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Bhagwan Shree Rajneesh

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Karl Jacob

unread,
Jul 19, 1999, 3:00:00 AM7/19/99
to
Was haltet Ihr von Ihm ?

In de.soc.weltanschauung.misc ist man nicht sehr begeistert.

Karl

Dr. Axel Bergmann

unread,
Jul 19, 1999, 3:00:00 AM7/19/99
to
> Karl Jacob wrote:

> Was haltet Ihr von Ihm ?

Was *sollten* Wir denn von Ihm halten? Haendchen??

Skal,
Axel


Marco Ladermann

unread,
Jul 20, 1999, 3:00:00 AM7/20/99
to
Dr. Axel Bergmann <berg...@Mailer.Uni-Marburg.DE> schrieb:
>> Karl Jacob wrote:

>> Was haltet Ihr von Ihm ?

> Was *sollten* Wir denn von Ihm halten? Haendchen??

Nöh, das wäre ja schon fast als würde man Saurierknochen
anfassen. Mein Vorschlag: Halten wir die Klappe!

MfG
Marco
--
Marco Ladermann
keep things simple. as simple as possible, but no simpler
(A.Einstein)

Dr. Axel Bergmann

unread,
Jul 20, 1999, 3:00:00 AM7/20/99
to
> Marco Ladermann wrote:

> > Axel Bergmann schrieb:

> >> Karl Jacob wrote:
>
> >> Was haltet Ihr von Ihm ?

> > Was *sollten* Wir denn von Ihm halten? Haendchen??

> Nöh, das wäre ja schon fast als würde man Saurierknochen
> anfassen. Mein Vorschlag: Halten wir die Klappe!

_Sie_, liebes Herrlein Ladermann, koennen meinshalben "die Klappe
halten"; _Wir_ hingegen werden versuchen zu schweigen ....

Skal,
Axel


Karl Jacob

unread,
Jul 20, 1999, 3:00:00 AM7/20/99
to

Dr. Axel Bergmann <berg...@Mailer.Uni-Marburg.DE> schrieb in Nachricht
3794E345...@Mailer.Uni-Marburg.DE...///

Wißt Ihr denn was was ich nicht weiß ?

Karl


Marco Ladermann

unread,
Jul 21, 1999, 3:00:00 AM7/21/99
to
Dr. Axel Bergmann <berg...@Mailer.Uni-Marburg.DE> schrieb:
>> Marco Ladermann wrote:

>> > Axel Bergmann schrieb:

>> >> Karl Jacob wrote:
>>
>> >> Was haltet Ihr von Ihm ?

>> > Was *sollten* Wir denn von Ihm halten? Haendchen??

>> Nöh, das wäre ja schon fast als würde man Saurierknochen
>> anfassen. Mein Vorschlag: Halten wir die Klappe!

> _Sie_, liebes Herrlein Ladermann, koennen meinshalben "die Klappe
> halten"; _Wir_ hingegen werden versuchen zu schweigen ....

Na gut, überredet. Für Herrschaftsansprüche interessiere ich mich
tatsächlich nicht, weshalb ich gerne ein kleiner "Herr" bleibe und
Ihnen das großgeschriebene "Wir" (von Gottes Gnaden ihro Herrschaft
Bergmann?) schenke. Ich muß mich nicht mit jedem Großko.. äh ..pferten
gemein machen.

MfG und Tschüss

Ronald Matthyssen

unread,
Jul 21, 1999, 3:00:00 AM7/21/99
to

Karl Jacob schrieb:

> Was haltet Ihr von Ihm ?
>

> In de.soc.weltanschauung.misc ist man nicht sehr begeistert.

Seit wann schreibt man Bhagwan mit "Ihm"? Bhagwan war ein
megalomaner Hitler-anbeter, der eine Privatarmee unterhielt.
Solche Leute können erzählen was sie wollen und 300 Bücher
schreiben, es bleiben geistige Brandstifter. Sein Gandalf-Trick
als er sich in Osho verwandelte hat ihn vor dem Tod nicht retten
können.

Es gibt keine "Ihms"!

Ciao

Ronald

m.blum...@cl-hh.comlink.de

unread,
Jul 21, 1999, 3:00:00 AM7/21/99
to
Es begab sich am 19.07.99, als der/die ehrenwerte karl-jacob
(karl-...@gmx.net) um 04:45 in /DE/SCI/PHILOSOPHIE
zum Thema "Bhagwan Shree Rajneesh" eine Mail gebar:

> Was haltet Ihr von Ihm ?

Anbei zwei Texte.


Etwas ueber die gnadenlose Freundlichkeit des Bhakwan:

"Bhagwan Shree Rajneeshs (Oshos) Appell zur gnadenlosen
Freundlichkeit wirft ein Schlaglicht auf den Zustand der
buergerlichen Gesellschaft, dessen Zuspitzung er zugleich
bedeutet. Seine Psychokratie deutet schon eine kuenftige und
modernisierte Form des Winterhilfswerks an, die statt
Lebensmittel die Gefuehlswerte rationieren und zuteilen
wird. Hierin gelangt die Psychologisierung der buergerlichen
Gesellschaft zu ihrem logischen Ende und das Weltbild des
therapeutischen Okkultismus, das ihr in allen Poren sitzt,
emanzipiert sich von der Ideologie zur sozialen
Wirklichkeit. In den Zwanziger Jahren sah der Buerger den
idealen Gesellschaftszustand im Weltkrieg offenbar. ER
ertraeumte sie sich als toatle Mobilmachung in Permanenz und
den Menschen als soldatische Kampfmaschine. Er entdeckte,
wie kalt es in der parlamentarischen Demokratie hergehen
kann, zumal diese der rabiaten Heebung der
Investionsneigung entgegensteht. Die soziale Angst vor
Runin und Kapitalverlust liess ihn glauben, was Ernst
Forsthof formulierte: "Die Autoritaet kann sich nicht aus
der Immanenz des demokratischen Funktionalismus entwickeln.
Ein Regierung, die nur darum regiert, weil sie einen
Auftrag des Volkes hat, ist keine autoritaere Regierung.
Autoritaet ist nur aus der Tranzendenz moeglich. Autoritaet
setzt einen Rang voraus, der darum gegenueber dem Volke
gilt, weil das Volk ihn nicht verleiht, sondern
anerkennt."

Die Philosophie der Zwischenmenschlichkeit offenbart dem
nachfaschistischen Buerger den idealen Gesellschaftszustand
der achtiziger Jahre: Die Gesellschaft als das permanete
Encounter, das die Ueberzaehligen in die freiwillige
Selbstabschaffung treibt und zugleich die noch Tauglichen
selktiert, repariert und der Produktion zur gefaelligen
Verwertung ueberstellt. Dies Ideal imaginiert sich dem
Menschen als den Pflegefall, zu dem er gemacht wird. Der
therapeutische Okkultismus bringt den Menschen mit
gnadenloser Freundlichkeit bei, dass sie den 'Rang'des
Therapeuten nicht zu verleihen, sondern anzuerkennen haben.
eine autoritaet speist sich nicht aus 'demokratischcem
Funktionalismus': Sie fusst auf Techniken, die das 'wahre
Selbst' dem Einzelnen offenbaren und das magische 'es' an
den Menschen geschehen lassen. Sie muessen 'es' nur
zulassen, nur der aus 'sich selbst' gezeugten Autoritaet bis
zur totalen Verschmelzung sich anschmiegen und das
Fortwesen als lebendiger Leichnam ist ihnen gewonnen. An
die Stelle des Weltkriegsgefreiten sind die Therapeuten
getreten, die in freier Konkurrenz die Vergabe der
gesellschaftlich wieder notwendig werdenden Planstelle des
charismatischen Fuehrers unter sich ausmachen. An die Stelle
der Diktatur mit den Mitteln der Gewalt tritt dei nciht
weniger erbarmungslose mit den Waffen der Freundlichkeit.
Aber unter den Zwischenmenschen nimmt man nicht uebel."
(aus: J.Bruhn, Unter den Zwischenmenschen in: Diktatur der
Freundlichkeit. Ueber Bhagwan, die kommende Psychokratie und
Lieferanteneingaenge zum wohltaetigen Wahnsinn)

"Gelaehmt wird der Wille, etwas an der objektiven Fatalitaet
zu aendern. Alles Leiden wird ins Private relegiert,
Allheilmittel ist dei Fuegsamkeit"(Adorno)

*

Anmerkungen zum folgenden Vortrag von R.Reiche

Dass erneut die SA in Schaftstiefeln daherkommt, ist nicht zu
erwarten und schwarze Ledermaentel muessen es auch nicht sein,
rosa Overalls genuegen. Es bedarf schon laengst nicht mehr des
Militaers, um Menschen zur freiwilligen Unterwerfung zu
verfuehren. Zum dieser modernisierten SA gehoert OSHO oder
BHAGWAN. Das Spiel des "Ich weiss etwas, was Du nicht weisst"
und Du musst es nur mitmachen und dann wirst Du es erfahren,
arbeitet mit einem leeren Versprechen. Zu erwarten ist nur
eins, die Unterwerfung, unter einen Fuehrer, unter eine
Preisgabe des Intellekts, des vernuenftigen Bewusstseins.

