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Israel/Mossad: Der Mossad - Ein Mythos verblasst

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GIV c/o Gerhard Lange

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Mar 17, 1998, 3:00:00 AM3/17/98
to

junge Welt, Donnerstag, 26. Februar
1998, Nr. 48, Seite 9, politik


>> Braucht der Mossad jetzt Supervision?

> Mutmaßungen über weitere mißlungene Geheimdienst-
> Operation

Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad steht nach dem Rücktritt
seines bisherigen Chefs massiv in der Kritik. Am Mittwoch wurde be-
kannt, daß für den Rücktritt von Danny Jatom nicht nur der im Sep-
tember gescheiterte Anschlag auf Chaled Meschaal, ein Führungsmit-
glied der Hamas, in Jordaniens Hauptstadt Amman ausschlaggebend war,
sondern eine weitere unlängst fehlgeschlagene Operation, über die
laut der israelischen Zeitung »Jediot Aharonot« aber nicht berich-
tet werden darf. Zu den aussichtsreichsten Bewerbern für Jatoms
Nachfolge gehören der Zeitung »Haaretz« zufolge sein Vorgänger
Schabtai Schavit und der in Sachen Geheimdienst ebenfalls erfahrene
EU-Botschafter Efraim Halevy, der über gute Beziehungen zu Jorda-
niens König Hussein verfüge.

Als weitere Kandidaten für seine Nachfolge neben Schavit und Halevy
nennt die Presse den früheren Chef des militärischen Geheimdienstes
Uri Sagui, den Generaldirektor im Verteidigungsministerium Ilan
Biran und den Chef des Kommandos Nord, General Amiram Levin. Halevy
war vor Beginn seiner diplomatischen Karriere bereits zur Nummer
zwei des Mossad aufgestiegen. »Haaretz« schrieb unterdessen, das
Problem des Mossad sei nicht nur die Wahl seines Chefs. Der Dienst
brauche eine »ernsthafte Umorganisierung, strukturelle Veränderungen,
eine Neudefinition seiner Aufgabe und vor allem eine verbesserte
Supervision und Kontrolle«.

(AFP/jW)

* * *


junge Welt, Freitag, 6. März 1998, Nr. 55, Seite 10, thema

>> Schlechte Zeiten für den Mossad

> Um den Nimbus der Unbesiegbarkeit des israelischen
> Geheimdienstes ist es schon lange geschehen.
> Von Amos Wollin, Tel Aviv

In der vergangenen Woche mußte der seit Juni 1996 amtierende Mossad-
chef Danny Yatom, ein Armeegeneral in Reserve, im Zusammenhang mit
der fehlgeschlagenen Khaled-Maschal-Mordaktion, die sich vor fünf
Monaten in Amman ereignet hatte, zurücktreten. Es war eine Ver-
söhnungsgeste gegenüber König Hussein, ein Opfer, das Israel bringen
mußte, um die langjährige enge Zusammenarbeit mit Jordanien zu sa-
nieren. Eine von der israelischen Regierung eingesetzte Unter-
suchungskommission hat Premierminister Netanjahu (der die Ermordung
des Hamas-Führers Maschal bewilligt hatte) entlastet und Yatom be-
lastet. Wahrscheinlich war der entscheidende Auslöser für dessen
Demission ein ähnlich blamabler Fall in der allerletzten Zeit: die
Festnahme von fünf Mossadagenten bei einem Lauschangriff in Bern.
»Betriebsunfälle« dieser Art werden zumeist »auf diplomatischem
Wege« erledigt. In diesem besonderen Fall war dies schwer möglich,
weil die erste veröffentlichte Nachricht von der Affäre aus der is-
raelischen Presse kam, dort placiert von Yatoms Gegnern, die - nach
Aussage von Abgeordneten der Arbeitspartei - im Ministerpräsidium
selbst zu finden sind. Yatom steht der Arbeitspartei nahe. Der für
alle Geheimdienste verantwortliche Premier steht vor der schwierigen
Aufgabe, den Mossad aus der Krise zu führen, in die dieser sich in
der letzten Zeit selbst gebracht hat. Zu den veröffentlichten Skan-
dalen gehört z. B. auch der »Fall Gil«: Ein besonders gut ange-
schriebener Mossad-Veteran - Jehuda Gil, der vor neun Jahren pen-
sioniert, aber dann in den Dienst zurückgerufen wurde, um »seine«
Agenten im Ausland weiter zu überwachen - wird jetzt angeklagt,
über Jahre hinweg falsches Nachrichtenmaterial fabriziert zu haben,
das vor allem beweisen sollte, daß Syrien militärische Angriffe
auf Israel vorbereitet. Er soll sich auch bereichert haben, indem
er Gelder für nicht mehr existente Agenten im Ausland zu eigenen
Zwecken einkassierte. Gil, libyscher Herkunft und mit rechtsextremen
Kontakten, hatte besonders viel Erfahrung bei der Rekrutierung von
Mossad-Agenten im Ausland und kam regelmäßig in Europa mit ihnen zu-
sammen.

