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UKW-BZ 1 Prüfung - Erfahrungsbericht

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Heiner Risthaus

ungelesen,
25.06.2000, 03:00:0025.06.00
an
Hallo,
hier also der versprochene Bericht von der Prüfung zum BZ1.

Der geneigte Leser mag sich meine Prosa antun (ich hab ausnahmsweise mal

Zeit, und das Wetter ist sowieso beschissen ;-), der eilige Leser kann
gleich
ein paar Absätze weiter gehen ...

Am vergangenen Samstag war ich also in Münster, bei schlechtem
Wetter, aber gutem Verkehr eine 3 4tel Stunde zu früh.

Kurz vor neun haben sie dann die Tür aufgemacht, und wir konnten
uns Plätze suchen. Dann war erstmal warten angesagt, denn
die Prüfer waren noch in großer Hektik, aber dafür sehr tolerant.
Um 5 nach 9 haben sie festgestellt, daß noch nicht alle da waren
und wollten denen noch bis 10 nach Zeit geben. Um 20 nach waren sie
immer noch nicht da, also hat der Prüfer angefangen das Verfahren zu
erklären.

Anschließend hat er die rausgerufen, die die Gebühren noch nicht
bezahlt hatten. Drei Leute nahmen das zum Anlass, per Handy ihren
Lehrer anrufen, bis der Prüfer das dann endlich abgebrochen hat,
um die nächste Pause zu veranlassen.

Denn einige hatten gegenüber auf dem Supermarktparkplatz geparkt
und sollten auf den Hof fahren, damit sie nicht abgeschleppt werden.

Als das dann endlich geschafft war, stellte der Prüfer fest,
daß die abgezählten Antwortbogen nicht ausreichten, also mußten
da erst noch welche besorgt werden.

Übrigens erklärte er dann noch, wo man rauchen darf, wo die Toiletten
sind,
dass das Gebäude neu ist und man sich nicht an den Wänden verewigen,
sollte, ...

Abgesehen von weiteren Kleinigkeiten, die hier aber unerwähnt bleiben
sollen, ging es dann mit dem ersten Prüfungsteil los.

Der Prüfer las einen englischen Text vor, der auf dem Antwortbogen
mitgeschrieben
und dann ins deutsche übersetzt werden mußte. Nach dreimaligem Vorlesen
und einigen Nachfragen hatten es alle geschafft. Danach gabs dann eine
Karte mit einem deutschen Text, der ins englische zu übersetzen war.

Beide Texte kannte ich aus einem Heft von Kaun&Kurzstiel (Tel.
04154/7794).
Insgesamt war das easy, und obwohl einige erzählten, der Prüfer hätte
verschiedene Ausdrücke bemängelt (z.B. das beliebte ship statt vessel),
hat jeder bestanden.

Eigentlich sollte dann der Fragenteil kommen. Allerdings waren
inzwischen
einige der Nachzügler gekommen, und die machten die erste Teilprüfung
dann nach. Für die anderen: warten.

Naja, nicht für alle, denn parallel zu dem ganzen wurde schon die
praktische
Prüfung gemacht. Ich hatte damit allerdings noch bis nach dem Fragenteil
Zeit.
Der wiederum ist ziemlich easy, wenn man sich mittels geeigneter
Literatur
darauf vorbereitet, zB. von der RegTP aus Mainz selbst. Fax-nr. habe ich

schon entsorgt, aber Frau Scheffer von der RegTP Münster (0251 60810,
sehr nette Stimme übrigens ;-) hilft da gern weiter.

Sie hat mich auch auf die Debeg Simulator-SW von Bahrl/Schmidt
aufmerksam
gemacht, von der in diesem Forum inzwischen schon öfter die Rede war.

Übrigens gibt es eine Frage, die da heißt:
"Dürfen die im GMDSS geforderten UKW-Handsprechfunkgeräte für
Überlebensfahrzeuge
für den Funkverkehr an Bord genutzt werden?"

Musterantwort:
"Ja, wenn sie mit Akkumulatoren betrieben werden"

Leider konnte auch der Prüfer keinerlei Zusammenhang zwischen Frage und
Antwort
entdecken, aber da die Musterantwort aus einem offiziellen Papier kommt,

muß sie wohl stimmen.

Ich glaube, so entstehen Gesetze ... vielleicht verstehe ich aber auch
was nicht,
ich bin für Erklärungen und Spekulationen offen ;-)

Da wir das schon vor der eigentlichen Prüfung besprochen haben, dürfte
die Frage
auch von keinem falsch beantwortet worden sein (außer von den
Zuspätkommern,
die gerade den ersten Teil machten, ;-).

Ja, dann war da noch die praktische Prüfung. Da ich mich 1. da am
unsichersten
gefühlt habe (Autodidakt, nur Simulator), und 2. der Prüfling vor mir
sehr lange
drin war und meinte, der Prüfer wäre so muffelig, dachte ich: "machste
erstmal
gut Wetter", und habe mich dafür entschuldigt, daß ich am Abend vorher
Unmengen
von Knoblauch zu mir genommen hatte. Er meinte nur, daß er das dreimal
in der
Woche genauso macht - Eis gebrochen.

