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digitaler Mobilfunk?

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Helen Hauser

unread,
Mar 4, 1999, 3:00:00 AM3/4/99
to
Ich muss eine falsche Übersetzung korrigieren. ("digital cellular phone
calls" war übersetzt: "Anrufe aus Telefonzellen")!! Meine Frage ist nun:
gibt es eigentlich auf deutsch: digitaler Mobilfunk? oder heisst das nur
Mobilfunk? Wie wird das Wort digital in Verbindung mit Handys verwendet,
falls überhaupt?
Gruss
Helen


volker multhopp

unread,
Mar 4, 1999, 3:00:00 AM3/4/99
to
Helen Hauser wrote:

> Meine Frage ist nun:
> gibt es eigentlich auf deutsch: digitaler Mobilfunk? oder heisst das nur
> Mobilfunk? Wie wird das Wort digital in Verbindung mit Handys verwendet,
> falls überhaupt?

In Europa wohl nicht, da dort alle Handys bereits digital sind.
Analoge Systeme kennen sie nicht.

--Volker

Jaakob Kind

unread,
Mar 4, 1999, 3:00:00 AM3/4/99
to

Meiner Meinung nach existiert in Deutschland das C-Netz noch, und das
ist analog. Die D- und E-Netze sind allerdings digital. Wenn es nicht
ausdruecklich wichtig ist, dass es um digitalen Mobilfunk geht, wuerde
ich das "digital" bei der Uebersetzung eventuell weglassen, aber ich
denke "digitaler Mobilfunk" ist voellig ok.

Jaakob

Abel

unread,
Mar 4, 1999, 3:00:00 AM3/4/99
to

Helen Hauser schrieb in Nachricht <7blj5j$55u$1...@ezekiel.eunet.ie>...

>Ich muss eine falsche Übersetzung korrigieren. ("digital cellular
phone
>calls" war übersetzt: "Anrufe aus Telefonzellen")!! Meine Frage ist

nun:
>gibt es eigentlich auf deutsch: digitaler Mobilfunk?

Nein, es gibt digitale (Mobilfunk-)Netze und analoge
(Mobilfunk-)Netze.

>Mobilfunk? Wie wird das Wort digital in Verbindung mit Handys
verwendet,
>falls überhaupt?

Wird nur dann in Verbindung gebracht, wenn die technische
Unterscheidung zweier Übertragunsarten deutlich gemacht werden soll.
Im nicht-technischen Zusammenhang spricht niemand vom digitalen Netz.

Boris

Martin Gerdes

unread,
Mar 4, 1999, 3:00:00 AM3/4/99
to
"Helen Hauser" <helen....@icii.ie> schrieb:

>Ich muss eine falsche Übersetzung korrigieren. ("digital cellular phone
>calls" war übersetzt: "Anrufe aus Telefonzellen")!! Meine Frage ist nun:

>gibt es eigentlich auf deutsch: digitaler Mobilfunk? oder heisst das nur


>Mobilfunk? Wie wird das Wort digital in Verbindung mit Handys verwendet,
>falls überhaupt?

Nein, wenn man von wenigen C-Netz-Apparaten absieht, sind
bei uns alle Mobiltelefone digital - anders, beispielsweise,
als in Amerika.

"Mobilfunk" klingt für mich ziemlich amtlich, in einem
normalen Text würde ich das umkonstruieren.

Für eine solide Übersetzung lieferst Du allerdings zu wenig
Text.

"digital cellular phone calls" würde ich mit "Anrufe aus dem
Mobil(funk)netz" oder "Handy-Telefonate" übersetzen.


Übrigens bin ich todtraurig, daß es keine
nicht-ausschließende Bezeichnung für "den"
Mobiltelefonapparat gibt. Du nicht auch?

Mit freundlichen Grüßen

Martin Gerdes


Heiko Leberer

unread,
Mar 4, 1999, 3:00:00 AM3/4/99
to
volker multhopp wrote:
>
> Helen Hauser wrote:
>
> > Meine Frage ist nun:
> > gibt es eigentlich auf deutsch: digitaler Mobilfunk? oder heisst das nur
> > Mobilfunk? Wie wird das Wort digital in Verbindung mit Handys verwendet,
> > falls überhaupt?
>
> In Europa wohl nicht, da dort alle Handys bereits digital sind.
> Analoge Systeme kennen sie nicht.
>
Das liegt daran, dass die analogen nicht "handy" waren ;-)

Heiko.

--
# ##
# # # Heiko Leberer HP-Tel:+49 7031 14-6033
######### Rhode-Island-Allee 11 Heiko_...@bbn.hp.com
# # # 76149 Karlsruhe
# # ####

volker multhopp

unread,
Mar 4, 1999, 3:00:00 AM3/4/99
to
Heiko Leberer wrote:

> > In Europa wohl nicht, da dort alle Handys bereits digital sind.
> > Analoge Systeme kennen sie nicht.

> Das liegt daran, dass die analogen nicht "handy" waren ;-)

Wieso? Sie sind in etwa fürs Telephonieren genau so gut, nur fehlen
ihnen einige zusätzliche features.

--Volker

Dr Johannes Plank

unread,
Mar 4, 1999, 3:00:00 AM3/4/99
to
Heiko Leberer wrote:

> volker multhopp wrote:
> >
> > Helen Hauser wrote:
> >
> > > Meine Frage ist nun:
> > > gibt es eigentlich auf deutsch: digitaler Mobilfunk? oder heisst das nur
> > > Mobilfunk? Wie wird das Wort digital in Verbindung mit Handys verwendet,
> > > falls überhaupt?
> >

> > In Europa wohl nicht, da dort alle Handys bereits digital sind.
> > Analoge Systeme kennen sie nicht.
> >
> Das liegt daran, dass die analogen nicht "handy" waren ;-)

... vielleicht nicht waren, aber in der zwischenzeit doch handlich sind.
Natuerlich gibt es auch in Europa analoge und digitale Mobilfunknetze (s. die
Heimseiten der verschiedenen Anbieter bzw. Telefonhersteller).

jo


Heiko Leberer

unread,
Mar 4, 1999, 3:00:00 AM3/4/99
to
volker multhopp wrote:

>
> Heiko Leberer wrote:
>
> > > In Europa wohl nicht, da dort alle Handys bereits digital sind.
> > > Analoge Systeme kennen sie nicht.
>
> > Das liegt daran, dass die analogen nicht "handy" waren ;-)
>
> Wieso? Sie sind in etwa fürs Telephonieren genau so gut, nur fehlen
> ihnen einige zusätzliche features.

