Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

In Zukunft Gleichstrom-Netze?

112 views
Skip to first unread message

Werner Holtfreter

unread,
Jun 28, 2011, 10:45:20 AM6/28/11
to
Hallo,

Wechsel- und Drehstrom hat sich durchgesetzt, weil er leicht zu
transformieren und mit einfachen Maschinen mechanisch nutzbar gemacht
werden konnte.

Diese Gründe verlieren an Bedeutung. Elektronische Spannungswandler
beweisen von Steckernetzgeräten bis zu Bahnstromumrichtern ihre
wirtschaftliche Überlegenheit. Drehzahlvariable Antriebe werden inzwischen
von Wechselrichtern gespeist.

HGÜ existiert bereits. Wäre Gleichspannung in weiteren Netzebenen
sinnvoll, z.B. in der Niederspannung?

Ich denke, elektronische Spannungswandler in den Ortsnetzstationen könnten
billiger sein, als Trafos, wenn entsprechende Stückzahlen produziert
werden.

Da die physiologische Wirkung bzw. Gefahr von Gleichspannung geringer ist,
als von Wechselspannung, könnte man bei gleichem Sicherheitsniveau die
Netzspannung anheben und damit die Übertragungsleistung bei gegebenem
Leitungsquerschnitt erhöhen.

Soweit in elektrischen Geräten eine Spannungswandlung erforderlich ist,
also sehr oft, wird diese billiger und arbeitet mit höherem Wirkungsgrad,
weil Gleichrichter, Ladekondensator und (bei größeren Leistungen) die
Leistungsfaktor-Korrektur entfallen kann.

Die Netzeinspeisung privater Kleinerzeuger wird erleichtert, weil keine
Synchronisation mit der Netzfrequenz erfolgen muss.

Und das Thema Blindstrom ist erledigt, es fließt nur noch Wirkstrom über
die Netze.

Nachteile:

Mechanische Schalter müssten wohl etwas robuster ausgelegt werden, weil
kein Strom-Nulldurchgang einen Lichtbogen löscht.

Elektrochemische Korrosion muss beachtet werden.

Was meint ihr dazu?
--
Gruß Werner

Torsten Schneider

unread,
Jun 28, 2011, 11:29:15 AM6/28/11
to
Werner Holtfreter <Holtf...@gmx.de> wrote:

>Soweit in elektrischen Geräten eine Spannungswandlung erforderlich ist,
>also sehr oft, wird diese billiger und arbeitet mit höherem Wirkungsgrad,
>weil Gleichrichter, Ladekondensator und (bei größeren Leistungen) die
>Leistungsfaktor-Korrektur entfallen kann.

Und wer bezahlt die ca. 100% der Haushaltsgeräte und
Infrastruktureinrichtungen (Trafos usw.), die dann auf den Müll wandern
müssten?


Viele Grüße, Torsten

Ansgar Strickerschmidt

unread,
Jun 28, 2011, 11:48:53 AM6/28/11
to
Also schrieb Torsten Schneider:

> Werner Holtfreter <Holtf...@gmx.de> wrote:
>
>> Soweit in elektrischen Gerï¿œten eine Spannungswandlung erforderlich ist,
>> also sehr oft, wird diese billiger und arbeitet mit hï¿œherem
>> Wirkungsgrad,
>> weil Gleichrichter, Ladekondensator und (bei grᅵᅵeren Leistungen) die
>> Leistungsfaktor-Korrektur entfallen kann.
>
> Und wer bezahlt die ca. 100% der Haushaltsgerï¿œte und
> Infrastruktureinrichtungen (Trafos usw.), die dann auf den Mï¿œll wandern
> mï¿œssten?

Schauen wir mal:
- Ein Reihenschlussmotor (Universalmotor) lï¿œuft mit Gleichstrom genauso
gut wie mit Wechselstrom.
Also sind die allermeisten Haushaltsgerï¿œte wie Mixer, Fï¿œn, Bohrmaschine
u.ᅵ. OK.
- Dem Licht ist es auch eher wurscht, egal ob Glï¿œhobst oder ESL. Letztere
machen sich ihren hochfrequenten Wechselstrom eh selber.
- Heizende Einrichtungen wie Herde und ï¿œfen juckt der Gleichstrom auch
nicht.
- Bei Ekeltronik wird es unterschiedlich sein... wenn ein primï¿œrer
Gleichrichter + nachfolgender Schaltwandler drin ist (etwa in PCs und
modernen Wandwarzen), ist es auch wieder egal. Da kï¿œnnte hï¿œchstens der
primï¿œre Gleichrichter ein thermisches Problem kriegen, weil 2 Dioden
stï¿œndig leiten und die anderen zwei immer sperren.

Bleiben Gerï¿œte mit einem primï¿œren 50Hz-Netztrafo als Problemkinder -
insbesondere also Audio/Video-Komponenten.
Auch solche Gerï¿œtschaften, die mit Synchronmotoren laufen, wie etwa
mechanische Schaltuhren.

Also: bei weitem nicht 100% der Gerï¿œte.

Allerdings ist Gleichstrom gleicher Nennspannung bei Berï¿œhrung tendenziell
gefï¿œhrlicher als Wechselstrom, weil sich der Muskel nur einmal
zusammenzieht und nicht mehr loslï¿œsst.

Ansgar

--
*** Musik! ***

Manuel Reimer

unread,
Jun 28, 2011, 11:55:43 AM6/28/11
to
Ansgar Strickerschmidt wrote:
> - Ein Reihenschlussmotor (Universalmotor) lï¿œuft mit Gleichstrom genauso
> gut wie mit Wechselstrom.
> Also sind die allermeisten Haushaltsgerï¿œte wie Mixer, Fï¿œn, Bohrmaschine
> u.ᅵ. OK.

Grᅵᅵere Maschinen (Kreissᅵge, Standbohrmaschine) laufen dann nicht mehr, wenn
ein Kondensatormotor verbaut war.

> Allerdings ist Gleichstrom gleicher Nennspannung bei Berï¿œhrung
> tendenziell gefï¿œhrlicher als Wechselstrom, weil sich der Muskel nur
> einmal zusammenzieht und nicht mehr loslï¿œsst.

AFAIR war da noch was mit "Elektrolyse". Kann mich da zwar auch falsch erinnern,
aber bei Gleichstrom soll gerade eben diese besonders tï¿œckisch sein, da durch
die Reaktionen im Kï¿œrper wohl mitunter Stoffe entstehen, die noch Tage nach dem
"Stromschlag" problematisch sein kï¿œnnen.

Gruᅵ

Manuel

Manuel Reimer

unread,
Jun 28, 2011, 12:03:07 PM6/28/11
to
Werner Holtfreter wrote:
> Da die physiologische Wirkung bzw. Gefahr von Gleichspannung geringer ist,
> als von Wechselspannung, könnte man bei gleichem Sicherheitsniveau die
> Netzspannung anheben und damit die Übertragungsleistung bei gegebenem
> Leitungsquerschnitt erhöhen.

Ist das wirklich so?

> Die Netzeinspeisung privater Kleinerzeuger wird erleichtert, weil keine
> Synchronisation mit der Netzfrequenz erfolgen muss.

Dann müssen deine elektronischen Wandler "bidirektional" arbeiten können.

Als Beispiel sei hier nur unser Dorf genannt. Vergleichsweise viel Fotovoltaik
aber kaum Industrie. Ich bin relativ sicher, dass das "Trafotürmchen" hier im
Dorf an sonnigen Tagen durchaus auch mal "rückwärts" arbeiten muss um den
eingespeisten Strom ins Mittelspannungsnetz zu "befördern".


Großer Nachteil ist weiterhin, dass die Zuverlässigkeit eines Trafos wohl kaum
mit Elektronik zu erreichen ist. Ein guter Trafo hat einen vergleichsweise hohen
Wirkungsgrad und besteht eigentlich nur aus Metall, Lack und Öl. Eventuell noch
Porzellan für Isolatoren. Wertig gebaut hält sowas ewig.

Auch vergisst du ganz, dass wir ein 3-Phasiges Netz haben, was den Betrieb von
Asynchron-Motoren (Drehstrom-Motoren) ermöglicht. Gerade die Industrie macht da
viel Gebrauch von und bei weitem nicht jede Maschine braucht einen
Frequenzumrichter.

Gruß

Manuel

Christoph Müller

unread,
Jun 28, 2011, 12:42:08 PM6/28/11
to
Am 28.06.2011 18:03, schrieb Manuel Reimer:
> Werner Holtfreter wrote:

>> Da die physiologische Wirkung bzw. Gefahr von Gleichspannung geringer
>> ist,

>> als von Wechselspannung, k�nnte man bei gleichem Sicherheitsniveau die
>> Netzspannung anheben und damit die �bertragungsleistung bei gegebenem
>> Leitungsquerschnitt erh�hen.
>
> Ist das wirklich so?

Gemeint ist vermutlich das elektrische und magnetische Wechselfeld. Kann
gut sein, dass ein konstantes Feld weniger Probleme macht als ein
Wechselfeld. Ich bin gottseidank nicht elektrosensibel, will es aber f�r
Andere nicht ausschlie�en.

Schwieriger wird's bei direktem K�rperkontakt. Da d�rfte man mit
Gleichstrom eher schlechtere Karten haben. Die Muskeln ziehen sich
einfach zusammen und niemand l�sst los. Wechselstrom hat wenigstens
Nulldurchg�nge, so dass ich eine gr��ere Chance sehe, im Falle eines
Unfalls davon wieder los zu kommen.

Bei der Gelegenheit: sollte wer auf die verwegene Idee kommen, mit den
Fingern pr�fen zu wollen, ob Saft auf der Leitung ist oder nicht, dann
wenigstens mit der Au�enseite der Finger. Die Muskeln zum Faustballen
sind n�mlich st�rker als die zum �ffnen derselben. Greift man mit der
FingerAUSSENseite an die Leitung und kriegt eine gewischt, dann ballt
sich automatisch die Faust und man ist binnen Millisekunden weg von der
Leitung und au�er Gefahr. Andersrum greift man zu und klebt dann
sozusagen am Draht. Dann wird's schnell richtig gef�hrlich. Gilt auch
f�r Wechselstrom.

>> Die Netzeinspeisung privater Kleinerzeuger wird erleichtert, weil keine
>> Synchronisation mit der Netzfrequenz erfolgen muss.
>

> Dann m�ssen deine elektronischen Wandler "bidirektional" arbeiten k�nnen.

Wieso? Die liefern einfach eine etwas h�here Spannung. Das Netz zieht
sie schon wieder auf Normalma�, wenn kein richtig dicker Brummer einspeist.

> Gro�er Nachteil ist weiterhin, dass die Zuverl�ssigkeit eines Trafos


> wohl kaum mit Elektronik zu erreichen ist. Ein guter Trafo hat einen
> vergleichsweise hohen Wirkungsgrad und besteht eigentlich nur aus

> Metall, Lack und �l. Eventuell noch Porzellan f�r Isolatoren. Wertig
> gebaut h�lt sowas ewig.

Metall oxidiert, wird rissig und bricht. Insbesondere mit permanenter
mechanischer Belastung, der die Trafowicklungen ausgesetzt sind. Das
auch noch mit Nulldurchg�ngen. Sowas mag kein Werkstoff besonders gern.
Kontaktkorrosion infolge unterschiedlicher Metalle ist nicht sehr
vorteilhaft. Lacke verspr�den, bl�ttern ab, bilden Taschen f�r
Feuchtigkeit und f�rdern damit die Korrosion des zu sch�tzenden Metalls.
�l zersetzt sich, bildet mit Wasser Seifen, wird z�h und behindert den
W�rmetransport, f�r den es eigentlich eingesetzt wird. Das Zeug flie�t
durch s�mtliche Undichtigkeiten raus und ist meist auch noch eine
ziemliche Umweltsauerei.

Du siehst - selbst ein simpler Trafo hat viele Gr�nde, weshalb er
ausfallen kann.

Elektronik geht meistens durch defekte Kondensatoren �ber den Jordan.
Diese gibt's allerdings in sehr unterschiedlichen Bauarten. Muss ja kein
Elko sein, der austrocknet oder dessen Elektrolyt sich chemisch
zersetzt. Oder man wechselt sie in regelm��igen Abst�nden einfach aus.
Nach dem Trafo muss man auch immer wieder mal schauen.

> Auch vergisst du ganz, dass wir ein 3-Phasiges Netz haben, was den

> Betrieb von Asynchron-Motoren (Drehstrom-Motoren) erm�glicht.

Dieses Argument tritt allerdings mit den immer h�ufiger werdenden
Frequenzumrichtern zusehends in den Hintergrund.

> Gerade die
> Industrie macht da viel Gebrauch von und bei weitem nicht jede Maschine
> braucht einen Frequenzumrichter.

Hat man einen, dann schadet er aber meistens auch nicht. Die Welt wird
sowieso immer komplexer.

Das viel gewichtigere Argument hat Torsten schon gebracht: die vielen
vielen Endger�te, die sich nicht mal so eben nebenbei mal umr�sten
lassen. DAS ist ein RIESEN Akt, der auch noch eine �bergangszeit
vorsehen muss, so dass manche H�user z.B. noch 20 Jahre weiterhin mit
Wechselstrom zu versorgen sind. Evtl. mit Wechsel- und Gleichstrom
gleichzeitig im Haus. Denke, dass man vor dieser Herausforderung noch
lange die Finger davon lassen wird.

--
Servus
Christoph M�ller
http://www.astrail.de

Volker Staben

unread,
Jun 28, 2011, 12:46:40 PM6/28/11
to
Am 28.06.11 16.45, schrieb Werner Holtfreter:
> Was meint ihr dazu?

Die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschieht, dürfte eine ziemlich
perfekte Verkörperung der Zahl null sein.

V.

Christoph Müller

unread,
Jun 28, 2011, 12:48:34 PM6/28/11
to
Am 28.06.2011 17:48, schrieb Ansgar Strickerschmidt:

> Schauen wir mal:
> - Ein Reihenschlussmotor (Universalmotor) l�uft mit Gleichstrom genauso
> gut wie mit Wechselstrom.
> Also sind die allermeisten Haushaltsger�te wie Mixer, F�n, Bohrmaschine
> u.�. OK.

