemical (die man
in eine .sty-Datei schreiben oder mit \makeatletter ... \makeatother
klammern muß):

%% Anpassung an LaTeX(2e) von Bernd Raichle
\DeclareRobustCommand{\chemical}[1]{%
{\(\m@th
\edef\resetfontdimens{\noexpand\)%
\fontdimen16\textfont2=\the\fontdimen16\textfont2
\fontdimen17\textfont2=\the\fontdimen17\textfont2\relax}%
\fontdimen16\textfont2=2.7pt \fontdimen17\textfont2=2.7pt
\mathrm{#1}%
\resetfontdimens}}


8.4 Notensatz


8.4.1 Wie kann ich mit TeX Noten setzen?

Notensatz mit TeX begann vor vielen Jahren mit dem Paket MuTeX, mit dem
einstimmiger Notensatz möglich war. Auf dessen Basis entwickelte Daniel
Taupin MusicTeX, das durch Ergänzungen insbesondere von Ross Mitchell
und Andreas Egler zu MusiXTeX wurde. Von Egler gibt es auch noch eine
Testversion namens OpusTeX. Die MuTeX-Entwicklung wurde schon vor der
endgültigen Fertigstellung eingestellt. MusicTeX wird gewartet, MusiXTeX
wird gewartet und weiterentwickelt.
MuTeX, MusicTeX und MusiXTeX sind auf CTAN verfügbar. Neue Benutzer
sollten ausschließlich MusiXTeX verwenden und möglichst auch einen der
Präprozessoren wie beispielsweise `PMX' oder speziell für Chor- und
Liedsatz `M-Tx'. Zu diesen drei Paketen gibt es in LaTeX geschriebene
Dokumentation: MusiXTeX 116 Seiten, PMX 18 Seiten, M-Tx 34 Seiten.
Ein weiteres Projekt, welches sich mit dem Notensatz befaßt, ist
`LilyPond'.

MusicTeX: CTAN: macros/musictex/
MusiXTeX: CTAN: macros/musixtex
MuTeX, MusicTeX und MusiXTeX: http://www.gmd.de/Misc/Music/
LilyPond: http://www.cs.uu.nl/~hanwen/lilypond/
GuitarTeX: http://guitartex.sourceforge.net


8.4.2 Wer kann mir bei Fragen zu Notensatz mit TeX helfen?

Hilfe findet man oft in der MuTeX-Mailing-Liste (siehe Frage 1.3.4).

8.5 Verschiedenes (+)


8.5.1 Ich erhalte die Fehlermeldung `! You can't use \spacefactor in
vertical mode.' oder `Command \@ already defined.'. Mache ich etwas
falsch? (*)

In den meisten Fällen liegt die Schuld an der Verwendung oder
Neudefinition eines Makros beginnend mit \@, also einem At-Zeichen `@'
am Anfang des Namens, in einem Dokument. Das At-Zeichen `@' ist aber
nicht als Bestandteil eines Makronamens innerhalb des Dokuments erlaubt.
Beispielsweise tritt der Fehler bei der Definition

\renewcommand{section}{%
\@startsection {section}{1}{\z@}{-3.5ex plus-1ex minus-.2ex}%
{2.3ex plus.2ex}{\normalfont\Large\bfseries}}

in der Dokumentpräambel auf.
Vermeiden kann man diesen Fehler, indem man die Definition in eine
.sty-Datei verschiebt oder in der Präambel mit \makeatletter ...
\makeatother klammert, wie beispielsweise

\makeatletter
\@removefromreset{footnote}{chapter}
\makeatother


8.5.2 Wie kann ich erreichen, daß ein Zähler bei Erhöhung eines anderen
Zählers zurückgesetzt bzw. nicht zurückgesetzt wird?

Mit der Deklaration \@addtoreset{equation}{section} kann man erreichen,
daß der Gleichungszähler immer dann auf Null zurückgesetzt wird, wenn
der Abschnittszähler erhöht wird. Diese Deklaration wird implizit
aufgerufen, wenn man in der Deklaration des Gleichungszählers das
optionale Argument verwendet, also \newcounter{equation}[section]. Soll
das Gegenteil erreicht werden, so wird das Paket `remreset' benötigt,
das die Deklaration \@removefromreset implementiert, mit der man durch
\@removefromreset{equation}{section} obiges nachträglich wieder
rückgängig machen kann.
Einfacher geht es mit den Anweisungen \counterwithin und
\counterwithout, die das Paket `chngcntr' definiert. Beispiel:

\counterwithin{equation}{section}

Näheres ist der Beschreibung am Ende der Datei ``chngcntr.sty'' zu
entnehmen.

remreset: CTAN: macros/latex/contrib/supported/carlisle/remreset.sty
chngcntr: CTAN: macros/latex/contrib/supported/misc/chngcntr.sty


8.5.3 Kann ich auch auf meinem System Umlaute und andere Sonderzeichen
direkt mit der Tastatur in mein LaTeX-Dokument eingeben?

Ja. Zu diesem Zweck dient das Standard-LaTeX-Paket `inputenc'. Es setzt
die leider nicht standardisierten Zeichen mit einem Code>127 in eine
einheitliche für TeX verständliche Kodierung um. Damit dies so wie
gewünscht erfolgt, muß als Paketoption die zutreffende Kodierung des
jeweiligen Betriebssystems angegeben werden:
\usepackage[Kodierung]{inputenc}
Die folgenden Angaben und weitere sind für `Kodierung' möglich:

latin1 - Die meisten Unix-Systeme und VMS.
ansinew - Windows 3.x, 9x, NT. Unwesentliche
Abweichungen zu `latin1'.
cp437de - MSDOS.
cp850 - OS/2, auch mit MSDOS, falls
explizit
die Codepage IBM-850 benutzt wird.
applemac - Apple-Macintosh.

Dokumente, die unter Verwendung von `inputenc' geschrieben sind, können
trotz unterschiedlicher Zeichenkodierung in den meisten Fällen auch auf
fremden Systemen übersetzt werden. Eine Mischung unterschiedlicher
Kodierungen ist allerdings nicht möglich. Siehe dazu auch

8.5.4 Wie kann ich Umlaute in Texinfo-Dokumenten verwenden? Gibt es eine
deutsche/internationalisierte Version von Texinfo?

Mit der aktuellen Version 4.0 können Umlaute mit dem Makro @" (Bsp:
@"A), Akzente mit @' (Bsp: @'e) usw. eingegeben werden. Darüberhinaus
existieren auch die Lettern wie @ss{}, die Ligaturen @AE{}, @ae{}, @OE{}
und @oe{}, die Lettern mit Ring @AA{} und @aa{}, die durchgestrichenen
Lettern @O{} und @o{} und einige mehr.
Die Unterstützung auch der deutschen Sprache ist in neueren Versionen
bereits enthalten.

http://texinfo.org


8.5.5 Wie kann ich die Fehlermeldung `Text line contains an invalid
character' abstellen, die ich unter emTeX bekomme, sobald ich Umlaute
verwende?

Um Umlaute verwenden zu können, muß man unter emTeX eine Formatdatei
``8-bit clean'' erzeugen, da sonst alle Zeichen mit Code>127 auf das
Zeichen 127 (= ^^?) abgebildet werden, das in TeX normalerweise als
`invalid' deklariert ist. ``8-bit clean'' werden Formatdateien mit

makefmt 8bit ...

(bzw. `tex -i -8 ...') erstellt.

8.5.6 Wie kann man mit LaTeX Serienbriefe erstellen?

Die Klasse `scrlettr' des KOMA-Script-Paketes und die Klasse `akletter',
beide zur Erstellung von Briefen gedacht, unterstützen die Erstellung
von Serienbriefen. Neben diesen gibt es mit den LaTeX-Paketen `mailing',
`textmerg', `finder', `formletter' und `tk_Brief' noch weitere Pakete
für Serienbriefe.
Für eine kleinere Anzahl von Serienbriefen kann man den Text des Briefes
auch in einem Makro mit \newcommand definieren, wobei man die für jeden
Empfänger unterschiedlichen Textteile diesem Makro als Parameter
übergibt. Anschließend wird dieses Makro dann mehrmals mit jeweiliger
Anrede, Name, Straße, Ort usw. aufgerufen.

KOMA-Script: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/
akletter: CTAN: macros/latex/contrib/supported/akletter/
mailing: CTAN: macros/latex/contrib/supported/mailing/
textmerg: CTAN: macros/latex/contrib/supported/textmerg/
finder: CTAN: macros/latex209/contrib/letters/finder/
formletter: CTAN: macros/generic/formlett.sty
tk_Brief: http://www.deres-mueller.de/tk_Brief/


8.5.7 Wie kann ich in LaTeX mehrere `enumerate'-Umgebungen verwenden,
ohne daß der Zähler immer wieder zurückgesetzt wird?

Mit dem im Paket `mdwlist' enthaltenen Anweisungen \suspend{enumerate}
und \resume{enumerate} kann der Zähler für die Aufzählungspunkte
entsprechend gesetzt werden.
Das `expdlist' bietet mit der Anweisung \listpart die Möglichkeit, in
Listen Einschübe einzuflechten. Benötigt man mehrere zusammengehörige
Aufzählungslisten nur wegen dieser Einschübe, so ist dieses Paket die
bessere Lösung.

mdwlist: CTAN: macros/latex/contrib/supported/mdwtools/
expdlist: CTAN: macros/latex/contrib/supported/expdlist/


8.5.8 Wie kann ich den Dateinamen meines LaTeX-Dokuments innerhalb des
Dokuments ausgeben?

Man verwende

\jobname.tex

für diesen Zweck. Eine portable Lösung, um auch das Verzeichnis, in dem
sich die Datei befindet, zu erhalten, existiert nicht.

8.5.9 Meine Versuche, \figurename, \tablename o.ä. bei Verwendung des
Pakets `babel' umzudefinieren, mißlingen. Was kann ich tun?

Die naheliegende Lösung

\renewcommand{\figurename}{Abb.}
\renewcommand{\tablename}{Tab.}

funktioniert so mit dem Paket `german', wenn danach die Sprache nicht
gewechselt wird.
Das Paket `babel' schaltet jedoch erst zu Beginn des Dokuments auf die
gewählte Sprache um. In diesem Fall werden dann \figurename und
\tablename auf die in `babel' definierten Standardwerte `Abbildung' bzw.
`Tabelle' gesetzt. Mit folgender Definition kann das Problem gelöst
werden:

\usepackage[german]{babel}

\addto\captionsgerman{%
\renewcommand{\figurename}{Abb.}%
\renewcommand{\tablename}{Tab.}%
}

Bei Verwendung der neuen deutschen Rechtschreibung ist entsprechend

\usepackage[ngerman]{babel}

\addto\captionsngerman{%
\renewcommand{\figurename}{Abb.}%
\renewcommand{\tablename}{Tab.}%
}

einzufügen.

8.5.10 Ich habe neue Dateien zu dem TeX-Baum hinzugefügt, wieso werden
sie von TeX bzw. LaTeX nicht gefunden? (*)

Um die Suche nach Dateien zu beschleunigen, verwenden einige TeX-Systeme
eine Datenbank mit den Dateinamen im TeX-Baum. Werden neue Dateien
hinzugefügt oder Dateien entfernt, so muß man bei diesen Systemen die
Datenbank auf den aktuellen Stand bringen.
Unter teTeX oder fpTeX geht das durch Aufruf von ``mktexlsr'' oder
``texconfig rehash''; in älteren Versionen muß man ``texhash''
verwenden.
Unter MikTeX sollte man fehlende Komponenten über das
MikTeX-Options-Tool installieren, das automatisch die Datenbank der
Dateinamen auf den aktuellen Stand bringt. Um diese Datenbank für den
TeXMF- und den lokalen Verzeichnisbaum in allen sonstigen Fällen zu
aktualisieren, klickt man auf `Start', `Programme', `MikTeX', `MikTeX
Options' und dort auf der Registerkarte `Roots' auf `Refresh FNDB' oder
man ruft in der MS-DOS-Eingabeaufforderung ``initexmf -u'' auf.

8.5.11 Wenn ich versuche, mit der Anweisung \tracingall Fehler in meinem
LaTeX-Dokument zu finden, erhalte ich viele unnütze Informationen. Kann
man das ändern?

Bei Verwendung des LaTeX-Pakets `trace' werden viele dieser oft unnützen
Informationen unterdrückt. Mit den enthaltenen Anweisungen \traceon und
\traceoff lassen sich die zu untersuchenden Bereiche weiter
einschränken. Besonders günstige Ergebnisse werden mit eLaTeX erzielt
(siehe Frage 3.3.4). Näheres ist in der Paketbeschreibung nachzulesen.

trace: http://www.latex-project.org/code/experimental/trace/


8.5.12 Wieso bekomme ich bei einem Acute-Akzentzeichen oder einem
Anführungszeichen eine Fehlermeldung statt des gewünschten Zeichens?

Bei der Eingabe eines Apostrophzeichens für \'e, "' oder '' kommt es bei
Benutzung einer entsprechenden Tastaturbelegung immer wieder vor, daß
man statt des Apostrophs (Code 29 in ASCII) auf der Tastatur das ähnlich
aussehende Akzentzeichen (Code 180 in ISO Latin-1) verwendet.

8.5.13 Wie kann ich den üblichen Absatzeinzug auch innerhalb von
`minipage' bzw. `\parbox' erhalten?

Die üblichen Einstellungen von LaTeX sind derart, daß innerhalb einer
`minipage' oder einer `\parbox' Absätze ohne Einzug und mit vertikalem
Abstand gesetzt werden. Will man dies ändern, so kann man für
Einzelfälle die entsprechenden Längenregister anpassen:

\begin{minipage}{...}
\setlength{\parindent}{1em}
\setlength{\parskip}{0pt}
...
\end{minipage}

Soll diese Änderung für alle Umgebungen einheitlich erfolgen, so ist
eine der beiden internen Anweisungen `\@minipagerestore' oder
`\@parboxrestore' zu ändern. `\@minipagerestore' wirkt nur auf
`minipage'-Umgebungen, während `\@parboxrestore' neben `minipage' auch
auf `\parbox' als auch auf andere Umgebungen und Anweisungen (wie
Fließumgebungen, `\caption', `\marginpar', Fußnoten) wirkt. Folgendes
Beispiel zeigt die Änderung von `\@minipagerestore', wobei man diese
Zeilen in eine .sty-Datei oder mit \makeatletter ... \makeatother
geklammert in die Dokumentpräambel schreiben muß:

\newcommand{\orig@minipagerestore}{}
\let\orig@minipagerestore=\@minipagerestore
\renewcommand{\@minipagerestore}{%
\orig@minipagerestore
\setlength{\parindent}{1em}%
\setlength{\parskip}{0pt}%
}


8.5.14 Wie kann ich die Schriftgröße relativ zur aktuell verwendeten
eine Stufe kleiner oder größer wählen?

Mit dem Paket `relsize' kann man die Schriftgröße um einige Stufen
kleiner oder größer als die aktuell verwendete wählen. Hierzu dienen die
Anweisungen \smaller, \larger oder \relsize{n} bzw. \textsmaller{text},
\textlarger{text} und \mathsmaller{formel}, \mathlarger{formel}.
Will man die Schriftgröße aller Fußnoten, Bildunterschriften oder
Überschriften um eine Stufe kleiner oder größer wählen, so ist es besser
die Makros für Fußnoten, Unterschriften bzw. Überschriften entsprechend
abzuändern. Dies kann sehr einfach mit Paketen wie `footmisc',
`caption2', `titlesec' oder `sectsty', die an anderer Stelle erwähnt
werden, erfolgen.

relsize: CTAN: macros/latex/contrib/other/misc/relsize.sty


8.5.15 Wie verwende ich (La)TeX zusammen mit METAPOST? (*)

Der Artikel ``Some Experiences in Running METAFONT and METAPOST'' von
Peter Wilson beschreibt die Verwendung von METAPOST in LaTeX.