Der Sachverhalt, dass in der modernen Gesellschaft das
Individuum nichts ist, wird perpetuiert, indem den Menschen
eingeredet wird, sie seinen bereits wer. Dass die zu
Unterwerfenden staendig in der 2. Person angeredet werden,
ist kein Zufall. In einer lieblosen Welt wird den Menschen
vorgemacht, dass sie das Vermisste erreichen koennen, wenn sie
sich einer bloedsinnigen "Lehre" unterwerfen, die allein
dadurch schon beliebig ist, weil sie auf Widerspruchsfreiheit
keinen Wert legt: "Was immer ich jetzt sage, ist jetzt wahr,
ich verspreche nicht, dass ich morgen dasselbe sagen werde.
Denn Stimmigkeit, ...darum kuemmere ich mich nicht."(Bhagwan
wirkliche Moerder schon im ersten Akt."(a.a.O. 12
1985 S.9)
Die Vernichtung der Vernunft wird als "Erloesung" angepriesen
und ihr der totale Krieg angedroht. "Sie haben das Herz als
den Herrn anerkannt und den Kopf als Diener. Als Diener ist
der Kopf voellig in Ordnung. Als Herr ist er absolut
verkehrt."Bhagwan 1985

"Die "totale Liebe", die Bhagwan predigt, ist die Verkehrung
von Liebe in ihr Gegenteil. Liebe, durch die die Menschen
sonst hinausgelangen aus sich selbst und in Fuehlungsnahme
treten mit der Welt, die in solcher Fuehlungsnahme das Denken
anregt, dass es selbst zur Lust werden vermag, wird verkehrt
in das absolute Zurueckgeworfensein der Monade auf sich
selbst. Und in dem das verklaert wird, wir der schlechte
Zustand gerechtfertigt. Moegen die Einzelnen auch die Ekel
sein, und so habgierig, neiderfuellt, zerstoerungswuetig,
ressentimenterfuellt, so maskenhaft und kalt, wie sie
erscheinen, der All-Liebende sieht in der Zurueckgeworfenheit
auf sich selbst, in seiner absoluten Selbstliebe davon ab.
(...) Die Liebe, die Besseres will, wird so fuer den
schlechten Zustand aufbereitet und in dessen totale
Affirmation verwandelt."H.Gess, Vom Faschismus zum Neuen
Denken, S. 319)

Bei Osho gibt es kein Dogma, der Anspruch auf Wahrheit ist
preisgegeben, alles ist Show. Es wird alles behauptet und
dann wieder geleugnet, ganz wie es passt und das gleich in
zwei aufeinander folgen Saetzen: "Noch einmal: in der Kommune
soll es keinen Fuehrer und keine Gefuehrten geben. Aber
solange man nicht erleuchtet ist, sind Meinungen ueberfluessig
und falsch"(im Stern 40(1985), 97)

"Ihr seid nichts als Versager und Idioten" droehnt er seine
Juenger voll. Und staendig wird unter Berufung auf die "Stimme
des Herzens" faschistisches Gedankengut verbreitet.
Selbstverstaendlich gibt Bhagwan sich als der aus, der
apriori Recht hat: "in der Gegenwart eines Meisters
verschwindet nur das Unwahre".

Zugespitzt "Sannyas und Selbstmord sind Alternativen".

"Die Gesellschaft ist verrueckt, aber wenn du dich nicht an sie
anpasst, erklaert sie dich fuer verrueckt. Also musst du entweder
verrueckt werden oder einen Ausweg aus der Gesellschaft
finden: Selbstmord."(Hoehepunkt des Leben S.82)

Die Conclusio ist, wenn man die Praemissen Bhagwans annimmt,
zwingend: Sannyas sind verrueckt. Das ist dann ja auch alles:
"Niemand schlaegt mich. Ich bin der beste Showman in der
Geschichte der Menschheit." Groessenwahnsinnig also auch
noch. Dazu eine Bemerkungen zu einem Film der Bewegung von
R.Reiche.

*

Reimut Reiche

Poona oder: Der latente Faschismus

1

Bei der Ashram-Bhagwan-Bewegung handelt es sich um ein
Mehrzweck-Unternehmen neuen Typus. Sie ist 1. eine nach dem
Fuehrerprinzip aufgebaute Sekte, 2. eine kulturelle,
politische und religioese Erneuerungsbewegung und 3. eine
nach modernen betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten
organisiertes Unternehmen zur Ausuebung der Heilkunde und zur
Betreuung von Touristen. In der Heilkunde hat sie sich
spezialisiert auf Techniken der Koerpererfahrung unter Stress
bzw. unter Ausnutzung regressiver Uebertragungsbeziehungen,
wie sie besonders von US-amerikanischen Therapie-Schulen in
den letzten beiden Jahrzehnten entwickelt wurden.

2

Bei dem Film "Ashram in Poona" handelt es sich um einen sog.
Dokumentarfilm,, der stuemperhaft und phantasielos gemacht,
vor allem aus einer massen-hypnotischen Sitzung mit dem
Fuehrer der Bewegung, sodann Ausschnitte aus einer sog.
harten Encounter-Gruppensitzung und aus einer
Einzel-Primaer-Therapie-Sitzung zeigt; schliesslich werden
noch einige zusammenhangslose Fragen an ein einfaches
Sekten-Mitglied, eine fruehere und jetzige Buchhalterin, und
ein prominentes Sektenmitglied, einem frueheren
Star-Reporter, gestellt. - Mich interessiert besonders die
Frage, wie ein solcher Film in das Hauptprogramm eines sog.
linken Stadtteil-Kinos geraet und dort 3 Wochen ueberstehen
kann. Diese Frage moechte ich mich mit einigen Gedanken
naehern.

3

Der Film als Medium ist ganz allgemein ein Mittel, das
zielgerichtet und zuverlaessig Affektkontrollen lockert und
bereitliegende Affekte mobilisiert, etwa Ruehrung, Mitleid,
Thrill, Langeweile, Angst, sexuelle Erregung und dann an
diese Affekte eine politische, ideologische - oder wie auch
immer man es nennen will - kurz: geistige Botschaft bindet.
Ein Film funktioniert immer nach diesem Mechanismus. Es ist
also wichtig, nach dem vorherrschenden Affekt zu fragen, den
ein Film ausloest. Bei mir waren es nacheinander 3 Affekte:
angstlustvolle Identifizierung mit einer Situation der
Erniedrigung, Abscheu und Ekel, und Empoerung gegen
Erniedrigung, die Menschen angetan wird. Ich hoffe
natuerlich, dass es moeglichst vielen anderen aehnlich gegangen
ist; das wuerde bedeuten, dass ich "noch normal" empfinde und
dass es eine Chance gibt, dass man miteinander sprechen kann.