Angeblich haben die tendenziösen Berichte Gils in den Jahren 1996/97
»fast« zu einem Krieg mit Syrien geführt. Die Liste der bekanntge-
wordenen Mossad-Operationen im Ausland ist lang. Zumeist galten sie
als erfolgreich, aber einige endeten auch im Fiasko.

Das James-Bond-Image eines stets siegreichen israelischen Geheim-
dienstes dürfte mehr das Resultat von Public-Relations-Arbeit sein
als der Realität entsprechen. Gleichzeitig konnte sich der isra-
elische Geheimdienst über viele Jahre hinweg Interventionen und
Abenteuer im Ausland leisten, die man ähnlichen Organisationen an-
derer Staaten kaum gestattet und nicht ohne weiteres hätte »durch-
gehen lassen«. Dabei spielt die Bezugnahme auf den Holocaust und
das damit verbundene schlechte Gewissen der Welt eine entscheidende
Rolle. Israel als Staat der Shoa-Überlebenden dürfe nicht wieder
Opfer seiner Feinde werden, wurde argumentiert, was für die Nach-
kriegszeit bedeuten sollte: nicht Opfer der Palästinenser und der
arabischen Welt. Eine Reihe weiterer vorteilhafter Konstellationen
eröffnete dem Mossad außergewöhnliche Operationschancen. Dazu ge-
hören die traditionell engen Verbindungen mit westlichen Sicher-
heitsapparaten und die Zusammenarbeit mit ihnen, besonders in den
Jahrzehnten des Kalten Krieges. Dazu gehören die Schlagkraft Israels
als eines neuen Entwicklungslandes mit Kriegserfahrung, das als Waf-
fenexporteur eine weit über die Größe des Landes hinausgehende Be-
deutung erlangt hat. Weiter das Vorhandensein gut ausgebildeter
Kader, die ursprünglich aus islamischen und vielen anderen Ländern
der Welt stammen und über entsprechende Sprachkenntnisse und gute
Kontakte zu den Ländern ihrer Herkunft verfügen.

Das Aufgabengebiet des Mossad, der 1951 vom Staatsgründer und ersten
Regierungschef David Ben-Gurion ins Leben gerufen wurde, war von Be-
ginn an größer als sonst üblich. Ein wichtiger Zweig beschäftigte
sich mit der Organisation und Durchführung groß angelegter illegaler
Operationen zur Überführung jüdischer Familien aus islamischen Län-
dern und Osteuropa nach Israel.