Peter Wilson:
Some CTAN: info/metafp.pdf
Experiences...:
~: CTAN: info/metafp.ps
Vincent
Zoonekynd: http://www.math.jussieu.fr/~zoonek/LaTeX/Metapost/metapost.html
Métapost
exemples:
~: CTAN: info/metapost/examples/


8.5.16 Wie kann ich ein LaTeX-Makro umdefinieren und dabei auf dessen
bisherige Bedeutung zugreifen?

Die einfache Vorgehensweise eine vorhandene Anweisung \foo durch
beispielsweise

\renewcommand{\foo}[1]{%
... tue was ... \foo{#1} ... nochmal was ...}

funktioniert nicht, da sich \foo immer wieder selbst (rekursiv) aufrufen
würde, man also eine Endlosschleife hätte. Um diese zu vermeiden, muß
man zuerst die Bedeutung des Makro \foo unter einem anderen Makronamen
retten und diesen dann in der neuen Definition verwenden:

% Die Originaldefinition des Makros unter einem neuen Namen retten.
% Sicherstellen, dass der neue Name bislang undefiniert ist:
\newcommand{\origfoo}{}
% Originaldefinition unter neuem Namen merken:
\let\origfoo=\foo
%
% Makro nun neu definieren:
\renewcommand{\foo}[1]{%
... tue was ...
\origfoo{#1}%
... nochmal was ...}


8.5.17 Wie kann ich ein Zeichen hoch- oder tiefstellen, ohne den
Mathematikmodus zu benutzen? (*)

Für das Hochstellen von Zeichen ohne Einschaltung des Mathematikmodus
bietet LaTeX die Anweisung \textsuperscript an.
Mit den folgenden Definitionen, die analog der Definiton von
\textsuperscript sind, erhält man eine entsprechende Anweisung
\textsubscript zum Tiefstellen von Zeichen:

\DeclareRobustCommand*\textsubscript[1]{%
\@textsubscript{\selectfont#1}}
\newcommand{\@textsubscript}[1]{%
{\m@th\ensuremath{_{\mbox{\fontsize\sf@size\z@#1}}}}}

Da diese Definitionen LaTeX-interne Anweisungen verwenden, müssen sie in
eine Paketdatei oder in \makeatletter ... \makeatother geklammert
werden.
Die Pakete `subscript' und `lhelp' sowie die aktuelle Version der
KOMA-Script-Klassen enthalten bereits diese Definition und ist daher
einer eigenen Definition vorzuziehen.

subscript: CTAN: macros/latex/contrib/other/fragments/subscript.sty
lhelp: CTAN: macros/latex/contrib/supported/lhelp


8.5.18 Wie kann ich das aktuelle Datum oder die aktuelle Uhrzeit in mein
Dokument einbauen? (*)

Die Anweisung \today liefert die sprachabhängig formatierte Darstellung
des aktuellen Datums, beispielsweise ,,May 8, 2002''.
Das Paket `scrtime' des KOMA-Script-Paketes stellt die Anweisung
\thistime zur Verfügung, mit der die aktuelle Uhrzeit in der Form hh:mm
ausgegeben wird.
Im Buch ,,Der LaTeX-Begleiter'' bei der Beschreibung des Paket `calc'
findet man als Anwendungsbeispiel eine von KOMA-Script unabhängige
Lösung, die wie \thistime das TeX-Register \time auswertet.
Eine komfortable Lösung zur unterschiedlichen Datumsdarstellung bietet
das Paket `isodate'. Hier werden neben der ``alten'' und ``neuen''
deutschen Darstellung auch österreichische, US-englische, französische,
dänische und norwegische Formate unterstützt.
Für Uhrzeiten und Uhrzeitbereichen in unterschiedlicher Darstellung
dient das Paket `uhrzeit'.

KOMA-Script: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/
isodate: CTAN: macros/latex/contrib/supported/isodate/
uhrzeit: CTAN: macros/latex/contrib/supported/uhrzeit/


8.5.19 Wie kann ich das Aussehen von Listenumgebungen, speziell deren
vertikale Abstände, auf einfache Weise verändern?

Die Pakete `mdwlist', `paralist' und `expdlist' bieten verschiedene
Möglichkeiten, das Aussehen von Listen zu beeinflussen. Dabei können
sowohl die Einrückungstiefen und vertikale Abstände als auch das
Aussehen der Marken bei `description'-artige Listen angepaßt werden.
Außerdem stehen vordefinierte kompakte Listen, bei `paralist' auch
innerhalb des fließenden Textes, zur Verfügung.

mdwlist: CTAN: macros/latex/contrib/supported/mdwtools/
paralist: CTAN: macros/latex/contrib/supported/paralist/
expdlist: CTAN: macros/latex/contrib/supported/expdlist/


8.5.20 Wie kann ich den Wert eines Längenregister im Text oder in der
Protokollausgabe anzeigen lassen? (*)

Leider bietet LaTeX hier keine Anweisungen an, aber man kann sich
dennoch einfacher TeX-Mittel bedienen. Der Wert eines Längenregister
\laenge wird in der Protokollausgabe mit \showthe\laenge ausgegeben; zur
Ausgabe wird der Formatierlauf unterbrochen und kann mit _Return_
fortgesetzt werden. Für die Anzeige im Text ist die Anweisung
\the\laenge hilfreich, die zum Wert des Längenregisters expandiert.
Beide Anweisungen geben den Wert in Punkten an, für andere Einheiten muß
selbst umgerechnet werden. Zum Umrechnen eignet sich das Paket
`printlen'.

printlen: CTAN: macros/latex/contrib/supported/misc/printlen.sty


8.5.21 Wie kann ich mit LaTeX Bildschirmpräsentationen erzeugen? (+)

Es gibt etliche meist auf dem PDF-Format basierende Lösungen. Einen
guten Überblick bietet die folgende Adresse.

Michael Wiedmann:
Screen http://www.miwie.org/presentations/presentations.html
Presentation
Tools:


--- DE-TeX-FAQ Ende Teil 8 ---

DE-TeX-FAQ-Maintainer

unread,
May 8, 2002, 12:54:48 PM5/8/02
to
Posted-By: auto-faq 3.3 (Perl 5.006)
Archive-name: de-tex-faq/part9

Posting-Frequency: monthly
Copyright-Notice: siehe Abschnitt 1.1/see Section 1.1
URL: http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/

--- DE-TeX-FAQ Beginn Teil 9 ---

Fragen und Antworten (FAQ) über das Textsatzsystem TeX und DANTE,
Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V.


Bernd Raichle, Rolf Niepraschk und Thomas Hafner


Version 71 vom Mai 2002

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9 METAFONT und Schriften


9.1 METAFONT und METAFONT-Hilfsprogramme


9.1.1 Was ist ein Meta-Font?

Um die einzelnen Zeichen einer Schrift, eines Font, auf Papier zu
bringen, muß man wissen, an welchen Stellen das Papier mit Druckerfarbe
geschwärzt werden soll und an welchen nicht. Diese Information kann auf
verschiedene Arten repräsentiert werden: Die einfachste Form ist die
`Bitmap' bzw. `Pixelmap', d.h. jedes Zeichen wird gerastert und für
jeden einzelnen Punkt im Raster (= Pixel) wird abgespeichert, ob diese
Stelle geschwärzt werden soll. Eine Bitmap-Repräsentation hat jedoch den
Nachteil, daß man diese nicht ohne weiteres vergrößern, verkleinern oder
die Rasterung an eine andere Auflösung eines Ausgabegeräts anpassen
kann, da man in den meisten Fällen unerwünschte Seiteneffekte bekommt
(Stufen, Moiré-Effekte, dünnere Linien verschwinden bei Verkleinerung,
als regelmäßige oder unregelmäßige Muster sichtbare Rasterung u.ä.).
Man verwendet zur Beschreibung der Ausmaße und der Form eines Zeichens
daher besser eine rasterungs-, also auflösungsunabhängige
Repräsentation. Dazu gibt es nun mehrere Verfahren:
In METAFONT legt man Linienzüge durch Punkte und durch diese Punkte
festgelegte Spline-Kurven fest und zieht diese mit einem vorher
definierten `Pinsel' nach. Durch die Form und die Lage des verwendeten
Pinsels können mit denselben Kurven sehr unterschiedliche Zeichenformen
erzeugt werden. Nachdem das Zeichen aus einzelnen Kurvenzügen definiert
und mit unterschiedlichen Pinseln gezeichnet wurde, rastert METAFONT die
dadurch eingefärbten Flächenteile und erzeugt daraus einen Font in Form
einer Bitmap. Da METAFONT zur Programmierung einer solchen
Font-Beschreibung eine Programmiersprache definiert, kann ein
Font-Designer einer Font-Beschreibung beliebig viele Parameter mitgeben,
die die Form und Ausmaße der einzelnen Zeichen der erzeugten Schrift in
unterschiedlichen Richtungen verändern. Wegen dieser Möglichkeit, aus
einer einzigen Beschreibung durch Wahl verschiedener Parameter viele
verschiedene Schriften erzeugen zu können, nennt man diese
Font-Beschreibungen auch `Meta-Font'. Man kann also durch Wahl der in
einem Meta-Font definierten Parameter unterschiedliche Fonts in
verschiedenen Größen erzeugen. Durch Angabe der gewünschten Auflösung
und weiterer Parameter des Ausgabegeräts kann wiederum für einen solchen
Font eine optimal an das jeweilige Ausgabegerät angepaßte
Bitmap-Wiedergabe dieses Fonts erzeugt werden.
Neben dieser von METAFONT verwendeten Beschreibung eines Fonts in Form
von mit Pinseln gezeichneten Spline-Kurven kann man die Form eines
Zeichens auch durch die Angabe des Umrisses der zu schwärzenden Fläche
beschreiben. Auch hier werden wiederum Spline-Kurven zur Beschreibung
der Umrisse eines Zeichens verwendet. Diese Beschreibung in Form eines
sogenannten `Outline' wird beispielsweise in PostScript-Schriften
verwendet.

9.1.2 Was sind tfm-, pl-, gf-, pk-, pxl-Dateien?

Neben dem Aussehen der einzelnen Zeichen in einem Font werden noch
weitere Informationen über jedes einzelne Zeichen und über
schrift-globale Parameter benötigt: Von jedem Zeichen muß TeX die
Ausmaße in Form von Breite, Höhe und Tiefe in Bezug zur Grundlinie
wissen. Zu bildende Ligaturen (z.B. f+f => ff), das Kerning zwischen
zwei Zeichen (z.B. Unterschneidung bei `Ta') und beispielsweise der zu
verwendende Wortabstand sind weitere Informationen, die über einen Font
abgelegt sein müssen, da sie von TeX benötigt werden.
Diese Informationen liest TeX aus der `TeX Font Metric' oder kurz
tfm-Datei. Die Programme `pltotf' und `tftopl' wandeln die Informationen
in einer tfm-Datei in eine lesbare Form, die `Property List' oder kurz
pl-Datei um.
In den gf- (Generic Font), pxl- (Pixel) und pk- (Packed Pixel) Dateien
sind die Bitmap-Repräsentationen jedes Zeichens einer Schrift abgelegt.
Da pk- und pxl-Dateien genau dieselben Informationen enthalten, die
pxl-Dateien jedoch mehr Platz benötigen, werden diese heutzutage nicht
mehr verwendet und unterstützt. Mit den Programmen `gftopk' und `pktogf'
können die Bitmap-Repräsentationen ineinander umgewandelt werden. Da
gf-Dateien in der Lage sind, in einer Bitmap neben den einzelnen Pixeln
noch weitere Informationen zu enthalten (z.B. `special'-Anweisungen),
können bei dieser Umwandlung Informationen verloren gehen. Da jedoch nur
sehr wenige Programme und Gerätetreiber diese zusätzlichen Informationen
verwenden und die pk-Darstellung viel kompakter ist, sind gf-Dateien
normalerweise nur für METAFONT wichtig.
METAFONT erzeugt aus einer mf-Source eine tfm-Datei mit der
auflösungs_un_abhängigen `TeX Font Metric' und eine auflösungsabhängige
gf-Datei. Aus der gf-Datei wird üblicherweise mit `gftopk' eine pk-Datei
erzeugt.
TeX verwendet nur die Informationen in der tfm-Datei, die Bitmap in der
gf- bzw. der pk-Datei wird von TeX _nicht_ gelesen. Ein Gerätetreiber,
der eine dvi-Datei druckt oder darstellt, verwendet die pk-Dateien und
in einigen Fällen auch die tfm-Datei.

