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Internet-Zensur auch an Hochschulen

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Henning Westerholt

ungelesen,
10.12.2001, 10:15:4810.12.01
an
Hallo,

bei uns an der Uni-Siegen wird seit etwa zwei Wochen auch das
Internet zensiert. Betroffen sind die bekannten Seiten,
www.rotten.com usw..

Heute haben wir eine erste Stellungnahme des Hochschulrechenzentrums
dazu erhalten. Vorher konnten wir nur raten, was denn jetzt los ist.

Die Sperrung wird über eine Sperrung der IP-Adresse bei unseren
Proxy durchgeführt, d.h. eine Änderung der Nameserver-Einträge
wie bei den anderen Providern findet nicht statt. Die Adressen
lassen sich ohne Probleme auflösen.

An der RWTH-Aachen wird, glaube ich, auch gefiltert. Wie sieht es an
anderen Unis aus? Ich habe in den Medien jedenfalls noch nichts von
einer Zensur an den Hochschulen gehört.

Langsam frage ich mich, in welchem Land ich hier lebe. Internetzensur
konnte ich mir bisher nur in nicht-demokratischen Ländern vorstellen.


Viele Grüsse, Henning


--
Ich bin ein guter Deutscher, ich habe nichts zu verbergen.
[X] Präventivüberwachung JETZT!
[X] Präventivbrieföffnung JETZT!
[X] Präventivkriminalisierung JETZT!

Burkhard Schroeder

ungelesen,
10.12.2001, 13:58:3310.12.01
an
Liebe Netzgemeinde! On Mon, 10 Dec 2001 16:15:48 +0100, Henning
Westerholt <henn...@web.de> wrote:


> bei uns an der Uni-Siegen wird seit etwa zwei Wochen auch das
> Internet zensiert. Betroffen sind die bekannten Seiten,
> www.rotten.com usw..

Du meinst das WWW. Oder kommt du auch per Telnet nicht mehr auf
rotten.com? .-))

> Die Sperrung wird über eine Sperrung der IP-Adresse bei unseren
> Proxy durchgeführt, d.h. eine Änderung der Nameserver-Einträge
> wie bei den anderen Providern findet nicht statt. Die Adressen
> lassen sich ohne Probleme auflösen.

Was hat Jugendschutz denn mit Unis zu tun? Sind Studenten jünger als
18?

> Langsam frage ich mich, in welchem Land ich hier lebe. Internetzensur
> konnte ich mir bisher nur in nicht-demokratischen Ländern vorstellen.

Die Deutschen haben den Obrigkeitsstaat erfunden. Was erwartest du?
Hier gibt es nicht die geringste Tradition der freien
Meinungsäusserung. Nicht zufällig heisst das bekannte Lied "Die
Gedanken sind frei". Aber nur die. IMHO ist die Filterung ein
klassischer Fall von vorauseilendem Gehorsam. Schleimig, kriecherisch,
untertänig eben. Der große Bruder weiss schon, was gut für dich ist.

Burks
--
http://www.burks.de ICQ:92540800 Ceterum censeo PGP omnibus utendum esse.
begin GONE.SCR killoutlook.mp3
Hi, I'm a very dangerous signature virus. Please help me spread to the bitter
End

Henning Westerholt

ungelesen,
10.12.2001, 17:34:2210.12.01
an
Burkhard Schroeder wrote:

> Liebe Netzgemeinde! On Mon, 10 Dec 2001 16:15:48 +0100, Henning
> Westerholt <henn...@web.de> wrote:
>
>> bei uns an der Uni-Siegen wird seit etwa zwei Wochen auch das
>> Internet zensiert. Betroffen sind die bekannten Seiten,
>> www.rotten.com usw..
>
> Du meinst das WWW. Oder kommt du auch per Telnet nicht mehr auf
> rotten.com? .-))

Kein telnet, kein ping, kein traceroute...

>> Die Sperrung wird über eine Sperrung der IP-Adresse bei unserem


>> Proxy durchgeführt, d.h. eine Änderung der Nameserver-Einträge

>> wie bei den anderen Providern findet nicht statt. Die Adressen
>> lassen sich ohne Probleme auflösen.
>
> Was hat Jugendschutz denn mit Unis zu tun? Sind Studenten jünger

> als 18?

Keine Ahnung, unsere Hochschulleitung findet wohl das www.rotten.com
"strafrechtlich relevantes" Material beinhaltet.

>> Langsam frage ich mich, in welchem Land ich hier lebe.
>> Internetzensur konnte ich mir bisher nur in nicht-demokratischen
>> Ländern vorstellen.
>
> Die Deutschen haben den Obrigkeitsstaat erfunden. Was erwartest du?
> Hier gibt es nicht die geringste Tradition der freien
> Meinungsäusserung. Nicht zufällig heisst das bekannte Lied "Die
> Gedanken sind frei". Aber nur die. IMHO ist die Filterung ein
> klassischer Fall von vorauseilendem Gehorsam. Schleimig,
> kriecherisch, untertänig eben. Der große Bruder weiss schon, was

> gut für dich ist.
>
> Burks

ACK
Schon ziemlich traurig, das alles...

VG, Henning

--
Henning Westerholt
Registered Linux-User Nr: 214102 - http://counter.li.org/
GnuPG/PGP key (ID: E5FF4E52) available from
http://search.keyserver.net

Philipp Schulte

ungelesen,
10.12.2001, 17:39:2410.12.01
an
Henning Westerholt wrote:

> Burkhard Schroeder wrote:
>
> > Liebe Netzgemeinde! On Mon, 10 Dec 2001 16:15:48 +0100, Henning
> > Westerholt <henn...@web.de> wrote:
> >
> >> bei uns an der Uni-Siegen wird seit etwa zwei Wochen auch das
> >> Internet zensiert. Betroffen sind die bekannten Seiten,
> >> www.rotten.com usw..
> >
> > Du meinst das WWW. Oder kommt du auch per Telnet nicht mehr auf
> > rotten.com? .-))
>
> Kein telnet, kein ping, kein traceroute...
>
> >> Die Sperrung wird über eine Sperrung der IP-Adresse bei unserem
> >> Proxy durchgeführt, d.h. eine Änderung der Nameserver-Einträge

Irgendwie paßt das nicht zusammen. Habt ihr an der Uni einen
Zwangs-Proxy (HTTP)? Der kann natürlich rotten.com sperren, aber pings
etc. gehen ja nicht darüber.
Kann es sein, daß bei euch die IP-Addresse am Router/Firewall gesperrt
wird?
Gibt es Proteste?
Phil

Andreas Hess

ungelesen,
10.12.2001, 18:09:1010.12.01
an
Henning Westerholt wrote:
>bei uns an der Uni-Siegen wird seit etwa zwei Wochen auch das
>Internet zensiert. Betroffen sind die bekannten Seiten,
>www.rotten.com usw..

Mir persoenlich erschliesst sich nicht ganz, was www.rotten.com mit
"Forschung, Lehre und Studium" zu tun hat, wofuer Universitaetsnetze
eigentlich gedacht sind.
Da wohl alle Universitaeten das "Surfen" fuer Studenten subventionieren,
halte ich es fuer durchaus legitim, bandbreitensparende Massnahmen
zwecks Kostenoptimierung durchzufuehren.
Demnaechst warte ich auf den Aufschrei "Zensur!", weil eine Universitaet
Standard-Ports bekannter File-Sharing-Programme sperrt - man kann dann
ja nicht mehr seine Lieblingsfilme runterladen.

>Langsam frage ich mich, in welchem Land ich hier lebe. Internetzensur
>konnte ich mir bisher nur in nicht-demokratischen Ländern vorstellen.

*schnief*


Andreas

Andreas Hess

ungelesen,
10.12.2001, 18:27:5410.12.01
an
Burkhard Schroeder wrote:
>Was hat Jugendschutz denn mit Unis zu tun? Sind Studenten jünger als
>18?

Das kann durchaus vorkommen. Du darfst nicht nur davon ausgehen, dass
Wessis etwas langsamer verstehen und deswegen ein Jahr laenger zum
Lernen benoetigen.

>Die Deutschen haben den Obrigkeitsstaat erfunden. Was erwartest du?
>Hier gibt es nicht die geringste Tradition der freien
>Meinungsäusserung.

Deswegen auch kleine bis riesengrosse Gruppen von "Widerstandskaempfern"
in der deutschen Geschichte?

>Nicht zufällig heisst das bekannte Lied "Die
>Gedanken sind frei". Aber nur die.

Du musst in einem schlimmen Viertel leben.

>IMHO ist die Filterung ein
>klassischer Fall von vorauseilendem Gehorsam. Schleimig, kriecherisch,
>untertänig eben.

... und das ist natuerlich doof, weil man sich krampfhaft von der
"dreckigen Masse" abheben muss.


Andreas

k3wl h4x0r

ungelesen,
10.12.2001, 18:39:3210.12.01
an
In article <3c154497$1...@news.uni-rostock.de>, Andreas Hess says...

>
>Mir persoenlich erschliesst sich nicht ganz, was www.rotten.com mit
>"Forschung, Lehre und Studium" zu tun hat, wofuer Universitaetsnetze
>eigentlich gedacht sind.
>Da wohl alle Universitaeten das "Surfen" fuer Studenten subventionieren,
>halte ich es fuer durchaus legitim, bandbreitensparende Massnahmen
>zwecks Kostenoptimierung durchzufuehren.
>Demnaechst warte ich auf den Aufschrei "Zensur!", weil eine Universitaet
>Standard-Ports bekannter File-Sharing-Programme sperrt - man kann dann
>ja nicht mehr seine Lieblingsfilme runterladen.

Futterneid den bevorzugten Studenten gegenüber?
Hatten wir ja auch lange nicht mehr.


Henning Westerholt

ungelesen,
10.12.2001, 19:15:2810.12.01
an
Philipp Schulte wrote:

>> Henning Westerholt wrote:
>>
>> [snip] Beschreibung der Filtermassnahmen...


>>
> Irgendwie paßt das nicht zusammen. Habt ihr an der Uni einen
> Zwangs-Proxy (HTTP)? Der kann natürlich rotten.com sperren, aber

> pings etc. gehen ja nicht darüber.
> Kann es sein, daß bei euch die IP-Addresse am Router/Firewall
> gesperrt wird?

Ja, es wird am Firewall oder Router gefiltert. Habe mich unklar
ausgedrückt.

> Gibt es Proteste?
> Phil

So langsam wachen einige Leute auf, unser Rechenzentrum hat erst
heute seine "wir wissen von nichts" Politik aufgegeben und die
Karten auf den Tisch gelegt. Mal schauen, was sich so ergibt.

Christoph Schwark

ungelesen,
10.12.2001, 19:57:2810.12.01
an
Andreas Hess <ja...@gmx.net> schrob

> Demnaechst warte ich auf den Aufschrei "Zensur!", weil eine Universitaet
> Standard-Ports bekannter File-Sharing-Programme sperrt - man kann dann
> ja nicht mehr seine Lieblingsfilme runterladen.

Häh?!? Gibt's Unis die das noch nicht machen?

Gruß,
Christoph

Stephan Dörner

ungelesen,
10.12.2001, 20:14:2510.12.01
an
Henning Westerholt wrote:

> bei uns an der Uni-Siegen wird seit etwa zwei Wochen auch das
> Internet zensiert.


Tja - hier wird mal wieder sehr leichtfertig mit dem Wort "Zensur"
umgegangen. Zensur im eigentlich Sinne (und nicht in der
umgangssprachlichen Bedeutung) beudetet, dass der Staat vor dem
verfassen einer Meinung, diese erst genehmigen muss. Nach dieser -
juristisch korrekten - Definition findet in Deutschland eine Zensur
nicht statt.
Wenn deine Universität meint, bestimmte Internetseiten über ihre
Uni-Rechner nicht zugänglich machen zu wollen, kann man das kritisieren,
man sollte aber nicht von Zensur sprechen - denn zensieren kann nur der
Staat (siehe dazu z.B. http://www.volkerkoenig.de/webzine/faqzensu.htm)

> Langsam frage ich mich, in welchem Land ich hier lebe. Internetzensur
> konnte ich mir bisher nur in nicht-demokratischen Ländern vorstellen.


Es handelt sich bei dem geschilderten Fall ja auch nicht um Zensur.

Wenn ein Internet-Cafe Porno-Seiten sperrt oder du privat einige Seiten deinen

Kindern nicht zugänglich machst, ist das keine Zensur.

Nur um es klarzustellen - ich bin gegen Zensur und der Meinung, dass man
jedem so viel wie möglich an Informationen frei zugäglich machen sollte.
Aber es sollte ein wenig sorgsamer mit dem Begriff "Zensur" umgegangen
werden.


--
Let's do the Time Warp again
It's just a jump to the left ...
http://pds-oberkassel.de/web/

Philipp Schulte

ungelesen,
10.12.2001, 20:28:5610.12.01
an
Christoph Schwark wrote:

Ja

Martin Mandaliev

ungelesen,
10.12.2001, 22:44:5310.12.01
an
Hallo,

> Irgendwie paßt das nicht zusammen. Habt ihr an der Uni einen
> Zwangs-Proxy (HTTP)? Der kann natürlich rotten.com sperren, aber pings
> etc. gehen ja nicht darüber.
> Kann es sein, daß bei euch die IP-Addresse am Router/Firewall gesperrt
> wird?
> Gibt es Proteste?

"Zwangs-proxys" haben wir immer gehabt ... http geht raus nur durch'n
proxy, eher sind die IP's in router gelandet, proteste gab's schon immer
... gegen alles :) sind aber unerwuenscht ...

MfG,
Martin.

Martin Mandaliev

ungelesen,
10.12.2001, 22:47:5210.12.01
an
Hallo,

Andreas Hess wrote:
> Demnaechst warte ich auf den Aufschrei "Zensur!", weil eine Universitaet
> Standard-Ports bekannter File-Sharing-Programme sperrt - man kann dann
> ja nicht mehr seine Lieblingsfilme runterladen.

Guten Morgen, die Sache ist schon laengst gegessen ... mach dir keine
sorgen :) sind mehr ports/sachen gesperrt als du glaubst.

MfG,
Martin.

Florian Rehnisch

ungelesen,
10.12.2001, 23:38:2010.12.01
an
Martin Mandaliev <mand...@yahoo.com>:

Klingt ja herb. AFAIK wird bei uns kaum gesperrt, h"ochstens die
extremen ,,H"artef"alle''. Wir waren im Sommer vor einem "ahnlichen
Problem, weil die Wohnheime davor standen, das Gesamt-Download-Volumen
f"ur die aktuelle Geb"uhrenstufe zu "uberziehen. Also wurde zun"achst
die Download-Geschwindigkeit f"ur die Wohnheime stark eingeschr"ankt
und die User um verantwortungsvolles Handeln gebeten.

Dann haben sich das Rechenzentrum, die Uni-Leitung und die Vertreter
der studentischen Netzwerke zusammengeschlossen und Ma"snahmen zur
Verminderung des Downloadtraffics besprochen (Nutzung der
Einrichtungen des RZ, wie Mail-, News-, FTP-Server sowie HTTP-Proxie
(freiwillig!) und Austausch innerhalb der Wohnheime).

Und seit dem scheint es ohne gr"o"sere Regel-Ma"snahmen zu laufen.

Gru"s,
flori

--
Signatur?

