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Geschichte kann auch Strafe sein

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Juergen Vetter

unread,
Jul 3, 2003, 4:34:53 PM7/3/03
to
Geschichte kann auch Strafe sein.

Komisch warum immer wir Deutschen mit unserer Geschichte
konfrontiert werden. Als wenn andere nicht auch einen
Beitrag dazu geleistet haben.

Ob das nun das Verhalten der Presse zu M. Friedman ist
und wie sich dann Freunde hinter ihm stellen und
scheinbar wieder die jüdische Keule rausholen wollen
oder aber ein italienischer Staatspräsident, der einen
Scherz machen wollte und sich völlig im Ton vergriffen
hat.

Auch die englische Presse, zumindest die Rainbow-Press,
kann es nicht lassen auf deutsche Geschichte anzuspielen,
ob das nun im Falle von Olli Kahn, der deutschen Fußball-
nationalmannschaft oder Michael Schumacher ist.

Auch keine Serie, die nicht mindestens in einer Folge
eine Anspielung auf das deutsche Reich haben muss.

Muss das eigentlich sein? Das ist jetzt mehr als 50
Jahre her. Die Generation der Zeitzeugen stirbt
langsam aus. Die BRD hat mehr als einmal bewiesen,
dass sie verantwortungsvoll größere Aufgaben, ob nun
humanitäre Zwecke, Beistand in Krisensituation oder
der Weg zu einem besseren Europa und eine besseren
Welt, übernimmt.

Wieso muss immer wieder diese Keule rausgeholt werden?

Zeigt man denn anderswo auf andere Länder?
Zeigt man auf Russland, England, USA oder Japan?

In der Diskussion um den Ausrutscher im EU-Parlament
habe ich heute bei NTV erfahren, dass die Befreiung
Europas und die bedingungslose Kapitulation von
Nazideutschland in Italien wie ein Fest, auch heute
noch, gefeiert wird.

Was für ein Bild haben die Italiener wirklich von
uns Deutschen? Muss ich jetzt annehmen, dass ich
in Italien als der böse Deutsche heute noch gelte,
dem man als Tourist gnadenlos ausnehmen sollte?

Nein, das kann ich nicht glauben.

Es ist schon schwer genug, dass bestimmte Wörter
in der deutschen Sprache noch immer nicht benutzt
werden können, weil sie einen schalen Beigeschmack
haben.

Es ist schlimm genug, dass hier in der NG immerwieder
irgendwelche Leute versuchen Hass gegen Ausländer
zu schüren.

Nur ein Fall in Deutschland sorgt weltweit für Aufsehen.
Doch, dass es in anderen Ländern teilweise ebenso
bedenklich ist oder gar schlimmer wird dabei irgendwie
vergessen.

Geschichte darf sich nicht wiederholen wird immer gesagt
und das ist im Falle des 3. Reiches mit all den Greultaten
sehr richtig. Doch man macht sich keine Freunde, wenn man
ohne Unterlass an diese Vergangenheit erinnert wird.

So sorgen einfach Sätze wie "Ich bin stolz ein
Deutscher zu sein oder ich bin stolz auf Deutschland"
für Diskussionen im Bundestag, wie imho 2000 geschehen.

Aber im Falle des letzten Ausrutschers ist ja nun alles
vorbei. Berlusconi hat sich bei Schröder entschuldigt.


Matthias Kern

unread,
Jul 3, 2003, 4:45:44 PM7/3/03
to
Juergen Vetter schrieb:

> Geschichte kann auch Strafe sein.
>
> Komisch warum immer wir Deutschen mit unserer Geschichte
> konfrontiert werden. Als wenn andere nicht auch einen
> Beitrag dazu geleistet haben.
>

entschuldige, aber das ist _nicht_ so!

auch andere Länder müssen sich mit ihrer Geschichte auseinandersetzen,
Beispiele sind die USA und ihre Sklavenhaltung, Japan und die Besetzung
von Korea, die Serben und Kroaten halten sich gegenseitig ihre Missetaten
des zweiten Weltkrieges und seiner Zeit vor, die Franzosen haben ihr
Algerien, da gibt es also genug Beispiele.

Juergen Vetter

unread,
Jul 4, 2003, 1:58:52 AM7/4/03
to

Wieso höre und lese ich davon nichts? Jetzt sage nicht, weil ich
die falschen Medien nutze. Das man auf die USA wegen der Sklaven-
haltung zeigt oder weil sie den Krieg mit zwei A-Bomben beendet
haben, habe ich eher noch nicht gehört.

Aber wer bin ich, dass ich mich über so etwas aufrege. Mir ist
es nur mittlerweile zuviel, was hier geschieht. Diese ewigen
Versuche des braunen Rands in Deutschland eine bestimmte Stimmung
gegen Ausländer zu schaffen hängt mir ebenso zum Hals raus wie
diese ständigen Verweise auf unsere Vergangenheit.

Hört sich vielleicht doof an, doch dass man beim letzten Formel1
Rennen die Nationalhymne live spielte, finde ich klasse, weil das
endlich ein Stück Normalität zurückholt. Bei einem jeden Superbowl-
Spiel in den USA ist das eine Selbstverständlichkeit, dass man
dort von aktuellen Stars die Hymne spielen lässt.

Matthias Kern

unread,
Jul 4, 2003, 2:24:33 AM7/4/03
to
Juergen Vetter schrieb:

> Matthias Kern wrote:
>> Juergen Vetter schrieb:
>>
>>> Geschichte kann auch Strafe sein.
>>>
>>> Komisch warum immer wir Deutschen mit unserer Geschichte
>>> konfrontiert werden. Als wenn andere nicht auch einen
>>> Beitrag dazu geleistet haben.
>>>
>> entschuldige, aber das ist _nicht_ so!
>>
>> auch andere Länder müssen sich mit ihrer Geschichte auseinandersetzen,
>> Beispiele sind die USA und ihre Sklavenhaltung, Japan und die
>> Besetzung von Korea, die Serben und Kroaten halten sich gegenseitig
>> ihre Missetaten des zweiten Weltkrieges und seiner Zeit vor, die
>> Franzosen haben ihr Algerien, da gibt es also genug Beispiele.
>
> Wieso höre und lese ich davon nichts?

Warum solltest du davon hören? Das bekommt man nur am Rande mit. Wenn du
z.B. frz. Presse lesen würdest, wäre dir klar, das diese wesentlich mehr
Afrika bezogen sind, dort kannst du vielmehr über Probleme aus Afrika
erfahren, das ist eben auch geschichtlich bedingt. Und warum sollst etwas
oder viel über die Probleme anderer Nationen mitbekommen, das sind ja die
Probleme, die diese Nation berühren (im Übrigen ist es nicht so das die
Franzosen in ihrer Geschichte keine schlechten Taten an den Juden
verübten, es ist diese Kollaborationsregierung von Frankreich während des
zweiten Weltkrieges immernoch ein heiß diskutiertes Eisen und man denke an
die Dreyfus-Affäre, dort spielt auch mit das Dreyfus Jude war.

> Jetzt sage nicht, weil ich
> die falschen Medien nutze. Das man auf die USA wegen der Sklaven-
> haltung zeigt oder weil sie den Krieg mit zwei A-Bomben beendet
> haben, habe ich eher noch nicht gehört.

Natürlich wird das nicht rauf und runter gebetet, aber findet denn sowas
bei uns statt? Jetzt mal ehrlich! Nimm den heutigen Tag und schau dir das
Fernsehprogramm und deine Zeitung genau an, wann und wieviel kommt über
die Judenvernichtung? An bestimmten Gedenktagen kommt sicher der eine oder
andere Bericht, aber das hat doch keinen tragenden Effekt, also sei bitte
Realist!


>
> Aber wer bin ich, dass ich mich über so etwas aufrege. Mir ist
> es nur mittlerweile zuviel, was hier geschieht. Diese ewigen
> Versuche des braunen Rands in Deutschland eine bestimmte Stimmung
> gegen Ausländer zu schaffen hängt mir ebenso zum Hals raus wie
> diese ständigen Verweise auf unsere Vergangenheit.
>
> Hört sich vielleicht doof an, doch dass man beim letzten Formel1
> Rennen die Nationalhymne live spielte, finde ich klasse, weil das
> endlich ein Stück Normalität zurückholt. Bei einem jeden Superbowl-
> Spiel in den USA ist das eine Selbstverständlichkeit, dass man
> dort von aktuellen Stars die Hymne spielen lässt.

Also, ich weiß nicht ich hab da ein gespaltenes Verhältnis, wenn ich da
z.B. an die Franzosen denke ihren 14.Juli, da wurde ein Gefängniss
gestürmt, die Bastille. Könnten wir Deutschen sowas feiern? Ich glaube
nichtmal die Amis könnten das.

Und weißt du für uns Deutschen, wenn ich das mal sagen darf hat der Wald
eine besondere Bedeutung und ich finde das auch gut, ein Symbol von
Dunkelheit (nicht unbedingt böse) von Stille, ja von Nachdenklichkeit.
Mir ist sowas alleweil lieber, als irgendwelche dumme lustigtrallernde
Fröhlichkeit. Und isbesondere, was hat Sport mit Nation zu tun? warum
steht Schuhmacher für Deutschland? Was verbindet mich mit Schuhmacher?
Nichts!

Harald Müssig

unread,
Jul 4, 2003, 11:33:06 AM7/4/03
to

"Juergen Vetter" <bo...@gmx.de> wrote in message
news:be2419$i1j$04$1...@news.t-online.com...

> Geschichte kann auch Strafe sein.

snip


> Aber im Falle des letzten Ausrutschers ist ja nun alles
> vorbei. Berlusconi hat sich bei Schröder entschuldigt.
>
>
>
>

Hallo..
Ich fuehle mich unschuldig an der Geschichte unseres Landes, selbst mein
Vater ist nur gegen seien Willen eingezogen worden und musste als 15-16j.
Soldat sein.
Das war schon ungeheuerlich.

Zu Italien und Spanien kann ich nur sagen, dass sie fleissig mitgemacht
haben und sogar die Vichy-Regierung Frankreichs , die Staaten haben paktiert
und gehandelt mit dem Nazideutschland.
Bis zu dem Zeitpunkt, als der Wahnsinn erkennbar wurde , selbst fuer Laien
erkennbar war.
Da sind wir schon bei Berlusconi- heute kann wirklich jeder Stuemper
Politiker werden- das ist schlimm!
Er hat dem Ansehen seines Landes schlimmen Schaden zugefuegt- meine ich .

--
Client Spirit,Adm. PhoenixNet NT4.0UK
www.babastar.de
--


Stefan Kuhl

unread,
Jul 4, 2003, 3:59:21 AM7/4/03
to
Juergen Vetter schrieb am 03.07.2003 22:34:
> So sorgen einfach Sätze wie "Ich bin stolz ein
> Deutscher zu sein oder ich bin stolz auf Deutschland"
> für Diskussionen im Bundestag, wie imho 2000 geschehen.

Die beiden Sätze haben imo unterschiedliche Aussagen.
Ich kann stolz auf etwas sein, was ich geleistet habe. Dass ich
Deutscher bin ist mehr oder weniger Zufall, warum sollte ich stolz drauf
sein? Trifft aber auf alle anderen Länder ebenso zu.

