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Katastrofale Ausbildung in den Elektronik-Berufen!!!

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Thomas Schaerer

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Jun 29, 2007, 1:15:34 AM6/29/07
to
Ich poste hier im Namen des Inhabers des ELelktronik-KOmpendium "das
ELKO" das LogOn (Vorwort) zum aktuellen Newsletter.

Name und E-Mailadresse des Inhabers:
Patrick Schnabel <Patrick....@das-elko.de>

Wenn eine Antwort per E-Mail an Patrick Schnabel gesendet wird,
bitte auch eine Kopie an mich (bitte Info in Signaturbox beachten).

Das Vorwort erfolgt zwischen SCHNIPP und SCHNAPP:

------------------------------ SCHNIPP -------------------------------
--------------------------------------------------------------------
ELKO Newsletter
--------------------------------------------------------------------
Elektronik Computertechnik Kommunikationstechnik Netzwerktechnik
--------------------------------------------------------------------

Datum 27.06.2007
Ausgabe 13 / 2007
ISSN 1610-0085
Abonnenten 11222
Website http://www.elektronik-kompendium.de/
Kontakt http://www.elektronik-kompendium.de/service/kontakt.htm


In den letzten Wochen, eigentlich Monaten, konnte ich im
Diskussionsforum äußerst bedenkliche Entwicklungen feststellen.
Dort und auch bei mir per E-Mail schlagen immer wieder Postings
von Leuten auf, die absolut Null Ahnung von dem haben, was sie
da machen sollen. Häufig hört es sich so an, als ob da jemand
eine Aufgabe in der Schule oder Ausbildung bekommen hat, für die
er überhaupt nicht die Grundlagen hat, um sie lösen zu können. In
solchen Fällen muss dann das Internet herhalten. Nur dummerweise
stehen dort die Fragen auch nicht so, wie sie ursprünglich
gestellt wurden. Wenn derjenige die Fachbegriffe nicht kennt,
dann wird er mit Google auch nichts finden. Die Gründe, warum das
sich in den letzten Wochen gehäuft hat, liegt mit Sicherheit
daran, dass das Schuljahr zu Ende geht und die eine oder andere
Abschlussarbeit bevorstand und noch schnell versucht wird Wissen
in die Köpfe zu pumpen. So gesehen wiederholte sich das Spiel aus
den letzten Jahren in diesem Jahr wieder. Ich sehe es jetzt schon
kommen. Im Herbst tauchen im Elektronik-Forum dann wieder viele
Auszubildende auf, die an der Elektronik verzweifeln oder sogar
scheitern.

Was ich jedoch noch viel bedenklicher empfinde, das habe ich in
Gespräche mit den Betroffenen, die sich per E-Mail bei mir gemeldet
haben, herausgefunden. Es scheint Tatsache zu sein, dass die
elektronischen Grundlagen gar nicht mehr richtig gelehrt werden.
Die jungen Leute scheitern schon bei den einfachsten Fragen und
Aufgaben. Und, sie sind nicht in der Lage aus einem Text, der die
Antworten auf die Frage oder Begriffsdefinitionen enthält, das
Wissen herauszuziehen. Sich selbst etwas beizubringen ist nichts
jedermanns Sache. Doch scheinbar wird das heute in der Schule und
in der Ausbildung vorausgesetzt. Die Lehrer sind aufgrund des
Drucks den Lehrplan durchzupauken gar nicht in der Lage den Schüler
etwas richtig beizubringen. Der Faktor Zeit ist einfach nicht
vorhanden.

Scheinbar ist es auch so, dass die Lehrer die Antworten selber
gar nicht wissen bzw. überhaupt nicht erklären können. Wie soll
ein Schüler in der Lage sein sich eine Antwort zu suchen, wenn er
die absoluten Grundlagen nicht beherrscht?

Was ich von den Schülern und Azubis, die den ELKO Newsletter lesen,
wissen möchte: Wie läuft das in der Schule oder in der Ausbildung?
Bekommt Ihr genug Zeit, um die Grundlagen der Elektronik zu erlernen?
Und nimmt sich der Lehrer oder Ausbilder genug Zeit um seine
gestellten Fragen und Aufgaben anschließend zu erläutern?

