Wir leben unvereint,
ich trauere nicht.
Gestern sang ein Stern mir zu,
er sei verloren.
Er war noch unentdeckt.
Da beweinte ich
den jungfräulichen Tod.
Nächtens stürzte ein Komet
auf meine Stirn. Ich lebte!
7,348
Sekunden lang
der Gerd
--
: jetzt mit Homepage!
: Tagesschriften & Dementi
: http://home.pages.at/dergerd/
Hallo Gerd!
Die Doppeldeutigkeit des Titels läßt entweder darauf
schließen, dass etwas ganz egal ist, oder es geht um das,
was man gemeinhin mit einer Sternschnuppe in Verbindung
bringt. Mal sehen...
> Was du sagst,
> ist Wind in meinen Ohren.
> Ich habe kein
> Gefühl dafür.
>
> Wir leben unvereint,
> ich trauere nicht.
Bis hierher scheint es ihm schnuppe zu sein, wobei aber nicht
klar ist, zu wem er spricht. Ich nehme an, das richtet sich an
jemanden, mit dem er das Leben verbringt, aber nicht teilt.
Es könnte aber auch irgendjemand sein, mit dem er gar nicht
viel zu tun haben möchte, weil es keine Gemeinsamkeiten
gibt. Weit hergeholt wäre dann noch ein Zwiegespräch, z.B. mit
dem Gewissen.
> Gestern sang ein Stern mir zu,
> er sei verloren.
> Er war noch unentdeckt.
>
> Da beweinte ich
> den jungfräulichen Tod.
Schön formuliert, und da gibt es vielleicht Paralellen zur
eigenen Unentdecktheit. Wenn man den falschen Partner
hat, bleibt man "unerkannt" und fühlt sich im Unverstanden-
sein verloren.
> Nächtens stürzte ein Komet
> auf meine Stirn. Ich lebte!
>
> 7,348
> Sekunden lang
Hmm... ich weiß nicht, wie ich diesen Teil des Gedichtes
deuten soll. Er vermittelt mir, dass er sich in der Gleichgültig-
keit "tot" fühlt, und er empfindet nur Lebendigkeit, solange
ihn das Vergehen eines Sternes von sich selbst ablenkt?
Hoffentlich wurde er nicht von dem Kometen erschlagen und
hat die kurze Zeit genutzt, um sich ein Leben zu wünschen,
wie er sich vorstellt. :-)
Das ist ein etwas seltsames Gedicht, das ich nicht wirklich
verstehe, aber das muss ja auch nicht sein, denn diese
Atmosphäre wirkt auf mich. Nicht positiv, aber ein paar
Sekunden Leben ist besser als keines.
Lieben Gruß
Sophie
--
www.sophie-vomhofe.de
hi gerd,
ran an die arbeit. du bist als erster dran :-)
>Was du sagst,
>ist Wind in meinen Ohren.
>Ich habe kein
>Gefühl dafür.
die zweite aussage scheint mir zur ersten nicht ganz zu passen, weder
erläuternd noch ergänzend... kommt mir aber vielleicht nur so vor. ich
bin allergisch gegen wind in meinen ohren :-).
>Wir leben unvereint,
>ich trauere nicht.
>
>Gestern sang ein Stern mir zu,
>er sei verloren.
>Er war noch unentdeckt.
was hier nur immer alle mit den sternen haben :-). derzeit finde ich
sterne etwas unoriginell. die letzte zeile reißt es aber wieder raus.
>Da beweinte ich
>den jungfräulichen Tod.
das gegenüber also, ist dir "schnuppe" (wind in deinen ohren), aber
den tod eines entfernten, unentdeckten sterns beweinst du. das lässt
rückschlüsse auf die orientierung zu.
>Nächtens stürzte ein Komet
>auf meine Stirn. Ich lebte!
>
>7,348
>Sekunden lang
ich glaube zu verstehen: einmal bist du in direkte berührung gekommen
mit den entlegenen zielen/idealen (eigentlich schon "jungfräulich"
gestorben)... 7,348 sekunden leben, der rest ist fad.
klingt ein bisschen elegisch, müde, hoffnungslos. das gedicht: schön
und auch nicht... ich weiß nicht so recht.
gruß
iris
--
hot)-(spot - www.hothspot.de
ein merkwürdiges gedicht hast du da gepostet. aber es hat irgendwas, ich
weiß nur noch nicht, was ...
"der Gerd" <G.Tu...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3cf3aa1b...@news.freenet.de...
> Was du sagst,
> ist Wind in meinen Ohren.
> Ich habe kein
> Gefühl dafür.
rosa rauschen;-)
> Wir leben unvereint,
> ich trauere nicht.
zusammen und doch nicht zusammen.
> Gestern sang ein Stern mir zu,
> er sei verloren.
> Er war noch unentdeckt.
ein unentdecktes schlagersternchen also;-)
> Da beweinte ich
> den jungfräulichen Tod.
diese strophe mag ich so einzeln stehend nicht, würde mir besser an der
vorherigen gefallen, mit einem 'und' statt 'da' verbunden.