9.1.3 Was sind virtuelle Fonts, was vpl-, vf-Dateien?

Ein virtueller Font ist, wie der Name schon sagt, eine Schrift, die
keine real (in Form einer Bitmap) existierenden Zeichen enthält.
Stattdessen wird in einem virtuellen Font auf andere Schriften und die
dort enthaltene Zeichen verwiesen. Durch diesen `Trick' kann man
beispielsweise die Kodierung der Zeichen in einer Schrift umdefinieren
oder eine Schrift aus Zeichen mehrerer Schriften zusammensetzen, um so
z.B. einzelne Zeichen durch andere zu ersetzen. Darüber hinaus kann man
in virtuellen Fonts auch einzelne Zeichen aus mehreren Zeichen
zusammensetzen, indem man beispielsweise fertig akzentuierte Zeichen aus
dem entsprechenden Akzent- und Basiszeichen bildet. Eine weitere
Anwendung für virtuelle Fonts ist die Verwendung einer Ersatzschrift für
eine nicht verfügbare Schrift, die dieser möglichst nahekommt und
dieselben TeX-Font-Metric-Informationen besitzt.
Eine vf-Datei enthält die Definition eines solchen virtuellen Fonts in
binärer, sehr kompakter Form. Dieser vf-Datei muß eine tfm-Datei
zugeordnet sein, in der TeX die `TeX Font Metric' für diese Schrift
finden kann. Eine vpl-Datei ist eine für den Menschen lesbare
Darstellung der vf- und tfm-Datei in Form von `Property Lists'. Mit dem
Programm `vptovf' kann aus einer vpl-Datei eine vf- und die zugehörige
tfm-Datei erzeugt werden, mit `vftovp' bekommt man aus diesen beiden
Dateien wieder die vpl-Datei.
TeX `weiß' nichts von virtuellen Fonts. TeX liest keine vf-Dateien,
sondern benötigt nur die zugehörige tfm-Datei, aus der nicht ersichtlich
ist, ob dies ein `realer' oder ein virtueller Font ist. vf-Dateien
werden nur von den Gerätetreibern verwendet. Für Treiber, die (noch)
keine virtuellen Fonts unterstützen, kann das Programm `dvicopy'
verwendet werden, um eine dvi-Datei in eine dvi-Datei umzuwandeln, in
der alle virtuellen Fonts `aufgelöst' worden sind, also nur noch `reale'
Fonts verwendet werden. Achtung: Die meisten verfügbaren virtuellen
Fonts sind unabhängig vom Ausgabegerät, sie können jedoch auch abhängig
vom Ausgabegerät sein!

9.1.4 Was ist METAPOST?

METAPOST ist ein aus METAFONT abgeleitetes Programm zum Erstellen von
PostScript-Zeichnungen, das von John Hobby, einem ehemaligen Mitarbeiter
von Donald E. Knuth, entwickelt wurde. Die METAPOST-Sprache ist sehr eng
verwandt mit METAFONT, unterstützt aber einige zusätzliche Features, wie
beispielsweise das Beschriften von Abbildungen in TeX über einen
Präprozessor (dies setzt den dvi-Treiber `dvips' voraus).
Um eine Zeichnung zu erstellen, muss man ein METAPOST-Programm schreiben
und compilieren. Diese Arbeitsweise ähnelt METAFONT, ist somit eben ganz
anders als die sonst gewohnten Grafik-/Malprogramme. METAPOST ist dafür
aber gut für berechnete Zeichnungen geeignet oder zum Plotten von
Funktionen oder Datenwerten. Knuth benutzt es selbst für Zeichnungen in
seinen Büchern. Das Programm ist erst seit Anfang 1995 frei erhältlich,
vorher nur nach Abschluß eines `non-disclosure agreement'.
Implementierungen von METAPOST existieren mittlerweile für sehr viele
Plattformen:

* Web2c: CTAN: systems/web2c/
Web2c enthält ab Version 7.0 METAPOST-Sources, wobei Web2c
mittlerweile neben Unix auch Amiga, OS/2 und Windows 95/98/NT und BeOS
unterstützt.
* teTeX: CTAN: systems/unix/teTeX/
Ab teTeX Version 0.4 ist METAPOST enthalten.
* Amiga: CTAN: systems/amiga/amiweb2c/ (Andreas Scherer)
Siehe auch Web2c.
* OS2: Siehe Web2c.
* Windows 95/NT: Siehe Web2c.
* DOS: CTAN: systems/msdos/metapost/ (Piet van Oostrum)
paßt zu emTeX
CTAN: systems/msdos/dostp22/ (Peter Breitenlohner)
integriert in PubliC-(e-)TeX/MF/MP, TDS-kompatibel
* MacOS: CTAN: systems/mac/cmactex/ (Tom Kiffe)

Seit März 2000 ist für METAPOST auch der graphische Editor `Metagraf'
öffentlich verfügbar, der gerade entwickelt wird. Er ist in Java
geschrieben und somit auf vielen Betriebssystem lauffähig.

METAPOST: http://cm.bell-labs.com/who/hobby/MetaPost.html
CTAN: graphics/metapost/


Peter Wilson:
Some CTAN: info/metafp.pdf
Experiences...:

CTAN: info/metafp.ps
Hans Hagen: http://www.pragma-ade.com/pragma-ade/general/manuals/beta/metafun-p.pdf
metafun:
Denis Roegel:
The metaobj
tutorial and http://www.loria.fr/~roegel/TeX/momanual.pdf
reference
manual:
METAOBJ: CTAN: graphics/metapost/contrib/macros/metaobj/
Metagraf: http://w3.mecanica.upm.es/metapost/metagraf.html


9.1.5 Was ist MFT?

`mft' ist ein Programm, das aus METAFONT-Quellcode eine TeX-Datei
erzeugt, mit der dieser Quellcode schön formatiert erscheint. Damit es
wirklich schön aussieht, sind zusätzliche Kommentare im Quellcode
notwendig. Nur sehr wenige Autoren von METAFONT verwenden `mft'.

9.1.6 Beim Übersetzen einer mf-Datei erhalte ich immer eine gf-Datei mit
Endung `.2602gf' (bzw. `.260' bei Filesystemen, die nur drei Zeichen als
Datei-Extension zulassen). Wieso?

Zur Erzeugung einer Schrift für ein bestimmtes Ausgabegerät benötigt
METAFONT eine Beschreibung in Form einer `Mode Definition' (kurz:
`mode_def'), in der u.a. die Auflösung des Ausgabegeräts festgelegt
wird. METAFONT wird meist mit

mf \mode:=<Mode-Name>; mag:=<Magnification>; input <Font-Filename>

aufgerufen (unter Unix Quote-Zeichen ' um die Argumente im
METAFONT-Aufruf nicht vergessen!), wobei mit <Mode-Name> der Namen einer
solchen `mode_def' anzugeben ist. Wird kein `mode' angegeben oder ist
<Mode-Name> unbekannt, verwendet METAFONT den Proof-Mode, der einen
Korrekturabzug der Schrift erstellt. Damit die Zeichen in diesem
Korrekturabzug groß genug sind, verwendet METAFONT dazu die Auflösung
2602dpi (= `dots per inch'). Falls dies nicht erwünscht war, sollte man
überprüfen, ob der `mode' korrekt gesetzt wurde, ob <Mode-Name>
beispielsweise korrekt angegeben wurde (Schreibfehler!) und ob
<Mode-Name> bei der Erstellung der base-Datei (`Dumpen' der Datei
``plain.mf'') mit `mode_def' definiert wurde.

9.1.7 Wozu benötige ich für jeden Druckertyp eine andere Anpassung in
Form einer `mode_def'? Wo finde ich für den Drucker XYZ eine solche
Anpassung?

Jedes Ausgabegerät hat unterschiedliche Charakteristiken. Zum einen
unterscheiden sie sich in der Auflösung, zum anderen beispielsweise auch
in der Größe eines gezeichneten Pixels. So wird bei einem
Tintenstrahldrucker im Vergleich zu einem Laserdrucker in den meisten
Fällen ein einzelner Punkt etwas größer ausfallen. Sehr große
Unterschiede treten prinzipbedingt beim Vergleich von sogenannten
`schwarz'- und `weiß'-schreibenden Laserdruckern auf. Auch wird beim
Schnitt zweier Kurven (z.B. in der Mitte des Zeichens `X') die
geschwärzte Fläche etwas größer ausfallen, da die Druckerfarbe abhängig
vom Druckprinzip und vom Druckwerk mehr oder weniger ineinander
verlaufen kann. Damit METAFONT all diese und weitere Eigenschaften eines
Ausgabegeräts bei der Erzeugung der Bitmap-Rasterung eines Zeichens in
Betracht ziehen kann, werden die einzelnen Parameterwerte für ein
Ausgabegerät in einer `Mode Definition' mit der Anweisung `mode_def'
abgelegt.
Da die Erstellung einer neuen `Mode Definition' für ein Ausgabegerät
einiges an Arbeit (Testdruck, überprüfen, anpassen, Testdruck usw.)
bedeutet, wurden von Karl Berry alle bisher für verschiedene
Ausgabegeräte gefundenen `Mode Definitions' in der Datei ``modes.mf''
gesammelt. Da ``modes.mf'' neben den `Mode Definitions' noch dafür
sorgt, daß man verschiedene Informationen (z.B. `coding scheme') über
einen Font setzen kann und diese korrekt abgelegt werden, ist diese
Datei jedem empfohlen.

modes.mf: CTAN: fonts/modes/modes.mf
(Hinweis: Seit August 1998 gibt es die Version 3.4 mit Voreinstellungen
für neuere Drucker)


9.1.8 Kann ich aus einer vorhandenen tfm-Datei die mf-Source erzeugen?
Gibt es dafür ein Programm?

Nein. tfm-Dateien enthalten keine Bitmap- oder ähnliche Information über
das Aussehen der Zeichen in einer Schrift. Daher kann aus einem tfm-File
weder eine pk-Datei noch die mf-Source restauriert werden.
Es ist jedoch möglich, aus einer pk- und der tfm-Datei einer Schrift
eine mf-Source zu erstellen. Dabei ist das entstehende Resultat jedoch
kein _Meta_-Font mehr, sondern `nur' noch ein mf-Programm für genau
diese Schrift. Das Ergebnis ist je nach Aufwand mehr oder weniger gut
und verlangt in den meisten Fällen noch einiges an Handarbeit, so daß
sich der Aufwand nur in seltenen Fällen lohnt.

9.1.9 Wie kann ich nur die tfm-Dateien einer Schrift erzeugen?

In der Datei ``modes.mf'' ist dafür die Mode-Definition `nullmode'
gedacht, in der neben der tfm- zwar auch eine gf-Datei erzeugt wird,
jedoch in einer Auflösung von 101dpi, so daß dies schneller als mit
300dpi oder 600dpi geschieht.

9.2 Schriften - allgemein (*)


9.2.1 Gibt es eine Schrift XYZ? Wo finde ich diese? (*)

Als erste Informationsquelle sollte man die Liste ``metafont-list'' der
verfügbaren METAFONT-Schriften nach der gesuchten Schrift durchsehen.
Diese Liste enthält eine kurze Beschreibung und Klassifikation der
meisten Schriften, die man auf CTAN im Verzeichnis ``CTAN: fonts/''
finden kann.
Beschränkt man sich nicht nur auf in METAFONT-Quellen vorhandene
Schriften, kann man auch Schriften in PostScript-Type-1- oder
Type-3-Form, PCL-Schriften u.a. auf verschiedenen ftp-Servern finden.
Existieren für diese Schriften Font-Metriken, die man in eine tfm-Datei
umwandeln kann, sind sie sehr einfach unter (La)TeX verwendbar (evtl.
nach Umkodierung mittels virtueller Fonts). Verschiedene Programme dafür
findet man auf CTAN im Verzeichnis ``CTAN: fonts/utilities/'', fertige
Anpassungen findet man für weitverbreitete Schriften ebenso unter
``CTAN: fonts/''.

metafont-list: CTAN: info/metafont-list
Liste de fontes
au format MF sur http://www.math.jussieu.fr/~zoonek/LaTeX/MF/liste.html
les archives
CTAN:
Zeichensätze und http://www.loria.fr/services/tex/german/fontes.html
Symbole:
dpunkt-Verlag: http://www.dpunkt.de/produkte/latex/fonts/
Adobe Type http://www.adobe.com/type/
Library:

symbols: CTAN: info/symbols/
comprehensive: CTAN: info/symbols/comprehensive/

Luc Devroye: Font http://cgm.cs.mcgill.ca/~luc/fonts.html
Pages:


9.2.2 Wie installiere ich mit `dvips' eine neue PostScript-Schrift, so
daß ich diese unter (La)TeX verwenden kann?

Schritt 0 - Dokumentation lesen:
Zuerst sollte man sich die Dokumentation zum `dvips' durchlesen. Diese
beschreibt die wichtigsten Schritte, auch wenn die dort beschriebenen
Dateinamen und die Kodierungen für die PS-Schriften veraltet sind (gilt
zumindest für die Dokumentation bis `dvips' Version 5.58). Außerdem
sollte man `Filenames for TeX fonts' von Karl Berry in der Version 2.0
(oder neuer) durchlesen, in dem ein für alle TeX-Systeme verwendbares,
einheitliches Namensschema beschrieben wird.
Schritt 1 - TeX-Anpassungen besorgen oder selbst generieren:
Gibt es auf CTAN im `psfonts'-Verzeichnis bereits fertige Anpassungen?
Wenn ja, sollte man diese verwenden. Wenn nein, sollte man sich das Tool
`fontinst' besorgen, mit dem man relativ einfach aus der mit dem
PostScript-Font mitgelieferten afm-Datei die notwendigen virtuellen
Fonts (vf-Dateien) mit den entsprechenden Fontkodierungen und
Font-Definitions-(fd)-Dateien für LaTeX erzeugen lassen kann. Für
Textschriften sollten zumindest vf-Dateien für OT1-Kodierung, besser
auch noch für T1-Kodierung erzeugt werden.
Schritt 2 - PS- und TeX-Font-Dateien installieren:
Nach Schritt 1 sollten beispielsweise für die Schrift `URW Antiqua
Regular Roman Condensed' bzw. nach Berrys Namenschema `uaqr...c...'
folgende Dateien vorhanden sein:

* PS-Schrift und zugehörige Font-Metrik: uaqr8ac.{pfb,afm}
* virtueller Font, zugehörige TeX-Font-Metriken und PS-Reencoding:
uaqr8rc.{vpl,vf,tfm} TeX Base-1 Encoding (unkodiert,
Adobe-Std.-Encoding)
uaqr7tc.{vpl,vf,tfm} TeX-Text-/OT1-/CM-Encoding (`7-bit')
uaqr8tc.{vpl,vf,tfm} Cork-TeX-Text-/T1-/EC-Encoding (`8-bit')
8r.enc PS-Reencoding, in `fontname' enthalten
* LaTeX-Font-Definition-Files:
ot1uaq.fd (vormals: OT1uaq.fd)
t1uaq.fd (vormals: T1uaq.fd)
ts1uaq.fd
antiqua.sty

und noch einige weitere Dateien für die `slanted'- und `small
caps'-Varianten, die man mit `fontinst' erzeugen kann.
Diese Dateien werden nun in folgende Verzeichnisse gelegt:
*.fd, *.sty => TEXINPUTS (TeX)
*.tfm => TEXFONTS bzw. `T'-Eintrag (TeX + dvips)
*.vf => `V'-Eintrag oder VFFONTS (dvips)
*.pfb/pfa => `H'-Eintrag oder DVIPSHEADERS (dvips)
Schritt 3 - Map-Datei des PS-Fonts für `dvips' erzeugen:
Map-Datei für `dvips' erzeugen, in der die Zuordnung des Font-Namens in
TeX zu dem in PS verwendeten festgelegt wird und evtl. die zu ladenden
pfb-/pfa- und PS-Reencoding-Dateien angegeben werden. In unserem
Beispiel enthält die Map-Datei `uaq.map' die Zeile

uaqr8rc URWAntiquaT-RegularCondensed "TeXBase1Encoding ReEncodeFont"
<8r.enc <uaqr8ac.pfb

