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Vorsicht "burks"

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Martin Blumentritt

unread,
Jan 5, 1996, 3:00:00 AM1/5/96
to
Bifff.Bonn (BIFFF...@WIREPOOL.ruhr.de) schrieb
am 31.12.95 um 21:11 ins Brett /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN
zum Thema "Vorsicht "burks"":

> Was Burkhard Schröder will, außer seine Bücher zu
> verkaufen, ist wohl sein Geheimnis.

:-))))) Peter!!!!!! Da kennen wir jemanden, der seine Bücher gar
nicht verkaufen will und deswegen auch nie vergißt sie ständig zu
erwähnen.
mfg Martin (M.BLUM...@PEOPLE-S.PEOPLE.DE
[CL-HH.COMLINK.DE])

P.S.: Wer sich mit der Nation identifiziert tötet erst seinen Geist
und am Schluß andere Menschen.

"Politiker, die staatliche Restriktionen gegen Ausländer mit der
wachsenden Ausländerfeindlichkeit begründen, verbünden sich
bedenkenlos mit demselben Mob, den sie ebenso bedenkenlos durch
Entzug der Sozialhilfe, Arbeitslosengeld, durch die Aussicht auf
höhere Mieten, soziale Deklassierung usw. in die Enge
treiben"(W.Pohrt)
___
_Kein Volk * Kein Führer * Kein Vaterland *Logout Fascism_


## CrossPoint v3.1 R ##

f.ber...@doom.gun.de

unread,
Jan 6, 1996, 3:00:00 AM1/6/96
to
Lieber Peter!

(Verzeihung, wenn ich auf den Quote-Müll verzichte, wer den Thread
verfolgt, kennt den Inhalt)

Bei aller Zustimmung zu Deiner Auffassung links ungleich rechts möchte ich
doch anmerken, daß Deine Zitate Burks Arbeit nicht korrekt widergeben.

Totalitäre Erziehung führt zu totalitären Ergebnissen. (Siehe Signatur).

Damit hat er unzweifelhaft Recht!

Polemik on:
Wenn einige der sogenannten Sozialisten sich ein wenig mit anarchistischer
Theorie auseinandergesetzt hätten, hätte es keinen Stalinismus gegeben.
Polemik off

BEFOHLENER Antifaschismus taucht nix. DAS hat Burks in den genannten
Stellen gesagt! Wer, wie in der DDR, den Antifaschismus zur (weitgehend)
unreflektierten Staatsraison erklärt, hat schon verloren. Und da stimm ich
ihm einfach zu. Und Burks hinzustellen, als sei er ein Freund der Rechten
ist gelinde gesagt Dünnschiß.

Könnte es sein, das Du neidisch bist auf seine Auflage?


--
Selbst wenn der Staat das Gute befiehlt, beschmutzt er es, weil er
befiehlt, weil jeder Befehl die Empoerung der Freiheit herausfordert, weil
das Gute, wenn es befohlen wird, das Uebel wird. (Michael Bakunin)
F.Ber...@doom.gun.de
## CrossPoint v3.02 R ##

Burkhard Schroeder

unread,
Jan 6, 1996, 3:00:00 AM1/6/96
to
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----

Berlin-Kreuzberg, 06.01.96

Raeusper....

> Auch das ist bewiesen. Die DDR traegt ein betraechtliches Mass an Schuld am
> Aufkommen der Neonazis im Osten. Aus welchem Grund sind sie sonst hier
> staerker verankert als im Westen?
So einfach ist das nicht. Wie ich aus einer mail lese, die ins Thule-Netz
gequotet wurde und von einem Menschem mit dem Pseudonym Peter Kratz
stammt, stehen hier einige Saetze von mir zusammenhanglos nebeneinander,
die z.Teil sogar aus unterschiedlichen Kapiteln des Buches "Rechte Kerle -
Skinheads, Faschos, Hooligans" stammen, uebrigens doch von *1992*.

