"Gehoert an den Pranger gestellt" - oder: Volkes Stimme ...
Axel H. Horns
http://www.main-echo.de/HTML/lok/hei/2006lbstais.html
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[...]
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss nennt dieses Urteil »eine
Katastrophe für den Medienstandort Deutschland«, der
Grünen-Bundestagsabgeordnete Manuel Kiper spricht von »einem schwarzen
Tag für das Internet in Deutschland«, und der CSU-Medienexperte Martin
Mayer findet es »unverständlich«. Ich frage mich: was geht eigentlich
in den Köpfen dieser Leute vor, welche Vorstellung haben die denn von
Moral und Recht? Diese Leute gehören an den Pranger gestellt.
[...]
Willi Stais
Mainblick 1
Kleinostheim
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Ja ja, in die Koepfe der Normalverbraucher ist die ganze begriffliche
Komplexitaet des TDG noch nicht gedrungen ... vielleicht _will_ es von
diesen Leuten vom Kaliber eines Herrn Stais auch keiner so genau
wissen. Einfache Loesungen sind gefragt. Armes Deutschland.
f'up de.soc.medien
Roland Dieterich
Axel H. Horns schrob:
> http://www.main-echo.de/HTML/lok/hei/2006lbstais.html
[Leserbrief, in dem gefordert wird, die Kritiker am Somm-Urteil an den
Pranger zu stellen]
> Ja ja, in die Koepfe der Normalverbraucher ist die ganze begriffliche
> Komplexitaet des TDG noch nicht gedrungen ...
Wie sollte dies auch geschehen? Die Mehrzahl hat keinen Internetzugang
und damit auch keine Ahnung worum es überhaupt geht. Dies trifft auch
für die Mehrzahl der Pressefritzen zu, die lieber Detlef Drewes Märchen
verbreiten, als selber zu recherchieren.
Ein Problem: Es wird zwar sehr viel und informiert über das Somm-Urteil
im Internet/Usenet geschrieben, aber nur wenige machen sich die Mühe,
Leserbriefe an Zeitungen zu schreiben. Dort erreicht man die träge Masse
der Unwissenden, nicht in de.soc.recht.datennetze.
MfG, Roland
--
Glückliche Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
Alexander Gruhler
Axel H. Horns wrote:
> Der SPD-Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss nennt dieses Urteil »eine
> Katastrophe für den Medienstandort Deutschland«, der
> Grünen-Bundestagsabgeordnete Manuel Kiper spricht von »einem schwarzen
> Tag für das Internet in Deutschland«, und der CSU-Medienexperte Martin
> Mayer findet es »unverständlich«. Ich frage mich: was geht eigentlich
> in den Köpfen dieser Leute vor, welche Vorstellung haben die denn von
> Moral und Recht? Diese Leute gehören an den Pranger gestellt.
>
> Willi Stais
>
> Ja ja, in die Koepfe der Normalverbraucher ist die ganze begriffliche
> Komplexitaet des TDG noch nicht gedrungen ... vielleicht _will_ es von
> diesen Leuten vom Kaliber eines Herrn Stais auch keiner so genau
> wissen. Einfache Loesungen sind gefragt. Armes Deutschland.
>
folgender, von Dir verbreiteter Schwachsinn ist unter
http://www.main-echo.de/HTML/lok/hei/2006lbstais.html zu lesen:
"Kinderpornographie ist ein Verbrechen. Und wer solche Inhalte über sein
Online-Netz verbreitet und seiner Kundschaft zur Verfügung stellt, handelt
illegal. Wer die Ware Kinderpornographie über sein eigenes
Online-Netz anbietet und dies potentiellen »Kunden« zur Verfügung stellt,
handelt genauso ungesetzlich
wie ein Rauschgifthändler.
