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Von Eltern für Eltern

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Renate Ratlos

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Jun 16, 2003, 7:15:46 PM6/16/03
to
Der Fälscher und Verleumder Hans Tolzin hat wieder zusammengeklaubt.

http://www.impf-report.de/jahrgang/2003/27.htm
[Zitatanfang]
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Der IMPF-REPORT
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Unabhängiger Nachrichtendienst rund ums Impfen Ausgabe Nr. 27/2003
Von Eltern für Eltern 16. Juni 2003
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INHALT:
[01] Zu dieser Ausgabe
[02] Der Wissenschaftsbetrug des Louis Pasteur
[03] Sind Fälschungen der Alltag in der Wissenschaft?
[04] Auftragsstudien kommen zu auffällig positiven Ergebnissen
[05] Medikamentenstudien ermöglichen phänomenale Aktiengewinne
[06] Prof. Schönhöfer: Nur Unabhängigkeit ermöglicht Pharmakritik
[07] USA: Industrie blockiert Konferenz über Pestizidschäden
[08] Pharmafirma Siegfried: Bestes Ergebnis der Firmengeschichte
[09] Impfstoffhersteller Aventis verdient gut
[10] High-Tec-Forschung per Fälschung am PC?
[11] Terrorangst rettet Pharmaindustrie vor Wachstumseinbruch
[12] Verschiedene Hinweise
[13] Impressum
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[01] Zu dieser Ausgabe
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Lieber Leser,
ist es denkbar, daß etwas, was von klugen Wissenschaftlern und Me-
dizinern, von Pharmafirmen und Gesundheitsbehörden seit Jahrzehn-
ten, ja inzwischen seit Jahrhunderten mit derart großer Autorität
und Inbrunst proklamiert wird, schlichtweg falsch ist?
Ja, es mag schwer vorstellbar sein, aber wir dürfen nicht verges-
sen, daß wir es hier auch "nur" mit Menschen zu tun haben, mit ih-
ren persönlichen Hintergründen, ihren emotionalen, sozialen und fi-
nanziellen Verflechtungen, mit ihren Bequemlichkeiten, Motiven,
Hoffnungen, Sehnsüchten und Plänen für die Zukunft. Und mit der
allzumenschlichen Fähigkeit, für diese Hoffnungen, Sehnsüchte und
Pläne einen Teil der Realität auszublenden, wenn es sein muß.
Dies beginnt bereits in den Anfängen der modernen Medizin: Vor we-
nigen Jahren erst wurde bekannt, daß Louis Pasteur, der neben Ro-
bert Koch als Begründer der heutigen mikrobenfeindlichen Mikrobio-
logie gilt, teilweise schwerwiegende wissenschaftliche Fälschung
betrieb [02].
Dies war sicherlich nicht der Beginn des Betruges in der Wissen-
schaft und ist mitnichten sein Ende: Unter der Überschrift "Aber
die Ergebnisse stimmen trotzdem" brachte die Süddeutsche Zeitung
kürzlich "Eine kleine Typologie forschender Fälscherpersönlichkei-
ten" heraus [03].
Dabei kann man den Forschern nicht immer einen grundsätzlich man-
gelhaften Charakter vorwerfen. Die Abhängigkeiten von der geldge-
benden Industrie sind enorm und wie ihre Ergebnisse verwertet wer-
den, darauf haben sie oft herzlich wenig Einfluß [04].
In der Öffentlichkeit wohl wenig bekannt sind die finanziellen Aus-
wirkungen, die mit der Veröffentlichung von Studien verbunden sind:
Da steigt ein Aktienkurs innerhalb eines Tages auch mal um 45 Pro-
zent [05]. Das bedeutet für rechtzeitig Eingeweihte 45 Prozent Ge-
winn an einem einzigen Tag...
Dabei ist die Pharmaindustrie wirklich nicht zimperlich, wenn es
darum geht, Widersacher, die meinen, ihre Produkte seien für die
Patienten schädlich, zum Schweigen zu bringen: Entsprechende Veröf-
fentlichungen werden postwendend mit einer Unterlassungsklage be-
antwortet, wie sogar der Bremer Prof. Schönhöfer, wiederholt fest-
stellen mußte, einer der prominentesten Pharmakritiker in Deutsch-
land. Gegenüber der Finanzmacht der Pharmaindustrie halten auch nur
die Stärksten stand und ein Vorteil von Prof. Schönhöfer ist si-
cherlich, daß man ihm keine grundsätzlich Feindschaft gegenüber
Pharmaprodukten nachsagen kann [06].
Einigen renommierten Umweltmedizinern in den USA ging es da anders.
Da sie sich wiederholt öffentlich sehr kritisch über die Verwendung
von Pestiziden und ihre schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit
von Kindern geäußert hatten, reichte ein Brief der chemischen In-
dustrie an die Umweltbehörde, um sie für eine wichtige umweltmedi-
zinische Konferenz wieder auszuladen [07].
Der Gesundheitsmarkt ist lukrativ. Die Wachstumsraten in den letz-
ten Jahrzehnten waren in der Regel zweistellig [08 und 09].
Entsprechend lukrativ sind auch gefälschte Forschungsergebnisse.
Inzwischen erleichtert das digitale Zeitalter die Erstellung von
gefälschten Studien und Testergebnissen immens. Wer kann da noch
zwischen Original und Kopie unterscheiden [10]?
Doch angesichts leerer öffentlicher Gesundheitskassen kommen
"schwere Zeiten" auf die Pharmaindustrie zu. Die Wachstumsprognosen
für Europa mussten auf "nur 4 bis 5 Prozent" heruntergeschraubt
werden. Doch Rettung ist in Sicht: Eine neue "Wachstumsstütze" in
Form von Angst vor dem Terror [11].
Zum Schluß noch eine Anfrage an die Abonnenten des Arznei-
Telegramms (das unter anderem von Prof. Schönhöfer herausgegeben
wird) unter Ihnen: Falls Sie Ihre gelesenen Ausgaben nicht mehr be-
nötigen und diese nicht älter als sechs Monate sind, können Sie sie
auch unserer Redaktion zukommen lassen, denn leider konnten wir das
Arznei-Telegramm bisher nur über Sekundär-Quellen berücksichtigen.
Herzliche Grüße
Hans Tolzin
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[02] Der Wissenschaftsbetrug des Louis Pasteur
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Quelle:
Der Tagesspiegel, Berlin, 19. Febr. 1993
zitiert bei "Der Rückgang der Schwindsucht trotz Schutzimpfung",
Dr. med. Gerhard Buchwald, Hirthammer 2002, Seite 52
VON PASTEUR HINTERS LICHT GEFÜHRT
Mit der Herausgabe seiner 100 Notizbücher geriet der Sockel des ge-
feierten Chemikers und Mikrobiologen post mortem ins Wanken. Dr.
Gerald L. Geison vom Historischen Institut der Universität Prince-
ton (US-Staat New Jersey) entdeckte in den privaten Einträgen Pas-
teurs (1822-1895) eine Reihe gravierender Diskrepanzen zu seinen
publizierten Arbeiten.
Ein Versehen sei ausgeschlossen, sagte Geison auf der Jahrestagung
der Amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft in
Boston. Es bestehe kein Zweifel daran, daß Louis Pasteur mehrfach
'wissenschaftlichen Betrug' beging.
Mit Überraschung stellte Geison bei seinem fast zwanzigjährigen
Studium von Pasteurs Doppelwerk fest, daß sich der Franzose im La-
bor gelegentlich sehr unwissenschaftlicher Methodik bediente. Hatte
