wenn alter so die welt beschaut
ganz offensichtlich ja so dass
ego dies schau'n mit schau'n betraut
dann wird die möglichkeit zur braut
imaginäres kommt zupass
wenn alter so die welt beschaut
als kontingenzwahlkosmonaut
nach strengem inner'n zwangserlass
ego dies schau'n mit schau'n betraut
nachdem das schöne abgeflaut
gibt's nur den stimmigkeitsverlass
wenn alter so die welt beschaut
externer nutzen wird zerkaut
zu überraschendem auf dass
ego dies schau'n mit schau'n betraut
und das gewohnte bleibt versaut
doch auf das eine ist verlass:
wenn alter so die welt beschaut
ego dies schau'n mit schau'n betraut
gf/05/02
--
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para!... pleased to see you :-)
>beobachtung der kunst
>
>wenn alter so die welt beschaut
>ganz offensichtlich ja so dass
>ego dies schau'n mit schau'n betraut
es schaut also ganz offensichtlich ego dem schaun (und treiben) seines
alteregos zu... so wie mütter ihren kleinen beim spielen. klingt hier
ganz gemütlich :-)
>dann wird die möglichkeit zur braut
>imaginäres kommt zupass
>wenn alter so die welt beschaut
sehr schöne strophe.
>als kontingenzwahlkosmonaut
wuaaaahhh, was für ein wort!
>nach strengem inner'n zwangserlass
>ego dies schau'n mit schau'n betraut
der egoistische weltsegler unterwirft das treiben/schaun seines
alter-kindes einer inneren (moralischen) zensur?
>nachdem das schöne abgeflaut
da geht der spass hinüber, klar.
>gibt's nur den stimmigkeitsverlass
>wenn alter so die welt beschaut
hmmm... alter darf nur noch treiben/schaun, wenn dies in
übereinstimmung mit der zensur seines egoisten steht?
>externer nutzen wird zerkaut
>zu überraschendem auf dass
>ego dies schau'n mit schau'n betraut
tja, eben noch am schleudern, jetzt schon total aus der bahn
geschmissen. ich kaue hier auf dem "externen nutzen". reaktionen von
außen auf das schaun/treiben des alter, weshalb nun das ego wieder
guckt?... (natürlich guckt das ego, was das alter guckt :-)
>und das gewohnte bleibt versaut
das eigentliche, um das es geht, ist/bleibt verdorben? also z.b. hier
in desl krankt die dichterei (eigentliches anliegen) an der schauschau
der alternierendes egos?
>doch auf das eine ist verlass:
>wenn alter so die welt beschaut
>ego dies schau'n mit schau'n betraut
davon würde ich auch ausgehn: wo alter ist, ist ego nicht weit :-)
gruß
iris
--
hot)-(spot - www.hothspot.de
"Iris Hoth" <ho...@hothspot.de> wrote in message
news:o5qffu8fhtfo22vet...@4ax.com
>
> tja, eben noch am schleudern, jetzt schon total aus der bahn
> geschmissen. ich kaue hier auf dem "externen nutzen". reaktionen von
> außen auf das schaun/treiben des alter, weshalb nun das ego wieder
> guckt?... (natürlich guckt das ego, was das alter guckt :-)
>
... aber nein doch, immer wieder bin ich respektvoll verblüfft von
deinen kongenialen textrekonstruktionen... eine ganz eigene kunstform...
was meinen vorliegenden text betrifft, so hätte ich diesen auf
propositional einigermassen äquivalente weise auch folgendermassen
schreiben können (doch wer in desl würde solches goutieren?):
Unter der Prämisse jener Attribuierungskonstellation, bei der Alters
(Beobachtungs-)Handeln von Ego (beobachtend) erlebt wird, lässt sich
Kunst als Beobachtungsform 2.Ordnung(Beobachtung der Beobachtung)
beobachten, welche sich auf solche Beobachtungen(Unterscheidungen und
Bezeichnungen) Alters bezieht, die darauf angelegt sind, als
Beobachtungen von Welt beobachtet zu werden. Die Sache würde allerdings
dann problematisch werden, wenn es für Ego schwierig wird, das, was
Alter als (Beobachtungs-)Handeln produziert, als sinnvoll zu akzeptieren
- wenn also das Kunstwerk sich als ein von jemandem ohne
wiedererkennbaren Nutzen produziertes Ereignisobjekt darstellt. Zwar
kann man die Sache so sehen, dass Kunstwerke im Gegensatz zu anderen
künstlichen Ereignisobjekten durchaus keinen externen Nutzen haben, ein
gewisser Selbstzweck jedoch erkennbar sein muss. Es liegt nahe, diesen
Selbstzweck in der Reaktivierung jener ausgeschlossenen Möglichkeiten zu
sehen, die infolge der Realisierung bestimmter Ereignisobjekte auf
blosse Möglichkeiten reduziert worden sind, die aber trotzdem eine
Ordungsbildung mit eigener (interner) Notwendigkeit ermöglichen. Als
Leitunterscheidung und Kriterium interner Anschlussfähigkeit bietet sich
im Gegensatz zur traditionellen Ästhetik("schön/hässlich") die
Alternative "stimmig/unstimmig" an. Eine gelungene Entautomatisierung
vorherrschender Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsgewohnheiten könnte
sich darin zeigen, dass die ästhetische Kognition -auf neue und
reizvolle Weise engagiert- das wahrgenommene Ereignisobjekt auf eine
andere Ordnung als die gewohnte beziehen kann... oder so ähnlich... ;-)
...denn was sind schon propositionale Gehalte? :-)
liebe dank-/denk-grüsse
para
Deine lyrischen Intermezzi können es mit Deinen Kommentaren darüber
kaum aufnehmen. Liest sich wie der Diskussionsteil einer Doktorarbeit
- Du weißt schon; Da wo einem die Luft ausgegangen ist und einem
nichts mehr übrig bleibt, als den Rest kräftig zu erhitzen, damit man
noch aufsteigen kann *g*
>para
Bitteschön
Peter