4

Wenn dieser Film nur in grober Annaeherung das Geschehen in
Poona eingefangen hat, dann ist der Schluss berechtigt, dass
die geistige Botschaft von Poona auf demselben Weg
uebermittelt wird, der beim Betrachten des Films sich
vollzieht: Das Mittel heisst Erniedrigung. Warum entstehen
solche Bewegungen? Und was macht ihre Attraktivitaet gerade
jetzt aus? Man muss diese beiden Fragen zurechtruecken; sie
entstehen nicht gerade jetzt. Sie begleiten vielmehr die
Geschichte der gesamten abendlaendischen Kultur, der
christlichen Zivilisation. Es hat immer schillernde
Verbindungslinien zwischen religioesen, politischen,
utopischen Bewegungen und der Pervertierung ihrer Anliegen
zu Sekten gegeben - und die Stichworte waren immer: Protest
und Unterwerfung, Revolte und Erniedrigung, und oft auch
eine schillernde Ambivalenz von beiden Polen: z.B. die
chiliastischen Bewegungen des Mittelalters, oder die fruehe
SA, vor dem Roehmputsch, waren zugleich Selbstunterwerfungs-
und Protest-Bewegungen.

5

Wenn wir ueber Selbstunterwerfungsbewegungen sprechen - und
die Ashram-Bewegung ist eine solche par exellence - sprechen
wir, in historischer und politischer Betrachtung also immer
auch ueber Protestbewegung, im Falle von Poona als ueber sein
Gegenstueck: die Geschichte der Protestbewegung, der
antiautoritaere Bewegung. Ich glaube, dass das auch der Grund
ist, warum es heute so voll ist. Der Skandal der
Filmvorfuehrung ist, dass sie in einem Stadteilkino der Linken
unkritisch, das heisst zum Zwecke der Propaganda inszeniert
wurde.

6

Auch dass religioese oder - was oft nur ein anderer Ausdruck
dafuer ist - politische Bewegungen zugleich ein explizites
therapeutisches oder noch allgemeiner, ein Programm des
gesunden Lebens, enthalten, ist nicht neu. Z.B. Faschismus:
Lebensborn, gymnastische Massenvorfuehrungen, aber auch
Buddhismus usw. Psychotherapie heisst auf deutsch auch nichts
anderes als Seelsorge. Es muss uns also viel an einer
inhaltlichen Bestimmung des therapeutischen Konzepts von
Bhagwan gelegen sein. Dieses heisst: "Vergesse alle Inhalte,
mache dich frei von ihnen, sie sind gleichgueltig und
schaedlich; bewahre Du nur die Form.


7

Man kann die Bhagwan-Sekte als eine saekularisierte religioese, oder,,
und das laeuft auf das Gleiche hinaus, als eine therapeutische Sekte
bezeichnen. Solche Sekten leben im Innersten immer von der
wechselseitigen symbiotischen Bindung zwischen einem grandiosen,
manischen, omnipotenten Fuehrer (oder so interpretierten Fuehrer: der
Jesus der Sekten) und eine Gefolgschaft, deren gemeinsames
klinisches oder psychologisches Zeichen der unersaettliche und
unstillbare Beziehungshunger ist und die von dem Fuehrer, der
seinerseits diese Hungrigen braucht, auf magische und irrationale Art
und Weise geheilt, gesaettigt, gesund und stark gemacht werden
moechte. Solche Sekten gehen oft aus politischen Bewegungen, aber
auch aus therapeutischen Schulen oder Richtungen hervor. Das liegt
u.a. daran, dass in politischen und therapeutischen Vereinigungen in
latenter Form bei eben genannten Pole der Symbiose immer zu
finden sind: also latent omnipotente, paranoide Fuehrerfiguren
einerseits, und eine Anhaengerschaft, deren Sehnsucht nach
Vollkommenheit nicht mehr in der kulturueblichen Verdraengung
eingekapselt ist.

8

Der massenpsychologische Prototyp fuer alle solche Bewegungen und
Sekten ist der deutsche Faschismus. Ich sage mit Bedacht und
Betonung: nicht der politische Prototyp, sondern der
massenpsychologische Prototyp: Die Selbstunterwerfungs-
Bewegungen schlechthin. Beispiele fuer solche Bewegungen aus
der juengeren Zeit sind die AA (antiautoritaere
Aktionskommune), die Temple-of-Heavensekte (die sich im
kollektiven Giftmord im mittelamerikanischen Guayana
aufloeste). In allen diesen genannten Bewegungen treten sich
ein grossartiger Fuehrer und eine unterwerfungssuechtige
Gefolgschaft gegenueber, besser: sie treten sich nicht
gegenueber, sondern schleimen sich symbiotisch ineinander
ein. Die einzelnen Bewegungen finden ihr natuerliches Ende -
entweder an der aeusseren Realitaet - so wie der deutsche
Faschismus an der militaerischen Intervention der Alliierten,
oder sie fallen auseinander nach dem psychotischen
Zusammenbruch oder der Himmelfahrt des Fuehrers - nur, um an
anderer Stelle mit gleichem massenpsychologischem Thema neu
zu entstehen. (Dies ist der Inhalt des Filmes Nosferatu,
s.u.)

9

In Zeiten, die gewaltsam-gewalttaetigen historischen
Ereignissen vorausgehen, nehmen Sekten, Bewegungen,
Stroemungen zu und kuendigen so das Ereignis, das sie in sich
tragen, an, zuletzt den deutschen Faschismus. In der
literarischen und kuenstlerischen Produktivitaet hat dies seine
Entsprechung in der Zu- oder Ueberhandnahme des Vampir-,
Nosferatu - des Verfuehrungsthemas, der epidemischen
Ausbreitung des Unheils. Lange vor dem Manifestwerden des
deutschen Faschismus wird dieser vorahnend beschrieben in
Thomas Manns "Mario und der Zauberer" und in Hermann Brochs
"Der Versucher". Immer geht es dabei um die
"Unentrinnbarkeit" der Beziehung zwischen dem - etwa mit
massenhypnotischen Kraeften ausgestatteten Fuehrer und der
suechtig sich unterwerfenden, ihren Untergang lustvoll
vorbereitenden Gefolgschaft. In all diesen filmischen und
literarischen Werken, und ebenso in den wirklichen
therapeutischen und religioesen Sekten, entfaltet der Fuehrer
seine Suggestionskraft und seine Heilungskraft gerade durch
da Medium seiner medikren und schmierigen, sadistischen
Regungen wachrufenden Persoenlichkeit hindurch. Bhagwan
beispielsweise, der die Menschen aus ihrer koerperlichen
Enge, Starrheit und Koerperfeindlichkeit befreit, kann
selbst die Menschen buchstaeblich "nicht riechen" - und hat
am Eingangstor zu seinem Inner Circle professionelle
Riecher oder Schnueffler aufgestellt, die die Vorzulassenden
(Schueler) auf Essens- und Koerpergerueche und auf
Tabacksrueckstaende abriechen. (analog: Hitler, der kleine,
schwarze, krumme "Arier"). Die oft mit falschem liberalem
Kopfschuetteln gestellte Frage: "Wie konnte so ein mieser Typ
wie Hitler...?" Oder "Wie kann ein so offensichtlich
neurotisch schwerst gestoerter Mann wie Bhagwan ...?" laesst
sich mithilfe der Analyse unbewusster Bindungskraefte, die in
Massenbindungen zum Tragen kommen, beantworten.

10

Es soll kein Analogieschluss von der klassischen
faschistischen Bewegung auf moderne therapeutische Sekten
gezogen werden. Zu viele sich aufdraengende Fragen und
Widersprueche bleiben zunaechst unbeantwortet, etwa die Frage
des Umgangs mit Aggression.