Ja, aber sie waren nicht so handlich ("handy"), sondern eher grobe
Baukloetze.

Volker, Du bist doch hier der Englischfachmann.

Heiko

volker multhopp

unread,
Mar 4, 1999, 3:00:00 AM3/4/99
to
Heiko Leberer wrote:

> > Wieso? Sie sind in etwa fürs Telephonieren genau so gut, nur fehlen
> > ihnen einige zusätzliche features.

> Ja, aber sie waren nicht so handlich ("handy"), sondern eher grobe
> Baukloetze.

Die analogen *cell phones* in Amerika sind genauso klein wie die
digitalen. Man kann sie vom Aussehen her gar nicht unterscheiden. Wir
haben sogar eine, und sie geht bequem in die Hosentasche.

--Volker

Andreas Mörsch

unread,
Mar 4, 1999, 3:00:00 AM3/4/99
to
> In Europa wohl nicht, da dort alle Handys bereits digital sind.
>Analoge Systeme kennen sie nicht.

Wie, gibt's das C-Netz in Deutschland nicht mehr? In der Schweiz ist
jedenfalls noch immer ein analoges Netz (Natel C) in Betrieb.

Andreas

Claus André Färber

unread,
Mar 4, 1999, 3:00:00 AM3/4/99
to
Heiko Leberer <Heiko_...@bbn.hp.com> schrieb/wrote:

> volker multhopp wrote:
> > Helen Hauser wrote:
> > > gibt es eigentlich auf deutsch: digitaler Mobilfunk? oder heisst das nur
> > In Europa wohl nicht, da dort alle Handys bereits digital sind.
> > Analoge Systeme kennen sie nicht.
> >
> Das liegt daran, dass die analogen nicht "handy" waren ;-)

Es gibt inzwischen schon ein, zwei C-Netz-Händies. Und Mobilfunk heißt
nicht automatisch "Handy"; auch die Telefone im unhandlichen
Kofferformat waren bereits mobil.

Und Mobilfunk heißt nicht notwendigerweise Mobiltelefon; es gibt auch
mobile Geräte für Amateur- und CB-Funk -- und die sind erst recht nicht
digital.

--
Claus André Färber <http://www.faerber.muc.de>
PGP: ID=1024/527CADCD FP=12 20 49 F3 E1 04 9E 9E 25 56 69 A5 C6 A0 C9 DC

Claus André Färber

unread,
Mar 4, 1999, 3:00:00 AM3/4/99
to
Helen Hauser <helen....@icii.ie> schrieb/wrote:

> Ich muss eine falsche Übersetzung korrigieren. ("digital cellular phone
> calls" war übersetzt: "Anrufe aus Telefonzellen")!! Meine Frage ist nun:
> gibt es eigentlich auf deutsch: digitaler Mobilfunk? oder heisst das nur
> Mobilfunk? Wie wird das Wort digital in Verbindung mit Handys verwendet,
> falls überhaupt?

"Digitale Mobiltelefonie" ist wohl die einzige Bezeichnung, die
eindeutig nur die GSM-Netze umfasst. "Mobiltelefonie" allein schließt
das C-Netz nicht aus; "Mobilfunk" schließt noch CB-, Amateur- und
Profifunk mit ein, die z.T. auch digital sein dürften.

Christian Feldhaus

unread,
Mar 5, 1999, 3:00:00 AM3/5/99
to
volker multhopp <vol...@erols.com> wrote:

> > Ja, aber sie waren nicht so handlich ("handy"), sondern eher grobe
> > Baukloetze.
>
> Die analogen *cell phones* in Amerika sind genauso klein wie die
> digitalen. Man kann sie vom Aussehen her gar nicht unterscheiden. Wir
> haben sogar eine, und sie geht bequem in die Hosentasche.

Das ist ja gerade der Unterschied: Wer hierzulande an "analoge"
Mobiltelefone denkt, dem werden als erstes wohl die Modelle aus der
nichtdigitalen Frühzeit einfallen -- und die waren alles andere als
"handy" :-)

Tschüs,
Christian
--
EU Citizens Vote Against Spam
<http://www.politik-digital.de/spam/>

Christian Feldhaus

unread,
Mar 5, 1999, 3:00:00 AM3/5/99
to
Andreas Mörsch <moe...@access.ch> wrote:

> Wie, gibt's das C-Netz in Deutschland nicht mehr? In der Schweiz ist
> jedenfalls noch immer ein analoges Netz (Natel C) in Betrieb.

In Deutschland gibt es ebenfalls ein analoges Netz (C-Tel), mit derzeit
noch 400.000 Teilnehmern. (Zum Vergleich: Die vier digitalen Netze haben
zusammen etwa 12 bis 13 Millionen Kunden.) Das C-Netz soll's m.W. noch
etwa fünf Jahre geben ...

Michael Pronay

unread,
Mar 5, 1999, 3:00:00 AM3/5/99
to
Helen Hauser schrieb in Nachricht
<7blj5j$55u$1...@ezekiel.eunet.ie>...

>Ich muss eine falsche Übersetzung korrigieren. ("digital cellular
>phone calls" war übersetzt: "Anrufe aus Telefonzellen")!! ...

Ich würde das Netz überhaupt weglassen (steht im original auch nicht
da) und den call mit "Anruf auf dem Mobiltelefon" übersetzen (oder
"Anruf auf dem Handy", wenn's salopp sein darf).

Michael


Christian Weisgerber

unread,
Mar 5, 1999, 3:00:00 AM3/5/99
to
Helen Hauser <helen....@icii.ie> wrote:

> Meine Frage ist nun: gibt es eigentlich auf deutsch: digitaler
> Mobilfunk?

Aber sicher.

> oder heisst das nur Mobilfunk?

Nicht, wenn explizit digitaler im Gegensatz zu analogem gemeint ist.