Sofern da keine Elektronik eingebaut ist, die z.B. mit 5 Volt l�uft.
Drehzahl- und Temperaturregler machen das aber des �fteren so.

> - Dem Licht ist es auch eher wurscht, egal ob Gl�hobst oder ESL.

Gl�hobst ja. ESL - da w�rde ich mich nicht drauf verlassen.

> - Heizende Einrichtungen wie Herde und �fen juckt der Gleichstrom auch
> nicht.

Die Schalter dazu juckt das allerdings geh�rig. Der Lichtbogen bei
Gleichstrom bleibt n�mlich sehr viel l�nger stehen als per Wechselstrom.
Deshalb steht in den meisten Datenbl�ttern von mechanischen Schaltern,
was sie mit Gleich- und was mit Wechselstrom vertragen. Mit Wechselstrom
vertragen sie deutlich mehr.

> - Bei Ekeltronik wird es unterschiedlich sein... wenn ein prim�rer


> Gleichrichter + nachfolgender Schaltwandler drin ist (etwa in PCs und

> modernen Wandwarzen), ist es auch wieder egal. Da k�nnte h�chstens der
> prim�re Gleichrichter ein thermisches Problem kriegen, weil 2 Dioden
> st�ndig leiten und die anderen zwei immer sperren.

W�re unangenehm genug, weil das zu Ausfall f�hren w�rde.

Torsten Schneider

unread,
Jun 28, 2011, 1:00:08 PM6/28/11
to
Christoph Müller <inv...@invalid.invalid> wrote:

>> - Dem Licht ist es auch eher wurscht, egal ob Glühobst oder ESL.
>
>Glühobst ja. ESL - da würde ich mich nicht drauf verlassen.

Und was ist mit den himmelvielen Leuchtstoffröhren, die eine Drossel als
Vorschaltgerät haben? Die ist ja bei Gleichstrom auch sehr wirkungsvoll.
;)


Viele Grüße, Torsten

Werner Holtfreter

unread,
Jun 28, 2011, 1:20:16 PM6/28/11
to
Ansgar Strickerschmidt wrote:

> Allerdings ist Gleichstrom gleicher Nennspannung bei Berührung
> tendenziell gefährlicher als Wechselstrom, weil sich der Muskel nur
> einmal zusammenzieht und nicht mehr loslässt.

Ich kann dir aus eigener, schmerzvoller Erfahrung versichern, dass man
auch bei Wechselstrom nicht loslassen kann. Die Strommarken an meiner Hand
sind heute noch zu sehen. (Es floss nichts über das Herz, dennoch
erschütterte ein gewaltiges, äußerst schmerzhaftes Rütteln meinen damals
kindlichen Körper. Ich konnte nicht sprechen oder schreien, aber
glücklicherweise merkte jemand nach ein paar Sekunden, was los war und zog
den Stecker.)

Der Grund, warum der Bereich der Kleinspannung bei Gleichspannung höher
hinauf reicht, als bei Wechselspannung liegt daran, dass Wechselstrom über
das Herz geleitet, zum Herzmuskelflimmern führen kann.
--
Gruß Werner

Werner Holtfreter

unread,
Jun 28, 2011, 1:25:22 PM6/28/11
to
Manuel Reimer wrote:

>> Die Netzeinspeisung privater Kleinerzeuger wird erleichtert, weil keine
>> Synchronisation mit der Netzfrequenz erfolgen muss.
>
> Dann müssen deine elektronischen Wandler "bidirektional" arbeiten
> können.

Der im am privaten Kleinerzeuger zwar nicht, aber in der Ortsnetzstation
bei höherer Einspeisung schon! Guter Hinweis.

> Auch vergisst du ganz, dass wir ein 3-Phasiges Netz haben, was den
> Betrieb von Asynchron-Motoren (Drehstrom-Motoren) ermöglicht.

Hab's nicht vergessen, ich schrieb bereits, dass Drehstrom mit "einfachen
Maschinen mechanisch nutzbar" ist.
--
Gruß Werner

Werner Holtfreter

unread,
Jun 28, 2011, 1:28:52 PM6/28/11
to
Torsten Schneider wrote:

> Und wer bezahlt die ca. 100% der Haushaltsgeräte und
> Infrastruktureinrichtungen (Trafos usw.), die dann auf den Müll wandern
> müssten?

"Wer zahlt?" ist eine politische Frage. Ich habe keine Hoffnung, dass
sinnvolle Reformen in Deutschland noch möglich sind, egal ob es um das
Stromnetz oder Steuern geht. Aber Prof. Kirchhof probiert es ja auch
wieder. Vielleicht setzt es China um - das eine oder das andere.

Wie es gehen könnte, zeigt die Umstellung von 110 V auf 220 V in einigen
Städten in den 50er Jahren:

Schon Jahre vorher lieferte die Industrie bereits Geräte, deren Versorgung
sich umschalten lässt. Was sich nicht umschalten lässt, wird über einen
Spartrafo versorgt oder durch Neuanschaffung ersetzt.
--
Gruß Werner

Werner Holtfreter

unread,
Jun 28, 2011, 1:40:27 PM6/28/11
to
Volker Staben wrote:

> Die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschieht, dürfte eine ziemlich
> perfekte Verkörperung der Zahl null sein.

Kein Widerspruch.

Dennoch interessiert mich, wie ein Netz reagiert, bei dem man Leistung
nicht mehr einspeist, in dem man die Frequenz anzuheben versucht, sondern
die Spannung. Ist das nun besser oder schlechter?
--
Gruß Werner

Volker Staben

unread,
Jun 28, 2011, 2:46:05 PM6/28/11
to
Am 28.06.11 19.40, schrieb Werner Holtfreter:

Schlechter. Wenns besser wäre, wäre es so realisiert.

V.

Manfred Kuhn

unread,
Jun 28, 2011, 2:50:54 PM6/28/11
to
Werner Holtfreter wrote:

> Hallo,
>
> Wechsel- und Drehstrom hat sich durchgesetzt, weil er leicht zu
> transformieren und mit einfachen Maschinen mechanisch nutzbar gemacht
> werden konnte.
>

--Schnipp


> Und das Thema Blindstrom ist erledigt, es fließt nur noch Wirkstrom über
> die Netze.

Und da U=R*I ist müssen die Letungsqueschnitte erhöht werden. Das Thema
hatten T.A.Edison und Westinghouse/Tesla auch schon. Warum ist wohl in den
USA das Gleischstromnetz verschwunden?

>
> Nachteile:
>
> Mechanische Schalter müssten wohl etwas robuster ausgelegt werden, weil
> kein Strom-Nulldurchgang einen Lichtbogen löscht.
>
> Elektrochemische Korrosion muss beachtet werden.
>
> Was meint ihr dazu?

Gruß
Manfred

Werner Holtfreter

unread,
Jun 28, 2011, 3:38:09 PM6/28/11
to
Volker Staben wrote:

>> Dennoch interessiert mich, wie ein Netz reagiert, bei dem man Leistung
>> nicht mehr einspeist, in dem man die Frequenz anzuheben versucht,
>> sondern die Spannung. Ist das nun besser oder schlechter?
>
> Schlechter. Wenns besser wäre, wäre es so realisiert.

Begründung?
--
Gruß Werner

Volker Staben

unread,
Jun 28, 2011, 4:18:06 PM6/28/11
to
Am 28.06.11 21.38, schrieb Werner Holtfreter:

Evolution.

V.

Matthias Kordell

unread,
Jun 28, 2011, 4:33:29 PM6/28/11
to
Christoph M�ller tut geschreibselt haben:

> >> Da die physiologische Wirkung bzw. Gefahr von Gleichspannung
> >> geringer ist,
> >> als von Wechselspannung, k�nnte man bei gleichem
> >> Sicherheitsniveau die Netzspannung anheben und damit die
> >> �bertragungsleistung bei gegebenem Leitungsquerschnitt erh�hen.
> >
> > Ist das wirklich so?
>
> Gemeint ist vermutlich das elektrische und magnetische Wechselfeld.
> Kann gut sein, dass ein konstantes Feld weniger Probleme macht als
> ein Wechselfeld. Ich bin gottseidank nicht elektrosensibel, will es
> aber f�r Andere nicht ausschlie�en.

Mit Gleichstrom wird das alles viel lustiger: Dann zeigt der Kompass
alles m�gliche an, nur nicht Norden.


> Schwieriger wird's bei direktem K�rperkontakt. Da d�rfte man mit
> Gleichstrom eher schlechtere Karten haben. Die Muskeln ziehen sich
> einfach zusammen und niemand l�sst los. Wechselstrom hat wenigstens
> Nulldurchg�nge, so dass ich eine gr��ere Chance sehe, im Falle
> eines Unfalls davon wieder los zu kommen.

Das Gegenteil ist der Fall: Bei Wechselstrom mit m�glichst so ca.
60Hz ist der ideale Krampfstrom, sauberer Gleichstrom f�hrt nur zu
einem kurzem Zucken der Muskeln. Daf�r sind die Sp�tfolgen von
Gleichstrom schlimmer, die Elektrolyseprodukte k�nnen noch nach
Tagen zu einem Nierenversagen o.�. f�hren.


> >> Die Netzeinspeisung privater Kleinerzeuger wird erleichtert,
> >> weil keine Synchronisation mit der Netzfrequenz erfolgen muss.
> >
> > Dann m�ssen deine elektronischen Wandler "bidirektional" arbeiten
> > k�nnen.
>
> Wieso? Die liefern einfach eine etwas h�here Spannung. Das Netz
> zieht sie schon wieder auf Normalma�, wenn kein richtig dicker
> Brummer einspeist.

Wenn in einem Netzabschnitt hinter einem Unidirektionalwandler 100kW
ben�tigt werden und Solaranlagen 120kW liefern, kann der Wandler so
lange 0W liefern wie er will, die Spannung steigt bis die
zus�tzlichen 20kW verbaucht werden. Und wenn es Lichtb�gen dank
�berspannung sind.

> > Gro�er Nachteil ist weiterhin, dass die Zuverl�ssigkeit eines
> > Trafos wohl kaum mit Elektronik zu erreichen ist. Ein guter Trafo
> > hat einen vergleichsweise hohen Wirkungsgrad und besteht
> > eigentlich nur aus Metall, Lack und �l. Eventuell noch Porzellan
> > f�r Isolatoren. Wertig gebaut h�lt sowas ewig.
>
> Metall oxidiert, wird rissig und bricht. Insbesondere mit
> permanenter mechanischer Belastung, der die Trafowicklungen
> ausgesetzt sind.

Trafowicklungen sind idR vergossen.


> Das auch noch mit Nulldurchg�ngen.

Magnetostriktion hat eine quadratische Kennlinie.


> Kontaktkorrosion infolge unterschiedlicher Metalle ist nicht sehr
> vorteilhaft.

Wo kommt sowas in einem Trafo vor?


> Lacke
> verspr�den, bl�ttern ab, bilden Taschen f�r Feuchtigkeit und
> f�rdern damit die Korrosion des zu sch�tzenden Metalls.

Das ist nur bei Trafos im Freien ein Problem. Das sind nur relativ
wenige.


> �l zersetzt
> sich, bildet mit Wasser Seifen, wird z�h und behindert den
> W�rmetransport, f�r den es eigentlich eingesetzt wird.

Gegen Wasser gibt es Trockenpatronen an der Bel�ftung des
Ausgleichgef��es. Wenn sich das �l mehr als nur geringf�gig
zersetzt, gibt es meist Entladungen im Trafo, wenn man dann nichts
macht, ist bald die Kacke am Dampfen (vgl. Trafobrand in Kr�mmel


> Das Zeug
> flie�t durch s�mtliche Undichtigkeiten raus und ist meist auch noch
> eine ziemliche Umweltsauerei.

Ein Trafo sollte unbedingt dicht (bis auf die kleine
Entl�ftungs�ffnung am Ausggleichbeh�lter) sein, sonst ist er bald
leer. Die "Gr��e von Monsanto" mussten schon lange entsorgt werden,
heute hat man da fl�ssige Parafine (�hnliche Zusammensetzung wie
Heiz�l, nur viel sauberer) oder biologisch abbaubare Ester drin.


> Das viel gewichtigere Argument hat Torsten schon gebracht: die
> vielen vielen Endger�te, die sich nicht mal so eben nebenbei mal
> umr�sten lassen. DAS ist ein RIESEN Akt, der auch noch eine
> �bergangszeit vorsehen muss, so dass manche H�user z.B. noch 20
> Jahre weiterhin mit Wechselstrom zu versorgen sind. Evtl. mit
> Wechsel- und Gleichstrom gleichzeitig im Haus. Denke, dass man vor
> dieser Herausforderung noch lange die Finger davon lassen wird.

Es m�ssten zu viele Ger�te entsorgt werden, wenn in 30 Jahren
umgestellt w�rde und ab morgen keine reinen Wechselstromger�te mehr
in den Handel k�men. Und diese Ger�te m�ssen sicher aus dem Verkehr
gezogen werden, weil diese nicht gegen die Auswirkungen von
Gleichstrom gesch�tzt sind. Es ist garantiert nicht lustig, wenn
einem der Elektrorasierer in der Hand in Flammen aufgeht.

Dazu k�me, dass die Hauselektrik angepasst werden muss, entweder
gibt es einen neuen Steckdosentyp oder alle 16A-Sicherungen m�ssen
gegen 10A-Typen ersetzt werden.

Wer absch�tzen will wie lange so eine Umstellung dauert, kann ja mal
nachschauen, wie lange die Umstellung auf Wechselstrom in den USA
gedauert hat. Ja, sie ist seit ein paar Jahren abgeschlossen.

Matthias

Norbert Hahn

unread,
Jun 28, 2011, 4:45:12 PM6/28/11
to
Werner Holtfreter <Holtf...@gmx.de> wrote:

>Volker Staben wrote:
>
>>> Dennoch interessiert mich, wie ein Netz reagiert, bei dem man Leistung
>>> nicht mehr einspeist, in dem man die Frequenz anzuheben versucht,
>>> sondern die Spannung. Ist das nun besser oder schlechter?
>>

>> Schlechter. Wenns besser w�re, w�re es so realisiert.
>
>Begr�ndung?