Ich hatte zwei GMDSS-Fragen - übrigens auf englisch, was die Leute nach
mir
ziemlich erstaunte und verunsicherte, soweit ich hinterher noch
mitkriegte,
allerdings ohne Grund.

1. Dringlichkeitsmeldung an alle wg. gebrochenem Ruder
Ankündigung per DSC-Controller, anschließend die Meldung. Dabei
passierte mir
der Patzer, dass ich "to all ships" vergessen habe. Das fiel mir aber
ein,
als der Prüfer mich fragte, wer die Meldung denn Kriegt.

Er fragte mich hinterher nochmal, was mit der Position ist, und sich
sagte
ihm, daß die bei Dringlichkeit nich vom Controller versendet wird. Das
wars dann zu 1.

2. Notruf-Weiterleitung am Bremen Rescue
Hier passierte der zweite Patzer, denn ich habe im Selective-Call-Menü
gesucht,
weils ja an eine bestimmte Funkstelle gehen sollte. Nach dezentem
Hinweis habe
ich es dann im Special-Call-Menü gefunden.

Dann mußte ich ihm noch sagen, daß der anschließende Funkverkehr auf
Kanal 16
stattfindet, und das wars dann auch zu 2.

Übrigens wird das Funkgerät nicht vom Controller gesteuert (warum heißt
das Ding
dann Controller ???), die Kanäle müssen also von Hand umgeschaltet
werden.
Bitte nicht (wie ich) vergessen.

Das alles ging insgesamt ziemlich schnell, der Prüfer war tolerant und
auch nicht
muffelig - obs doch an dem Knoblauch lag?

Ja, und damit war für mich die Prüfung um halb 12 gegessen. Insgesamt
waren wir ca.
15 Leute, die Hälfte davon mußte noch in die praktische. Bis dahin ist
keiner
durchgefallen.

Also, wieder ein Schritt näher an der Weltumsegelung :-)

Viele Grüße,
Heiner

Heiner Risthaus

ungelesen,
25.06.2000, 03:00:0025.06.00
an
PS.
Vielen Dank an alle, die mich unterstützt und mehr oder weniger dumme Fragen
beantwortet haben.
Übrigens gehe ich zur Belohnung nächsten Monat auf die Ostsee (damit ihr
mich auch mal
beneidet ;-)

Heiner


Georg Classen

ungelesen,
25.06.2000, 03:00:0025.06.00
an
Hallo Heiner,

herzlichen Glückwunsch und danke für den prompten Bericht.
Viel Spass auf der Ostsee!

Georg

Mirko Möller

ungelesen,
25.06.2000, 03:00:0025.06.00
an
Heiner Risthaus schrieb:
>

[Prüfungsbericht wechgemacht]

>
> Ja, und damit war für mich die Prüfung um halb 12 gegessen. Insgesamt
> waren wir ca.
> 15 Leute, die Hälfte davon mußte noch in die praktische. Bis dahin ist
> keiner
> durchgefallen.
>
> Also, wieder ein Schritt näher an der Weltumsegelung :-)
>
> Viele Grüße,
> Heiner

Na, dann herzlichen Glückwunsch! Hattest Dich ja gar nicht mehr
gemeldet. Ist auch echt eine Hammerprüfung. Dagegen ist ein Staatsexamen
gar nix ;-) Am schlimmsten sind diese schnatternden Weiber vor und nach
Prüfungen. Ich bin dafür, getrennte Herren- und Damenprüfungen
einzuführen.

BTW: Geht eine Blondine zum Schwangerschaftstest. Ihre Freundin
hinterher: "Und - bestanden?"

Gruß
Mirko

Andre Tornow

ungelesen,
25.06.2000, 03:00:0025.06.00
an

Heiner Risthaus schrieb:

> Übrigens gibt es eine Frage, die da heißt:
> "Dürfen die im GMDSS geforderten UKW-Handsprechfunkgeräte für
> Überlebensfahrzeuge
> für den Funkverkehr an Bord genutzt werden?"
>
> Musterantwort:
> "Ja, wenn sie mit Akkumulatoren betrieben werden"
>
> Leider konnte auch der Prüfer keinerlei Zusammenhang zwischen Frage und
> Antwort
> entdecken,

Vielleicht, damit man sie wieder aufladen kann bevor man sich damit ins
Ueberlebensfahrzeug begibt ;-)
Andre

Heiner Risthaus

ungelesen,
26.06.2000, 03:00:0026.06.00
an

"Ulrich G. Kliegis" schrieb:

> On Sun, 25 Jun 2000 17:01:15 +0200, Mirko Möller
> <mirko....@fernuni-hagen.de> wrote in de.rec.sport.segeln:


>
> >Am schlimmsten sind diese schnatternden Weiber vor und nach
> >Prüfungen.