Stolz auf Deutschland? Müsste imo konkretisiert werden. In D. gibt's wie
überall positive und negative Dinge.

Ich finde so Sätze wie die o.g. eher was für's Phrasenschweinchen...

Grüße,

Stefan, Weltenbürger ;-)
--
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.
+++ http://www.stefankuhl.de +++

Juergen Vetter

unread,
Jul 4, 2003, 4:20:27 AM7/4/03
to
Matthias Kern wrote:

> Und weißt du für uns Deutschen, wenn ich das mal sagen darf hat der
> Wald eine besondere Bedeutung und ich finde das auch gut, ein Symbol
> von Dunkelheit (nicht unbedingt böse) von Stille, ja von
> Nachdenklichkeit. Mir ist sowas alleweil lieber, als irgendwelche
> dumme lustigtrallernde Fröhlichkeit. Und isbesondere, was hat Sport
> mit Nation zu tun? warum steht Schuhmacher für Deutschland? Was
> verbindet mich mit Schuhmacher? Nichts!

eine Nation von Grüblern, die scheinbar kein Spass hat

Claus Maier

unread,
Jul 3, 2003, 8:53:53 PM7/3/03
to

Das schon.
Doch ich bezweifle, daß in anderen Ländern Beschämendes in der eigenen
Geschichte mit derselben Penetranz recycelt wird, wie dies bei uns der
Fall ist.
Mit "Auschwitz", "Hitler" u.ä. lassen sich mit wenig Aufwand
medienwirksame Akzente setzen.
Das 3. Reich scheint bei Schreiberlingen, Mahnern, Politikern u.ä.
Gestalten
geradezu eine Obsession zu sein.
Im übrigen ist IMHO viel Heuchelei dabei -
mit der Faszination des Bösen ist eben auch Geld zu machen.
In journalistischen Sauregurkenzeiten ist's immer für ne
billige Serie gut a'la "Die Geheimnisse des Obersalzberges",
"Göring doch nicht schwul?" und so weiter,
unisono von BILD bis SPIEGEL.

Gruß
Claus

Matthias Kern

unread,
Jul 4, 2003, 5:59:24 AM7/4/03
to
Juergen Vetter schrieb:


> eine Nation von Grüblern, die scheinbar kein Spass hat

Tja, Juergen, dann frag ich mich warum du hier mit liest und nicht
irgendeine jokes-Gruppe. Ich bin gerne Grübler, das schließt aber Freude
nicht zwingend aus.

Matthias Kern

unread,
Jul 4, 2003, 6:00:24 AM7/4/03
to
Claus Maier schrieb:

[...]


>> auch andere Länder müssen sich mit ihrer Geschichte
>> auseinandersetzen,
>> Beispiele sind die USA und ihre Sklavenhaltung, Japan und die
>> Besetzung von Korea, die Serben und Kroaten halten sich gegenseitig
>> ihre Missetaten des zweiten Weltkrieges und seiner Zeit vor, die
>> Franzosen haben ihr Algerien, da gibt es also genug Beispiele.
>
> Das schon.
> Doch ich bezweifle, daß in anderen Ländern Beschämendes in der eigenen
> Geschichte mit derselben Penetranz recycelt wird, wie dies bei uns der
> Fall ist.

Wo siehst du irgendwelche Penetranz? Ich seh keine!

Matthias Kern

unread,
Jul 4, 2003, 6:03:05 AM7/4/03
to
Harald Müssig schrieb:


>>
>
> Hallo..
> Ich fuehle mich unschuldig an der Geschichte unseres Landes, selbst mein
> Vater ist nur gegen seien Willen eingezogen worden und musste als 15-16j.
> Soldat sein.
> Das war schon ungeheuerlich.

Gratuliere! Tolle Einstellung, wenn jetzt ein Einbrecher sagen würde: mich
hat auch keiner gefragt, ob ich auf die Welt komme, dann würdest du ihn
von jeder Tat freisprechen! Toll, das ist wieder typisch Harald!


>
> Zu Italien und Spanien kann ich nur sagen, dass sie fleissig mitgemacht
> haben und sogar die Vichy-Regierung Frankreichs , die Staaten haben paktiert
> und gehandelt mit dem Nazideutschland.


Und du weißt ganzgenau, wie Frankreich mit dem Vichysystem umgegangen ist,
die wurden alle heftigst verknackt!

Juergen Vetter

unread,
Jul 4, 2003, 9:36:55 AM7/4/03
to
Matthias Kern wrote:
> Juergen Vetter schrieb:
>
>
>> eine Nation von Grüblern, die scheinbar kein Spass hat
:-)))

> Tja, Juergen, dann frag ich mich warum du hier mit liest und nicht
> irgendeine jokes-Gruppe. Ich bin gerne Grübler, das schließt aber
> Freude nicht zwingend aus.

da war doch was, was ich vergessen hatte (und nachgeholt, siehe oben)

Juergen Vetter

unread,
Jul 4, 2003, 9:41:34 AM7/4/03
to

gut, nehmen wir das Beispiel Friedman

Der wurde von der Presse ziemlich zerlegt. Doch die Rainbowpress
macht das wirklich mit jedem.

Doch wieso muss jetzt von Freunden gleich die Keule rausgeholt
werden, dass Friedman als Jude verfolgt würde und das etwas mit
Antisemitismus zu tun hätte?

Genau solche Äußerungen habe ich aber wieder hören dürfen.
Man kann zu der Presseschlacht stehen, wie man will, doch ich
habe von der Presse nicht einmal ein Anzeichen gesehen, dass dies
geschieht, weil er Jude ist.

Es geschieht, weil er selber gerne sich als Lichtgestalt präsentierte,
ja nach eigenen Ausführungen der Meinung war, die einzige Droge für
ihn sei das Leben. Es geschieht, weil seine Sendung Friedman so
provozierend war, er dort auf politischer, nicht privater Ebene,
Gäste ebenfalls versucht hat zu zerlegen. Aber es geschieht auch,
weil er Prominenter ist. Mit Khan, Torwart von München, hat man
das schließlich auch gemacht.

Doch wieso stellen sich Freunde jetzt wieder hin und holen die
Antisemitimus-Keule raus?

Genau das halte ich für penetrant die deutsche Nachkriegsgeneration
an die Greultaten ihrer Vorväter zu erinnern.

Mag sein, dass Du diesen Eindruck nicht hast. Ich habe aber diesen
Eindruck.


Juergen Vetter

unread,
Jul 4, 2003, 9:46:25 AM7/4/03
to
Matthias Kern wrote:
> Harald Müssig schrieb:
>
>
>>>
>>
>> Hallo..
>> Ich fuehle mich unschuldig an der Geschichte unseres Landes, selbst
>> mein Vater ist nur gegen seien Willen eingezogen worden und musste
>> als 15-16j. Soldat sein.
>> Das war schon ungeheuerlich.
>
> Gratuliere! Tolle Einstellung, wenn jetzt ein Einbrecher sagen würde:
> mich hat auch keiner gefragt, ob ich auf die Welt komme, dann würdest
> du ihn von jeder Tat freisprechen! Toll, das ist wieder typisch
> Harald!

Moment!
Er hat nicht ganz unrecht!
Betrachte die Sache einmal sachlich!

a) Kurz vor dem Kriegsende wurden in der Tat Kinder als Kanonenfutter
eingezogen und mein Vater hätte es auch fast erwischt.
Soll man solche Menschen etwa für die Greultaten unter Hitler-
Deutschland verantwortlich machen?
b) Wie ich wird Harald wohl nach Kriegsausbruch geboren worden sein
und ist ebenso nicht für die Greultaten von Nazideutschland ver-
antwortlich zu machen.

Dein Argument ist armselig in diesem Zusammenhang. Der Einbrecher hat
sich mit "freiem Willen" dazu entschieden Einbrecher zu sein und
Einbruch ist nun einmal ein Straftatbestand. Das weiß man auch. Er
hat also absichtlich eine Straftat begangen. Das ist nicht vergleichbar
mit der nach dem Krieg geborenen Generation noch mit Menschen die
unfreiwillig in Kriegszeiten eingezogen wurden. Nein, es ist nicht einmal
vergleichbar mit dem normalen Feldsoldaten, der irgendwo an der Front
einen Befehl ausführte auf andere Soldaten zu schiessen.

Verurteilen müssen wir die Nazigrößen, die Greultaten oder im Namen
anderer Greultaten begangen haben.

Deine Verurteilung ist also an der völlig falschen Adresse angekommen.

Juergen Vetter

unread,
Jul 4, 2003, 9:56:58 AM7/4/03
to
Claus Maier wrote:

> Das schon.
> Doch ich bezweifle, daß in anderen Ländern Beschämendes in der eigenen
> Geschichte mit derselben Penetranz recycelt wird, wie dies bei uns der
> Fall ist.

komischerweise habe ich genau die gleiche Meinung.

> Mit "Auschwitz", "Hitler" u.ä. lassen sich mit wenig Aufwand
> medienwirksame Akzente setzen.

Insbesondere dann wenn ein zugegeben nicht akzeptabeler Akt gegen
Ausländer oder Juden begangen wird. Wenn ein LePen in Frankreich
fast die Wahlen gewinnt, dann sorgt das für etwas Aufsehen. Wenn
in Holland ein Ausländer verprügelt wird, nicht einmal eine Erwähnung
im deutschen Fernsehen. Wenn jedoch in Deutschland Vergleichbares
geschieht sind mindestens die nächsten 2 Tage wieder Diskussionen
im deutschen Fernsehen angesetzt, ob der braune Sumpf zurückkehrt und
was man und insbesondere der Verfassungsschutz dagegen machen kann.
Das wiederum zieht die Aufmerksamkeit des Auslands an und schon ist
wieder die Angst davor, dass eine BRD die dominante Rolle in Europa
übernehmen könne und diese BRD wieder braunes Gedankengut hätte.

Bitte nicht missverstehen, ich will nichts verharmlosen. Doch bitte,
bitte, nicht jeden Tag aufs Butterbrot schmieren. Genau das ist mir
bei der Friedman-Presseschlacht aber wieder aufgefallen.

Ob diese Vorverurteilung in der Presse geschmacklos ist mag jeder
selber für sich entscheiden. Für die Rainbow-Press ist das aber normal,
weil es die Auflagen steigert und denen ist es egal ob sie Eichel
eine Nase machen wie bei Pinoccio oder Dracula-Zähne oder aber Khan
zum Deppen der Nation bzw. zum Machoschwein der Nation machen oder
aber Friedman vom hohen Thron des Moralanklägers der Nation runterstürzen,
weil er eine private Verfehlung, vermutlich muss man ja sagen, sich
geleistet hat.

Doch was hat das z.B. mit Antisemitimus zu tun? Es ist zwar richtig,
dass Deutschland erst dann davon befreit ist, wenn wir akzeptieren,
dass auch Juden Verbrecher sein können. Niemand hat jedoch in der
Presseschlacht eine Anspielung in dieser Richtung gemacht.

Diese Anspielung kommt nur von "Freunden" Friedmans.