Nun, die Spannung in einem weit verzweigten und weitmaschigen Netz zu
definieren gelingt etwas so gut wie die Temperatur in einer Fabrikhalle
zu messen, wenn man eine Zahl haben will.
Die Frequenz dagegen ist ortsunabh�ngig. Die wird in einem engen Bereich
vorgegeben und beim Einspeisen achtet man auf die Phasenlage.

Norbert

Werner Holtfreter

unread,
Jun 28, 2011, 5:22:59 PM6/28/11
to
Manfred Kuhn wrote:

>> Und das Thema Blindstrom ist erledigt, es fließt nur noch Wirkstrom
>> über die Netze.

> Und da U=R*I ist müssen die Letungsqueschnitte erhöht werden.

4-Leiter 230/400 V 100 A übertragen pro Leiter 3 * 230 * 100 / 4 = 17250 W

Wie im Thread schon erklärt, ist Wechselspannung gefährlicher als
Gleichspannung. So gelten AC 25 V und DC 60 V gleichermaßen als
ungefährlich. Nehmen wir den Faktor 60 / 25 = 2,4 zur Neufestsetzung der
Haushalt-Netzspannung:

230 V * 2,4 = 550 V (Man könnte wohl auch noch höher gehen.)

2-Leiter 550 V überträgt pro Leiter 550 * 100 / 2 = 27500 W

Erhöht man die Spannung jedoch nicht, fällt man zurück:

2-Leiter 230 V überträgt pro Leiter 230 * 100 / 2 = 11500 W

Durch ein Dreileiter-System, bei dem man zwei verschiedene Spannungen
abgreifen kann, kann man wieder etwas aufschließen, aber da man gegenüber
dem Drehstrom einen aktiven Leiter weniger hat, kommt man an die
Effektivität der Drehstromleitung nicht ganz heran:

3-Leiter +230/0/-230 V überträgt pro Leiter 2 * 230 * 100 / 3 = 15333 W

Dieses System hat den Vorteil, dass bei symmetrischer Last der
Neutralleiter stromlos ist und folglich keine Spannung an ihm abfällt.
Nur braucht man dann aufwändigere Wandler.

(Übrigens steigt die Leitungseffektivität bei 4, 5, 6...-phasigem
Wechselstrom immer weiter aber mit abnehmender Steilheit an, wie man sich
leicht ausrechnen kann. Aber drei Phasen scheinen ein guter Kompromiss zum
steigenden Aufwand zu sein.)
--
Gruß Werner

Werner Holtfreter

unread,
Jun 28, 2011, 5:45:22 PM6/28/11
to
Norbert Hahn wrote:

> Werner Holtfreter <Holtf...@gmx.de> wrote:
>
>>Volker Staben wrote:
>>
>>>> Dennoch interessiert mich, wie ein Netz reagiert, bei dem man
>>>> Leistung nicht mehr einspeist, in dem man die Frequenz anzuheben
>>>> versucht, sondern die Spannung. Ist das nun besser oder schlechter?
>>>

>>> Schlechter. Wenns besser wäre, wäre es so realisiert.
>>
>>Begründung?
>

> Nun, die Spannung in einem weit verzweigten und weitmaschigen Netz zu
> definieren gelingt etwas so gut wie die Temperatur in einer Fabrikhalle
> zu messen, wenn man eine Zahl haben will.

> Die Frequenz dagegen ist ortsunabhängig. Die wird in einem engen Bereich
> vorgegeben

Ja, mit der Frequenz hat man bis in den letzten Netzausläufer ein
verlässliches Maß für den Lastzustand des Gesamtnetzes und kann sehr
simpel einen automatischen Abwurf der Last oder der Einspeisung vorsehen.
Bis zur letzten Kleinst-Solaranlage, wenn man will.

Wird Leistung über Gleichstrom transportiert, muss man immer eine
Spannungsdifferenz haben. Ist diese größer, als bei Wechselstrom? (Hier zu
Group war ja die Rede von Spannungshaltung über Blindleistung, das habe
ich aber nicht ganz verstanden.)

Da im Gleichspannungsnetz die Energieflussrichtung offenbar von der
Spannung abhängt, kann bzw. muss man diese dann gezielt anpassen, wenn
Energie in eine bestimmte Richtung fließen soll? Und muss man das bei
Wechselstrom nicht?
--
Gruß Werner

Message has been deleted
Message has been deleted

Volker Staben

unread,
Jun 29, 2011, 1:24:33 AM6/29/11
to
Am 29.06.11 07.00, schrieb Emil Naepflein:
> On Tue, 28 Jun 2011 22:18:06 +0200, Volker Staben
>>> Begr�ndung?
>>
>> Evolution.
>
> Das ist eine schlechte Begr�ndung.

Das ist die denkbar beste Begr�ndung: das existierende System hat
sich gegen�ber allen anderen Vorschl�gen durchgesetzt.

> Die Entscheidung zwischen dem System
> Westinghouse und Edison vor mehr als 100 Jahren ist durch den damaligen
> wissenschaftlichen und technischen Stand begr�ndet. Die einfache
> Spannungswandlung �ber einen Trafo hat den Ausschlag gegeben.
>
> Mit der heutigen Wechselrichtertechnik ist das kein Kriterium mehr.

Bei uns im Ortsnetz ist nun gerade ein neuer konventioneller Trafo,
basierend auf dem guten alten Induktionsgesetz, aufgebaut worden.
Zumindest unser lokaler Energieversorger scheint das nicht so zu
sehen ;-)

Horst-D.Winzler

unread,
Jun 29, 2011, 1:56:22 AM6/29/11
to
Am 29.06.2011 07:24, schrieb Volker Staben:
> Am 29.06.11 07.00, schrieb Emil Naepflein:
>> On Tue, 28 Jun 2011 22:18:06 +0200, Volker Staben

>> Mit der heutigen Wechselrichtertechnik ist das kein Kriterium mehr.


>
> Bei uns im Ortsnetz ist nun gerade ein neuer konventioneller Trafo,
> basierend auf dem guten alten Induktionsgesetz, aufgebaut worden.
> Zumindest unser lokaler Energieversorger scheint das nicht so zu
> sehen ;-)

Dein Versorger setzt eben auf Zuverlässigkeit über lange Zeiträume. Er
möchte nicht befürchten müssen, das nach jedem Gewitter seine Trafos den
Dienst quittieren. ;-)
In machen Ortsnetzen sollen noch Trafos von vor 1950 ihren Dienst
zuverlässig verrichten.

--
mfg hdw

Message has been deleted
Message has been deleted
Message has been deleted
Message has been deleted

Christoph Müller

unread,
Jun 29, 2011, 4:45:59 AM6/29/11
to
Am 28.06.2011 22:33, schrieb Matthias Kordell:
> Christoph Müller tut geschreibselt haben:

>>>> Die Netzeinspeisung privater Kleinerzeuger wird erleichtert,
>>>> weil keine Synchronisation mit der Netzfrequenz erfolgen muss.
>>>

>>> Dann müssen deine elektronischen Wandler "bidirektional" arbeiten
>>> können.
>>
>> Wieso? Die liefern einfach eine etwas höhere Spannung. Das Netz
>> zieht sie schon wieder auf Normalmaß, wenn kein richtig dicker


>> Brummer einspeist.
>
> Wenn in einem Netzabschnitt hinter einem Unidirektionalwandler 100kW

> benötigt werden und Solaranlagen 120kW liefern, kann der Wandler so


> lange 0W liefern wie er will, die Spannung steigt bis die

> zusätzlichen 20kW verbaucht werden. Und wenn es Lichtbögen dank
> Überspannung sind.

Wenn man ein bidirektionales Netz aufbaut, dann gehe ich davon aus, dass
es dann auch bidirektional funktioniert.

>>> Großer Nachteil ist weiterhin, dass die Zuverlässigkeit eines


>>> Trafos wohl kaum mit Elektronik zu erreichen ist. Ein guter Trafo
>>> hat einen vergleichsweise hohen Wirkungsgrad und besteht

>>> eigentlich nur aus Metall, Lack und Öl. Eventuell noch Porzellan

>>> für Isolatoren. Wertig gebaut hält sowas ewig.


>>
>> Metall oxidiert, wird rissig und bricht. Insbesondere mit
>> permanenter mechanischer Belastung, der die Trafowicklungen
>> ausgesetzt sind.
>
> Trafowicklungen sind idR vergossen.

Dann gibt's noch eine Komponente mehr, die versagen kann. So viel ich
weiß, sind allerdings nur die Kleintrafos vergossen. Hier ging's aber
wohl eher um die großen Wummer in den Umspannwerken.

>> Das auch noch mit Nulldurchgängen.


>
> Magnetostriktion hat eine quadratische Kennlinie.

Weiß das auch die Gleichung F=m*a oder F=D*s? Wenn was mechanisch
schwingt, dann schwingt es eben. Ohne Vorspannung (wo soll die her
kommen) mit Nulldurchgang. Nulldurchgänge setzen dem Matarial viel
stärker zu als nur Last in einer Richtung.

>> Kontaktkorrosion infolge unterschiedlicher Metalle ist nicht sehr
>> vorteilhaft.
>
> Wo kommt sowas in einem Trafo vor?

Im Anschlussbereich. Deshalb sollte dieser auch möglichst gasdicht
ausgeführt und trocken sein.

>> Lacke
>> verspröden, blättern ab, bilden Taschen für Feuchtigkeit und
>> fördern damit die Korrosion des zu schützenden Metalls.


>
> Das ist nur bei Trafos im Freien ein Problem. Das sind nur relativ
> wenige.

In den Umspannwerken eher Alltag.

>> Öl zersetzt
>> sich, bildet mit Wasser Seifen, wird zäh und behindert den
>> Wärmetransport, für den es eigentlich eingesetzt wird.
>
> Gegen Wasser gibt es Trockenpatronen an der Belüftung des
> Ausgleichgefäßes. Wenn sich das Öl mehr als nur geringfügig


> zersetzt, gibt es meist Entladungen im Trafo, wenn man dann nichts

> macht, ist bald die Kacke am Dampfen (vgl. Trafobrand in Krümmel

Mein' ich ja. Aufpassen muss man so oder so. Egal, ob Wechsel- oder
Gleichstrom.

>> Das Zeug
>> fließt durch sämtliche Undichtigkeiten raus und ist meist auch noch


>> eine ziemliche Umweltsauerei.
>
> Ein Trafo sollte unbedingt dicht (bis auf die kleine

> Entlüftungsöffnung am Ausggleichbehälter) sein, sonst ist er bald
> leer. Die "Grüße von Monsanto" mussten schon lange entsorgt werden,
> heute hat man da flüssige Parafine (ähnliche Zusammensetzung wie
> Heizöl, nur viel sauberer) oder biologisch abbaubare Ester drin.

Machen kann man natürlich (fast) immer was. Ist ziemlich unabhängig von
der Stromart.

>> Das viel gewichtigere Argument hat Torsten schon gebracht: die

>> vielen vielen Endgeräte, die sich nicht mal so eben nebenbei mal
>> umrüsten lassen. DAS ist ein RIESEN Akt, der auch noch eine
>> Übergangszeit vorsehen muss, so dass manche Häuser z.B. noch 20


>> Jahre weiterhin mit Wechselstrom zu versorgen sind. Evtl. mit
>> Wechsel- und Gleichstrom gleichzeitig im Haus. Denke, dass man vor
>> dieser Herausforderung noch lange die Finger davon lassen wird.
>

> Es müssten zu viele Geräte entsorgt werden, wenn in 30 Jahren
> umgestellt würde und ab morgen keine reinen Wechselstromgeräte mehr
> in den Handel kämen. Und diese Geräte müssen sicher aus dem Verkehr


> gezogen werden, weil diese nicht gegen die Auswirkungen von

> Gleichstrom geschützt sind. Es ist garantiert nicht lustig, wenn


> einem der Elektrorasierer in der Hand in Flammen aufgeht.
>

> Dazu käme, dass die Hauselektrik angepasst werden muss, entweder
> gibt es einen neuen Steckdosentyp oder alle 16A-Sicherungen müssen
> gegen 10A-Typen ersetzt werden.
>
> Wer abschätzen will wie lange so eine Umstellung dauert, kann ja mal


> nachschauen, wie lange die Umstellung auf Wechselstrom in den USA
> gedauert hat. Ja, sie ist seit ein paar Jahren abgeschlossen.

Wie lange hatten die denn Gleich- und Wechselstrom parallel?

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de

Christoph Müller

unread,
Jun 29, 2011, 4:49:44 AM6/29/11
to
Am 29.06.2011 06:52, schrieb Emil Naepflein:
> On Tue, 28 Jun 2011 22:33:29 +0200, Matthias Kordell

>> Wer abschätzen will wie lange so eine Umstellung dauert, kann ja mal


>> nachschauen, wie lange die Umstellung auf Wechselstrom in den USA
>> gedauert hat. Ja, sie ist seit ein paar Jahren abgeschlossen.
>

> Man muss ja das Gleichspannungsnetz nicht bis zum Endverbraucher bauen,
> sondern nur bis zum heutigen Ortstrafo. Dieser wird dann durch
> Wechselrichter ersetzt.

Dann ist das aber nur eine Diskussion in Fachkreisen. Sowas tangiert die
Öffentlichkeit überhaupt nicht. Wen interessiert schon, ob sein
Ortstrafo per HGÜ oder Wechselspannung von irgendwoher versorgt wird, so
lange man sei Zeug nach wie vor einfach an die Steckdose anschließen kann?

Ansgar Strickerschmidt

unread,
Jun 29, 2011, 4:52:19 AM6/29/11
to
Also schrieb Volker Staben:

> Am 29.06.11 07.00, schrieb Emil Naepflein:
>> On Tue, 28 Jun 2011 22:18:06 +0200, Volker Staben

>>>> Begründung?
>>>
>>> Evolution.
>>
>> Das ist eine schlechte Begründung.
>
> Das ist die denkbar beste Begründung: das existierende System hat
> sich gegenüber allen anderen Vorschlägen durchgesetzt.

Aufgrund der damals (also ca. zur Jahrhundertwende, +/- ...) herrschenden
Rahmenbedingungen, ja.
Die Welt hat sich seitdem ein wenig weitergedreht.

Ansgar


--
*** Musik! ***

Christoph Müller

unread,
Jun 29, 2011, 4:54:19 AM6/29/11
to
Am 29.06.2011 09:18, schrieb F@lk Du_bbert:

> ... Außerdem verliert man mit
> Gleichstrom die Möglichkeit über die Stromleitung zu kommunzieren und
> sei es nur um die Straßenbeleuchtung einzuschalten.