Beste Grüße,
Patrick Schnabel

------------------------------ SCHNAPP -------------------------------

Gruss
Thomas
--
Meine Elektronik-Minikurse in:
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/
(Aendere "akz" mit "isi" in der Mailadresse fuer Replay!)
*** 'de.sci.electronics' wurde am 07.02.2007 13 Jahre alt! ***

Bernd Laengerich

unread,
Jun 29, 2007, 3:18:38 AM6/29/07
to
Thomas Schaerer schrieb:

[snip]

Auch nach aktueller Rechtschreibung bleibt die Katastrophe eine solche,
die Katastrofe gibt es nur im skandinavischem Sprachraum:
http://no.wikipedia.org/wiki/Katastrofe

Der Text fordert es in gewisser Weise heraus. :-)

Bernd

Harald Wilhelms

unread,
Jun 29, 2007, 3:25:35 AM6/29/07
to
On 29 Jun., 09:18, Bernd Laengerich <Bernd.Laenger...@web.de> wrote:
> Thomas Schaerer schrieb:
>
> [snip]
>
> Auch nach aktueller Rechtschreibung bleibt die Katastrophe eine solche,
> die Katastrofe gibt es nur im skandinavischem Sprachraum:http://no.wikipedia.org/wiki/Katastrofe

Siehe auch hier:
http://www.dvd-center.de/lift.asp?url=http%3A//www.dvd-center.de/main/reviews/display.asp%3Fm%3D3%26id%3D2202
Gruss
Harald

Matthias Weingart

unread,
Jun 29, 2007, 3:28:21 AM6/29/07
to
Harald Wilhelms <news...@ich.ms>:

> Siehe auch hier:
[ Otto der Katastrofenfilm ]
> Harald

Womit bewiesen wäre, das der Gebrauch die Rechtschreibung festlegt. Die
Dudenfritzen brauchen nur ein paar Jahre, ehe sie es festmeisseln.

M.
--
Bitte auf mwn...@pentax.boerde.de antworten.

Tilmann Reh

unread,
Jun 29, 2007, 3:57:42 AM6/29/07
to
Matthias Weingart schrieb:

> Womit bewiesen wäre, das der Gebrauch die Rechtschreibung festlegt. Die
> Dudenfritzen brauchen nur ein paar Jahre, ehe sie es festmeisseln.

Außer bei der Recht Schreib Rehform.

Tilmann

--
http://www.autometer.de - Elektronik nach Maß.

Rainer Buchty

unread,
Jun 29, 2007, 4:08:07 AM6/29/07
to
In article <Xns995E5F89AD2C0Al...@penthouse.boerde.de>,
Matthias Weingart <mwn...@pentax.boerde.de> writes:

|> Womit bewiesen wäre, das der Gebrauch die Rechtschreibung festlegt. Die
|> Dudenfritzen brauchen nur ein paar Jahre, ehe sie es festmeisseln.

Mitnichten. Sonst hätten wir das da[ss|ß] schon vor langen Jahren
abgeschafft und durch ein uniformes "das" ersetzt... Auch die Endsilbe
-niss wäre ansonsten ratifiziert.

Und gerade das "ph" zeigt sich in gewissen Bereichen sehr resistent,
auch wenn es immer wieder Versuche gibt, es komplett abzuschaffen.

Im Reichelt-Katalog gibt es so ein Unding, nämlich einen "Bargraf".

Möglicherweise geht's nur mir so, aber da denke ich an Adel im Vollsuff.

Rainer

Wolfgang Draxinger

unread,
Jun 29, 2007, 4:28:35 AM6/29/07
to
Thomas Schaerer wrote:

> [ snip ]

Da fällt mir wieder meine Physik-Lehrerin *sigh* in der 10.
Klasse ein. Ich hasse es, Klisches aufzuwärmen, aber die Dame
hatte null peil. Ein paar Auszüge aus ihrem Unterricht - das war
echt grausam.

- "Das Volt wurde so definiert, dass eine Zink-Kohle-Primärzelle
genau 1.5V Leerlaufpsannung hat".

- "Die Netzspannung von 225V wurde so festgelegt, da man
mindestens 220V braucht um den Strom im Haus über größere
Entfernungen zu bringen und ab 230V brennen die Glühbirnen
durch, also nimmt man die Mitte".