Und das, muss ich einfach sagen, kotzt mich an. Wie oft sollen wir uns
denn noch entschuldigen? Irgendwann ist schluss! Soll sich etwa mein
Kind dafür entschuldigen, dass vor 2 Generationen solche Greultaten
in Deutschland begangen wurden?

Beschwere ich mich, dass die Engländer sinnlos Deutschland ausgebombt
haben und absichtlich und billigend den Tod von Zivilisten in Kauf
genommen haben und damit auch nicht Schluss gemacht haben, als der
Krieg praktsich schon gewonnen war?

> Das 3. Reich scheint bei Schreiberlingen, Mahnern, Politikern u.ä.
> Gestalten
> geradezu eine Obsession zu sein.

Den Eindruck kann man gewinnen. Selbst in SitComs, wie die wohl neudeutsch
heißen, die eigentlich nichts damit zu tun haben, muss mindestens eine
Folge das Thema behandeln. Es gehört zum guten amerikanischen Stil, könnte
man meinen. Selbst in Science Fiction kommt das vor. Interessanterweise
ist diese Folge, ich spreche von Star Trek, niemals im deutschen, öffentlich
rechtlichen Fernsehen ausgestrahlt worden. Einige Dialoge sind in der Tat
auch höchst zweifelhaft geworden.

Mit anderen Worten, diese Schreiberlinge, wie Du schon ganz richtig
abwertend sagst, beschäftigen sich nicht einmal richtig mit der Geschichte.

> Im übrigen ist IMHO viel Heuchelei dabei -
> mit der Faszination des Bösen ist eben auch Geld zu machen.

ja - keiner will das Gegenteil wirklich sehen.

> In journalistischen Sauregurkenzeiten ist's immer für ne
> billige Serie gut a'la "Die Geheimnisse des Obersalzberges",
> "Göring doch nicht schwul?" und so weiter,
> unisono von BILD bis SPIEGEL.

eben

Matthias Kern

unread,
Jul 4, 2003, 10:20:16 AM7/4/03
to
Juergen Vetter schrieb:
[...]

>
> Moment!
> Er hat nicht ganz unrecht!
> Betrachte die Sache einmal sachlich!
>
> a) Kurz vor dem Kriegsende wurden in der Tat Kinder als Kanonenfutter
> eingezogen und mein Vater hätte es auch fast erwischt.
> Soll man solche Menschen etwa für die Greultaten unter Hitler-
> Deutschland verantwortlich machen?
> b) Wie ich wird Harald wohl nach Kriegsausbruch geboren worden sein
> und ist ebenso nicht für die Greultaten von Nazideutschland ver-
> antwortlich zu machen.
>
> Dein Argument ist armselig in diesem Zusammenhang. Der Einbrecher hat
> sich mit "freiem Willen" dazu entschieden Einbrecher zu sein und
> Einbruch ist nun einmal ein Straftatbestand. Das weiß man auch. Er
> hat also absichtlich eine Straftat begangen. Das ist nicht vergleichbar
> mit der nach dem Krieg geborenen Generation noch mit Menschen die
> unfreiwillig in Kriegszeiten eingezogen wurden. Nein, es ist nicht einmal
> vergleichbar mit dem normalen Feldsoldaten, der irgendwo an der Front
> einen Befehl ausführte auf andere Soldaten zu schiessen.
>
> Verurteilen müssen wir die Nazigrößen, die Greultaten oder im Namen
> anderer Greultaten begangen haben.
>
> Deine Verurteilung ist also an der völlig falschen Adresse angekommen.

Zum einem habe ich hier _keinen_ verurteilt! Ich habe eher immer das
Gefühl, das alle von dieser geschichtlichen Last reden und sie sie so als
Bürde empfinden, aber _keiner_ hat ihnen was vorgehalten. Hat denn
irgendjemand was Harald oder dir vorgehalten? Nein! Aber ihr seid gegen
diese geschichtliche Last. Klingt irgendwie, wie jammern über den Tag,
aber noch keinen Fuß aus dem Bett gestellt.

Nein tut mir leid, ich bin es nicht leid irgendwelcher Vorhaltung von
wegen geschichtlicher Verantwortung (die bin ich mir bewußt), ich bin es
leid dieses ewige Gejammere sie hätten genug von dieser Schuld! Das steht
mir über beide Ohren zum Hals hinaus.

Lukas Henschke

unread,
Jul 4, 2003, 10:23:54 AM7/4/03
to

"Stefan Kuhl" <news...@stefankuhl.de> schrieb im Newsbeitrag
news:be3c6p$gsq$04$1...@news.t-online.com...

> Stolz auf Deutschland? Müsste imo konkretisiert werden. In D. gibt's wie
> überall positive und negative Dinge.
>
> Ich finde so Sätze wie die o.g. eher was für's Phrasenschweinchen...

Siehst Du, allein schon wie dieser Satzt von Dir auseinandergenommen wird
zeigt die Unsicherheit, die erzeugt wird. Viele andere Nationen denken gar
nicht groß über diesen Satz nach. Ein Kumpel von mir ist Ire und für den ist
das selbstverständlich zu sagen, dass er stolz auf Irland ist und der kann
es gar nicht verstehen, dass man das hier so hinter vorgehaltener Hand sagen
muss. "positive und negative Dinge", was für´n Mist, Eltern sagen doch auch,
dass sie stolz sind auf ihre Kinder und glaubst Du wirklich das diese Kinder
nur die reinsten Engel sind ?

Klar, ich verstehe, wenn einer nicht stolz auf sein Land ist, aber ich
verstehe nicht, warum man sich schon fast schämen muss, WENN man´s ist.
Nochmal zu Irland. Da ist es z.B. normal, dass am Ende in der Disco oder
Kneipe die Nationalhymne gespielt wird, no problem. Ich möchte mal sehen was
passiert, wenn hier eine Disco/Kneipe das jeden Abend machen würde. Ich kann
mir die Schlagzeilen schon vorstellen.


Matthias Kern

unread,
Jul 4, 2003, 10:29:01 AM7/4/03
to
Lukas Henschke schrieb:


>
> Klar, ich verstehe, wenn einer nicht stolz auf sein Land ist, aber ich

> verstehe nicht, warum man sich schon fast schämen muss, WENN manŽs ist.


> Nochmal zu Irland. Da ist es z.B. normal, dass am Ende in der Disco oder
> Kneipe die Nationalhymne gespielt wird, no problem. Ich möchte mal sehen was
> passiert, wenn hier eine Disco/Kneipe das jeden Abend machen würde. Ich kann
> mir die Schlagzeilen schon vorstellen.

Toll, was hat Disko mit Nation zu tun? [An's Hirn lang!]

Thomas Schäfer

unread,
Jul 4, 2003, 10:45:13 AM7/4/03
to
"Matthias Kern" schrieb

> > ... Da ist es z.B. normal, dass am Ende in der Disco oder


> > Kneipe die Nationalhymne gespielt wird, no problem. Ich möchte mal sehen
was
> > passiert, wenn hier eine Disco/Kneipe das jeden Abend machen würde. Ich
kann
> > mir die Schlagzeilen schon vorstellen.
>
> Toll, was hat Disko mit Nation zu tun? [An's Hirn lang!]

Siehste Lukas, es geht schon los ;-)

MfG

Thomas


Matthias Kern

unread,
Jul 4, 2003, 11:01:20 AM7/4/03
to
Thomas Schäfer schrieb:

Ja, ist doch so! Soll er doch wenn er meint beim Zähneputzen, die
Nationalhymne gurgeln, oder unter der Dusche "Deutschland uber alles"
singen, und auf dem Lokus den Pfurz im Takt zu "Recht und Einigkeit" raus
drücken, wenn er meint dadurch würde sein Tag besser. Blos ich brauche
keinen Appell zur Nation!

Lukas Henschke

unread,
Jul 4, 2003, 11:03:49 AM7/4/03
to

"Matthias Kern" <matthias.ke...@qmunich.de> schrieb blafasel

Mein Gott, wie armselig. Ich dachte ich treffe hier auf kompetente
Diskussionspartner


Matthias Kern

unread,
Jul 4, 2003, 11:12:43 AM7/4/03
to
Lukas Henschke schrieb:

>
> "Matthias Kern" <matthias.ke...@qmunich.de> schrieb blafasel
>
> Mein Gott, wie armselig. Ich dachte ich treffe hier auf kompetente
> Diskussionspartner

Tut mir leid, aber so ist es! Die Leute die sich heute mehr Nationalhymne
wünschen, die machen morgen die KZ zu, weil eh schon genug gedenkt, und
übermorgen machen sie die KZ's wieder auf für Zigeuner, Juden und sonstige
Leute, die sie denken sei nur Gesocks. Das sind dann natürlich auch die
nach ihrer Meinung nicht kompetenten Diskussionspartner!

Thomas Schäfer

unread,
Jul 4, 2003, 11:28:34 AM7/4/03
to
"Matthias Kern" schrieb

> Die Leute die sich heute mehr Nationalhymne wünschen,
> die machen morgen die KZ zu, weil eh schon genug gedenkt, und
> übermorgen machen sie die KZ's wieder auf für Zigeuner,
> Juden und sonstige Leute, die sie denken sei nur Gesocks.

Also nein Matthias, da übertreibst Du ganz gewaltig!

Ich kenne viele Ausländer die sehr erstaunt sind, wie wenige Deutsche
die eigene Nationalhymne kennen, daß sie in den deutschen Schulen
nicht gepaukt und eingeübt wird.
Mein Frau würde es gerne sehen, wenn unsere Kinder auch die deutsche
Nationalhymne lernen, denn sie haben auch einen deutschen Paß.
Sei Dir sicher: jeder indische Erstkläßler kennt "vande mataram".

Bist Du Dir immer noch ganz sicher, daß meine indische
Verwandtschaft übermorgen deutsche KZs wieder aufmachen will?
Mach Dich nicht lächerlich!

Man kann es mit dem Stolz auf das eigene Vaterland auch
übertreiben, aber hier in D schlägt das Pendel entgegengesetzt aus.

MfG

Thomas


Matthias Kern

unread,
Jul 4, 2003, 11:48:55 AM7/4/03
to
Thomas Schäfer schrieb:

> "Matthias Kern" schrieb
>
>> Die Leute die sich heute mehr Nationalhymne wünschen,
>> die machen morgen die KZ zu, weil eh schon genug gedenkt, und
>> übermorgen machen sie die KZ's wieder auf für Zigeuner,
>> Juden und sonstige Leute, die sie denken sei nur Gesocks.
>
> Also nein Matthias, da übertreibst Du ganz gewaltig!

Ach komm doch, hier wird doch aus allem ein Strick gemacht und geredet von
wegen, wir Deutschen könnten nicht stolz sein, da wird geredet wir hätten
schon lange genug und zu viel gesühnt. Und, das alles wo keiner verlangt
hat er solle nicht stolz sein, er solle seine Schuld offendarlegen. Ich
hab es echt satt, da wird eine diskussion von der Latte gebrochen, die gar
keinen sinn hat, als den nationalen Kräften wieder mehr Gefolgschaft zu
bringen.
Kein Mensch demoliert Deutschland, und keiner verlangt wir sollen es tun!