Verstehe ich nicht. Wieso sollte man Gleichstromleitungen denn keine
Wechselspannung überlagern können?

Volker Staben

unread,
Jun 29, 2011, 5:25:58 AM6/29/11
to
Am 29.06.2011 10:52, schrieb Ansgar Strickerschmidt:
> Aufgrund der damals (also ca. zur
> Jahrhundertwende, +/- ...) herrschenden
> Rahmenbedingungen, ja.
> Die Welt hat sich seitdem ein wenig weitergedreht.

Richtig. Und bei dieser weiteren Drehung hat sich
bis zu den heute herrschenden Rahmenbedingungen
nichts Besseres durchsetzen kï¿œnnen.

Message has been deleted

Horst-D.Winzler

unread,
Jun 29, 2011, 5:57:33 AM6/29/11
to
Am 29.06.2011 11:24, schrieb F@lk Du_bbert:
> inv...@invalid.invalid on Wed, 29 Jun 2011 10:54:19 +0200:

>> Verstehe ich nicht. Wieso sollte man Gleichstromleitungen denn keine
>> Wechselspannung überlagern können?
>
> Innenwiderstand der Gleichstromquelle, angeschlossene Kapazität, ...
>
> Falk D.

Da helfen Sperrkreise.
--
mfg hdw

Horst-D.Winzler

unread,
Jun 29, 2011, 6:03:52 AM6/29/11
to
Am 29.06.2011 09:18, schrieb F@lk Du_bbert:

> HGÜ macht auch schon jetzt diverse Probleme.
> Die Netzlast wird an der Frequenz abgelesen und bislang sind Frequenz
> und Phasenlage, die einzigen Möglichkeiten den Stromsee konstant zu
> halten.

Und was ist mit dem Strom? Warum sollte der nicht als Führungsgröße
dienen können?

> Dann verliert man den Vorteil der galvanischen Kopplung mit "der Erde".
> HGÜ muss galvanisch getrennt von allem transportiert werden. Der
> Groundlift bringt neue Herausforderungen nicht nur beim Blitzschutz.

Warum muß HGÜ von der Erde getrennt sein?

--
mfg hdw

Uwe Hercksen

unread,
Jun 29, 2011, 6:05:23 AM6/29/11
to

Werner Holtfreter schrieb:

> Ich denke, elektronische Spannungswandler in den Ortsnetzstationen könnten
> billiger sein, als Trafos, wenn entsprechende Stückzahlen produziert
> werden.

Hallo,

nur müssten diese Spannungswandler dann überall wo Fotovoltaik,
Windräder oder Blockheizkraftwerke ins Netz einspeisen auch in beiden
Richtungen arbeiten können um auch eingespeiste Leistung auf die nächst
höhere Spannungsebene bringen zu können wenn die momentane Lastsituation
es erfordert. Die Ortsnetztrafos können das ohne Zusatzaufwand, bei den
Spannungswandlern ist dafür ein erheblich Mehraufwand nötig.

Bye

Uwe Hercksen

unread,
Jun 29, 2011, 7:29:41 AM6/29/11
to

Horst-D.Winzler schrieb:

> Warum muß HGÜ von der Erde getrennt sein?
>

Hallo,

muß HGÜ auch nicht. Es gibt sogar monopolare HGÜ Strecken die die Erde
als Rückleiter benutzen und bipolare Strecken die auf beiden Seiten
geerdet sind und im Notfall bei Unterbrechung eines Leiterseils weiter
monopolar mit der Erde als Rückleiter arbeiten können. Im Normalbetrieb
soll aber bei einer bipolaren Anlage der Strom über die Erde möglichst
klein sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hochspannungs-Gleichstrom-%C3%9Cbertragung#Leitungsanlagen_und_Erder
http://de.wikipedia.org/wiki/Baltic_Cable

Bye

Heinz Saathoff

unread,
Jun 29, 2011, 7:33:31 AM6/29/11
to
Werner Holtfreter schrieb...
>
> Wie es gehen könnte, zeigt die Umstellung von 110 V auf 220 V in einigen
> Städten in den 50er Jahren:
>
> Schon Jahre vorher lieferte die Industrie bereits Geräte, deren Versorgung
> sich umschalten lässt. Was sich nicht umschalten lässt, wird über einen
> Spartrafo versorgt oder durch Neuanschaffung ersetzt.

Der Haushalt in den 50-er Jahren hatte auch nicht viel an Geräten. Ich
kann mich noch an meine Kindheit in den 60-ern erinnern. Zuhause hatten
wir nur elektrisches Licht, ein Röhrenradio, ein Bügeleisen und eine
Wäscheschleuder.
Meine Oma hatte bis zu ihrem Ableben im Jahr 1998 nur elektrisch Licht,
ein (nichtgenutzes) Röhrenradio und einen Staubsauger im Haus. Der
Zähler hat sich dort gelangweilt ;-)


- Heinz

Message has been deleted

Volker Staben

unread,
Jun 29, 2011, 8:43:47 AM6/29/11
to
Am 29.06.2011 14:00, schrieb Emil Naepflein:

> On Wed, 29 Jun 2011 07:24:33 +0200, Volker Staben
> <volker...@fh-flensburg.de> wrote:
>
>> Am 29.06.11 07.00, schrieb Emil Naepflein:
>>> On Tue, 28 Jun 2011 22:18:06 +0200, Volker Staben
>>>>> Begr�ndung?
>>>>
>>>> Evolution.
>>>
>>> Das ist eine schlechte Begr�ndung.
>>
>> Das ist die denkbar beste Begr�ndung: das existierende System hat
>> sich gegen�ber allen anderen Vorschl�gen durchgesetzt.
>
> Du weisst, die Evolution hat auch zur Bildung von Sackgassen gef�hrt die
> dann zum Aussterben gef�hrt hat. ;-)

...und ganz offensichtlich sind die alternativ zum
Drehstromnetz diskutierten Vorschl�ge in genau
diesen Sackgassen verstorben.

Werner Holtfreter

unread,
Jun 29, 2011, 8:10:28 AM6/29/11
to
Volker Staben wrote:

> nichts Besseres durchsetzen können.

Zu den heutigen Rahmenbedingungen gehört der Status quo, also die
vorhandene Wechselstromtechnik auf allen Netzebenen. Würde man mit
heutiger Technik neu anfangen, würde sich möglicherweise etwas anderes
durchsetzen.
--
Gruß Werner

Werner Holtfreter

unread,
Jun 29, 2011, 9:02:32 AM6/29/11
to
F@lk Du_bbert wrote:

> Du kannst nicht mehr den globalen Füllstand des Stromsees ablesen
> sondern nur noch lokal Deine Spannung, die auch von einer Stromsenke
> oder einem Defekt betroffen sein kann. Du musst bei DC jeden Einspeiser
> in das Management mit einbeziehen, während man bei Wechselstrom kleine
> und mittlere Einspeiser anhand der Frequenz automagisieren kann.

Dass man das bei Wechselstrom könnte und vielleicht sogar tun sollte, ist
mir klar. Man tut es nur meist nicht. Solar und Wind speist meines Wissens
ungehemmt ins Netz, selbst Großkraftwerke orientieren sich vermutlich
nicht an der Frequenz sondern an Vorgaben der Netzleitstelle und nur
spezielle Regelkraftwerke reagieren direkt auf die Frequenz.
--
Gruß Werner

Werner Holtfreter

unread,
Jun 29, 2011, 8:23:52 AM6/29/11
to
Christoph Müller wrote:

> Am 29.06.2011 09:18, schrieb F@lk Du_bbert:
>
>> ... Außerdem verliert man mit
>> Gleichstrom die Möglichkeit über die Stromleitung zu kommunzieren und
>> sei es nur um die Straßenbeleuchtung einzuschalten.
>
> Verstehe ich nicht. Wieso sollte man Gleichstromleitungen denn keine
> Wechselspannung überlagern können?

Systeme, die mit hochfrequenten Bursts im Nulldurchgang kommunizieren, wie
z.B. Digitalstrom, versagen dann, aber klassische Rundsteuertechnik oder
auch hochfrequentere Trägerfrequenz-Techniken nicht unbedingt.
--
Gruß Werner

Message has been deleted

Uwe Hercksen

unread,
Jun 29, 2011, 9:35:09 AM6/29/11
to

F@lk Du_bbert schrieb:

> Die Chinesen hatten es monoplar versucht und dann festgestellt, dass die
> Elektrolyse am Erder groï¿œe Probleme bereitet. Es wurde befï¿œrchtet dass
> der Dreischluchtendamm erhï¿œhte Korrosion erleidet.

Hallo,

bipolare HGᅵ ist aber trotz der zwei Leiter fᅵr die Gleichspannung auf
jeder Seite geerdet, also nicht von der Erde getrennt. Es soll nur im
Normalbetrieb der Strom ï¿œber die Erdungen unter einer vorgegebenen
Grenze liegen.

Bye

Horst-D.Winzler

unread,
Jun 29, 2011, 9:36:43 AM6/29/11
to
Am 29.06.2011 15:20, schrieb F@lk Du_bbert:
> horst.d...@web.de on Wed, 29 Jun 2011 12:03:52 +0200:

>>> Dann verliert man den Vorteil der galvanischen Kopplung mit "der Erde".
>>> HGÜ muss galvanisch getrennt von allem transportiert werden. Der
>>> Groundlift bringt neue Herausforderungen nicht nur beim Blitzschutz.
>>
>> Warum muß HGÜ von der Erde getrennt sein?
>
> Die Chinesen hatten es monoplar versucht und dann festgestellt, dass die
> Elektrolyse am Erder große Probleme bereitet. Es wurde befürchtet dass
> der Dreischluchtendamm erhöhte Korrosion erleidet.
>
> Falk D.

Um diese Art der Korrosion zu verhindern, wurde 18xx-schlagmichtot bei
den elektrischen Telegraphenlinien Plus der damaligen Amtsbatterie
geerdet. Später für das Telefonnetz übernommen.Spricht aber nicht
grundsätzlich gegen monopolar.

mfg hdw

Uwe Hercksen

unread,
Jun 29, 2011, 10:27:53 AM6/29/11
to

Horst-D.Winzler schrieb:


>
> Um diese Art der Korrosion zu verhindern, wurde 18xx-schlagmichtot bei
> den elektrischen Telegraphenlinien Plus der damaligen Amtsbatterie
> geerdet. Später für das Telefonnetz übernommen.Spricht aber nicht
> grundsätzlich gegen monopolar.

Hallo,

das hilft aber hier nichts, egal welchen Pol man über die Erde als
Rückleiter schickt, immer fliesst an einem Ende der Strom in den
Erdanschluß hinein und am anderen hinaus. Für die Elektrolyse kommt es
aber auf die Stromrichtung an, nicht auf die Polung. Beim Baltic Cable
http://de.wikipedia.org/wiki/Baltic_Cable entsteht an einem Ende in der
Ostsee Chlor, am anderen Natriumhydroxid. Wo was ensteht hängt von der
Stromrichtung zwischen Schweden und Deutschland ab. Elektrolyse mit zwei
Anoden oder zwei Kathoden gibt es halt nicht sondern nur mit je einer
Anode und Kathode zusammen.

Bye

Horst-D.Winzler

unread,
Jun 29, 2011, 11:28:10 AM6/29/11
to
Am 29.06.2011 16:27, schrieb Uwe Hercksen:
>
>
> Horst-D.Winzler schrieb:
>>
>> Um diese Art der Korrosion zu verhindern, wurde 18xx-schlagmichtot bei
>> den elektrischen Telegraphenlinien Plus der damaligen Amtsbatterie
>> geerdet. Später für das Telefonnetz übernommen.Spricht aber nicht
>> grundsätzlich gegen monopolar.
>
> Hallo,
>
> das hilft aber hier nichts, egal welchen Pol man über die Erde als
> Rückleiter schickt, immer fliesst an einem Ende der Strom in den
> Erdanschluß hinein und am anderen hinaus. Für die Elektrolyse kommt es
> aber auf die Stromrichtung an, nicht auf die Polung.

Polung der Batterie und die Stromrichtung korrespondieren aber hier. Es
ist bei Gleichstromspeisung leichter, eine ev. Opferanode zu ersetzen
als korrodierte Kabel. Trifft auf Bahnen, die mit Gleichstrom betrieben
werden, auch zu

> Beim Baltic Cable
> http://de.wikipedia.org/wiki/Baltic_Cable entsteht an einem Ende in der
> Ostsee Chlor, am anderen Natriumhydroxid. Wo was ensteht hängt von der
> Stromrichtung zwischen Schweden und Deutschland ab. Elektrolyse mit zwei
> Anoden oder zwei Kathoden gibt es halt nicht sondern nur mit je einer
> Anode und Kathode zusammen.

Jetzt wird mir klar, was du meinst. nun, bei wechselseitiger Einspeisung
können die jeweiligen Opferanoden über Stromventile betrieben werden,
wenns denn überhaupt notwendig wäre. Wie sies im aktuellen Fall machen
und was sie für Probleme haben (könnten) weiß ich allerdings nicht.
--
mfg hdw

Message has been deleted
Message has been deleted

René Seils

unread,
Jun 29, 2011, 11:49:05 AM6/29/11
to
Werner Holtfreter schrieb:

> Hallo,
>
> [Gleichstrom statt Wechselstrom im Ortsnetz]

Den Verteilerbauer w�rde's freuen:
Bei gleicher Spannung m�ssten zum Beispiel s�mtliche Leistungsschalter und
LS-Schalter durch teurere Ger�te ersetzt werden.
Die im Allgemeinen verbauten FI-Schalter Typ A m�ssten durch deutlich
teurere Typ B-Schalter ersetzt werden (o.K. die w�rden dann wohl auf Grund
massenhafter Verbreitung irgendwann billiger werden).

Die Sache mit der fehlenden Lichtbogenl�schung beim Nulldurchgang hast du
ja schon erw�hnt, wodurch Schalter gr��ere Trennstrecken ben�tigten oder
schneller verschlissen w�ren.
Im Hausbereich w�rde man dann m�glicherweise verst�rkt irgendwas
Elektronisches einsetzen, im industriellen Bereich wird's schon schwieriger
(gr��ere Str�me, Sch�tze).