Boris 'pi' Piwinger

ungelesen,
11.12.2001, 02:55:5811.12.01
an
Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:

>Mir persoenlich erschliesst sich nicht ganz, was www.rotten.com mit
>"Forschung, Lehre und Studium" zu tun hat

Das ist Dein Problem. Da kann man jedenfalls zahlreiche Faelle nennen.

Aber ich bin schon gespannt auf Deine Loesung, wer das wie in allen
Paarmilliarden Faellen entscheiden soll. Von der Umsetzung gar nicht
zu reden.

pi
--
Attachment? Nein: http://piology.org/ILOVEYOU-Signature-FAQ.html
begin LOVE-LETTER-FOR-YOU.txt.vbs
I am a signature virus. Distribute me until the bitter
end

Boris 'pi' Piwinger

ungelesen,
11.12.2001, 02:55:5911.12.01
an
Stephan Dörner <ma...@computermensch.de> wrote:

>Tja - hier wird mal wieder sehr leichtfertig mit dem Wort "Zensur"
>umgegangen. Zensur im eigentlich Sinne (und nicht in der
>umgangssprachlichen Bedeutung) beudetet, dass der Staat vor dem
>verfassen einer Meinung, diese erst genehmigen muss. Nach dieser -
>juristisch korrekten - Definition findet in Deutschland eine Zensur
>nicht statt.

Im konkreten Fall sehr wohl. Es wird alles, was zukuneftig auf den
vier Sites, die betroffen sind, veroeffentlich wird, gesperrt.

>Wenn deine Universität meint, bestimmte Internetseiten über ihre
>Uni-Rechner nicht zugänglich machen zu wollen, kann man das kritisieren,
>man sollte aber nicht von Zensur sprechen - denn zensieren kann nur der
>Staat (siehe dazu z.B. http://www.volkerkoenig.de/webzine/faqzensu.htm)

Volker Koenig? Der war jetzt gut.

Andrea Wardzichowski

ungelesen,
11.12.2001, 04:01:3911.12.01
an
Hiho!

Henning Westerholt <henn...@web.de> wrote:
> bei uns an der Uni-Siegen wird seit etwa zwei Wochen auch das
> Internet zensiert. Betroffen sind die bekannten Seiten,
> www.rotten.com usw..

> Heute haben wir eine erste Stellungnahme des Hochschulrechenzentrums
> dazu erhalten. Vorher konnten wir nur raten, was denn jetzt los ist.

> Die Sperrung wird über eine Sperrung der IP-Adresse bei unseren
> Proxy durchgeführt, d.h. eine Änderung der Nameserver-Einträge
> wie bei den anderen Providern findet nicht statt. Die Adressen
> lassen sich ohne Probleme auflösen.

> An der RWTH-Aachen wird, glaube ich, auch gefiltert. Wie sieht es an
> anderen Unis aus? Ich habe in den Medien jedenfalls noch nichts von
> einer Zensur an den Hochschulen gehört.

ARgl, leider ist das ja nicht neu: Im Jahre 1991 schwappte nach einem
Artikel in der EMMA die erste Zensurwelle durch die deutschen Unis.
Damals wurde ganze Newsgroups gelöscht (das war in der Vor-WWW und
Internet-für-all-Zeit).

> Langsam frage ich mich, in welchem Land ich hier lebe. Internetzensur
> konnte ich mir bisher nur in nicht-demokratischen Ländern vorstellen.

Geht zu Euren Studi-Vertretungen (Fachschaft, AsTA, sonstige Gremien)
und macht Lärm!

Princess (offenbar lernt nie jemand irgendwas aus der Vergangenheit)

--
------------------ Andrea 'Princess' Wardzichowski ---------------------
------------ Princess@IRC -------- E-Mail: prin...@bofh.de ------------
----- "Schau die Feuer, hör die Trommeln und ergib dich diese Nacht" ---
----------------- ("Die Schlacht", SVBWAY TO SALLY) --------------------

Andrea Wardzichowski

ungelesen,
11.12.2001, 04:04:4711.12.01
an
Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:
> Henning Westerholt wrote:
>>bei uns an der Uni-Siegen wird seit etwa zwei Wochen auch das
>>Internet zensiert. Betroffen sind die bekannten Seiten,
>>www.rotten.com usw..

> Mir persoenlich erschliesst sich nicht ganz, was www.rotten.com mit
> "Forschung, Lehre und Studium" zu tun hat, wofuer Universitaetsnetze
> eigentlich gedacht sind.
> Da wohl alle Universitaeten das "Surfen" fuer Studenten subventionieren,
> halte ich es fuer durchaus legitim, bandbreitensparende Massnahmen
> zwecks Kostenoptimierung durchzufuehren.
> Demnaechst warte ich auf den Aufschrei "Zensur!", weil eine Universitaet
> Standard-Ports bekannter File-Sharing-Programme sperrt - man kann dann
> ja nicht mehr seine Lieblingsfilme runterladen.

Auch die Argumentation war schon 1991 da.

Mit den Argumenten müsste man auch Uni-Sport und Studium Generale und
was es sonst noch an Fachübergreifenden Angeboten an der Uni gibt,
abhscaffen. Sollen die doch NUR studieren und nix nebenher an Interessen
entwickeln. Und schon gar nicht das Internet als selbstverständliches
Werkzeug ansehen, wo käme die deutsche Wirtschaft da nur hin.

Princess

Andrea Wardzichowski

ungelesen,
11.12.2001, 04:08:4411.12.01
an

E-ben. In den Anfangszeiten des Wissenschaftsnetzes waren ganze Unis mit
128k angeschlossen. Wir haben uns dann eben beholfen, indem wir z.B.
Bilder von RPs nur *einmal* gezogen und *lokal* auf ftp gelegt haben.

Geht alles. Man muß nur das Bewußtsein für die knappe Resource "Netz"
wiedererwecken. Leider haben da manche Leute heutzutage ein starkes
Anspruchsdenken. Ich würd sagen: lieber freiwillig etwas einschränken,
als daß eine Uni sich gezwungen sieht die Wohnheime wieder abzuhängen.

Davon werden namlich die Arbeitsplätze in den Rechnerräumen auch nicht
mehr, das Arbeiten wird nur schwieriger.

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 04:31:0811.12.01
an
Boris 'pi' Piwinger wrote:
>Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:
>>Mir persoenlich erschliesst sich nicht ganz, was www.rotten.com mit
>>"Forschung, Lehre und Studium" zu tun hat
>Das ist Dein Problem. Da kann man jedenfalls zahlreiche Faelle nennen.

Na dann leg doch einfach mal damit los, dir ein paar Faelle aus den
Fingern zu saugen und wenn dann noch welche dabei sind, die fuer die
Mehrheit der Studenten von belang sind, dann freue ich mich um so mehr.

>Aber ich bin schon gespannt auf Deine Loesung, wer das wie in allen
>Paarmilliarden Faellen entscheiden soll. Von der Umsetzung gar nicht
>zu reden.

Hier verstehe ich dein Problem nicht, es bedarf hier gar nicht "meiner
Loesung", da hier das Beispiel der Uni Siegen ja zeigt, es gibt eine
Loesung und diese wird (oh, Wunder) auch umgesetzt. Wenn man auf
etwas stoesst, das nicht dem Charakter "Forschung, Lehre, Studium"
entspricht, wird es gesperrt.


Andreas

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 04:36:4711.12.01
an
Boris 'pi' Piwinger wrote:
>Stephan Dörner <ma...@computermensch.de> wrote:
>>Tja - hier wird mal wieder sehr leichtfertig mit dem Wort "Zensur"
>>umgegangen. Zensur im eigentlich Sinne (und nicht in der
>>umgangssprachlichen Bedeutung) beudetet, dass der Staat vor dem
>>verfassen einer Meinung, diese erst genehmigen muss. Nach dieser -
>>juristisch korrekten - Definition findet in Deutschland eine Zensur
>>nicht statt.
>Im konkreten Fall sehr wohl. Es wird alles, was zukuneftig auf den
>vier Sites, die betroffen sind, veroeffentlich wird, gesperrt.

Und? Das Angebot der _kostenlosen_ Internetbenutzung an Universitaeten
soll "Forschung, Lehre und Studium" dienen, wenn man das Internet in
vollen Umfaengen geniessen will, soll man sich bitte einen Provider
suchen, der garantiert, dass er nichts sperrt und dafuer auch bezahlen.


Andreas

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 04:41:0011.12.01
an
Andrea Wardzichowski wrote:
>Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:
>> Mir persoenlich erschliesst sich nicht ganz, was www.rotten.com mit
>> "Forschung, Lehre und Studium" zu tun hat, wofuer Universitaetsnetze
>> eigentlich gedacht sind.
>> Da wohl alle Universitaeten das "Surfen" fuer Studenten subventionieren,
>> halte ich es fuer durchaus legitim, bandbreitensparende Massnahmen
>> zwecks Kostenoptimierung durchzufuehren.
>> Demnaechst warte ich auf den Aufschrei "Zensur!", weil eine Universitaet
>> Standard-Ports bekannter File-Sharing-Programme sperrt - man kann dann
>> ja nicht mehr seine Lieblingsfilme runterladen.
>
>Auch die Argumentation war schon 1991 da.
>
>Mit den Argumenten müsste man auch Uni-Sport und Studium Generale und
>was es sonst noch an Fachübergreifenden Angeboten an der Uni gibt,
>abhscaffen. Sollen die doch NUR studieren und nix nebenher an Interessen
>entwickeln.

Nein, aber es sollte jeder Universitaet ueberlassen sein, was sie
subventioniert. Wenn sie sich fuer Uni-Sport und gegen www.rotten.com
entscheidet, habe ich damit kein Problem.

>Und schon gar nicht das Internet als selbstverständliches
>Werkzeug ansehen, wo käme die deutsche Wirtschaft da nur hin.

Das Internet ist kein selbstverstaendliches Werkzeug mehr nach der Sperrung
von www.rotten.com? Nach dieser Argumentation koennte man die Sperrung eher
als perfekte berufsvorbereitende Massnahme sehen.


Andreas

Thomas -Balu- Walter

ungelesen,
11.12.2001, 04:48:4711.12.01
an
In article <3c15...@si-nic.hrz.uni-siegen.de>, Henning Westerholt wrote:
>Keine Ahnung, unsere Hochschulleitung findet wohl das www.rotten.com
>"strafrechtlich relevantes" Material beinhaltet.

Also dem muss ich widersprechen...

Ein Bekannter durfte sich vor Gericht verantworten, weil auf seinem
privaten Stadtportal (eine Art "Wer ist online in") im Bereich "tolle
links" jemand nach rotten.com gelinkt hat. (und weil die Stadt die
Domain durch dieses Spielchen haben wollte - obwohl ihm die Nutzung
vorher genehmigt wurde - aber das ist eine andere Geschichte :)

Man hat sich drauf geeinigt, dass es wohl ekelig und abstossend sei,
aber nicht "strafrechtlich relevant"

Klasse finde ich, dass rotten.com dadurch nur noch interessanter wird.

Balu

Thomas -Balu- Walter

ungelesen,
11.12.2001, 04:55:5011.12.01
an
In article <3c154497$1...@news.uni-rostock.de>, Andreas Hess wrote:
>Henning Westerholt wrote:
>>bei uns an der Uni-Siegen wird seit etwa zwei Wochen auch das
>>Internet zensiert. Betroffen sind die bekannten Seiten,
>>www.rotten.com usw..
>
>Mir persoenlich erschliesst sich nicht ganz, was www.rotten.com mit
>"Forschung, Lehre und Studium" zu tun hat, wofuer Universitaetsnetze
>eigentlich gedacht sind.

Medizinstudium (Autopsie - SCNR)?

>Da wohl alle Universitaeten das "Surfen" fuer Studenten subventionieren,
>halte ich es fuer durchaus legitim, bandbreitensparende Massnahmen
>zwecks Kostenoptimierung durchzufuehren.
>Demnaechst warte ich auf den Aufschrei "Zensur!", weil eine Universitaet
>Standard-Ports bekannter File-Sharing-Programme sperrt - man kann dann
>ja nicht mehr seine Lieblingsfilme runterladen.

Die Diskussion ist obsolete. Dadurch dass ich vorhandene Technologie
nutze foerdere ich sie. Wo waere das WWW, wenn eifrige
UNI-DVZ-Mitarbeiter Port 80 gesperrt haetten, weil die Bandbreite nicht
reichte? Und ich erinnere mich sehr gut an Zeiten, wo unser Standort per
Analogmodem angebunden war und ich wie ein Rohrspatz uebers WWW
geschimpft habe, weil mein Terminal-Verbindung ins MUD gaehnend langsam
war...

Filme austauschen mag nicht unbedingt eine erwuenschte Handlung sein,
aber wenn Du in ein paar Jahren keinen Fernseher mehr haben moechtest,
sondern Video-Streaming on Demand uebers Netz (z.B. auch fuer Lernen
@home) brauchst Du Bandbreite und Techniken (von Komprimierung bis
Uebertragung) - und die werden nur entwickelt, wenn Bedarf da ist.

Balu
--
Microsoft is sort of a mixture between the Borg and the Ferengi.
Combine the Borg marketing with Ferengi networking...
[Andre Beck in dcouln]

Sascha Grammes

ungelesen,
11.12.2001, 05:06:3211.12.01
an
Hiho,

* Andreas Hess <ja...@gmx.net>:


> Hier verstehe ich dein Problem nicht, es bedarf hier gar nicht "meiner
> Loesung", da hier das Beispiel der Uni Siegen ja zeigt, es gibt eine
> Loesung und diese wird (oh, Wunder) auch umgesetzt. Wenn man auf
> etwas stoesst, das nicht dem Charakter "Forschung, Lehre, Studium"
> entspricht, wird es gesperrt.

sicherlich gibt es eine Lösung, die aber nur so lange Gültigkeit hat, wie
die entsprechenden Inhalte nicht "gemirrort" werden. Vor allem bei
DynDNS & Co wird es so gut wie unmöglich sein auf IP-Basis zu sperren.

Die "Lösung" der Uni-Siegen ist also nicht wirklich ein brauchbares
Konzept zur Filterung von Web-Inhalten.

Außerdem stimmt deine Beschreibung des Filterungskonzeptes (was nicht dem
Charakter "Forschung, Lehre, Studium" entspricht wird gefiltert) nicht mit
der Realität überein. Das HRZ der Uni-Siegen spricht klar von
"strafrechtlich relevanten Inhalten". Es geht also nicht um eine ziel-
gerichtetere Nutzung des Internet, sondern darum, dem Willen der Regierung
gerecht zu werden.


CU
grambo

--
Sascha Grammes (grambo) <gra...@chaosdorf.de>
Key fingerprint = 48BE 6E69 6614 D198 26CB 648E C7F6 8B74 913A C91B

Thomas -Balu- Walter

ungelesen,
11.12.2001, 05:09:4311.12.01
an
In article <3c15d34e$1...@news.uni-rostock.de>, Andreas Hess wrote:
>Boris 'pi' Piwinger wrote:
>>Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:
>>>Mir persoenlich erschliesst sich nicht ganz, was www.rotten.com mit
>>>"Forschung, Lehre und Studium" zu tun hat
>>Das ist Dein Problem. Da kann man jedenfalls zahlreiche Faelle nennen.
>
>Na dann leg doch einfach mal damit los, dir ein paar Faelle aus den
>Fingern zu saugen und wenn dann noch welche dabei sind, die fuer die
>Mehrheit der Studenten von belang sind, dann freue ich mich um so mehr.