>
> Ich kenne viele Ausländer die sehr erstaunt sind, wie wenige Deutsche
> die eigene Nationalhymne kennen, daß sie in den deutschen Schulen
> nicht gepaukt und eingeübt wird.

Ich weiß nicht in welche Schule du geangen bist, ich habe die Deutsche
Nationalhymne und auch die Bayrische _mehrfach_ gelernt, sie war nicht
Stoff eines Jahrganges, sondern kam sogar öfters vor. (Soll ich dir noch
eines sagen, ein Erörterungsthema des Abiturs war "Heimat", toll!)

> Mein Frau würde es gerne sehen, wenn unsere Kinder auch die deutsche
> Nationalhymne lernen, denn sie haben auch einen deutschen Paß.

also wie gesagt, ich wüßte nicht, das die Nationalhymne nicht Stoff des
Lehrplanes ist, aber das ist ja Ländersache.

> Sei Dir sicher: jeder indische Erstkläßler kennt "vande mataram".
>
> Bist Du Dir immer noch ganz sicher, daß meine indische
> Verwandtschaft übermorgen deutsche KZs wieder aufmachen will?
> Mach Dich nicht lächerlich!
>
> Man kann es mit dem Stolz auf das eigene Vaterland auch
> übertreiben, aber hier in D schlägt das Pendel entgegengesetzt aus.
>

Nein ich bin nicht der Meinung das dies hier ins Gegenteil umschlägt, wenn
schuhmacher ein Rennen fährt, hat das nichts mit Nation zu tun, das tut er
für sich allein. Und Nationalhymne nach der Disko, solch ein Blödsinn.

Mein Stolz (wenn man sowas überhaupt sagen kann) drückt sich vielmehr
darin aus das ich diese Sprache liebe, das ich froh bin einer Nation
anzugehören, die Goethe, Schiller, Lessing, Hesse, Nietzsche und die
anderen unzähligen Denker und Wissenschaftler hervorgebracht hat, und
selbst Hitler hat da seinen Platz als schwarzes Schaf! Und dazu brauch ich
keine Nationalhymne am Ende oder Anfang von Konzerten oder Diskos, oder
was auch immer!

Lukas Henschke

unread,
Jul 4, 2003, 12:08:50 PM7/4/03
to

"Matthias Kern" <matthias.ke...@qmunich.de> schrieb im Newsbeitrag

> Nein ich bin nicht der Meinung das dies hier ins Gegenteil umschlägt, wenn

> schuhmacher ein Rennen fährt, hat das nichts mit Nation zu tun, (..)

Dann sag Du mir mal, warum die meißten Schumacherfans Deutsche sind ? (Ich
weiß, eine lächerlich-triviale Frage, aber für M.Kern scheint sie nicht
trivial zu sein).


> (..) selbst Hitler hat da seinen Platz als schwarzes Schaf! Und dazu


brauch ich
> keine Nationalhymne am Ende oder Anfang von Konzerten oder Diskos, oder
> was auch immer!

Ich habe auch nie die Nationalhymne in diesem Sinne gefordert oder gesagt,
dass man sie brauchen würde. Wenn Du richtig gelesen hättest, dann wüßtest
Du das. Ich habe nur gesagt, das es in anderen Ländern was Normales ist und
in Deutschland nicht ... Du bist das beste Beispiel dafür.


Matthias Kern

unread,
Jul 4, 2003, 12:17:39 PM7/4/03
to
Lukas Henschke schrieb:

>
> "Matthias Kern" <matthias.ke...@qmunich.de> schrieb im Newsbeitrag
>
>> Nein ich bin nicht der Meinung das dies hier ins Gegenteil umschlägt, wenn
>> schuhmacher ein Rennen fährt, hat das nichts mit Nation zu tun, (..)
>
> Dann sag Du mir mal, warum die meißten Schumacherfans Deutsche sind ? (Ich
> weiß, eine lächerlich-triviale Frage, aber für M.Kern scheint sie nicht
> trivial zu sein).

Komisch nur das die Italiener ihn auch feiern! Achso das auto kommt aus
Italien, aber vielleicht kommt das Lenkradleder, wenn's so eins gibt, aus
Argentinien, dann können die Argentinier ja auch feiern!


>
>
>> (..) selbst Hitler hat da seinen Platz als schwarzes Schaf! Und dazu
> brauch ich
>> keine Nationalhymne am Ende oder Anfang von Konzerten oder Diskos, oder
>> was auch immer!
>
> Ich habe auch nie die Nationalhymne in diesem Sinne gefordert oder gesagt,
> dass man sie brauchen würde. Wenn Du richtig gelesen hättest, dann wüßtest
> Du das. Ich habe nur gesagt, das es in anderen Ländern was Normales ist und
> in Deutschland nicht ... Du bist das beste Beispiel dafür.

Das bedeutet also, das man nicht ein mehr fordern braucht, weil's so genug
ist!

Lukas Henschke

unread,
Jul 4, 2003, 12:31:50 PM7/4/03
to
> Komisch nur das die Italiener ihn auch feiern! Achso das auto kommt aus
> Italien, aber vielleicht kommt das Lenkradleder, wenn's so eins gibt, aus
> Argentinien, dann können die Argentinier ja auch feiern!

Das war keine Antwort auf meine Frage.


> Das bedeutet also, das man nicht ein mehr fordern braucht, weil's so genug
> ist!

Und den Satzt habe ich nicht verstanden. "ein mehr fordern", was ist das ?


Thomas Schäfer

unread,
Jul 4, 2003, 12:40:55 PM7/4/03
to
"Matthias Kern" schrieb

> >> Die Leute die sich heute mehr Nationalhymne wünschen,
> >> die machen morgen die KZ zu, weil eh schon genug gedenkt, und
> >> übermorgen machen sie die KZ's wieder auf für Zigeuner,
> >> Juden und sonstige Leute, die sie denken sei nur Gesocks.
> >
> > Also nein Matthias, da übertreibst Du ganz gewaltig!
>

> Ach komm doch, hier wird doch aus allem ein Strick gemacht ...
> ...


> Kein Mensch demoliert Deutschland, und keiner verlangt wir sollen es tun!

Äh, ja. Und was hat das mit Nationalhymne und KZ zu tun?

> Mein Stolz (wenn man sowas überhaupt sagen kann) drückt sich vielmehr

> darin aus das ich diese Sprache liebe ....


> Und dazu brauch ich keine Nationalhymne am Ende
> oder Anfang von Konzerten oder Diskos, oder
> was auch immer!

Du brauchst die Hymne nicht, ok. Du kannst vielleicht auch nicht
verstehen, warum jemand die Hymne hören möchte, auch ok.
Aber deswegen so ausfallend zu werden?

Ich war schon auf manchen ausländischen Partys, Veranstaltungen etc.
Selbst auf ganz privaten Parties kann es gut passieren, daß die
Nationalhymne gesungen wird. Da stehen spontan 200 Leute auf und
singen mit. Du wirst keinen finden, der da rummault und sagt: wer die
Nationalhymne wünscht, wird übermorgen einen Genozid anfangen.
Diese "Krankheit" ist typisch deutsch. Auch Nietzsche hat sich
darüber amüsiert.

MfG

Thomas


Matthias Kern

unread,
Jul 4, 2003, 12:54:37 PM7/4/03
to
Lukas Henschke schrieb:

>> Komisch nur das die Italiener ihn auch feiern! Achso das auto kommt aus
>> Italien, aber vielleicht kommt das Lenkradleder, wenn's so eins gibt, aus
>> Argentinien, dann können die Argentinier ja auch feiern!
>
> Das war keine Antwort auf meine Frage.

Ich dachte meine Gegenerklärung würde das darstellen, für mich gibt es
keinen Grund auf M. Schuhmacher stolz zu sein, soll'n sie doch Fans sein,
aber das hat nichts mit Nation zu tun.


>
>
>> Das bedeutet also, das man nicht ein mehr fordern braucht, weil's so genug
>> ist!
>
> Und den Satzt habe ich nicht verstanden. "ein mehr fordern", was ist das
?

mehr sollte Mehr sein, also ein Mehr an Nationalbewußtsein.

Matthias Kern

unread,
Jul 4, 2003, 12:57:20 PM7/4/03
to
Thomas Schäfer schrieb:

> "Matthias Kern" schrieb
>
>> >> Die Leute die sich heute mehr Nationalhymne wünschen,
>> >> die machen morgen die KZ zu, weil eh schon genug gedenkt, und
>> >> übermorgen machen sie die KZ's wieder auf für Zigeuner,
>> >> Juden und sonstige Leute, die sie denken sei nur Gesocks.
>> >
>> > Also nein Matthias, da übertreibst Du ganz gewaltig!
>>
>> Ach komm doch, hier wird doch aus allem ein Strick gemacht ...
>> ...
>> Kein Mensch demoliert Deutschland, und keiner verlangt wir sollen es tun!
>
> Äh, ja. Und was hat das mit Nationalhymne und KZ zu tun?

Tja, wenn du das nicht verstehst, warum brauchst du dann eine
Nationalhymne?


>
>> Mein Stolz (wenn man sowas überhaupt sagen kann) drückt sich vielmehr
>> darin aus das ich diese Sprache liebe ....
>> Und dazu brauch ich keine Nationalhymne am Ende
>> oder Anfang von Konzerten oder Diskos, oder
>> was auch immer!
>
> Du brauchst die Hymne nicht, ok. Du kannst vielleicht auch nicht
> verstehen, warum jemand die Hymne hören möchte, auch ok.
> Aber deswegen so ausfallend zu werden?

Wo bin ich ausfallend geworden?


>
> Ich war schon auf manchen ausländischen Partys, Veranstaltungen etc.
> Selbst auf ganz privaten Parties kann es gut passieren, daß die
> Nationalhymne gesungen wird. Da stehen spontan 200 Leute auf und
> singen mit. Du wirst keinen finden, der da rummault und sagt: wer die
> Nationalhymne wünscht, wird übermorgen einen Genozid anfangen.
> Diese "Krankheit" ist typisch deutsch. Auch Nietzsche hat sich
> darüber amüsiert.

Ja, und schau dir die USA an, wo hin die ihr Nationalstolz gebracht hat!

Thomas Schäfer

unread,
Jul 4, 2003, 1:17:54 PM7/4/03
to
"Matthias Kern" schrieb

> > Äh, ja. Und was hat das mit Nationalhymne und KZ zu tun?
>
> Tja, wenn du das nicht verstehst, warum brauchst du dann eine
> Nationalhymne?

Wer sagt, daß ich sie brauche?
Aber vielleicht kannst Du es mir trotzdem erklären.
Oder willst Du nur vom Thema ablenken?

> Wo bin ich ausfallend geworden?

"Die Leute die sich heute mehr Nationalhymne wünschen,


die machen morgen die KZ zu, weil eh schon genug gedenkt, und
übermorgen machen sie die KZ's wieder auf für Zigeuner,
Juden und sonstige Leute, die sie denken sei nur Gesocks."

> Ja, und schau dir die USA an, wo hin die ihr Nationalstolz gebracht hat!

Du meinst an die unangefochtene Spitze der Weltgemeinschaft!?