(dies muß eine einzige Zeile sein, sie wurde hier nur umbrochen, um eine
zu lange Zeile zu vermeiden!) und evtl. noch Zeilen für weitere
Schriften und Varianten.
Diese Map-Datei in ein Verzeichnis legen, in dem `dvips' nach
PS-Header-Dateien sucht (Umgebungsvariable DVIPSHEADERS bzw. `H'-Eintrag
in ``config.ps'').
Schritt 4 - `dvips'-Konfigurationsdatei anpassen:
Konfigurationsdatei ``config.ps'' des `dvips' ändern: Die in Schritt 3
erstellte Map-Datei durch die in ``config.ps'' neu einzutragende Zeile

p +uaq.map

zusätzlich zur Standard-Map-Datei ``psfonts.map'' laden. (Ältere
`dvips'-Versionen verstehen das `+' nicht; bei diesen muß man den Inhalt
der Map-Datei ``uaq.map'' an die Datei ``psfonts.map'' anhängen und die
obige Zeile in ``config.ps'' ist wegzulassen.) Außerdem sollte man noch
überprüfen, ob das Verzeichnis, in dem die Map-Datei und die
pfb-/pfa-Dateien zu finden sind, im Suchpfad nach PS-Header-Dateien
enthalten ist (DVIPSHEADERS bzw. `H'-Eintrag in ``config.ps'').
Schritt 5 - Anpassungen testen und verwenden:
Mit LaTeX kann man unsere Beispielschrift einfach mittels des Pakets
`antiqua' verwenden, da diese Schrift damit als `\rmdefault'-Schrift
verwendet wird. Ohne dieses Package kann man auch durch die Anweisung
`\usefont'{OT1}{uaq}{m}{n} diese Schrift kurz austesten. LaTeX müßte
dazu die fd- und tfm-Dateien finden und einlesen können. `dvips' benutzt
dann die angepaßte Konfigurationsdatei, die virtuellen Schriften
``uaqr*.vf'', die Map-Datei ``uaq.map'', die eigentliche PS-Schrift
``uaqr8ac.pfb'' und schließlich noch ``8r.enc''.
Für die PostScript-Schriften, die standardmäßig mit den meisten
PostScript-fähigen Druckern mitgeliefert werden, als auch für einige
freie Schriften und die Lucida-Schriftfamilie existiert in Form von
`psnfss' eine Menge von LaTeX-Paketen.
Unter Plain-TeX kann man diese Schrift relativ einfach z.B. durch die
Anweisung \font\rmantiqua=uaqr7tc laden und anschließend verwenden. Zur
Verwendung der T1-kodierten Variante ``uaqr8tc'' sind, wie bei der
Verwendung der EC-Schriften unter Plain-TeX, noch einige Anpassungen
notwendig.
Unter LaTeX 2.09 gilt dasselbe wie für Plain-TeX, nur sollte man hier
besser \newfont{\rmantiqua}{uaqr7tc} verwenden. Will man diese Schrift
und deren Varianten statt den CM-Schriften in einem Dokument verwenden,
so sind größere Änderungen notwendig, die den Rahmen dieser FAQ sprengen
würden. Am einfachsten ist ein Umstieg auf eine aktuelle LaTeX-Version!

dvips.tex: CTAN: dviware/dvips/
fontname: CTAN: info/fontname/
8r.enc: CTAN: info/fontname/8r.enc
psfonts: CTAN: fonts/psfonts/
CTAN: fonts/psfonts/urw/antiqua/
(unsere Beispielschrift)
fontinst: CTAN: fonts/utilities/fontinst/
http://www.tug.org/applications/fontinst/
psnfss: CTAN: macros/latex/required/psnfss
CTAN: info/installing_psnfss_on_emtex.pdf
PostScript Type
1 fonts (Nelson http://www.math.utah.edu/~beebe/fonts/postscript-type-1-fonts.html
Beebe):
Walter Schmidt:
Schriften für http://home.vr-web.de/was/fonts.html
TeX:
Tobias
Regenbrecht:
Integration von http://www.regenbrecht.net/psfonts/psfonts_tetex.html
PostScript-Fonts
in LaTeX2e:


9.2.3 Warum sind die Buchstaben in meiner pdf-Datei von schlechter
Qualität?

Schriften in pdf-Dateien werden mit schlechter Qualität dargestellt (und
evtl. auch gedruckt), wenn sie in der pdf-Datei als Bitmaps enthalten
sind, also nicht in Form von Vektorfonts. Um das zu verhindern, ist auf
folgende Punkte zu achten:

* Es dürfen im Dokument nur solche Schriften verwendet werden, die im
Format Type-1 (PostScript) oder TrueType vorhanden sind. Welche das
sind, sollte aus der Dokumentation des TeX-Systems hervorgehen.
Schriften, die ausschließlich im Metafont-Format existieren, können
hingegen in pdf-Dateien nur in Form von Bitmaps benutzt werden, sind
also nach Möglichkeit zu vermeiden.
* Wenn Schriften sowohl im Metafont-Format als auch als Type-1 oder
TrueType vorliegen, dann müssen die beteiligten Programme so
konfiguriert sein, dass sie nicht die Metafont-Version verwenden. In
aktuellen TeX-Distributionen ist das zumindest für pdfTeX
normalerweise der Fall.

Die häufigsten Fehlerquellen sind:

* Es werden die EC- und TC-Fonts benutzt, ohne dass diese im
Type-1-Format vorliegen. Abhilfe: EC/TC-Fonts im Type-1-Format
beschaffen und installieren (siehe Frage 10.2.2) oder stattdessen die
AE-Fonts verwenden (siehe ebenfalls Frage 10.2.2)
* Wenn die pdf-Datei auf dem Weg über `dvips' und nachfolgende
Umwandlung ins pdf-Format erzeugt wurde, dann hat `dvips' die
CM-Schriften im Metafont-Format und damit in einer Bitmap-Version
verwendet, obwohl diese auch als Type-1 existieren. Dies ist häufig
das voreingestellte Verhalten von `dvips'. Abhilfe: `dvips' mit einer
passenden Option aufrufen, so dass alle vorhandenen Type-1-Fonts auch
tatsächlich verwendet werden. Wie diese Option lautet, hängt von
jeweiligen TeX-System ab; beachten Sie dessen Dokumentation! Mit
vielen Systemen funktioniert:


dvips -Ppdf -G0

Beachten Sie dabei, dass CM-Schriften oft für bestimmte mathematische
Symbole benötigt werden, auch wenn die Grundschrift eines Dokuments
nicht Computer-Modern ist, z.B. mit Paketen wie `mathptmx'.
* Die pdf-Datei wurde aus PostScript durch Umwandlung mit dem Programm
`Ghostscript' erzeugt, wobei eine ältere Version (< 6.51) zum Einsatz
kam. Diese Programmversionen wandeln aber (fast) alle Fonts (auch
Vektorfonts!) in Bitmaps um. Sie sind als veraltet anzusehen und
sollten durch eine neuere Version (6.51 oder besser) ersetzt werden,
die mit Vektorfonts umgehen kann.


Ghostscript: CTAN: nonfree/support/ghostscript/


9.2.4 In einer mit `dvips' erzeugten PostScript-Datei fehlen die
Ligaturen und andere Zeichen.

Dieses Problem kann auftreten, wenn die .ps-Datei unter Verwendung der
dvips-Option -Ppdf erzeugt wurde. Abhilfe: Ergänzen Sie beim Aufruf von
dvips die Option -G0:

dvips -Ppdf -G0 ...

Hintergrund: Die Option -Ppdf manipuliert u.a. den Zeichensatz der
verwendeten Schriften, um einen potentiellen Fehler des `Acrobat Reader'
4.0 zu umgehen. Das ist jedoch nur dann überhaupt relevant, wenn die
.ps-Datei später in PDF umgewandelt wird, und es funktioniert außerdem
nur bei Fonts mit 128 Zeichen (z.B. CM); mit anderen Fonts führt es
dazu, dass Zeichen verloren gehen. Mit der zusätzlichen Option -G0 wird
dieses Verhalten abgestellt. Version 4.0 des Acrobat Reader ist
mittlerweile veraltet und dürfte wegen zahlreicher Mängel sowieso kaum
noch verwendet werden, so dass es wenig Sinn macht, sie weiterhin zu
berücksichtigen.
Vorsicht: Es sind auch Implementierungen von `dvips' im Umlauf, mit
denen das beschriebene Verhalten schon ohne die Option -Ppdf auftritt.
Die zusätzliche Option -G0 behebt das Problem dann ebenfalls.

9.2.5 Warum werden mit der Suchfunktion des Programms `Acrobat Reader'
keine Worte gefunden, die Umlaute enthalten?

Ein Voraussetzung dafür ist die Verwendung von T1-kodierten Schriften.
Die oftmals günstige Lösung mit dem Paket `ae'

\usepackage{ae}

um auf die `CM'-Schriften in T1-Kodierung zugreifen zu können, versagt
leider hinsichtlich der Umlaute und anderer akzentuierter Buchstaben, da
diese auch bei Verwendung dieses Paketes intern aus mehreren Lettern
zusammengesetzt werden. Um das Problem zu umgehen, sollte man Schriften
in T1-Kodierung verwenden, in denen die Umlaute tatsächlich enthalten
sind, wie etwa die EC-Fonts (Type1-Versionen; Frage 10.1.7) oder die
PostScript-Basisfonts (siehe Frage 10.2.1).

9.3 TrueType-Schriften (*)


9.3.1 Wie kann ich TrueType-Schriften in LaTeX verwenden? (*)

TeX bzw. LaTeX benötigt von jeder Schrift, egal in welchem Format sie
vorliegt, nur die tfm-Dateien einer Schrift. Erst der Treiber für das
Ausgabegerät benötigt die Schrift selbst und hier ist es vom Treiber
abhängig, in welchem Format die Schrift vorliegen darf. Historisch kommt
fast jeder Treiber mit PK-Dateien bzw. METAFONT-Dateien, aus denen
PK-Dateien erzeugt werden können, zurecht. Ebenso ist die Unterstützung
von PS-Schriftformaten weit verbreitet.
Erzeugt man mit pdfTeX PDF-Dateien, so kann pdfTeX TrueType-Schriften
direkt verwenden und einbetten.
Sonst gibt es, wie oben erwähnt, prinzipiell drei Möglichkeiten:

* `ttf2pk':
Dieses Programm konvertiert beliebige TrueType-Schriften (auch
asiatische!) in PK-Dateien. `ttf2pk' übernimmt dabei analog zu
`gsftopk' bei PS-Schriften das _Rendering_ für Anwendungen, die
TrueType-Schriften nicht unterstützen. Quellcode, Dokumentation etc.
findet man im FreeType-Paket: http://www.freetype.org/projects.html
MikTeX und fpTeX enthalten bereits Binaries; die neuesten
teTeX-Distributionen ab Version 1.0 haben Unterstützung für `ttf2pk'
in den Skripten (man muß also nur `ttf2pk' kompilieren).
* TTF => PS-Fonts:
Auch hier gibt es mehrere Ansätze.

o `ttf2pfb':
Konvertiert TrueType-Fonts (auch asiatische!) in Type-1
PostScript-Schriften. Nachteile: Unterstützung von Komposit-TTFs
derzeit nur beschränkt möglich; außerdem geht das Hinting (d.h. die
Anpassung an kleine Schriftgrößen) verloren.
http://www.freetype.org/projects.html
o `ttf2pt1':
`ttf2pt1' kann asiatische Fonts bzw. Fonts mit mehr als 256 Glyphen
behandeln, wobei die allgemeine Beschränkung, daß ein
Encoding-Vektor nur 256 Elemente haben kann, jedoch davon unabhängig
besteht; kann auch Metriken im .afm-Format erzeugen, so daß
Kerning-Informationen nicht verlorengehen.
http://www.netspace.net.au/~mheath/ttf2pt1/
o TTF => PS-Fonts im Type-42-Format:
Erzeugt eine `Wrapper-Datei' um den TrueType-Font. `Ghostscript' und
neuere PS-Interpreter haben ein eingebautes TrueType-Modul, welches
das Type-42-Format verstehen kann - allerdings ist der
TrueType-Rasterer von älteren Ghostscript-Versionen eher schlecht.
(Das Programm kann vermutlich keine asiatische Fonts bzw. Fonts mit
mehr als 256 Glyphen behandeln.)

Prinzipiell geht bei der Konvertierung von TrueType-Schriften nach
Type-1 das _Hinting_ verloren. Nähere Informationen hierzu findet man
in den Texten http://www.truetype.demon.co.uk/ttandt1.htm und
http://www.truetype.demon.co.uk/tthints.htm.
* `ttf2mf':
[nie verwendet; kann vermutlich asiatische Fonts bzw. Fonts mit mehr
als 256 Glyphen nicht behandeln.]
CTAN: support/ttf2mf/

Weitere Informationen findet man unter den folgenden URLs:

FreeType: http://www.freetype.org
Otfried Cheong: Using TrueType http://www.cs.uu.nl/~otfried/Pdftex/
fonts in PdfLaTeX:

Zur Verwendung oder Integration von `ttf2pk' findet man weiteres unter
den folgenden URLs:

Damir Rakityansky:
Using TrueType
fonts with TeX http://www.radamir.com/tex/ttf-tex.htm
(LaTeX) and pdfTeX
(pdfLaTeX):
Damir Rakityansky
(dt. Ü.):
Benutzung von CTAN: info/german/MiKTeX-WinEdt-TrueType-Anleitung/ttf.htm
TrueType-Schriften
unter TeX...:
ttf2tex: CTAN: support/ttf2tex/

Zur Konvertierung von TrueType-Schriften in eine PS-Schrift findet man
mehr unter der folgenden URL:

Harald Harders: Using TrueType fonts with CTAN: info/TrueType/index.html
teTeX and dvips:


--- DE-TeX-FAQ Ende Teil 9 ---

DE-TeX-FAQ-Maintainer

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--- DE-TeX-FAQ Beginn Teil 10 ---

Fragen und Antworten (FAQ) über das Textsatzsystem TeX und DANTE,
Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V.