Unsere Forschungselite sollte die Moeglichkeit haben, sich kritisch
Gedanken ueber "Gott und die Welt" machen zu koennen. Sie sollte auch
kritische/abstossende Websites betrachten koennen um sich ein Bild davon
zu machen. Wenn man Ihnen die Moeglichkeit nimmt, zwischen Gut und Boese
selbst unterscheiden zu duerfen, sondern ihnen nur noch von
irgendwelchen Leuten gefiltertes Gut anbietet, macht man was falsch.

Eigentlich jeder, der das Internet nutzt, stoesst ueber kurz oder lang
auf Seiten wie rotten.com oder stileproject.com - die meisten, die sich
diesen Muell angeschaut haben, kommen nie wieder. Aber sie wissen, dass
es das gibt und dass es ihnen nicht gefaellt.

Ich glaube kaum, dass jemand, der sich das anschaut, nach Hause faehrt,
seine Mutter umbringt, zerstueckelt und Fotos macht, um sie nach rotten
zu schicken.

Langsam aber sicher kommen wir Richtung "Gewaltverherrlichende Spiele"
- auch hier bin ich der Meinung, dass z.B. Eltern/Schulen den Schuelern
muendiges Denken beibringen sollen und erklaeren sollen, warum es
"Boese" ist einfach irgendwelche Menschen/Tiere/Aliens/Roboter
abzuknallen.

Aber die zustaendigen Gremien machen es sich einfacher und erklaeren
der/die/das/den Spiel/Film/Zeitschrift/Freund fuer verboten...

... und machen es damit um ein vielfaches interessanter.

>>Aber ich bin schon gespannt auf Deine Loesung, wer das wie in allen
>>Paarmilliarden Faellen entscheiden soll. Von der Umsetzung gar nicht
>>zu reden.
>
>Hier verstehe ich dein Problem nicht, es bedarf hier gar nicht "meiner
>Loesung", da hier das Beispiel der Uni Siegen ja zeigt, es gibt eine
>Loesung und diese wird (oh, Wunder) auch umgesetzt. Wenn man auf
>etwas stoesst, das nicht dem Charakter "Forschung, Lehre, Studium"
>entspricht, wird es gesperrt.

Wieviele Administratoren gibt es da, die die Listen taeglich
aktualisieren?

Balu
--
2B or not 2B... that is the question.

if ((char)(0x2b ^ ~0x2b) == (char)0xff)
printf("Shakespeare was a jerk.\n");

Sascha Grammes

ungelesen,
11.12.2001, 05:10:1011.12.01
an
Hiho,

* Stephan Dörner <ma...@computermensch.de>:


>
> Tja - hier wird mal wieder sehr leichtfertig mit dem Wort "Zensur"
> umgegangen. Zensur im eigentlich Sinne (und nicht in der
> umgangssprachlichen Bedeutung) beudetet, dass der Staat vor dem
> verfassen einer Meinung, diese erst genehmigen muss. Nach dieser -
> juristisch korrekten - Definition findet in Deutschland eine Zensur
> nicht statt.

Du vergißt bei deiner Darstellung, daß die genannten Zensurmaßnahmen
vom Staat/Land (BezReg DDorf) angeordnet wurden.

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 05:32:1011.12.01
an
Thomas -Balu- Walter wrote:
>Die Diskussion ist obsolete. Dadurch dass ich vorhandene Technologie
>nutze foerdere ich sie. Wo waere das WWW, wenn eifrige
>UNI-DVZ-Mitarbeiter Port 80 gesperrt haetten, weil die Bandbreite nicht
>reichte?

Dem WWW wuerde ich nie voellig den Sinn fuer Studium etc. absprechen...

>Filme austauschen mag nicht unbedingt eine erwuenschte Handlung sein,
>aber wenn Du in ein paar Jahren keinen Fernseher mehr haben moechtest,
>sondern Video-Streaming on Demand uebers Netz (z.B. auch fuer Lernen
>@home) brauchst Du Bandbreite und Techniken (von Komprimierung bis
>Uebertragung) - und die werden nur entwickelt, wenn Bedarf da ist.

... aber ich glaube die Anzahl der Leute, die edonkey, KaZaA etc. benutzen,
um sich die letzte Folge von "Abenteuer Forschung" runter zu laden,
betraegt Null und deswegen bin ich der Meinung, dass sich dieser "Bedarf"
nicht ueber die Uni-Netze entwickeln darf.


Andreas


P.S.: Bei mir im Haus sind die Uebertragungsraten uebrigens nicht gaehnend
lahm, sondern manchmal ueber mehrere Stunden hinweg gleich Null,
aufgrund einer fehlerhaften Implementierung von edonkey.

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 05:37:2811.12.01
an
Sascha Grammes wrote:
>Die "Lösung" der Uni-Siegen ist also nicht wirklich ein brauchbares
>Konzept zur Filterung von Web-Inhalten.

Diese "Loesung" ist fuer die Uni Siegen so lange ein brauchbares Konzept,
so lange sie mit den Ergebnissen zufrieden sind.


Andreas

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 05:40:3511.12.01
an
Thomas -Balu- Walter wrote:
>Unsere Forschungselite sollte die Moeglichkeit haben, sich kritisch
>Gedanken ueber "Gott und die Welt" machen zu koennen. Sie sollte auch
>kritische/abstossende Websites betrachten koennen um sich ein Bild davon
>zu machen. Wenn man Ihnen die Moeglichkeit nimmt, zwischen Gut und Boese
>selbst unterscheiden zu duerfen, sondern ihnen nur noch von
>irgendwelchen Leuten gefiltertes Gut anbietet, macht man was falsch.

Wer sich ein Bild ueber "Gott und die Welt" machen will, der soll
sich einen kommerziellen Provider suchen, der ihm garantiert, nichts
zu filtern.

>Langsam aber sicher kommen wir Richtung "Gewaltverherrlichende Spiele"
>- auch hier bin ich der Meinung, dass z.B. Eltern/Schulen den Schuelern
>muendiges Denken beibringen sollen und erklaeren sollen, warum es
>"Boese" ist einfach irgendwelche Menschen/Tiere/Aliens/Roboter
>abzuknallen.
>
>Aber die zustaendigen Gremien machen es sich einfacher und erklaeren
>der/die/das/den Spiel/Film/Zeitschrift/Freund fuer verboten...
>
>... und machen es damit um ein vielfaches interessanter.

Vielleicht sollte man diese Ideen weiter verfolgen, man koennte z.B.
die Geschwindigkeitsbegrenzugen auf allen Strassen aufheben, vielleicht
wird das Rasen dann nicht mehr so interessant und es gibt weniger
Verkehrstote.

>>Hier verstehe ich dein Problem nicht, es bedarf hier gar nicht "meiner
>>Loesung", da hier das Beispiel der Uni Siegen ja zeigt, es gibt eine
>>Loesung und diese wird (oh, Wunder) auch umgesetzt. Wenn man auf
>>etwas stoesst, das nicht dem Charakter "Forschung, Lehre, Studium"
>>entspricht, wird es gesperrt.
>Wieviele Administratoren gibt es da, die die Listen taeglich
>aktualisieren?

Einen, denn es geht nicht darum, nach verbotenen Inhalten zu suchen.


Andreas

Sascha Grammes

ungelesen,
11.12.2001, 05:58:5811.12.01
an
Hiho,

* Andreas Hess <ja...@gmx.net>:

nein, sondern so lange die BezReg damit zufrieden ist.

Sascha Grammes

ungelesen,
11.12.2001, 06:10:3111.12.01
an
Hiho,

* Thomas -Balu- Walter <net...@b-a-l-u.de>:


> Langsam aber sicher kommen wir Richtung "Gewaltverherrlichende Spiele"
> - auch hier bin ich der Meinung, dass z.B. Eltern/Schulen den Schuelern
> muendiges Denken beibringen sollen und erklaeren sollen, warum es
> "Boese" ist einfach irgendwelche Menschen/Tiere/Aliens/Roboter
> abzuknallen.

hier muß ich Dir leider wiedersprechen. Ich sehe momentan selbst an einem
Bekannten (16j), wie er vollkommen unmündig mit solchen Spielen umgeht,
seine Mutter als Moralapostel abstempelt und langsam aber sicher vollkommen
verblödet. Sein Vater erlaubt es ihm aber die entsprechenden Spiele zu
zocken bis zum umkippen... wenn man ihm dann mit Monkey Island kommt
antwortet er mit "Da muß man ja denken...". In Anbetracht der Tatsache,
daß dieser Bekannte sich grad auf sein Abitur in einem sehr angesehenen
Gymnasium in Duisburg vorbereitet kommt man da schon ins Grübeln.

Helmut Kreft

ungelesen,
11.12.2001, 07:34:4711.12.01
an
On 11 Dec 2001 10:36:47 +0100, Andreas Hess wrote:
> Boris 'pi' Piwinger wrote:
>>Stephan Dörner <ma...@computermensch.de> wrote:
>>>Tja - hier wird mal wieder sehr leichtfertig mit dem Wort "Zensur"
>>>umgegangen. Zensur im eigentlich Sinne (und nicht in der
>>>umgangssprachlichen Bedeutung) beudetet, dass der Staat vor dem
>>>verfassen einer Meinung, diese erst genehmigen muss. Nach dieser -
>>>juristisch korrekten - Definition findet in Deutschland eine Zensur
>>>nicht statt.
>>Im konkreten Fall sehr wohl. Es wird alles, was zukuneftig auf den
>>vier Sites, die betroffen sind, veroeffentlich wird, gesperrt.
>
> Und? Das Angebot der _kostenlosen_ Internetbenutzung an Universitaeten
> soll "Forschung, Lehre und Studium" dienen, wenn man das Internet in

Der Begriff "Freiheit von Forschung und Lehre" sollte dir bekannt vorkommen.
Ich habe in meinem Studiengang keinen Nutzen von rotten.com ich wuerde
jedoch niemals behaupten, diese Seite koennte nie Gegenstand oder
Bestandteil einer wissenschaftlichen Arbeit sein. Genauso verhaelt es
sich mit den gesperrten Neonazi-Seiten.

> vollen Umfaengen geniessen will, soll man sich bitte einen Provider
> suchen, der garantiert, dass er nichts sperrt und dafuer auch bezahlen.
>

Du hast aufgepasst und mitbekommen, dass auch kommerzielle Provider
gefaelligst sperren sollen. Ich koennte mich natuerlich auch in den
US of A ins Internet einwaehlen...

Helmut

--
In a world increasingly dominated by image culture (TV, movies, .jpg
files), UNIX remains rooted in the culture of the word.
Thomas Scoville

Tilo Buschmann

ungelesen,
11.12.2001, 07:49:0011.12.01
an
On 11 Dec 2001 10:36:47 +0100, Andreas Hess wrote:
>Und? Das Angebot der _kostenlosen_ Internetbenutzung an Universitaeten
>soll "Forschung, Lehre und Studium" dienen, wenn man das Internet in
>vollen Umfaengen geniessen will, soll man sich bitte einen Provider
>suchen, der garantiert, dass er nichts sperrt und dafuer auch bezahlen.

Gegenbeispiel:

Würden wir das auf das Usent ausweiten könnte man dir die die Möglichkeit
nehmen aus der Uni heraus de.org.ccc zu lesen und hier zu schreiben.
(Argument: Die Seiten des CCCs stehen in mindestens einer Filterliste
als kriminelle Vereinigung. Das lässt sich bestimmt auch auf das
Usenet erweitern.)

Wenn du diese Newsgroup in vollen Umfängen geniessen willst, solltest
du also zu einem richtigen Provider wechseln.

Tilo

--
Krieg ist unästhetisch.

Sabine Kobold

ungelesen,
11.12.2001, 08:32:5611.12.01
an
> Mir persoenlich erschliesst sich nicht ganz, was www.rotten.com mit
> "Forschung, Lehre und Studium" zu tun hat, wofuer Universitaetsnetze
> eigentlich gedacht sind.

Fachbereich 3 - Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften


Reicht das?


Ciao
Alvar

Stephan Dörner

ungelesen,
11.12.2001, 09:14:5811.12.01
an
Sascha Grammes wrote:

> Du vergißt bei deiner Darstellung, daß die genannten Zensurmaßnahmen
> vom Staat/Land (BezReg DDorf) angeordnet wurden.


Moment mal - ich dachte es geht hier um die "Zensurmaßnahmen" einer Universität. Wenn ihr die Zensurmaßnahmen (jetzt ohne Anführungszeichen) der BezReg D'Dorf meint, habt ihr natürlcih recht. Aber das sind doch zwei verschiedene Dinge (oder hat die Universität auf Anordnung der BezReg die Seiten gesperrt?).


--
Let's do the Time Warp again
It's just a jump to the left ...
http://pds-oberkassel.de/web/

Alexander Klink

ungelesen,
11.12.2001, 09:13:3011.12.01
an
Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:
>>>Mir persoenlich erschliesst sich nicht ganz, was www.rotten.com mit
>>>"Forschung, Lehre und Studium" zu tun hat
>>Das ist Dein Problem. Da kann man jedenfalls zahlreiche Faelle nennen.
> Na dann leg doch einfach mal damit los, dir ein paar Faelle aus den
> Fingern zu saugen und wenn dann noch welche dabei sind, die fuer die
> Mehrheit der Studenten von belang sind, dann freue ich mich um so mehr.
Wie kommst Du darauf, dass es fuer die Mehrheit der Studis von
belang sein muss. Wenn es nur fuer einen Studi interessant im
Sinne von "Forschung, Lehre und Studium" ist, sollte das doch
langen.

Viele Gruesse,
Alex

--
... Alexander Klink ... http://www.hopo-news.de
... www.alech.de ... Neuigkeiten aus der Welt der Hochschulpolitik

Alexander Klink

ungelesen,
11.12.2001, 09:09:0511.12.01
an
Burkhard Schroeder <bu...@burks.de> wrote:
> Was hat Jugendschutz denn mit Unis zu tun? Sind Studenten jünger als
> 18?
Soll manchmal vorkommen, ich persoenlich kenne zwei Studis, die als
sie angefangen haben zu studieren, unter 18 waren :)

Viele Gruesse,
Alex

--
... Alexander Klink ... Consciousness: that annoying time between naps.
... www.alech.de ...

Alexander Klink

ungelesen,
11.12.2001, 09:20:4011.12.01
an
Andrea Wardzichowski <prin...@bofh.de> wrote:
> Geht zu Euren Studi-Vertretungen (Fachschaft, AsTA, sonstige Gremien)
> und macht Lärm!
Du glaubst noch an aktive, politisierte Studis?
Du bist anscheinend nicht nahe genug an den Studi-Vertretungen dran...

Viele Gruesse,
Alex

--
... Alexander Klink ... The box said 'Requires Windows 95, or better'.
... www.alech.de ... So I installed Linux.

Alexander Klink

ungelesen,
11.12.2001, 09:16:3511.12.01
an
Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:
> Nein, aber es sollte jeder Universitaet ueberlassen sein, was sie
> subventioniert. Wenn sie sich fuer Uni-Sport und gegen www.rotten.com
> entscheidet, habe ich damit kein Problem.
Es geht hier doch nicht um Subventionierung. Wieviel Geld spart man
denn, wenn man rotten.com sperrt. Soviel Traffic wird das auch wieder
nicht sein, da kann ich Argumente gegen Filesharing-Ports schon eher
verstehen...