er eine Idee vor Augen, waren alle Versuche nur noch auf deren Be-
weisführung ausgerichtet, meint Geison. Negative Resultate erschie-
nen oft nur im Notizbuch, nicht jedoch auf maßgeblichem Papier.
Schwerer wiegt noch, daß Pasteur die Öffentlichkeit offenbar auch
bewußt hinters Licht führte...
Siehe auch:
Dr. Gerald L. Geison, "The Privat Science of Louis Pasteur",
Princeton University Press, 1996, ISBN 0-691-01552-X (Paperback-
Ausgabe)
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[03] Sind Fälschungen der Alltag in der Wissenschaft?
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Quelle:
Süddeutsche Zeitung vom 10. Juni 2003
http://www.sueddeutsche.de/sz/wissenschaft/red-artikel2141
"Aber die Ergebnisse stimmen trotzdem"
Eine kleine Typologie forschender Fälscherpersönlichkeiten
Holger Wormer
Mal beschrieb er die tödlichen Attacken des Heckenschützen von Wa-
shington, mal schilderte er in bewegenden Worten das Leid von Fami-
lien, deren Söhne im Irak-Krieg umgekommen waren. Egal ob Washing-
ton, Texas oder Maryland, Jayson Blair, 27, Reporter der New York
Times, war stets vor Ort. So schien es jedenfalls. In Wahrheit saß
der Journalist meist in New York und ließ der Fantasie freien Lauf,
erfand Szenen, dichtete Zitate und schrieb von anderen ab. In min-
destens 36 von 73 Artikeln aus den letzten Monaten hat die Zeitung
solche Fälle entdeckt, deren wachsende Dreistigkeit "das Werk eines
Mannes auf dem Weg in die professionelle Selbstzerstörung nahe
legt", wie in dem Blatt spekuliert wird.
Manche Journalisten fälschen Berichte, Vorstände Bilanzen, Künstler
Bilder. Kein Berufsstand, der nicht mit spektakulären Fällen kon-
frontiert ist. Doch je edler der Stand, umso größer das Erstaunen.
Dabei haben Fälschung und Scharlatanerie selbst unter angesehenen
Gruppen wie Ärzten und Forschern Tradition, wie eine Tagung der Ge-
sellschaft für Wissenschaftsgeschichte in Heidelberg zeigt. Was a-
ber ist es, das auch in der menschlichen Forschernatur täuscht und
fälscht?
Der Schlamper
Morgens halb zehn in Deutschland: Zwei Studenten treffen sich in
geheimer Mission im Café. Ihr Ziel: Auswertung eines Experiments im
Pflichtpraktikum Physik. Ihr Problem: Wegen verdreckter Geräte er-
hielten sie bei ihrer Aufgabe (Messung der Faraday-Konstante) sinn-
lose Werte. Der Unsinn der Uni: Wer sinnlose Werte misst, muss den
Versuch wiederholen. Die Rettung: Die (zum Glück bereits bekannte)
Faraday-Konstante nachschlagen. Zehn Prozent "Messfehler" addieren.
Zurückrechnen, welche Daten man hätte messen müssen, um auf die
Konstante zu kommen. Errechnete Messpunkte ins Praktikumsprotokoll
eintragen. Versuch bestanden.
So oder so ähnlich beginnen viele Forscherkarrieren. Der laxe Um-
gang mit Daten wird schnell zur Gewohnheit. Was im Praktikum be-
ginnt, führt in der Forschung mit dazu, dass scheinbar unsinnige
Messwerte leicht unter den Tisch fallen. Die Frage, was man darf im
Umgang mit Versuchsdaten und was nicht, fristet in vielen Studien-
gängen ein Schattendasein; Mathematik und Statistik gehören beson-
ders bei Medizinern nicht zu den Lieblingsfächern. Kein Wunder al-
so, dass Experten mit beängstigenden Zahlen aufwarten: Mehr als 90
Prozent aller Studien könne man getrost in den Mülleimer werfen -
wegen mangelhafter Versuchsergebnisse oder irrelevanter Aussagen.
"Der Schaden durch schlampige wissenschaftliche Arbeiten dürfte den
durch bewusste Fälschungen jedenfalls noch um ein Vielfaches über-
steigen", ist auch Gerd Antes vom Deutschen Cochrane-Zentrum in
Freiburg überzeugt.
Der Selbsttäuscher
Wer genau hinschaut, kann im Mond schier unglaubliche Dinge erken-
nen - wie die Fellows bei einer Sitzung der Royal Society um das
Jahr 1666. Beim Blick durchs Fernrohr entdecken sie einen Elefan-
ten, über dessen Herkunft und Tun sich trefflich spekulieren lässt.
Der Mond- Elefant, so vermutet ein Forscher, unterscheide sich
deutlich von den Elefanten-Arten auf der Erde; ein anderer macht
sich gleich an mathematische Berechnungen, warum sich das Tier so
schnell bewegt - bis ein Gehilfe den Elefanten als Feldmaus ent-
larvt, die zufällig im Teleskop-Gehäuse gefangen war.
Was bei dem britischen Dichter Samuel Butler vor vier Jahrhunderten
Satire war, hat nichts an Aktualität verloren. Der "prekäre Status
des wissenschaftlichen Instruments", wie der Salzburger Historiker
Thomas Brandstetter es nennt, ist in Zeiten kompliziertester Appa-
raturen eher noch prekärer geworden. Groß ist die Versuchung, blind
zu glauben, was ein Gerät an Daten liefert - und vor allem jene zu
sehen, die man gerne sehen möchte.
Der Philosoph Ulrich Charpa von der Universität Bochum geht in sei-
ner Analyse der Selbsttäuschung in der Forschung noch weiter:
"Selbstverständlich macht der ärztliche Berufsstand von anderen
keine Ausnahme darin, dass seine Angehörigen ihrer überwiegenden
Mehrzahl nach gewöhnliche Hohlköpfe sind, bereit, zu sehen, was
nicht da ist, und zu leugnen, was auf der Hand liegt", zitiert er
Thomas Manns Felix Krull. Immerhin, so Charpa, räumte die US- Nati-
onal Academy for Science in einer Anfänger-Broschüre dem Thema
Selbsttäuschung "als einer konstanten Gefahr im Forschungsprozess"
genauso viel Raum ein wie der wissenschaftlichen Methode. Der Glau-
be etwa an die Heilung von Patienten durch eine neu erprobte Thera-
pie ist oft kaum zu erschüttern. "Zwei renommierte Forscher und
Ärzte empfanden ihren Verstoß gegen Regeln der guten wissenschaft-
lichen Praxis offenbar gar nicht als solchen", beobachteten vor ei-
nigen Jahren auch die Gutachter im größten Fälschungsskandal der
deutschen Forschung. Nicht umsonst lautet der häufigste Satz von
Urhebern fragwürdiger Daten selbst nach ihrer Überführung: "Aber
die Aussage stimmt trotzdem."
Der Verzweifelte
"Publiziere oder krepiere" - der Druck auf Wissenschaftler, in mög-
lichst kurzer Zeit möglichst viel zu veröffentlichen, ist in Zeiten
knapper Forschungsmittel noch größer als sonst. Wer vor der nächs-
ten Evaluation die Nerven verliert, weil ihm noch vorzeigbare Er-
gebnisse fehlen, kann also leicht versucht sein, den Daten etwas
nachzuhelfen. Manchmal, so die Kölner Biologie-Historikerin Ute
Deichmann, ähnelten die Beweggründe der Wissenschaftler in solchen
Situationen dem "Concorde-Phänomen": Obwohl man eigentlich weiß,
dass ein Resultat verkehrt oder eine Idee - wie beim Überschall-
Flugzeug - überholt ist, hat man bereits so viel Geld, Mühe und Re-
nommee investiert, dass es schwer fällt, den Kurs zu ändern.
Der Bestechliche
So manche Forschungsergebnisse werden aber auch auf ganz besondere