Wenn es angeblich nicht möglich sein soll, die Urheber solcher Inhalte im
Ausland zur Rechenschaft zu
ziehen, so ist es absolut erforderlich, entsprechende Internet-Adressen zu
sperren oder zu löschen und
somit die Verbreitung solcher Inhalte zu stoppen."
---
Die Debatte um die Verantwortlichkeit von Providern werde ich garantiert
nicht aufnehmen, die h.M. dazu ist bekannt.
Du kapierst nicht, daß die Strafverfolgung sich ausschließlich auf die
Distribuenten päd. Inhalte konzentrieren sollte. Stand der Dinge ist:
Innerhalb der EU gibt es zwar noch keine Rechtsstandards hinsichtlich der
Verfolgung des Besitzes oder der Verbreitung von pädophilen Inhalten (z.B.
ist in Holland der Besitz nicht verboten). Nationale Divergenzen bestehen
dsw. darin, daß Pädophilie in einzelnen EU-Staaten an untersch.
Altersstufen festgemacht wird.
Die Bemühungen und die Kooperationen auf EU-Ebene sprechen aber ein
deutliche Sprache und verharren nicht in Untätigkeit: Der von der
EU-Kommission vorgeschlagene "Aktionsplan zur Förderung der sicheren
Nutzung des Internet" strebt ein funktionsfähiges Selbstkontrollsystem an,
das mit der Strafverfolgung durch Mitgliedstaaten und Drittländer Hand in
Hand arbeiten wird. Ich habe keine Lust, Dir die zahlreichen bisherigen
Erfolge der europäischen und US-amerikanischen Ermittlungsbehörden (z.B.
FBI-Initiative "Innocent Images"); aufzulisten, int. Zusammenarbeit hat in
den letzten Jahren so manche Päd.-Ringe und Einzeltäter dingfest machen
können.
Knallfrösche von deinem Format wirds auch weiterhin geben. Den Fans
malaisischer Jurisprudenz steht es frei, nach Thailand, China oder
Singapur zu emigrieren.
ofG
Alex Gruhler
Gerald Aller
Noch einer:
Rhein-Zeitung vom 13.06.1998:
------schnipp-----
In bezug auf das Münchner Gerichtsurteil gegen die Verbreitung von
Pornographie im Internet ist es erfreulich, daß sich wohl alle
Beteiligten einig sind über die Notwendigkeit, Pornographie zu
bekämpfen. [...]
Wenn ein Autohersteller Autos ausliefert, bei denen die Bremsen
versagen und es zu tödlichen Unfällen kommt, muß der Hersteller dafür
haften und kann sich nicht damit herausreden, er sei nur für den
Einbau der Bremsen verantwortlich. Er wird sich dann künftig nur
solche Zulieferer aussuchen, die ihm ausreichend Gewähr bieten. Warum
sollte das beim Internet anders sein? Oder sollen Geschädigte mit
Ausflüchten von Pontius nach Pilatus geschickt werden mit dem Erfolg,
daß letztlich niemand verantwortlich ist? Insoweit ist das Münchner
Urteil richtig. Den Online-Anbietern muß die Pflicht auferlegt werden,
nur seriöse Geschäfte abzuwickeln. [...]
Helmut Fürst, 52152 Simmerath
-----schnapp-----
"Für alle Probleme gibt es eine einfache Lösung. Und die ist immer
falsch."
Schönen Gruss
Gerald
Christian Bogen
Folgendes wurde am 15. Juni in ger.ct gepostet -- ich bin der Meinung,
besser kann man es nicht ausdrücken!
---
Hmm, "C'est need to know" (http://www.ntk.net/) hat in
Ausgabe #48 das Urteil recht zutreffend so kommentiert:
'...and a German COMPUSERVE manager being given two
year suspended sentences simply for being a German
Compuserve manager'
("ein deutscher Compuserve Manager wurde dafuer, dass er
ein deutscher Compuserve Manager ist, zu zwei Jahren
Haft auf Bewaehrung verurteilt")
---
Regards
Christian Bogen