Titel:
Böse Pillen - Fälschungsskandal erschüttert die Glaubwürdigkeit von
Studienergebnissen
* Viele Medikamente haben deutlich mehr Nebenwirkungen als
positive Effekte.
* Bei der Volkskrankheit Diabetes steht gar ein ganzes
Therapiekonzept am Abgrund. Doch das Pharma-Geschäft boomt dank
manipulierter Studien.
Von Bert Ehgartner
Zitate daraus:
Das zurückliegende Jahr wird wohl nicht als Highlight in die Annalen
der Medizingeschichte eingehen. Eine Forschergruppe um den britischen
Psychologen Irving Kirsch hatte alle verfügbaren Daten zu sechs der am
öftesten verordneten Antidepressiva ausgewertet. Ergebnis: Patienten
mit leichten bis mittelschweren Depressionen, die in den Studien nur
Zuckerpillen geschluckt hatten, reagierten kaum schlechter als jene,
die einen angeblichen stimmungsaufhellenden Wirkstoff verabreicht
bekommen hatten. Der Unterschied lag „unterhalb der erforderlichen
Kriterien für klinische Signifikanz“, lautete das ernüchternde Urteil
der Wissenschafter....
....Da wundert es kaum, dass die nächste Hiobsbotschaft aus der
Branche der Schmerzforschung kam. Diesmal traf es Scott Reuben, einen
Wissenschafter, der sich redlich bemüht hatte, den schlechten Ruf der
Pillendreher aufzupolieren. Keine einzige seiner zahlreichen Studien
aus den letzten Jahren hatte jemals ein negatives Ergebnis gebracht.
Dumm nur, dass er nun zugeben musste, 21 seiner wichtigsten Arbeiten
frei erfunden zu haben.
Der 50-jährige Anästhesist vom Baystate Medical Center in Springfield,
Massachusetts, hatte sich einen Namen als Experte für die Behandlung
postoperativer Schmerzzustände gemacht. Noch im Sommer 2007 war der
Forscher in einem Editorial des Fachjournals „Anesthesia & Analgesia“,
in dem Reuben einige seiner gefälschten Arbeiten veröffentlicht hatte,
wegen seiner „sorgfältig geplanten“ und „akribisch dokumentierten“
Studien gepriesen worden. Seine Ergebnisse wurden weltweit in
zahllosen Leitlinien zur Schmerztherapie zitiert, Millionen Menschen
nach seinen Vorgaben behandelt. Nun ist sein Ruf dahin....
...Das britische Medizinjournal „The Lancet“ hatte eine Studie zur
Stammzelltherapie des Urologen Hannes Strasser zurückgezogen, nachdem
zahlreiche Ungereimtheiten aufgetaucht waren. Nach einer internen
Prüfung wurde diese Angelegenheit mittlerweile von der Wiener
Zulassungsbehörde AGES PharmMed der Staatsanwaltschaft übergeben.
Schlagzeilen hatten dabei allerdings auch die Co-Autoren gemacht,
allen voran der Vorstand der Innsbrucker Urologie, Georg Bartsch, der
das Journal mit der Bitte kontaktierte, dass sein Name entfernt werde,
da seine Beteiligung sich auf eine Ehren-Autorenschaft beschränkt
habe. „Lancet“ lehnte in einem Editorial mit der Begründung ab, alle
Autoren hätten eine Erklärung unterzeichnet, mit welcher sie
bestätigten, alle Untersuchungen und Therapien selbst durchgeführt und
auch die endgültige Version des Manuskripts gelesen und freigegeben zu
haben. Der Rückzug auf eine „Ehren-Autorenschaft“ werde daher als
Versuch gewertet, sich aus der Verantwortung zu stehlen....
....In Fachkreisen regt sich aber auch Widerstand. „Die über
Jahrzehnte gepflegte zuckerzentrierte Sichtweise von Diabetes hat
wahrscheinlich viele tausende Patienten geschädigt oder getötet, da
andere wirksame Therapien oft vernachlässigt wurden“, kritisiert der
Grazer Diabetologe Thomas Pieber. „Sogar jetzt, nach Vorliegen dieser
neuen Studienergebnisse, versuchen sich noch immer viele Kollegen als
Pillenverkäufer anzudienen, indem sie einfach die Fakten ignorieren
oder versuchen, mit krausen Erklärungen die Resultate wegzureden“....
....Wie lukrativ es sein kann, sich von den Pharmafirmen als
„Meinungsbildner“ einspannen zu lassen, zeigt das Beispiel des US-
Psychiatrieprofessors Charles Nemeroff, der zwischen 2000 und 2006 von
verschiedenen Firmen 2,8 Millionen Dollar erhalten hat. Nachdem die
Höhe dieser Beträge bekannt geworden ist, verlautbarte der Konzern
GlaxoSmithKline, dass künftige Zahlungen pro Arzt und Jahr in den USA
auf maximal 150.000 Dollar begrenzt würden. Auch in Österreich kommen
Meinungsbildner auf Tagesgagen von 2000 bis 10.000 Euro, wenn sie
getarnt oder offen auf Firmenveranstaltungen auftreten. „Besonders
erfolgreich sind Mediziner, die beispielsweise den Vorsitz in
Fachgesellschaften führen“, erklärt Wolfgang Becker-Brüser. „Die
saloppe Bezeichnung ‚Mietmaul‘ oder ‚habilitierter Pharmareferent‘
bezeichnet ihre Rolle sehr treffend.
Die ist ein Hinweis des Werner-Fuß-Zentrum
im Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalder Str. 4
10405 Berlin
http://www.psychiatrie-erfahrene.de
> * Viele Medikamente haben deutlich mehr Nebenwirkungen als
> positive Effekte.
Eigentlich wäre so ein Gesetzlicher Betreuer der Ideale Kontaktpunkt für
die Pharma-Firmen dann kriegt der Betreuer halt mal ab und zu einen
schönen Urlaub und dann erzählt er seinen Klienten "Also ich hab da
einen anderen Patienten der hat die gleichen Probleme wie sie (und über
die Probleme des Klienten müsste er ja bescheid wissen) und seitdem er
das Hutzelfutzel Medikament nimmt läuft alles wieder Prima, fragen sie
doch mal den Arzt danach, Herr Candle"