Aber warum lenkst Du vom Thema ab?
Meine Frau hat mehr deutsche (!) Nationalhymne gewünscht.
Und nun sag mir doch, warum sie übermorgen KZ aufmachen sollte.
Wir sprechen uns Montag wieder, dann sehen wir weiter.

Schönes Wochenende

Thomas


Matthias Kern

unread,
Jul 4, 2003, 1:30:38 PM7/4/03
to
Thomas Schäfer schrieb:

> "Matthias Kern" schrieb
>
>> > Äh, ja. Und was hat das mit Nationalhymne und KZ zu tun?
>>
>> Tja, wenn du das nicht verstehst, warum brauchst du dann eine
>> Nationalhymne?
>
> Wer sagt, daß ich sie brauche?
> Aber vielleicht kannst Du es mir trotzdem erklären.
> Oder willst Du nur vom Thema ablenken?

Du verstehst nicht, das sich mit seiner Nation auseinandersetzen eben auch
Auseinandersetzen mit der Geschichte heißt, und man sich nicht nur die
Rosinen rauspicken kann (Goethe, oder andere denkende und dichtende
Personen), sondern man muß den ganzen Kuchen nehmen, also auch das
Angebrannte, nicht genießbare. Deutschland ist in seiner Geschichte eben
nicht nur du Goethe, Kant, Marx, Bach und andere geadelt, sondern eben
auch durch anderes gebranntmarkt! Und es gibt kein deutschland nur mit
Goethe (und den anderen) und ohne Hitler, 2.Weltkrieg und die
Judenvernichtung.

>
>> Wo bin ich ausfallend geworden?
>
> "Die Leute die sich heute mehr Nationalhymne wünschen,
> die machen morgen die KZ zu, weil eh schon genug gedenkt, und
> übermorgen machen sie die KZ's wieder auf für Zigeuner,
> Juden und sonstige Leute, die sie denken sei nur Gesocks."

Tja, wenn du das als ausfallend bezeichnest, ich nicht!

>
>> Ja, und schau dir die USA an, wo hin die ihr Nationalstolz gebracht hat!
>
> Du meinst an die unangefochtene Spitze der Weltgemeinschaft!?

Ja, als selbsternannte Weltpolizei. Darauf kann ich verzichten, und werde
alles unterstützen was uns dazuführt.


>
> Aber warum lenkst Du vom Thema ab?
> Meine Frau hat mehr deutsche (!) Nationalhymne gewünscht.
> Und nun sag mir doch, warum sie übermorgen KZ aufmachen sollte.

du weißt genau, das es einen kausalen Zusammenhang gibt, und das eine
führt zum anderen.


> Wir sprechen uns Montag wieder, dann sehen wir weiter.
>
> Schönes Wochenende
>

Ebenso.

Juergen Vetter

unread,
Jul 4, 2003, 2:10:18 PM7/4/03
to

Jetzt reicht es aber! spinnst Du eigentlich? Was ist denn los mit Dir?
Wenn ich also sage, dass ich es gut finde, dass bei einem deutschen
Formel 1 Rennen die Nationalhymne live gespielt wird bin ich in Deinen
Augen jemand, der die o.g. Dinge macht?

Ich dachte bisher immer, dass Du ein vernünftiger Diskussionspartner
bist, aber mit dieser Antwort hast Du ein 2. Mal in diesem Thread
bewiesen, dass Du auch manchmal die Kappe verschoben hast.

Ich hoffe es war ein Ausrutscher.

Matthias Kern

unread,
Jul 4, 2003, 2:27:28 PM7/4/03
to
Juergen Vetter schrieb:

> Matthias Kern wrote:

>> Tut mir leid, aber so ist es! Die Leute die sich heute mehr
>> Nationalhymne wünschen, die machen morgen die KZ zu, weil eh schon
>> genug gedenkt, und übermorgen machen sie die KZ's wieder auf für
>> Zigeuner, Juden und sonstige Leute, die sie denken sei nur Gesocks.
>> Das sind dann natürlich auch die nach ihrer Meinung nicht kompetenten
>> Diskussionspartner!
>
> Jetzt reicht es aber! spinnst Du eigentlich? Was ist denn los mit Dir?
> Wenn ich also sage, dass ich es gut finde, dass bei einem deutschen
> Formel 1 Rennen die Nationalhymne live gespielt wird bin ich in Deinen
> Augen jemand, der die o.g. Dinge macht?
>

also Jürgen ich will dir das vielleicht mal so erklären, die
Genozid an den Juden beginnt nicht mit den ersten Toten in Gaskammern,
sondern er beginnt damit, das Juden die Benutzung von Parkbänken untersagt
wurde. Jetzt kannst du auch sagen, spinnst du, was hat Judenvernichtung mit
Parkbänken zu tun, aber das eine führt zum anderen. Und wer a sagt, hat
den grundstein für das z gelegt.

Juergen Vetter

unread,
Jul 4, 2003, 2:29:49 PM7/4/03
to
Matthias Kern wrote:

> Ach komm doch, hier wird doch aus allem ein Strick gemacht und
> geredet von wegen, wir Deutschen könnten nicht stolz sein, da wird
> geredet wir hätten schon lange genug und zu viel gesühnt. Und, das
> alles wo keiner verlangt hat er solle nicht stolz sein, er solle
> seine Schuld offendarlegen. Ich hab es echt satt, da wird eine
> diskussion von der Latte gebrochen, die gar keinen sinn hat, als den
> nationalen Kräften wieder mehr Gefolgschaft zu bringen.
> Kein Mensch demoliert Deutschland, und keiner verlangt wir sollen es
> tun!

Was hat denn eine solche Diskussion damit zu tun, dass der rechte
Rand Aufwind erhält? Es ist nun einmal so, dass Deutschland ein
Problem mit seiner Vergangenheit hat, wegen dieser Vergangenheit in
einer Identitätskrise steckt, was die Ambivalenz zum Vaterland
betrifft. Alleine schon der Begriff Vaterland darf ja nicht mehr
verwendet werden ohne nicht den Verdacht ausgesetzt zu werden gleich
dem rechten Rand zugeordnet zu werden. Wenn man die Wörter Nation
und Stolz in einem Satz unterbringt, wird man auch gleich angegiftet.

Und um es einmal auszusprechen: Der Zentralrat der Juden hat kaum
eine Gelegenheit ausgelassen die Keule rauszuholen, wenn es auch in
dem konkreten Fall überhaupt nicht gegen Juden gegangen ist, wie das
der aktuelle Fall mit der Hetzjagd gegen Friedmann ist. Es geht hier
um die Person Friedmanns und nicht darum, dass er Jude ist. Doch
genau das versuchen seine Freunde jetzt der Presse unterstellen zu
wollen.

Die, die ähnlich fühlen, sind doch keine Rechtsradikalen. Mag ja sein,
dass Du so nicht empfindest, doch wir erleben es immer wieder.

Das letzte Mal haben wir es im EU-Parlament erlebt und der ital.
Präsident hat heute vor der versammelten Presse seine Entschuldigung
gegenüber Schröder widerrufen.

Ganz im Gegenteil fühlte er sich nun von dem deutschen Abgeordneten
beleidig und er habe seinem Ärger nur Ausdruck verschafft.

Diese ständigen Entgleisungen und Vorwürfe gegenüber uns Deutsche habe
ich persönlich satt. Wieso Du aber meinst, dass jemand bei diesen
Gefühlen dem rechten Rand zu zuordnen ist, will mir nicht einleuchten.

Nebenbei bei dem Thema Nationalhymne ist wohl uns allen außer Dir klar,
dass man die 1. Strophe nicht singt. Doch Du musst das ja gleich wieder
unterstellen.

> Ich weiß nicht in welche Schule du geangen bist, ich habe die Deutsche
> Nationalhymne und auch die Bayrische _mehrfach_ gelernt, sie war nicht
> Stoff eines Jahrganges, sondern kam sogar öfters vor. (Soll ich dir
> noch eines sagen, ein Erörterungsthema des Abiturs war "Heimat",
> toll!)

Du musst auf einem relativ exotischen Gymnasium gewesen sein. War das
der Vorläufer für eine Burschenschaft nach altem Stil, oder wie?

Ich kenne niemanden aus den Jahrgängen vor mir noch nach mir, die jemals
an der Schule die Nationalhymne gepaukt hätten noch regelmäßig singen
mussten. Der Begriff Heimatkunde ist auch nie gefallen. Das letzte
Mal mit Deutschland habe ich mich in "Erdkunde" in der Grundschule
beschäftigen dürfen.

Es ist eigentlich eher peinlich, dass viele Schüler nicht einmal ihr
eigenes Land kennen. Doch das ist ein anderes Thema.

> also wie gesagt, ich wüßte nicht, das die Nationalhymne nicht Stoff
> des Lehrplanes ist, aber das ist ja Ländersache.

Die Bayern waren schon immer etwas Besonderes.
Jedes Mal, wenn ich die Bundeslandgrenze übertrete leuchtet mir
ein Schild "Freistaat Bayern" entgegen. Freistaat? Wie jetzt?

> Nein ich bin nicht der Meinung das dies hier ins Gegenteil umschlägt,
> wenn schuhmacher ein Rennen fährt, hat das nichts mit Nation zu tun,
> das tut er für sich allein. Und Nationalhymne nach der Disko, solch
> ein Blödsinn.

Schumacher fährt in 1. Linie das Rennen für seinen Rennstall. Denn er
ist dort Angestellter. In der Fahrerwertung fährt er logischerweise
sein Rennen für sich. Daher ist es auch üblich, dass das Siegerteam
die Nationalhymne ebenso spendiert bekommt wie der Fahrer.

Viele Fans aus Deutschland sind entweder für die Teams oder aber die
Fahrer oder beides und da rangieren nun einmal Ferrari, Mercedes
und BMW auf den oberen Plätzen. Aber auch ein Frentzen und Heidfeld
haben große Sympathien.

Bei Ferrari wird imho ebenso stark für Ferrari wie auch für Schumacher
gebrüllt.

Wenn ein Rennen auf deutschem Boden erfolgt, dann ist es für mich nur
logisch, dass man hier vor dem Rennen die Nationalhymne spielt. In
anderen Ländern bei anderen Sportveranstaltungen ist das auch üblich.

Alleine schon Deine unverhältnismäßigen Äußerungen zu diesem Thema
bestätigen mich wieder, dass die Bürger dieses Land sich wohl niemals
damit identifizieren können.

Wo ist nur der Inhalt des Satzes "kein schöner Land ..." geblieben?

Nebenbei ist Deutschland einer der Vorreiter gewesen und noch immer
der Antriebsmotor, mit Frankreich, die EU nach vorne zu bringen.

Wäre nicht Deutschland und Frankreich gewesen, hätten wir heute noch
immer die DEM. Die Einführung des Euros ist hingegen von hoher Symbol-
kraft. Zeigt sie doch die Einigkeit Europas.

> Mein Stolz (wenn man sowas überhaupt sagen kann) drückt sich vielmehr
> darin aus das ich diese Sprache liebe, das ich froh bin einer Nation
> anzugehören, die Goethe, Schiller, Lessing, Hesse, Nietzsche und die
> anderen unzähligen Denker und Wissenschaftler hervorgebracht hat, und

dabei laufen uns andere Nationen, insbesondere die USA derzeit den
Rank ab und zwar sowohl in der Wissenschaft als auch bei den Nobelpreis-
trägern oder bei den Patentanmeldungen etc.