Art und Weise finanziert: Sie sind im voraus bestellt und bezahlt
(siehe Text unten). Die subtilste Form, in der Forschungsergebnisse
durch die Industrie beeinflusst werden können, sind Verträge nach
Art eines Schweigegeldes. Das Prinzip: Eine Firma gibt drei Studien
in Auftrag, zwei fallen negativ aus, eine zeigt Erfolg. Die Wissen-
schaftler dürfen laut Vertrag jedoch nur das positive Ergebnis ver-
öffentlichen - das geprüfte Produkt steht somit tadellos da. Vor-
teil der "Fälschung durch Auslassung": Da nichts veröffentlicht
wird, ist sie kaum nachzuweisen.
Der Selbstzerstörer
Die Gutachter der Task Force im größten Fälschungsskandal der deut-
schen Forschung rieben sich die Augen. In einer Habilitations-
schrift stießen sie im Abstand weniger Seiten zweimal auf die glei-
che Abbildung - die jeweils völlig verschiedene Versuche dokumen-
tieren sollte. Lediglich die Bildunterschrift hatte der Autor geän-
dert. Auch sonst gingen den Gutachtern vor allem "offensichtliche
Fälschungen" ins Netz, die zum Teil sogar in ein und derselben Ab-
bildung zu finden waren (...). Besonders viel Mühe, ihr Tun zu ver-
bergen, hatten sich die Fälscher nicht gegeben.
Vom "perfekten Verbrechen" ist man auch in einem anderen (Ver-
dachts- )Fall weit entfernt: Bei der Messung von vier radioaktiven
Proben wurde an einer deutschen Universität offenbar viermal die
gleiche Zahl in eine Tabelle getippt. Müsste sich ein ordentlich
fälschender Forscher nicht zumindest an sein Schulwissen in Physik
erinnern, wonach es praktisch ausgeschlossen ist, mehrfach die
gleiche Zahl radioaktiver Zerfälle zu messen? Warum denkt er sich
nicht vier leicht variierte Zahlen aus?
Vielleicht, so spekuliert der Sucht-Experte Felix Tretter vom Be-
zirkskrankenhaus Haar bei München, ist es in solchen Fällen ein
bisschen wie bei Konstantin Wecker. Der Liedermacher war regelrecht
"dankbar und froh", als ihn die Polizei Mitte der 90er Jahre wegen
Kokain-Besitzes festnahm. "Jedenfalls kennen wir Straftäter, die
immer absurdere Verbrechen begehen, um endlich gefasst zu werden",
sagt Tretter. Nach dem ersten Vergehen packt den Täter - bewusst
oder unbewusst - das schlechte Gewissen. "Weil er aber nicht den
Mut zur Selbstanzeige hat, provoziert er durch zunehmend dreistere
Taten indirekt seine Bestrafung."
Der Spieler
Eine andere Fälscherpersönlichkeit setzt indes doch lieber darauf,
nicht erwischt zu werden: der Spieler. Möglicherweise gerät das La-
bor also mitunter zu einer Art Casino, in dem forschende Spielerna-
turen austesten, wie weit sie gehen können - Nervenkitzel inklusi-
ve. Und immerhin: Die Gewinn- Chance scheint vielen mittlerweile
überraschend hoch zu sein.
Der Süchtige
Einen der Task Force-Detektive erinnerte das Tun der von ihm über-
prüften Forscher mit der Zeit sogar an einen Fälschungs-Rausch.
"Offenbar wurden gelegentlich sogar lieber gefälschte Daten verwen-
det, obwohl gute echte Resultate vorlagen. Vieles in den Arbeiten
erschien uns jedenfalls absolut sinnlos." Sucht-Experte Tretter
hält die Spielernatur dennoch für das wahrscheinlichere Motiv unter
Wissenschaftlern als eine Fälschungs-Sucht. Eine andere Suchtform
könne laut Tretter jedoch als Motiv eine Rolle spielen: die Sucht
nach Erfolg.
Der Verkannte
"Forscher wie Kopernikus, Galilei oder Einstein zählen zu den Her-
ausragenden in der Wissenschaftsgeschichte. In ihrer Zeit freilich
galten sie nicht selten als Lügner, Ketzer oder Spinner", weiß der
Medizinhistoriker Wolfgang Eckart von der Universität Heidelberg.
Der eine oder andere Fälscher entpuppt sich also als verkannter
Vordenker. Dennoch warb so mancher auch mit unlauteren Mitteln.
"Der kleine Betrug, gerechtfertigt durch die große Idee", sagt E-
ckart. Prominentes Beispiel: Sigmund Freud.
"Als erster auf dem Kontinent", verkündete der, habe er einen Mor-
phium- Abhängigen mit Kokain behandelt. Andere konnten den Erfolg
nicht wiederholen. Sie berichteten von Kokain-Süchtigen durch die
"Therapie". Das aber, behauptete Freud, läge an einem Anwendungs-
fehler. Das Mittel müsse geschluckt, nicht gespritzt werden. "Eini-
ge Jahre zuvor hat er noch selber geschrieben, dass man es spritzen
soll", so Horst Gundlach vom Institut für Geschichte der Psycholo-
gie in Passau. Er kennt weitere Fälle, in denen Freuds Berichte
nicht der Wahrheit entsprachen: Vom Kokain bis zur Behandlung der
Hysterie - "nachweisbar ist keiner der Heilungserfolge", sagt Gund-
lach. Dennoch, schränkt Eckart ein, hat Freuds Denken die Psychiat-
rie vorangebracht.
"Das machen doch alle"
Macht man also zu viel Aufhebens um fälschende Forscher, die nur
das tun, was alle tun in der Gesellschaft? "Der Wissenschaft traut
man es eben nicht zu", sagt Eckart. Immerhin umgebe sich die For-
scherwelt selbst mit dem Nimbus von Korrektheit, Exaktheit und Ehr-
lichkeit. "Diese ethische Selbstüberhöhung schärft die Aufmerksam-
keit der Gesellschaft", sagt er: "Beim Gebrauchtwagenhändler, rech-
ne ich vielleicht sogar damit, dass der mich etwas über den Tisch
zieht. Wenn aber ein Arzt oder Wissenschaftler betrügt, bricht ein
Weltbild zusammen."
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[04] Auftragsstudien kommen zu auffällig positiven Ergebnissen
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Quelle:
Süddeutsche Zeitung online vom 10. Juni 2003
http://www.sueddeutsche.de/sz/wissenschaft/red-artikel2143
Wenn Firmen bezahlen
Auftragsstudien kommen zu auffällig positiven Ergebnissen
Eva von Schaper
Der Arzt war erstaunt. Aus seiner eher enttäuschenden Untersuchung
über ein neues Medikament hatten die Biostatistiker des Herstellers
ganz neue, positive Zahlen herausgeholt. "Später stellte sich dann
heraus, dass sie sich verrechnet haben", sagt der Mediziner. Ob die
Statistiker die Ergebnisse schönrechnen wollten, lässt sich nicht
sagen. Fest steht aber, dass manche Pharmafirmen Studien beeinflus-
sen, wenn sie diese finanziert haben. Eine internationale Forscher-
gruppe hat solche Studien nun näher betrachtet. Ihr Fazit: Wenn
Firmen Forschern Geld geben, um die Wirksamkeit neuer Arzneien zu
prüfen, dann sind die Ergebnisse meist verzerrt - zu Gunsten der
Industrie (1). Dass ein Produkt positiver dargestellt wird, ist
demnach viermal so wahrscheinlich, wenn der Hersteller und nicht
eine unabhängige Stelle die Studie in Auftrag gegeben hat.
Der neuen Analyse zufolge arbeiten die von der Pharmaindustrie be-
auftragten Forscher aber nicht weniger gewissenhaft. "Die Methoden
waren meist genauso gut wie die der unabhängigen Studien oder sogar
