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Kaminski-Brigade

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SlawekM

unread,
Aug 7, 2001, 8:37:52 AM8/7/01
to
Ich suche einige Informationen uber Kaminski. Seine Brigade hat an
Warschauer Aufstand ma August 1944 teilgenommen, zusammen mit deutschen
Truppen. Zu dieser Brigade gehorten Soldaten aus RuBland. Kaminskis Brigade
kampfte gegen polnische NationalArmee (Armia Krajowa) und ist verantwortlich
fur viele Verbrechen.

Slawek Michalowski


Uli Kimpel

unread,
Aug 7, 2001, 3:06:42 PM8/7/01
to


Kaminskis Brigade spielte in der deutschen Parisanenbekämpfung eine
wichtige Rolle. Bronislaw Kaminski war Ingenieur und stammte aus
Vitebsk.
Vor dem Krieg verbüßte er eine Haftstrafe. Der Krieg erreichte ihn im
Gebiet Brjansk, wo er zwangsangesiedelt worden war. NAch dem Rückzug der
sowjetischen Truppen und vor dem Eintreffend er Deutschen begann er eine
rege Tätigkeit zur Verbreitung nationalsozialistischer Ideen. Er fand
besonders bei weißrussischen Faschisten Sympathie.
Er gründete eine Gruppe, die in die Wälder ging und begann aktiv die
sowjetische Armee und die beginnenden Partisanen zu bekämpfen. Im
Frühjahr
1942 nahm er Kontakt zu den Deutschen auf. Seine Gruppe betrug damals
ca.
300 Mann, meist Russen und Weißrussen, darunter viele ehemalige
wohlhabende
Bauern und Kulaken.
In den Hochzeiten hatte seine Gruppe eine Stärke von ca. 7.000 Mann.
Innerhalb des SD und bei den HSSPFs gab es schon vorher Bestrebungen,
solche faschistischen Gruppierungen aufzubauen. Die Gruppe Kaminski kam
gerade recht.
Innerhalb der Heeresgruppe Mitte wurde die Gruppe quasi eingegliedert
und
war zuständig für die "Befriedung" des rückwärtigen Heeresgebiets der
2. Armee. Kaminski wurde ein Gebiet quasi in Eigenregie überlassen, wo
er,
geduldet von den deutschen Truppe, der uneingeschränkte Herrscher war.
Im Sommer und Herbst 1943 wurden sie gegen Partisanengruppen "sehr
erfolgreich" im Gebiet Weißrußland und im Generalbezirk "Weißruthnien"
eingesetzt. Sie gingen dabei mit gnadenloser Härte gegen Partisanen und
vermeintliche Unterstützer vor. Sie erledigten vielfach die Drecksarbeit
der deutschen Polizeieinheiten. Besonders häufig wurden sie in den
großen,
militärischen "Befriedungsaktionen" eingesetzt. Später wurden sie in die
SS-Brigade RONA eingegliedert. Kaminski hatte den Rang eines
Brigadegenerals inne und war SS-Oberführer.
Kaminskis Brigade war sowohl an der Niederschlagung des Warschauer
Ghetto-Aufstands April/Mai 1943 als auch des Warschauer Aufstands im
August
1944 beteiligt. Auch hier gingen sie mit gnadenloser Härte und
unglaubliche
Grausamkeit vor. Er wurde nach der Niederschlagung des Warschauer
Aufstands
von den Deutschen hingerichtet, weil er für seine Truppen, wohl im
Hinblick
auf die drohende Niederlage, größere Unabhängigkeit wollte.

Näheres z.B. Watilij Wilenchik, Die Partisanenbewegung in Weißrußland
1941 - 1944, in Forschungen zur osteuropäischen Geschichte 34 (1984),
hier
S. 257 ff.
Reuben Ainsztein, Jüdischer Widerstand im deutschbesetzten Osteuropa
während des zweiten Weltkriegs, Oldenburg 1993, S. 363 ff.
Erich Hesse, Der sowjetische Partisanenkampf 1941 - 1944, Göttingen
1969,
S. 176.
J. Armstrong, Sowiet Partisans in World War II, Madison 1969, S. 237,
544.

Beste Grüße
Uli

Peter Stadlmaier

unread,
Aug 7, 2001, 4:11:19 PM8/7/01
to
On Tue, 7 Aug 2001 14:37:52 +0200, "SlawekM" <s.mich...@wp.pl>
wrote:

>Ich suche einige Informationen uber Kaminski.

Aus "Die SS - Hitlers Instrument zur Macht" von Gordon Williamson:

29. Waffen-Grenadierdivision
der SS (russische Nr. 1)
Diese beruechtigte Einheit hat ihren Ursprung
im Jahre 1942 in der Stadt Lokot in Zentral-
russland. Einheiten der Roten Armee waren
aus dem Gebiet vertrieben worden, aber vie-
le von ihnen hatten sich in den benachbar-
ten Waeldern versteckt, um von dort aus Par-
tisanenangriffe auf die deutschen Versor-
gungslinien durchzufuehren. Der Buergermeis-
ter der Stadt ersuchte die Deutschen, eine
Selbstverteidigungstruppe in der Staerke von
500 Mann aufzustellen, um die Gegend vor
Angriffen zu schuetzen.
Dies wurde ihm gewaehrt. Die Einheit bewaehr-
te sich und die Partisanenaktivitaet in diesem
Gebiet nahm radikal ab. Die Freiwilligen wa-
ren gluehende Antikommunisten und verfolg-
ten ihren Feind mit grossem Fanatismus.
Nachdem der Buergermeister im Kampf mit
den Partisanen gefallen war, wurde ein Er-
satz gesucht. Die Deutschen hielten vor al-
lem einen Kandidaten als besonders geeig-
net fuer diesen Posten: Bronislav Kaminski.
Er war ein gebildeter Mann, der als chemi-
scher Ingenieur arbeitete und fliessend
Deutsch sprach. Nachdem er in einem sow-
jetischen Arbeitslager eingesperrt gewesen
war, hatte er einen fanatischen Hass gegen
alles Kommunistische entwickelt. Er erhielt
das Kommando ueber die Selbstverteidi-
gungseinheit und bewaehrte sich als erfahre-
ner Organisator. Er galt jedoch als aeusserst
ehrgeizig und arrogant. Seine deutschen Her-
ren waren aber sehr zufrieden mit ihm, da er
die Partisanen gnadenlos verfolgte. So er-
laubten sie ihm auch, seine Einheit zu ver-
staerken, die im Herbst 1943 schon eher ei-
ner Privatarmee glich. Sie bestand nun aus
10.000 Mann, wobei sogar eine Anzahl von
erbeuteten Panzern dazugehoerten.
Die Einheit selbst stand im staendigen Kampf
gegen die Partisanen in den Waeldern in der
Naehe von Bryansk, wobei Kaminski selbst
das Eiserne Kreuz II. und 1. Klasse erhielt.
1944 hatte die Einheit den ziemlich grossspu-
rigen Titel einer Russischen Volksbefreiungs-
armee angenommen, wobei die Initialen im
Cyrillischen als POHA geschrieben wurden.
Diese Buchstaben standen am Hoheitsabzei-
chen am Armel, auf dunkelgruenem Grund
ueber einem weissen Schild mit rotem Rand,
indem sich ein schwarzes Malteserkreuz be-
fand.
Die Einheit erlangte schliesslich Himmlers
Aufmerksamkeit wegen ihrer »Erfolge« (zahl-
reiche Graeueltaten) gegen die Partisanen
und kam schliesslich unter die Kontrolle der
Waffen-SS. Sie wurde als Sturmbrigade RO-
NA in die SS aufgenommen und Kaminski
erhielt den Rang eines Waffenbrigadefueh-
rers. Zum Schluss hiess sie 29. Waffengrena-
dierdivision, obwohl sie niemals eine solche
Staerke erreichte.
Die Ausbildung erfolgte im August 1944 in
Ungarn, als in Warschau der Aufstand aus-
brach. Eines der RONA-Regimenter wurde
dorthin verlegt, um den Aufstand nieder-
schlagen zu helfen. Die Szenen, die folgen
sollten, erinnerten mehr an die Barbarei des
Mittelalters als an die Kriegfuehrung des 20.
Jahrhunderts. In einer Orgie der Raserei
durchstreiften die RONA-Truppen Warschau
mordend, pluendernd und vergewaltigend. An-
dere deutsche Einheiten, die dies unterbin-
den wollten, wurden von Kaminskis Maennern
selbst bedroht. Als ihr Wueten anhielt, haeuf-
ten sich die Beschwerden bei dem fuer War-
schau verantwortlichen SS-Kommandanten,
SS-Obergruppenfuehrer Erich von dem Bach-
Zelewski.
Die "RONA"-Truppen hatten nun jegliche Kon-
trolle verloren, und die SS sah sich zum Ein-
greifen gezwungen. Kaminski wurde verhaf-
tet und vor Gericht gestellt. Man klagte ihn
aber nicht wegen der zehntausenden Morde
seiner Truppen an, sondern auf Grund der
Pluenderungen. Nach nur einem kurzen Ver-
fahren erfolgte der Schuldspruch und die so-
fortige Hinrichtung.
Den Maennern seiner Einheit praesentierte
man seinen Tod als die Folge eines Partisa-
nenhinterhalts, um eine Meuterei zu verhin-
dern. Die RONA verfiel nun endgueltig zu ei-
nem gesetzlosen Haufen, deren Moral durch
den Verlust ihres verehrten Anfuehrers gaenz-
lich vernichtet war. Die erbaermlichen Reste
kamen schliesslich zur Russischen Befrei-
ungsarmee von General Andrei Wlassow oder
zur 30. Waffen-Grenadierdivision der SS *.

* ... Weissruthenische Nr.1

Peter

Peter Veith

unread,
Aug 7, 2001, 4:37:33 PM8/7/01
to
SlawekM wrote:

> Ich suche einige Informationen uber Kaminski

Kaminski, Brigade Benannt nach dem Kollabora-
teur und späteren SS-Brigadeführer Kaminski, der in
Weißrußland einen halbautonomen Selbstverwal-
tungsbezirk mit Miliz leitete, die mit den Deutschen
gegen ð Partisanen vorging. Vor der Roten Armee
zog sich K. im Herbst 1943 mit der aus der Miliz er-
wachsenen Brigade (5000-7000 Mann) plus Troß zu-
rück und wurde dem Chef der SS-Bandenbekämp-
fungsverbände, Erich von dem Bach-Zelewski, unter-
stellt. Unter ihm wurde die B. zur Niederwerfung des
ð Warschauer Aufstands 1944 eingesetzt, wobei sie
durch besondere Grausamkeit und umfangreiche Plün-
derungen auffiel. Himmler forderte daraufhin die Ver-
haftung von K., der samt Stab nach Lodz gelockt und
unter Leitung Bach-Zelewskis erschossen wurde.
Volker Rieß

[Teil II: Lexikon: Kaminski, Brigade, S. 1. Digitale Bibliothek Band 25:
Enzyklopädie des Nationalsozialismus, S. 1707 (vgl. EdNS, S. 539) (c) Verlag
Klett-Cotta]

Veith
--
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de

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