>
> Nächtens stürzte ein Komet
> auf meine Stirn. Ich lebte!
>
> 7,348
> Sekunden lang
einen richtigen zusammenhang kann ich nicht erkennen, aber das letzte bild
finde ich trotzdem stark.
viele grüße
anja
Hallo Sophie,
>Die Doppeldeutigkeit des Titels läßt entweder darauf
>schließen, dass etwas ganz egal ist, oder es geht um das,
>was man gemeinhin mit einer Sternschnuppe in Verbindung
>bringt. Mal sehen...
Du hast doch bestimmt erst den Text gelesen, eh du zu dieser
Doppeldeutung kamst :->
>> Wir leben unvereint,
>> ich trauere nicht.
>
>Bis hierher scheint es ihm schnuppe zu sein, wobei aber nicht
>klar ist, zu wem er spricht. Ich nehme an, das richtet sich an
>jemanden, mit dem er das Leben verbringt, aber nicht teilt.
>Es könnte aber auch irgendjemand sein, mit dem er gar nicht
>viel zu tun haben möchte, weil es keine Gemeinsamkeiten
>gibt.
Du wirst das kaum glauben. Aber ich dachte dabei an eine Kollegin, die
ich echt nicht ausstehn kann. Zum Glück muss ich mir mit der kein
Zimmer teilen, sonst wär das fast schon wahr mit dem Leben verbringen.
Mit dem Kollegen, der mit mir im Zimmer sitzt, bin ich ja bald mehr
zusammen als mit meiner Freundin :-<
>> Nächtens stürzte ein Komet
>> auf meine Stirn. Ich lebte!
>>
>> 7,348
>> Sekunden lang
>
>Hmm... ich weiß nicht, wie ich diesen Teil des Gedichtes
>deuten soll. Er vermittelt mir, dass er sich in der Gleichgültig-
>keit "tot" fühlt, und er empfindet nur Lebendigkeit, solange
>ihn das Vergehen eines Sternes von sich selbst ablenkt?
Finde ich gut erklärt.
>Hoffentlich wurde er nicht von dem Kometen erschlagen und
>hat die kurze Zeit genutzt, um sich ein Leben zu wünschen,
>wie er sich vorstellt. :-)
Ach, Sophie, wer würde nicht den Rest seines Lebens hingeben, wenn er
dafür wenigstens einmal erleuchtet wär? ;->
>Nicht positiv, aber ein paar
>Sekunden Leben ist besser als keines.
Das meine ich.
Vielen Dank
Hallo Anja,
>> Was du sagst,
>> ist Wind in meinen Ohren.
>> Ich habe kein
>> Gefühl dafür.
>
>rosa rauschen;-)
So schlimm ist es noch nicht *g*
>> Gestern sang ein Stern mir zu,
>> er sei verloren.
>> Er war noch unentdeckt.
>
>ein unentdecktes schlagersternchen also;-)
:->
>einen richtigen zusammenhang kann ich nicht erkennen, aber das letzte bild
>finde ich trotzdem stark.
Ich kann es nicht besser erklären, als Sophie und Iris es schon getan
haben. Ich hab's mir, ehrlich gesagt, so ein bisschen aus den Rippen
geschwitzt. Das merkt man dann wohl auch.
Vielen Dank
Hallo Iris,
>ich glaube zu verstehen: einmal bist du in direkte berührung gekommen
>mit den entlegenen zielen/idealen (eigentlich schon "jungfräulich"
>gestorben)... 7,348 sekunden leben, der rest ist fad.
Das ist auch gut erklärt. Das heb ich auf, falls mich mal wer fragt,
was ich mit dem Gedicht sagen wollte :->
>klingt ein bisschen elegisch, müde, hoffnungslos. das gedicht: schön
>und auch nicht... ich weiß nicht so recht.
Ich glaube, es gefällt dir nicht. Macht aber nichts.
Vielen Dank
Hallo Gerd!
> >Die Doppeldeutigkeit des Titels läßt entweder darauf
> >schließen, dass etwas ganz egal ist, oder es geht um das,
> >was man gemeinhin mit einer Sternschnuppe in Verbindung
> >bringt. Mal sehen...
>
> Du hast doch bestimmt erst den Text gelesen, eh du zu dieser
> Doppeldeutung kamst :->
Nee, mir fiel gleich ein Gedicht von Anja, in dem es um eine
Schnuppe ging und auch darum, dass etwas schnuppe ist.
Ich glaube, es hat sogar den gleichen Titel.
> >...Es könnte aber auch irgendjemand sein, mit dem er gar nicht
> >viel zu tun haben möchte, weil es keine Gemeinsamkeiten
> >gibt.
>
> Du wirst das kaum glauben. Aber ich dachte dabei an eine Kollegin, die
> ich echt nicht ausstehn kann.