> Da die physiologische Wirkung bzw. Gefahr von Gleichspannung geringer ist,
> als von Wechselspannung, k�nnte man bei gleichem Sicherheitsniveau die
> Netzspannung anheben und damit die �bertragungsleistung bei gegebenem
> Leitungsquerschnitt erh�hen.

Die, meiner Meinung nach, augenf�lligste physiologische Wirkung ist die,
das beim "Anfassen" von Gleichstrom eher ein Verkrampfen einsetzt als bei
Wechselstrom was ihn eher gef�hrlicher macht.
Die Anhebung der Netzspannung w�rde die Notwendigkeit gr��erer
Trennstrecken noch verst�rken.

Ich glaube daher, im Niederspannungsbereich werden wir das so schnell nicht
erleben.

Ren�

Werner Holtfreter

unread,
Jun 29, 2011, 12:03:54 PM6/29/11
to
Ralf . K u s m i e r z wrote:

> Werner Holtfreter schrieb:
>
>> Ansgar Strickerschmidt wrote:

>>> Allerdings ist Gleichstrom gleicher Nennspannung bei Berührung
>>> tendenziell gefährlicher als Wechselstrom, weil sich der Muskel nur
>>> einmal zusammenzieht und nicht mehr loslässt.

>> Ich kann dir aus eigener, schmerzvoller Erfahrung versichern, dass man
>> auch bei Wechselstrom nicht loslassen kann. Die Strommarken an meiner
>> Hand sind heute noch zu sehen. (Es floss nichts über das Herz, dennoch
>> erschütterte ein gewaltiges, äußerst schmerzhaftes Rütteln meinen
>> damals kindlichen Körper. Ich konnte nicht sprechen oder schreien,
>> aber glücklicherweise merkte jemand nach ein paar Sekunden, was los
>> war und zog den Stecker.)
>
> Erstens bestreitest Du das Gegenteil von dem, was Ansgar falsch
> behauptet hat, und zweitens war es bei Dir offensichtlich kein
> (reiner) Gleichstrom, sondern nur "technischer", also pulsierende
> gleichgerichtete WS. Ja, natürlich wirlt die so wie beschrieben.

Lies dir einfach noch mal durch, was ich geschrieben habe, falls dir das
in der von dir verhunzten Zeichencodierung noch möglich ist! Im Glashaus
sitzen und andere mit "begin" belehren...

Zur Klarstellung: Ich bin an 220 V Wechselspannung "kleben geblieben" -
direkt mit einer Hand umfasst, Kontaktfläche jeweils 5 * 5 mm. Es war eine
Lampenfassung mit offenen Klemmen. Wechselspannung ist bei gleicher Höhe
gefährlicher, als Gleichspannung. Ob man bei Gleichspannung ebenfalls
verkrampft, weiß ich nicht.
--
Gruß Werner

Werner Holtfreter

unread,
Jun 29, 2011, 12:10:32 PM6/29/11
to
René Seils wrote:

> Die, meiner Meinung nach, augenfälligste physiologische Wirkung ist die,


> das beim "Anfassen" von Gleichstrom eher ein Verkrampfen einsetzt als
> bei Wechselstrom

Das ist falsch, wie hier im Thread und in Fachbüchern zur
Elektrosicherheit nachzulesen ist.
--
Gruß Werner

Message has been deleted
Message has been deleted

Werner Holtfreter

unread,
Jun 29, 2011, 12:46:38 PM6/29/11
to
Ralf . K u s m i e r z wrote:

> Das überflüssige UTF kommt von Dir.

Es ist nicht überflüssig, sondern sinnvoll für mich, denn damit habe ich
archivierte eigene Artikel in meiner Standardcodierung gespeichert und
kann sie mit dem Editor sofort korrekt anzeigen.

Mein UTF ist zulässig, verbreitet, zweckmäßig und deklariert.
--
Gruß Werner

Rolf Bombach

unread,
Jun 29, 2011, 3:33:11 PM6/29/11
to
Ansgar Strickerschmidt schrieb:
>
> Schauen wir mal:
> - Ein Reihenschlussmotor (Universalmotor) läuft mit Gleichstrom genauso
> gut wie mit Wechselstrom.

Induktiver Widerstand fällt weg, es fliesst mehr Strom und der Motor
fackelt ab.

> - Dem Licht ist es auch eher wurscht, egal ob Glühobst oder ESL.
> Letztere machen sich ihren hochfrequenten Wechselstrom eh selber.

Steht fast immer "50...60 Hz" drauf. Und "OSRAM DULUX® EL CLASSIC sind
nicht für Gleichspannung, Dimmerbetrieb und elektronische Schalter geeignet."
Ausnahme Dulux EL Facility: "Uneingeschränkt einsetzbar für Gleich-
spannungsanwendungen (176…310 V) sowie im Notstrombetrieb"

> - Heizende Einrichtungen wie Herde und Öfen juckt der Gleichstrom auch
> nicht.

Die Schalter und Thermostate werden nicht funktionieren und in Flammen
aufgehen. Ich hab irgendwo noch einen Heizofen für "Allstrom".
Schalter mit vier Stufen alle 90° Drehwinkel. Um eine Stufe weiterzu-
schalten, muss man gegen Federkraft um über 180° weiterdrehen, dann
*zongggg*. Alles massiv Keramik. Kann heute keiner mehr bauen, und
falls doch, niemand bezahlen. Müsste man dann mit IGBT oder so machen,
bringt Verluste.

> - Bei Ekeltronik wird es unterschiedlich sein... wenn ein primärer
> Gleichrichter + nachfolgender Schaltwandler drin ist (etwa in PCs und
> modernen Wandwarzen), ist es auch wieder egal. Da könnte höchstens der
> primäre Gleichrichter ein thermisches Problem kriegen, weil 2 Dioden
> ständig leiten und die anderen zwei immer sperren.

Viel Kleinstekeltronigg auch in grösseren Geräten wird mit irgendwelchen
Wunderschaltungen mit Vorschalt-C betrieben. Die gehen dann nur ganz
kurz beim Einstecken.

> Allerdings ist Gleichstrom gleicher Nennspannung bei Berührung
> tendenziell gefährlicher als Wechselstrom, weil sich der Muskel nur
> einmal zusammenzieht und nicht mehr loslässt.

Wird durch Wiederholung nicht wahrer.

--
mfg Rolf Bombach

Rolf Bombach

unread,
Jun 29, 2011, 3:36:28 PM6/29/11
to
Horst-D.Winzler schrieb:
>
> Dein Versorger setzt eben auf Zuverlässigkeit über lange Zeiträume. Er
> möchte nicht befürchten müssen, das nach jedem Gewitter seine Trafos den
> Dienst quittieren. ;-)
> In machen Ortsnetzen sollen noch Trafos von vor 1950 ihren Dienst
> zuverlässig verrichten.

Bei uns im Dorf sicher. Wir haben auch 100jährige Hydranten.
Im Betrieb stehen sicher ein Dutzend Trafos 0.63 bis 2.5MVA rum,
viele im Freien. Viele aus den Gründerjahren 50er (ost)
60er (west). O-W Diskrepanzen habe wir innerhalb der Betriebs ;-),
früher hatten wir unterschiedliche Feiertage.

--
mfg Rolf Bombach

Rolf Bombach

unread,
Jun 29, 2011, 3:44:08 PM6/29/11
to
F@lk Du_bbert schrieb:
>
> ................. Ich mï¿œchte
> noch anbringen, dass ein Trafo vor allem die neuen trockenen Typen kaum
> wartbare Teile enthï¿œlt. Er enthï¿œlt insbesondere keine Teile, die einer
> Alterung unterliegen. So lange der Wirkungsgrad zufriedenstellt, gibt es
> keinen Grund einen Trafo anzufassen.

Und wie ist der Wirkungsgrad der Trockentrafos? Ich kenne nur die,
welche Primï¿œr- und Sekundï¿œrwicklung deutlich getrennt haben, sodass
Luft dazwischen durchzirkulieren kann. Verschenkter Wickelraum ist
synonym mit Abstrich am Wirkungsgrad. Auch hat es dort zusï¿œtzliche
Temperaturwarneinrichtungen. Die sprechen dann an, meist im Sommer,
logischerweise, Sonntagnachmittag z.B., grummel.
(Der Trafo versorgt u.A. die Klimaanlagen aller Bï¿œrocontainer in
der Experimentierhalle. Dort ist es sehr warm, da alle eine
Klimaanlage am laufen haben, die es mï¿œglicherweise gar nicht
brï¿œuchte, wenn keiner eine hï¿œtte. Alles ziemlich philosophisch ;-).
So kommt es mï¿œglicherweise zu einem thermal runaway ;-)).

Ich bezweifle, dass das Isolationsmaterial keiner Alterung
unterliegt. Was ist das ï¿œberhaupt? So'n GFK-Zeuch? Wird sicher
irgendwann sprï¿œde und kriegt Risse. Hab ï¿œrger mit Drosseln,
die in so was eingegossen sind.

--
mfg Rolf Bombach

Klaus Butzmann

unread,
Jun 29, 2011, 6:15:31 PM6/29/11
to
Am 29.06.2011 07:56, schrieb Horst-D.Winzler:

> Dein Versorger setzt eben auf Zuverlässigkeit über lange Zeiträume.
> Er möchte nicht befürchten müssen, das nach jedem Gewitter seine
> Trafos den Dienst quittieren. ;-) In machen Ortsnetzen sollen noch
> Trafos von vor 1950 ihren Dienst zuverlässig verrichten.

Gleichstrom ist schön solange er fliesst, Wechselrichten ist heute auch
kein grosses Problem, aber Schalten insbesondere Abschalten geht ins
Geld.
Versuche mal Schmelzsicherungen mit DC Abschaltvermögen zu
erwerben und bei Schaltern sollte man hurtig abschalten und die
Lichtbogenlöschkammer nicht vergessen.

Einfacher Versuch, 230VAC gleichrichten, einige Ampere fliessen lassen
und dann einen handelsüblichen (AC) Schalter gaaanz langsam öffnen.


Butzo


"René

unread,
Jun 29, 2011, 6:37:28 PM6/29/11
to
Ralf . K u s m i e r z schrieb:

> X-No-Archive: Yes
>
> begin quoting, Ren� Seils schrieb:


>
>> Die, meiner Meinung nach, augenf�lligste physiologische Wirkung ist die,
>> das beim "Anfassen" von Gleichstrom eher ein Verkrampfen einsetzt als bei
>> Wechselstrom was ihn eher gef�hrlicher macht.
>> Die Anhebung der Netzspannung w�rde die Notwendigkeit gr��erer
>> Trennstrecken noch verst�rken.
>

> Noch einer.
>
> Hallo, aufwachen!
>
> Das Gegenteil ist der Fall.
>
> (Wo kommt dieser Unfug blo� her? PISA?)

Ich gehe davon aus, das du auf das Verkrampfen anspielst. Bisher hielt ich
das f�r Konsens. Hast du (oder Werner) eventuell online verf�gbare Quellen
welche dies wiederlegen?

Ren�

Message has been deleted
Message has been deleted

Werner Holtfreter

unread,
Jun 29, 2011, 6:56:27 PM6/29/11
to
Rolf Bombach wrote:

> Ansgar Strickerschmidt schrieb:
>>
>> Schauen wir mal:
>> - Ein Reihenschlussmotor (Universalmotor) läuft mit Gleichstrom genauso
>> gut wie mit Wechselstrom.
>
> Induktiver Widerstand fällt weg, es fliesst mehr Strom und der Motor
> fackelt ab.

Fraglich, denn der Motor dürfte seine Gegenspannung ganz überwiegend durch
die Rotation erzeugen und nicht durch die Selbstinduktion.

>> - Dem Licht ist es auch eher wurscht, egal ob Glühobst oder ESL.
>> Letztere machen sich ihren hochfrequenten Wechselstrom eh selber.
>
> Steht fast immer "50...60 Hz" drauf. Und "OSRAM DULUX® EL CLASSIC sind
> nicht für Gleichspannung, Dimmerbetrieb und elektronische Schalter
> geeignet." Ausnahme Dulux EL Facility: "Uneingeschränkt einsetzbar für

> Gleichspannungsanwendungen (176…310 V) sowie im Notstrombetrieb"

Stimmt, bei ersteren sind wohl die Greatz-Gleichrichter nicht robust
genug, um nur einen Zweig zu belasten. Das Gehäuse der ESL wird ohnehin
beängstigend heiß, da hat man wohl nicht viel Reserve.

>> - Heizende Einrichtungen wie Herde und Öfen juckt der Gleichstrom auch
>> nicht.
>
> Die Schalter und Thermostate werden nicht funktionieren und in Flammen
> aufgehen. Ich hab irgendwo noch einen Heizofen für "Allstrom".
> Schalter mit vier Stufen alle 90° Drehwinkel. Um eine Stufe weiterzu-
> schalten, muss man gegen Federkraft um über 180° weiterdrehen, dann
> *zongggg*. Alles massiv Keramik.

Naja, das war in der guten alten Zeit eben die übliche Bauart. Auch für
Wechselstrom wurden selbst simple Lichtschalter meist mit Sprungmechanik
gebaut. Heute heben die Kontakte meist schleichend ab, wenn man langsam
betätigt. Dennoch werden heutige Primitiv-Wechselstromschalter wohl eine
gute Weile auch mit Gleichstrom klar kommen.
--
Gruß Werner

Werner Holtfreter

unread,
Jun 29, 2011, 7:51:19 PM6/29/11
to
Klaus Butzmann wrote:

> Versuche mal Schmelzsicherungen mit DC Abschaltvermögen zu
> erwerben

Kein Problem, aber das Abschaltvermögen ist bei DC kleiner als bei AC.
Das ist merkwürdig, denn laut

http://www.sicherungen.de/de/?site=funktion&subsite=kurzschluss

erfolgt die Abschaltung noch vor erreichen des Nulldurchgangs (und
begrenzt dadurch den Strom).