> Wie wird das Wort digital in Verbindung mit Handys verwendet,
> falls überhaupt?

Da, wo die Unterscheidung sinnvoll ist.

--
Christian "naddy" Weisgerber na...@mips.rhein-neckar.de
LinuxTag '99 - 26./27. Juni, Uni Kaiserslautern - http://www.linuxtag.org

Stefan Sommer

unread,
Mar 6, 1999, 3:00:00 AM3/6/99
to
Tach auch,

Christian Feldhaus wrote:

> Das ist ja gerade der Unterschied: Wer hierzulande an "analoge"
> Mobiltelefone denkt, dem werden als erstes wohl die Modelle aus der
> nichtdigitalen Frühzeit einfallen -- und die waren alles andere als
> "handy" :-)

Was jetzt kommt, war vielleicht schon mal da, aber regt sich eigentlich
ausser mir niemand über diese unmögliche Bezeichnung "Handy" [Händie]
für Mobiltelefone auf?

Weiss jemand, wem dieser Mist ;) als erstem eingefallen ist? Nicht, dass
ich was gegen Anglizismen hätte, im Gegenteil, aber wenn man "native
english speakers" nach einem "Handy" fragt, wissen die doch erst mal gar
nicht was gemeint ist und wenn man es ihnen erklärt, lachen sie sich
halb tot oder fassen sich ungläubig an den Kopf...

Und wieso heissen winzing kleine, und dadurch fast schon wieder
unhandliche, "Handies" trotzdem "Handy"? Also gut, in "offiziellen"
Schreiben, wie z.B. Werbematerial von Mobiltelfon-Herstellern wird der
Begriff ja seltener verwendet. In der Schweiz nennt man Mobiltelefone -
so wurde mir erzählt - "Natel". Wäre auch interessant, wie diese
Bezeichnung zustande kam.

Naja, wenigstens wird's zumeist passend ausgesprochen - im Gegensatz zur
deutschen Fernsehwerbung:

- Binding Lager: (nix gegen das Bier) "TSCHICKago - *seufz*..." aargh,
das heisst "Schickago", wenn schon...

- "Prrrrivate Benking" (mit Rrrrammstein-R - dazu die Buchstaben
<cite>PRIVATE BANKING</cite>) - wie denn nun? Deutsch oder Englisch?


Stefan
--
"Henn die do's Kabl v'rgessa?" ;)
igu...@roadkill.de

Abel

unread,
Mar 6, 1999, 3:00:00 AM3/6/99
to

Stefan Sommer schrieb in Nachricht
<36E07FF2...@pop-stuttgart.net>...

>Was jetzt kommt, war vielleicht schon mal da, aber regt sich
eigentlich
>ausser mir niemand über diese unmögliche Bezeichnung "Handy" [Händie]
>für Mobiltelefone auf?


Mir gefällt der Begriff Handy. Weisst du einen besseren ("mobilo" oder
"drahtlosi")?

>Weiss jemand, wem dieser Mist ;) als erstem eingefallen ist?

Einem Schwaben natürlich! Das erklärst du doch in deiner sig. [1]

>Und wieso heissen winzing kleine, und dadurch fast schon wieder
>unhandliche, "Handies" trotzdem "Handy"?

Da stimme ich dir voll und ganz zu, benutze aber dennoch lieber die
heutigen Handies als die tragbaren Telefone früherer Zeiten (denke da
an den "Knochen").

>In der Schweiz nennt man Mobiltelefone -
>so wurde mir erzählt - "Natel". Wäre auch interessant, wie diese
>Bezeichnung zustande kam.

Name eines schweizerischen Mobilfunkanbieters. Lässt sich nur schlecht
auf
die BRD übertragen. Ich hätte ein Problem, mit einem "Mannesmanny"
oder einem "Telekommi" zu telefonieren. Und ein "Viager" ist ja wohl
was anderes.

Boris

[1]"Henn die do's Kabl v'rgessa?"

Michael Pronay

unread,
Mar 6, 1999, 3:00:00 AM3/6/99
to
Stefan Sommer schrieb in Nachricht
<36E07FF2...@pop-stuttgart.net>...
>
>Was jetzt kommt, war vielleicht schon mal da, aber regt
>sich eigentlich ausser mir niemand über diese unmögliche
>Bezeichnung "Handy" [Händie] für Mobiltelefone auf?

Wozu die Aufregung? Deine ganze Suada sei Dir gegönnt,
wird aber erstens nichts mehr ändern, und zweitens:
regst Du Dich genauso auf, wenn Du zum Friseur gehst,
den's im Französischen auch nicht gibt?

Na also.

Michael


Ulf Kutzner

unread,
Mar 6, 1999, 3:00:00 AM3/6/99
to
On Sat, 6 Mar 1999, Michael Pronay wrote:

> regst Du Dich genauso auf, wenn Du zum Friseur gehst,
> den's im Französischen auch nicht gibt?

Waere eine zulaessige Wortbildung und wuerde ungefaehr 'Haarverlocker'
bedeuten.

Gruss, ULF

_______________________________________________________________________________
Ulf Kutzner
Backhaushohl 46
D-55128 Mainz
_______________________________________________________________________________


Michael Pronay

unread,
Mar 6, 1999, 3:00:00 AM3/6/99
to
Ulf Kutzner schrieb in Nachricht ...

>On Sat, 6 Mar 1999, Michael Pronay wrote:
>
>> regst Du Dich genauso auf, wenn Du zum Friseur gehst,
>> den's im Französischen auch nicht gibt?
>
>Waere eine zulaessige Wortbildung und wuerde ungefaehr
>'Haarverlocker' bedeuten.

Wäre, ist aber nicht. Und wenn Du "Handy" als Spitznamen
ansiehst, dann ist's im Englischen genauso zulässig, wie
Porky oder x andere.

M.


Ulf Kutzner

unread,
Mar 6, 1999, 3:00:00 AM3/6/99
to

Ist -eur im Franzoesischen kein produktives Suffix?

Gruss, ULF
--

Stefan Sommer

unread,
Mar 6, 1999, 3:00:00 AM3/6/99
to
Michael Pronay wrote:

> Wozu die Aufregung? Deine ganze Suada sei Dir gegönnt,
> wird aber erstens nichts mehr ändern, und zweitens:

> regst Du Dich genauso auf, wenn Du zum Friseur gehst,
> den's im Französischen auch nicht gibt?