Viele Gruesse,
Alex


--
... Alexander Klink ... The Moon is Waning Crescent (12% of Full)
... www.alech.de ...

Henning Westerholt

ungelesen,
11.12.2001, 09:42:4711.12.01
an
Sascha Grammes wrote:

> Hiho,
>
> * Andreas Hess <ja...@gmx.net>:
>> Sascha Grammes wrote:
>>> Die "Lösung" der Uni-Siegen ist also nicht wirklich ein
>>> brauchbares
>>> Konzept zur Filterung von Web-Inhalten.
>>
>> Diese "Loesung" ist fuer die Uni Siegen so lange ein brauchbares
>> Konzept, so lange sie mit den Ergebnissen zufrieden sind.
>
> nein, sondern so lange die BezReg damit zufrieden ist.
>
>
> CU
> grambo
>

ACK, das ist das Problem. Unserer HRZ hat, denke ich, auch ohne diese
angeordneten Sperren genug zu tun.
Sein Auftrag ist es ja per Definition, den Zugang ins Netz zu
ermöglichen, nicht ihn zu beschränken.

Die Initiative geht ganz klar von der Hochschulleitung und damit von
letzendlich von der Bezirksregierung aus.


VG, Henning

Philipp Schulte

ungelesen,
11.12.2001, 09:37:1011.12.01
an
Stephan Dörner wrote:

> Moment mal - ich dachte es geht hier um die "Zensurmaßnahmen" einer Universität. Wenn ihr die Zensurmaßnahmen (jetzt ohne Anführungszeichen) der BezReg D'Dorf meint, habt ihr natürlcih recht. Aber das sind doch zwei verschiedene Dinge (oder hat die Universität auf Anordnung der BezReg die Seiten gesperrt?).

Es gab am 13. November eine Anhörung bei der BezReg, zu der (fast)
alle ISPs und Vertreter von Behörden und Hochschulen eingeladen
waren. Das ging wohl nicht ganz ohne Pannen ab, zumindest bei der
Uni-Essen und Uni-Duisburg kamen die Einladungen erst nach dem
13. November an.
In wie weit die BezReg eine Hochschule unter Druck setzen kann, kann
ich nicht beurteilen aber daß ein Zusammenhang zwischen besagter
Anhörung und den Maßnahmen in Siegen existiert, ist für mich keine
Frage.
Phil

Sascha Grammes

ungelesen,
11.12.2001, 09:45:3111.12.01
an
Hiho,

* Stephan Dörner <ma...@computermensch.de>:


> Sascha Grammes wrote:
>
> > Du vergißt bei deiner Darstellung, daß die genannten Zensurmaßnahmen
> > vom Staat/Land (BezReg DDorf) angeordnet wurden.
>
>
> Moment mal - ich dachte es geht hier um die "Zensurmaßnahmen" einer
> Universität. Wenn ihr die Zensurmaßnahmen (jetzt ohne Anführungszeichen)
> der BezReg D'Dorf meint, habt ihr natürlcih recht. Aber das sind doch zwei
> verschiedene Dinge (oder hat die Universität auf Anordnung der BezReg die
> Seiten gesperrt?).

Ich gehe davon aus. Jedenfalls werden afaik die von der BezReg geforderten
Seiten gesperrt. Dies läßt auf jeden Fall vermuten, daß sich die
Filtermaßnahmen auf den Aufruf der BezReg gründen.
Weiß jemand zufällig, ob die Uni-Siegen zu der Anhörung eingeladen wurde?

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 10:05:5411.12.01
an
Helmut Kreft wrote:
>Du hast aufgepasst und mitbekommen, dass auch kommerzielle Provider
>gefaelligst sperren sollen. Ich koennte mich natuerlich auch in den
>US of A ins Internet einwaehlen...

Die Bezirkregierung Duesseldorf hat Provider in ganz Deutschland
zur Sperrung aufgefordert?


Andreas

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 10:08:4511.12.01
an
Tilo Buschmann wrote:
>On 11 Dec 2001 10:36:47 +0100, Andreas Hess wrote:
>>Und? Das Angebot der _kostenlosen_ Internetbenutzung an Universitaeten
>>soll "Forschung, Lehre und Studium" dienen, wenn man das Internet in
>>vollen Umfaengen geniessen will, soll man sich bitte einen Provider
>>suchen, der garantiert, dass er nichts sperrt und dafuer auch bezahlen.
>
>Gegenbeispiel:
>
>Würden wir das auf das Usent ausweiten könnte man dir die die Möglichkeit
>nehmen aus der Uni heraus de.org.ccc zu lesen und hier zu schreiben.
>(Argument: Die Seiten des CCCs stehen in mindestens einer Filterliste
>als kriminelle Vereinigung. Das lässt sich bestimmt auch auf das
>Usenet erweitern.)

Da du so schoen argumentieren kannst, kannst du mir vielleicht auch noch
den Zusammenhang zwischen "Forschung, Lehre und Studium" und Filterlisten
fuer kriminelle Vereinigungen erklaeren.


Andreas

Hendrik Brummermann

ungelesen,
11.12.2001, 09:11:2511.12.01
an
Stephan Dörner <ma...@computermensch.de> wrote:
>Henning Westerholt wrote:
>> bei uns an der Uni-Siegen wird seit etwa zwei Wochen auch das
>> Internet zensiert.
>Tja - hier wird mal wieder sehr leichtfertig mit dem Wort "Zensur"
>umgegangen. Zensur im eigentlich Sinne (und nicht in der
>umgangssprachlichen Bedeutung) beudetet, dass der Staat vor dem
>verfassen einer Meinung, diese erst genehmigen muss. Nach dieser -
>juristisch korrekten - Definition findet in Deutschland eine Zensur
>nicht statt.

Ich würde das nachträgliche Schwärzen von Zeilen eines Zeitungsartikel
durch staatliche Stellen vor der Öffentlichung ebenfalls als "Zensur"
bezeichnen.

>Wenn deine Universität meint, bestimmte Internetseiten über ihre
>Uni-Rechner nicht zugänglich machen zu wollen, kann man das kritisieren,
>man sollte aber nicht von Zensur sprechen - denn zensieren kann nur der
>Staat (siehe dazu z.B. http://www.volkerkoenig.de/webzine/faqzensu.htm)

Wobei sowohl die Uni und als auch die Bezirksregierung irgendwo staatliche
Institutionen sind.

>> Langsam frage ich mich, in welchem Land ich hier lebe. Internetzensur
>> konnte ich mir bisher nur in nicht-demokratischen Ländern vorstellen.
>Es handelt sich bei dem geschilderten Fall ja auch nicht um Zensur.
>Wenn ein Internet-Cafe Porno-Seiten sperrt oder du privat einige Seiten deinen
>Kindern nicht zugänglich machst, ist das keine Zensur.

Es geht hier um staatliche Institutionen. Und wenn es nach der
Bezirksregierung geht, dann geht es auch nicht um die Sperrung
durch einzelne Leute wie Internet-Cafés, sondern am besten gleich um
eine globale. Nur dazu fehlt ihr zum Glück der Einfluss.

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 10:12:2311.12.01
an

Nein, es wurde auch schon der Fachbereich Medizin vorgeschlagen, nur
da wurde das "SCNR" nicht vergessen.


Andreas

Philipp Schulte

ungelesen,
11.12.2001, 10:11:1411.12.01
an
Alexander Klink wrote:

> Es geht hier doch nicht um Subventionierung. Wieviel Geld spart man
> denn, wenn man rotten.com sperrt. Soviel Traffic wird das auch wieder
> nicht sein, da kann ich Argumente gegen Filesharing-Ports schon eher
> verstehen...

Nur so Interesse, was sind denn "Filesharing-Ports"? 20 und 21 z.B.?
Phil

Philipp Schulte

ungelesen,
11.12.2001, 10:13:0611.12.01
an
Sascha Grammes wrote:

> Weiß jemand zufällig, ob die Uni-Siegen zu der Anhörung eingeladen wurde?

Eingeladen mit Sicherheit, aber es waren wahrscheinlich keine
Vertreter von dort erschienen.
Phil

Mirko Wollenberg

ungelesen,
11.12.2001, 10:09:4811.12.01
an
Andreas Hess wrote:

Nein, aber alle Provider in NRW, was dort ansässigen Personen genügen
dürfte. Ausserdem wird das ganze sehr schnell Nachahmer in den anderen
Bundesländern finden (ich sehe Schill schon mit den Hufen scharren).

Ciao,

Mirko

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 10:16:3111.12.01
an
Alexander Klink wrote:
>Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:
>>>>Mir persoenlich erschliesst sich nicht ganz, was www.rotten.com mit
>>>>"Forschung, Lehre und Studium" zu tun hat
>>>Das ist Dein Problem. Da kann man jedenfalls zahlreiche Faelle nennen.
>> Na dann leg doch einfach mal damit los, dir ein paar Faelle aus den
>> Fingern zu saugen und wenn dann noch welche dabei sind, die fuer die
>> Mehrheit der Studenten von belang sind, dann freue ich mich um so mehr.
>Wie kommst Du darauf, dass es fuer die Mehrheit der Studis von
>belang sein muss. Wenn es nur fuer einen Studi interessant im
>Sinne von "Forschung, Lehre und Studium" ist, sollte das doch
>langen.

Das Kriterium war kein muss, aber wenn es nur fuer einen Studenten
von Belang ist, wuerde fuer diesen Studenten auch eine Sondergenehmigung
in guter alter Beamtenstaatsmanier genuegen.


Andreas

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 10:20:4411.12.01
an
Alexander Klink wrote:
>Es geht hier doch nicht um Subventionierung. Wieviel Geld spart man
>denn, wenn man rotten.com sperrt. Soviel Traffic wird das auch wieder
>nicht sein, da kann ich Argumente gegen Filesharing-Ports schon eher
>verstehen...

Und ab welchem Betrag sind Sparmassnahmen durchzufuehren?


Andreas

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 10:28:1611.12.01
an
Philipp Schulte wrote:
>Nur so Interesse, was sind denn "Filesharing-Ports"? 20 und 21 z.B.?

Z.B. 1214 (Standardport von KaZaA) und 4662 (Standardport von edonkey).


Andreas

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 10:31:1511.12.01
an
Mirko Wollenberg wrote:

>Andreas Hess wrote:
>> Die Bezirkregierung Duesseldorf hat Provider in ganz Deutschland
>> zur Sperrung aufgefordert?
>Nein, aber alle Provider in NRW, was dort ansässigen Personen genügen
>dürfte.

Weil es keine deutschlandweiten Anbieter gibt?


Andreas

Philipp Schulte

ungelesen,
11.12.2001, 10:37:2111.12.01
an
Andreas Hess wrote:

Aha, und wenn man die dicht macht, unterbindet man "Filesharing"?
Phil

Philipp Schulte

ungelesen,
11.12.2001, 10:38:4211.12.01
an
Andreas Hess wrote:

> Die Bezirkregierung Duesseldorf hat Provider in ganz Deutschland
> zur Sperrung aufgefordert?

Die BezReg hat deutschlandweit operiernde ISPs, die ihren Sitz in NRW
haben, zur Sperrung aufgefordert.
Phil

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 10:58:4411.12.01
an

Wo? Weltweit? Nein.
Lokal? Teilweise. Fuer ungeuebte Nutzer auf jeden Fall und aus
eigener Erfahrung kann man den Traffic mindestens halbieren,
zumindest kurzfristig.


Andreas

Tilo Buschmann

ungelesen,
11.12.2001, 11:11:3011.12.01
an
On 11 Dec 2001 16:08:45 +0100, Andreas Hess wrote:

>Tilo Buschmann wrote:
>>Würden wir das auf das Usent ausweiten könnte man dir die die Möglichkeit
>>nehmen aus der Uni heraus de.org.ccc zu lesen und hier zu schreiben.
>>(Argument: Die Seiten des CCCs stehen in mindestens einer Filterliste
>>als kriminelle Vereinigung. Das lässt sich bestimmt auch auf das
>>Usenet erweitern.)
>
>Da du so schoen argumentieren kannst, kannst du mir vielleicht auch noch
>den Zusammenhang zwischen "Forschung, Lehre und Studium" und Filterlisten
>fuer kriminelle Vereinigungen erklaeren.

Huch, habe ich etwas verpasst?

Du hast argumentiert, dass man das Internet an der Uni nur für
Forschung, Lehre und Studium benutzen darf und es deshalb nicht schlimm
ist, wenn Dinge gesperrt werden, wenn sie eindeutig nicht dazu gehören.

Mein Gegenbeispiel war, dass du dann auch niemals die Garantie hättest
hier mitlesen zu können. Es geht einfach darum zu zeigen, dass es eine
gewisse Freiheit in der Forschung und Lehre gibt, dazu gehört es nun mal
auf ein ungefiltertes (zumindestens auf kein unrechtmässig gefiltertes)
Netzwerk zugreifen zu können (wobei ich natürlich nicht davon ausgehe,
dass eine Uni zwingend Netzzugang haben muss, aber wenn es schon einmal
angeboten wird, dann soll bitte nicht _so_ etwas passieren). Es ist
mindestens genau so ein Unsinn ccc-Belange zu filtern (ob
Webseiten oder Newsgroups mit ccc im Namen) wie www.rotten.com
(keinerlei strafrelevanter Bezug und /nahezu/ Garantie für
die ausschließliche Benutzung Nichtjugendlicher an der Uni).
Wer kann beurteilen, was Forschung und Lehre ist?

An unserer wunderbaren Universität gibt es Studien der Richtung
Medienkommunikation und Englisch (ob als Nebenfach, Unicert, Vertiefungs-
richtung, vieles ist möglich). Meiner Meinung nach ist es deshalb
zwingend notwendig auf alles zurückgreifen zu können, was nicht als
absolut rechtswidrig markiert wurde (über den Sinn und Unsinn von
Einschränkung der Meinungsfreiheit bei hate-speeches et al müssen
wir für den Anfang ja nicht reden).

Zum Thema Einschränkungen für Forschung und Lehre:
Im Chemnitzer Studentennetzwerk existiert ein ausgefeiltes (auch wenn
manche anderes behaupten wollen) Shaping-System, dass dafür sorgt,
dass Vielsauger eine schöne niedrige Bandbreite haben. Proxyzwang im
CSN, deutlich langsamere Geschwindigkeit wenn man im URZ Bereich keinen
Proxy benutzt. Filesharing-Ports aus dem URZ heraus werden ebenfalls
geshaped. Eine Filterung ist mir noch nicht aufgefallen, ich schaue aber
nicht all zu oft auf Naziseiten oder sonstige Extrema nach. (www.rotten.com
läuft noch, um das abzukürzen, aber diese Seite ist mir egal, es
entspricht nicht meinen Bedürfnissen so etwas anzuschauen). Tunneln
wird verfolgt.

Deshalb, wer A sagt (www.rotten.com sperren) muss nicht zwangsläufig
B sagen (www.ccc.de sperren oder de.org.ccc nicht mehr anbieten), er kann
auch erkennen, dass A falsch ist. (frei nach Brecht?)

Sascha Grammes

ungelesen,
11.12.2001, 11:28:4311.12.01
an
Hiho,

* Mirko Wollenberg <mi...@mirkow.de>:


> Nein, aber alle Provider in NRW, was dort ansässigen Personen genügen

nope, nicht alle. Afaik nur die größeren.