Was unterscheidet den Abschaltvorgang innerhalb der Halbwelle von
Gleichstrom-Kurzschlussabschaltung?
--
Gruß Werner

Werner Holtfreter

unread,
Jun 29, 2011, 8:12:56 PM6/29/11
to
Ralf . K u s m i e r z wrote:

>> Es ist nicht überflüssig, sondern sinnvoll für mich, denn damit habe


>> ich archivierte eigene Artikel in meiner Standardcodierung gespeichert
>> und kann sie mit dem Editor sofort korrekt anzeigen.
>

> Du mußt jetzt stark sein: Das geht völlig ohne UTF auch.

Was geht? Unterschiedlich codierte Texte ohne Umschaltung des Editors
korrekt darstellen? Zeig es mir und denk dran, dass eine plain-txt-file
keinen Header hat.

>> Mein UTF ist zulässig, verbreitet, zweckmäßig und deklariert.
>
> Ändert nichts daran, daß es überflüssig ist.

Wie kann etwas überflüssig sein, das ermöglicht, Zeichen aller Herren
Länder ohne Umschaltung der Codierung darzustellen und sogar in einer
Datei zu vereinen?

Warum suchst du dir nicht einfach einen funktionierenden Newsreader, statt
offensichtliche Defizite zu verteidigen?
--
Gruß Werner

Message has been deleted
Message has been deleted

Werner Holtfreter

unread,
Jun 30, 2011, 7:38:18 AM6/30/11
to
Ralf . K u s m i e r z wrote:

>> Was geht? Unterschiedlich codierte Texte ohne Umschaltung des Editors
>> korrekt darstellen? Zeig es mir und denk dran, dass eine plain-txt-file
>> keinen Header hat.
>

> Nein, nur ASCII-Texte zu verfassen und zu speichern.

Das wäre eine Lösung für Amerikaner und für Spartaner:

!"#$%&'()*+,-./0123456789:;<=>?
@ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ[\]^_
`abcdefghijklmnopqrstuvwxyz{|}~

Mehr Zeichen gib es da nicht, und nicht einmal du kommst damit aus, denn
du verwendest Umlaute und deklarierst korrekt charset="iso-8859-1".

Wenn man schon von ASCII abweichen muss, dann gleich die universelle
Lösung UTF-8!

Ich halte Informationen oft in Plain-Text fest, ohne den Overhead eines
Office-Formats. Da sollte man eine Codierung zum persönlichen Standard
machen und da UTF-8 alle Anforderungen erfüllt, einschließlich der
Möglichkeit der Selbstbeschränkung auf ASCII-Zeichen, halte ich es für
eine gute Wahl.
--
Gruß Werner

Werner Holtfreter

unread,
Jun 30, 2011, 7:48:14 AM6/30/11
to
Rolf Bombach wrote:

> Ich bezweifle, dass das Isolationsmaterial keiner Alterung
> unterliegt.

Alles unterliegt natürlich mehr oder minder einer Alterung. Die Faustregel
besagt, 10 K Temperaturerhöung halbiert die Lebensdauer. Man kann demnach
fast jede gewünschte Lebensdauer in einen Trafo konstruieren, wenn man
auch Kriechwegbildung unterbindet.
--
Gruß Werner

Uwe Hercksen

unread,
Jun 30, 2011, 11:50:43 AM6/30/11
to

Werner Holtfreter schrieb:

> HGÜ existiert bereits. Wäre Gleichspannung in weiteren Netzebenen
> sinnvoll, z.B. in der Niederspannung?

Hallo,

die bisherigen HGÜ sind Punkt zu Punkt Verbindungen die aber auch beide
Übertragungsrichtungen können. Bei Freileitungen haben sie erst ab etwa
750 km weniger Verluste als eine Wechselspannungsfreileitung.
Für einen wirklichen Netzbetrieb bräuchte man aber eine HGÜ die an
mehreren Punkten einspeisen und abnehmen kann, je nach Bedarf.

Bye

Message has been deleted

René Seils

unread,
Jun 30, 2011, 12:05:21 PM6/30/11
to
Ralf . K u s m i e r z schrieb:

> X-No-Archive: Yes
>
> begin quoting, Ren� Seils schrieb:
>

>>> (Wo kommt dieser Unfug blo� her? PISA?)
>> Ich gehe davon aus, das du auf das Verkrampfen anspielst.
>

> Richtig.


>
>> Bisher hielt ich das f�r Konsens.
>

> Warum nur? (Das ist die wichtigste Frage dabei.)

Hm. Oft geh�rt und nie hinterfragt.

>> Hast du (oder Werner) eventuell online verf�gbare Quellen
>> welche dies wiederlegen?
>

> Immer wieder?

Verdammt. Ich schieb's mal auf die fr�he Stunde.

> Meine Elektrophysiologievorlesung stammt noch aus Vor-Onlinezeiten.
> Aber ich bezweifle nicht, da� die allwissende M�llhalde oder auch
> Tante Gu mit ein paar passenden Stichworten dazu ganz schnell etwas
> ausspucken w�rden. Nur suchen werde ich danach nicht.
>
> Aber Du k�nntest mal nach Edison und Elektrischem Stuhl suchen, dann
> f�llt Dir vielleicht etwas auf.

Elektrophysiologie ist ein gutes Stichwort. Mal schauen ob ich dazu in den
Weiten des Netzes was finde.

Ren�

Message has been deleted

Werner Holtfreter

unread,
Jun 30, 2011, 3:13:05 PM6/30/11
to
Ralf . K u s m i e r z wrote:

>> !"#$%&'()*+,-./0123456789:;<=>?
>> @ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ[\]^_
>> `abcdefghijklmnopqrstuvwxyz{|}~
>

> Das sind aber doch keine 256 Zeichen?

Nein, denn der traditionelle ASCI-Zeichensatz arbeitet mit 7 Bit.

http://de.wikipedia.org/wiki/ASCII

>> Mehr Zeichen gib es da nicht, und nicht einmal du kommst damit aus,
>> denn du verwendest Umlaute und deklarierst korrekt
>> charset="iso-8859-1".
>

> Kommen alle mit einem Byte aus.

Das ist der einzige Vorteil.

>> Wenn man schon von ASCII abweichen muss, dann gleich die universelle

>> Lösung UTF-8!
>
> Wie oft denn noch? 65.xxx Zeichen sind ÜBERFLÜSSIG!

Es geht nicht um 65.xxx Zeichen! Schon wenn du ein € (EUR) schreiben
willst, musst du eine andere Codierungstabelle wählen. Zeichen, die
exklusiv in verschiedenen Codierungstabellen sind, kannst du in einem File
gar nicht kombinieren!

Man muss sich entscheiden, ob man
mehrere Codierungstabellen und dafür 1 Byte pro Zeichen oder
eine Codierungstabelle und dafür mehrere Bytes für manche Zeichen will.

> Privat kannst Du machen, was Du willst, aber nötige es nicht anderen
> auf.

Wer sich an Standards hält, nötigt niemandem etwas auf. Von mir aus können
wir es dabei belassen, tu was du für richtig hältst.
--
Gruß Werner

Werner Holtfreter

unread,
Jun 30, 2011, 3:01:51 PM6/30/11
to
Uwe Hercksen wrote:

> die bisherigen HGÜ sind Punkt zu Punkt Verbindungen die aber auch beide
> Übertragungsrichtungen können. Bei Freileitungen haben sie erst ab etwa
> 750 km weniger Verluste als eine Wechselspannungsfreileitung.
> Für einen wirklichen Netzbetrieb bräuchte man aber eine HGÜ die an
> mehreren Punkten einspeisen und abnehmen kann, je nach Bedarf.

Natürlich, und genau das interessiert mich: Ob man DC eben so gut
einspeisen und entnehmen kann, wie AC, oder ob bei DC die Spannung stärker
unerwünscht angehoben wird, als bei AC, wo ja primär die Frequenz
beeinflusst werden soll (was vermutlich ohne Spannungserhöhung aber auch
nicht geht, oder?).
--
Gruß Werner

Manfred Kuhn

unread,
Jun 30, 2011, 3:31:15 PM6/30/11
to
Werner Holtfreter wrote:


> 4-Leiter 230/400 V 100 A übertragen pro Leiter 3 * 230 * 100 / 4 = 17250 W
Wieso hier /4? Jeder Leiter kann die 100A übertragen und im 4 (3)-Leiternetz
sind es 400V zwischen den einzelnen Phasen. Also 3 *400 * 100 = 120 kW
übertragbare Leistung. Sind die drei Leiter symmetrisch Belastet, dann ist
der Neutralleiter stromlos. (Dreieckschaltung)

>
> Wie im Thread schon erklärt, ist Wechselspannung gefährlicher als
> Gleichspannung. So gelten AC 25 V und DC 60 V gleichermaßen als
> ungefährlich. Nehmen wir den Faktor 60 / 25 = 2,4 zur Neufestsetzung der
> Haushalt-Netzspannung:
>
Auch hier wieder falsch. Die europäische Niederspannungsrichtlinie gilt auch
für den oberen Bereich der Kleinspannung (AC über 50 Volt Effektivwert und
DC über 75 Volt).

Bei Spannungen unter 25 Volt AC oder 60 Volt DC kann gänzlich auf einen
Schutz gegen Berühren verzichtet werden. (Aus Wikipedia)

Der Leitungswiderstand ist ja nun keine Konstante. Er ist Abhängig von der
Länge, dem Material und dem Quwerschitt der Ader. Wenn ich also über eine
Länge von z.B. 5km einen Strom von 100A leiten will und ich einen
Spannungsabfall auf der Leitung von 10V toleriere, dann ist der Querschnitt
bei Kupfer 178,5mm2 . D.h. eine Ader hätte einen Durchmesser von 26,6 mm.
Will man diese Kupferbergwerke wirklich haben?

Gruß

Manfred

Marte Schwarz

unread,
Jun 30, 2011, 5:27:28 PM6/30/11
to
Hi Ansgar,

> Allerdings ist Gleichstrom gleicher Nennspannung bei Berührung
> tendenziell gefährlicher als Wechselstrom, weil sich der Muskel nur
> einmal zusammenzieht und nicht mehr loslässt.

Dem ist eher nicht so. vielmehr eben deswegen, weil man ihn vor allem
bei beginnender Berührung nur kurz spürt und dann eben nicht loslässt,
weil man ihn nicht mehr spürt. Dann setzen irgendwann
Elektrolysevorgänge, thermische Zersetzungen etc ein, so man diese
Effekte nicht zur kontrollierten Diathermie therapeutisch nutzt...

Marte

Marte Schwarz

unread,
Jun 30, 2011, 5:33:03 PM6/30/11
to
Hallo Werner,

> Ich kann dir aus eigener, schmerzvoller Erfahrung versichern, dass man
> auch bei Wechselstrom nicht loslassen kann.

Gerade da. Gleichstrom ist in Bezug auf Reizung der Muskeln und Nerven
völlig harmlos, was es eben wieder gefährlich macht, aber eben nicht im
Sinne des Verkrampfens.

Marte

Marte Schwarz

unread,
Jun 30, 2011, 5:34:52 PM6/30/11
to
Hi Volker,
>> Ist das nun besser oder schlechter?
>
> Schlechter. Wenns besser wäre, wäre es so realisiert.

Es gab Anfang des letzten Jahrhundert gescheite Leute, die die Ansicht
vertraten, es sei alles erfunden, was es zu erfinden gäbe...

Marte

Volker Staben

unread,
Jun 30, 2011, 5:44:46 PM6/30/11
to
Hallo Marte,

Am 30.06.11 23.34, schrieb Marte Schwarz:

Hm. Und was genau möchtest Du uns damit sagen? Egal, was alles noch
erfunden werden wird - es muss sich gegen das Bestehende durchsetzen.

V.

Norbert Hahn

unread,
Jun 30, 2011, 6:03:38 PM6/30/11
to
Werner Holtfreter <Holtf...@gmx.de> wrote:

>Wird Leistung über Gleichstrom transportiert, muss man immer eine
>Spannungsdifferenz haben.

Damit ein Strom durch einen Widerstand fließt, muss eine Spannungs-
differenz vorhanden sein.

>Ist diese größer, als bei Wechselstrom? (Hier zu
>Group war ja die Rede von Spannungshaltung über Blindleistung, das habe
>ich aber nicht ganz verstanden.)

Es gibt im Wechselstrom mehrere "Spannungen" als Rechengrößen. Für die
Wirkleistung sind die Effektivwerte von Spannung und Strom und der
Phasenwinkel zwischen Spannung und Strom wichtig:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirkleistung#Festlegungen_bei_sinusf.C3.B6rmiger_Wechselspannung

>Da im Gleichspannungsnetz die Energieflussrichtung offenbar von der
>Spannung abhängt, kann bzw. muss man diese dann gezielt anpassen, wenn
>Energie in eine bestimmte Richtung fließen soll? Und muss man das bei
>Wechselstrom nicht?

Da ist hier kein Unterschied zwischen Gleich- und Wechselstrom, wenn man
davon absieht, dass in den meisten Ländern der Welt bei Wechselstrom 100
mal pro Sekunde die Richtung sich ändert. Dies dient aber nur zur
Verwirrung der Laien...
Denn nicht nur die Richtung des Stroms ändert sich 100/s, sondern mit
einer Verzögerung (oder einem Vorlauf) auch die Richtung der Spannung.
Mehr in
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirkleistung#Vorzeichenfragen

Norbert

Werner Holtfreter

unread,
Jun 30, 2011, 6:16:41 PM6/30/11
to
Manfred Kuhn wrote:

> Werner Holtfreter wrote:
>
>> 4-Leiter 230/400 V 100 A übertragen pro Leiter 3 * 230 * 100 / 4 =
>> 17250 W

> Wieso hier /4?

Weil ich Systeme mit unterschiedlicher Leiterzahl vergleichbar machen
will. Daher pro installiertem Leiter, auch wenn nur 3 Strom führen.
Insgesamt sind es 3 * 230 * 100 = 69000 W.

> Jeder Leiter kann die 100A übertragen und im 4 (3)-Leiternetz sind es

> 400V zwischen den einzelnen Phasen. Also 3 * 400 * 100 = 120 kW
> übertragbare Leistung.