Die Bindung und Artikulation ist ein vitales Problem jeder
Gruppenbildung, besonders jeder "messianischen" Bewegung.
Wie wird die Bhagwan-Sekte damit fertig? Ich denke, dass man
die Antwort auf die Frage, wie alle anderen an das Ashram zu
richtenden Fragen nicht primaer in den dort praktizierten
sog. therapeutischen Gruppen finden kann. Aber man muss die
Antwort auch dort suchen. Nach meiner Beobachtung, die sich
fast ausschliesslich auf diesen Film stuetzt, wird die
Aggression teils nach innen gewendet - die Unterwerfung, von
der ich oben gesprochen habe - teils verleugnet und in
spiritualistischer Form beim Fuehrer deponiert. Sie kann aber
in den therapeutischen Gruppen nicht wirklich
durchgearbeitet werden, wie in psychoanalytisch orientierten
Verfahren, denn hinter der Beziehung Therapeut-Patient steht
im Ashram stets der als Schutzschild fuer alles Gute und
Blitzableiter fuer alles Boese funktionierende Bhagwan. Zu
erwarten ist darum bei den entlassenen Schuelern/Patienten
ueber kurz und lang die Wiederkehr der Aggression - in erster
Linie in Form von Selbstzerstoerung. Wir begegnen hier einem
immer wiederkehrenden Problem aller nach aussen hin
friedlichen Sekten oder Religionsgemeinschaften. Und das
Ashram bietet bis jetzt keine Projektionsflaeche fuer die
Aggression, also keinen aeusseren Feind (den Juden des
Antisemiten) an. Zu befuerchten ist auch eine Regression der
Schueler/Patienten auf eine scheinbar
friedlich-kindlich-ausgeglichenes Verhalten, das aber mit
dem Preis des Verzichtes auf Aggression ueberhaupt erkauft
ist.

11

Den einzelnen im Ashram angewendeten Psycho-, Meditations-
und Koerpererfahrungs-Techniken mag man ablehnend oder
zustimmend gegenueberstehen. Das ist fuer die Diskussion
sekundaer. Ebenso sekundaer wie die Ablehnung von oder
Zustimmung zu einzelnen im Faschismus zur Anwendung
kommenden Ritualen und Feiern, etwa dam gemeinsamen Singen
von Liedern am Lagerfeuer, der Wiederbelebung der
Sonnenwendfeier oder den homosexuellen Mannbarkeitsriten der
HJ. Zur Diskussion steht vielmehr die totalitaere Einbindung
solcher psychologischer Techniken und Rituale in ein
politisches Programm zum Zwecke der Massenbeherrschung. Zu
erinnern ist an den Satz von Walter Benjamin aus dem
"Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen
Reproduzierbarkeit" - "Der Faschismus hat den Massen zu
ihrem Ausdruck, (beileibe nicht zu ihrem Recht verholfen)
kommen lassen." Er gilt auch fuer Bhagwan: verhilft
jugendlichen, sinnhungrigen und zugleich kraftlosen
intellektuellen Eliten des Westens zu einem Ausdruck,
beileibe nicht zu ihrem Recht.

12

Man kann die Gruppen- und Sektenbildung nach dem Zerfall der
Protestbewegung Ende der 60er Jahre unter vielfaeltigen
politischen Gesichtspunkten und Themen zu erfassen
versuchen.. Das ist geschehen. Man kann aber auch, ohne diese
Gesichtspunkte aus dem Auge zu verlieren, versuchen,
gemeinsame unbewusste Themen herausarbeiten. Ich denke, es
gibt ein gemeinsames unbewusstes Thema, das die linken
alternativen Subkulturen,, die Sponti-Szene und Sekten vom
Typ Bhagwans miteinander verbindet. Das gemeinsame Thema ist
trotz der und gerade der gegenteiligen Beteuerungen hindurch:
die manische Verleugnung der historischen Niederlage der
Protestbewegung. Damit ist gemeint, dass wir lange Zeit nicht
stark genug waren, die Depression anzunehmen und durchzuarbeiten,
die uns am Ende der Protestbewegung wohl angestanden haette.
Die unbewusste Verleugnung kommt schlagend zum Ausdruck in
der Parole des "Wir wollen Alles", zum Titel einer
Zeitschrift, uebrigens ebenso bezeichnenderweise des
Vorlaeufers des "Plasterstrands" - als wir, 1971, nichts mehr
zu melden und zu wollen hatten. Die Protestbewegung hat in
Allen die mit ihr in Beruehrung kamen, einen "Hunger nach
Sinn" - so eine bewegendes Wort von Alexander Kluge -
freigesetzt. Da dieser Hunger natuerlich natuerlich nicht
sofort, und fuer Viele ueberhaupt nicht zu befriedigen ist,
hat er sich in verschiedene andere Zustaende verwandelt,, bei
den einen in Anpassung (der selbstbetruegerischen Behauptung,
satt geworden zu sein), bei den anderen in linken
Terrorismus, und bei den Poona-Pilgern in die zur suechtigen
Abhaengigkeit heruntergekommene letzte Hoffnung, durch die
Verschmelzung mit einem Fuehrer und seiner Wahrheit doch
nicht "Alles" zu bekommen."


"Reimut Reiche, Poona oder: Der latente Faschismus, In:
Initiative Sozialistisches Forum Freiburg, Diktatur der
Freundlichkeit. Ueber Bhagwan, die kommende Psychokratie und
Lieferanteneingaenge zum wohltaetigen Wahnsinn, S.38f/ das
Buch sei hiermit empfohlen zur weiteren Beurteilung, 9,80 DM
kostete es 1984)
___________________________

mfg Martin Blumentritt

Homepage: <http://www.comlink.de/cl-hh/m.blumentritt>

"Ich werde stets wiederholen, dass ich Jude bin, solange es auf der
Welt auch nur einen Antisemiten gibt."(Ilja Ehrenburg)
___
_Kein Volk * Kein Fuehrer * Kein Vaterland * Logout Fascism_

Dr. Axel Bergmann

unread,
Jul 21, 1999, 3:00:00 AM7/21/99
to
> Marco Ladermann wrote:

> [.....] Für Herrschaftsansprüche interessiere ich mich


> tatsächlich nicht, weshalb ich gerne ein kleiner "Herr" bleibe und
> Ihnen das großgeschriebene "Wir" (von Gottes Gnaden ihro Herrschaft
> Bergmann?) schenke. Ich muß mich nicht mit jedem Großko.. äh ..pferten
> gemein machen.

Da haben Sie (!) janz recht: solang Sie den pluralis maiestatis vom plur.
plenitudinis nich untascheidn koennen, taete solche Gemeinheit Ihnen gar
animaliter schaden.

Beste Gruesse,
Axel

Dr. Axel Bergmann

unread,
Jul 21, 1999, 3:00:00 AM7/21/99
to
> Ronald Matthyssen wrote:

> [.....] Es gibt keine "Ihms"!

RETTET DEM DATIV !!

A.

Karl Jacob

unread,
Jul 21, 1999, 3:00:00 AM7/21/99
to
>Seit wann schreibt man Bhagwan mit "Ihm"? Bhagwan war ein
>megalomaner Hitler-anbeter, der eine Privatarmee unterhielt.
>Solche Leute können erzählen was sie wollen und 300 Bücher
>schreiben, es bleiben geistige Brandstifter. Sein Gandalf-Trick
>als er sich in Osho verwandelte hat ihn vor dem Tod nicht retten
>können.
>
>Es gibt keine "Ihms"!

*Da der Vatikan ein Schweizer Garde hat sind alle Christen Nazis
und man kann nicht über Christentum dikutieren*

Euere Köpfe sind sowas von krank,
eigentlich fehlen mir die Worte.

Karl


Karl Jacob

unread,
Jul 22, 1999, 3:00:00 AM7/22/99
to
<m.blum...@cl-hh.comlink.de> schrieb in Nachricht
7LJ1S...@p-mbl.cl-hh.comlink.de...///

>Es begab sich am 19.07.99, als der/die ehrenwerte karl-jacob
>(karl-...@gmx.net) um 04:45 in /DE/SCI/PHILOSOPHIE
>zum Thema "Bhagwan Shree Rajneesh" eine Mail gebar:
>
>> Was haltet Ihr von Ihm ?
>
>Anbei zwei Texte.
>
>
>Etwas ueber die gnadenlose Freundlichkeit des Bhakwan:

Ich persönlich hatte mit *Osho* eigentlich nur zweimal zu tun.