Bernd Raichle, Rolf Niepraschk und Thomas Hafner


Version 71 vom Mai 2002

------------------------------------------------------------------------


10 METAFONT und Schriften (Fortsetzung)


10.1 Die Computer-Modern-Schriften und ihre Nachfolger


10.1.1 Gibt es die CM-Fonts auch als PostScript-(Type-1)-Schriften?

Die Knuth'sche Computer-Modern-(CM)-Familie, die zusätzlichen
LaTeX-CM-Fonts und die AmS-Fonts zum mathematischen Formelsatz wurden
von Bluesky und Y&Y ins Type-1-Format umgesetzt und der Öffentlichkeit
frei verwendbar zur Verfügung gestellt. Die in diesem `Bluesky'-Paket
noch fehlenden Schriften, wie einige AmS-Fonts, die Logo- und
Manual-Fonts, sind inzwischen ebenso im Type-1-Format verfügbar.

Bluesky: CTAN: fonts/cm/ps-type1/bluesky/
AmS-Fonts: CTAN: fonts/amsfonts/ps-type1/
Logo: CTAN: fonts/mflogo/ps-type1/hoekwater/
Manual: CTAN: fonts/manual/ps-type1/hoekwater/


10.1.2 Wie kann ich die CM-Fonts mit beliebigen Schriftgrößen verwenden?

Das Paket `type1cm' von David Carlisle enthält geänderte
Font-Deklaratonen für die CM-Schriften, in denen die üblichen festen
Größenabstufungen durch Bereiche abgedeckt werden. Seine Verwendung ist
vorzugsweise in Verbindung mit Type-1-Fonts sinnvoll; ansonsten werden
möglicherweise sehr viele oder sehr große Pixelfonts erzeugt und
gespeichert

type1cm: CTAN: macros/latex/contrib/supported/type1cm/


10.1.3 Was sind EC- und TC-Schriften?

Mit `EC' und `TC' bezeichnet man Fonts mit dem Aussehen von Knuths
CM-Schriften, aber einem Zeichenvorrat entsprechend der `europäischen'
T1- und TS1-Kodierung. Die EC-Schriften sind ebenso stabil wie die
CM-Schriften, d.h. die .tfm-Dateien dieser Schriftfamilien werden sich
nicht mehr ändern.

10.1.4 Wie kann ich mit LaTeX die neuen EC/TC-Schriften verwenden?

Um mit LaTeX die EC-Schriften ohne viel Aufwand benutzen zu können,
benötigt man die LaTeX-Version vom Dezember 1996 oder neuer. Mit dieser
muss nurmehr in der Präambel die Zeile \usepackage[T1]{fontenc}
eingefügt werden.
Um die zusätzlichen Textsymbole der TC-Fonts nutzen zu k”nnen, ist das
Paket `textcomp' zu laden: \usepackage{textcomp}.

10.1.5 Gibt es die zu den EC-Schriften gehörenden Schriften für den
mathematischen Formelsatz?

Nein, leider noch nicht. Zur Zeit existiert ein gemeinsames
LaTeX3-/TUG-Technical-Working-Group-(TWG)-Projekt; Barbara Beeton,
Herausgeberin des TUGboat und Mitarbeiterin bei der American
Mathematical Society (AmS), ist Vorsitzende dieser TWG. Die
Arbeitsgruppe hat die nicht-triviale Aufgabe, alle benötigten
mathematischen Zeichen zusammenzutragen und entsprechende
Schriftkodierungen festzulegen. Informationen über die bisher
erarbeiteten Konzepte kann man in http://www.tug.org/twg/mfg finden.

10.1.6 Wieso werden bei Verwendung von EC-Schriften noch die alten
CM-Schriften geladen? Ich dachte, dass die EC- die CM-Schriften
vollständig ersetzen können?

Da noch keine mathematischen Schriften speziell für die EC-Schriften
existieren, werden die der CM-Schriften verwendet. Die CM-Textschriften
enthalten jedoch die großen griechischen Buchstaben für den
mathematischen Formelsatz, so dass auch weiterhin diese Textschriften
zusätzlich zu den EC-Textschriften geladen werden müssen.

10.1.7 Gibt es die EC- und TC-Fonts auch im PostScript-(Type-1)-Format?

Bis vor einiger Zeit gab es die EC/TC-Schriften nicht im Type-1-Format;
inzwischen existieren jedoch mehrere kommerzielle und freie Versionen:
MicroPress Inc. bietet sämtliche 666 Schriftschnitte der EC- und
TC-Schriften im Type-1-Format kommerziell an.
Kostenlos verfügbar sind zwei weitere Sammlungen von Type-1-Fonts:
`CM-Super' von Vladimir Volovich und `Tt2001' von Szabó Péter.
`CM-Super' enthält auch die Computer-Modern-Schriften mit kyrillischem
Zeichensatz (LH-Fonts). Momentan weisen beide Sammlungen noch geringe
qualitative Mängel auf.
Die kommerzielle Schriftfamilie `EM' von Y&Y enthält zwar alle Lettern
der EC-Schriften, jedoch unterscheiden sich die Metriken von den
Original-EC-Schriften; außerdem werden beträchtlich weniger verschiedene
Entwurfsgrößen benutzt. Man erhält daher einen anderen Umbruch, so dass
sie keinen wirklichen Ersatz darstellen. Andererseits sind sie, im
Gegensatz zu den originalen EC-Fonts, auch mit Anwendungen aus der
nicht-TeX-Welt verwendbar (`ATM-kompatibel').
Sollte keines der genannten Pakete verfügbar sein, kann man als
`Notlösung' zu den AE- oder ZE-Fonts greifen (siehe Frage 10.1.8).

EC-Type-1 http://www.micropress-inc.com/fonts/ecfonts/ecmain.htm
(MicroPress):
CM-Super: CTAN: fonts/ps-type1/cm-super/
Tt2001: CTAN: fonts/ps-type1/ec/
http://www.inf.bme.hu/~pts/textrace/
EM (Y&Y): http://www.yandy.com/em.htm


10.1.8 Was sind die `AE'- und `ZE'-Schriften?

Ein nicht ganz vollwertiger Ersatz von EC-Schriften im Type-1-Format
besteht darin, spezielle _virtuelle Fonts_ zu benutzen. Diese virtuellen
Fonts stellen (fast) den kompletten T1-Zeichensatz bereit, greifen
letztlich auf die OT1-kodierten CM-Fonts zurück, und da letztere in
praktisch jedem TeX-System im Type-1-Format verfügbar sind, bekommt man
somit auch einen Ersatz für die EC-Schriften im Type-1-Format.
Allerdings unterscheiden sich die Metriken und die verfügbaren
Entwurfsgrößen von den echten EC-Fonts, so dass sich ein anderer Umbruch
ergibt.
Solche virtuellen Schriften sind unter den Namen `Almost-European' (AE)
und `ZE' verfügbar. Man beachte aber, dass nicht _alle_ Zeichen des
T1-Encodings bereitgestellt werden. Auch wird nur der T1-Zeichenvorrat
simuliert, nicht aber TS1, so dass die Textcompanion-Symbole wie z.B.
`\textmu' nicht verfügbar sind. Für einige der fehlenden Zeichen gibt es
Ersatzlösungen. So erhält man die mit den AE-Schriften nicht
darstellbaren französischen Anführungszeichen durch zusätzliches
Einbinden des Paketes `aeguill'. Es extrahiert französische `Guillemets'
aus anderen Schriften, vorzugsweise aus den `PL'-Schriften, einer
polnischen Variante der CM-Schriften mit einigen zusätzlichen
europäischen Zeichen. Die PL-Schriften liegen als METAFONT- und als
PostScript-Type-1-Schriften vor, die dieselben Metrikdateien verwenden.
Um sie in ihrer Kodierung OT4 benutzen zu können, müssen die
dazugehörigen Fontdefinitionsdateien aus dem Bündel `platex' installiert
sein. Optional kann das Paket `aeguill' aber auch auf andere,
standardmäßig vorhandene Fonts, zurückgreifen.

ae: CTAN: fonts/ae/
ze: CTAN: fonts/zefonts/
aeguill: CTAN: macros/latex/contrib/supported/aeguill/
PL-Schriften (Type-1): CTAN: language/polish/plpsfont/
platex: CTAN: language/polish/platex-1.01.zip


10.2 Alternativen zu den Computer-Modern-Schriften


10.2.1 Wie kann ich die PostScript-Basisschriften (Times, Helvetica
usw.) mit LaTeX verwenden?

Die Pakete und Metrikdateien des `PSNFSS'-Bündels unterstützen die
Verwendung der 35 PostScript-Basisschriften mit LaTeX. `PSNFSS' ist
Bestandteil jedes LaTeX-Systems.

Times:
Das Paket `mathptmx' deklariert `Times' als Grundschrift und lädt
dazu passende Mathematikschriften, die aus verschiedenen frei
verfügbaren Fonts (z.B. `Symbol') zusammengesetzt sind.

Palatino:
Die Pakete `mathpazo' und `mathpple' legen `Palatino' als
Grundschrift fest und laden dazu passende Mathematikschriften, die
aus frei verfügbaren Fonts zusammengesetzt sind. Im Wesentlichen
unterscheiden sich die Pakete durch das Aussehen der griechischen
Buchstaben und einiger mathematischer Symbole; das ältere
Paket`mathpple' greift dafür vor allem auf (modifizierte)
Euler-Fonts zurück, während `mathpazo' ein neu entworfenes
mathematisches Alphabet `Pazo' verwendet.

Helvetica:
Das Paket `helvet' legt `Helvetica' als serifenlose Schrift fest.

Courier:
Das Paket `courier' legt `Courier' als Schreibmaschinenschrift
fest.

ZapfDingbats
und andere Symbolschriften werden vom Paket `pifont' unterstützt.

Weitere Pakete unterstützen die Schriftfamilien `NewCenturySchoolbook',
`Bookman', `AvantGarde' und `ZapfChancery'. PSNFSS unterstützt auch die
Verwendung der Schriftfamilien `Bitstream Charter' und `Adobe Utopia'.
Sie gehören nicht zu den Base35-Fonts, sind aber kostenlos verfügbar und
sollten standardmäßig Bestandteil jedes LaTeX-Systems sein.
Siehe die Dokumentation zu PSNFSS (`Using common PostScript fonts with
LaTeX').

psnfss: CTAN: macros/latex/required/psnfss


10.2.2 Wie kann ich ein ganzes Dokument in serifenloser Schrift (z.B.
Helvetica) setzen?

Die Anweisung

\renewcommand{\familydefault}{\sfdefault}

in der Präambel legt serifenlose Schrift als Grundschrift für das
gesamte Dokument fest; das ist diejenige Schriftfamilie, die sonst mit
der Anweisung `\sffamily' gewählt würde. Per Voreinstellung ist das
`CM-Sans'. Möchte man diese gegen `Helvetica' austauschen, ist
zusätzlich das Paket `helvet' (siehe Frage 10.2.1) zu laden:

\renewcommand{\familydefault}{\sfdefault}
\usepackage{helvet}

Beachte, dass in beiden Fällen LaTeXs Mathematikschriften _nicht_
geändert werden! Die für den Mathematiksatz voreingestellten Schriften
der CM-Familie harmonieren jedoch nur schlecht mit `CM-Sans' und
überhaupt nicht mit `Helvetica', so dass die genannten Lösungen
untauglich sind, falls auch mathematische Formeln zu setzen sind.
Es gibt überhaupt nur zwei serifenlose Schriftfamilien, die für TeX
geeignete Mathematikschriften (inkl. der AmS-Symbole) enthalten. Beide
werden zusammen mit Makropaketen für die Verwendung mit LaTeX verteilt:

CM-Bright:
Eine aus den CM-Fonts abgeleitete Schriftfamilie; heller und
weniger ``aufdringlich'' als `CM-Sans'. Im Metafont-Format sind
diese Fonts frei erhältlich und in manchen TeX-Systemen bereits
enthalten (Paket `cmbright'); im Type-1-Format (PostScript) sind
sie kommerziell über die Fa. MicroPress Inc. erhältlich.

HV-Math:
Eine Helvetica-`Clone', mit erweitertem Zeichensatz und
Mathematikschriften; im Type-1-Format von MicroPress Inc.
erhältlich.

Die Schriftfamilie `Arial' ist lediglich eine Nachahmung der
`Helvetica', mit geringen Unterschieden bei den Zeichenformen. Sie wird
von vielen Programmen als Ersatz für die echte Helvetica verwendet, z.T.
ohne dass dies vom Anwender zu beeinflussen ist. Mit TeX kann und sollte
man stets `Helvetica' oder `HV-Math' verwenden, siehe oben!

CM-Bright: CTAN: fonts/cmbright/
http://www.micropress-inc.com/fonts/
HV-Math: http://www.micropress-inc.com/fonts/


10.2.3 Welche anderen als die CM-Schriften sind mit LaTeX ohne großen
Aufwand verwendbar?

Vergleichsweise problemlos lassen sich mit LaTeX solche Schriften
einsetzen, die komplett mit allen nötigen TeX-spezifischen Metriken und
Makrodateien verteilt werden (bzw. in üblichen TeX-Distributionen
vorhanden sind). Idealerweise sollten außerdem dazu passende
Mathematikschriften vorhanden sein.

Schriftfamilien mit Mathematikfonts


Times:
Siehe Frage 10.2.1. Neben den vom Paket `mathptmx' verwendeten
Mathematikschriften gibt es auch kommerzielle, die eine deutlich
höhere Qualität aufweisen: `TM-Math' (MicroPress, enthält auch
zusätzliche Textsymbole und die AmS-Symbolfonts), `MathTime' und
`MathTimePro' (Y&Y).

Palatino:
Siehe Frage 10.2.1. Neben den von dem Paketen `mathpple' und
`mathpazo' verwendeten Mathematikschriften gibt es noch die
kommerziellen `PA-Math'-Fonts (MicroPress) mit deutlich besserer
Qualität und zusätzlichen Textsymbolen.

LucidaBright:
Eine umfangreiche Schrift-`Sippe', bestehend aus Roman-,
Sansserif- und Schreibmaschinen-Schriften, zahlreichen Sonder- und
Zierschriften und allen Mathematikfonts für Verwendung mit
plainTeX oder LaTeX, einschl. der AmS-Symbole. Nur im
Type-1-Format. Kommerziell erhältlich bei Y&Y.

Concrete:
Eine serifenbetonte Antiqua-Schrift; die Grundschrift von Donald
Knuths Buch `Concrete Mathematics'; aus der CM-Familie abgeleitet.
Enthält neben Textfonts auch alle Mathematikschriften für (La)TeX
inkl. der AmS-Symbole. Im Metafont-Format kostenlos und
Bestandteil der meisten TeX-Systeme; im Type-1-Format von
MicroPress vertrieben. LaTeX-Paket: `ccfonts'

CM-Bright:
siehe Frage 10.2.2.

Helvetica/HV-Math:
siehe Frage 10.2.2.

BA-Math:
Eine Antiqua-Schrift im Stil der `Baskerville', mit
Mathematikschriften für LaTeX; Type-1-Format. Erhältlich bei
MicroPress.