Erstens war ich vor meiner Konfirmation 1985 das letzte mal bei einen
Friseur (heisst das lt. neuer Rechtschreibung nicht Frisör? Autsch...)
[1].
Zweitens: nennen "die" sich heute nicht selbst oft "Coiffeur" oder "Hair
Stylist"?

[1) siehe auch http://www.uni.edu/~turnerjc/top10shv.html

;)

--
Stefan Sommer
igu...@roadkill.de

Michael Pronay

unread,
Mar 6, 1999, 3:00:00 AM3/6/99
to
Ulf Kutzner schrieb in Nachricht ...

>[Über "Friseur"]


>Ist -eur im Franzoesischen kein produktives Suffix?

Hoppla, jetzt haben wir aneinander vorbeigeredet. Du
sagt (zu Recht), daß "Friseur" regelgerecht gebildet
wurde, und ich meine, ebenfalls zu Recht, daß das
zwar stimmt, "Friseur" aber dennoch kein französisches
Wort ist.

M.


Michael Pronay

unread,
Mar 6, 1999, 3:00:00 AM3/6/99
to
Stefan Sommer schrieb in Nachricht
<36E12FB2...@roadkill.de>...

>
>Erstens war ich vor meiner Konfirmation 1985 das letzte mal
>bei einen Friseur (heisst das lt. neuer Rechtschreibung nicht
>Frisör? Autsch...) [1].

Beides ist zulässig. Aber Deine Barbierfrequenz hat mit dem
sprachlichen Problem nur am Rande zu tun. Ansonsten frag mal
den weiblich Teil der Menschheit, die pflegt noch gelegentliche
Ausflüge zum Figaro.

>Zweitens: nennen "die" sich heute nicht selbst oft "Coiffeur"
>oder "Hair Stylist"?

Ja, und? Leder Börsenanalytiker nennen sich heute "Analyst" -
vor zehn Jahren war der Begriff noch ein schweres Schimpfwort.

Der ist gut!

M.


Juergen Ernst Guenther

unread,
Mar 6, 1999, 3:00:00 AM3/6/99
to
Stefan Sommer <sso...@pop-stuttgart.net> writes:

>> Das ist ja gerade der Unterschied: Wer hierzulande an "analoge"
>> Mobiltelefone denkt, dem werden als erstes wohl die Modelle aus der
>> nichtdigitalen Frühzeit einfallen -- und die waren alles andere als
>> "handy" :-)

>Was jetzt kommt, war vielleicht schon mal da, aber regt sich eigentlich


>ausser mir niemand über diese unmögliche Bezeichnung "Handy" [Händie]
>für Mobiltelefone auf?

Aufregen nicht, aber fuer mich zaehlt das, wie "surfen" und
"editieren" zu den Unworten. Im praktischen Leben kommt man
recht gut ohne zurecht.

>Und wieso heissen winzing kleine, und dadurch fast schon wieder

>unhandliche, "Handies" trotzdem "Handy"? Also gut, in "offiziellen"
>Schreiben, wie z.B. Werbematerial von Mobiltelfon-Herstellern wird der

>Begriff ja seltener verwendet. In der Schweiz nennt man Mobiltelefone -


>so wurde mir erzählt - "Natel". Wäre auch interessant, wie diese
>Bezeichnung zustande kam.

Das ist ganz einfach die Netzbezeichnung.
Bei uns sagt man ja auch "Ich ruf dich auf D2 an..."
Ist schlichtweg kuerzer als "Mobiltelefon" und spricht
sich deutlich besser als "Handy", wenn man kein Schwabe ist.


>- Binding Lager: (nix gegen das Bier) "TSCHICKago - *seufz*..." aargh,
>das heisst "Schickago", wenn schon...

Darueber laesst sich streiten. Ausserdem ist seit "Tscharlie"
"Ois Tschickago!" ein gefluegelter Begriff.


>- "Prrrrivate Benking" (mit Rrrrammstein-R - dazu die Buchstaben
><cite>PRIVATE BANKING</cite>) - wie denn nun? Deutsch oder Englisch?

Das muss so sein. Sonst passt es nicht zum Ottonormalbanker. ;)

.m.
--
Juergen Ernst Guenther
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Stefan Sommer

unread,
Mar 6, 1999, 3:00:00 AM3/6/99
to
Juergen Ernst Guenther wrote:

>
> Stefan Sommer <sso...@pop-stuttgart.net> writes:
>
> >Was jetzt kommt, war vielleicht schon mal da, aber regt sich eigentlich
> >ausser mir niemand über diese unmögliche Bezeichnung "Handy" [Händie]
> >für Mobiltelefone auf?
>
> Aufregen nicht, aber fuer mich zaehlt das, wie "surfen" und
> "editieren" zu den Unworten. Im praktischen Leben kommt man
> recht gut ohne zurecht.

Naja. Ist wohl nicht ganz rübergekommen, was ich meinte und wieso ich
den Begriff "Handie" so eklig finde.
Das "schlimme" daran ist ja auch, das viele Mobiltelefon-Benutzer oder
auch -Nichtbenutzer denken, "Handy" sei die echte englische Bezeichnung
für ein Mobiltelefon. Ich gehe mal davon aus, dass die Leute, die hier
mitlesen oder mitschreiben, dies nicht denken.

> >- Binding Lager: (nix gegen das Bier) "TSCHICKago - *seufz*..." aargh,
> >das heisst "Schickago", wenn schon...
>
> Darueber laesst sich streiten. Ausserdem ist seit "Tscharlie"
> "Ois Tschickago!" ein gefluegelter Begriff.

Hmm. Das habe ich jetzt nicht verstanden. Welcher "Tscharlie"?