> selbst Hitler hat da seinen Platz als schwarzes Schaf! Und dazu
> brauch ich keine Nationalhymne am Ende oder Anfang von Konzerten oder
> Diskos, oder was auch immer!

In einer Disco brauche ich das auch nicht. Auch bei Konzerten nicht.
Bei Sportveranstaltung ist es Teil der Veranstaltung geworden.

Wäre schon komisch, wenn bei einem internationalen Fußballspiel die
Nationalhymne des Gegners gespielt wird, die der deutschen Mannschaft
aber nicht.

Zum Ende nochmal:
Du kannst gerne anderer Meinung sein, deswegen sind wir hier. Aber bitte
unterlasse zukünftig die Entgleisungen und UNterstellungen. Da kann ich mich
dann auch nicht mehr zurückhalten und Dir einmal die Meinung dazu sagen.

Das ist in einer fairen Diskussion wirklich unnötig Matthias und bisher
hast Du Dich immer fair benommen.

Juergen Vetter

unread,
Jul 4, 2003, 2:36:08 PM7/4/03
to

Matthias, Du übertreibst wirklich!

Wenn jemand eine Verbalattacke in diesen Tagen gegen einen Ausländer
oder Juden ausübt, dann bin ich bei Dir. Dann führt a über b nach c.

Doch wenn bei einer Sportveranstaltung die Nationalhymne gespielt wird,
wie das in jedem anderem Land mittlerweile der Normalfall ist, nur nicht
in Deutschland, hat das nichts mit der Judenvernichtung im 3. Reich zu
tun und schon lange nicht muss man befürchten, dass dies dadurch wieder
geschieht.

Alleine schon, dass wir über so etwas diskutieren müssen halte ich für
den klassischen Beleg, dass sich die Bürger dieses Landes noch immer nicht
mit ihm identifizieren können und ich frage mich, wann das jemals
geschehen soll, wenn einem ständig diese Andeutungen unter die Nase
gerieben werden. Du hast es ja gerade auch gemacht und das geschieht
ständig.

Wieso darf ich mich dazu nicht äußern? Muss ich als Deutscher in den
Keller gehen um Stolz auf die Verdienste dieses Landes zu sein?

Man stelle sich diese Diskussion in den USA vor! Das wäre ein absoluter
Witz. Wenn bei einem Baseballspiel die Nationalhymne erklingt, dann
stehen alle auf und mit Sicherheit fassen sich 80% der Menschen an
das Herz. Amerika ist ein Land voller Emotionen und die Amerikaner
sind Stolz auf ihr Land. Darf ich das als Deutscher nicht?

So kommt es mir vor, wenn ich Deine Antworten hier lese.

Matthias Kern

unread,
Jul 4, 2003, 3:07:10 PM7/4/03
to
Juergen Vetter schrieb:


> Und um es einmal auszusprechen: Der Zentralrat der Juden hat kaum
> eine Gelegenheit ausgelassen die Keule rauszuholen, wenn es auch in
> dem konkreten Fall überhaupt nicht gegen Juden gegangen ist, wie das
> der aktuelle Fall mit der Hetzjagd gegen Friedmann ist. Es geht hier
> um die Person Friedmanns und nicht darum, dass er Jude ist. Doch
> genau das versuchen seine Freunde jetzt der Presse unterstellen zu
> wollen.

Also was hast du für ein Problem damit, wenn die Gewerkschaft was erzählt,
wenn der Arbeitgeberverband was verlauten läßt, wenn die Opposition was
sagt, so weiß ich von wem es kommt und ich ordne es entsprechend ein und
warum sollte das der Zentralrat der Juden nicht tun dürfen. Ein problem
wäre es, wenn eine vielzahl der Politiker, dergleiche verlauten lassen
würde, wenn andere Personen der öffentlichen Meinung so äußern würden.
Aber nein sie tun das nicht, also wo siehst du jetzt da, das die Deutschen
mit einer Keule nieder gehalten werden. Ich seh das nicht! Ich seh keine
Keule die wirkt, wenn die Gewerkschaftsfunktionäre was sagen, ich sehe
keine Keule, wenn die Arbeitgebervertreter was sagen und ich sehe sonst
dergleichen nichts. Wer diese Keule sieht das bist _du_!


>
> Die, die ähnlich fühlen, sind doch keine Rechtsradikalen. Mag ja sein,
> dass Du so nicht empfindest, doch wir erleben es immer wieder.
>
> Das letzte Mal haben wir es im EU-Parlament erlebt und der ital.
> Präsident hat heute vor der versammelten Presse seine Entschuldigung
> gegenüber Schröder widerrufen.

Achso, und warum war dann das ganze (oder fast ganze) europäische
Parlament empört? doch nicht, weil wir Nachkommen von Judenmörder sind.


>
> Ganz im Gegenteil fühlte er sich nun von dem deutschen Abgeordneten
> beleidig und er habe seinem Ärger nur Ausdruck verschafft.

Du wirst doch Berlusconi nicht ernst nehmen, Jürgen! Das ist ein
Politkasper, der leider Macht über Italien hat.


>
> Diese ständigen Entgleisungen und Vorwürfe gegenüber uns Deutsche habe
> ich persönlich satt. Wieso Du aber meinst, dass jemand bei diesen
> Gefühlen dem rechten Rand zu zuordnen ist, will mir nicht einleuchten.

Entschuldige, diese Beleidigung von Berlusconi, wäre auch für jeden
Nichtdeutschen eine Beleidigung gewesen, das hat nichts mit Deutscher sein
zu tun.


>
> Nebenbei bei dem Thema Nationalhymne ist wohl uns allen außer Dir klar,
> dass man die 1. Strophe nicht singt. Doch Du musst das ja gleich wieder
> unterstellen.

Ich habe das nicht unterstellt, falls dir es nicht aufgefallen ist, habe
ich auch aus der dritten Strophe zitiert. (Ich habe übrigens _alle_ drei
Strophen gelernt)


>
>> Ich weiß nicht in welche Schule du geangen bist, ich habe die Deutsche
>> Nationalhymne und auch die Bayrische _mehrfach_ gelernt, sie war nicht
>> Stoff eines Jahrganges, sondern kam sogar öfters vor. (Soll ich dir
>> noch eines sagen, ein Erörterungsthema des Abiturs war "Heimat",
>> toll!)
>
> Du musst auf einem relativ exotischen Gymnasium gewesen sein. War das
> der Vorläufer für eine Burschenschaft nach altem Stil, oder wie?

Das Thema, der Erörterung wurde landesweit gestellt, soweit ich weiß wurde
wurden zwei Themen für erörterung landesweit gestellt und die Schule
durfte dann eine streichen, es gab übrigens auch eine
Gedichtinterpretation und noch eine Art (die fällt mir jetzt blos nicht
mehr ein)


>
> Ich kenne niemanden aus den Jahrgängen vor mir noch nach mir, die jemals
> an der Schule die Nationalhymne gepaukt hätten noch regelmäßig singen
> mussten. Der Begriff Heimatkunde ist auch nie gefallen. Das letzte
> Mal mit Deutschland habe ich mich in "Erdkunde" in der Grundschule
> beschäftigen dürfen.

also bei uns gab es soweit ich mich erinnere in der ersten und zweiten
Klasse Heimatkunde, das war im übrigen ein schönes Fach, ich erinnere mich
nicht an viel aus den Anfängen meiner Schule, aber das war toll.
Interessantes über unseren Stadtteil und Stadt, ursprünge, woher der Name
kommt, auch einzelner Straßen, mit ausflügen zum alten Stadteilkern.


>
> Es ist eigentlich eher peinlich, dass viele Schüler nicht einmal ihr
> eigenes Land kennen. Doch das ist ein anderes Thema.

Tja, dann frag doch mal hier, wer in Dtl schon selbst in Dtl. Urlaub
gemacht hat. Und du? Ich habe mir schon einiges angeschaut, Ostdeutschland
mit dem Rad, die Rheingegend, Ostfiedland mit dem Rad und natürlich viele
Städte. Das kann ich mir alles anschauen ohne irgendwelchen
"Nationalstolz".


>
>> also wie gesagt, ich wüßte nicht, das die Nationalhymne nicht Stoff
>> des Lehrplanes ist, aber das ist ja Ländersache.
>
> Die Bayern waren schon immer etwas Besonderes.
> Jedes Mal, wenn ich die Bundeslandgrenze übertrete leuchtet mir
> ein Schild "Freistaat Bayern" entgegen. Freistaat? Wie jetzt?

Tja, ein Erbe der Räterepublik, worauf die Rechten stolz sind.


>
>> Nein ich bin nicht der Meinung das dies hier ins Gegenteil umschlägt,
>> wenn schuhmacher ein Rennen fährt, hat das nichts mit Nation zu tun,
>> das tut er für sich allein. Und Nationalhymne nach der Disko, solch
>> ein Blödsinn.
>
> Schumacher fährt in 1. Linie das Rennen für seinen Rennstall. Denn er
> ist dort Angestellter. In der Fahrerwertung fährt er logischerweise
> sein Rennen für sich. Daher ist es auch üblich, dass das Siegerteam
> die Nationalhymne ebenso spendiert bekommt wie der Fahrer.
>
> Viele Fans aus Deutschland sind entweder für die Teams oder aber die
> Fahrer oder beides und da rangieren nun einmal Ferrari, Mercedes
> und BMW auf den oberen Plätzen. Aber auch ein Frentzen und Heidfeld
> haben große Sympathien.
>
> Bei Ferrari wird imho ebenso stark für Ferrari wie auch für Schumacher
> gebrüllt.
>
> Wenn ein Rennen auf deutschem Boden erfolgt, dann ist es für mich nur
> logisch, dass man hier vor dem Rennen die Nationalhymne spielt. In
> anderen Ländern bei anderen Sportveranstaltungen ist das auch üblich.
>
> Alleine schon Deine unverhältnismäßigen Äußerungen zu diesem Thema
> bestätigen mich wieder, dass die Bürger dieses Land sich wohl niemals
> damit identifizieren können.

Ich identifiziere mich mit Deutschland, blos brauche ich kein stolzes
Schwellen der Brust.
[...]


> dabei laufen uns andere Nationen, insbesondere die USA derzeit den
> Rank ab und zwar sowohl in der Wissenschaft als auch bei den Nobelpreis-
> trägern oder bei den Patentanmeldungen etc.

Das stimmt, aber sie haben auch 3mal soviel Einwohner.


>
>> selbst Hitler hat da seinen Platz als schwarzes Schaf! Und dazu
>> brauch ich keine Nationalhymne am Ende oder Anfang von Konzerten oder
>> Diskos, oder was auch immer!
>
> In einer Disco brauche ich das auch nicht. Auch bei Konzerten nicht.
> Bei Sportveranstaltung ist es Teil der Veranstaltung geworden.
>
> Wäre schon komisch, wenn bei einem internationalen Fußballspiel die
> Nationalhymne des Gegners gespielt wird, die der deutschen Mannschaft
> aber nicht.