IF-Math:
Eine Tekton-`Clone' mit Mathematikschriften für LaTeX;
Type-1-Format. Erhältlich bei MicroPress.


Schriftfamilien ohne Mathematikfonts


AvantGarde, Bookman, Charter, Helvetica, NewCenturySchoolbook, Utopia:
Die Verwendung dieser Schriftfamilien wird durch die Pakete des
PSNFSS-Bündels unterstützt, siehe Frage 10.2.1.

LucidaBrightSO:
Die wichtigsten Textschriften der LucidaBright-Familie (_nicht_
die Mathematikschriften!) sind auch als Bestandteil von
`StarOffice' 5.2 verfügbar. Im Gegensatz zur Variante von Y&Y
(siehe oben) enthalten sie neben den lateinischen auch kyrillische
Zeichensätze und sind kostenlos erhältlich.

Pandora:
Frei verfügbare, speziell für die Verwendung mit (La)TeX
entworfene Schriftfamilie mit Roman-, Sansserif- und
Schreibmaschinen-Schriften. Etwas auffällig und verspielt. Nur mit
OT1-Zeichensatz, nur im Metafont-Format.

Malvern:
Frei verfügbare, speziell für TeX entworfene Familie von
serifenlosen Schriften. Nur mit OT1- und T1-Zeichensatz verfügbar,
keine TS1-Kodierung; nur im Metafont-Format.

Litaraturnaya:
Schriftfamilie mit lateinischen und kyrillischen Zeichensätzen.
Nur Type-1-Format. Kostenlos erhältlich.


Generische Mathematikfonts


Die Mathematikschriften TM-Math, MathTime, MathTimePro
(siehe oben) wurden ursprünglich für die Verwendung mit der
`Times' entworfen, lassen sich aber auch mit ähnlichen
Schriftfamilien verwenden; dies wird auch von den dazu gehörenden
Makropaketen unterstützt.

LucidaNewMath
Die zu LucidaBright (siehe oben) gehörenden Mathematikschriften
lassen sich auch mit anderen Schriftfamilien kombinieren. Ein
entsprechendes Makropaket `lucbmath' wird zusammen mit den
Schriften ausgeliefert.

Die mathematischen Euler-Fonts
wurden ursprünglich für die Verwendung mit der Schriftfamilie
Concrete entworfen (die inzwischen eigene Mathematikfonts bekommen
hat).
Die Euler-Fonts lassen sich sehr gut auch mit ganz anderen
Textschriften als Concrete kombinieren. Sie passen insbesondere
gut zu verschiedenen Renaissance-Antiquas (z.B. Garamond, Sabon,
Minion, Palatino). Dies wird durch das neuere Paket `eulervm' und
dazu gehörende virtuelle Fonts unterstützt.
Die LaTeX-Pakete `euler' und `beton' stellten eine ad-hoc-Lösung
für die Kombination Concrete/Euler dar, die die Typografie vom
Donald Knuths Buch `Concrete Mathematics' in LaTeX nachbildet; sie
sind veraltet und sollten nicht mehr verwendet werden.


MicroPress: http://www.micropress-inc.com/fonts/
Y&Y: http://www.yandy.com/
Concrete: CTAN: fonts/concrete/
CTAN: fonts/ecc/
CTAN: fonts/concmath/
Pandora: CTAN: fonts/pandora/
Anpassungen zu
LucidaBright aus ftp://ftp.ftp.vsu.ru/pub/tex/font-packs/lucidaso/
StarOffice:
Literaturnaya: ftp://ftp.vsu.ru/pub/tex/font-packs/literat/
eulervm: CTAN: fonts/eulervm/


10.2.4 Wo finde ich TeX-Anpassungen für handelsübliche Type-1-Fonts?

Außerhalb der Welt von TeX existiert ein riesiges Angebot an
digitalisierten Schriften. Um sie auch mit (La)TeX verwenden zu können
benötigt man zusätzlich zu den eigentlichen Fonts TeX-spezifische
Metrik-, Font-Map- und .fd-Dateien. Falls man diese nicht selbst
erstellen kann oder will (siehe Frage 9.2.2), kann man auf vorgefertigte
Anpassungen zurückgreifen.

psfonts: CTAN: fonts/psfonts
(z.T. veraltet und nur mangelhaft dokumentiert)
Walter Schmidt: Schriften für TeX: http://home.vr-web.de/was/fonts.html


10.3 Sonderschriften


10.3.1 Gibt es eine Schönschrift/Handschrift?

Mit `calligra' gibt es eine kalligraphische Schrift (nur im
Metafont-Format), eine schön ausgeführte Schmuckschrift. Eine weitere
Schönschrift (ebenfalls im Metafont-Format) ist die `twcal', die
ursprünglich auf der vereinfachten Ausgangsschrift `va' basiert, jedoch
durch viele Änderungen und Ligaturen weichere, durchgezogene Übergänge
erhalten hat. Mit den Paketen `calligra' und `twcal' gibt es
LaTeX-Anpassungen für beide gleichnamigen Schriften.
Zu den PostScript-Standardfonts gehört der `normale' Schnitt der Schrift
`ZapfChancery'. Metriken und Makrodateien dafür gehören zum
PSNFSS-Bündel, siehe Frage 10.2.1.
Im Type-1-Format ist die Schrift `BrushScriptX' kostenlos verfügbar. Sie
ähnelt der kommerziellen Schrift BrushScript von Adobe. Zusammen mit dem
Font wird ein passendes Makropaket verteilt.
Ebenfalls im Type-1-Format ist die Schrift `Augie' als Freeware
erhältlich, zusammen mit den nötigen Anpassungen zur Verwendung mit TeX;
sie ist aus einer typischen amerikanischen Schülerhandschrift
abgeleitet.

calligra: CTAN: fonts/calligra/
twcal: CTAN: fonts/twcal/
(METAFONT-Quellen und Paket für LaTeX 2.09)
CTAN: macros/latex/contrib/other/gene/fundus/
(Paket für LaTeX)
BrushScriptX: CTAN: fonts/brushscr/
Augie: CTAN: fonts/augie/


10.3.2 Ich suche eine Sütterlin, Fraktur, Schwabacher, Gotische Schrift.

Yannis Haralambous hat einen Satz dieser altdeutschen Schriften auf der
Tagung EuroTeX'91 in Cork/Irland vorgestellt. Neben den reinen
Brotschriften hat er auch noch mit der Schrift `yinit' große Initialen
als Schmuckschrift hinzugefügt. Die Einbindung dieser Schriften ist für
LaTeX2e im Paket `oldgerm', das Bestandteil von `mfnfss' ist, enthalten.
Mit dem Paket `yfonts' existiert eine Alternative, die mit german.sty
funktioniert und diese Schriften trotz ihrer unkonventionellen Kodierung
in LaTeX2e einbindet; ein Makro ermöglicht es, einen Absatz mit einer
eingezogenen Zierinitiale zu schmücken.
Zu der Sütterlin-Schrift `suet14' und ihrer schräggestellten Variante
`schwell' wurde in der Newsgroup de.comp.tex (dem damaligen Vorgänger
von `de.comp.text.tex') angemerkt: ``Die Fonts sehen wirklich klasse
aus. Allerdings hat das kleine `a' keinen Kringel (Schleifchen) rechts
oben, was es nach Brockhaus und alten Schulunterlagen haben sollte. Auch
das `k' scheint etwas abzuweichen.''

Y.H.: CTAN: fonts/gothic/yfrak/
CTAN: fonts/gothic/yswab/
CTAN: fonts/gothic/ygoth/
CTAN: fonts/gothic/yinit/
mfnfss: CTAN: macros/latex/contrib/supported/mfnfss
yfonts: CTAN: macros/latex/contrib/supported/yfonts
cmfrak: CTAN: fonts/gothic/cmfrak/
sueterlin/schwell: CTAN: fonts/gothic/sueterlin/


10.3.3 Gibt es die lateinische bzw. die vereinfachte Ausgangsschrift,
mit der man das Schreiben in der ersten Klasse begonnen hat?


la: CTAN: fonts/la/
va: CTAN: fonts/va/


10.3.4 Gibt es eine Schrift mit Mediävalziffern/Minuskelziffern? Wie
kann ich alle Zahlen in einem Dokument mit Mediävalziffern setzen?

Mediävalziffern erhält man in Plain-TeX durch \oldstyle{1234567890}, in
LaTeX mit \oldstylenums{1234567890}, da TeXs Math-Italic-Schriften diese
Ziffernform bereits enthalten.
Will man alle Zahlen in einem Dokument in Mediävalziffern ausgeben, ohne
diese explizit mit `\oldstyle' bzw. `\oldstylenums' auszeichnen zu
müssen, so benötigt man spezielle Text-Fonts, in denen die meist
üblichen Versalziffern durch Mediävalziffern ersetzt wurden. Dies ist
z.B. in den ECO-Schriften der Fall, die auf den EC-Schriften basieren
und die als ``virtuelle Schriften'' die Ziffernformen ersetzen.

ECO-Fonts: CTAN: fonts/eco/


--- DE-TeX-FAQ Ende Teil 10 ---

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Bernd Raichle, Rolf Niepraschk und Thomas Hafner


Version 71 vom Mai 2002

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11 Tools und Utilities


11.1 Tools zur Manipulation von dvi-Dateien (+)


11.1.1 Ich möchte durch doppelseitigen Druck und entsprechende Faltung
eine Broschüre in DIN A5 mit Hilfe von DIN A4-Bögen erstellen. (*)

Mit `dvidvi' oder `dvibook' lassen sich die Seiten in einer dvi-Datei so
umordnen, daß auf einem Papierbogen die entsprechenden Seiten
doppelseitig gedruckt werden können. Neben diesen
dvi-Manipulationsprogrammen können auch einige dvi-Gerätetreiber die
Seiten so gedreht und sortiert ausgeben, daß man diese zu einer
Broschüre bzw. die einzelnen Bogenpäckchen zu einem dickeren Buch binden
kann. Beispiele für solche Treiber sind `dvidrv' (emTeX-Paket, OS/2 und
MS-DOS) `dvi_dot' (MultiTeX-Paket, Atari ST), DVI 3.xx (Atari ST).
Hilfreich ist hierbei neben der Fähigkeit, die Seiten entsprechend
anzuordnen, daß man die Signaturgröße, d.h. die Größe eines Heftchens,
über einen Parameter angeben kann (Bsp: `section-count' bei den
emTeX-Treibern). Verwendet man PostScript, so kann man mit `psbook' (aus
den PostScript-Utilities) statt der Seiten in der dvi-Datei auch die
Seiten in der aus der dvi-Datei erzeugten PostScript-Datei umordnen.
Dabei sollte man darauf achten, daß die PostScript-Dateien sogenannte
`strukturierte Kommentare' enthalten, da `psbook', andere
PostScript-Utilities und beispielsweise auch `ghostview' diese
Kommentare benötigen, um den Vorspann und die einzelnen Seiten
voneinander trennen zu können. In `dvips' darf man die Option -N (`No
structured comments') daher _nicht_ verwenden!
Lösungsbeispiel mit `dvidvi' und `dvips':

# Vorderseiten:
dvidvi -m '4:-1,2(148.5mm,0mm)' datei.dvi tmp1.dvi
dvips -t landscape tmp1.dvi
#
# Rueckseiten:
dvidvi -m '4:-3,0(148.5mm,0mm)' datei.dvi tmp2.dvi
dvips -t landscape tmp2.dvi
#
# danach zuerst die Vorderseiten in `tmp1.ps' ausdrucken, diese in
# den Drucker so einlegen, dass die letzte Vorderseite zuerst
# eingezogen wird, und dann die Rueckseiten in `tmp2.ps' ausdrucken.

Lösungsbeispiel mit `psbook', `pstops' und `dvips':
Damit `dvips' auch weiterverarbeitbare PostScript-Seiten im
DIN A5-Format erzeugen kann, muß in die `dvips'-Konfigurationsdatei
``config.ps'' noch folgender Eintrag hinzugefügt werden:

@ A5 148.5mm 210mm
@+ %%PaperSize: A5
@+ ! %%DocumentPaperSizes: A5

Anschließend können die folgenden Anweisungen abgesetzt werden:

# Ausgabe im Hochformat in DIN A5
dvips -t a5 -o tmp.ps datei.dvi

und nach dem Erzeugen der A5-großen Seiten anschließend

# Sortieren der Seiten der PS-Datei, Signaturgroesse: je 16 Seiten
# ergibt 4 Boegen (doppelseitig und gefaltet)
psbook -s16 tmp.ps tmp-sorted.ps
# Zusammenfassen von 4 Seiten auf ein DIN A4-Blatt
pstops '4:0L(21cm,0)+1L(21cm,14.85cm),2R(0,29.7cm)+3R(0,14.85cm)' \
tmp-sorted.ps datei.ps

Die Veränderung von ``config.ps'' und die Option -t a5 beim Aufruf von
`dvips' kann entfallen, wenn das Programm `psresize' verwendet wird:

# Ausgabe im Hochformat (in DIN A5)
dvips -o tmp-in.ps datei.dvi
# Korrigiere Papiergroessenangabe von A4 auf A5
psresize -Pa4 -pa5 tmp-in.ps tmp.ps

Man beachte, daß unter manchen Betriebssystemen die Hochkommata
entfallen oder durch doppelte Hochkommata ersetzt werden müssen. Der
Backslash am Ende der letzten Anweisung zeigt an, daß diese und die
nachfolgende Zeile zusammengehören!

dvidvi: CTAN: dviware/dvidvi/
dvibook: CTAN: dviware/dvibook/
psbook: CTAN: support/psutils/
psresize: CTAN: support/psutils/
(unterhalb von CTAN: systems findet man Binaries dieser Programme für
verschiedene Systeme)
Print Output as Booklet: http://www.lyx.org/help/PS/ps.php#booklet


11.1.2 Ich möchte aus einer bereits fertigen, jedoch für DIN A4
formatierte Broschüre durch Verkleinerung, doppelseitigen Druck und
entsprechende Faltung eine Broschüre in DIN A5 erstellen.

In Frage 11.1.1 wurden bereits entsprechende Programme vorgestellt, mit
denen die Manipulationen durchgeführt werden können. Im Unterschied zu
der dort vorgestellten Lösung sind nun die Seiten zusätzlich von DIN A4
auf DIN A5 zu verkleinern. Diese Skalierung ist typographisch nicht
empfehlenswert; eine Layout-Änderung und Neuformatierung der Vorlage auf
DIN A5, um eine Skalierung zu vermeiden, wäre besser.
Lösungsbeispiel mit `dvidvi' und `dvips':

# Vorderseiten:
dvidvi -m '4:-1,2(148.5mm,0mm)' datei.dvi tmp1.dvi
dvips -t landscape -x 707 tmp1.dvi
#
# Rueckseiten:
dvidvi -m '4:-3,0(148.5mm,0mm)' datei.dvi tmp2.dvi
dvips -t landscape -x 707 tmp2.dvi
#
# danach zuerst die Vorderseiten in `tmp1.ps' ausdrucken, diese in
# den Drucker so einlegen, dass die letzte Vorderseite zuerst
# eingezogen wird, und dann die Rueckseiten in `tmp2.ps' ausdrucken.