- "Die Spannung einer Batterie fällt ab, weil durch chemische
Prozesse im inneren eine 2. Batterie in umgekehrter Polung
entsteht und sich negativ dazu addiert, das nennt man den
Innenwiderstand".

Und so weiter. Eine weitere Schülergeneration fast verdorben
(wäre da nicht mein korrigierender Einfluß gewesen, ich habe da
fast jedem in der Klasse Nachhilfe gegeben). Bei der Definition
des Volt habe ich eine wichtige Lektion gelernt: Widersprich
niemals deinem Lehrer - zumindest nicht, wenn der Kenntnisstand
auf dem beanstandeten Gebiet knapp über dem absoluten Nullpunkt
liegt.

Wolfgang Draxinger
--
E-Mail address works, Jabber: hexa...@jabber.org, ICQ: 134682867

Thomas Schaerer

unread,
Jun 29, 2007, 5:07:54 AM6/29/07
to

Hallo Harald und alle andern hochwohlgeborenen d.s.e.-Mitwirkenden!

Ich sehe die Diskussion ist angelaufen und natuerlich, wie zu
erwarten, man ganz streng zum Thema (Hauptthema) Stellung nimmt. ;-) :-/

Weitermachen! :-)

Aber bitte nicht in dem Stil da:
http://www.tweetyfriends.com/Assets/Images/Granny,%20Sylvester%20and%20Tweety.jpg

Martin J

unread,
Jun 29, 2007, 5:22:20 AM6/29/07
to
Thomas Schaerer <scha...@akz.ee.ethz.ch> wrote:

[trauriges zur heutigen Jugend]

Ich kann immerhin auch positives berichten: mein Neffe Kristian
(17, 11. Klasse) bekam von mir letztes Jahr zum Geburtstag eine
kleine Spielplatine mit einem AtTiny2313 und 8 blinkenden LEDs,
eine Programmierplatine sowie eine CD mit gcc & Doku.

Inzwischen macht er größerere Projekte mit AtMega32, bastelt an
einem Roboter und denkt drüber nach, einen Floppyantrieb für
irgendwelche Schweinereien zu benutzen. In seiner Klasse stösst
sein Tun allerdings auf Unverständnis: "wie, Du programmierst
selber? Das kann man doch bestimmt alles downloaden..."

Martin

Message has been deleted

Uwe Hercksen

unread,
Jun 29, 2007, 5:57:45 AM6/29/07
to

Wolfgang Draxinger schrieb:


>
> Und so weiter. Eine weitere Schülergeneration fast verdorben
> (wäre da nicht mein korrigierender Einfluß gewesen, ich habe da
> fast jedem in der Klasse Nachhilfe gegeben). Bei der Definition
> des Volt habe ich eine wichtige Lektion gelernt: Widersprich
> niemals deinem Lehrer - zumindest nicht, wenn der Kenntnisstand
> auf dem beanstandeten Gebiet knapp über dem absoluten Nullpunkt
> liegt.

Hallo,

der Kenntnisstand des Lehrers oder des Schülers? ;-)
SCNR

Bye

Wolfgang Draxinger

unread,
Jun 29, 2007, 6:09:26 AM6/29/07
to
Uwe Hercksen wrote:

> der Kenntnisstand des Lehrers oder des Schülers? ;-)
> SCNR

Äh, ja der der Lehrers in diesem Fall. Das sollte aber aus den
davor zitierten Äusserungen irgendwie ersichtlich sein.

Ansgar Strickerschmidt

unread,
Jun 29, 2007, 6:15:31 AM6/29/07
to
Am 29.06.2007, 10:08 Uhr, schrieb Rainer Buchty
<buc...@atbode100.lrr.in.tum.de>:

> Im Reichelt-Katalog gibt es so ein Unding, nämlich einen "Bargraf".

Nuja, verarmter Landadel kann doch durchaus als Mixer hinterm Tresen
stehen...

> Möglicherweise geht's nur mir so, aber da denke ich an Adel im Vollsuff.

Du bist da nicht allein.

Ansgar

--
Mails an die Adresse im Header erreichen mich - oder auch nicht. Nützliche
Adresse gibt's bei Bedarf!
Mails to the address given in the header may or may not reach me - useful
address will be given when reqired!