Das erste Mal wer ich ungefähr 17 und suchte vermutlich eher eine *Sekte*
von dem Kaliber von dem Deine schlauen Texte sprechen.
Da ich bei den *Sanyasins* in Deutschland so etwas nicht im geringsten
fand und auch kein Geld hatte einen Amerikaaufenthalt zu finanzieren oder
in Deutschland mit anderen *Sektenmitgliedern* in *Sekteneinrichtungen
zusammenzuleben, die damals wie jetzt größtenteils ziemlich fest im Leben
stehen, finanziell unabhängig und abgesichert leben, wandte ich mich wieder
ab, schon mit gewissem Groll, daß ich nicht wie in einer durchorganisierten
Sekte aufgefangen und gehalten wurde. Die unschönen Geschichten aus Amerika
taten Ihr Übriges. Trotzdem konnte ich viel mitnehmen und fühl mich auch
jetzt immer noch durch Bücher etc. von *Bhagwan/Osho* bestens unterhalten
und geistig angeregt.
Mit 25 blieb ich auf einer von vielen Asienreisen 3 Monate in Poona hängen,
genauso wie an etlich anderen Orten, die man als Anlaufpunkt für *Suchende*
bezeichnen konnte. Ich war extrem überrascht über die vielen Menschen und
die Atmosphäre, absolut nicht zu vergleichen mit dem was ich in Deutschland
gesehen hatte. Wärend der 3 Monate starb *Osho*. Es gibt vieles was auch ich
dort kritisiere und nicht gut finde. Es gibt viele *Abhängige* die sehr
schwer kämpfen müssen um das Geld aufzubringen das Sie für Ihre
Poona-Aufenthalte oder andere *Angebote* brauchen und die nichts lieber
hätten als ich damals in Deutschland und damals in Poona : nämlich einen
*Sektenschoß* in den sie sich fallen lassen können, ohne sich mehr um ihr
normales Leben kümmern zu müssen. Statt dessen zwingt dei Sekte die Leute
dazu selbstständig zu bleiben und die Augen etws aufzumachen und seinen
eigenen Weg zu gehen.

Ich bin jetzt 35 und hab seit 10 Jahren keinen *Sanyasin/Bhagwanjünger*
gesehn. Trotzdem träume ich davon Poona noch einmal zu sehn, im Gegensatz zu
so einigen Orten und *Lehren*, mit denen ich auch zu tun hatte.

Finanziell wär das überhaupt kein Problem mehr.
Aber meine berufliche und familiäre Situation gibt mir z.Z. wenig
Möglichkeiten dazu.

Daß diese Newsgruppen absolut ungeeignet sind sich über sowas zu
unterhalten ist mir auch klargeworden.

Der Vorwurf von Faschismus und Sektenagitation ist sowas von hohl und
langweilig, zu eigenen Meinung reicht´s hat wohl nicht.
Ich wage fast zu bezweifeln, daß die Personen die so etwas posten überhaupt
wissen was eine fachistoide Sekte ist.
Den *Osho-Fan* der missioniert oder jemanden in *seine* *Sekte* zerren will
soll mir erst mal jemand zeigen, eventuell gibt es solche Tendenzen bei
Indern, die vor 10 Jahren schon Führungen von Schulklassen und
Stadtbesuchern in Poona durch den Ashram organisierten, d.h.im
Endeffekt : *Bhagwan* wird früher oder später in Indien in die Tausende von
hunduistischen Sekten, Bewegungen, Gurus, etc. eingereit und akzeptiert.

Aber die Reaktionen aus deutschen Newsgruppen zeigen mir nur wieder warum
ich schon immer davon träume nicht mehr in Deutschland leben zu müssen.

Karl

Paul Lindmayr

unread,
Jul 22, 1999, 3:00:00 AM7/22/99
to
Karl Jacob schrieb in Nachricht <7n5qg4$dt5$1...@news.online.de>...

>Daß diese Newsgruppen absolut ungeeignet sind sich über sowas zu
>unterhalten ist mir auch klargeworden.
>
>Der Vorwurf von Faschismus und Sektenagitation ist sowas von hohl und
>langweilig, zu eigenen Meinung reicht´s hat wohl nicht.
>Ich wage fast zu bezweifeln, daß die Personen die so etwas posten überhaupt
>wissen was eine fachistoide Sekte ist.
>Den *Osho-Fan* der missioniert oder jemanden in *seine* *Sekte* zerren will
>soll mir erst mal jemand zeigen, eventuell gibt es solche Tendenzen bei
>Indern, die vor 10 Jahren schon Führungen von Schulklassen und
>Stadtbesuchern in Poona durch den Ashram organisierten, d.h.im
>Endeffekt : *Bhagwan* wird früher oder später in Indien in die Tausende von
>hunduistischen Sekten, Bewegungen, Gurus, etc. eingereit und akzeptiert.
>
>Aber die Reaktionen aus deutschen Newsgruppen zeigen mir nur wieder warum
>ich schon immer davon träume nicht mehr in Deutschland leben zu müssen.
>
>Karl


Servus Karl

Du weißt ja, wie die Mentalität der Deutschen/Österreicher ist- um jeden
Preis besser sein wollen wie der andere.Selbst der Dümmste kann heute via
Internet seine Gedanken auf die ganze Welt verteilen- weiser sind sie
deshalb trotzdem nicht.
In Poona war ich leider noch nicht- hab' mir aber Sai Babas Ashram in
Putapati(bei Bangalore), und das was aus Sri Aurobindos Auroville gemacht
wurde angesehen- nichts für mich, es war jedoch durchaus interessant für
mich das ganze Umfeld und die dort lebenden Leute kennenzulernen.
Toleranz und Verständnis ist dort leichter zu finden.

mfG
Paul
>

ariyo

unread,
Jul 22, 1999, 3:00:00 AM7/22/99
to

Paul Lindmayr schrieb in Nachricht <7n6pud$iou$1...@news.netway.at>...

Kennst Du den?
Da sagt ein Amerikaner: " Ich glaube an Karma."
Sagt der Deutsche : "Du Faschist."


Paul Lindmayr

unread,
Jul 22, 1999, 3:00:00 AM7/22/99
to

ariyo schrieb in Nachricht <7n6shr$ks3$1...@news.vossnet.de>...

>Kennst Du den?
>Da sagt ein Amerikaner: " Ich glaube an Karma."
>Sagt der Deutsche : "Du Faschist."


Nein, kenn ich nicht- erzähl mal!

Paul

Thomas Schaerer

unread,
Jul 22, 1999, 3:00:00 AM7/22/99
to
ariyo <ar...@gmx.de> wrote:

> Kennst Du den?
> Da sagt ein Amerikaner: " Ich glaube an Karma."
> Sagt der Deutsche : "Du Faschist."

Das passt haargenau in das primitive Denkschema des
Neanderthalerkleulen schwingenden und verkaufende Meista und
Universinalgenie Freibier, alias Deva Dipshit mit Hauptgewicht auf
Dipshit.

Gruss
Onkel Thom


ariyo

unread,
Jul 22, 1999, 3:00:00 AM7/22/99
to
Paul Lindmayr schrieb in Nachricht <7n6uj5$lkd$1...@news.netway.at>...

>
>ariyo schrieb in Nachricht <7n6shr$ks3$1...@news.vossnet.de>...
>
>>Kennst Du den?
>>Da sagt ein Amerikaner: " Ich glaube an Karma."
>>Sagt der Deutsche : "Du Faschist."
>
>Nein, kenn ich nicht-

Mach dir nichts daraaus.


Karl Jacob

unread,
Jul 22, 1999, 3:00:00 AM7/22/99
to
Paul Lindmayr schrieb :

>hab' mir aber Sai Babas Ashram in
>Putapati(bei Bangalore), und das was aus Sri Aurobindos Auroville gemacht
>wurde angesehen- nichts für mich, es war jedoch durchaus interessant für
>mich das ganze Umfeld und die dort lebenden Leute kennenzulernen.
>Toleranz und Verständnis ist dort leichter zu finden.

Ich war 84 in der Gegend. Einige Wochen in Pondicheri, Auroville fand ich
eigenartig. Ein riesiges Gelände, eine Baustelle wo eine Versammlungshalle
gebaut und auf einen unheimlich tollen Kristall aus Deutschland gewartet
wurde, einige Inder die auf dem Gelände mit landwirtschaftlichen Arbeiten
beschäftigt waren und ein kleines Verwaltungsgebäude, wo die Arbeiten
gemanaged wurden. Mehr hab ich dort nicht gefunden.