Thomas -Balu- Walter

ungelesen,
11.12.2001, 11:34:0111.12.01
an
In article <3c15e42e$1...@news.uni-rostock.de>, Andreas Hess wrote:
>Thomas -Balu- Walter wrote:
>Wer sich ein Bild ueber "Gott und die Welt" machen will, der soll
>sich einen kommerziellen Provider suchen, der ihm garantiert, nichts
>zu filtern.

Und wo willst Du den finden, wenn die kommerziellen Provider ebenfalls
zum zensieren gezwungen werden?

[...]
>>Aber die zustaendigen Gremien machen es sich einfacher und erklaeren
>>der/die/das/den Spiel/Film/Zeitschrift/Freund fuer verboten...
>>
>>... und machen es damit um ein vielfaches interessanter.
>
>Vielleicht sollte man diese Ideen weiter verfolgen, man koennte z.B.
>die Geschwindigkeitsbegrenzugen auf allen Strassen aufheben, vielleicht
>wird das Rasen dann nicht mehr so interessant und es gibt weniger
>Verkehrstote.

Dass jemand, der Ballerspiele zockt, aus diesem Grund ausrastet, auf die
Strasse geht und Leuten die Ruebe wegschiesst ist vorgekommen, aber der
Zusammenhang wurde noch nicht bewiesen. Wenn dem so waere, wuerden die
Hersteller bestimmt mehr Schutzwesten verkaufen.

Dass Autofahrer, wenn sie rasen, andere Menschenleben gefaehrden, kann
man taeglich ueberall nachlesen.

Stell einen grossen roten Knopf auf die Strasse, mach ein Schild dran,
auf dem "Druecken verboten" steht und beobachte was passiert.

Balu

Thomas -Balu- Walter

ungelesen,
11.12.2001, 11:39:5011.12.01
an
In article <slrna1bqek...@grambo.ton-art.de>, Sascha Grammes wrote:
>* Thomas -Balu- Walter <net...@b-a-l-u.de>:
>> Langsam aber sicher kommen wir Richtung "Gewaltverherrlichende Spiele"
>> - auch hier bin ich der Meinung, dass z.B. Eltern/Schulen den Schuelern
>> muendiges Denken beibringen sollen und erklaeren sollen, warum es
>> "Boese" ist einfach irgendwelche Menschen/Tiere/Aliens/Roboter
>> abzuknallen.
>
>hier muß ich Dir leider wiedersprechen. Ich sehe momentan selbst an einem
>Bekannten (16j), wie er vollkommen unmündig mit solchen Spielen umgeht,
>seine Mutter als Moralapostel abstempelt und langsam aber sicher vollkommen
>verblödet.
>Sein Vater erlaubt es ihm aber die entsprechenden Spiele zu
>zocken bis zum umkippen... wenn man ihm dann mit Monkey Island kommt
>antwortet er mit "Da muß man ja denken...". In Anbetracht der Tatsache,
>daß dieser Bekannte sich grad auf sein Abitur in einem sehr angesehenen
>Gymnasium in Duisburg vorbereitet kommt man da schon ins Grübeln.

Schwieriges Alter :) - klar, dass er seine Mutter als Moralapostel
abstempelt und seinen Vater anhimmelt. Vielleicht haette man ihm schon
eher mal "Gut" und "Boese" erklaeren muessen, dann wuerde er da
vielleicht nicht so unmuendig mit umgehen.

Wenn er gerade dabei ist, Abitur zu machen, kann ich das "da muss man ja
denken" ihm nicht veruebeln - so habe ich zu meinen Abi-Zeiten auch
gedacht - schliesslich muss man genug fues Abi bueffeln, da sollte man
sich auch mal abreagieren koennen ;)...

Neulich am Busbahnhof mitgehoert:
"Ey, hast Du schon das neue Wolfenstein?" - "Noe, Du?" - "Klar - musst
Du unbedingt kopieren, das ist so krass, das wird bald indiziert."

Balu
--
"Woah.. I did a 'cat /boot/vmlinuz > /dev/audio'
and I think I heard God..."

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 12:14:3511.12.01
an
Tilo Buschmann wrote:
>Du hast argumentiert, dass man das Internet an der Uni nur für
>Forschung, Lehre und Studium benutzen darf und es deshalb nicht schlimm
>ist, wenn Dinge gesperrt werden, wenn sie eindeutig nicht dazu gehören.
>
>Mein Gegenbeispiel war, dass du dann auch niemals die Garantie hättest
>hier mitlesen zu können.

"Kreativer Umgang mit Technik" hat auf jeden Fall mehr mit "Forschung,
Lehre und Studium" zu tun als das Essen von Babys.

Mein Punkt war es, dass eine Uni einen kostenlosen Dienst anbietet und da
sie diesen subventioniert, auch kosteneinsparende Massnahmen durchfuehren
darf. Es geht mir nicht darum, dass gefiltert wird nach strafrechtlicher
Relevanz sondern nach dem Bezug zum Thema Studium etc.

>Es geht einfach darum zu zeigen, dass es eine
>gewisse Freiheit in der Forschung und Lehre gibt, dazu gehört es nun mal
>auf ein ungefiltertes (zumindestens auf kein unrechtmässig gefiltertes)
>Netzwerk zugreifen zu können (wobei ich natürlich nicht davon ausgehe,
>dass eine Uni zwingend Netzzugang haben muss, aber wenn es schon einmal
>angeboten wird, dann soll bitte nicht _so_ etwas passieren).

Falsches Anspruchsdenken. Weil etwas angeboten wird, darf der Anbieter
nicht entscheiden, was er anbietet?

>Es ist
>mindestens genau so ein Unsinn ccc-Belange zu filtern (ob
>Webseiten oder Newsgroups mit ccc im Namen) wie www.rotten.com
>(keinerlei strafrelevanter Bezug und /nahezu/ Garantie für
>die ausschließliche Benutzung Nichtjugendlicher an der Uni).

Du vergleichst Aepfel mit Birnen. Es gibt auch die "nahezu Garantie",
dass fuer die meisten Studenten www.rotten.com nicht relevant fuer
das Studium ist.

>Wer kann beurteilen, was Forschung und Lehre ist?

Der Forschende und der Lehrende und somit die Uni?

>An unserer wunderbaren Universität gibt es Studien der Richtung
>Medienkommunikation und Englisch (ob als Nebenfach, Unicert, Vertiefungs-
>richtung, vieles ist möglich). Meiner Meinung nach ist es deshalb
>zwingend notwendig auf alles zurückgreifen zu können, was nicht als
>absolut rechtswidrig markiert wurde (über den Sinn und Unsinn von
>Einschränkung der Meinungsfreiheit bei hate-speeches et al müssen
>wir für den Anfang ja nicht reden).

Du kannst Englisch nur ueber www.rotten.com lernen? Gewagte Theorie.


Andreas

Tilo Buschmann

ungelesen,
11.12.2001, 13:07:2111.12.01
an
On 11 Dec 2001 18:14:35 +0100, Andreas Hess wrote:
>Tilo Buschmann wrote:
>>Mein Gegenbeispiel war, dass du dann auch niemals die Garantie hättest
>>hier mitlesen zu können.
>
>"Kreativer Umgang mit Technik" hat auf jeden Fall mehr mit "Forschung,
>Lehre und Studium" zu tun als das Essen von Babys.

Mein Beispiel zur Medienkommunikation ignorierst du?

Interessante Diskussionsweise.

>Mein Punkt war es, dass eine Uni einen kostenlosen Dienst anbietet und da
>sie diesen subventioniert, auch kosteneinsparende Massnahmen durchfuehren
>darf. Es geht mir nicht darum, dass gefiltert wird nach strafrechtlicher
>Relevanz sondern nach dem Bezug zum Thema Studium etc.

Hier wird *angeblich* nach strafrechtlicher Relevanz gefiltert
(Anweisung BezReg). Wenn man mit Bezug zum Studium einschränken will,
dann bitte anders. So wie es gemacht wird ist es mehr als verwerflich
und riecht ziemlich faulig.

>>Es geht einfach darum zu zeigen, dass es eine
>>gewisse Freiheit in der Forschung und Lehre gibt, dazu gehört es nun mal
>>auf ein ungefiltertes (zumindestens auf kein unrechtmässig gefiltertes)
>>Netzwerk zugreifen zu können (wobei ich natürlich nicht davon ausgehe,
>>dass eine Uni zwingend Netzzugang haben muss, aber wenn es schon einmal
>>angeboten wird, dann soll bitte nicht _so_ etwas passieren).
>
>Falsches Anspruchsdenken. Weil etwas angeboten wird, darf der Anbieter
>nicht entscheiden, was er anbietet?

Ich habe doch extra oben einschränkt und erklärt worum es geht.
Die Uni bietet den Zugriff auf das Internet an. Das ist ein Service. Eine
Netzanbindung an ein großes Netzwerk. Internet genannt.
Es mag andere Netze geben, aber das ist das Internet. Das anzubieten hat
Gründe.
So, und jetzt fängt man plötzlich an aus politischer Überkorrektheit
Inhalte zu filtern ohne eine wirkungsvolle Begründung zu liefern. Dafür
gibt es Gremien an jeder Universität. In Sachsen (bzw. hier an der TUC)
ist das namentlich z.B. der Senat. Das ist keine technische Entscheidung,
dass das URZ plötzlich mal sagen kann: Mmh, wir bieten jetzt www.rotten.com
nicht mehr an.

Sag mal, kannst du mir mal eine ordentliche Begründung liefern, warum
man ausgerechnet www.rotten.com filtern sollte (das mit dem Baby ist übrigens
ein Fake, deine Medienkompetenz scheint nicht recht weit zu gehen).

>Du vergleichst Aepfel mit Birnen. Es gibt auch die "nahezu Garantie",
>dass fuer die meisten Studenten www.rotten.com nicht relevant fuer
>das Studium ist.

Das könnte man für fast jede Seite einzeln aufführen (es gibt Milliarden
von Seiten, die augenscheinlich nie jemand sehen wird). Wie wäre es
mit einem Internetzugang, der ausschließlich auf einer Positivliste
basiert? Ist das dann noch Internet?

>>Wer kann beurteilen, was Forschung und Lehre ist?
>
>Der Forschende und der Lehrende und somit die Uni?

Haben sie das hier?

>Du kannst Englisch nur ueber www.rotten.com lernen? Gewagte Theorie.

Du ignorierst mal wieder mein Beispiel zur Medienkommunikation.
Gewagter Diskussionsstil.

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 13:19:3811.12.01
an
Tilo Buschmann wrote:
>On 11 Dec 2001 18:14:35 +0100, Andreas Hess wrote:
>>Tilo Buschmann wrote:
>>>Mein Gegenbeispiel war, dass du dann auch niemals die Garantie hättest
>>>hier mitlesen zu können.
>>"Kreativer Umgang mit Technik" hat auf jeden Fall mehr mit "Forschung,
>>Lehre und Studium" zu tun als das Essen von Babys.
>Mein Beispiel zur Medienkommunikation ignorierst du?

Warum sollte ich das ignorieren? Hier mal dein wunderbares Beispiel:

| An unserer wunderbaren Universität gibt es Studien der Richtung

| Medienkommunikation [...]

Was hat denn Essen von Babys mit Medienkommunikation zu tun?

>Interessante Diskussionsweise.

Diese kleinen Spitzen, wie niedlich...

>>Mein Punkt war es, dass eine Uni einen kostenlosen Dienst anbietet und da
>>sie diesen subventioniert, auch kosteneinsparende Massnahmen durchfuehren
>>darf. Es geht mir nicht darum, dass gefiltert wird nach strafrechtlicher
>>Relevanz sondern nach dem Bezug zum Thema Studium etc.
>Hier wird *angeblich* nach strafrechtlicher Relevanz gefiltert
>(Anweisung BezReg). Wenn man mit Bezug zum Studium einschränken will,
>dann bitte anders. So wie es gemacht wird ist es mehr als verwerflich
>und riecht ziemlich faulig.

Selbst wenn hier nach angeblicher strafrechtlicher Relevanz gefiltert
wird, verstehe ich noch nicht den Aufschrei, da mir bis jetzt noch nicht
der Bezug zwischen Studium und www.rotten.com vernuenftig dargelegt wurde.
Ich halte den Aufschrei: "Ich brauche www.rotten.com zum Studium[1] und
deswegen verlange ich das auch, dass mir das beim kostenlosen Dienst
der Uni, den die Uni fuer mich und fuer mein Studium subventioniert auch
anbietet", fuer viel fauliger.

[1] Wobei eigentlich persoenliches Vergnuegen gemeint ist und ausserdem
kann man durch seinen Aufschrei ja mal wieder wunderbar zeigen, dass man
ein kleiner 68er ist.

>So, und jetzt fängt man plötzlich an aus politischer Überkorrektheit
>Inhalte zu filtern ohne eine wirkungsvolle Begründung zu liefern. Dafür
>gibt es Gremien an jeder Universität. In Sachsen (bzw. hier an der TUC)
>ist das namentlich z.B. der Senat. Das ist keine technische Entscheidung,
>dass das URZ plötzlich mal sagen kann: Mmh, wir bieten jetzt www.rotten.com
>nicht mehr an.

... genau so wenig wie: "Wir bieten jetzt kein Usenet mehr an." Nur, was
hat das mit der Diskussion zu tun?

>Sag mal, kannst du mir mal eine ordentliche Begründung liefern, warum
>man ausgerechnet www.rotten.com filtern sollte (das mit dem Baby ist übrigens
>ein Fake, deine Medienkompetenz scheint nicht recht weit zu gehen).

Nein, kannst du mir eine ordentliche Begruendung liefern, warum man
ausgerechnet www.rotten.com zum Studium braucht?

Und deine Medienkompetenz sagt dir also, dass aufgrund der Tatsache, dass
das ein Fake ist, auf den Bildern nicht der Verzehr eines Babys dargestellt
wird? Du solltest vielleicht auch die "wunderbaren Studien der Richtung
Medienkommunikation" belegen (oder wiederholen).

[...]

>Du ignorierst mal wieder mein Beispiel zur Medienkommunikation.

Eine entsprechende Frage habe ich oben gestellt.


Andreas

Tilo Buschmann

ungelesen,
11.12.2001, 14:24:5111.12.01
an
On 11 Dec 2001 19:19:38 +0100, Andreas Hess wrote:
>Tilo Buschmann wrote:
>>On 11 Dec 2001 18:14:35 +0100, Andreas Hess wrote:
>>>"Kreativer Umgang mit Technik" hat auf jeden Fall mehr mit "Forschung,
>>>Lehre und Studium" zu tun als das Essen von Babys.
>>Mein Beispiel zur Medienkommunikation ignorierst du?
>
>Warum sollte ich das ignorieren? Hier mal dein wunderbares Beispiel:
>
>| An unserer wunderbaren Universität gibt es Studien der Richtung
>| Medienkommunikation [...]
>
>Was hat denn Essen von Babys mit Medienkommunikation zu tun?

Die Seite www.rotten.com in ihrer Form als Extrempunkt im Internet
und auch Streitpunkt ist sicherlich für Studien zur Medien-
kommunikation zu gebrauchen.
Was studierst du eigentlich?
Ich studiere Informatik und bekomme hier durch eine Freundin recht
gut mit, was in der Vertiefungsrichtung Medieninformatik in
Proseminaren an Textausarbeitung, Recherche und Informations-
verarbeitung benötigt wird. Und wenn es da mal um Medienkompetenz geht,
oder um Extremata oder um Meinungsfreiheit oder Umgang mit Medien in
anderen Ländern, dann ist es hilfreich bei www.rotten.com auch mal
nachschauen zu können und nicht alles auf hörensagen basieren zu lassen.