Ein Spiel einer Nationalvertretung, ist ganz was anderes.


>
> Zum Ende nochmal:
> Du kannst gerne anderer Meinung sein, deswegen sind wir hier. Aber bitte
> unterlasse zukünftig die Entgleisungen und UNterstellungen. Da kann ich mich
> dann auch nicht mehr zurückhalten und Dir einmal die Meinung dazu sagen.
>
> Das ist in einer fairen Diskussion wirklich unnötig Matthias und bisher
> hast Du Dich immer fair benommen.

Danke, vielleicht war die Polemik die dahinter steckt etwas hart, aber
nichts destotrotz sehe ich Zusammenhänge.

Matthias Kern

unread,
Jul 4, 2003, 3:13:28 PM7/4/03
to
Juergen Vetter schrieb:
[...]

>
> Man stelle sich diese Diskussion in den USA vor! Das wäre ein absoluter
> Witz. Wenn bei einem Baseballspiel die Nationalhymne erklingt, dann
> stehen alle auf und mit Sicherheit fassen sich 80% der Menschen an
> das Herz. Amerika ist ein Land voller Emotionen und die Amerikaner
> sind Stolz auf ihr Land. Darf ich das als Deutscher nicht?
>
Ich bin der Meinung, das die schreckliche Einstellung der USA zum Rest der
Welt, auch ihre Ursache in dieser stolz geschwellten Einstellung zu ihrer
eigenen Nation hat. Und das will ich nicht!

Lukas Henschke

unread,
Jul 5, 2003, 4:47:12 AM7/5/03
to

"Matthias Kern" <matthias.ke...@qmunich.de> schrieb im Newsbeitrag
news:pan.2003.07.04....@qmunich.de...

> Lukas Henschke schrieb:
>
> >> Komisch nur das die Italiener ihn auch feiern! Achso das auto kommt aus
> >> Italien, aber vielleicht kommt das Lenkradleder, wenn's so eins gibt,
aus
> >> Argentinien, dann können die Argentinier ja auch feiern!
> >
> > Das war keine Antwort auf meine Frage.
>
> Ich dachte meine Gegenerklärung würde das darstellen, für mich gibt es
> keinen Grund auf M. Schuhmacher stolz zu sein, soll'n sie doch Fans sein,
> aber das hat nichts mit Nation zu tun.

Ich sehe, da Du mir immer noch keine Antwort auf meine Frage gegeben hast,
dass es Dir schwer fällt eine Antwort zu finden, weil die mit dieser Frage
klar geworden ist, das Du im Unrecht bist. Du hast geschrieben:
(..) wenn Schumacher ein Rennen fährt, hat das nichts mit Nation zu tun,
(..) und jetzt frage ich zum dritten mal:
Dann sag mir doch mal, warum die meissten Schumacher-Fans Deutsche sind (und
warum die meissten Lance Armstrong-Fans Amerikaner sind und die meissten
Adam Malysz-Fans Polen), wenn das nichts mit Nation zu tun hat ? Aber bitte
nicht noch eine Gegenerklärung, einfach nur eine Antwort.

Frank Werner

unread,
Jul 5, 2003, 5:04:18 AM7/5/03
to
"Juergen Vetter" <bo...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:be2419$i1j$04$1...@news.t-online.com...

> Geschichte kann auch Strafe sein.

Strafe, die selbst verursacht wurde.

> Komisch warum immer wir Deutschen mit unserer Geschichte
> konfrontiert werden. Als wenn andere nicht auch einen
> Beitrag dazu geleistet haben.

Ein Beitrag zu einem Mord wird weniger hart bestraft als der Mord selbst.
Auch in Deutschland. Warum wohl, musst Du Dich jetzt fragen.

> Ob das nun das Verhalten der Presse zu M. Friedman ist
> und wie sich dann Freunde hinter ihm stellen und
> scheinbar wieder die jüdische Keule rausholen wollen
> oder aber ein italienischer Staatspräsident, der einen
> Scherz machen wollte und sich völlig im Ton vergriffen
> hat.

Ob Friedmann in der Presse trotz seiner journalistischen Präsenz immer
wieder als "stellv. Vorsitzender des Zentralrats" benannt werden sollte, ist
eine andere Diskussion.

In den USA spielt religiöses Engagement anscheinend eine geringere Rolle.
Ich lese selten etwas darüber, dass Richard Gere vor allem Buddhist ist oder
Judd Hirsch sich neben seinen Rollen auch als Jude engagiert.

> Auch keine Serie, die nicht mindestens in einer Folge
> eine Anspielung auf das deutsche Reich haben muss.

> Muss das eigentlich sein? Das ist jetzt mehr als 50
> Jahre her. Die Generation der Zeitzeugen stirbt
> langsam aus. Die BRD hat mehr als einmal bewiesen,
> dass sie verantwortungsvoll größere Aufgaben, ob nun
> humanitäre Zwecke, Beistand in Krisensituation oder
> der Weg zu einem besseren Europa und eine besseren
> Welt, übernimmt.

In Deutschland selbst ist in der Bevölkerung kaum Sensibilität für diese
Themen vorhanden. Guck' Dir mal die Überschriften in der Newsgroup seit
einigen Wochen an. Ein Unbedarfter der hier herein sieht muss denken,
Deutschland ist wieder das Land der Nazis.

> Wieso muss immer wieder diese Keule rausgeholt werden?

Auch weil Leute wie Du sich darüber aufregen. Unter anderem.

> Zeigt man denn anderswo auf andere Länder?
> Zeigt man auf Russland, England, USA oder Japan?

6 Mio. Menschen wurden umgebracht. Das dauert nun mal bis das vergessen ist.
Unsere Vorfahren hätten sie ja nicht umbringen müssen.

Die verordnete Humanität ist auch in der Bevölkerung nicht so ganz
angekommen.

Unsere Straßen sind Luxuspisten während die Scheißhäuser unserer Schulen
schon lange nicht mehr zu benutzen sind. Asylbewerber werden von Lieschen
Müller zuerst als Schmarotzer angesehen. Bildung ist kein Wert weil man vor
Bildung weniger Respekt hat als vor Geld. Wer Kinder kriegt und dieses Land
voran bringt, wird in den Arsch getreten. Gespart wird zuerst in den
Unternehmen am Personal. Gleichzeitig ist man nicht bereit, für
Dienstleistungen Geld auszugeben.

Würdest Du so einem Land zutrauen, fortan menschlicher zu sein? Also ich
hätte als Europäer da meine Schwierigkeiten. Als Mensch ist man in
Deutschland doch nicht angesehen. Man muss sich nicht menschlich nennen
sondern auch so handeln.

Frank Werner
--
www.linkkontor.mynetcologne.de

Matthias Kern

unread,
Jul 5, 2003, 7:26:33 AM7/5/03
to
Lukas Henschke schrieb:


>
> Ich sehe, da Du mir immer noch keine Antwort auf meine Frage gegeben hast,
> dass es Dir schwer fällt eine Antwort zu finden, weil die mit dieser Frage
> klar geworden ist, das Du im Unrecht bist. Du hast geschrieben:
> (..) wenn Schumacher ein Rennen fährt, hat das nichts mit Nation zu tun,
> (..) und jetzt frage ich zum dritten mal:
> Dann sag mir doch mal, warum die meissten Schumacher-Fans Deutsche sind (und
> warum die meissten Lance Armstrong-Fans Amerikaner sind und die meissten
> Adam Malysz-Fans Polen), wenn das nichts mit Nation zu tun hat ? Aber bitte
> nicht noch eine Gegenerklärung, einfach nur eine Antwort.

Woher soll ich das wissen? Ich bin kein Schuhmacher-Fan, ich schau mir
auch kein Rennen an. Ich habe keine soziologische Untersuchung gemacht,
warum Schuhmacher-Fans zu Großteil deutsche sind!


Genug der Antwort?

Bodo Thiesen

unread,
Jul 7, 2003, 5:48:30 PM7/7/03
to
"Frank Werner" <tiefga...@yahoo.com> wrote:

>"Juergen Vetter" <bo...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
>news:be2419$i1j$04$1...@news.t-online.com...
>
>> Geschichte kann auch Strafe sein.
>
>Strafe, die selbst verursacht wurde.

Es gibt Theorieen, die besagen, daß die deutschen Main-Stream-Medien von den
[WARNING in zensoring.c: SENTENCE ABORTED: §130StGB Compliance not assured]

>> Komisch warum immer wir Deutschen mit unserer Geschichte
>> konfrontiert werden. Als wenn andere nicht auch einen
>> Beitrag dazu geleistet haben.
>
>Ein Beitrag zu einem Mord wird weniger hart bestraft als der Mord selbst.
>Auch in Deutschland. Warum wohl, musst Du Dich jetzt fragen.

Eine Beihilfe zu einem Mord wird aber immerhin bestraft, und vor allem
in einer ähnlichen Größenordnung. Genauso wird die Unterlassung einer
Hilfeleistung bestraft. Aber wir mischen hier ja nationales Recht mit
internationalem Recht - und da funzt das dann nicht mehr.

man "Internationaler Gerichtshof"

>> Auch keine Serie, die nicht mindestens in einer Folge
>> eine Anspielung auf das deutsche Reich haben muss.
>
>> Muss das eigentlich sein? Das ist jetzt mehr als 50
>> Jahre her. Die Generation der Zeitzeugen stirbt
>> langsam aus. Die BRD hat mehr als einmal bewiesen,
>> dass sie verantwortungsvoll größere Aufgaben, ob nun
>> humanitäre Zwecke, Beistand in Krisensituation oder
>> der Weg zu einem besseren Europa und eine besseren
>> Welt, übernimmt.
>
>In Deutschland selbst ist in der Bevölkerung kaum Sensibilität für diese
>Themen vorhanden. Guck' Dir mal die Überschriften in der Newsgroup seit
>einigen Wochen an. Ein Unbedarfter der hier herein sieht muss denken,
>Deutschland ist wieder das Land der Nazis.

lol. Es gibt genügend Gegenposter, die sofort Gegenunargumente bringen.

(Argumente kann man das meiste, was von der seite kommt komischerweise
nicht nennen - wundert mich allerdings, wo man doch annehmen müsste, daß
die Mehrzahl der Poster sich nach der PC richten - oder sind hier doch
vorwiegend Leute, die selber denken? Naja, kann man vielleicht ein andermal
genauer unter die Lupe nehmen...)

>> Wieso muss immer wieder diese Keule rausgeholt werden?
>
>Auch weil Leute wie Du sich darüber aufregen. Unter anderem.

Hmmm, eher weil es Leute wie Dich gibt, die dann sofort jeden Kritiker
nach rechts abdrängen?

>> Zeigt man denn anderswo auf andere Länder?
>> Zeigt man auf Russland, England, USA oder Japan?
>
>6 Mio. Menschen wurden umgebracht. Das dauert nun mal bis das vergessen ist.

Zu den 6 Mio. Menschen, kann ich nur sagen, daß ich da so meine
[WARNING in zensoring.c: SENTENCE ABORTED: §130StGB Compliance not assured]

>Unsere Vorfahren hätten sie ja nicht umbringen müssen.

Meine Vorfahren haben keinen umgebracht. Ich kann für Deine nicht sprechen.
Vor allem aber habe ICH keine umgebracht.