besser", lautet das Resümee. Mitunter würden die Studien aber so
geplant, dass eine Verzerrung zu Gunsten des neuen Produktes wahr-
scheinlich ist. Oft wird die neue Arznei mit unpassenden Substanzen
oder Placebos verglichen; in einer Studie zum Beispiel das Antibio-
tikum Fluconazol mit einem Mittel, das vom Körper bekanntlich
schlechter aufgenommen wird.
In vielen Fällen ist jedoch unklar, wie genau Pharmafirmen mit sau-
beren Methoden zu krummen Ergebnissen kommen. Häufig entsteht die
zu positive Wertung nicht im Labor, sondern durch gezielte Veröf-
fentlichungspraxis. So erscheint von der Industrie bezahlte For-
schung seltener in angesehenen Fachjournalen. Vielmehr werden die
Daten auf Symposien und Konferenzen vorgestellt, wo sie zuvor keine
Prüfung durch Kollegen durchlaufen müssen. Forschungsgelder würden
zudem oft unter Auflagen vergeben, sagt Thomas Kaiser vom Deutschen
Institut für evidenzbasierte Medizin in Köln. Negative Daten dürf-
ten dann nicht publiziert werden. Ein Druckmittel, dem sich viele
Forscher nicht entziehen können. "Im Moment ist es nicht so ein-
fach, Geld zu bekommen", sagt Wolfgang Becker-Brüser vom Berliner
Arznei-Telegramm. "Manche arbeiten deshalb an Themen, die Geld
bringen."
Die Industrie hat für das Phänomen ihre eigene Erklärung. Wegen der
langen Forschungszeiten kennen die Firmen ihre Produkte - und auch
deren Stärken, sagt der Sprecher des Verbands forschender Arznei-
mittelhersteller, Ralf Hömke. Sie könnten die Studien somit gezielt
auf die Produkte zuschneiden.
Laut Arzneimittelgesetz sind die Hersteller verpflichtet, ihre Pro-
dukte in der Klinik testen zu lassen. Ob es besser wäre, diese For-
schung mit öffentlichen Geldern zu bezahlen, ist umstritten. "Die
Industrie soll ruhig zur Kasse gebeten werden", sagt Becker-Brüser.
"Schließlich ist sie es auch, die an einem erfolgreichen Mittel
verdient." Er fordert jedoch, dass die Firmengelder in einen Fonds
fließen und nicht direkt an die Forscher.
Wilfried Lorenz von der Universität Marburg plädiert hingegen für
eine öffentliche Beteiligung. "Damit könnte man einen Finger auf
dieser Forschung halten", sagt er. Die staatlichen Geldgeber soll-
ten dann am Erfolg der geprüften Arznei beteiligt werden. Im übri-
gen sollten die Unternehmen lernen, Misserfolge für ihr Image zu
nutzen. "Wie solide eine Pharmafirma ist, kann man auch daran able-
sen, ob sie überhaupt negative Ergebnisse publiziert. "
(1)British Medical Journal, Bd.326, S.1167, 2003
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[05] Medikamentenstudien ermöglichen phänomenale Aktiengewinne
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Quelle:
Ärzteblatt online vom 2. Juni 2003
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=12790
Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO)
Kolonkarzinom*: Monoklonale* Antikörper* als neue Therapieansätze
CHICAGO. Die ersten Menschen, die von neuen Medikamenten profitie-
ren, sind heute vielfach die Aktionäre. Vor der Jahrestagung der
American Society of Clinical Oncology (ASCO) steigen alljährlich
die Aktienkurse derjenigen Firmen, welche die Mitteilung von Stu-
dienergebnissen zu ihren Studien ankündigen.
Die Firma Genentech mochte in diesem Jahr nicht bis zur ASCO-Tagung
warten. Sie kündigte bereits vor zwei Wochen an, das Anti-
Angiogenese-Mittel Antikörper Bevacizumab (Avastin®) - es blockiert
den Wachstumsfaktor VEGF ("vascular endothelial growth factor"),
der die Bildung von Blutgefäßen im Tumor stimuliert - verlängere
die Überlebenszeit beim fortgeschrittenen Kolonkarzinom* "um mehre-
re Monate".
Für die Analysten* war diese Meldung Grund genug, um den Kurs des
Herstellers Genentech an der New Yorker Börse innerhalb eines Tages
um 45 Prozent in die Höhe zu treiben.
(...) Während die Krebsmittel die "Börse gesund machen" (Spiegel
Online), gilt dies für die Patienten keinesfalls. Auch die Neben-
wirkungen dürften Mediziner anders bewerten als Börsianer. Unter
der Kombinationsbehandlung kam es bei 65 Prozent der Patienten zu
Diarrhoe*, Schwäche, Leukopenie*, Anämie*, Hautausschlägen und
Erbrechen. Unter der unterlegenen Monotherapie mit dem neuen Medi-
kament kam es bei 49,5 Prozent zu schweren Nebenwirkungen.
Links zu diesem Thema
Pressemitteilung ASCO
http://www.asco.org/asco/shared/asco_print_view/1,1168,_12-002167-
00_18-0027998-00_19-0027999-00_20-001,00.html
Pressemitteilung der Duke Universität zu Bevacizumab
http://dukemednews.org/news/article.php?id=6612
DÄ-Onlinenachricht "Kolonkarzinom: Vorschusslorbeeren für neues
"Bio-Tech"-Medikament"
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=12677
*BEGRIFFSERKLÄRUNG:
ANÄMIE: Verminderung der roten sauerstofftransportierenden roten
Blutkörperchen
ANALYSTEN: Börsenspekulanten
ANGIOGEN: Neubildung von Blutgefäßen durch bestimmte Wachstumsfak-
toren
ANTIKÖRPER: Vom Körper gebildete Moleküle, die sich an Fremdkörper
heften und sie so neutralisieren
DIARRHOE: Wiederholter extrem flüssiger Durchfall, der zur Aus-
trocknung führen kann
KOLONKARZINOM: Darmkrebs
LEUKONPENIE: Verminderung der antikörperbildenden Zellen (Lymphozy-
ten) im Blut
MONOKLONAL: Durch Teilung aus einer einzigen Zelle hervorgegangen
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[06] Prof. Schönhöfer: Nur Unabhängigkeit ermöglicht Pharmakritik
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Quelle:
Die ZEIT online vom 12. Juni 2003
http://www.zeit.de/2003/25/P-Sch_9anh_9afer
Schrecken der Pillendreher
Der Bremer Pharmakologe Peter Schönhöfer kämpft für eine bessere
Arzneimittelversorgung
Cornelia Stolze
Ob Herzklappen-Affäre, Millionenbetrug mit Zahnersatz aus China o-
der Luftbuchungen für Patienten, die längst im Jenseits sind - sol-
che Skandale können den Bremer Pharmakologen Peter Schönhöfer kaum
noch verwundern. Schließlich, konstatiert der emeritierte Medizin-
professor, biete das deutsche Gesundheitssystem seit Jahren "weit
offene Tore für Korrumpierung, Betrug und Ausbeutung".
Wer jedoch wie er den Finger in die Wunden legt und Konflikte offen
austragen will, muss sich auf einiges gefasst machen. Das bekam der
Pharmakritiker oft genug in seiner Laufbahn zu spüren. Immer wieder
hat sich der Medikamentenexperte mit der Pharmaindustrie angelegt.
Das tut er trotz seiner Pensionierung als Direktor des Instituts
für Klinische Pharmakologie am Bremer Zentralkrankenhaus vor drei
Jahren auch heute noch, und zwar mit sichtlichem Vergnügen. Als
Mitherausgeber des pharmakritischen Newsletters arznei-telegramm