Bitte um Aufklärung ;)

Stefan
--
Stefan Sommer
igu...@roadkill.de
"Chicago, Chicago" - Frank Sinatra

Stefan Sommer

unread,
Mar 6, 1999, 3:00:00 AM3/6/99
to
Michael Pronay wrote:
>
> Stefan Sommer schrieb in Nachricht
> <36E12FB2...@roadkill.de>...
>
> >Zweitens: nennen "die" sich heute nicht selbst oft "Coiffeur"
> >oder "Hair Stylist"?
>
> Ja, und? Leder Börsenanalytiker nennen sich heute "Analyst" -
> vor zehn Jahren war der Begriff noch ein schweres Schimpfwort.

Was ich damit zum Ausdruck bringen wollte, war, dass der Begriff "Handy"
immer populärer wird, während der Begriff "Friseur" eher betagter ist
und seine Anwendung offensichtlich rückläufig ist.

Wo war nochmal der Thread zum Thema "Das kann man nicht vergleichen"? ;)
Kann man natürlich...

Michael Pronay

unread,
Mar 6, 1999, 3:00:00 AM3/6/99
to
Stefan Sommer schrieb in Nachricht
<36E14BDB...@roadkill.de>...

>
>Was ich damit zum Ausdruck bringen wollte, war, dass
>der Begriff "Handy" immer populärer wird,

Stimmt.

>während der Begriff "Friseur" eher betagter ist
>und seine Anwendung offensichtlich rückläufig ist.

Findest Du? Also zumindest in .at geht man nach wie
vor zum Friseur (Damen) bzw. zum Haarschneider
(Herren). Die Selbstbezeichnungen (Coiffeur, Stylist)
haben in die Umgangsprache imho noch keinen Eingang
gefunden.

Was anderes ist's in der Modebranche: Da ging's sehr
rasch vom Mannequin über das (Foto-)Modell zum Model.

Michael


Christian Weisgerber

unread,
Mar 6, 1999, 3:00:00 AM3/6/99
to
Stefan Sommer <sso...@pop-stuttgart.net> wrote:

> Was jetzt kommt, war vielleicht schon mal da, aber regt sich eigentlich
> ausser mir niemand über diese unmögliche Bezeichnung "Handy" [Händie]
> für Mobiltelefone auf?

Doch, ca. wöchentlich in dieser Gruppe.

--
Christian "naddy" Weisgerber na...@mips.rhein-neckar.de

carpe librum: books 'n' reviews <URL:http://www.carpe.com/buch/>

Juergen Ernst Guenther

unread,
Mar 6, 1999, 3:00:00 AM3/6/99
to
Stefan Sommer <igu...@roadkill.de> writes:

>> >Was jetzt kommt, war vielleicht schon mal da, aber regt sich eigentlich
>> >ausser mir niemand über diese unmögliche Bezeichnung "Handy" [Händie]
>> >für Mobiltelefone auf?

>> Aufregen nicht, aber fuer mich zaehlt das, wie "surfen" und


>> "editieren" zu den Unworten. Im praktischen Leben kommt man
>> recht gut ohne zurecht.

>Naja. Ist wohl nicht ganz rübergekommen, was ich meinte und wieso ich
>den Begriff "Handie" so eklig finde.
>Das "schlimme" daran ist ja auch, das viele Mobiltelefon-Benutzer oder
>auch -Nichtbenutzer denken, "Handy" sei die echte englische Bezeichnung
>für ein Mobiltelefon. Ich gehe mal davon aus, dass die Leute, die hier
>mitlesen oder mitschreiben, dies nicht denken.

Doch, doch. Genau so hab ich das verstanden.
Laien meinen ja auch "surfen" und "editieren" seien die richtigen
Fachbegriffe. Dabei wird gerade der erste Begriff zumindest in
den Kreisen, die ich als kompetent bezeichnen wuerde, ausschliesslich
abwertent gebraucht: "Tust du was, oder surfst du schon wieder?"
Am ehesten ist das noch mit "sandeln", "stromern" zu vergleichen,
und so ist es ja auch eigentlich gedacht.

Und "editieren" ist, wie "entfernter Rechner" einfach ein Zeichen,
dass da ein Tech oder ein Uebersetzer zu faul war, das ins Deutsche
zu uebersetzen, eben deshalb, weil die Paradigmen im Englischen
und im Deutschen unterschiedlich sind, und es daher keine woertliche
Uebersetzung gibt.

(
edit - Je nach Auftreten:
bearbeiten, einfuegen, loeschen, nachbearbeiten,
zusammenstellen, aufbereiten, ...

remote - (TK-Deutsch) Gegenstelle
im Englischen wird das "woanders sein" in den
Mittelpunkt gerueckt, im Deutschen das "Sender-Empfaenger-Prinzip".

Da die Telekommunikationssprache schon wesentlich aelter
ist, als die Computersprache, hatten beide Seiten eben
mehr Zeit sich auseinander zu entwickeln, oder bestimmte
Sachverhalte unterschiedlich zu modellieren.

Das widerspricht dem Sprachempfinden des Normalbuergers,
der irgendwie immer glaubt, alles Technische und
Auslaendische in Englisch bezeichnen zu muessen.
Gerade in Italien erlebt man es ja immer wieder, dass
sich Deutsche muehsam in Englisch zu verstaendigen suchen,
und sich dann herausstellt, dass das Gegenueber besser deutsch
als englisch spricht.

remote host - ??? "entfernt" jedenfalls ist falsch, weil in
diesem Zusammenhang der Entfernungsaspekt keine
Rolle spielt, besonders im LAN nicht.
)


>> >- Binding Lager: (nix gegen das Bier) "TSCHICKago - *seufz*..." aargh,
>> >das heisst "Schickago", wenn schon...
>>
>> Darueber laesst sich streiten. Ausserdem ist seit "Tscharlie"
>> "Ois Tschickago!" ein gefluegelter Begriff.

>Hmm. Das habe ich jetzt nicht verstanden. Welcher "Tscharlie"?

In den fruehen Siebzigern gab es die Serie "Muenchner Gschichten"
mit Therese Giese, in der ihr Film-Enkel "Tscharlie" haeufig recht
alternative Ansichten zur Beschaffenheit der Welt von sich gab.
"Ois Tschickago!" war seine etwas lachse Zusammenziehung der
Begriffe "OK!" und "Passt scho!".