Es gibt aber weiter in der Stadt einen schönen Hata-Yoga-Ashram, leider hab
ich den Namen vergessen, der Guru dort ist ein Orginal, zwar etwas herrisch
aber recht interessant, ich weiß aber nicht ob er noch lebt, er war damals
ziemlich krank.

Im Saibaba Ashram war ich 1 oder 2 Tage, die Atmosphäre fand ich schon
interessant, aber irgend wie recht schräg.

Was ich auch nochmal gerne besuchen würde ist Rishikesh. Da bin ich mal ein
paar Monate in einem kleinen Dorf in einem Hanuman-Tempel hängengeblieben.
Die Atmosphäre alter heiliger Hindu-Plätze ist mit nichts zu vergleichen.

Karl

Peter Zeller

unread,
Jul 24, 1999, 3:00:00 AM7/24/99
to
_Herrlein_ war eine gebräuchliche Anrede in Masuren für unverheiratete
Männer, entsprechend dem in ganz Deutschland in der Prä-Emanzenzeit
gebräuchlichen _Fräulein_, vgl. Siegfried Lenz: So zärtlich war
Suleyken.

P.

Peter Zeller

unread,
Jul 24, 1999, 3:00:00 AM7/24/99
to
> kein Geld hatte einen Amerikaaufenthalt zu finanzieren oder

hast du auch kein Geld für eine Tastatur mit Komma-Taste?

P.

Peter Zeller

unread,
Jul 24, 1999, 3:00:00 AM7/24/99
to
Du hast wohl auch kein Geld für eine Tastatur mit Komma.

P.

Marco Ladermann

unread,
Jul 26, 1999, 3:00:00 AM7/26/99
to
Peter Zeller <drze...@t-online.de> schrieb:

Auch nicht schlecht, aber A. B. müßte schon über weit mehr als seine
grammatischen Kenntnisse verfügen, um etwas über meinen Familienstand
zu wissen. Deshalb gehe ich weiter davon aus, daß seine Verwendung des
Wortes "Herrlein" weder beschreibend noch freundlich gemeint war.

MfG

Peter Zeller

unread,
Jul 26, 1999, 3:00:00 AM7/26/99
to
Marco,

Ein Herrlein ist ein kleiner Herr; in unserer hierarchisch
gegliederten Gesellschaft ist das zwangsläufig ein Kompliment.

P.

Marco Ladermann

unread,
Jul 26, 1999, 3:00:00 AM7/26/99
to
Peter Zeller <drze...@t-online.de> schrieb:
> Marco,

> Ein Herrlein ist ein kleiner Herr; in unserer hierarchisch
> gegliederten Gesellschaft ist das zwangsläufig ein Kompliment.

Wenn Du mit dieser ungewöhnlichen Interpretation Recht haben solltest,
dann wäre dies kein Kompliment, daß ich als solches empfinden könnte,
den wie ich bereits sagte bin ich an Herrschaftsverhältnissen nicht
interessiert.

MfG und Tschüss

Ronald Matthyssen

unread,
Jul 29, 1999, 3:00:00 AM7/29/99
to

Karl Jacob schrieb:

> >Seit wann schreibt man Bhagwan mit "Ihm"? Bhagwan war ein
> >megalomaner Hitler-anbeter, der eine Privatarmee unterhielt.
> >Solche Leute können erzählen was sie wollen und 300 Bücher
> >schreiben, es bleiben geistige Brandstifter. Sein Gandalf-Trick
> >als er sich in Osho verwandelte hat ihn vor dem Tod nicht retten
> >können.
> >
> >Es gibt keine "Ihms"!
>
> *Da der Vatikan ein Schweizer Garde hat sind alle Christen Nazis
> und man kann nicht über Christentum dikutieren*

Man kann über alles diskutieren aber bitte schöne ohne Ausblendung
bestimmter Teile. Wer nach meiner Meinung fragt, wie in diesem Thread
der Fall war, bekommt sie auch. Der Vatikan ist nicht mit Bhagwan
gleichzusetzen, da der Papst sich nicht mit Gott gleichsetzt. Der
Katholizismus ist in seiner Ideologie nicht faschistisch. Bhagwan hat
sich jedoch explizit als Anhänger Hitlers ausgesprochen. Da er der
einzige "Gott" seiner Bewegung war, haben solche Aussagen viel mehr
Gewicht als die Tatsache, daß Papst Pius XII die Nazis unterstützt
hat.

Im übrigen halte ich in der Tat im allgemeinen wenig von Religionen.
Ich habe in meiner Umgebung zuviele Opfer von Religionen gesehen und
bin selber fast auch unter die Räder gekommen, insofern basiert sich
meine Meinung nicht auf eine von dir angedeuteten Krankheit, sondern
auf persönliche Erfahrungen. Und wer mit das herausreden will mit dem
Argument, ich sei geisteskrank, macht genau das was andere mit mir
und mit vielen vielen anderen machen wollten.

Ich habe in meinem Leben fast alle bedeutsamen Religionen dieser Erde
von Nahem erlebt und mit Gläubigen diskutiert. Keiner wird mich als
intolerant bestempeln können, aber ich habe eine klare Meinung dazu,
und die vertrete ich auch. Wer meint, darüber hinwegfegen zu können,
ist nicht nur intolerant, sondern gefährlich. Er wäre bereit,
jemanden zum Schweigen zu bringen, wie die Sowjets mit ihren
psychiatrischen Kliniken für Dissidenten, oder wie manche Religionen
mit ihren gezielten Hirnwäschen.

> Euere Köpfe sind sowas von krank,
> eigentlich fehlen mir die Worte.

Also rede nicht drum rum und erzähle uns was du von Bhagwan hältst.

Ronald

Thomas Schaerer

unread,
Jul 29, 1999, 3:00:00 AM7/29/99
to
Ronald Matthyssen <ramatt...@brainlift.de> wrote:


> Karl Jacob schrieb:

> Im übrigen halte ich in der Tat im allgemeinen wenig von Religionen.

Ich auch nicht, aber ich lasse es den leuten, wenn sie es zum Leben
brauchen.... :-/


> Ich habe in meiner Umgebung zuviele Opfer von Religionen gesehen und
> bin selber fast auch unter die Räder gekommen, insofern basiert sich
> meine Meinung nicht auf eine von dir angedeuteten Krankheit, sondern
> auf persönliche Erfahrungen. Und wer mit das herausreden will mit dem
> Argument, ich sei geisteskrank, macht genau das was andere mit mir
> und mit vielen vielen anderen machen wollten.

Wenn es Dir nicht zuviel wird, wuerde mich dies genauer
interessieren. Kannst mir auch eine Mail schreiben, wenn Du nicht in
der Oeffentlichkeit darueber diskutieren moechtest.

Schick mir bitte auch beim Posten eine Mail, weil ich in den naechsten
2 Wochen in den Ferien bin.


> Ich habe in meinem Leben fast alle bedeutsamen Religionen dieser Erde
> von Nahem erlebt und mit Gläubigen diskutiert.

Wie kam es dazu? Privat oder beruflich?


> Keiner wird mich als intolerant bestempeln können, aber ich habe
> eine klare Meinung dazu, und die vertrete ich auch. Wer meint,
> darüber hinwegfegen zu können, ist nicht nur intolerant, sondern
> gefährlich. Er wäre bereit, jemanden zum Schweigen zu bringen, wie
> die Sowjets mit ihren psychiatrischen Kliniken für Dissidenten, oder
> wie manche Religionen mit ihren gezielten Hirnwäschen.

Naja, man kann sich fragen, ob die fruehe RKK nicht die Vorlagen fuer
die spaeteren religioesen und politischen Sekten geboten haben.....

Ich denke, dies ist eine Ueberlegung wert. Dass die RKK unter ihrer
fragwuerdigen Geschichte bis heute "leidet", ist leicht daran zu
erkennen, dass der heutige Papst die ganze Familie Andreottis gesegnet
hat, von dem man schliesslich von seine Verbindungen zur ach so
"Ehrenwerten Gesellschaft" mit der Hauptmacht in Sizilien schon oft in
den Medien gelesen hat. Die Spatzen pfeiffen es auch von den Daechern
des Vatikan....