Lösungsbeispiel mit `psbook', `pstops' und `dvips':

# Ausgabe im Querformat und auf DIN A5 (= 1/sqrt{2}) verkleinert
dvips -t landscape -x 707 -o tmp.ps datei.dvi
# Sortieren der Seiten der PS-Datei, Signaturgroesse: je 16 Seiten
# ergibt 4 Boegen (doppelseitig und gefaltet)
psbook -s16 tmp.ps tmp-sorted.ps
# Zusammenfassen auf eine DIN A4-Seite
pstops '2:0(.744cm,.744cm)+1(.744cm,-14.106cm)' tmp-sorted.ps datei.ps

Man beachte, daß unter manchen Betriebssystemen die Hochkommata
entfallen oder durch doppelte Hochkommata ersetzt werden müssen.

11.1.3 Wenn ich A5-Seiten auf A4-Bögen anordne, warum erscheint das
Ergebnis immer stark verschoben? (+)

In Frage 11.1.1 und Frage 11.1.2 wurde bereits vorgestellt, wie
normalerweise eine Broschüre in DIN A5 erstellt werden kann. Dabei kann
jedoch das Problem auftreten, dass das Ergebnis stark verschoben ist und
deshalb nicht auf einen Papierbogen passt. Dieser Effekt tritt auf, wenn
durch ein Paket das Papersize-Special in die DVI-Datei geschrieben wird.
Dies geschieht beispielsweise beim Paket `geometry' bei Verwendung der
Option `dvips' oder beim Paket `typearea' aus dem KOMA-Script-Paket bei
Verwendung der Option `dvips' oder der Option `pagesize'.
Die Lösung für das Problem ist in diesem Fall ganz einfach. Verzichten
Sie auf die entsprechende Option und gehen Sie dann wie in den Antworten
beschrieben vor.
Wenn Sie eine DVI-Datei erhalten und feststellen wollen, ob ein
entsprechendes Special enthalten ist, können Sie das mit Hilfe des
Programms `dvitype' erreichen. Gibt `dvitype' unmittelbar nach der Zeile

<nn>: begin of page1

eine Zeile

<nn>: xxx 'papersize=597.50793pt,845.04694pt'

aus, dann ist ein solches Special enthalten und das Problem wird
auftreten. <nn> ist dabei ein Zahlwert, der von Datei zu Datei
unterschiedlich sein kann. Obige Werte hinter ``papersize='' sind
natürlich vom eingestellten Papierformat abhängig.

KOMA-Script: CTAN: macros/latex/contrib/supported/koma-script/
geometry: CTAN: macros/latex/contrib/supported/geometry/


11.1.4 Wie kann ich bei doppelseitigem Druck jede zweite Seite umgedreht
drucken lassen?

Doppelseitige Drucker geben die zweite Seite meist über die längere
Kante gewendet aus, so daß hintere Seite eines Papierblattes ``falsch
herum'' gedruckt wird. Mit einem PostScript-fähigen Drucker und dem
Programm `pstops' (aus den PostScript-Utilities) kann dies problemlos
korrigiert werden, indem jede zweite Seite mit der Option `U'
(upside-down) auf den Kopf gestellt wird:

pstops '2:0,1U(21cm,29.7cm)' datei.ps datei-2r.ps

Will man wie in Frage 11.1.1 oder Frage 11.1.2 Broschüren erstellen,
sind die dort gezeigten Verfahren durchzuführen. Anschließend ist dann
obige Zeile auf das Ergebnis anzuwenden.

pstops: CTAN: support/psutils/


11.1.5 Ist es möglich, zwei dvi-Dateien zu einer zusammenzumontieren?
Kann ich einzelne Seiten aus einer dvi-Datei in eine dvi-Datei
schreiben?

`dviconcat', das im `dvibook'-Paket enthalten ist, hängt dvi-Dateien
aneinander. Mit `dviselect' aus demselben Paket kann man einzelne Seiten
bzw. Folgen von Seiten aus einer dvi-Datei extrahieren.

dvibook: CTAN: dviware/dvibook/


11.1.6 Eine vorhandene PostScript-Datei enthält Grafiken, die ich für
einen anderen Zweck wiederverwenden will. Was kann ich tun?

Das Programm `psrip' kann in vielen Fällen enthaltene EPS-Grafiken aus
einer PostScript-Datei extrahieren.

psrip: CTAN: support/psrip/


11.2 Syntax-Checker


11.2.1 Ich möchte ein LaTeX-Dokument möglichst schnell auf Fehler
überprüfen.

In LaTeX gibt es das Paket `syntonly', das durch die Anweisung
`\syntaxonly' in der Dokumentpräambel einige LaTeX-Interna so
umdefiniert, daß kein oder nur spärlich dvi-Code erzeugt und so der
Übersetzungslauf beschleunigt wird. Dabei werden weiterhin die meisten
Fehler, insbesonders syntaktische, von TeX gemeldet. Jedoch können auch
weitere Fehler gemeldet werden, wenn Makros von den intern jetzt nicht
mehr erzeugten Strukturen abhängen. `syntonly' benötigt die tfm-Datei
für den Font `dummy'.

syntonly: CTAN: macros/latex/base/
dummy: CTAN: fonts/amsfonts/sources/dummy.mf
CTAN: fonts/amsfonts/tfm/dummy.tfm


11.2.2 Gibt es auch noch Syntax-Checker, die schneller sind?

Externe Syntax-Checker, wie `lacheck', `ChkTeX' oder `texchk', sind
schneller, jedoch kann es vorkommen, daß sie z.B. bei
`verbatim'-ähnlichen Umgebungen sehr viele Fehler melden, obwohl keine
existieren. Meist ignorieren diese Programme auch \input- und
\include-Anweisungen, so daß die einzelnen Dokumentdateien separat
getestet werden müssen. Sie sind jedoch schnell und ideal zum Finden von
Fehlern durch inkorrekte Schachtelung von Gruppen/Umgebungen.

lacheck: CTAN: support/lacheck/
C/lex-Source von `lacheck' (war früher im AucTeX-Paket
enthalten).
ChkTeX: CTAN: support/chktex/
Sources und Binaries für verschiedene Architekturen.
texchk: CTAN: obsolete/systems/msdos/4alltex/disk05/texcheck.zip
Binary ist im emTeX- und damit auch im 4allTeX-Paket
enthalten.


11.3 Dokument-Konverter von bzw. in das (La)TeX-Markup-Format (*)


11.3.1 Ich habe ein Dokument für XYZ vorliegen und möchte es in (La)TeX
umwandeln. Gibt es ein Konvertierungsprogramm?

Für relativ viele Dokumentformate gibt es Programme, die diese in eine
(La)TeX-Eingabedatei mit entsprechendem Markup umwandeln. Leider können
die meisten dieser Programme nur eine a) unvollständige Konvertierung
durchführen, b) ein (La)TeX-Dokument mit schlechtem Markup erzeugen oder
c) brechen mit Fehlern ab oder stürzen im schlimmsten Fall ab. Dies
liegt an unterschiedlichen Gründen, wie z.B. daran, daß die
Markup-Möglichkeiten des anderen Programms nicht mächtig genug sind oder
daß das Dateiformat nicht offiziell dokumentiert vorliegt und daher nur
unvollständig und fehlerhaft `re-engineered' wurde. Es ist daher besser,
wenn Sie nicht allzu viel von diesen Konvertierungsprogrammen erwarten
und sich darauf einstellen, daß Sie noch nacharbeiten müssen.
Konvertierungsprogramme, die (La)TeX-Dokumente erzeugen, existieren für
Word, WordPerfect, RTF, SGML, HTML, troff, Scribe u.v.m.

11.3.2 Ich habe ein (La)TeX-Dokument vorliegen und möchte es in eine
Form für XYZ umwandeln. Gibt es ein Konvertierungsprogramm?

Es existieren relativ viele Konvertierungsprogramme, um ein
LaTeX-Dokument in eine Form zu wandeln, um das Dokument oder Teile
daraus in anderen Programmen weiterzuverwenden. Auch hier muß man mehr
oder weniger Abstriche machen, wenn ein Dokument a) nicht strukturiert
eingegeben und konsistent mit LaTeX-Markup versehen wurde, b) spezielle
LaTeX-Pakete und -Erweiterungen verwendet, c) mathematische Formeln,
Tabellen und Grafiken mit der `picture'-Umgebung enthält oder d) das
Konvertierungsprogramm spezielle Markup-Deklarationen benötigt. Sie
müssen daher auch hier entweder das entstandene Ergebnis nachbearbeiten
oder ihr LaTeX-Dokument vorher entsprechend anpassen.
Konvertierungsprogramme, die aus (La)TeX-Dokumenten ein anderes Format
erzeugen, existieren für RTF (Word/WordPerfect), gewöhnlichen
ASCII-Text, HTML, Portable Document Format (PDF) von Adobe u.v.m..

11.3.3 Konvertierungsprogramme für MS Word (for Windows), WordPerfect
(for Windows), allgemein für `Rich Text Format' (RTF) sowie für weitere
Formate? (*)

LaTeX zwingt den Autor, sein Dokument in strukturierter Form einzugeben,
während Textverarbeitungsprogramme wie Word und WordPerfect auch die
unstrukturierte Eingabe eines Dokuments erlauben, was leider auch die
meisten Autoren tun. Daher ist es nur sehr schwer und mit viel Aufwand
möglich, ein unstrukturiertes Dokument automatisch in eine strukturierte
LaTeX-Eingabe umzusetzen. Für die Textverarbeitungsprogramme existieren
jedoch auch sogenannte Dokumentvorlagen. Werden vom Autor eines
Dokuments die zusätzlichen Strukturierungsmöglichkeiten einer solchen
Dokumentvorlage `sauber' und konsistent verwendet, ist eine automatische
Umsetzung in eine klar strukturierte LaTeX-Eingabedatei über einen
`internen' Konverter (z.B. durch Makros des Textverarbeitungsprogrammes)
möglich.
Eine Übersicht über eine Vielzahl von Konvertierungsprogrammen zwischen
(La)TeX-Dokumenten und RTF-/Word/WP-Dokumenten hat Wilfried Hennings in
seiner FAQ unter
http://www.tug.org/utilities/texconv/
veröffentlicht, die man auch unter
CTAN: help/wp-conv/
finden kann. Im folgenden sind diese Programme daher nur knapp
aufgezählt.

RTF/Word/WordPerfect => LaTeX (nichtkommerziell):

* RTF (Word/WordPerfect) => LaTeX:

o rtf2TeX CTAN: support/rtf2tex/
o rtf2LaTeX http://members.home.net/setlur/rtf2latex2e/,
CTAN: support/rtf2latex/
o rtfLaTeX CTAN: support/rtflatex/
o w2latex CTAN: support/w2latex/
o wvLaTeX http://wvware.sourceforge.net/
o GNU UnRTF http://www.geocities.com/tuorfa/unrtf.html

* WinWord 2.0 und 6.0 => LaTeX:

o WINW2LTX CTAN: support/winw2ltx/ (Dokumentvorlagen, interner
Konverter!)

* WordPerfect => LaTeX:

o WP2LaTeX CTAN: support/wp2latex/
o TeXPerfect CTAN: support/texperf/
o WP2x

* Word => LaTeX:

o word_tex CTAN: support/word_tex/ (Dokumentvorlagen, interner
Konverter!)
o WORD2TeX http://www.word2tex.com/, CTAN: support/word2tex/
o WD2LaTeX
o CATDOC CTAN: support/catdoc/
o Word2x CTAN: tools/word2x
o W2T http://www.fi.muni.cz/~nygryn/w2t/

* Word => HTML:

o wvHtml http://wvware.sourceforge.net/
o GNU UnRTF http://www.geocities.com/tuorfa/unrtf.html

* Word => Text/PostScript:

o AntiWord http://www.winfield.demon.nl/index.html
o wvText http://wvware.sourceforge.net/

RTF/Word/WordPerfect => LaTeX (kommerziell):

* Word/WordPerfect => (La)TeX:

o ``Publishing Companion'' von K-Talk Communications Inc.
URL: http://www.ktalk.com

* RTF => LaTeX:

o Scientific Word/Scientific WorkPlace (enthält RTF inkl. math
=> LaTeX) von TCI Software Research

* Math => Plain-TeX:

o MathType Formeleditor von Design Science
URL: http://www.mathtype.com/mathtype/

Excel-Tabellen => LaTeX (nichtkommerziell):

* Excel2Latex
http://www.jam-software.com/software.html
CTAN: support/excel2latex
* xl2Latex
CTAN: support/xl2latex/
* Tabular
http://www.hsh.no/~ag/tabular/ (nicht mehr erreichbar)


LaTeX => RTF/Word/WordPerfect (nichtkommerziell):

* LaTeX => RTF, Windows Help RTF, HTML, wxHelp

o TeX2RTF 1.47 CTAN: support/tex2rtf/
URL: ftp://ftp.aiai.ed.ac.uk/pub/packages/tex2rtf/
http://web.ukonline.co.uk/julian.smart/tex2rtf/

* LaTeX => RTF

o latex2rtf
CTAN: support/latex2rtf/

LaTeX => RTF/Word/WordPerfect (kommerziell):

* TeX/LaTeX => WordPerfect/Word

o TexPort
URL: http://www.ktalk.com
o tex2doc
URL:
http://webplanet.lion.cc/jupiter/320094/software/Tex2doc.html

LaTeX => Framemaker (nicht kommerziell):

Framemaker => LaTeX (nicht kommerziell):
URL: http://www.cs.stir.ac.uk/~kjt/software/framemaker/