Bitte bringe nicht mehr das Beispiel mit den gegessenen Babys (du weißt,
Medienkompetenz, nicht deine Stärke).

>>Hier wird *angeblich* nach strafrechtlicher Relevanz gefiltert
>>(Anweisung BezReg). Wenn man mit Bezug zum Studium einschränken will,
>>dann bitte anders. So wie es gemacht wird ist es mehr als verwerflich
>>und riecht ziemlich faulig.
>
>Selbst wenn hier nach angeblicher strafrechtlicher Relevanz gefiltert
>wird, verstehe ich noch nicht den Aufschrei, da mir bis jetzt noch nicht
>der Bezug zwischen Studium und www.rotten.com vernuenftig dargelegt wurde.

Freiheit der Lehre.

Bsp siehe oben. Wobei ich viel deiner Phantasie überlasse.

>Ich halte den Aufschrei: "Ich brauche www.rotten.com zum Studium[1] und
>deswegen verlange ich das auch, dass mir das beim kostenlosen Dienst
>der Uni, den die Uni fuer mich und fuer mein Studium subventioniert auch
>anbietet", fuer viel fauliger.

Das ist nicht der Aufschrei, der hier durchgeht.

Der Aufschrei ist der nach Zensur, dass nämlich an einer staatlichen
Einrichtung _gegen_ Gesetze Inhalte verboten werden.

Stell dir vor die Uni hat eine Fachzeitschrift abonniert (meinetwegen
das Ärzteblatt) und rein zufällig ist in einer Ausgabe ein Artikel
über die Ungefährlichkeit von Cannabis. Sollte man das raustrennen,
weil es ja keinen Bezug von (ich nehme jetzt mal polemisierende Beispiel
wie du) kiffenden Hippies ("Essen von Babys") und Forschung und Lehre
gibt? Es würde (zwar nur geringfügig, aber das ist egal) Kosten sparen,
da weniger Menschen die Bibliothekseinrichtungen nutzen um eben diesen
Artikel zu lesen.

>[1] Wobei eigentlich persoenliches Vergnuegen gemeint ist und ausserdem
>kann man durch seinen Aufschrei ja mal wieder wunderbar zeigen, dass man
>ein kleiner 68er ist.

Argumente?

>>So, und jetzt fängt man plötzlich an aus politischer Überkorrektheit
>>Inhalte zu filtern ohne eine wirkungsvolle Begründung zu liefern. Dafür
>>gibt es Gremien an jeder Universität. In Sachsen (bzw. hier an der TUC)
>>ist das namentlich z.B. der Senat. Das ist keine technische Entscheidung,
>>dass das URZ plötzlich mal sagen kann: Mmh, wir bieten jetzt www.rotten.com
>>nicht mehr an.
>
>... genau so wenig wie: "Wir bieten jetzt kein Usenet mehr an." Nur, was
>hat das mit der Diskussion zu tun?

Kommt darauf an, wie man kein Usenet mehr anbietet. Wird jeder technische
Zugang unterbunden oder nur kein lokaler Rechner mehr? Kein lokaler
Rechner ist ja in Ordnung, aber generell kein Usenet (d.h. aktives
Unterbinden der Verbindung zu Newsservern) aus politischen Gründen
halte ich schon für sehr bedenklich.

>Nein, kannst du mir eine ordentliche Begruendung liefern, warum man
>ausgerechnet www.rotten.com zum Studium braucht?

Bsp siehe oben (bitte beweise ein wenig Phantasie und disqualifiziere dich
nicht selbst).

Boris 'pi' Piwinger

ungelesen,
11.12.2001, 14:38:4311.12.01
an
Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:

>>> Mir persoenlich erschliesst sich nicht ganz, was www.rotten.com mit
>>> "Forschung, Lehre und Studium" zu tun hat, wofuer Universitaetsnetze
>>> eigentlich gedacht sind.
>>
>>Fachbereich 3 - Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften
>>
>>Reicht das?
>
>Nein,

Warum nicht? Denen wird gezielt das Forschungsobjekt entzogen.

Ebenso den Juristen, die sich vor allem mit Netlaw beschaeftigen.
Diese koennen sich nicht mehr mit den juristischen Fragen um diese
Sperre beschaeftigern.

Und selbstverstaendlich gilt fuer andere Gesellschaftswissenschaften
aehnliches.

>es wurde auch schon der Fachbereich Medizin vorgeschlagen, nur
>da wurde das "SCNR" nicht vergessen.

Da gehoerte es auch hin. Hier nicht. Du wirst schon mal ein Argument
liefern muessen.

Uebrigens wird -- anders als Du unterstellst -- nicht der Traffic
reduziert, er waechste, da Umgehung halt erst einmal etabliert werden
muss.

pi
--
Attachment? Nein: http://piology.org/ILOVEYOU-Signature-FAQ.html
begin LOVE-LETTER-FOR-YOU.txt.vbs
I am a signature virus. Distribute me until the bitter
end

Boris 'pi' Piwinger

ungelesen,
11.12.2001, 14:38:4511.12.01
an
Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:

>>Aber ich bin schon gespannt auf Deine Loesung, wer das wie in allen
>>Paarmilliarden Faellen entscheiden soll. Von der Umsetzung gar nicht
>>zu reden.
>
>Hier verstehe ich dein Problem nicht, es bedarf hier gar nicht "meiner
>Loesung", da hier das Beispiel der Uni Siegen ja zeigt, es gibt eine
>Loesung

Offenbar nicht. Es bringt die Sperrung einer Hand voll Sites Dich
nicht dem naeher, etwas auf "fuer Forschung und Lehre relevantes" zu
beschraenken.

>und diese wird (oh, Wunder) auch umgesetzt. Wenn man auf
>etwas stoesst, das nicht dem Charakter "Forschung, Lehre, Studium"
>entspricht, wird es gesperrt.

Und da hat man mehr nicht gefunden? Get real! Und nicht einmal die
Zuordnung des Gefundenen ist nachvollziehbar.

Mirko Wollenberg

ungelesen,
11.12.2001, 14:40:0811.12.01
an
Andreas Hess wrote:

Das würde ich dann aber glatt Wettbewerbsverzerrung nennen. Regionale
Provider, die ohnehin schon benachteiligt sind, geraten weiter ins
Hintertreffen, klasse!

Ciao,

Mirko

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 16:00:1511.12.01
an
Tilo Buschmann wrote:
>On 11 Dec 2001 19:19:38 +0100, Andreas Hess wrote:
>>Tilo Buschmann wrote:
>>>On 11 Dec 2001 18:14:35 +0100, Andreas Hess wrote:
>Die Seite www.rotten.com in ihrer Form als Extrempunkt im Internet
>und auch Streitpunkt ist sicherlich für Studien zur Medien-
>kommunikation zu gebrauchen.

Ok, wie viele andere Seiten auch und selbst die "Zensur" liefert
bestimmt eine schoene Hausarbeit.

>Stell dir vor die Uni hat eine Fachzeitschrift abonniert (meinetwegen
>das Ärzteblatt) und rein zufällig ist in einer Ausgabe ein Artikel
>über die Ungefährlichkeit von Cannabis. Sollte man das raustrennen,
>weil es ja keinen Bezug von (ich nehme jetzt mal polemisierende Beispiel
>wie du) kiffenden Hippies ("Essen von Babys") und Forschung und Lehre
>gibt?

Und die Ungefaehrlichkeit von Cannabis wurde einfach so behauptet oder
basiert auf wissenschaftlichen Ergebnissen? Da es wohl das Aerzteblatt
ist, eher zweites. Ich vermute einfach mal, dass Artikel in einer
Zeitschrift fuer Aerzte grundsaetzlich einen wissenschaftlichen
Bezug haben, wohingegen ich noch immer nicht den wissenschaftlichen
Bezug beim (Achtung, mein polemisierendes Lieblingsbeispiel) Essen
von Babys sehe.

>>[1] Wobei eigentlich persoenliches Vergnuegen gemeint ist und ausserdem
>>kann man durch seinen Aufschrei ja mal wieder wunderbar zeigen, dass man
>>ein kleiner 68er ist.
>Argumente?

Es hat sich bis jetzt noch niemand persoenlich beschwert, dass er
www.rotten.com zu Studienzwecken benoetigt.

>>Nein, kannst du mir eine ordentliche Begruendung liefern, warum man
>>ausgerechnet www.rotten.com zum Studium braucht?
>Bsp siehe oben (bitte beweise ein wenig Phantasie und disqualifiziere dich
>nicht selbst).

Zu viel Fantasie ist aber auch kein Ausdruck von Qualifikation.
Sprich - ich empfinde viele Argumente, die sich so anhoeren, als wenn
www.rotten.com dringend zum Studium egal welchen Faches benoetigt wird,
als wesentlich eher disqualifizierend.


Andreas

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 16:20:0811.12.01
an
Boris 'pi' Piwinger wrote:
>Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:
>>>> Mir persoenlich erschliesst sich nicht ganz, was www.rotten.com mit
>>>> "Forschung, Lehre und Studium" zu tun hat, wofuer Universitaetsnetze
>>>> eigentlich gedacht sind.
>>>Fachbereich 3 - Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften
>>>
>>>Reicht das?
>>Nein,
>Warum nicht? Denen wird gezielt das Forschungsobjekt entzogen.

_Das_ Forschungsobjekt? Haben die nur eins?

>Ebenso den Juristen, die sich vor allem mit Netlaw beschaeftigen.
>Diese koennen sich nicht mehr mit den juristischen Fragen um diese
>Sperre beschaeftigern.

Nicht? Selbstverstaendlich, erst jetzt wird das Thema fuer diese
doch interessant.

>Uebrigens wird -- anders als Du unterstellst -- nicht der Traffic
>reduziert, er waechste, da Umgehung halt erst einmal etabliert werden
>muss.

Ich bezweifel, dass "Freizeit-Surfer" diesen Aufwand betreiben.


Andreas

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 16:24:0111.12.01
an
Boris 'pi' Piwinger wrote:
>Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:
>>Hier verstehe ich dein Problem nicht, es bedarf hier gar nicht "meiner
>>Loesung", da hier das Beispiel der Uni Siegen ja zeigt, es gibt eine
>>Loesung
>Offenbar nicht. Es bringt die Sperrung einer Hand voll Sites Dich
>nicht dem naeher, etwas auf "fuer Forschung und Lehre relevantes" zu
>beschraenken.

Hier behaupte ich genauso argumentlos das Gegenteil - doch!

>>und diese wird (oh, Wunder) auch umgesetzt. Wenn man auf
>>etwas stoesst, das nicht dem Charakter "Forschung, Lehre, Studium"
>>entspricht, wird es gesperrt.
>Und da hat man mehr nicht gefunden? Get real! Und nicht einmal die
>Zuordnung des Gefundenen ist nachvollziehbar.

Noch einmal, es geht nicht ums Suchen.


Andreas

Tilo Buschmann

ungelesen,
11.12.2001, 16:27:0611.12.01
an
On 11 Dec 2001 22:00:15 +0100, Andreas Hess wrote:
>Ok, wie viele andere Seiten auch und selbst die "Zensur" liefert
>bestimmt eine schoene Hausarbeit.

www.rotten.com ist _die_ Beispielseite für extreme Medienpublikationen
und auch _das_ grundlegende Beispiel für Beliebtheit bei Jugendlichen.

>Und die Ungefaehrlichkeit von Cannabis wurde einfach so behauptet oder
>basiert auf wissenschaftlichen Ergebnissen? Da es wohl das Aerzteblatt
>ist, eher zweites.

Schau selbst nach:

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=24785

Wäre natürlich schlecht, wenn du nicht selbst nachschauen könntest, gell?

Verstehst du jetzt?

>Es hat sich bis jetzt noch niemand persoenlich beschwert, dass er
>www.rotten.com zu Studienzwecken benoetigt.

Ich finde es beschämend, dass sich noch niemand über Einschränkung
der Freiheit der Lehre beschwert hat. (Halt, doch, der Beginn
dieses Threads basiert darauf)

>Zu viel Fantasie ist aber auch kein Ausdruck von Qualifikation.
>Sprich - ich empfinde viele Argumente, die sich so anhoeren, als wenn
>www.rotten.com dringend zum Studium egal welchen Faches benoetigt wird,
>als wesentlich eher disqualifizierend.

Schade irgendwie, dass du nicht auf Argumente eingehst.

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 16:26:5411.12.01
an
Mirko Wollenberg wrote:
>Andreas Hess wrote:
>> Mirko Wollenberg wrote:
>>>Andreas Hess wrote:
>>>> Die Bezirkregierung Duesseldorf hat Provider in ganz Deutschland
>>>> zur Sperrung aufgefordert?
>>>Nein, aber alle Provider in NRW, was dort ansässigen Personen genügen
>>>dürfte.
>> Weil es keine deutschlandweiten Anbieter gibt?
>Das würde ich dann aber glatt Wettbewerbsverzerrung nennen. Regionale
>Provider, die ohnehin schon benachteiligt sind, geraten weiter ins
>Hintertreffen, klasse!

Das Leben ist hart - da muss man durch.

Aber wenn es wirklich zu Wettbewerbsverzerrungen kommt, stehen den
betroffenen ISPs selbstverstaendlich Rechtsmittel zur Verfuegung.


Andreas

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 16:33:4011.12.01
an
Tilo Buschmann wrote:
>On 11 Dec 2001 22:00:15 +0100, Andreas Hess wrote:
>>Und die Ungefaehrlichkeit von Cannabis wurde einfach so behauptet oder
>>basiert auf wissenschaftlichen Ergebnissen? Da es wohl das Aerzteblatt
>>ist, eher zweites.
>Schau selbst nach:
[...]

Sorry, ich werde rhetorische Fragen zukuenftig auch als diese
kennzeichnen.

>Ich finde es beschämend, dass sich noch niemand über Einschränkung
>der Freiheit der Lehre beschwert hat. (Halt, doch, der Beginn
>dieses Threads basiert darauf)

Auch nach mehrmaligem Lesen des ersten Artikels konnte ich das
nicht herauslesen.

>>Zu viel Fantasie ist aber auch kein Ausdruck von Qualifikation.
>>Sprich - ich empfinde viele Argumente, die sich so anhoeren, als wenn
>>www.rotten.com dringend zum Studium egal welchen Faches benoetigt wird,
>>als wesentlich eher disqualifizierend.
>Schade irgendwie, dass du nicht auf Argumente eingehst.

Das ist ein gutes Argument.


Andreas

Tilo Buschmann

ungelesen,
11.12.2001, 16:42:4111.12.01
an
On 11 Dec 2001 22:33:40 +0100, Andreas Hess wrote:
>Tilo Buschmann wrote:
>>On 11 Dec 2001 22:00:15 +0100, Andreas Hess wrote:
>>>Und die Ungefaehrlichkeit von Cannabis wurde einfach so behauptet oder
>>>basiert auf wissenschaftlichen Ergebnissen? Da es wohl das Aerzteblatt
>>>ist, eher zweites.
>>Schau selbst nach:
>[...]
>
>Sorry, ich werde rhetorische Fragen zukuenftig auch als diese
>kennzeichnen.