(at) in Berlin meldet er gemeinsam mit einem Dutzend Kollegen jeden
Monat neu entdeckte Arzneimittelgefahren, schildert perfide Marke-
tingtricks der Pillenhersteller und legt milliardenschwere Geldver-
schwendereien im Gesundheitssystem offen. Im vergangenen Herbst
verlieh ihm die internationale Antikorruptionsorganisation Transpa-
rency International ihren jährlichen "Integrity Award".
Immer ein knackiges Zitat parat
Nicht zuletzt durch Schönhöfer hat sich der "Informationsdienst für
Ärzte und Apotheker" hohes Renommee erworben. Der Querdenker habe
"einen Haufen Probleme viel früher erkannt als andere", urteilt der
Präsident der Berliner Ärztekammer Günther Jonitz - Missstände, die
"dank Leuten wie Schönhöfer inzwischen offenkundig sind". Und oft
waren die Experten des at die Ersten, die von einem heraufziehenden
Debakel Wind bekamen und schon Monate vor den Publikumsmedien über
schwerwiegende Nebenwirkungen oder gezielte Irreführung von Ärzten
und Patienten durch gefälschte Arzneimittelstudien berichteten.
Dann ist Schönhöfer immer ein gefragter und williger Interviewpart-
ner - der Pharmakritiker hat stets ein knackiges Zitat parat. In
Deutschland könne "buchstäblich jeder Dreck Arzneimittel werden",
schimpfte er vor Jahren. Und sei ein Medikament erst einmal auf dem
Markt, müssten heute "schon ein paar Tote im Hof abgeladen werden,
bevor im Arzneimittelinstitut jemand reagiert" - so groß sei inzwi-
schen der Einfluss der millionenschweren Pharmakonzerne gegenüber
den Behörden.
Derlei Kritik trauen sich hierzulande nicht mehr viele Medizin-
Journale. Die nämlich finanzieren sich heute überwiegend durch An-
zeigen von Pharmafirmen. Zusammen mit dem Arzneimittelbrief und der
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft ist das at eine
Bastion der Pharmakritik. Dabei ist die Gazette sicher das lauteste
Organ. So laut, dass selbst Pharmakologie-Kollegen sich bisweilen
etwas weniger aggressive Töne wünschen.
Ein Paradebeispiel für Schönhöfers mediale Omnipräsenz in Zeiten
von Arzneimittelkrisen ist der Fall Lipobay. Im Sommer 2001 war der
Cholesterinsenker von Bayer mit dem Tod von mehr als 50 Menschen in
Zusammenhang gebracht worden. Wenige Monate später nahm der Lever-
kusener Konzern das Mittel aufgrund seiner riskanten Nebenwirkungen
vom Markt. Viel zu spät, wie Schönhöfer findet. Denn schon im No-
vember 2000, also fast ein Jahr bevor die Probleme mit Lipobay öf-
fentlich bekannt wurden, "bekamen wir plötzlich so viele Meldungen
über Nebenwirkungen von unseren Lesern und vom Bundesinstitut für
Arzneimittelsicherheit, dass wir Verdacht schöpften. Im März 2001
waren die Hinweise dann so deutlich, dass wir sie im at meldeten."
Trotz der offensichtlichen Probleme verkaufte Bayer das Mittel je-
doch erst einmal weiter. "Viele setzen darauf", sagt Schönhöfer,
"dass sich die Gefahren lange genug herunterspielen lassen - und
währenddessen kann man an dem Präparat ja schon gut verdienen."
Kein Wunder also, dass sich die Branche heftig dagegen wehrt, wenn
man ihr das Geschäft verhagelt, und unliebsamen Kritikern den Haus-
juristen auf den Hals hetzt. Schönhöfer gehört dabei seit Jahrzehn-
ten zu einem ihrer besten Feinde. "Mit Sicherheit über ein Dutzend
Mal", schätzt er, stand er in seinem Berufsleben deswegen vor Ge-
richt. Mitunter gingen die Verfahren bis vor den Bundesgerichtshof.
Ein bisschen stolz darauf ist er, das ist unübersehbar. "Verloren
habe ich keines davon", sagt Schönhöfer.
Und er hat durchaus etwas von einem "Robin Hood der Medizin", wenn
er von Fällen wie jenen um das Mittel Alival erzählt. Anfang 1985
war es im Zusammenhang mit dem Antidepressivum zu rätselhaften Zwi-
schenfällen gekommen: Hunderte von Patienten entwickelten plötzlich
lebensbedrohliche Gefäßentzündungen, ohne dass die Ärzte irgendei-
nen Grund dafür ausfindig machen konnten. Schönhöfer hatte damals
gerade angefangen, die klinische Forschung auf der Intensivstation
des Bremer Zentralkrankenhauses aufzubauen, und war direkt mit den
mysteriösen Fällen konfrontiert.
"Alles sah bei diesen Patienten zunächst wie eine Blutvergiftung
aus", erinnert er sich. Doch die Pathologen konnten keinerlei Hin-
weise auf eine Infektion finden. Bald erkannte Schönhöfer, dass all
die rätselhaften Symptome - das akute Nierenversagen, die inneren
Blutungen, die Entzündungen in Leber und Bauchspeicheldrüsen - sich
auf eine Ursache zurückführen ließen: Den in Alival enthaltenen
Wirkstoff Nomifensin.
Schönhöfer publizierte seine Entdeckung. Umgehend folgte die Wider-
rufsklage des Frankfurter Pharmakonzerns Hoechst. Doch der Richter
gab Schönhöfer Recht. Mehr noch: Monate später konnte selbst der
Hersteller angesichts einer erdrückenden Beweislast nicht mehr
leugnen, dass Alival tatsächlich für die teilweise tödlichen Zwi-
schenfälle verantwortlich war. Das Mittel wurde aus dem Verkehr ge-
zogen.
Die Komplikationen mit Alival sind kein Einzelfall. Mithilfe eines
neuen Erfassungssystems stellte Schönhöfer fest, dass in Deutsch-
land jedes Jahr 210000 Fälle von schwerwiegenden Nebenwirkungen
auftreten. Rund 70000 davon sind so bedrohlich, dass die Betroffe-
nen auf einer Intensivstation behandelt werden müssen. 16000 enden
tödlich. Für Schönhöfer ein Beweis dafür, dass "wir dringend ein
dauerhaftes, bundesweites System zur Erfassung von Nebenwirkungen
brauchen". Dafür aber fehle das politische Interesse.
Dabei sind die Probleme eher größer geworden als kleiner. Zunehmend
drücke die Pharmaindustrie ihre Produkte mit fragwürdigen Methoden
in den Markt: mit gefälschten Studien, gekauften Meinungsbildnern
oder Schönfärberei in der Werbung. "Die Antirheumatika Vioxx und
Celebrex waren vor zwei Jahren die beiden erfolgreichsten Produkt-
einführungen. Sie haben bisher einen Umsatz von elf Milliarden Dol-
lar gebracht." Der Erfolg beruhte jedoch darauf, erzählt Schönhö-
fer, dass man bei beiden Mitteln wesentliche Störwirkungen schlicht
verschwieg. Zum Beispiel Celebrex: Weil die ersten Nebenwirkungen
bei der klinischen Prüfung des Mittels erst nach einem halben Jahr
auftraten, ließen die Forschungsstrategen des Herstellers Pfizer
die Ergebnisse des zweiten Halbjahres einfach unter den Tisch fal-
len, rechneten die guten Werte des ersten auf ein Jahr hoch und
publizierten die geschönten Daten.
Außerdem ist der Nutzen vieler neuer Medikamente nach Schönhöfers
Ansicht fragwürdig: "Die meisten so genannten Innovationen der
Pharmaindustrie sind therapeutisch überflüssig", ketzert er. Rund
vier Milliarden Euro ließen sich im deutschen Gesundheitssystem al-