11.3.4 Konvertierungsprogramme zwischen HTML und LaTeX?

Eine Übersicht über eine Vielzahl von Konvertierungsprogrammen zwischen
(La)TeX- und HTML-Dokumenten hat Günter Partosch in seiner Liste
```Gleichzeitiges' Publizieren in HTML und LaTeX'' unter
http://www.uni-giessen.de/~g029/TeX/converters.html veröffentlicht.

11.3.5 Konvertierungsprogramme von (La)TeX in einfaches Textformat? (*)

Da das Ergebnis eines TeX-Laufs ein druckreifes Dokument darstellt, bei
dem ein gefälliges Aussehen durch unterschiedliche Schriftarten und
-kodierungen u.a. ereicht wird, ist die Reduktion auf das einfache
Textformat nicht so einfach, wie man vielleicht glaubt. Die folgenden
Wege führen zu einem Endergebnis, welches mehr oder weniger die zugrunde
liegende Formatierung erahnen läßt:

* `dvi2tty'
Ein dvi-Treiber, der das Ergebnis auf alphanumerischen Terminals
darstellen oder in eine Datei ausgeben kann.
* `catdvi'
Ein dvi-Treiber, der wie `dvi2tty' Text liefert. Baut auf der
kpathsea-Bibliothek von Web2C auf und läuft damit nur auf
Betriebssystemen, auf denen diese existiert.
* `ps2ascii'
Bestandteil des Programmpaketes `Ghostscript'. Erfordert die vorherige
Wandlung der dvi-Datei nach PostScript.
* `pstotext'
Benutzt ebenfalls Ghostscript zur Wandlung, wobei bessere Ergebnisse
als mit `ps2ascii' erzielt werden.
* `pdftotext'
Bestandteil des Programmpaketes `Xpdf'. Erfordert die vorherige
Erzeugung einer pdf-Datei. Es werden recht gute Ergebnisse erzielt.
* LaTeX => HTML => txt
Vorherige Wandlung der LaTeX-Datei nach HTML (siehe Frage 11.3.4). Die
Wandlung vom HTML- in das Textformat kann mit Hilfe eines Web-Browsers
(z.B. `lynx') oder mit anderen speziellen Konvertierungsprogrammen
geschehen.
Für die DE-TeX-FAQ wird `html2text' zur Wandlung von HTML- in
Textdateien verwendet. Diese Programm liegt im Quellcode vor und die
Formatierung der verschiedenen HTML-Konstrukte läßt sich durch eine
Style-Konfigurationsdatei anpassen. Für DOS existiert mit `htmstrip'
ein ähnliches Programm.


dvi2tty: CTAN: dviware/dvi2tty/
catdvi: http://www.iki.fi/gaia/programs/catdvi/
ps2ascii: CTAN: support/ghostscript/
pstotext: http://www.research.digital.com/SRC/virtualpaper/
pdftotext: CTAN: support/xpdf/
pdftotext/Xpdf: http://www.foolabs.com/xpdf/
html2text: http://userpage.fu-berlin.de/~mbayer/tools/html2text.html
ftp://ftp.ibiblio.org/pub/linux/apps/www/converters/
htmstrip: http://www.erols.com/waynesof/


11.3.6 Wie kann ich Excel-Diagramme, Powerpoint-Zeichnungen oder andere
Windows-Bilder mit LaTeX verwenden? (*)

Adobe stellt für Windows PostScript-Druckertreiber zur Verfügung. Damit
hat man die Möglichkeit, ein Dokument als EPS abzuspeichern, auch wenn
das Windows-Programm keinen EPS-Export vorsieht. Frage 6.4.1 führt aus,
wie man EPS-Bilder in LaTeX-Dokumente einbindet. Sollten die wie oben
angegeben erzeugten EPS-Bilder fehlerhafte Abmessungen aufweisen, so
kann der Tip in Frage 6.4.6 helfen. Weitere Informationen zum
Drucker-Treiber für Windows 95/98 und NT/2000/XP, sowie zu den
Einstellungen des Drucker-Treibers über eine PPD-Datei, gibt es auf dem
Adobe-Web-Server.

Printer Drivers for http://www.adobe.com/support/downloads/pdrvwin.htm
Windows:
Erstellen von
EPS-Grafiken unter CTAN: info/german/grafik/eps_anleitung.html
Windows:


11.4 TeX-Benutzungsoberflächen und Editoren (+)


11.4.1 Emacs: Wie kann ich erreichen, daß für deutsche Texte das
Doublequote nicht durch `` bzw.'' ersetzt wird?

In vielen, wenn auch nicht allen Fällen erkennt AucTeX, eine
empfehlenswerte Erweiterung des Emacs-TeX-Mode, durch die Verwendung des
Pakets `german' in der Dokumentpräambel, daß dieses Verhalten
ausgeschaltet werden soll. Falls nicht, kann man zwei Doublequotes
eingeben, um einen einzelnen Doublequote zu erhalten.
Einfacher ist es, wenn man dieses Verhalten abschaltet oder ändert.
Beispielsweise in dem man in die Startup-Datei ``.emacs'' die Zeilen

(add-hook 'TeX-mode-hook
(function (lambda ()
;;
;; 1. besondere Behandlung fuer dt. Texte (u.a. fuer ")
(TeX-run-style-hooks "german") ;; nur AucTeX
;;
;; 2. gesonderte Behandlung von " ganz abschalten
; (local-set-key "\"" 'self-insert-command)
;;
;; 3. je ein " statt ``...'' einfuegen:
; (setq TeX-open-quote "\"")
; (setq TeX-close-quote "\"")
;;
;; 4. "`..."' statt ``...'' einfuegen:
; (setq TeX-open-quote "\"`")
; (setq TeX-close-quote "\"'")
)))

einfügt und je nach Wunsch eine der vier Varianten auskommentiert läßt.
Ab AucTeX v9.x kann man auch in der Datei ``.emacs'' einfach

(setq TeX-quote-after-quote t)

schreiben, um dieses Verhalten abzuschalten.
Achtung: Für den TeX-Mode der Standard-Emacs-Verteilung muß der Teil
`TeX-' in den Symbolen als `tex-' kleingeschrieben werden. Einige
Erweiterungen funktionieren nur mit AucTeX.

11.4.2 Emacs: Ich will direkt Umlaute verwenden können, jedoch sollten
diese in `\"a' oder `"a' umgewandelt werden, damit ich sie problemlos
weitergeben kann.

Die Emacs-Library-Datei `iso-cvt' wandelt automatisch beim Laden und
Speichern eines Textes die Umlaute von bzw. in die entsprechenden TeX-
bzw. German-Style-Makro-Notation. Folgendes Code-Schnipsel funktioniert
nur mit AucTeX und einer neueren Version der Library-Datei `iso-cvt'.

(require 'iso-cvt)
(add-hook 'LaTeX-mode-hook
(function (lambda ()
;; Setze Anfuehrungszeichen etc. fuer Style german
(TeX-run-style-hooks "german")
;;
;; Lade Buffer und wandle nach ISO Latin-1:
(format-encode-buffer 'plain)
;; Speichere Buffer in "gtex" = german.sty-Notation ("a etc.):
(format-decode-buffer 'gtex))))

Will man das entgegengesetzte Verhalten, soll also Emacs bei Eingabe
eines Umlauts statt des einzelnen Umlautzeichens direkt die aus mehreren
Zeichen bestehende TeX-Makro-Notation erzeugen, so kann man dies durch
Änderung der entsprechenden `Key-Map' erreichen. Beispielsweise durch
folgenden unvollständig gezeigten Code:

(add-hook 'TeX-mode-hook
(function (lambda ()
(local-set-key [228]
(function (lambda () (interactive)
(insert "\"a")
;; oder
; (insert "\\\"a")
)))
;; weitere Zuweisungen mit analogem Aufbau
;; fuer die anderen Umlaute und das scharfe s
)))

Wenn man dies verwendet, wäre es noch ratsam, mit etwas zusätzlichem
Emacs-Lisp-Code beim Löschen eines so erzeugten `Umlautes' nicht nur ein
Zeichen, sondern alle Zeichen des kompletten Makros zu entfernen.
Achtung: Für den TeX-Mode der Standard-Emacs-Verteilung muß statt des
Symbols `TeX-mode-hook' das kleingeschriebene Symbol `tex-mode-hook'
verwendet werden. Einige Erweiterungen funktionieren nur mit AucTeX.

11.4.3 Emacs: Wie kann ich Symbole leichter eingeben oder anschaulicher
bei der Eingabe darstellen? (+)

Das Paket x-symbol zeigt unter XEmacs oder Emacs 21 sehr viele Symbole
in einer Semi-WYSIWYG-Darstellung. Zusätzlich erweitert es die Menüs, so
dass man in diesen nach Symbolen suchen kann.

x-symbol: http://www.fmi.uni-passau.de/~wedler/x-symbol/


11.5 dvi-Treiber - Druckertreiber und Previewer


11.5.1 Wieso zeigt Xdvi das polnische L oder für \sqrt[n]{2} das `n'
nicht an, obwohl es beim Ausdruck auf einem Drucker korrekt vorhanden
ist?

Xdvi sollte in diesem Fall die Warnung ``Note: overstrike characters may
be incorrect.'' ausgeben. Bei Zeichen, die aus mehreren, übereinander
gesetzten Einzelzeichen erzeugt werden, löscht Xdvi zur schnelleren
Ausgabe Teile des bzw. der darunterliegenden Einzelzeichen. In den
Manual-Seiten zu Xdvi findet man dazu mehr im Abschnitt zu den Optionen
`-thorough/-copy'. (Nicht vergessen: Xdvi ist nur ein Previewer für
niedrigstauflösende Ausgabegeräte mit ca. 90-100dpi!)
Mit `xdvi +copy file.dvi' (oder mit `-thorough -nogrey') sollte man das
`n' in obiger Wurzel erhalten, ohne diese Optionen erscheint nur die
Wurzel. Die gleiche Wirkung erreicht man mit dem Eintrag `XDvi*thorough:
true' in der Datei `XDvi' (X-Resource-Datei). Diese Datei befindet sich
bei der teTeX-Distribution im Verzeichnis ``.../texmf/xdvi/'' bzw. sonst
in ``.../lib/X11/app-defaults/''.

11.5.2 Benutze ich Ghostscript 4.0 zur Anzeige von PostScript-Grafiken
in Xdvi erhalte ich den Fehler `/undefinedfilename in --file--'.
Abhilfe?

Dies ist ein inzwischen gut bekannter Fehler. Die momentan einfachste
Abhilfe besteht darin, mindestens Version 4.03 oder neuer zu benutzen.
Ist dies nicht möglich, kann man in der Zwischenzeit an die
Ghostscript-Datei `gs_init.ps' die Zeile

$error /newerror false put

anhängen. In kurzer Zeit dürfte auch eine neue xdvi-Version erscheinen
(bzw. ist schon erschienen), die diesen Fehler beseitigt.

11.5.3 Wieso weisen Satzbelichter meine mit `dvips' oder den `psutils'
erzeugten PostScript-Dateien mit der Meldung zurück, daß diese kein
korrektes PostScript konform zu DSC 3.0 wären?

Kommentare in einer PostScript-Datei sollen den Konventionen für
`Structured Comments', den sogenannten `Document Structuring
Conventions' (DSC), genügen. Ältere Versionen von `dvips' und den
Programmen `pstops', `psbook', `psselect' etc. der PostScript-Utilities
erzeugen jedoch beispielsweise einen nicht ganz korrekten Kommentar für
`%%Pages:'. Hier darf nur _eine_ einzige Zahl folgen, die die Seitenzahl
angibt. Ältere Versionen von `dvips' und der PostScript-Utilities geben
jedoch noch eine zweite Zahl aus, so daß Software, die den `Document
Structuring Conventions' Version 3.0 strikt folgt, solche
PostScript-Dateien, die mit

%!PS-Adobe-3.0

beginnen, als fehlerhaft zurückweist.

11.5.4 Wie kann ich mein Dokument so nach PostScript wandeln, daß alle
Seiten gespiegelt erzeugt werden?

Durch die Option -h kann man mit `dvips' noch zusätzlichen
PostScript-Code in einer sogenannten Header-Datei hinzuladen. Zum
Spiegeln sämtlicher Seiten existiert die Header-Datei ``mirr.hd'', die
man durch

dvips -h mirr.hd document.dvi

hinzuladen kann. Eine weitere in größerem Maße treiberunabhängige
Möglichkeit, da auf den Paketen `graphics' und `color' basierend, bietet
das LaTeX-Paket `crop'. Neben der Spiegelung von Seiten mit der
Paketoption `mirror' können diese mit der Option `invert' auch
invertiert, also weiß auf schwarz, ausgegeben werden.

mirr.hd: CTAN: macros/generic/TeX-PS/mirr.hd
crop: CTAN: macros/latex/contrib/supported/crop/


11.5.5 Was kann ich tun, wenn mein Drucker Teile meines Dokuments, die
sich weit am unteren Blattrand befinden, nicht druckt?

Zuerst ist zu prüfen, ob möglicherweise ein falsches Papierformat
eingestellt ist. Der Druck vom Ergebnis des folgenden LaTeX-Aufrufs

latex testpage

ist ein guter Test, um falsche Druckereinstellungen herauszufinden.
Fällt dieser Test zufriedenstellend aus, kann versucht werden, das
Problem dadurch zu lösen, daß die betreffenden Seiten kopfstehend an den
Drucker geschickt werden. Mit den beiden folgenden Verfahren kann man
kopfstehende Seiten unter Verwendung von PostScript erzeugen.

pstops "U(210mm,297mm)" original.ps kopfstehend.ps

oder im LaTeX-Dokument

\usepackage[rotate]{crop}[2000/02/02]


pstops: CTAN: support/psutils
crop: CTAN: macros/latex/contrib/supported/crop/


11.6 Zeichenprogramme


11.6.1 Wie bringe ich `XFig' dazu, beim Exportieren von Graphiken nach
(La)TeX Formeln nicht auszukommentieren, sondern so zu übernehmen?

Über das Menü `Text Flags' (ab `XFig' Version 3) muß man für diese Texte
das sogenannte Special-Flag setzen, damit diese ohne jede Änderung in
die (La)TeX-Datei exportiert werden. Dies kann man bei schon
gezeichneten Textobjekten auch nachträglich über den Menüpunkt `Edit'
ändern.
Das Special-Flag kann man auch beim Aufruf von `XFig' über die Option
`-spec[ialtext]' oder über die X11-Resource `Fig*specialtext' setzen.
Dies bewirkt, daß für _neue_ Textobjekte standardmäßig das Special-Flag
gesetzt wird.

11.6.2 Warum funktioniert das DOS-Programm `TeXCad' nicht mehr auf
meinem neuen Rechner?

Es kann an einem Fehler in der Unit CRT des zum Kompilieren verwendeten
`Borland Pascal 7' liegen, der sich bei schnellen Prozessoren im Abbruch
mit der Fehlermeldung

Runtime error 200 at XXX:YYYY

äußert. Nähere Informationen dazu und Wege zur Abhilfe finden sich unter
dem Stichwort ``tppatch''.

tppatch: http://www.brain.uni-freiburg.de/~klaus/pascal/runerr200/download.html
ftp://ftp.heise.de/ct/ctsi/bppatch.zip
ftp://ftp.heise.de/ct/ctsi/ctbppat.zip


--- DE-TeX-FAQ Ende Teil 11 ---

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