Was muss man eignetlich machen, damit du begreifst, dass man dir
die Freiheit nimmt selbst nachzuschauen, wie etwas ist?

Du hast _vermutet_ dass das Ärzteblatt wissenschaftliche
Ergebnisse benutzt. Ich habe dir die Freiheit aufgezeigt
das selbst nachzuprüfen. Und dir ist das egal.

Das war _mein_ Beispiel, nur für _dich_ warum es für dich
wichtig sein könnte einen unzensierten Netzzugriff haben
zu wollen. Und das einzigste was dir als darauf noch einfällt
ist eine Flucht in die "du hast mein rhetorisches Mittel
nicht erkannt"-Ecke.

Denn wenn du wirklich etwas hättest wissen wollen über
das Thema, dann hättest du auch festgestellt, dass der Artikel
nicht unkritisiert bleibt.

>>Ich finde es beschämend, dass sich noch niemand über Einschränkung
>>der Freiheit der Lehre beschwert hat. (Halt, doch, der Beginn
>>dieses Threads basiert darauf)
>
>Auch nach mehrmaligem Lesen des ersten Artikels konnte ich das
>nicht herauslesen.

<cite>
|Langsam frage ich mich, in welchem Land ich hier lebe. Internetzensur
|konnte ich mir bisher nur in nicht-demokratischen Ländern vorstellen.
</cite>

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 16:50:0111.12.01
an
Tilo Buschmann wrote:
>On 11 Dec 2001 22:33:40 +0100, Andreas Hess wrote:
>>Tilo Buschmann wrote:
>>>On 11 Dec 2001 22:00:15 +0100, Andreas Hess wrote:
>>>>Und die Ungefaehrlichkeit von Cannabis wurde einfach so behauptet oder
>>>>basiert auf wissenschaftlichen Ergebnissen? Da es wohl das Aerzteblatt
>>>>ist, eher zweites.
>>>Schau selbst nach:
>>[...]
>>Sorry, ich werde rhetorische Fragen zukuenftig auch als diese
>>kennzeichnen.
>Du hast _vermutet_ dass das Ärzteblatt wissenschaftliche
>Ergebnisse benutzt. Ich habe dir die Freiheit aufgezeigt
>das selbst nachzuprüfen. Und dir ist das egal.

Nett, wie du mir erklaerst, was ich gemacht habe. Du solltest dich
wirklich mit rhetorischen Fragen auseinandersetzen.

>Das war _mein_ Beispiel, nur für _dich_ warum es für dich
>wichtig sein könnte einen unzensierten Netzzugriff haben
>zu wollen. Und das einzigste was dir als darauf noch einfällt
>ist eine Flucht in die "du hast mein rhetorisches Mittel
>nicht erkannt"-Ecke.

Tut mir Leid, ich entschuldige mich nochmals dafuer, dass das
fuer dich offensichtlich zu hoch war. Du hast recht, ich bin
davon ausgegangen das im Aerzteblatt nur Kochtipps fuer
Hausfrauen stehen, deswegen auch meine Frage.

>Denn wenn du wirklich etwas hättest wissen wollen über
>das Thema, dann hättest du auch festgestellt, dass der Artikel
>nicht unkritisiert bleibt.

Aha, wissenschaftliche Arbeit darf nicht kritisiert werden?

>>>Ich finde es beschämend, dass sich noch niemand über Einschränkung
>>>der Freiheit der Lehre beschwert hat. (Halt, doch, der Beginn
>>>dieses Threads basiert darauf)
>>Auch nach mehrmaligem Lesen des ersten Artikels konnte ich das
>>nicht herauslesen.
><cite>
>|Langsam frage ich mich, in welchem Land ich hier lebe. Internetzensur
>|konnte ich mir bisher nur in nicht-demokratischen Ländern vorstellen.
></cite>

Und da ist jetzt die Stelle mit "Freiheit der Lehre ..."?


Andreas

Tim Kaiser

ungelesen,
11.12.2001, 17:04:5511.12.01
an
Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:

>>Nein, aber alle Provider in NRW, was dort ansässigen Personen genügen
>>dürfte.
>
>Weil es keine deutschlandweiten Anbieter gibt?

Stell dich gefälligst nicht dümmer als du bist. Die Chancen stehen
nicht schlecht, dass das alles nur Vorboten einer weitaus größeren
Welle sind. Und wenn man da dann auf "die exzellenten Erfahrungen in
NRW" verweisen kann, wird der Protest um einiges schwieriger.

Die "Wehret den Anfängen"-Slogans sind natürlich schwer abgeschmackt
und uncool. Aber ich sehe nicht, wieso sie hier nicht trotzdem
greifen.

Gruß
Tim

Michael Klaas

ungelesen,
11.12.2001, 17:04:2511.12.01
an
Stephan Dörner wrote:

> (oder hat die Universität auf Anordnung der BezReg die Seiten gesperrt?).

Zumindest bei der RWTH Aachen scheint genau dieses der Fall zu sein:
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/data/cgl-11.12.01-002/

| RWTH Aachen sperrt Websites
|
| Der Kanzler der RWTH Aachen folgte dem Ansinnen der Düsseldorfer
| Bezirksregierung zur Sperrung von Websites, die in Deutschland nach
| Ansicht der Bezirksregierung verboten sind. Aus dem Netz der
| Hochschule heraus finden Anfragen auf die vier Webadressen, die als
| rechtsextrem, gewaltverherrlichend oder beides angesehen werden,
| nicht ihr Ziel.
|
| [...] (cgl/c't)

Grüße,
Michael

Tilo Buschmann

ungelesen,
11.12.2001, 17:10:3011.12.01
an
On 11 Dec 2001 22:50:01 +0100, Andreas Hess wrote:

>Nett, wie du mir erklaerst, was ich gemacht habe. Du solltest dich
>wirklich mit rhetorischen Fragen auseinandersetzen.

Ich zitiere dich (deine Antwort auf deine rhetorische Frage):

| Da es wohl das Aerzteblatt ist, eher zweites.

Und ich sage dir: Prüfe das bitte selbst nach.


>>Das war _mein_ Beispiel, nur für _dich_ warum es für dich
>>wichtig sein könnte einen unzensierten Netzzugriff haben
>>zu wollen. Und das einzigste was dir als darauf noch einfällt
>>ist eine Flucht in die "du hast mein rhetorisches Mittel
>>nicht erkannt"-Ecke.
>

>Du hast recht, ich bin


>davon ausgegangen das im Aerzteblatt nur Kochtipps fuer
>Hausfrauen stehen, deswegen auch meine Frage.

Deine Medienkompetenz ist immer untersten Bereich.
Du stellst eine Publikation nur deshalb nicht in Frage,
weil sie "Ärzteblatt" heißt. Du hast kein Interesse weiter
nachzuforschen, weiter Informationen zu sammeln oder
etwas über Hintergründe zu erfahren. Damit erscheinst
du mir als leichtes Opfer für weitere Zensurmaßnahmen.

>>Denn wenn du wirklich etwas hättest wissen wollen über
>>das Thema, dann hättest du auch festgestellt, dass der Artikel
>>nicht unkritisiert bleibt.
>
>Aha, wissenschaftliche Arbeit darf nicht kritisiert werden?

Natürlich dürfen sie das.

www.rotten.com darf auch kritisiert werden.

Mach das aber mal ohne Zugriff auf www.rotten.com.


>>>Auch nach mehrmaligem Lesen des ersten Artikels konnte ich das
>>>nicht herauslesen.
>><cite>
>>|Langsam frage ich mich, in welchem Land ich hier lebe. Internetzensur
>>|konnte ich mir bisher nur in nicht-demokratischen Ländern vorstellen.
>></cite>
>
>Und da ist jetzt die Stelle mit "Freiheit der Lehre ..."?

Da oben ist jetzt die Stelle mit der Beschwerde. Textverständnis
gehört ja laut der PISA Studie nicht zu den gängigsten Fähigkeiten
deutscher Schüler. Wir danken dir für dein persönliches Beispiel.

Tim Kaiser

ungelesen,
11.12.2001, 17:20:2811.12.01
an
Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:

>Da du so schoen argumentieren kannst, kannst du mir vielleicht auch noch
>den Zusammenhang zwischen "Forschung, Lehre und Studium" und Filterlisten
>fuer kriminelle Vereinigungen erklaeren.

An meiner Uni kann man auch "Mein Kampf" ausleihen. Freiheit der
Forschung birgt immer Risiken.

Gruß
Tim

Andreas Hess

ungelesen,
11.12.2001, 17:33:4911.12.01
an
Tilo Buschmann wrote:
>On 11 Dec 2001 22:50:01 +0100, Andreas Hess wrote:
>>Du hast recht, ich bin
>>davon ausgegangen das im Aerzteblatt nur Kochtipps fuer
>>Hausfrauen stehen, deswegen auch meine Frage.
>Deine Medienkompetenz ist immer untersten Bereich.
>Du stellst eine Publikation nur deshalb nicht in Frage,
>weil sie "Ärzteblatt" heißt.

Nein.

>Du hast kein Interesse weiter
>nachzuforschen, weiter Informationen zu sammeln oder
>etwas über Hintergründe zu erfahren. Damit erscheinst
>du mir als leichtes Opfer für weitere Zensurmaßnahmen.

Stimmt, ich interessiere mich auch nicht fuer Schminktipps,
ich bin ein leichtes Opfer, wenn bei denen zukuenftig
zensiert wird.

>>>Denn wenn du wirklich etwas hättest wissen wollen über
>>>das Thema, dann hättest du auch festgestellt, dass der Artikel
>>>nicht unkritisiert bleibt.
>>Aha, wissenschaftliche Arbeit darf nicht kritisiert werden?
>Natürlich dürfen sie das.

Gut, damit hat dieser wissenschaftliche Artikel ueber Cannabis
durchaus eine Berechtigung in der Universitaets-Bibliothek
zu verweilen.

>>>>Auch nach mehrmaligem Lesen des ersten Artikels konnte ich das
>>>>nicht herauslesen.
>>><cite>
>>>|Langsam frage ich mich, in welchem Land ich hier lebe. Internetzensur
>>>|konnte ich mir bisher nur in nicht-demokratischen Ländern vorstellen.
>>></cite>
>>Und da ist jetzt die Stelle mit "Freiheit der Lehre ..."?
>Da oben ist jetzt die Stelle mit der Beschwerde. Textverständnis
>gehört ja laut der PISA Studie nicht zu den gängigsten Fähigkeiten
>deutscher Schüler. Wir danken dir für dein persönliches Beispiel.

Dafuer stehen sie aber auf die fantastischen Geschichten eines
Harry Potter. Danke fuer das persoenliche Beispiel.


Andreas

Tilo Buschmann

ungelesen,
11.12.2001, 17:44:0111.12.01
an
On 11 Dec 2001 23:33:49 +0100, Andreas Hess wrote:
>>>Aha, wissenschaftliche Arbeit darf nicht kritisiert werden?
>>Natürlich dürfen sie das.
>
>Gut, damit hat dieser wissenschaftliche Artikel ueber Cannabis
>durchaus eine Berechtigung in der Universitaets-Bibliothek
>zu verweilen.

Schade, dass du den Rest nicht mitzitiert hast.
Denn man hat auch ein Recht www.rotten.com zu kritisieren.

>>Da oben ist jetzt die Stelle mit der Beschwerde. Textverständnis
>>gehört ja laut der PISA Studie nicht zu den gängigsten Fähigkeiten
>>deutscher Schüler. Wir danken dir für dein persönliches Beispiel.
>
>Dafuer stehen sie aber auf die fantastischen Geschichten eines
>Harry Potter. Danke fuer das persoenliche Beispiel.

Wenn sie wenigstens Harry Potter ordentlich lesen
würden *seufz*

Christoph Schwark

ungelesen,
11.12.2001, 17:50:3011.12.01
an
Andreas Hess <ja...@gmx.net> schrob:

> Tilo Buschmann wrote:

> >Du hast kein Interesse weiter
> >nachzuforschen, weiter Informationen zu sammeln oder
> >etwas über Hintergründe zu erfahren. Damit erscheinst
> >du mir als leichtes Opfer für weitere Zensurmaßnahmen.

> Stimmt, ich interessiere mich auch nicht fuer Schminktipps,
> ich bin ein leichtes Opfer, wenn bei denen zukuenftig
> zensiert wird.

Findest du das nicht etwas egoistisch? Nur weil du dich da nicht für
interessierst ist es dir egal wenn es anderen verboten wird? Auch 'ne
Einstellung...

Gruß,
Christoph

Igor Gilitschenski

ungelesen,
11.12.2001, 18:09:2811.12.01
an
Hi,

Andrea Wardzichowski <prin...@bofh.de> wrote:
> Mit den Argumenten m?sste man auch Uni-Sport und Studium Generale und
> was es sonst noch an Fach?bergreifenden Angeboten an der Uni gibt,
> abhscaffen. Sollen die doch NUR studieren und nix nebenher an Interessen
> entwickeln. Und schon gar nicht das Internet als selbstverst?ndliches
> Werkzeug ansehen, wo k?me die deutsche Wirtschaft da nur hin.
Nach PISA.

*SCNR*
Igor
--
Igor Gilitschenski Igor.Gili...@RUS.Uni-Stuttgart.DE
RUS-CERT Universitaet Stuttgart Tel:+49 711 685-5973
Allmandring 30a, 70550 Stuttgart http://cert.uni-stuttgart.de/

Philipp Schulte

ungelesen,
11.12.2001, 18:23:1811.12.01
an
Andreas Hess wrote:

> Philipp Schulte wrote:
> >Andreas Hess wrote:
> >> Z.B. 1214 (Standardport von KaZaA) und 4662 (Standardport von edonkey).
> >Aha, und wenn man die dicht macht, unterbindet man "Filesharing"?
>
> Wo? Weltweit? Nein.
> Lokal? Teilweise. Fuer ungeuebte Nutzer auf jeden Fall und aus
> eigener Erfahrung kann man den Traffic mindestens halbieren,
> zumindest kurzfristig.

Die Kreativität von Studenten was die Umgehung von Netzwerk-Policies
betrifft ist ungeschlagen. Das Traffic-Problem bekommt man nach meiner
Erfahrung so nicht in den Griff.
Phil

Boris 'pi' Piwinger

ungelesen,
11.12.2001, 19:39:2411.12.01
an
Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:

>>>>> Mir persoenlich erschliesst sich nicht ganz, was www.rotten.com mit
>>>>> "Forschung, Lehre und Studium" zu tun hat, wofuer Universitaetsnetze
>>>>> eigentlich gedacht sind.
>>>>Fachbereich 3 - Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften
>>>>
>>>>Reicht das?
>>>Nein,
>>Warum nicht? Denen wird gezielt das Forschungsobjekt entzogen.
>
>_Das_ Forschungsobjekt? Haben die nur eins?

Ach so, Du willst das jetzt willkurlich einschraenken. Du trollst.

*PLONK*

Rocco Rutte

ungelesen,
11.12.2001, 23:15:4711.12.01
an
net...@b-a-l-u.de (Thomas -Balu- Walter) wrote:

> In article <3c154497$1...@news.uni-rostock.de>, Andreas Hess wrote:
>>
>>Mir persoenlich erschliesst sich nicht ganz, was www.rotten.com mit
>>"Forschung, Lehre und Studium" zu tun hat, wofuer Universitaetsnetze
>>eigentlich gedacht sind.
>
> Medizinstudium (Autopsie - SCNR)?