Michael Pronay

unread,
Mar 6, 1999, 3:00:00 AM3/6/99
to
Wolfgang Schwanke schrieb in Nachricht
<7brvpb$ksb$1...@unlisys.unlisys.net>...
>
>Der Unterschied ist halt, dass wir beim "Handy" Zeitgenossen
>der Wortentstehung sind, waehrend den "Friseur" verflossene
>Generationen verbalhornt haben. Na und wenn sich die Zeitgenossen
>nicht einmischen sollen, wer dennn sonst?

Soll sich ja jeder einmischen, gleichzeitig aber einsehen, daß
es absolut nichts nützt, noch dazu, wo ich weder gegen dem
Friseur noch gegen das Handy etwas habe. _Mir_ gehen falsche
Apostrophe und Anglizismen à la "Sinn machen" viel mehr an
die Nieren als das Handy, das ich - ganz persönlich - sogar
für eine überaus geglückte Wortschöpfung halte.

Michael


Bertel Lund Hansen

unread,
Mar 7, 1999, 3:00:00 AM3/7/99
to
Juergen Ernst Guenther skrev:

>Und "editieren" ...
>... und im Deutschen unterschiedlich sind, und es daher keine woertliche
>Uebersetzung gibt.

Wie wäre es mit "redigieren". Das entsprechende Wort benutzen
wir im Dänischen. Ich glaube, das niemand "editerer", obwohl eine
Programmtype "editor" heißt (ich benutze das Wort für
"technische" Textprogramme, die nur mit Zeilen arbeiten können).

Gruß, Bertel

Walter Koch

unread,
Mar 7, 1999, 3:00:00 AM3/7/99
to
Moin,

muf...@rrr.de (Juergen Ernst Guenther) schrieb/wrote


>
> remote host - ??? "entfernt" jedenfalls ist falsch, weil in
> diesem Zusammenhang der Entfernungsaspekt keine
> Rolle spielt, besonders im LAN nicht.

Besonders hübsch eine Meldung von Windows 3 (?) beim Herausnehmen
eines Rechners aus einer Liste aller Netzwerkrechner:

"Wollen Sie den entfernten Rechner wirklich entfernen?"


Gruss,
Walter

--
Walter Koch Hochdahl am Neandertal
wal...@mail.dip.de ham:dg9ep@db0iz
http://home.pages.de/~dg9ep/ qrv:db0iz-9

Richard Loebner

unread,
Mar 7, 1999, 3:00:00 AM3/7/99
to
The message <7bs073$m2f$1...@unlisys.unlisys.net>
from wo...@berlin.snafu.de (Wolfgang Schwanke) contains these words:


> Stefan Sommer <igu...@roadkill.de> writes:

> >Das "schlimme" daran ist ja auch, das viele Mobiltelefon-Benutzer oder
> >auch -Nichtbenutzer denken, "Handy" sei die echte englische Bezeichnung
> >für ein Mobiltelefon.

> Das auch. Ausserdem die erkennbar der Marketingsprache entstammende
> Verniedlichung des Pseudo-Englisch. Das ist einfach eklig.

Pseudo-irgendwas ist IMHO immer herabsetzend, kann sich unter
Umständen trotzdem einbürgern.

Dazu folgendes:

Alle Geräte dieser Art werden in England schlicht als "mobile" (spr.
moobeil) bezeichnet.

Wie z.B. in: "call my mobile" (wähle meine Mobiltelefonnummer an)
oder "you can reach me on my mobile" (du kannst mich über meine
Mobilrufnummer erreichen).

Übrigens sollte, bei englischen Übersetzungen, auch zwischen
"incoming calls" (empfangene Gespräche) und "outgoing calls"
(verlangte Verbindungen) über "Taschengeräte" unterschieden werden,
da für den Gebraucher unterschiedliche Gebühren anfallen.

Weiterhin ist auch zu bemerken, daß für eine gute und präzise
Übersetzung immer der vollständige Zusammenhang zitiert werden solte,
damit auf etwaige Gewichtungen und idiomatische Merkmale Rücksicht
genommen werden kann.

bibi

Gruß
--
Richard
Crowthorne Berkshire UK


Mathias Koerber

unread,
Mar 8, 1999, 3:00:00 AM3/8/99
to

Richard Loebner wrote in message <199903071...@zetnet.co.uk>...

|The message <7bs073$m2f$1...@unlisys.unlisys.net>
| from wo...@berlin.snafu.de (Wolfgang Schwanke) contains these words:
|> Stefan Sommer <igu...@roadkill.de> writes:
|> >Das "schlimme" daran ist ja auch, das viele Mobiltelefon-Benutzer oder
|> >auch -Nichtbenutzer denken, "Handy" sei die echte englische Bezeichnung
|> >für ein Mobiltelefon.

|Dazu folgendes:


|
|Alle Geräte dieser Art werden in England schlicht als "mobile" (spr.
|moobeil) bezeichnet.

Stimmt. Oder schlicht "cellphone" (seltener) or "handphone" (default).
Haben beide auch nicht mehr Silben als "handy".

Als Hagenuk hier [Singapure] das erste handphone anbot fragen sich auch alle
was denn ein
Handy sei.

|
|Wie z.B. in: "call my mobile" (wähle meine Mobiltelefonnummer an)

"Call my handphone."


Michael Pronay

unread,
Mar 8, 1999, 3:00:00 AM3/8/99
to

Mathias Koerber schrieb in Nachricht
<7c0ie9$jul$1...@mawar.singnet.com.sg>...

>
>Richard Loebner wrote in message
<199903071...@zetnet.co.uk>...
>|The message <7bs073$m2f$1...@unlisys.unlisys.net>
>| from wo...@berlin.snafu.de (Wolfgang Schwanke) contains these
words:
>|> Stefan Sommer <igu...@roadkill.de> writes:
>|> >Das "schlimme" daran ist ja auch, das viele Mobiltelefon-Benutzer
oder
>|> >auch -Nichtbenutzer denken, "Handy" sei die echte englische
Bezeichnung
>|> >für ein Mobiltelefon.
>
>|Dazu folgendes:
>|
>|Alle Geräte dieser Art werden in England schlicht als "mobile" (spr.
>|moobeil) bezeichnet.
>
>Stimmt. Oder schlicht "cellphone" (seltener) or "handphone"
(default).
>Haben beide auch nicht mehr Silben als "handy".