lein dadurch einsparen, dass man stattdessen auf billigere und be-
währte Mittel setze - ohne jegliche Qualitätseinbuße.
Mit missionarischem Eifer
Die Misere will Schönhöfer aber nicht nur der Pharmaindustrie an-
lasten. Bedroht werde das Gesundheitssystem auch durch eine sich
ausbreitende "Willfährigkeit der Mediziner gegenüber industriellen
Sponsoren". Da würden Ärzte von Pharmafirmen Geld dafür kassieren,
dass sie auf wissenschaftlichen Kongressen bestimmte Produkte prei-
sen; klinische Studien so frisieren, dass ein nutzloses oder gar
gefährliches Präparat in einem besseren Licht dasteht; oder sich
bei der Formulierung der Leitlinien für neue Therapien von der In-
dustrie die Feder führen lassen.
Das sind kämpferische Töne von einem, der mit 67 Jahren in seinem
heimeligen Haus am Rande Bremens mit Frau und Kater den wohlver-
dienten Ruhestand genießen könnte. Doch offenbar steckt in ihm noch
immer etwas von jenem jungen Mann, der Mitte der fünfziger Jahre
entsetzt feststellte, dass auch sein Vater in der Nazizeit "mitge-
macht" hatte als leitender Forscher des Chemiekonzerns IG Farben.
Dies und die Proteste gegen die Rassendiskriminierung in den USA,
deren Höhepunkt er Ende der sechziger Jahre während eines For-
schungsaufenthaltes miterlebte, haben in Peter Schönhöfer einen ge-
radezu missionarischen Gerechtigkeitseifer geweckt.
Ist es ein Wunder, dass er manchmal übers Ziel hinausschießt? Dass
er oft allzu lautstark auf die Pillenindustrie eingedroschen habe,
urteilt Ärztekammer-Präsident Günther Jonitz, habe der Sache nicht
immer gedient. "Wer wirklich Verbesserungen erreichen will, muss
die Pharmafirmen dort abholen, wo sie stehen." Schließlich seien
viele Arzneimittelhersteller durchaus zu seriöser Zusammenarbeit
bereit. Vielleicht müsste das arznei-telegramm auch einmal eine
pharmazeutische Neuheit positiv bewerten und nicht nur unken, man
habe dabei eben noch keine Nebenwirkungen entdeckt.
Derlei Kritik zum Trotz will Schönhöfer aber auch in Zukunft keine
Ruhe geben und noch lange nicht ans Aufhören denken: "Weil mir das,
was ich tue, so viel Spaß macht."
Peter Schönhöfer glaubt, jährlich würden vier Milliarden Euro für
überflüssige Arzneimittel verschleudert. Daher gibt der emeritierte
Direktor des Bremer Instituts für Klinische Pharmakologie mit 67
Jahren das pharmakritische "arznei-telegramm" mit heraus. Die In-
dustrie hat ihn schon mehrfach verklagt - erfolglos
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[07] USA: Industrie blockiert Konferenz über Pestizidschäden
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(IR) Zusammenfassung des Schreibens des demokratischen US-
Kongressabgeordneten Henry Waxman vom 20. Dez. 2002 an den Leiter
der Umweltbehörde EPA:
Waxman weist darauf hin, daß aufgrund einer Intervention von Ver-
tretern der chemischen Industrie bei der EPA eine von ihr mit fi-
nanzierte Konferenz über die gesundheitlichen Auswirkungen von Pes-
tiziden auf Kinder verschoben, und drei der führenden Experten wie-
der ausgeladen wurden.
Es handelt sich um eine Weiterbildungsveranstaltung für bis zu 200
Funktionären staatlicher und privater Gesundheitsinstitutionen.
Ziel der Konferenz ist der Start einer "nationalen Pestizid-
Initiative", um enorme Mängel in der ärztlichen Ausbildung bezüg-
lich den gesundheitlichen Folgen von Pestiziden zu benennen und zu
beheben. Als Beispiel wird genannt, daß es im Jahr ca. 20.000 Kin-
der durch Pestizide erkrankt seien, die große Mehrheit der medizi-
nischen Schulen es trotzdem nicht für notwendig halte, umweltmedi-
zinische Studien in ihren Programmen einzuplanen.
Die Vertreter der Industrie behaupteten in einem dem Kongressabge-
ordneten vorliegenden Schreiben an die Behörde, daß insbesondere
diese drei Personen (durchweg anerkannte Wissenschaftler in leiten-
den Positionen) durch ihr Verhalten "klare Vorurteile gegen Pesti-
zide" gezeigt hätten. Daraufhin habe sich die Behörde verständnis-
voll gezeigt und dem Anliegen der Chemischen Industrie stattgege-
ben.
Die Originaldokumente zu diesem Vorfall:
Einladung und Programm der Konferenz im Sept. 2002:
http://www.house.gov/reform/min/pdfs/pdf_inves/pdf_admin_epa_pestic
ide_docs_invite_let.pdf
Intervention der Industrievertreter bei der US-Umweltbehörde EPA:
http://www.house.gov/reform/min/pdfs/pdf_inves/pdf_admin_epa_pestic
ide_docs_industry_request_let.pdf
Antwort der US-Umweltbehörde EPA an die Industrievertreter:
http://www.house.gov/reform/min/pdfs/pdf_inves/pdf_admin_epa_pestic
ide_docs_epa_response_let.pdf
Brief des Kongress-Abgeordneten Waxman an die US-Umweltbehörde EPA
http://www.house.gov/reform/min/pdfs/pdf_inves/pdf_admin_epa_pestic
ide_dec_20_let.pdf
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[08] Pharmafirma Siegfried: Bestes Ergebnis der Firmengeschichte
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Quelle:
20.min.ch vom 26. März 2003
http://www.20min.ch/news/wirtschaft/allgemein/story/8144269
Siegfried: So gut wie nie zuvor
Der Pharmazulieferer Siegfried hat im vergangenen Jahr das beste
Ergebnis seiner 130-jährigen Geschichte erzielt. Der Gewinn klet-
terte um 81 Prozent auf 56,2 Millionen Franken. Der Umsatz wuchs um
13,2 Prozent auf knapp 400 Millionen Franken. Das Wachstum ging vor
allem auf die Bereiche Exklusivsynthese und Generika zurück. Be-
kannter ist das Unternehmen allerdings wegen der Sidroga-Tees, ei-
ner traditionellen, gleichwohl ertragsschwachen Unternehmenssparte.
Siegfried will eine Dividende von fünf Franken je Aktie ausschüt-
ten. Die Aktie, die als eine der wenigen im vergangenen Jahr zwei-
stellig zulegen konnte, stieg gestern knapp vier Prozent auf 160
Franken. Im laufenden Jahr erwartet das Unternehmen einen Umsatz
auf Vorjahreshöhe. Langfristig sollen die Verkäufe indes um sieben
bis zehn Prozent wachsen.
Quelle:
Badische Zeitung vom 6. Febr. 2003
http://www.badische-zeitung.de/index.php?inhalt=item&p
[method]=fullread&p[ivw]=/orsartikel/fullread&p[item]=orsartikel&p[
nav]=152&p[id]=657540
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[09] Impfstoffhersteller Aventis verdient gut
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Aventis verdient gut
Kräftiger Gewinnanstieg
STRASSBURG (dpa). Der deutsch-französische Pharmakonzern Aventis
hat dank guter Geschäfte mit Pharmaprodukten und Impfstoffen seinen
Gewinn im vergangenen Jahr gesteigert. Er nahm von 1,50 Milliarden
Euro im Vorjahr auf 2,09 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen
gestern mitteilte. Auch für 2003 und 2004 geht Aventis-