>Die verordnete Humanität ist auch in der Bevölkerung nicht so ganz
>angekommen.

Wenn "verordnete Humanität" mit "bitte zahlt mal hier und dann bitte noch
da, ach ja, dies hier hätten wird ja fast vergessen, und natürlich auch
noch ..." gleichzusetzen ist, dann kann ich da auch nichts positives drin
sehen.

>Unsere Straßen sind Luxuspisten während die Scheißhäuser unserer Schulen
>schon lange nicht mehr zu benutzen sind.

Ich habe da meine Beobachtungen gemacht. Wenn ich die hier nennen würde,
würde mich das zu einem Antisemiten oder wenigstens zu einem Nazi machen,
daher lasse ich das jetzt.

>Asylbewerber werden von Lieschen Müller zuerst als Schmarotzer angesehen.

Es gibt genug "Asylhilfeempfänger", die in wirklichkeit nicht vor der
Politik sondern vor der Wirtschaftslage flüchten. Leider färbt das auf
alles, das ein Asyl als Präfix trägt ab. Dagegen könnte der Gesetzgeber
etwas machen. (Und damit meine ich jetzt nicht, alle diejenigen, die reel
existierende Probleme ansprechen via §130StGB zu verknacken...)

>Bildung ist kein Wert weil man vor Bildung weniger Respekt hat als vor
>Geld.

Hä? Bin ich im falschen Film?

>Wer Kinder kriegt und dieses Land voran bringt, wird in den Arsch
>getreten.

Jo, aber was hat das jetzt mit dem Thema zu tun?

>Gespart wird zuerst in den Unternehmen am Personal.

Das liegt an der Kombination "Unsere Politik" + "nicht unsere Politik" +
"Freier Welthandel".

>Gleichzeitig ist man nicht bereit, für Dienstleistungen Geld auszugeben.

Dienstleistungen sind die Dinge, für die man noch am ehesten bereit ist,
Geld auszugeben.

>Würdest Du so einem Land zutrauen, fortan menschlicher zu sein?

So "menschlich" wie deutschland ist? Das kann man doch bald nicht mehr
toppen, oder? (Oh, ich vergaß den §130StGB -> Ja, Du hast recht, ich
traue D auch nicht so ganz, menschlich zu sein.)

>Also ich hätte als Europäer da meine Schwierigkeiten.

Aha. Du bist Dir aber schon bewusst, daß wir hier in E das Konzept mit
dem Namen "Freizüzigkeit" haben, oder?

>Als Mensch ist man in Deutschland doch nicht angesehen.

Man ist als Deutscher in D nicht angesehen. Die Ausländer scheinen hier
ein viel höheres Ansehen zu genießen.

>Man muss sich nicht menschlich nennen sondern auch so handeln.

Klar, das geht aber nicht, indem man fortan auf 12 Jahren "deutscher"
Geschichte rumhackt, und dabei 1000 Jahre vergisst, in denen Deutschland
vom Ausland (vorzüglich F) gegängelt wurde.

Gruß, Bodo
--
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Frank Werner

unread,
Jul 8, 2003, 7:53:42 AM7/8/03
to
"Bodo Thiesen" <bot...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:becpre$pep$1...@bodo-thiesen-server.dyndns.org...

>>> Geschichte kann auch Strafe sein.
>>Strafe, die selbst verursacht wurde.

>Es gibt Theorieen, die besagen, daß die deutschen Main-Stream-Medien von
den
>[WARNING in zensoring.c: SENTENCE ABORTED: §130StGB Compliance not assured]

Wissenschaftliche Theorien derart sind mir allerdings nicht bekannt.

>>> Komisch warum immer wir Deutschen mit unserer Geschichte
>>> konfrontiert werden. Als wenn andere nicht auch einen
>>> Beitrag dazu geleistet haben.

>>Ein Beitrag zu einem Mord wird weniger hart bestraft als der Mord selbst.
>>Auch in Deutschland. Warum wohl, musst Du Dich jetzt fragen.

>Eine Beihilfe zu einem Mord wird aber immerhin bestraft, und vor allem
>in einer ähnlichen Größenordnung. Genauso wird die Unterlassung einer
>Hilfeleistung bestraft. Aber wir mischen hier ja nationales Recht mit
>internationalem Recht - und da funzt das dann nicht mehr.

Auch andere Länder wurden bereits in ihrem Zusammenhang genannt. Aber sollen
ausgerechnet wir als Nachfolge-Generation der Täter die Richter spielen?
Passt wohl nicht so recht.

>>In Deutschland selbst ist in der Bevölkerung kaum Sensibilität für diese
>>Themen vorhanden. Guck' Dir mal die Überschriften in der Newsgroup seit
>>einigen Wochen an. Ein Unbedarfter der hier herein sieht muss denken,
>>Deutschland ist wieder das Land der Nazis.

>lol. Es gibt genügend Gegenposter, die sofort Gegenunargumente bringen.

>(Argumente kann man das meiste, was von der seite kommt komischerweise
>nicht nennen - wundert mich allerdings, wo man doch annehmen müsste, daß
>die Mehrzahl der Poster sich nach der PC richten - oder sind hier doch
>vorwiegend Leute, die selber denken? Naja, kann man vielleicht ein andermal
>genauer unter die Lupe nehmen...)

Es ist keine "PC" ("political correctness") wenn man gegen Nazis ist. Das
ist gesunder Menschenverstand.

>>> Wieso muss immer wieder diese Keule rausgeholt werden?
>>Auch weil Leute wie Du sich darüber aufregen. Unter anderem.

>Hmmm, eher weil es Leute wie Dich gibt, die dann sofort jeden Kritiker
>nach rechts abdrängen?

Wen habe ich nach rechts abgedrängt? Da ist wenig zu drängen. Die NPD,
Zündel und Konsorten benutzen seit Jahrzehnten dieselben Argumente. Wenn die
hier auf einmal wieder aufgekocht werden, ist das eben verdächtig.

>>> Zeigt man denn anderswo auf andere Länder?
>>> Zeigt man auf Russland, England, USA oder Japan?

>>6 Mio. Menschen wurden umgebracht. Das dauert nun mal bis das vergessen
ist.

>Zu den 6 Mio. Menschen, kann ich nur sagen, daß ich da so meine
>[WARNING in zensoring.c: SENTENCE ABORTED: §130StGB Compliance not assured]

Aber auch hier: wissenschaftlich ernst zu nehmende Zweifel gibt es nicht.
Auch in Ländern, in denen die Verbreitung der Auschwitz-Lüge nicht unter
Strafe steht nicht.

>>Unsere Vorfahren hätten sie ja nicht umbringen müssen.
>Meine Vorfahren haben keinen umgebracht.

Sicher?

>Ich kann für Deine nicht sprechen.

Wer weiß? Vielleicht sind wir beide über acht Ecken ja verwandt.

>Vor allem aber habe ICH keine umgebracht.

Das hat auch niemand behauptet.

>>Die verordnete Humanität ist auch in der Bevölkerung nicht so ganz
>>angekommen.

>Wenn "verordnete Humanität" mit "bitte zahlt mal hier und dann bitte noch
>da, ach ja, dies hier hätten wird ja fast vergessen, und natürlich auch
>noch ..." gleichzusetzen ist, dann kann ich da auch nichts positives drin
>sehen.

Das ist ja zum Glück auch nicht Humanität sondern schon wieder ein Täter,
der sich so gern als Opfer fühlen will.

>>Unsere Straßen sind Luxuspisten während die Scheißhäuser unserer Schulen
>>schon lange nicht mehr zu benutzen sind.

>Ich habe da meine Beobachtungen gemacht. Wenn ich die hier nennen würde,
>würde mich das zu einem Antisemiten oder wenigstens zu einem Nazi machen,
>daher lasse ich das jetzt.

Wieso? Sind die Juden jetzt schon an den kaputten Klos schuldig?

>>Asylbewerber werden von Lieschen Müller zuerst als Schmarotzer angesehen.

>Es gibt genug "Asylhilfeempfänger", die in wirklichkeit nicht vor der
>Politik sondern vor der Wirtschaftslage flüchten.

"Genug" sind wie viele genau?

>>Bildung ist kein Wert weil man vor Bildung weniger Respekt hat als vor
>>Geld.

>Hä? Bin ich im falschen Film?

Wieviele Lehrer hat Dein Bundesland dieses Jahr neu eingestellt? Meines
keinen einzigen. Aber viele neue Straßen sind gebaut worden, damit es dem
fahrenden Kapital nicht so ergehen soll wie dem Kind.

>>Wer Kinder kriegt und dieses Land voran bringt, wird in den Arsch
>>getreten.

>Jo, aber was hat das jetzt mit dem Thema zu tun?

s. u.

>>Gespart wird zuerst in den Unternehmen am Personal.

>Das liegt an der Kombination "Unsere Politik" + "nicht unsere Politik" +
>"Freier Welthandel".

Nein, das liegt am Konzept der Konzeptlosigkeit. Das Ziel "50 % Personal
einsparen" ist kein betriebswrtschaftliches Ziel. Es ist eine Notoperation
wenn der Patient schon fast gestorben ist.

>>Gleichzeitig ist man nicht bereit, für Dienstleistungen Geld auszugeben.

>Dienstleistungen sind die Dinge, für die man noch am ehesten bereit ist,
>Geld auszugeben.

Ja, den Pizza-Dienst vielleicht. Ansonsten mag der Deutsche "Do it
yourself". Udn zwar unabhängig vom Einkommen. Viele Ausländer sind da schon
weiter.

>>Würdest Du so einem Land zutrauen, fortan menschlicher zu sein?

>So "menschlich" wie deutschland ist? Das kann man doch bald nicht mehr
>toppen, oder? (Oh, ich vergaß den §130StGB -> Ja, Du hast recht, ich
>traue D auch nicht so ganz, menschlich zu sein.)

Du scheinst ständig mit dem Gesetz in Konflikt zu stehen.

>>Also ich hätte als Europäer da meine Schwierigkeiten.

>Aha. Du bist Dir aber schon bewusst, daß wir hier in E das Konzept mit
>dem Namen "Freizüzigkeit" haben, oder?

Und das lässt Deutschland von außen menschlich erscheinen?

>>Als Mensch ist man in Deutschland doch nicht angesehen.

>Man ist als Deutscher in D nicht angesehen. Die Ausländer scheinen hier
>ein viel höheres Ansehen zu genießen.

Bei wem denn? Wir bilden ihre Kinder nicht aus, geben ihnen keine Wohnungen,
lassen sie als Asylbewerber und Asylanten nicht arbeiten. Die meisten
Deutschen würden es als Ausländer in Deutschland wohl kaum aushalten.

>>Man muss sich nicht menschlich nennen sondern auch so handeln.

>Klar, das geht aber nicht, indem man fortan auf 12 Jahren "deutscher"
>Geschichte rumhackt, und dabei 1000 Jahre vergisst, in denen Deutschland
>vom Ausland (vorzüglich F) gegängelt wurde.

Das hat Goebbels auch gesagt, bevor er zum Totalen Krieg aufrief.

Frank Werner
--
http://www.linkkontor.mynetcologne.de

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