> Außergewöhnliche Operationschancen

Auf Grund der geheimen Kontakte, die Israels Sicherheitsdienste in
Ländern herstellte, die keine diplomatischen Beziehungen mit Israel
aufrechterhielten, konnten die inoffiziellen Beziehungen mit Ländern
wie Iran oder Marokko weiterentwickelt werden. Gleichzeitig wurden
Juden, die in arabischen Ländern zurückgeblieben waren, von Israel
für zukünftige Einsätze organisiert und instruiert. In Ägypten wurde
z. B. das als »Einheit 131« bekannte Netz einheimischer Juden nach
der Machtübernahme der national-revolutionären Offiziere im Sommer
1954 dazu eingesetzt, um Sabotageakte gegen britische und amerika-
nische Institutionen in Kairo durchzuführen. Das Ziel dabei war, die
Beziehungen zwischen den Westmächten und dem neuen ägyptischen Re-
gime so weit zu verschlechtern, daß der geplante Abzug britischer
Truppen aus Ägypten zumindest verschoben werden sollte. Die Provo-
kation endete jedoch mit der Verhaftung der israelischen Agenten.
Als ihnen der Prozeß gemacht wurde, entbrannte in Israel eine heiße
Debatte über die Ursachen des Debakels, das sowohl die politische
als auch die Geheimdienstführung erschütterte. Frischer in Erin-
nerung sind die späteren Mossad-Operationen - oft in Zusammenarbeit
mit den verschiedenen anderen Geheimdiensten Israels - vornehmlich
gegen die PLO (mit zahlreichen Morden an ihren Führern im Ausland);
die Mossad-Interventionen im libanesischen Bürgerkrieg zugunsten
der rechtsextemen Phalangisten; die Rolle des Mossads (zusammen mit
amerikanischen Geheimdiensten) im »Irangate«-Skandal und bei der
Jonathan-Pollard-Spionage-Affäre in den Vereinigten Staaten. Erin-
nert sei auch an die gewaltsame Entführung von Mordehai Vanunu aus
Italien nach Israel, wo ihm dann der Prozeß für seine Enthüllung der
israelischen Nukleargeheimnisse in der Londoner Sunday Times gemacht
wurde.

Trotz der allgegenwärtigen Geheimdienste, die in alle Sphären des
Lebens eingreifen und mit modernster Technologie ausgestattet sind,
kam es zu wiederholtem Versagen oder einer erstaunlichen »Blindheit«
für wichtige Entwicklungen und bevorstehende Gefahren. So hat der
Sicherheitsapparat z. B. die oben erwähnten Veränderungen in Ägypten
nicht vorausgesehen und wurde vom Umschwung überrascht. Viel folgen-
schwerer war die Ignoranz, die der Mossad und andere Sicherheitsor-
ganisationen angesichts der bevorstehenden ägyptischen Invasion der
Sinai-Halbinsel (nach dem Überqueren des Suezkanals) im Oktober 1973
an den Tag legte. Auch die Intifada 1988 kam für den Geheimdienst
völlig überraschend.

* * *


*Trotz vieler Fehlschläge galt der Mossad lange als unbesiegbar*
*Der Mythos ist verblaßt / Von Udo Ulfkotte*

FRANKFURT, 26. Februar. Über Jahrzehnte hin hat man dem israelischen
Auslandsgeheimdienst Mossad Unbesiegbarkeit nachgesagt. Im Gegensatz
zum deutschen Bundesnachrichtendienst schienen israelischen Agenten
niemals Pannen zu unterlaufen. Auch unter den internationalen Geheim-
diensten war der Mossad wegen der präzisen Planung und Durchführung
von Operationen gefürchtet. Mossad-Agenten spürten den Kriegsver-
brecher Adolf Eichmann 1960 in Argentinien auf, und wer anders als
der Mossad hätte 1956 das Manuskript der geheimen Rede Chruschtschows
vor dem Parteikongreß der Kommunistischen Partei umgehend beschaffen
können? Wer, wenn nicht die israelischen Eliteagenten, hätte einen
Luftwaffepiloten zur Flucht mit einer sowjetischen MiG-21 überreden
können? Die MiG-21 war in den sechziger Jahren das technisch mo-
dernste Flugzeug im Ostblock. Der russische Geheimdienst KGB bewachte
damals jedes Exemplar. Doch im August 1966 gelang den Israelis das
Meisterstück: Ein irakischer Pilot floh mit einer MiG-21 nach Israel.