Komisch, jetzt reden wir schon so lange darüber, aber ein gar nicht
selten anzutreffender Ausdruck wurde überhaupt nicht genannt: handset.

Nach "phone" ist "handset" mit Abstand der gebräuchlichste Begriff
in den alt.cellular.*-Newsgroups.

Michael


volker multhopp

unread,
Mar 8, 1999, 3:00:00 AM3/8/99
to
Michael Pronay wrote:

> Nach "phone" ist "handset" mit Abstand der gebräuchlichste Begriff
> in den alt.cellular.*-Newsgroups.

"Mit Abstand" ist vielleicht uebertrieben: "handset"-- 12000,
"cellphone"-- 11000, "hand set"-- 62, "cell phone"-- 700. Schlicht
"cell" (25000) wird auch benutzt, aber darunter sind auch Anwendungen
wie "cell modem" mitgezaehlt.

--Volker

Ulf Kutzner

unread,
Mar 9, 1999, 3:00:00 AM3/9/99
to

Einspruch, Euer Ehren.

Huguet, Dictionnaire de la langue francaise du 16ieme siecle:

Frizeur: Celui qui frise. - Maistres testonneurs, attinteleurs et
frizeurs de perrucques. COTEREAU, trad de COLUMELLE, L. I, Preface.

Weiterhin habe ich (an anderer Stelle) gefunden: Je fais venir le
coiffeur pour friser mes cheveux.

Weiterhin: friseur = (rare) coiffeur.

Weiterhin (wiedert bei Huguet): Frizade. Frisure. [...] descouvrant une
frizade de cheveus bravement rehauss[e´]s.

Das Wort soll ein Provenzalismus sein (frezar).

Gruß, ULF


Gruß, ULF

Michael Pronay

unread,
Mar 10, 1999, 3:00:00 AM3/10/99
to
Ulf Kutzner schrieb in Nachricht
<36E545...@mail.uni-mainz.de>...
>
>[viel richtiges]

Ich nehme zur Kenntnis, daß in umfangreichen Wörterbüchern
der "Friseur" irgendwie im 16. Jahrhundert, wenn auch "selten"
(das zieht sich durch alle Wörterbucheinträge), gebräuchlich war.

Dann aber ist "Handy" mindestens so gut nachweisbar und ergo
mindestens ebenso berechtigt.

Michael


Michael Pronay

unread,
Mar 11, 1999, 3:00:00 AM3/11/99
to
Wolfgang Schwanke schrieb in Nachricht
<7c82vp$7ht$1...@unlisys.unlisys.net>...

>"Michael Pronay" <pro...@teleweb.at> writes:
>
>>Komisch, jetzt reden wir schon so lange darüber, aber ein gar nicht
>>selten anzutreffender Ausdruck wurde überhaupt nicht genannt:
handset.
>

>Wenn mich meine Englischkenntnisse nicht taeuschen, ist "handset"
>der allgemeine Begriff fuer Telefonhoerer, auch bei nichtmobilen
>nichtschnurlosen Normalgeraeten.

Genau wie "phone" der allgemeine Begriff für Telefon ist, wurscht
ob fix oder mobil.

Trotzdem sind "phone" und "handset" in den alt.cellular.*-Gruppen
die gebräuchlichsten Begriffe fürs Handy.

Michael


Abel

unread,
Mar 11, 1999, 3:00:00 AM3/11/99
to
>"Michael Pronay" <pro...@teleweb.at> writes:
>
>Trotzdem sind "phone" und "handset" in den alt.cellular.*-Gruppen
>die gebräuchlichsten Begriffe fürs Handy.
>


Warum wohl? Es handelt sich dabei um Newsgroups in denen es sich
ausschließlich um Mobiltelefone dreht. Was sonst könnte in einer ng
alt.cellular.* mit handset gemeint sein?

Wenn in den de.comp.*-Gruppen von einem "Rechner" die Rede ist, ist
auch jedem klar, daß kein Taschenrechner oder Abakus damit gemeint
ist, sondern ein Computer.

Die Übersetzung von handset ist (Telefon)hörer,
die Übersetzung von phone ist Telefon.

In den USA ist die gebräuchlichste Bezeichnung für Mobiltelefone
"mobiles" (zumindest in Boston und NY).

Boris


Ulf Kutzner

unread,
Mar 12, 1999, 3:00:00 AM3/12/99
to
Wolfgang Schwanke wrote:

> Der Unterschied ist halt, dass wir beim "Handy" Zeitgenossen
> der Wortentstehung sind, waehrend den "Friseur" verflossene
> Generationen verbalhornt haben.

In de.etc.sprache.misc wurde geklärt, daß es sich bei 'Friseur' um ein
realfranzösisches, wenn auch mittlerweile in F fast ungebräuchliches,
Wort handelt. Es kam also durch "ordnungsgemäße" Entlehnung nach D.

Kai Thiessenhusen

unread,
Mar 12, 1999, 3:00:00 AM3/12/99
to
Ulf Kutzner (kutz...@mail.uni-mainz.de) wrote:
: Wolfgang Schwanke wrote:

: > Der Unterschied ist halt, dass wir beim "Handy" Zeitgenossen
: > der Wortentstehung sind, waehrend den "Friseur" verflossene
: > Generationen verbalhornt haben.

: In de.etc.sprache.misc wurde geklärt, daß es sich bei 'Friseur' um ein
: realfranzösisches, wenn auch mittlerweile in F fast ungebräuchliches,
: Wort handelt. Es kam also durch "ordnungsgemäße" Entlehnung nach D.

Auch "handy" ist ein realenglisches (was heisst das eigentlich ;-)? )
Wort, sogar ein gebraeuchliches. Man koennte also auch hier von
"ordnungsgemaesser Entlehnung" sprechen.

Es hat im Englischen nur eine andere Bedeutung als im Deutschen.

Ich vermute, dass "Handy" nicht das erste Beispiel dafuer ist, dass ein
Wort beim Entlehnen eine andere Bedeutung bekommen hat.