Vorstandschef Igor Landau von einem "starken Ergebniswachstum" aus.
Mit den vorgelegten Zahlen traf Aventis die Erwartungen der Analys-
ten. Im Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ver-
zeichnete das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatzanstieg
von 11,1 Prozent auf 16,02 Milliarden Euro. Im Impfstoff-Geschäft
verbuchte Aventis einen Umsatz von 1,58 Milliarden Euro. Das ent-
spricht einem Anstieg um 16,3 Prozent im Vergleich zu 2001.
Für 2003 erwartet Landau ein Umsatzwachstum im "hohen einstelligen
Prozentbereich". Es gebe nach wie vor einen großen Bedarf an besse-
ren
Behandlungsmöglichkeiten für schwere Krankheiten wie Krebs, Herz-
Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Die Umsätze mit dem Krebsmit-
tel
Taxotere nahmen um 33 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro zu. Mit dem
Allergiemittel Allegra, dem umsatzstärksten Medikament des Kon-
zerns, erlöste Aventis 2,03 Milliarden Euro, was einem Plus von 22
Prozent binnen Jahresfrist entspricht.
Der zu erwartende härtere Wettbewerb bei Allegra hatte zuletzt den
Kurs der Aventis-Aktie gedämpft. Die Aktienkursentwicklung lag seit
Ende 2001 um zehn Prozent unter der des Pharmasektors. Die Aventis-
Aktie gab gestern an der Pariser Börse am Vormittag um 2,67 Prozent
auf 44,5 Euro nach.
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[10] High-Tec-Forschung per Fälschung am PC?
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Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/sz/wissenschaft/red-artikel2142
Süddeutsche Zeitung online vom 10. Juni 2003
Die Photoshop-Forschung
Christopher Schrader
Die digitale Verarbeitung von Versuchsdaten im Computer eröffnet
Fälschern ganz neue Perspektiven
Der Computer ist des Fälschers bester Freund: X, C und V, kombi-
niert mit Strg- oder Apfel-Taste, sind die Befehle, die er sich
merken muss - ausschneiden, kopieren, einsetzen. Nach diesem einfa-
chen Prinzip, so die "Task Force" im größten Fälschungsskandal der
deutschen Forschung, wurden in der Arbeitsgruppe des Freiburger
Krebsforschers Friedhelm Herrmann dutzende wissenschaftlicher Ar-
beiten gefälscht. Da wurden zum Beispiel Fotos so genannter Banden,
die Eigenschaften von Molekülen aufklären sollten, aus einer Arbeit
herauskopiert, gedreht und in ein anderes Manuskript eingesetzt.
Woanders wurden die Tricks sogar innerhalb ein und derselben Abbil-
dung angewandt (siehe Foto). Mit einem modernen Programm zur Bild-
bearbeitung - das bekannteste heißt "Photoshop" - schaffen das
selbst Computerlaien mit ein paar Klicks.
Diese Software wird in vielen Labors genutzt, um Bilder für die
Veröffentlichung aufzupolieren. Größtenteils ist das legitim: So
lassen sich etwa die wesentlichen Daten in Aufnahmen auf weniger
Raum zusammenfassen. Doch schon Kontrast und Helligkeit zu verstel-
len oder Filter zu verwenden, die etwa die Rauhigkeit einer Ober-
fläche glätten, führt in eine Grauzone. "Wenn ich den Filter über
das ganze Bild laufen lasse, ist das in Ordnung", sagt Paul Leide-
rer, Physik-Professor in Konstanz und Mitglied im Ausschuss der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der wissenschaftliches
Fehlverhalten untersucht. "Aber wenn ich ihn selektiv anwende, ist
das Fälschung." Ein anderer Forscher, der jüngst auf Verdachtsfälle
gestoßen ist, ergänzt: "Man darf die Helligkeit verändern, aber nur
so lange man das Schwarz nicht in die Sättigung treibt, weil man
sonst die Grauabstufungen verzerrt."
Schwieriger noch wird die Lage, wenn die Daten nicht nur im Compu-
ter ausgewertet, sondern auch gesammelt werden. "Persönlich mag ich
es zwar lieber, wenn ein Schreiber die Daten mitprotokolliert",
sagt Paul Leiderer. "Aber wenn das neue Diplomanden sehen, dann
laufen die gleich wieder weg." Ohne Computer wollen sie nicht ar-
beiten. Oft geht es auch nicht ohne Technik, sagt Elisabeth Knust,
Genetik-Professorin in Düsseldorf und ebenfalls Mitglied im DFG-
Ausschuss. "Wir arbeiten viel mit einem Konfokal-Mikroskop (das
Bilder Punkt für Punkt abtastet, Red.), da wandern die Fotos direkt
in den Computer."
Der Manipulation digitaler Daten versuchen Wissenschaftsorganisati-
onen entgegen zu treten, indem sie die Vergleichbarkeit von veröf-
fentlichten und "Originaldaten" einfordern. Die Messergebnisse
müssten so, wie sie aus der Apparatur herausgekommen sind, mindes-
tens zehn Jahre aufbewahrt werden, verlangen DFG und Max-Planck-
Gesellschaft. Sie reagieren damit auch auf die immer wieder gehörte
Ausrede von Fälschern, die Originaldaten seien - nach einem Rohr-
bruch, Festplattencrash oder mangels Speicherplatz - "leider" nicht
mehr vorhanden. Die DFG sagt daher, schon das Verschwinden der Ori-
ginaldaten rechtfertige "einen Verdacht unredlichen oder grob fahr-
lässigen Verhaltens".
Doch was Originaldaten sind, lässt sich bei digitaler Datennahme
immer weniger festmachen. In Leiderers Labor, etwa zeichnet der
Computer Werte im Millisekundentakt auf, auch wenn nur ein Mess-
punkt pro Minute gebraucht wird. Aufbewahrt würden später nur ge-
eignete Mittelwerte. Und Elisabeth Knust betont, auch am Mikroskop
könne man viel verstellen, um verschiedene Aspekte sichtbar zu ma-
chen. "Da ist es schwierig zu sagen, was ein Original ist." Zudem
hindert wenig einen gewieften Manipulator daran, Originaldaten
nachträglich seinen "Ergebnissen" anzupassen: Foto-CDs lassen sich
mit einer gewünschten Aufnahme neu brennen, das Datum im Rechner
dabei verstellen.
Völlig neu ist all das nicht, betont Elisabeth Knust. "Früher hat
man halt in der Dunkelkammer gemacht, was heute der Computer erle-
digt. Man brauchte nur größeres Spezialwissen." Selbst die Negati-
ve, die damals als Originaldaten galten, ließen sich im Prinzip
durch Abfotografieren manipulierter Aufnahmen herstellen. Ein Prü-
fer hätte sich dann allenfalls über die Qualität wundern können,
weil das angebliche Original tatsächlich die Kopie einer Kopie war.
Diesen Anfangsverdacht immerhin vermögen Fälscher mit heutiger
Technik komplett auszuschalten: Da kann jede Kopie so gut sein wie
das Original. Außerdem haben weitaus mehr Forscher Zugang zu Mani-
pulations- Werkzeug.
Den Fälschern, die bisher aufgeflogen sind, fehlte also entweder
die Umsicht oder die Einsicht in die Zusammenhänge. So besitzen et-
liche der von Herrmann und Brach gefälschten Bilder, die angeblich
aus verschiedenen Experimenten stammen, die gleichen Schmutzflecken
im Hintergrund. Dann keimt schon beim ersten genauen Blick der Ver-
dacht, denn es ist höchst unwahrscheinlich, dass bei einem vom Zu-