> Waehrend, lieber Mirko, waehrend. Bei mir in der Gruppe war eine
> (Lehrerin von Beruf, was sonst), der wird man, wenn sie mal stirbt,
> das Maul noch mal extra totschlagen muessen, sonst sabbelt es weiter.
> Moment mal , die sabbelte so unkontrolliert..., vielleicht war das
> schon dran? Echt, die konnte keinen unklaren Gedanken vorbeihuschen
> lassen, ohne ihn rauszutexten. Man stelle sich so eine mal an Bord
> oder auf Kanal 16 vor!
> Graus, oh Graus!
>
> U.

Hallo,
bei uns war nur eine Frau, die war keine Lehrerin, dunkelhaarig, nicht
schwanger,
aber zu spät, da sie zur falschen Dienststelle gefahren war ...
Nicht, dass das jetzt einer mit Frauenfeindlichkeit verwechselt, alles
Tatsache ;-)

Was ist übrigens der Unterschied zwischen Lehrern und dem lieben Gott?
Der liebe Gott weiss alles, der Lehrer weiss alles besser.

Gruss,
Heiner


Heiner Risthaus

ungelesen,
26.06.2000, 03:00:0026.06.00
an

Mirko Möller schrieb:

> Na, dann herzlichen Glückwunsch! Hattest Dich ja gar nicht mehr
> gemeldet. Ist auch echt eine Hammerprüfung. Dagegen ist ein Staatsexamen

ich weiss, sorry. Aber letzte Woche hat zeitlich nicht mehr hingehauen.
Vielleicht schaffen wir das Bier ja trotzdem nochmal.

> gar nix ;-) Am schlimmsten sind diese schnatternden Weiber vor und nach
> Prüfungen. Ich bin dafür, getrennte Herren- und Damenprüfungen
> einzuführen.
>
> BTW: Geht eine Blondine zum Schwangerschaftstest. Ihre Freundin
> hinterher: "Und - bestanden?"
>

s. anderes posting

>
> Gruß
> Mirko

Gruss, Heiner

Edgar Warnecke

ungelesen,
26.06.2000, 03:00:0026.06.00
an
On Mon, 26 Jun 2000 10:49:38 +0200, Heiner Risthaus <h...@materna.de>
wrote:


>Was ist übrigens der Unterschied zwischen Lehrern und dem lieben Gott?
>Der liebe Gott weiss alles, der Lehrer weiss alles besser.

Nee, nee Heiner,

das waren Rechtsanwaelte ;-)

SCNR Mirko...

Edg@r vorm Huy
--
Einfach ist genial.

Hubert Feyerabend

ungelesen,
26.06.2000, 03:00:0026.06.00
an
Heiner Risthaus schrieb:

>
> Hallo,

Auch hallo! Und herzlichen Glückwunsch!

> Beide Texte kannte ich aus einem Heft von Kaun&Kurzstiel (Tel.
> 04154/7794).

Sind auch in der RegTP-Broschüre (siehe mein Bericht).

> Übrigens gibt es eine Frage, die da heißt:
> "Dürfen die im GMDSS geforderten UKW-Handsprechfunkgeräte für
> Überlebensfahrzeuge
> für den Funkverkehr an Bord genutzt werden?"
>
> Musterantwort:
> "Ja, wenn sie mit Akkumulatoren betrieben werden"
>
> Leider konnte auch der Prüfer keinerlei Zusammenhang zwischen Frage und
> Antwort
> entdecken, aber da die Musterantwort aus einem offiziellen Papier kommt,
> muß sie wohl stimmen.

Die Frage ist so saublöd, die habe ich mir auch sofort merken können.
Warum das so ist? Keine Ahnung.

> Ich glaube, so entstehen Gesetze ... vielleicht verstehe ich aber auch
> was nicht,
> ich bin für Erklärungen und Spekulationen offen ;-)

Da wäre ich auch dankbar für.

> Übrigens wird das Funkgerät nicht vom Controller gesteuert (warum heißt
> das Ding
> dann Controller ???), die Kanäle müssen also von Hand umgeschaltet
> werden.
> Bitte nicht (wie ich) vergessen.

Am Controller selbst läßt sich wohl einstellen, ob er das Funkgerät
steuert (was nicht bei allen Funkgeräten möglich ist) oder ob man
manuell umschalten muß. In diesem Falle weist der Controller
normalerweise vor dem Senden auf den vorzunehmenden Kanalwechsel hin.
Bei den Prüfungen ist das Ding so eingestellt, dass es automatisch
umschalten soll (also ohne Hinweis), das aber nicht tut. Das ist in der
Praxis natürlich eine völlig sinnlose Kombination, erlaubt den Prüfern
aber festzustellen, ob der Prüfling weiß, daß der DSC-Ruf auf Kanal 70
rausgehen muß.

Insgesamt deckt sich dein Bericht mit den von mir gemachten Erfahrungen.
Vor allem das liebenswerte Chaos mit Zuspätkommern, paralleler
Praxisprüfung (mit Zeitgutschrift für's Fragenbeantworten) etc. ist wohl
typisch Münster. :-)

>
> Viele Grüße,
> Heiner

Ebenso,
Hubert

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