Von "Schuld" der DDR rede ich nicht gern. "Schuld" meint, das es haette
auch anders sein koennen. Und das wage ich zu bezweifeln. Tatsache ist,
dass die Definition von Faschismus, die in der DDR offizielle Lehrmeinung
war, der von Dimitroff entspricht - nach dem platten Motto: Die
oekonomischen Wurzeln sind ausgerottet, deshalb gibt es das jetzt nicht
mehr.
Worauf es mir (in dem obigen Buch) ankam war, dass es in der DDR (und
natuerlich nicht nur da) eine Tradierung von faschistischen Elementen in
der Alltagskultur gab, die bei den "richtigen" politischen Hinweisreizen
an die Oberflaeche kamen:
- - Die Politik der SED-Fuehrung gegenueber auslaendischen ArbeiterInnen war
latent rassistisch: Ghettoisierung, Verbot der Fraternisierung (Die
Studenten der Unis mussten das sogar unterschreiben!) usw.
- - Die Politik der SED gegenueber Israel war latent antisemitisch. Dazu
muss man nicht Wolfssohn lesen, sondern nur das Neue Deutschland von
damals.
- - Die Wurzeln des Faschismus liegen auch in einer speziellen deutschen
Tradition des Obrigkeitsstaats, die sich *besondern* im protestantischen
Milieu zu tradieren scheinen. Auf die diesbezuegliche Untersuchung des
Politologen Falter beziehe ich mich in einigen der zitierten Passagen. Die
NSDAP hat die meisten Stimmen gerade in diesem Milieu geholt. Dieses Thema
bedarf der weiteren Diskussion und ist keinesfalls abgehakt.

Dazu kommt, dass die oeffentliche Politik in der DDR und ihre Darstellung
auf symbolischer Ebene starke Zuege einer saekularen Religion hatte. Das
sagt ja nichts ueber die Guete der urspruenglichen Idee oder die gute
Absicht aus. Die DDR verstand sich als eine Art von Erziehungsdiktatur.
zum Guten natuerlich. Auf die Aehnlichkeit des Prinzips oeffentlicher
Politikdarstellung mit der Nazi-Zeit beziehen sich die zusammenhanglosen
Textpassagen. Ich lehne ein Gleichsetzung von Nationalsozialismus und DDR-
Regime ab. Das waere Schwachsinn. Auf eine Definition von Faschismus, die
differenzierter als das Dimitroff-Modell ist und die Erfahrung des realen
Sozialismus mit staatlich verordnetem "Antifaschismus" beruecksichtigt,
warte ich bei den PDS-Fans allerdings bisher vergeblich.

BB>>> In der DDR ... schwelte neonazistisches Gedankengut unter der
BB>>> Oberflaeche. ... Der staatlich verordnete und verlogene
BB>>> Antifaschismus, der jeden in die Naehe des Faschismus rueckte, der
BB>>> den Sozialismus kritisierte, hatte zur Folge dass viele
BB>>> Jugendliche sich aus Protest gerade zu faschistischem
BB>>> Gedankengut hingezogen fuehlten. (S. 12)
Wobei, wie gesagt, zu ergaenzen ist, dass es dazu auch gesellschaftlicher
Hinweisreize bedarf. Das galt fuer die damalige DDR wie auch fuer die
heutige BRD.

BB>>> Eine linke Gegenbewegung und ein sie stuetzendes Milieu wie in
BB>>> der alten Bundesrepublik fehlen voellig.
In der BRD hat die Studentenbewegung die obrigkeitsstaatliche Tradition,
die einer der Stuetzen faschistischer Machtausuebung war, doch sehr ins
Wanken gebracht.
> Es scheint Ihnen nicht zu schmecken, dass nicht jeder die Mischung aus
> alten SED-Kadern und West-K-Gruepplern als neues Element einer linken
> Gegenbewegung ansehen will.
Wer meint, die PDS sei links, sollte mal eine Umfrage bei deren
*Mitgliedern* machen, was sie a) zum Thema Drogen und b) zum Thema
Auslaendern denken. Da kann man eine huebsche Ueberraschung
erleben...Diese Umfagen gibt es ja schon.

BB>>> Der deutsche Sozialismus a la DDR
Man reise nur mal nach Kuba, um gewissen Unterschiede zu sehen. :-) Auch
die sozialistische Experimente in Grenada (vor dem Einmarsch der Amis)
oder das in Nicaragua, die ich jeweils ein paar Monate erlebt habe, -
waren voellig anders als die der verbiesterten und griesgraemigen
Realsozialisten.