*g* Doch, das glaube ich Dir gern, und darauf könnte man bei
dem Gedicht sogar kommen, wenn eine Parallele zu eigenen
unliebsamen Erfahrungen hergestellt werden kann, aber es ist
ja nicht so wichtig, um wen es genau geht, denn es kommt gut
rüber, dass es um eine starke Antipathie geht. Btw: Wie deutet
man eigentlich in dem Zusammenhang den Begriff "ausstehen"
bzw. nicht ausstehen können? Ist das das Gegenteil von "für
jemanden einstehen", oder hat es eher was mit Ausstand zu
tun, im Sinne von "ich lasse ihn außen vor stehen"? Hmm...
> Zum Glück muss ich mir mit der kein
> Zimmer teilen, sonst wär das fast schon wahr mit dem Leben verbringen.
> Mit dem Kollegen, der mit mir im Zimmer sitzt, bin ich ja bald mehr
> zusammen als mit meiner Freundin :-<
*g* Da läßt es sich jetzt nicht deuten, für wen das ein Vor- oder
Nachteil ist. ;-)
> >Hoffentlich wurde er nicht von dem Kometen erschlagen und
> >hat die kurze Zeit genutzt, um sich ein Leben zu wünschen,
> >wie er es sich vorstellt. :-)
>
> Ach, Sophie, wer würde nicht den Rest seines Lebens hingeben, wenn er
> dafür wenigstens einmal erleuchtet wär? ;->
*g* Das ist 'ne ganz gemeine Frage. Wie soll ich sie denn beant-
worten, ohne erleuchtet zu sein? :-)
Schönes Wochenende
Sophie
Hallo Sophie,
>> Du wirst das kaum glauben. Aber ich dachte dabei an eine Kollegin, die
>> ich echt nicht ausstehn kann.
>
>Btw: Wie deutet
>man eigentlich in dem Zusammenhang den Begriff "ausstehen"
>bzw. nicht ausstehen können? Ist das das Gegenteil von "für
>jemanden einstehen", oder hat es eher was mit Ausstand zu
>tun, im Sinne von "ich lasse ihn außen vor stehen"? Hmm...
Fragst du das mich? Wenn ich mal meinen Ausstand gebe, dann bin ich
weg. Also müsste "Ich kann sie nicht ausstehen" heißen: Ich werde sie
nicht los! (Schlimme Vorstellung)
Aber warum fragst du das auch mich? Es soll dir jemand bei nächster
Gelegenheit ein ethymologisches (ich hoffe, das heißt wirklich so)
Wörterbuch schenken :->
der Gerd <G.Tu...@gmx.de> schrieb in im Newsbeitrag:
3cf3aa1b...@news.freenet.de...
> Was du sagst,
> ist Wind in meinen Ohren.
> Ich habe kein
> Gefühl dafür.
>
> Wir leben unvereint,
> ich trauere nicht.
>
> Gestern sang ein Stern mir zu,
> er sei verloren.
> Er war noch unentdeckt.
>
> Da beweinte ich
> den jungfräulichen Tod.
>
> Nächtens stürzte ein Komet
> auf meine Stirn. Ich lebte!
>
> 7,348
> Sekunden lang
Da habe ich mir ein so schönes Szenarium ausgemalt, mit
Sternengesang und so, da holen mich die 7,348 Sekunden
wieder auf den Boden zurück. Nein, flüstert mir die Muse,
da ist kein Platz für Interpretationen, du hast der Absicht
des Schreibers zu folgen. Nun denn: Als Nachtmensch mit
Schnuppensucht kann ich dem Zeitrahmen nicht zustimmen -
insofern weiß ich also letztendlich nicht, was Du mitteilen
wolltest.
Ohne die Zeitangabe: Ein sehr schönes Gedicht.
Gruß
Hugo
Hallo Hugo,
>Ohne die Zeitangabe: Ein sehr schönes Gedicht.
Die Zeitangabe könnte ich ja noch ändern :->
Aber so viel Sekunden braucht man doch, um überhaupt erst zu merken,
dass man lebt. Und dann ist es halt schon wieder rum.
Eigentlich ist es sowieso rum, weil der Komet mich erschlagen hat :->
Vielen Dank
Hi Gerd,
ich dachte, es geht um Sternschnuppen? Sternschnuppen erschlagen
nicht. Sie dringen ein und 'beseelen'. Sie fördern das Wünschen,
das Träumen und die Sehnsucht. Achte mal drauf ;-).
Gruß von
Hugo
Hallo Hugo,
>ich dachte, es geht um Sternschnuppen? Sternschnuppen erschlagen
Eigentlich schnuppe, aber erschlagen hat der Komet :->
>nicht. Sie dringen ein und 'beseelen'. Sie fördern das Wünschen,
>das Träumen und die Sehnsucht. Achte mal drauf ;-).
Nichts gegen Wünschen und so, aber Kriegen wär schon auch nicht ganz
schlecht.