Hast du eine Elektriker-Lehre absolviert oder gar mehr?
--
Gruß Werner

Message has been deleted

Reinhard Richter

unread,
Jul 1, 2011, 5:14:10 AM7/1/11
to
Manfred Kuhn schrieb am 30.06.2011 21:31:
> Wieso hier /4? Jeder Leiter kann die 100A übertragen und im 4 (3)-Leiternetz
> sind es 400V zwischen den einzelnen Phasen. Also 3 *400 * 100 = 120 kW
Also, wenn schon, dann 3 * 400V * 100A / SQRT(3) = 69kW
oder 3 * 230V * 100A = 69kW

--
Gruß Reinhard

Skorpionmann

unread,
Jul 1, 2011, 5:31:08 AM7/1/11
to
On 28 Jun., 16:45, Werner Holtfreter <Holtfre...@gmx.de> wrote:
> Hallo,
>
> Wechsel- und Drehstrom hat sich durchgesetzt, weil er leicht zu
> transformieren und mit einfachen Maschinen mechanisch nutzbar gemacht
> werden konnte.
>
> Diese Gründe verlieren an Bedeutung. Elektronische Spannungswandler
> beweisen von Steckernetzgeräten bis zu Bahnstromumrichtern ihre
> wirtschaftliche Überlegenheit. Drehzahlvariable Antriebe werden inzwischen
> von Wechselrichtern gespeist.

>
> HGÜ existiert bereits. Wäre Gleichspannung in weiteren Netzebenen
> sinnvoll, z.B. in der Niederspannung?
>
> Ich denke, elektronische Spannungswandler in den Ortsnetzstationen könnten
> billiger sein, als Trafos, wenn entsprechende Stückzahlen produziert
> werden.
>
> Da die physiologische Wirkung bzw. Gefahr von Gleichspannung geringer ist,
> als von Wechselspannung, könnte man bei gleichem Sicherheitsniveau die
> Netzspannung anheben und damit die Übertragungsleistung bei gegebenem
> Leitungsquerschnitt erhöhen.
>
> Soweit in elektrischen Geräten eine Spannungswandlung erforderlich ist,
> also sehr oft, wird diese billiger und arbeitet mit höherem Wirkungsgrad,
> weil Gleichrichter, Ladekondensator und (bei größeren Leistungen) die
> Leistungsfaktor-Korrektur entfallen kann.
>
> Die Netzeinspeisung privater Kleinerzeuger wird erleichtert, weil keine
> Synchronisation mit der Netzfrequenz erfolgen muss.
>
> Und das Thema Blindstrom ist erledigt, es fließt nur noch Wirkstrom über
> die Netze.
>
> Nachteile:
>
> Mechanische Schalter müssten wohl etwas robuster ausgelegt werden, weil
> kein Strom-Nulldurchgang einen Lichtbogen löscht.
>
> Elektrochemische Korrosion muss beachtet werden.
>
> Was meint ihr dazu?
> --
> Gruß Werner

Gleichspannung laesst sich nur elektronisch schalten, was bedingt
sicher ist. Deshalb immer zuerst elektronisch abschalten und dann
mechanisch unterbrechen. Beim einschalten umgekehrt. Der Lichtbogen
laesst sich nicht beherrschen beim mechanischen Schalter.

Matthias Dingeldein

unread,
Jul 1, 2011, 7:55:06 AM7/1/11
to
Werner Holtfreter wrote:

> Kein Problem, aber das Abschaltvermögen ist bei DC kleiner als bei AC.
> Das ist merkwürdig, denn laut
>
> http://www.sicherungen.de/de/?site=funktion&subsite=kurzschluss
>
> erfolgt die Abschaltung noch vor erreichen des Nulldurchgangs (und
> begrenzt dadurch den Strom).
>
> Was unterscheidet den Abschaltvorgang innerhalb der Halbwelle von
> Gleichstrom-Kurzschlussabschaltung?

Das liegt an der Spannung, die im Moment nach dem Abschalten des
Lichtbogens an der heissen, aber geradeso nicht mehr ionisierten Luft
liegt.
Ein Kurzschluss ist immer ein induktiver Blindstrom, weil die
Wechselspannung nur gegen die Induktivitaet der Leitung zum Kurzschluss
arbeitet, darum ist die (Netz-)Spannung im Strommaximum null. Bei dem
Diagramm auf der verlinkten Seite entsteht der Kurzschluss im
Spannungsmaximum (der nicht eingezeichnete Netzspannungsverlauf waere
die Cosinusschwingung, die zum Sinusverlauf des eingezeichneten
Kurzschlusstroms gehoert). Die Sicherung ist so gebaut, dass sie eine
viertel Periode lang so viel Energie aufnehmen kann, wie das Netz beim
abzuschaltenden Kurzschluss liefert. Dadurch wird diese Energie im
Gegensatz zum nicht abgeschalteten Kurzschluss nicht in der
Streuinduktivitaet der Leitung gespeichert, und der Lichtbogen
verlischt im Spannungsnulldurchgang (ist der Kurzschlusstrom kleiner
als der maximal abzuschaltende Kurzschlusstrom, passiert das
entsprechend frueher). Im Moment des Erloeschens liegt die volle
Netzspannung an der Sicherung an, im skizzierten Fall also null Volt.
Damit hat die heisse Luft aus dem verloschenen Lichtbogen noch
ausreichend Zeit zum Abkuehlen (und damit Durchschlagsfestigkeit zu
gewinnen), damit die Netzspannung beim Anstieg zur naechsten Halbwelle
den Lichtbogen nicht erneut zuenden kann.
Beim Gleichstrom hat man nun das Problem, dass die Spannung stets die
volle Netzspannung hat, man also nicht nur die thermisch gespeicherte
Energie plus ein Bisschen kurz vor dem Nulldurchgang aus dem Lichtbogen
rausziehen muss, sondern die thermische Energie plus die volle
Leistung, die das Netz in den Kurzschluss liefern kann. Dann hat man im
Moment des Verloeschens des Lichtbogens sofort die volle Netzspannung
ueber die heisse Luft, was zu einem erneuten Zuenden des Lichtbogens
fuehren kann, da aufgrund der Hitze die Luft weniger Energiezufuhr zur
erneuten Ionisation benoetigt. Eine Gleichstromsicherung muss also fuer
denselben Kurzschluss sehr viel mehr Energie aus dem Lichtbogen
abfuehren koennen als eine Wechselstromsicherung.

Gruss, Matthias Dingeldein

--
shIFt HapPenS

Matthias Dingeldein

unread,
Jul 1, 2011, 8:04:43 AM7/1/11
to
ich schrieb:

> Eine
> Gleichstromsicherung muss also fuer denselben Kurzschluss sehr viel
> mehr Energie aus dem Lichtbogen abfuehren koennen als eine
> Wechselstromsicherung.

argh, daemlich formuliert: wenn das Abschalten klappt, muss nicht sooo
viel mehr Energie aus dem Lichtbogen gezogen werden, aber es muss eine
deutlich hoehere Kuehlleistung zur Verfuegung stehen, um den Lichtbogen
schnell genug und stark genug kuehlen zu koennen, damit ein erneutes
Zuenden nach dem Verloeschen verhindert wird.

Gruss, Matthias "Ingrid" Dingeldein

--
Nun tut mal nicht so, als ob im Osten die Thyristoren noch mit
Streichhoelzern gezuendet wurden.
(Gerd Belo in debet)

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
Jul 1, 2011, 10:00:19 AM7/1/11
to
"Ralf . K u s m i e r z" <m...@privacy.invalid> wrote:

>Glaube ich nicht. Gleichstrom dürfte auch ganz nett wehtun.

Definitiv; und man spürt ihn auch, wenn er noch nicht direkt wehtut
oder Reflexe auslöst, nur eben anders als Wechselstrom. BTDT.


-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/

Werner Holtfreter

unread,
Jul 1, 2011, 1:01:34 PM7/1/11
to
Matthias Dingeldein wrote:

> Werner Holtfreter wrote:
>
>> Kein Problem, aber das Abschaltvermögen ist bei DC kleiner als bei AC.
>> Das ist merkwürdig, denn laut
>>
>> http://www.sicherungen.de/de/?site=funktion&subsite=kurzschluss
>>
>> erfolgt die Abschaltung noch vor erreichen des Nulldurchgangs (und
>> begrenzt dadurch den Strom).
>>
>> Was unterscheidet den Abschaltvorgang innerhalb der Halbwelle von
>> Gleichstrom-Kurzschlussabschaltung?
>
> Das liegt an der Spannung, die im Moment nach dem Abschalten des
> Lichtbogens an der heissen, aber geradeso nicht mehr ionisierten Luft
> liegt.
> Ein Kurzschluss ist immer ein induktiver Blindstrom, weil die
> Wechselspannung nur gegen die Induktivitaet der Leitung zum Kurzschluss
> arbeitet, darum ist die (Netz-)Spannung im Strommaximum null. Bei dem
> Diagramm auf der verlinkten Seite entsteht der Kurzschluss im
> Spannungsmaximum (der nicht eingezeichnete Netzspannungsverlauf waere
> die Cosinusschwingung, die zum Sinusverlauf des eingezeichneten
> Kurzschlusstroms gehoert).

Hallo Matthias, das klingt zunächst plausibel, aber um einen reinen
induktiver Blindstrom kann es sich kaum handeln, schließlich hat die
Leitung ja auch einen ohmschen Anteil. Haben wir wirklich annähernd 90°
Phasenverschiebung? Wenn der Schleifenwiderstand gemessen wird, messen wir
da nicht den Wirkwiderstand?

> Die Sicherung ist so gebaut, dass sie eine
> viertel Periode lang so viel Energie aufnehmen kann, wie das Netz beim
> abzuschaltenden Kurzschluss liefert. Dadurch wird diese Energie im
> Gegensatz zum nicht abgeschalteten Kurzschluss nicht in der
> Streuinduktivitaet der Leitung gespeichert, und der Lichtbogen
> verlischt im Spannungsnulldurchgang

Wenn die Leitung keine Energie speichert, weil diese weitgehend im
Lichtbogen aufgezehrt wird, dann kann sich auch kein langsamer
Stromanstieg ergeben, wie im Diagramm dargestellt, der Strom springt dann
sofort auf I = Umax / Rreal, denn der Kurzschluss startet ja im
Spannungsmaximum, wie du schreibst.

Induktive Phasenverschiebung/Verzögerung und Energiespeicherung bedingen
einander!

> (ist der Kurzschlusstrom kleiner
> als der maximal abzuschaltende Kurzschlusstrom, passiert das
> entsprechend frueher). Im Moment des Erloeschens liegt die volle
> Netzspannung an der Sicherung an, im skizzierten Fall also null Volt.
> Damit hat die heisse Luft aus dem verloschenen Lichtbogen noch
> ausreichend Zeit zum Abkuehlen (und damit Durchschlagsfestigkeit zu
> gewinnen), damit die Netzspannung beim Anstieg zur naechsten Halbwelle
> den Lichtbogen nicht erneut zuenden kann.

Zu klären wäre dann noch, was passiert, wenn der Kurzschluss vor dem
Spannungsmaximum startet. Könnte dann nicht mehr als 1/4 Periode bis zum
Verlöschen des Lichtbogens vergehen?

> Beim Gleichstrom hat man nun das Problem, dass die Spannung stets die
> volle Netzspannung hat, man also nicht nur die thermisch gespeicherte
> Energie plus ein Bisschen kurz vor dem Nulldurchgang aus dem Lichtbogen
> rausziehen muss, sondern die thermische Energie plus die volle
> Leistung, die das Netz in den Kurzschluss liefern kann. Dann hat man im
> Moment des Verloeschens des Lichtbogens sofort die volle Netzspannung
> ueber die heisse Luft, was zu einem erneuten Zuenden des Lichtbogens
> fuehren kann, da aufgrund der Hitze die Luft weniger Energiezufuhr zur

> erneuten Ionisation benoetigt. Eine Gleichstromsicherung...
| [Matthias:] ...muss eine deutlich hoehere Kuehlleistung zur Verfuegung
| stellen, um den Lichtbogen schnell genug und stark genug kuehlen zu


| koennen, damit ein erneutes Zuenden nach dem Verloeschen verhindert
| wird.

--
Gruß Werner

Helmut Hullen

unread,
Jul 1, 2011, 1:48:00 PM7/1/11
to
Hallo, Skorpionmann,

Du meintest am 01.07.11:

> Gleichspannung laesst sich nur elektronisch schalten,

Echt? Was haben denn dann nur die Leute zu Edisons Zeiten gemacht?
Generator heruntergefahren?

> Der Lichtbogen laesst sich nicht beherrschen beim mechanischen
> Schalter.

Aha! Seit wann gilt diese Weisheit?

Viele Gruesse!
Helmut

Helmut Hullen

unread,
Jul 1, 2011, 1:53:00 PM7/1/11
to
Hallo, Matthias,

Du meintest am 01.07.11:

> Eine Gleichstromsicherung muss also fuer denselben
> Kurzschluss sehr viel mehr Energie aus dem Lichtbogen abfuehren
> koennen als eine Wechselstromsicherung.

Hmmm - vor etwa 45 Jahren wurde das noch ein wenig anderes gesehen.
Damals wurde u.a. versucht, den Lichtbogen "auszublasen", mit etlichen
Verfahren. Also zum Teil kühlen, zum Teil verlängern. Und dann gab es
noch die Variante, den Lichtbogen in viele kleine Lichtbögen
aufzuteilen, ebenfalls mit dem Ziel, mindestens einen der Lichtbögen
"auszublasen".

Viele Gruesse!
Helmut

Horst-D.Winzler

unread,
Jul 1, 2011, 2:30:24 PM7/1/11
to
Am 01.07.2011 11:31, schrieb Skorpionmann:


>------- Der Lichtbogen


> laesst sich nicht beherrschen beim mechanischen Schalter.

Man kann Lichbögen sogar "kultivieren". ;-)
http://einestages.spiegel.de/static/entry/deutschland_entdeckt_den_dudelfunk/38829/lichtbogensender.html?o=position-ASCENDING&s=3&r=1&a=5712&c=1

Sogar für Beleuchtung läßt er sich gebrauchen.
http://www.youtube.com/watch?v=-BEzbN-UkhQ
--
mfg hdw

Helmut Hullen

unread,
Jul 1, 2011, 2:35:00 PM7/1/11
to
Hallo, Matthias,

Du meintest am 01.07.11:

> Ein Kurzschluss ist immer ein induktiver Blindstrom,

Vermutlich nicht.
"Blindstrom" ist ein Begriff, der nur für rein sinusförmige (und
gegeneinander nur phasenverschobene) Spannungen und Ströme gilt.