BB>> Privatpsychologie "Wie werde ich ein SED-FDJ-Nazi"
Dazu empfehle ich mein Buch ueber Ingo Hasselbach bei Ravensburger...:-)
Burks

-----BEGIN PGP SIGNATURE-----
Version: 2.6.2i

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/vAbpO5ZEMQ=
=jxax
-----END PGP SIGNATURE-----

Bernd Wagner

unread,
Jan 7, 1996, 3:00:00 AM1/7/96
to
Was BIFF kann, kann ... :-)))


Wer mehr über die Herausbildung einer DDR-eigenen NS-Szene erfahren
möchte, kann das Büchlein "Jugend-Gewalt-Szenen" dip-Verlag 1995, 16,80 DM
lesen. Es ist von einem Ostmenschen verfaßt, der einen erlebten Prozeß
beschreibt.
Aspekte sind auch im "Handbuch Rechtsextremismus" zu finden, rororo 1994.
Weitere Literatur dazu:
Angriff von Rechts, Rostock 1993
Nohead, Berlin 1994
Rechtsextreme Orientierungen Jugendlicher in Ostberlin, Berlin 1992


Bernd


Bezug (außer Handbuch) über B...@IPN-B.comlink.apc.org; die Absender E-Mail oder die folgende Anschrift:


Bernd Wagner, c/o Berlin-Brandenburger Bildungswerk e.V., Postfach 1,
10371 Berlin, Telefon 030 4417471 , 03361 710291, 0172 3956745
Telefax 030 4417470, 03361 710291, CIS 100072,123 ##

Matthias Watermann

unread,
Jan 10, 1996, 3:00:00 AM1/10/96
to

F.Bernhard schrieb am 06.01.96 in <60LyO...@f.bernhard.doom.gun.de>:

> [...]


> Polemik on:
> Wenn einige der sogenannten Sozialisten sich ein wenig mit anarchistischer

> Theorie auseinandergesetzt hStten, hStte es keinen Stalinismus gegeben.

Sie =haben= sich ,,auseinandergesetzt'', nicht selten mit der Waffe
in der Hand.

> Polemik off


--
Matthias

Liebe Deine Feinde, aber sei schneller als sie.

Michael Zajontz

unread,
Jan 10, 1996, 3:00:00 AM1/10/96
to

Hi Frank Pruefer ,

Du schriebst am 09.01.96 im Brett /Z-NETZ/ALT/FAN/BIFFF etwas,
was ich nicht unkommentiert lassen kann:

FP>Genau. Und "geoutet" habe ich mich in Bifff-Kratz' Augen in einem längeren
FP>Artikel über den Begründer der weltweiten (!) _emanzipatorischen_ Schwulen-
FP>bewegung, der zufällig die deutsche Muttersprache hatte. Aber als dieser
FP>Karl Heinrich Ulrichs 1825 im Königreich Hannover geboren wurde, gab es
FP>erstens noch gar kein "Deutschland", zweitens wurde das Kgr Hannover damals
FP>in Personalunion von der Britischen Krone (!) mitregiert. Trotzdem war lt.
FP>BIFI der Ulrichs bloß "een Deitscha" (Original-"Orthographie") und ich
FP>damit sofort als "unverbesserlicher Nationalist", d.h. also so eine Art
FP>Fascho, "erkannt". Jaja, so ist er, der "Bifi mit Biß"...

Fränk, Du weißt, ich meine es gut mit Dir, aber:

W I E O F T N O C H ? ? ? ? ?


Ich denke, diese Geschichte ist jedermann bekannt und wenn Du Wert darauf
legst, kannste des doch auch per PM machen, oder?

Ich mein`s ja net bös....


Mike

--
OIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIC
3 Wählt mich zu Eurem Gott! [Swen Meineke, Schülersprecher GHO 1993] 3
EIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII¥


------------------------------
! E-Mail: Mi...@appd.gov :) !
------------------------------


Tobias Hoepner

unread,
Jan 14, 1996, 3:00:00 AM1/14/96
to
## Originalempfaenger: /cl/antifa/allgemein

Hallihallo!

Chris Witthoeft meinte unter /cl/antifa/allgemein am 07.01. zum "Thema Re:
Vorsicht "burks"" folgendes:

> > Immerhin wurden in der DDR keine Menschen in aller
> > Oeffentlichkeit verbrannt
> Nee, aber an der Grenze erschossen, und die die es nicht
> bis zur Grenze schafften wurden auf andere Art und Weise traktiert
> bzw. misshandelt und dann letzendlich getoetet. [...]