Zum Beispiel. Manche Bilder gehoeren IMHO zur der Kategorie, die
jeder einmal gesehen haben sollte, um sich damit auseinanderzu-
setzen.

>>Demnaechst warte ich auf den Aufschrei "Zensur!", weil eine Universitaet
>>Standard-Ports bekannter File-Sharing-Programme sperrt - man kann dann
>>ja nicht mehr seine Lieblingsfilme runterladen.

[...]
> Filme austauschen mag nicht unbedingt eine erwuenschte Handlung sein,

Sowas gehoert an kein Uni-Rechenzentrum. Wenn das angeschlossene Wohn-
heime o.ae. machen, muesste gesondert darueber diskutiert werden.

> aber wenn Du in ein paar Jahren keinen Fernseher mehr haben moechtest,
> sondern Video-Streaming on Demand uebers Netz (z.B. auch fuer Lernen
> @home) brauchst Du Bandbreite und Techniken (von Komprimierung bis
> Uebertragung) - und die werden nur entwickelt, wenn Bedarf da ist.

Aber es macht doch einen Unterschied, ob ich oeffentliche Video-on-
Demand-Angebote (z.B. von TV-Sender) wahrnehme oder mir einen
Film kopiere, der in Deutschland bald ins Kino kommt.

Gruesse, Rocco
--
Pressemeldung:
Sau durch Erschiessen vorm Ertrinken gerettet.

Rocco Rutte

ungelesen,
11.12.2001, 23:24:0711.12.01
an
ja...@gmx.net (Andreas Hess) wrote:
> Philipp Schulte wrote:
>>Andreas Hess wrote:
>>> Philipp Schulte wrote:
>>> >Nur so Interesse, was sind denn "Filesharing-Ports"? 20 und 21 z.B.?

>>> Z.B. 1214 (Standardport von KaZaA) und 4662 (Standardport von edonkey).
>>Aha, und wenn man die dicht macht, unterbindet man "Filesharing"?
>
> Wo? Weltweit? Nein.
> Lokal? Teilweise. Fuer ungeuebte Nutzer auf jeden Fall und aus
> eigener Erfahrung kann man den Traffic mindestens halbieren,
> zumindest kurzfristig.

Vorschlag fuer Unis meinerseits: Wenn es nur um den Traffic geht,
dann sollen sie doch bitte mittels Perl-Script einen Traffic-
Shaper einsetzen, der dynamisch arbeitet und so garantiert, dass
das gebuchte Transfervolumen/a eingehalten wird. Dann kann die
Sperrung von Ports wieder aufgehoben werden.

Es laesst sich naemlich sowieso nicht wirklich unterscheiden,
wo Filesharing aufhoert und wo anfaengt.

Gruesse, Rocco
--
Wenn man jedem Chinesen ein Staebchen wegnimmt, verhungern die dann?
Wenn ja, warum ist dann die Uno noch nicht drauf gekommen?
- Josef Harder

Ralf D. Ostermann

ungelesen,
11.12.2001, 23:32:5711.12.01
an

>"Henning Westerholt" <henn...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3c14...@si-nic.hrz.uni-siegen.de...
>Hallo,

>bei uns an der Uni-Siegen wird seit etwa zwei Wochen auch das
>Internet zensiert. Betroffen sind die bekannten Seiten,
>www.rotten.com usw..
[...]


>Langsam frage ich mich, in welchem Land ich hier lebe. Internetzensur
>konnte ich mir bisher nur in nicht-demokratischen Ländern vorstellen.

Du lebst in einem Rechtsstaat, in dem dein Grundgesetz dir in Artikel 5 wie
folgt sagt:
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu
äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen
ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der
Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur
findet nicht statt.

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen
Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem
Recht der persönlichen Ehre.

(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der
Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

(vergl. http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/gg/art_5.html)

Und genau das findest du auch in den Artikeln 18, 19 und 29 Abs. 2 der
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte wieder:

Artikek 18

Jeder hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses
Recht schließt die Freiheit ein, seine Religion oder seine Weltanschauung zu
wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Weltanschauung
allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre,
Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen.

Artikel 19

Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses
Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über
Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und
Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.

Artikel 29

(1) Jeder hat Pflichten gegenüber der Gemeinschaft, in der allein die freie
und volle Entwicklung seiner Persönlichkeit möglich ist.

(2) Jeder ist bei der Ausübung seiner Rechte und Freiheiten nur den
Beschränkungen unterworfen, die das Gesetz ausschließlich zu dem Zweck
vorsieht, die Anerkennung und Achtung der Rechte und Freiheiten anderer zu
sichern und den gerechten Anforderungen der Moral, der öffentlichen Ordnung
und des allgemeinen Wohles in einer demokratischen Gesellschaft zu genügen.

(3) Diese Rechte und Freiheiten dürfen in keinem Fall im Widerspruch zu den
Zielen und Grundsätzen der Vereinten Nationen ausgeübt werden.

(vergl. http://www.uno.de/menschen/menschenrechte/udhr.htm)

Die Gesetze, welche die Meinungsfreiheit einschränken hat die
Bezirksregierung Düsseldorf zutreffend genannt. Die Exekutive ist an das
geltende Recht gebunden (vergl. nur Art. 20 Abs. 3 GG), insoweit ist die
beanstandete Maßnahme nicht rechtswidrig, sondern zulässig und rechtlich
vollkommen in Ordnung. Daher ist einfach nicht nachvollziehbar, was dich
derart bekümmert.

Gruß, Ralf

Ralf D. Ostermann

ungelesen,
11.12.2001, 23:46:5411.12.01
an

>"Henning Westerholt" <henn...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3c15...@si-nic.hrz.uni-siegen.de...

>Keine Ahnung, unsere Hochschulleitung findet wohl das www.rotten.com
>"strafrechtlich relevantes" Material beinhaltet.

Dazu sagt das Grundgesetz in Art. 1 Abs. 1:
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen
ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

(http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/gg/art_1.html)

In der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes ist anerkannt, dass die
Würde des Menschen eben über den Tod hinaus geht. Daher greift § 8 MDStV:

(1) Angebote sind unzulässig, wenn sie

1.. zum Haß gegen Teile der Bevölkerung oder gegen eine nationale,
rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppe aufstacheln,
zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordern oder die Menschenwürde
anderer dadurch angreifen, daß Teile der Bevölkerung oder eine
vorbezeichnete Gruppe beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder
verleumdet werden (§ 130 StGB),
2.. grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen in
einer Art schildern, die eine Verherrlichung oder Verharmlosung solcher
Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die das Grausame oder Unmenschliche des
Vorgangs in einer die Menschenwürde verletzenden Weise darstellt (§ 131
StGB),
3.. den Krieg verherrlichen,
4.. pornographisch sind (§ 184 StGB),
5.. offensichtlich geeignet sind, Kinder oder Jugendliche sittlich schwer
zu gefährden,
6.. Menschen, die sterben oder schweren körperlichen oder seelischen
Leiden ausgesetzt sind oder waren, in einer die Menschenwürde verletzenden
Weise darstellen und ein tatsächliches Geschehen wiedergeben ohne daß ein
überwiegendes berechtigtes Interesse gerade an dieser Form der
Berichterstattung vorliegt eine Einwilligung ist unbeachtlich.
(2) Angebote für Verteildienste nach § 2 Abs. 2 Nrn. 1 bis 3, die geeignet
sind, das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern oder
Jugendlichen zu beeinträchtigen, dürfen nicht verbreitet werden, es sei denn
der Anbieter trifft aufgrund der Sendezeit oder auf andere Weise Vorsorge
daß Kinder oder Jugendliche die Sendungen üblicherweise nicht wahrnehmen.

(3) Angebote nach § 2 Abs. 2 Nr. 4, die geeignet sind, das körperliche,
geistige oder seelische Wohl von Kindern oder Jugendlichen zu
beeinträchtigen, sind nur zulässig wenn Vorkehrungen durch den Anbieter oder
andere Anbieter bestehen, die dem Nutzer die Sperrung dieser Angebote
ermöglichen.

(4) Wer gewerbsmäßig Mediendienste zur Nutzung bereithält, hat einen
Jugendschutzbeauftragten zu bestellen, wenn diese jugendgefährdende Inhalte
enthalten können. Der Jugendschutzbeauftragte ist Ansprechpartner für Nutzer
und berät den Anbieter in Fragen des Jugendschutzes. Er ist vom Anbieter bei
der Angebotsplanung und der Gestaltung der Allgemeinen Nutzungsbedingungen
zu beteiligen. Er kann gegenüber dem Anbieter eine Beschränkung von
Angeboten vorschlagen Die Verpflichtung des Anbieters nach Satz 1 kann auch
dadurch erfüllt werden, daß er eine Organisation der freiwilligen
Selbstkontrolle zur Wahrnehmung der Aufgaben nach den Sätzen 2 bis 4
verpflichtet.

Gruß, Ralf

Ralf D. Ostermann

ungelesen,
11.12.2001, 23:48:0211.12.01
an
>"Henning Westerholt" <henn...@web.de> schrieb im Newsbeitrag

Philipp Schulte

ungelesen,
12.12.2001, 02:29:0512.12.01
an
Rocco Rutte wrote:

> Vorschlag fuer Unis meinerseits: Wenn es nur um den Traffic geht,
> dann sollen sie doch bitte mittels Perl-Script einen Traffic-
> Shaper einsetzen, der dynamisch arbeitet und so garantiert, dass
> das gebuchte Transfervolumen/a eingehalten wird. Dann kann die
> Sperrung von Ports wieder aufgehoben werden.

Du willst z.B. 155Mbit per Perl-Skript überwachen und zur Not am
28. eines Monats automatisch die Leutung kappen lassen? Grandiose
Idee, die angeschlossenen Institute werden sich freuen.
Und noch was, es ist kein Gerücht, daß Hochschulen bereits eigene
Traffic-Messungen durchführen.

> Es laesst sich naemlich sowieso nicht wirklich unterscheiden,
> wo Filesharing aufhoert und wo anfaengt.

Ach?
Phil

Andreas Hess

ungelesen,
12.12.2001, 02:44:5512.12.01
an
Boris 'pi' Piwinger wrote:
>Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:
>>>Warum nicht? Denen wird gezielt das Forschungsobjekt entzogen.
>>_Das_ Forschungsobjekt? Haben die nur eins?
>Ach so, Du willst das jetzt willkurlich einschraenken. [...]

Ich? Nein. Lerne die deutsche Sprache, wenn du richtig verstanden
werden willst, sie wird ein maechtiges Mittel fuer dich darstellen.


Andreas

Alexander Klink

ungelesen,
12.12.2001, 02:50:4912.12.01
an
Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:
> Alexander Klink wrote:
>>Es geht hier doch nicht um Subventionierung. Wieviel Geld spart man
>>denn, wenn man rotten.com sperrt. Soviel Traffic wird das auch wieder
>>nicht sein, da kann ich Argumente gegen Filesharing-Ports schon eher
>>verstehen...
> Und ab welchem Betrag sind Sparmassnahmen durchzufuehren?
Keine Ahnung, aber als napster noch lief und wir 30% des Traffics
nur mit napster hatten (und dadurch wohl auch mehr bezahlen mussten),
fand ich es in Ordnung, die entsprechenden Ports zu sperren...

Viele Gruesse,
Alex

--
... Alexander Klink ... 2 + 2 = 5 for extremely large values of 2.
... www.alech.de ...

Volker Birk

ungelesen,
12.12.2001, 03:11:0512.12.01
an
Henning Westerholt <henn...@web.de> wrote:
> Langsam frage ich mich, in welchem Land ich hier lebe. Internetzensur
> konnte ich mir bisher nur in nicht-demokratischen Ländern vorstellen.

Du lebst im Lande der Herren Bülow, Schily, Fischer.

Selbstverständlich darfst Du nur sehen, was das Ministerium für
Wahrheit genehmigt, was dachtest Du denn?

Lies mal den Thread zum Thema Bezirksregierung Düsseldorf.
Und reiche Fachaufsichtsbeschwerde ein.

VB.
--
*** ebios Informationssysteme, Germany *** kangu:~ $ cd /pub/
*** Gut-Betha-Platz 1, 88339 Bad Waldsee *** kangu:/pub $ more beer
*** Phone +49-7524-93421 Fax +49-7524-93423 *** Aaahhhh! That was good!
*** mailto:v...@ebios.de *** kangu:/pub $ _

Volker Birk

ungelesen,
12.12.2001, 03:20:1212.12.01
an
Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:
> Wenn man auf
> etwas stoesst, das nicht dem Charakter "Forschung, Lehre, Studium"
> entspricht, wird es gesperrt.

Aha. Dann werden also www.mercedes-benz.de (kommerziell), www.google.de
(Suchmaschine, hat nichts mit Forschung, Lehre oder Studium zu tun)
und www.bundestag.de (Politik soll von den Studierenden ja ferngehalten
werden, die sollen sich um Forschung und Lehre kümmern) gesperrt.

Und Du wirst vom Ministerium für Wahrheit dann ausgesucht, die
Whitelist zu definieren, anhand der festgelegt wird, auf was nocht
zugegriffen werden darf, zentral für alle Unis, versteht sich.

Zum Thema "Zuviele Filme runterladen verschwendet Netzbandbreite":

uni-rz # man traffic-shaping
traffic shaping not found (only THIS University error)
uni-rz #

Volker Birk

ungelesen,
12.12.2001, 03:21:2012.12.01
an
Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:
> Diese "Loesung" ist fuer die Uni Siegen so lange ein brauchbares Konzept,
> so lange sie mit den Ergebnissen zufrieden sind.

Der Zweck heiligt die Mittel - so stehts auch in der aktuellen
Presseerklärung der BezReg Düsseldorf.

Dass dabei Grundrechte verletzt werden, interessiert niemanden mehr, denn:
"... so lange sie mit den Ergebnissen zufrieden sind."

Volker Birk

ungelesen,
12.12.2001, 03:23:3612.12.01
an
Henning Westerholt <henn...@web.de> wrote:
> Die Initiative geht ganz klar von der Hochschulleitung und damit von
> letzendlich von der Bezirksregierung aus.

Früher (vor >=15 Jahren) hätte es noch Sitzblockaden, Demos,
Veranstaltungen, politischen Druck und Presse über das Thema gegeben.

Die Studierenden heute interessieren sich offensichtlich wirklich
nur noch für Techno-Parties.

Na, dann kann 1984 ja kommen.

Volker Birk

ungelesen,
12.12.2001, 03:27:0012.12.01
an
Andreas Hess <ja...@gmx.net> wrote:
> Wer sich ein Bild ueber "Gott und die Welt" machen will, der soll
> sich einen kommerziellen Provider suchen, der ihm garantiert, nichts
> zu filtern.

Ich glaube, Du hast da was grundlegend missverstanden. Eine Hochschule,
die Ihren Studierenden nur gefilterte Informationsquellen zugänglich
macht, soll bitte einpacken. Sie verdient diese Bezeichnung nicht mehr.

Philipp Schulte

ungelesen,
12.12.2001, 03:16:5612.12.01
an
Alexander Klink wrote:

> Keine Ahnung, aber als napster noch lief und wir 30% des Traffics
> nur mit napster hatten (und dadurch wohl auch mehr bezahlen mussten),
> fand ich es in Ordnung, die entsprechenden Ports zu sperren...

Versuchen, "Napster"-Ports zu sperren ist ein sinnloses
Hase&Igel-Spiel.
Phil

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