Mossad-Agenten entwendeten 1969 auch die Baupläne für das Triebwerk
des französischen Kampfflugzeuges Mirage-V. Die Israelis sparten so
die hohen Entwicklungskosten und konnten ein eigenes Kampfflugzeug,
die Kfir ("Junger Löwe"), bauen. Und weil die israelische Marine nur
über veraltete Schiffe verfügte, entführte der Mossad gerade fertig-
gestellte Raketenschnellboote aus dem französischen Hafen Cherbourg,
die nach dem Sechstagekrieg von 1967 wegen des Waffenembargos nicht
ausgeliefert werden durften. Auch die Drahtzieher des Olympia-Atten-
tats auf die israelische Nationalmannschaft 1972 in München spürte
der Mossad auf. Und die Geiselbefreiungsaktion 1976 auf dem Rollfeld
des Flughafens von Entebbe hatte der Mossad vorbereitet. In der Öf-
fentlichkeit entstand so allmählich ein Bild des 1951 gegründeten
israelischen Auslandsgeheimdienstes, das von sensationellen Erfolgs-
meldungen bestimmt war. Dabei übersah man gern, daß der Mossad auch
regelmäßig Gegner des Staates Israel auf fremdem Boden "liquidierte".
Die letzte dieser Art "Erfolgsmeldung" war die Ermordung des Palästi-
nenserführers Fathi Schaqaqi im Oktober 1995 in Malta.

Doch israelischen Geheimdiensten unterliefen immer wieder schwere
Pannen. Diese aber wurden in der Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis
genommen. Im Juli 1973 etwa wurde in der norwegischen Stadt Lilleham-
mer der unschuldige marokkanische Kellner Ahmed Bouchiki von einem
Mossad-Trupp ermordet. Die Israelis hatten ihn für einen am Olympia-
Massaker von 1972 beteiligten Palästinenser gehalten. Sechs Mossad-
Agenten wurden in Norwegen verhaftet. Die Angelegenheit geriet zur
ersten verheerenden Bloßstellung des Mossad; zu allem Übel geschah
sie auch noch auf dem Boden eines befreundeten Staates. Derartige
Pannen hat es regelmäßig gegeben. Es hat aber lange bis in die Ge-
genwart hinein gedauert, bis das Image der angeblichen Elitespione
wirklichen Schaden erlitten hat.

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Aktionen auch gegen Verbündete
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1973 zwangen israelische Piloten ein libanesisches Verkehrsflugzeug
zur Landung, weil der Mossad behauptet hatte, daß der gesuchte Pa-
lästinenserführer Habbasch an Bord sei. Nach diesem Fehlschlag är-
gerte sich der Mossad auch über die Erstürmung der amerikanischen
Botschaft in Teheran 1979: Dort fanden die fanatischen Iraner einen
CIA-Bericht mit dem Titel: "Israel: Gutachten über die Arbeit von
Auslandsgeheimdienst und Sicherheitsdiensten". Die Iraner zögerten
nicht, das Dokument zu veröffentlichen. Auf 47 Seiten war es die de-
tailtierteste bis dahin veröffentlichte Analyse des Mossad, der da-
mit ein weiteres Mal öffentlich gedemütigt wurde.

Wenig ruhmreich war auch die vom Mossad vorbereitete "Operation
Litani", der Einmarsch israelischer Truppen 1982 in den Süden des
Libanon. Der Mossad hörte auch die Funksprüche der libanesischen
Falangisten ab, die unter dem Schutz der israelischen Truppen im
September 1982 Hunderte Palästinenser in einem Lager ermordeten.
Doch statt Ministerpräsident Begin darüber zu unterrichten. ließ
man die Falangisten gewähren, bis Begin durch eine Meldung im Ra-
diosender BBC davon erfuhr. Erst als 400.000 Israelis gegen die
Massaker demonstrierten, setzte Begin eine Untersuchungskommission
ein.

Einer der folgenschwersten israelischen Agentenskandale war 1985 die
Pollard-Affäre. Hier wurde zum ersten Mal deutlich, daß sich isra-
elische Geheimdienstoperationen auch gegen die engsten Verbündeten
richteten. Pollard, ein jüdischer Informationsauswerter bei der
amerikanischen Marine, hatte viele Jahre lang Informationen über
arabische Staaten an den Mossad weitergeleitet. Israelische Agenten
waren auch schon zuvor in fremden Ländern enttarnt worden, so etwa
1965 der "Meisterspion" Eli Cohen in Syrien. Er wurde in Damaskus
hingerichtet.