Das erinnert mich irgendwie an die bundesdeutsche Asylrechtsgesetzgebung.
An der Grenze ist da die Verfahrensweise aber schon etwas ausgereifter.
Statt einfach (kurz und fast schmerzlos) die Leute zu erschiessen, werden
sie in ihre Herkunftslaender zurueckgeschickt, wo dann nicht allzuselten
noch etwas viel Schoeneres als einfach nur Erschiessen auf sie wartet:
Folter. Und fuer diejenigen, die es doch zu uns hinein schaffen, warten
dann der Abschiebeknast, die deutsche Polizei und die Abschiebung selbst,
bei der nicht wenige an merkwuerdigen, sich angeblich selbst zugefuegten
Verletzungen oder "Beruhigungsmitteln" verenden.
Wollen wir jetzt also gemeinsam feststellen:
Nazi-Deutschland, DDR und BRD - alles das Gleiche!
Ich jedenfalls nicht.

> Jeder der nicht "Heil Honecker, es lebe die DDR" gedacht hat, wurde
^^^^^^^^^
> geplaettet.

Meiner Ansicht nach wurden selbst in der DDR noch keine _Gedanken_
abgehoert.

Tschuess, Tobias.
*** Macht verrückt, was Euch verrückt macht! ***

Chris Witthoeft

unread,
Jan 17, 1996, 3:00:00 AM1/17/96
to
tob...@hoepner.infodrom.north.de meinte am 14.01.96
zum Thema "Re: Vorsicht "burks"":

> ## Originalempfaenger: /cl/antifa/allgemein
>
> Hallihallo!
>
> Chris Witthoeft meinte unter /cl/antifa/allgemein am 07.01. zum "Thema Re:
> Vorsicht "burks"" folgendes:
>

> > Jeder der nicht "Heil Honecker, es lebe die DDR" gedacht hat, wurde
> ^^^^^^^^^
> > geplaettet.
>
> Meiner Ansicht nach wurden selbst in der DDR noch keine _Gedanken_
> abgehoert.

Man kann Gedanken durch nahestehende Personen aushorchen oder einfach
Meinungs- bzw. Gedankenauesserungen mithoeren. Davor solltest (kannst) Du
dich auch in der BRD nicht sicher fuehlen. Und was nuetzen dir Gedanken die
Du nicht aussprichst ?
>
> Tschuess, Tobias.
> *** Macht verrueckt, was Euch verrueckt macht! ***
Bye
Damien

***....es geht ums tun und nicht ums siegen...***
-Mut zum Widerstand-
## CrossPoint v3.1 ##

Martin Blumentritt

unread,
Jan 19, 1996, 3:00:00 AM1/19/96
to
Es begab sich am 17.01.96, als der/die ehrenwerte Damien.dark
(Damie...@jumbo1-h.han.de) um 16:18 ins Brett
/CL/ANTIFA/DISKUSSION zum Thema "Re: Vorsicht "burks"" eine Mail gebar:

> > Meiner Ansicht nach wurden selbst in der DDR noch keine
> > _Gedanken_ abgehoert.
> Man kann Gedanken durch nahestehende Personen aushorchen
> oder einfach Meinungs- bzw. Gedankenauesserungen mithoeren.


Da kann man nur sagen, ja und? Das Aushorchen der Gedanken bleibt
folgenlos bzw. hat das Gegenteil zur Konsequenz, weil das mit den
Gedanken nicht allzu weit her ist. Denn wenn die Gedankenpolizei
feststellen wuerde, dass keinerlei Gedanken festzustellen sind, dann
muesste sie ja nun die Mehrheit der Bevoelkerung bezichtigen, Gedanken
zu haben, d.h. weil sie sich so sehr verbergen, dass man sie nicht
entdecken kann, Gedanken, die die Polizei nicht erlaubt. Oder sie
muessten anfangen "statt des Abendessens"(Wolfgang Neuss) sich abends
Gedanken zu machen, um ja nicht in den Verdacht zu geraten, welche zu
haben.

P.S.: "Ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer"(Hosea 6.6)

"Fuer den, der nicht mitmacht, besteht die Gefahr, dass er sich fuer
besser haelt als die andern und seine Kritik der Gesellschaft
missbraucht als Ideologie fuer sein privates Interesse. Waehrend er
danach tastet, die eigene Existenz zum hinfaelligen einer richtigen
zu machen, sollte er dieser Hinfaelligkeit eingedenk bleiben und
wissen, wie wenig das Bild das richtige Leben ersetzt."(Adorno)
___
_Kein Volk * Kein Fuehrer * Kein Vaterland *Logout Fascism_

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