Aber was soll's, Schlamm zu Schlamm, wie der deckel auf die Pfanne. es
passt alle doch so schoen friedlich zusammen. *zynisch-Grins*

Noch ein Wort zu "Freibier", falls er mitliest: Ich weiss, RKK und ein
Posting von mir triggert Dich. Da aber doch nur Bloedsinn rauskommt,
denk bitte fuer Dich daran: 'Reden ist Silber und Schweigen ist Gold'.

Gruss
Thomas


Ronald Matthyssen

unread,
Jul 30, 1999, 3:00:00 AM7/30/99
to Thomas Schaerer

Thomas Schaerer schrieb:

> Ronald Matthyssen <ramatt...@brainlift.de> wrote:
>
> > Im übrigen halte ich in der Tat im allgemeinen wenig von Religionen.
>
> Ich auch nicht, aber ich lasse es den leuten, wenn sie es zum Leben
> brauchen.... :-/

Jedem das Seine, aber nicht mit der Absicht, das meine zu beschädigen
(s.u.)

>
>
> > Ich habe in meiner Umgebung zuviele Opfer von Religionen gesehen und
> > bin selber fast auch unter die Räder gekommen, insofern basiert sich
> > meine Meinung nicht auf eine von dir angedeuteten Krankheit, sondern
> > auf persönliche Erfahrungen. Und wer mit das herausreden will mit dem
> > Argument, ich sei geisteskrank, macht genau das was andere mit mir
> > und mit vielen vielen anderen machen wollten.
>
> Wenn es Dir nicht zuviel wird, wuerde mich dies genauer
> interessieren. Kannst mir auch eine Mail schreiben, wenn Du nicht in
> der Oeffentlichkeit darueber diskutieren moechtest.

Was schert mich die Öffentlichkeit ? Der Karl Jacob meint, ich sei krank im
Kopf, weil ich eine Meinung zum Bhagwan habe, der ihm nicht gefällt. In den
70er habe ich geglaubt ich müsse nicht nur meine Meinung, sondern auch
meine ganze Seele dem Herrn unterstellen und den Teufel aus mir austreiben.
Neben eine manische Depression hat mich das fast mein komplettes soziales
Umfeld gekostet - und fast mein Leben. Ich wollte raus. 1980 habe ich mich
befreit und kämpfe seitdem gegen jegliche Beeinflussung anderer aufgrund
von angeblich höherer Mächte. Beinflussen kann ich mich selbst, wenn ich
unbedingt an etwas glauben will. Andere muß ich nicht mit reinziehen. Weißt
du, ich war an einer sehr streng evangelischen Schule in den Niederlanden,
dort was das Wort noch Gesetz. Seit 1980 sind Worte und Gesetze für mich
Begriffe die mit Vorsicht zu genießen sind.

Andere Opfer von Religion sind u.a. meine Mutter, die Frau eines guten
Freundes, Bekannte die sich als Sanyassin umgebracht haben usw. Leute die
ihre Gesundheit und Lebensfreude irgendwelchen Gurus, Meister, Herrn usw.
hinterhergeschmissen haben.

>
>
> > Ich habe in meinem Leben fast alle bedeutsamen Religionen dieser Erde
> > von Nahem erlebt und mit Gläubigen diskutiert.
>
> Wie kam es dazu? Privat oder beruflich?

Sowohl als auch. Bin katholisch erzogen worden (mit mehr Teufel als Jesus),
war also an der evangelischen Schule, meine Mutter war lange Zeit
praktizierende Hinduistin, andere Verwandte und Bekannte waren für kurze
oder längere Zeit Zeugen Jehovas, ich habe 6 Jahre lang mit muslimischen
Jugendlichen gearbeitet und in einem "Türkenviertel" gewohnt, ich habe
einige Urrelgionen Mittel- und Südamerikas kennengelernt und habe auch den
dortigen Katholizismus erlebt. Schließlich habe ich vor einiger Zeit
versucht, vernünftig mit der Scientology-Zentrale in den USA zu
diskutieren, was natürlich nicht geht, die sind so programmiert wie sonst
was.

Glaub' mir, ich kenne mich aus wenn es um Religionen geht.

> > Keiner wird mich als intolerant bestempeln können, aber ich habe
> > eine klare Meinung dazu, und die vertrete ich auch. Wer meint,
> > darüber hinwegfegen zu können, ist nicht nur intolerant, sondern
> > gefährlich. Er wäre bereit, jemanden zum Schweigen zu bringen, wie
> > die Sowjets mit ihren psychiatrischen Kliniken für Dissidenten, oder
> > wie manche Religionen mit ihren gezielten Hirnwäschen.
>
> Naja, man kann sich fragen, ob die fruehe RKK nicht die Vorlagen fuer
> die spaeteren religioesen und politischen Sekten geboten haben.....

Die frühe RKK war keine Kirche sondern eine relativ locker und demokratisch
organisierte Gemeinschaft. Seitdem die Römer die Staatskirche eingeführt
haben läuft das Ganze ein bißchen anders ab.

> Ich denke, dies ist eine Ueberlegung wert. Dass die RKK unter ihrer
> fragwuerdigen Geschichte bis heute "leidet", ist leicht daran zu
> erkennen, dass der heutige Papst die ganze Familie Andreottis gesegnet
> hat, von dem man schliesslich von seine Verbindungen zur ach so
> "Ehrenwerten Gesellschaft" mit der Hauptmacht in Sizilien schon oft in
> den Medien gelesen hat. Die Spatzen pfeiffen es auch von den Daechern
> des Vatikan....
>
> Aber was soll's, Schlamm zu Schlamm, wie der deckel auf die Pfanne. es
> passt alle doch so schoen friedlich zusammen. *zynisch-Grins*

Eben nicht. Nix ashes to ashes, dust to dust. Wer andere bekehren will, ist
ein verdammter Hirnmörder. "Glaub an meinen Gott, sonst brennst du in der
Hölle!" Na, tolle Botschaft, nein, da soll keine/r von Liebe reden. Solange
die RKK sich aus meinem Revier heraushält, werde ich sie tolerieren, aber
wer mich "krank im Kopf" nennt, will in meinen Kopf hinein, und das werde
ich zu verhindern wissen.

Ciao

Ronald

Thomas Schaerer

unread,
Aug 16, 1999, 3:00:00 AM8/16/99
to
> Thomas Schaerer schrieb:
>
> > Ronald Matthyssen <ramatt...@brainlift.de> wrote:
> >
> > > Im übrigen halte ich in der Tat im allgemeinen wenig von Religionen.
> >
> > Ich auch nicht, aber ich lasse es den leuten, wenn sie es zum Leben
> > brauchen.... :-/
>
> Jedem das Seine, aber nicht mit der Absicht, das meine zu beschädigen
> (s.u.)

Das ist natuerlich klar.

> > > Ich habe in meiner Umgebung zuviele Opfer von Religionen gesehen und
> > > bin selber fast auch unter die Räder gekommen, insofern basiert sich
> > > meine Meinung nicht auf eine von dir angedeuteten Krankheit, sondern
> > > auf persönliche Erfahrungen. Und wer mit das herausreden will mit dem
> > > Argument, ich sei geisteskrank, macht genau das was andere mit mir
> > > und mit vielen vielen anderen machen wollten.
> >
> > Wenn es Dir nicht zuviel wird, wuerde mich dies genauer
> > interessieren. Kannst mir auch eine Mail schreiben, wenn Du nicht in
> > der Oeffentlichkeit darueber diskutieren moechtest.
>
> Was schert mich die Öffentlichkeit ? Der Karl Jacob meint, ich sei krank im
> Kopf, weil ich eine Meinung zum Bhagwan habe, der ihm nicht gefällt. In den
> 70er habe ich geglaubt ich müsse nicht nur meine Meinung, sondern auch
> meine ganze Seele dem Herrn unterstellen und den Teufel aus mir austreiben.

Ein Relikt aus der Erziehung, die Du weiter unten ansprichst?


> Neben eine manische Depression hat mich das fast mein komplettes soziales
> Umfeld gekostet - und fast mein Leben. Ich wollte raus. 1980 habe ich mich
> befreit und kämpfe seitdem gegen jegliche Beeinflussung anderer aufgrund
> von angeblich höherer Mächte.