Kai

Ulf Kutzner

unread,
Mar 12, 1999, 3:00:00 AM3/12/99
to
Kai Thiessenhusen wrote:

> : In de.etc.sprache.misc wurde geklärt, daß es sich bei 'Friseur' um ein
> : realfranzösisches, wenn auch mittlerweile in F fast ungebräuchliches,
> : Wort handelt. Es kam also durch "ordnungsgemäße" Entlehnung nach D.
>
> Auch "handy" ist ein realenglisches (was heisst das eigentlich ;-)? )
> Wort, sogar ein gebraeuchliches. Man koennte also auch hier von
> "ordnungsgemaesser Entlehnung" sprechen.
>
> Es hat im Englischen nur eine andere Bedeutung als im Deutschen.
>
> Ich vermute, dass "Handy" nicht das erste Beispiel dafuer ist, dass ein
> Wort beim Entlehnen eine andere Bedeutung bekommen hat.


Ist das nicht der Unterschied zwischen einer Entlehnung und einem false
friend? Ich meine nicht die selektive Übernahme einer in der
Ursprungssprache (auch, ggf. seltener) vorkommenden Bedeutung.

Stefan Wimmer

unread,
Mar 12, 1999, 3:00:00 AM3/12/99
to
In article <36E8EA...@mail.uni-mainz.de>, Ulf Kutzner <kutz...@mail.uni-mainz.de> wrote:
>Wolfgang Schwanke wrote:
>
>> Der Unterschied ist halt, dass wir beim "Handy" Zeitgenossen
>> der Wortentstehung sind...

..wobei doch jeder weiß, daß der Begriff "Handy" in der stuttgarter
Bosch-Zentrale entstand, als sie dort zum ersten mal ein 'Cell Phone' zu
Gesicht bekamen und einer der Mitarbeiter voll Verwunderung ausrief:
"Hen'die do koi Kabel draa?" ;-)
(Alter Elektriniker-Witz)


--
Stefan Wimmer Cellware Broadband
Email s...@cellware.de Rudower Chaussee 5
WWW http://www.cellware.de/ 12489 Berlin, Germany

Visit my private Homepage: Love, Electronics, Rockets, Fireworks!
http://www.geocities.com/CapeCanaveral/6368/

Michael Pronay

unread,
Mar 13, 1999, 3:00:00 AM3/13/99
to
Arno Zopf schrieb in Nachricht
<1dokx7z.1jc...@ppp-c26.freiepresse.de>...
>
>Nicht nur nach D. Irgendwo in Skandinavien heißt es auch Frisør.

Und in Kroatien Frizer, iirc.

M.


Carsten Kruse

unread,
Mar 13, 1999, 3:00:00 AM3/13/99
to

Kai Thiessenhusen schrieb in einer Nachricht an All:

KT> Auch "handy" ist ein realenglisches (was heisst das eigentlich ;-)?
:-)
Weil ich gerade meine B5-Dateien offen habe...

"I'm here to sell you something to make your life easier, cleaner, and
all-around happier. Yes, sir, the ACME handy, dandy, micro helper,
right here in this box."
-- Garibaldi to a Drazi guard in Babylon 5:"The Geometry of Shadows"


"Believe me, Vir, if you knew her as I do, you wouldn't miss her a bit."
"Oh, Timov, Timov. Why do you always try to draw me into your little
*verbal* fencing matches?"
"Because I don't have a real sword handy."
-- Timov and Daggair in Babylon 5:"Soul Mates"

Bye/7, Carsten [G'Car] E-Mail: c...@beg.gera.thur.de
--

Kai-Uwe Thiessenhusen

unread,
Mar 14, 1999, 3:00:00 AM3/14/99
to
Ulf Kutzner wrote:

> > Auch "handy" ist ein realenglisches (was heisst das eigentlich ;-)? )
> > Wort, sogar ein gebraeuchliches. Man koennte also auch hier von
> > "ordnungsgemaesser Entlehnung" sprechen.
> >
> > Es hat im Englischen nur eine andere Bedeutung als im Deutschen.

[...]


> Ist das nicht der Unterschied zwischen einer Entlehnung und einem false
> friend? Ich meine nicht die selektive Übernahme einer in der
> Ursprungssprache (auch, ggf. seltener) vorkommenden Bedeutung.

"Entlehnung" und "false friend" sind für mich keine Gegensätze,
beide Begriffe beziehen sich auf verschiedene Dinge, einmal
auf die Herkunft, zum anderen auf den Inhalt.

Wenn ein Wort im Laufe der Jahrhunderte einen Bedeutungswandel
erlebt, so scheint mir klar, daß es sowohl eine Entlehnung
als auch zum "false friend" geworden sein kann.

Die Frage ist die, ob man noch von "Entlehnung" sprechen kann,
wenn der Bedeutungsunterschied zum Ursprungswort von Anfang an
bereits da ist. Ich weiß es nicht, neige aber eher dazu,
es zu bejahren.

Kai

Richard Loebner

unread,
Mar 17, 1999, 3:00:00 AM3/17/99
to
The message <7cb0vl$c...@zeppelin.rz.uni-potsdam.de>
from k...@rz.uni-potsdam.de ( Kai Thiessenhusen) contains these words:


> Ulf Kutzner (kutz...@mail.uni-mainz.de) wrote:
> : Wolfgang Schwanke wrote:

> : > Der Unterschied ist halt, dass wir beim "Handy" Zeitgenossen

> : > der Wortentstehung sind, waehrend den "Friseur" verflossene
> : > Generationen verbalhornt haben.

> : In de.etc.sprache.misc wurde geklärt, daß es sich bei 'Friseur' um ein


> : realfranzösisches, wenn auch mittlerweile in F fast ungebräuchliches,
> : Wort handelt. Es kam also durch "ordnungsgemäße" Entlehnung nach D.

> Auch "handy" ist ein realenglisches (was heisst das eigentlich ;-)? )


> Wort, sogar ein gebraeuchliches. Man koennte also auch hier von
> "ordnungsgemaesser Entlehnung" sprechen.

> Es hat im Englischen nur eine andere Bedeutung als im Deutschen.

> snip <

Klar!

"Handy" im Englischen ist kein Hauptwort, sondern ein Eigenschaftswort.

Übersetzt wird es als "praktisch" oder "in greifbarer Nähe" usw. ...

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