Abschalten ist was anderes. Da gilt für den Strom erst mal das pure
Induktionsgesetz (auch in der Form der Lenzschen Regel); er induziert
(so möglich) eine so hohe Spannung zwischen den Schaltkontakten, dass
ein Lichtbogen durchzündet und der Strom weiterfliessen kann.
(vereinfacht:) weil der Widerstand der Lichtbogenstrecke nichtlinear und
zeitlich nicht konstant ist, ergibt sich irgendeine zugehörige
Brennspannung.

Ach ja: selbst wenn ich die Nicht-Sinusform vernachlässige: der Strom
ist aus Verbrauchersicht purer Wirkstrom - er wird in (wenig) Licht und
(viel) Wärme umgesetzt.

Es gibt sogar Leute, die diesen Mechanismus zum Schweissen von Metallen
benutzen.

Viele Gruesse!
Helmut

Matthias Dingeldein

unread,
Jul 1, 2011, 3:08:19 PM7/1/11
to
Werner Holtfreter wrote:

> Matthias Dingeldein wrote:

>> Ein Kurzschluss ist immer ein induktiver Blindstrom, weil die
>> Wechselspannung nur gegen die Induktivitaet der Leitung zum
>> Kurzschluss arbeitet, darum ist die (Netz-)Spannung im Strommaximum
>> null. Bei dem Diagramm auf der verlinkten Seite entsteht der
>> Kurzschluss im Spannungsmaximum (der nicht eingezeichnete
>> Netzspannungsverlauf waere die Cosinusschwingung, die zum
>> Sinusverlauf des eingezeichneten Kurzschlusstroms gehoert).
>
> Hallo Matthias, das klingt zunächst plausibel, aber um einen reinen
> induktiver Blindstrom kann es sich kaum handeln, schließlich hat die
> Leitung ja auch einen ohmschen Anteil. Haben wir wirklich annähernd
> 90° Phasenverschiebung?

Ja, denn beim Auftreten des Kurzschlusses ist der Strom noch niedrig,
steigt aber stark an - damit ist der Blindanteil dominierend. Erst wenn
der Strom staerker wird und nicht mehr so steil ansteigt gewinnt der
Realteil an Einfluss. Dann sollte die Sicherung aber schon abgeschaltet
haben.

>> Die Sicherung ist so gebaut, dass sie eine
>> viertel Periode lang so viel Energie aufnehmen kann, wie das Netz
>> beim abzuschaltenden Kurzschluss liefert. Dadurch wird diese Energie
>> im Gegensatz zum nicht abgeschalteten Kurzschluss nicht in der
>> Streuinduktivitaet der Leitung gespeichert, und der Lichtbogen
>> verlischt im Spannungsnulldurchgang
>
> Wenn die Leitung keine Energie speichert, weil diese weitgehend im
> Lichtbogen aufgezehrt wird, dann kann sich auch kein langsamer
> Stromanstieg ergeben, wie im Diagramm dargestellt, der Strom springt
> dann sofort auf I = Umax / Rreal, denn der Kurzschluss startet ja im
> Spannungsmaximum, wie du schreibst.

Wenn die Sicherung ausgeloest hat, hat man auch keinen Kurzschluss mehr.
Auf dem Diagramm sieht man die beiden Zustaende links und rechts von
dem mit "Durchlass-Strom" bezeichneten Punkt: links der Kurzschluss,
mit dem durch die Streuinduktivitaet begrenzten Stromanstieg, rechts
das Abklingen des Kurzschlusstroms mit einer im Wesentlichen durch die
Streuinduktivitaet und den Lichtbogenwiderstand der Sicherung
bestimmten Zeitkonstante.

> Induktive Phasenverschiebung/Verzögerung und Energiespeicherung
> bedingen einander!

ja, nur hat man eine "echte" Phasenverschiebung in dem Sinne nur im
stationaeren Fall ;-)
Auf dem Diagramm wird die Energie aus der Streuinduktivitaet auf dem
Stueckchen des Lichtbogenstroms, das steil abfaellt, abgefackelt, auf
dem flachen Stueck danach das, was das Netz noch nachschiebt (da haette
man dann auch keine Phasenverschiebung mehr, wenn es stationaer waere),
und ausgehen tut der Lichtbogen, wenn die Summe aus nachgeschobener
Leistung und noch im Lichtbogen vorhandener Energie nicht mehr
ausreicht, um ihn weiter aufrechtzuerhalten. Das ist irgendwo in der
Naehe des Spannungsnulldurchgangs; brennt der Lichtbogen weiter (bzw.
zuendet nach dem Nulldurchgang erneut), steigt der Strom wieder an,
und man muss hoffen, dass das naechsthoehere Schutzorgan den
Kurzschluss abschaltet, bevor die Sicherung hochgeht.

>> Damit hat die heisse Luft aus dem verloschenen Lichtbogen noch
>> ausreichend Zeit zum Abkuehlen (und damit Durchschlagsfestigkeit zu
>> gewinnen), damit die Netzspannung beim Anstieg zur naechsten
>> Halbwelle den Lichtbogen nicht erneut zuenden kann.
>
> Zu klären wäre dann noch, was passiert, wenn der Kurzschluss vor dem
> Spannungsmaximum startet. Könnte dann nicht mehr als 1/4 Periode bis
> zum Verlöschen des Lichtbogens vergehen?

Ja, aber da dann der Stromanstieg nicht so steil ist, wird nicht so viel
Energie in der Streuinduktivitaet gespeichert*), sodass die Sicherung
den Lichtbogen bereits vor dem Spannungsnulldurchgang loeschen kann
(die Stromkurve ist dann etwas flacher im ansteigenden Teil und ein
wenig nach unten verschoben im abfallenden Teil; man behaelt aber den
nach unten weisenden Zipfel in der Kurve kurz vor dem Verloeschen, weil
der Widerstand des Lichtbogens ansteigt, wenn seine Temperatur so weit
faellt, dass die Ionen im Plasma ihre Elektronen wieder einfangen).
Entsprechendes gilt, wenn das Netz weniger als den maximalen
Kurzschlusstrom, den die Sicherung kann, liefert, etwa wenn der
Kurzschluss am anderen Ende einer Kabeltrommel auftritt statt an der
Staubsaugersteckdose im Trafohaeuschen.

*) die gespeicherte Energie haengt zwar nur vom fliessenden Strom ab,
bei einem langsamer ansteigenden Strom kann der aber nicht so hohe
Werte erreichen, waehrend die Sicherung durchbrennt (der Schmelzdraht
muss nach Ueberschreiten des Nennstroms ja erstmal schmelzen, damit das
eigentliche Abschalten beginnt)

>> Beim Gleichstrom hat man nun das Problem, dass die Spannung stets die
>> volle Netzspannung hat, man also nicht nur die thermisch gespeicherte
>> Energie plus ein Bisschen kurz vor dem Nulldurchgang aus dem
>> Lichtbogen rausziehen muss, sondern die thermische Energie plus die
>> volle Leistung, die das Netz in den Kurzschluss liefern kann. Dann
>> hat man im Moment des Verloeschens des Lichtbogens sofort die volle
>> Netzspannung ueber die heisse Luft, was zu einem erneuten Zuenden des
>> Lichtbogens fuehren kann, da aufgrund der Hitze die Luft weniger
>> Energiezufuhr zur erneuten Ionisation benoetigt. Eine
>> Gleichstromsicherung...
> | [Matthias:] ...muss eine deutlich hoehere Kuehlleistung zur
> | [Verfuegung
> | stellen, um den Lichtbogen schnell genug und stark genug kuehlen zu
> | koennen, damit ein erneutes Zuenden nach dem Verloeschen verhindert
> | wird.

thx :)

Gruss, Matthias Dingeldein

--
Das Diganosesystem der BUES2000 Bahnuebergaenge von SchuB kann dir neben
Deutsch auch in Franzoesisch, Englisch, Polnisch und Ungarisch erklae-
ren dass es im Grunde nicht weiss warum die Anlage nicht funktioniert
Ralf G.

Matthias Dingeldein

unread,
Jul 1, 2011, 3:30:38 PM7/1/11
to
Helmut Hullen wrote:

genau, bei den Gleichstromschuetzen muss man einen Kuehlkoerper auf den
Lichtbogen schrauben, damit man den sicher ausbekommt :o)
Die Loeschkammern sind dann gerne mal deutlich groesser als der ganze
Rest.

[Schweissen im Parallelposting]

klar, sobald man den Lichtbogen hat, hat man keinen echten Kurzschluss
mehr, aber wenn man mal aus Versehen die Elektroden am Blech
festgebraten hat, da freut man sich ueber das Streufeld des
Schweisstrafos: *BRRRRRRRRRR* :-)

Gruss, Matthias Dingeldein

--
Guillotinen sind nicht reziprok, aber das macht nix,
die werden eh nur fuer die Hinrichtung verwendet.

Helmut Hullen

unread,
Jul 1, 2011, 3:36:00 PM7/1/11
to
Hallo, Matthias,

Du meintest am 01.07.11:


>>> Ein Kurzschluss ist immer ein induktiver Blindstrom,

Auch wenn ich vorhin Kurzschluss und Abschalten verwechselt habe: von
welcher Stelle des Gesamtsystems redest Du hier?

Wenn ich in eine Steckdose einen Kurzschluss-Stecker einsetze, dann ist
der faktisch rein ohmsch. In ihm wird der Strom fast komplett in Wärme
umgesetzt.

In der Zuleitung: im "Haushalts-Netz", in der Wohnung des
Endverbrauchers dürften die Leitungen auch überwiegend ohmsch sein und
ebenfalls den Strom überwiegend in Wärme umsetzen.

>>> weil die Wechselspannung nur gegen die Induktivitaet der Leitung zum
>>> Kurzschluss arbeitet, darum ist die (Netz-)Spannung im Strommaximum
>>> null.

Redest Du hier vom (transienten) Vorgang, dass das Netz vorher nicht im
Kurzschluss betrieben wurde und jetzt kurzgeschlossen wird? Arbeiten mit
einem nicht konstanten Widerstand kollidiert mit den Nebenbedingungen
für komplexe Rechnung.

>> Hallo Matthias, das klingt zunächst plausibel, aber um einen reinen
>> induktiver Blindstrom kann es sich kaum handeln, schließlich hat die
>> Leitung ja auch einen ohmschen Anteil. Haben wir wirklich annähernd
>> 90° Phasenverschiebung?

Stationärer Betrieb (also über etliche Halbwellen kurzgeschlossen) oder
aber transiente Vorgänge ("Lastwechsel")?

> Ja, denn beim Auftreten des Kurzschlusses ist der Strom noch niedrig,
> steigt aber stark an - damit ist der Blindanteil dominierend.

Siehe oben - für Lastwechsel kannst Du faktisch nicht mehr mit den
Begriffen der komplexen Rechnung (z.B. "Blindstrom") arbeiten.

Klar - es gibt Leute, die dann Fourier einspannen und ein Mehrfrequenz-
System benutzen. Aber das geht in die Gegend des angewandten Würfelns.

[...]

>> Wenn die Leitung keine Energie speichert, weil diese weitgehend im
>> Lichtbogen aufgezehrt wird, dann kann sich auch kein langsamer
>> Stromanstieg ergeben, wie im Diagramm dargestellt, der Strom springt
>> dann sofort auf I = Umax / Rreal, denn der Kurzschluss startet ja im
>> Spannungsmaximum, wie du schreibst.

> Wenn die Sicherung ausgeloest hat, hat man auch keinen Kurzschluss
> mehr. Auf dem Diagramm sieht man die beiden Zustaende links und
> rechts von dem mit "Durchlass-Strom" bezeichneten Punkt: links der
> Kurzschluss, mit dem durch die Streuinduktivitaet begrenzten
> Stromanstieg, rechts das Abklingen des Kurzschlusstroms mit einer im
> Wesentlichen durch die Streuinduktivitaet und den
> Lichtbogenwiderstand der Sicherung bestimmten Zeitkonstante.

Und jetzt sind wir doch wieder beim Abschalten. Also einem nichtlinearen
Vorgang.

Was meinst Du mit "Lichtbogenwiderstand der Sicherung"?
Sicherungen sind auch erst mal nur Schalter, mit (je nach Typ)
unterschiedlicher Wiedereinschalt-Fähigkeit. Und entsprechend
unterschiedlichem (und nicht so recht rechnerisch erfassbarem)
Widerstand des Lichtbogens.


[...]

> Auf dem Diagramm wird die Energie aus der Streuinduktivitaet auf dem
> Stueckchen des Lichtbogenstroms, das steil abfaellt, abgefackelt, auf
> dem flachen Stueck danach das, was das Netz noch nachschiebt (da
> haette man dann auch keine Phasenverschiebung mehr, wenn es
> stationaer waere), und ausgehen tut der Lichtbogen, wenn die Summe
> aus nachgeschobener Leistung und noch im Lichtbogen vorhandener
> Energie nicht mehr ausreicht, um ihn weiter aufrechtzuerhalten. Das
> ist irgendwo in der Naehe des Spannungsnulldurchgangs;

Nein - je nach Schalter/Sicherung verschieden. Nicht jeder Schalter
vertraut darauf, dass irgendwann die Spannung sowieso durch Null geht.

Viele Gruesse!
Helmut

Rolf Bombach

unread,
Jul 1, 2011, 4:07:29 PM7/1/11
to
Helmut Hullen schrieb:

>
>> Eine Gleichstromsicherung muss also fuer denselben
>> Kurzschluss sehr viel mehr Energie aus dem Lichtbogen abfuehren
>> koennen als eine Wechselstromsicherung.
>
> Hmmm - vor etwa 45 Jahren wurde das noch ein wenig anderes gesehen.
> Damals wurde u.a. versucht, den Lichtbogen "auszublasen", mit etlichen
> Verfahren. Also zum Teil kühlen, zum Teil verlängern. Und dann gab es
> noch die Variante, den Lichtbogen in viele kleine Lichtbögen
> aufzuteilen, ebenfalls mit dem Ziel, mindestens einen der Lichtbögen
> "auszublasen".

Ausblasen mit permanentmagnetischen und Spulenfeldern ist doch total
aktuell.
http://www.schaltbau-gmbh.de/de/produkte/ct1000-vorteile.htm

--
mfg Rolf Bombach

It is loading more messages.
0 new messages