Damit bist Du auf dem richtigen (Teil-)Weg zur Selbstfindung.


> Beinflussen kann ich mich selbst, wenn ich unbedingt an etwas
> glauben will. Andere muß ich nicht mit reinziehen.

Das nicht. Trotzdem gibt es auch liebenswuerdige Menschen ohne
dogmatische Scheuklappen. Lass Dich von solchen beeinflussen. Alleine
die Selbstbeeinflussung reicht nicht. So kapselst Du Dich ab.


> Weißt du, ich war an einer sehr streng evangelischen Schule in den
> Niederlanden, dort was das Wort noch Gesetz. Seit 1980 sind Worte
> und Gesetze für mich Begriffe die mit Vorsicht zu genießen sind.

Wort und Gesetze sind meist Instrumente der (religioesen)
Machtpolitik. Dies vor allem dann, wenn sie eingepaukt und nicht
vorgelebt werden.


> Andere Opfer von Religion sind u.a. meine Mutter, die Frau eines guten
> Freundes, Bekannte die sich als Sanyassin umgebracht haben usw.

Ein Sanyassin des Bhagvan?


> Leute die ihre Gesundheit und Lebensfreude irgendwelchen Gurus,
> Meister, Herrn usw. hinterhergeschmissen haben.

Menschen welche nie respektiert werden, kommen irgendwann soweit sich
genau so zu verhalten. Das mangelnde Selbstwertgefuehl suchen sie bei
den Sektenheinis und werden erneut verarscht, - nach dem damit schon
Eltern, Tanten und Onkelns erfolgreich waren.

Um jemanden soweit zu bringen, muss man es nur schaffen, ihm immer !!!
wieder klar zu machen, dass er ein Depp ist. Da gibt es ganz subtile !!!
Methoden, ohne dass man ihm immer wieder sagt, dass er ein Depp !!!
ist. Das wirkt auf die Dauer viel mehr. Die besten Anzeichen erkennt !!!
man, wenn man mit solchen Menschen eine oder zwei Stunden zusammen !!!
verbringt und danach man das Gefuehl hat, der groesste Trottel der !!!
Welt zu sein. Solche psychischen Herunterreissertypen sind oft auch !!!
Weltmeister im Zynismus. Sie merken laengst nicht mehr, wenn sie auf !!!
der Seele anderer herumtrampen. !!!


> > > Ich habe in meinem Leben fast alle bedeutsamen Religionen dieser Erde
> > > von Nahem erlebt und mit Gläubigen diskutiert.
> >
> > Wie kam es dazu? Privat oder beruflich?
>
> Sowohl als auch. Bin katholisch erzogen worden (mit mehr Teufel als Jesus),
> war also an der evangelischen Schule,

Katholisch erziehen an einer evangelischen Schule? Geht das denn?

Die Erfindung des Teufels oder irgend eines Hoellensystemes dient
immer dazu, dass die Kirchenchefs sich an den Schaefchen ihre Macht
erhalten und ausbauen. Die RKK war schon immer zur hauptsache Politik
und nicht Religion. Das wird sich auch kaum je aendern, auch wenn es
innerhalb der RKK lobenwerte Grueppchen mit hochethischen Zielen geben
mag.


> meine Mutter war lange Zeit praktizierende Hinduistin,

Erzaehle das doch bitte mal genauer. Wie war sie damals und wo genau
wirkte sie mit? Wie lebte sie den Hinduismus (vor)?


> andere Verwandte und Bekannte waren für kurze oder längere Zeit
> Zeugen Jehovas,

Was waren die Gruende des Wegganges?

Einfach aus dem System psychisch rausgewachsen durch
Persoenlichkeitsentfaltung oder gab es signifikante Stoerungen die
auffielen bei denen die Verwandten und Bekannten nicht mehr mitmachen
wollten?


> ich habe 6 Jahre lang mit muslimischen Jugendlichen gearbeitet und
> in einem "Türkenviertel" gewohnt,

Was hat Dir dies persoenlich gebracht? Gewiss auch Positives, oder?


> ich habe einige Urrelgionen Mittel- und Südamerikas kennengelernt

Welche? Religionen aus der Zeit der Mayas?

Kennst Du etwa sogar die QUICHE-MAYA? Wenn ja, werde ich Dich mal
etwas Konkretes fragen.

Sagt Dir das Buch "Die Chronik von Agakor" von Brugger etwas?


> und habe auch den dortigen Katholizismus erlebt.

Distanziert sich dieser aber nicht teilweise von der RKK des Vatikans?


> Schließlich habe ich vor einiger Zeit versucht, vernünftig mit der
> Scientology-Zentrale in den USA zu diskutieren, was natürlich nicht
> geht, die sind so programmiert wie sonst was.

Klar, da sind ganze Regionen des Neocortex geloescht, neu formatiert
und ebenfalls neu mit Daten geladen worden. In einem Zeremoniell wird
der Mensch dann gebootet. Sowas gibt es nicht nur bei den
Scientologen. In wenig agressiver Form findest Du das ebenso bei den
Zeugen Jehovas und bei den Mormonen, um nur gerade zwei Beispiele zu
nennen.

Ich sah letzthin eine TV-Dokumentation eines Mormonentrecks aus dem
Staate New-Yorks nach Salt-Lake-City. Es war der absolute Schrecken
einer Londoner-Familie die gezeigt wurde. Die Mutter war die treibende
Kraft mit ihrem an den Wahn grenzenden Glauben an ihren Erloeser
Joseph Smith. Sie hatte ueberlebt, ihr Mann nicht. Der Preis den sie
ein ganzes Leben lang bezahlen musste, war der Tod ihres Mannes, der
den Winter in den Rockies nicht ueberlebte. Er war nie ueberzeugt. Er
machte den ganzen Spektakel ihr zuliebe mit. Traurig wie man die Hirne
der Menschen verdrehen kann.

PS.: Es war nicht der erste Treck mit Brigham Young. Der war schon
dort und der Staat Utah existierte bereits.


> > Naja, man kann sich fragen, ob die fruehe RKK nicht die Vorlagen fuer
> > die spaeteren religioesen und politischen Sekten geboten haben.....

> Die frühe RKK war keine Kirche sondern eine relativ locker und
> demokratisch organisierte Gemeinschaft.

Das war eben noch nicht die RKK. Das war das Fruehchristentum, eher
unter dem Symbol des Fisches....


> Seitdem die Römer die Staatskirche eingeführt haben läuft das Ganze
> ein bißchen anders ab.

Stich-Erergnis war das Konzil von Nizzaea um 325 n.Chr. Von da an
pervertierte das Christentum zum Zeichen des Kreuzes und zur
Grossmachtpolitik.


> > Ich denke, dies ist eine Ueberlegung wert. Dass die RKK unter ihrer
> > fragwuerdigen Geschichte bis heute "leidet", ist leicht daran zu
> > erkennen, dass der heutige Papst die ganze Familie Andreottis gesegnet
> > hat, von dem man schliesslich von seine Verbindungen zur ach so
> > "Ehrenwerten Gesellschaft" mit der Hauptmacht in Sizilien schon oft in
> > den Medien gelesen hat. Die Spatzen pfeiffen es auch von den Daechern
> > des Vatikan....
> >
> > Aber was soll's, Schlamm zu Schlamm, wie der deckel auf die Pfanne. es
> > passt alle doch so schoen friedlich zusammen. *zynisch-Grins*
>
> Eben nicht. Nix ashes to ashes, dust to dust. Wer andere bekehren will, ist
> ein verdammter Hirnmörder. "Glaub an meinen Gott, sonst brennst du in der
> Hölle!" Na, tolle Botschaft, nein, da soll keine/r von Liebe reden. Solange
> die RKK sich aus meinem Revier heraushält, werde ich sie tolerieren, aber
> wer mich "krank im Kopf" nennt, will in meinen Kopf hinein, und das werde
> ich zu verhindern wissen.

Ich glaube Du hast mich nicht verstanden. Lies es bitte noch
einmal. Deine Antwort reagiert gar nicht auf das was ich eben schrieb.

Gruss
Thomas

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