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Aus Fehlern nichts gelernt
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Im April 1991 verhaftete ein zyprischer Polizist vier Mossad-
Agenten, die in der iranischen Botschaft in Nikosia Wanzen an-
bringen wollten. Zypern und Israel regelten die Angelegenheit
innerhalb von zwei Wochen: Die Agenten mußten Bußgeld zahlen,
durften aber bald wieder ausreisen. Eine weitere Demütigung er-
lebten die israelischen Geheimdienstleute, als im September des
vergangenen Jahres zwölf israelische Soldaten, die im Süden des
Libanon einen Hizbullah-Führer ermorden sollten, in eine vorberei-
tete Falle gerieten und selbst getötet wurden. Die traditionellen
Gegner der israelischen Geheimdienste hatten dazugelernt und einen
Doppelagenten eingesetzt, um die Israelis in einen Hinterhalt in
einem Olivenhain zu locken. Doch im Mossad scheint man zu jener
Zeit noch so sehr von der eigenen Unfehlbarkeit überzeugt gewesen
zu sein, daß man einmal gemachte Fehler wiederholte. Das jedenfalls
war die Lehre aus der abermaligen Panne, die Ende September die
Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf den Mossad zog: Der Ver-
such israelischer Agenten, Hamas-Führer Maschal in der jordanischen
Hauptstadt Amman mit einer Giftspritze zu töten, scheiterte. In
einem Hubschrauber mußte Israel ein Gegengift nach Jordanien flie-
gen. Die Mossad-Agenten führten bei dieser Aktion gefälschte kana-
dische Reisepässe mit sich, obwohl Israel Kanada 1981 nach einem
ähnlichen Vorfall zugesichert hatte, dessen hoheitliche Dokumente
für derartige Aktionen nicht mehr zu verwenden.

Kurze Zeit später wurde eine weiter zurückliegende Mossad-Panne be-
kannt, mit der dieser beinahe einen Krieg zwischen Israel und Syrien
heraufbeschworen hätte: Im Herbst 1996 hatte er wichtige Informa-
tionen über Zustand und Absichten der syrischen Armee gefälscht
und einen militärischen Präventivschlag der israelischen Armee auf
syrische Ziele empfohlen. Verteidigungsminister Mordechai aber hatte
die angebliche syrische Aggressionsabsicht nicht geglaubt.

Die jüngste israelische Geheimdienstpanne in der Schweiz reiht sich
nahtlos ein in eine Chronologie von Fehlschlägen. Wieder einmal
wurde ein Mossad-Agent auf dem Boden eines befreundeten Staates
festgenommen. Wieder einmal hat der Mossad die politischen Be-
ziehungen des Staates Israel zu einem befreundeten Land aufs
schwerste belastet und für dauerhafte Verstimmung gesorgt. Der
Mythos des Mossad ist verblaßt, denn mit dem jüngsten Vorfall zeigt
sich abermals, daß der Mossad aus Fehlern nichts gelernt hat: Schon
1963 war in der Schweiz eine Mossad-Aktion fehlgeschlagen. Zwei Is-
raelis wurden in Bern festgenommen, als sie Familienangehörige
eines deutschen Ingenieurs zur Zusammenarbeit zwingen wollten. Dem
Ingenieur, einem Raketenfachmann, war von der ägyptischen Regierung
die Mitarbeit am damaligen ägyptischen Raketenprogramm angeboten
worden. Die beiden Agenten waren nach einigen Monaten nach Israel
ausgewiesen worden. Seit Jahren weiß man, daß der Mossad Wohnungen
verwanzt, Menschen erpreßt, ermordet und besticht. Daß sich seine
Mitarbeiter aber gleich zu fünft bei einem Einbruch in eine Keller-
wohnung erwischen lassen, das hatte man bis jetzt wohl selbst in
Israel nicht für möglich gehalten.

aus: FAZ, v. 27. 2. 1998

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>> Further Informations about Iraq and Palestine:
>> http://www.germany.net/teilnehmer/101,88843
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