fall gesteuerten Prozess Daten identisch entstehen.
Und dann gibt es noch die Fälle, wo die Fälscher ihre digitalen
Werkzeuge nicht beherrschen. Zum Beispiel kann man mühelos ein Bild
mit schwarzen Flecken auf weißem Grund so zurechtschneiden, dass
störende Effekte am linken Rand verschwinden. So täuscht man zwar
eine makellose Gegenkontrolle vor, verändert aber auch das Format
der Aufnahme. Das fällt nicht auf, wenn man diese danach auf weißem
Hintergrund zeigt. Doch sollte jemand das Bild auf einen blauen
Hintergrund stellen, fällt der Schwindel auf. Dann enthüllt der
Computer das wissenschaftliche Nichts, das ein Argument stützen
sollte, als bloßes Vakuum.
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[11] Terrorangst rettet Pharmaindustrie vor Wachstumseinbruch
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Quelle:
Die PRESSE online vom 3. Februar 2003
http://www.diepresse.at/default.asp?channel=e&ressort=ei&id=334596
Pharma: Zeiten mit zweistelligen Wachstumsraten sind vorüber
Europa wird für die Pharmabranche angesichts leerer Staatskassen
zunehmend zu einem härteren Pflaster. Aber auch in den USA scheinen
die goldenen Jahre vorbei zu sein.
WIEN (ag./ku). Die Pharma-Industrie muß für heuer mit einem deut-
lich geringerem Wachstum rechnen. Nachdem die Branche in den ver-
gangenen Jahren auf fast allen großen Märkten zweistellige Wachs-
tumsraten verbuchen konnte, erwarten Analysten für 2003 recht ein-
hellig ein weltweites Umsatzwachstum um höchstens sieben bis acht
Prozent.
Relativ gut hält sich dabei der mit Abstand größte Markt, die USA,
dort könnte der Zuwachs noch knapp über der Zehn-Prozent-Marke lie-
gen. Für Europa erwartet man hingegen maximal vier bis fünf Prozent
plus.
Glaubt man den Analysten, dann hat die schwächere Dynamik in der EU
mehrere Väter: Zum einen herrscht infolge der leeren Gesundheits-
kassen in vielen EU-Staaten ein zunehmender Preisdruck, zum anderen
steigt die Konkurrenz durch Generika - also billigen Nachahmerpro-
dukten von Medikamenten, bei denen der Patentschutz abgelaufen ist.
In den USA geht dieser Verdrängungswettbewerb, der in den vergange-
nen Jahren sehr stark war, nun langsam zurück.
Mit Blau gegen Strahlen
Und ein Punkt auf den vor allem die Industrie hinweist: In Europa
kommen innovative Arzneien wesentlich langsamer auf den Markt als
in den USA.
Das gilt vor allem für biotechnologisch hergestellte Mittel: Laut
einer Statistik des Medizin-Consulters IMS Health sind in den USA
vier der fünf umsatzstärksten Medikamente nach 1990 auf den Markt
gekommen, in Europa nur eines.
Auch das Umfeld für die Pharma-Industrie werde immer schlechter,
beklagt die Branche. Der Chef des weltgrößten Produzenten Pfizer,
Henry McKinnell, drückt es drastisch aus: "Die Regierungen vor al-
lem in Frankreich, Italien und Deutschland zerstören ihre lokalen
Industrien", sagte er beim "World Economic Forum" in Davos. Die
Folge: Mehr Pharma-Multis würden dem Beispiel von Novartis folgen
und etwa ihre Forschungszentralen nach Nordamerika verlegen.
Eine Wachstumsstütze in den USA ist freilich auch die Angst vor dem
Terror. Nach den riesigen Aufträgen von Anti-Anthrax-Mitteln und
Pocken-Impfstoffen im Vorjahr fordert die Gesundheitsbehörde FDA
nun die Hersteller auf, Pillen herzustellen, die einen Schutz gegen
"schmutzige Bomben" - also Sprengsätzen, die radioaktives Material
enthalten - bieten. Hauptwirkstoff dabei ist interessanterweise der
altbekannte Farbstoff Preussisch-Blau, der das radioaktive Cäsium
137 und Konsorten binden und aus dem Körper entfernen kann.
Der "Abwehrkampf" der Pharma-Multis gegen billigere Medikamente für
Entwicklungsländer ist derzeit in einer heißen Phase. Nachdem im
Dezember ein Kompromißvorschlag, der das Patentrecht in bestimmten
Staaten für definierte Krankheiten lockern sollte, von den USA zu
Fall gebracht worden ist, liegt nun eine neue Liste auf dem Genfer
Verhandlungstisch. Wird über diese bis 10. Februar keine Einigung
erzielt, stehen die Verhandlungen bis September still.
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[12] Verschiedene Hinweise
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---> INTERNET - QUELLEN
Bitte geben Sie bei allen Texten, die Sie an den IMPF-REPORT
schicken, IMMER die genaue http-Adresse der Quelle an. Zusätzlich
bitte - wenn irgend möglich - die betreffende Webseite als Html-
Datei abspeichern und als Anhang der Email beifügen (manche Meldun-
gen bleiben nur kurze Zeit online abrufbar).
---> Eine ÜBERSICHT über die älteren Ausgaben finden Sie unter:
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(Sammelbände mit mehreren zusammengefassten Ausgaben des Email-
Rundbriefes) bitte an untenstehende Adresse
---> ANTWORTEN auf Emails und Leserbriefe
Bitte nicht wundern, wenn Sie einmal auf eine Email oder einen Le-
serbrief oder Zusendung von Unterlagen keine Antwort von uns erhal-
ten: Leider schaffen wir es zeitlich nicht mehr, jede Email und je-
den Leserbrief zu beantworten. Wir bitten um Verständnis.
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[13] Impressum
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Der IMPF-REPORT ist ein in unregelmäßigen Abständen erscheinender
E-mail-Rundbrief von Eltern für Eltern. Alle Texte ohne Gewähr.
Irrtum und Schreibfehler vorbehalten. Wir fordern unsere Leser aus-
drücklich auf, keiner in diesem Rundbrief aufgestellten Behauptung
kritiklos zu glauben, sondern jede Aussage, sei es pro oder contra
Impfen, sorgfältig zu prüfen! Die Redaktion übernimmt keinerlei
Verantwortung für die Folgen gesundheitlicher Entscheidungen, die
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zeitig einen Arzt oder Heilpraktiker Ihres Vertrauens zu Rate.
Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: Hans Tolzin
Redaktionelle Mitarbeiter: Hans Tolzin, Claudia Ayaz, Tanja Maso-
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[Zitatende]

Damit will Hans Tolzin beweisen, daß Impfen schädlich ist.

Hans Tolzin wurde immer wieder der Fälschung und der Lüge überführt.

Da!

http://f23.parsimony.net/forum49144/index.htm

Hans Tolzin verbreitet die lebensgefährlichen Lügen des Ryke Geerd Hamer.

Sören Wechselbaum ist tot.

Der Tod von Sören Wechselbaum geht auf das Konto Ryke Geerd Hamers und
dessen Helfershelfer.

Sören Wechselbaum ist tot.

Hans Tolzin lebt.

Wovon?

RR
--
http://www.Ingo-Heinemann.de/Ritalin.htm#Tolzin

Impflügner Hans Tolzin entlarvt sich selbst.

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