Thomas Schaerer

unread,
Jun 29, 2007, 6:18:47 AM6/29/07
to
Martin J <ma...@dwf.de> wrote:
> Thomas Schaerer <scha...@akz.ee.ethz.ch> wrote:

> [trauriges zur heutigen Jugend]

> Ich kann immerhin auch positives berichten: mein Neffe Kristian
> (17, 11. Klasse) bekam von mir letztes Jahr zum Geburtstag eine
> kleine Spielplatine mit einem AtTiny2313 und 8 blinkenden LEDs,
> eine Programmierplatine sowie eine CD mit gcc & Doku.

> Inzwischen macht er größerere Projekte mit AtMega32, bastelt an
> einem Roboter und denkt drüber nach, einen Floppyantrieb für
> irgendwelche Schweinereien zu benutzen.

Gruess den Neffen Kristian von mir. Ich find's super was er macht!

> In seiner Klasse stösst sein Tun allerdings auf Unverständnis: "wie,
> Du programmierst selber? Das kann man doch bestimmt alles
> downloaden..."

Die kleinen Opfer der materialistisch verseuchten
Konsumdeppengesellschaft. Nicht die Jungen sind schuld. Ihre
erwachsenen Vorbilder sind es...

Aber was anderes, wozu entwickelst Du bei Wasserbetten Elektronik? :-)))
http://www.dwf.de/v2/index.html <--- ma...@dwf.de

Andreas "cavala" Fischer

unread,
Jun 29, 2007, 6:10:51 AM6/29/07
to

> Im Reichelt-Katalog gibt es so ein Unding, nämlich einen "Bargraf".
> Möglicherweise geht's nur mir so, aber da denke ich an Adel im Vollsuff.

*rofl*

immernoch besser, als sich nicht entscheiden zu wollen, was man nun
nimmt: "Fotograph"

Michael Lange

unread,
Jun 29, 2007, 6:29:21 AM6/29/07
to
Thomas Schaerer schrieb:
> [über katastrophale Ausbildung]

Betrifft zwar nicht die Ausbildung in Elektronikberufen, aber:

Die Grundlagen für derartige Probleme werden schon in der Grundschule
systematisch "erarbeitet"!

Dazu ein paar Beispiele aus eigener Erfahrung in Familie und
Bekanntenkreis, die mir besonders ausgestoßen und daher gut in
Erinnerung sind.

In 2. Klasse sollten die Kinder mal in Mathematik sich selbst einen
Rechenweg aussuchen. Es wurden dazu mehrere unterschiedlich komplexe
Möglichkeiten angeboten, und die Kinder mussten sich (Vorgabe des
Lehrplans lt. Aussage der Lehrerin) selbst für einen entscheiden. Dabei
sind Kinder in dem Alter und mit den noch sehr geringen Kenntnissen in
Mathematik m.E. garnicht in der Lage, eine solche Entscheidung zu
treffen, und haben sich vielfach für den kompliziertesten und
fehleranfälligsten Weg entschieden. Vielmehr müsste man ihnen nach der
Vorstellung verschiedener Lösungswege den einfachsten vorgeben, und
natürlich auch erklären, warum der der beste ist.

Anfang der 4. Klasse sollte im Ethikunterricht ein Kurzvortrag über die
Unterschiede zwischen evangelischer und katholischer Kirche erarbeitet
werden. Mit dem vorhandenen Unterrichtsmaterial und den gemachten
Aufzeichnungen war diese Ausgabe nicht mal ansatzweise zu lösen.
Ich habe zu der Aufgabenstellung mal im Internet gesucht, und nur einen
direkten Bezug dazu gefunden, der diese in der Klasse 8 einordnete.
Um eine schlechte Note zu verhindern habe _ich_ dann recherchiert, und
meinem Kind die Stichpunkte diktiert.

In einem weiteren Fall wird gerade jetzt Ende der 4. Klasse eine
umfangreiche Abhandlung über ein Land unserer Erde abverlangt
(Geographie, Geschichte, Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft, ...).
Weiterhin wird die Auswahl geeigneter Bilder bewertet, und es soll ein
Souvenir mitgebracht werden. Jedem Schüler wurde ein Land von der
Lehrerin zugewiesen, im mir bekannten Falle ist das Australien. Die
Mutti hat mit ihrem Kind über 2 Wochen jeden Nachmittag mit ihrem Kind
daran gearbeitet. Als Krönung des ganzen sollen die Kinder jetzt,
nachdem die erarbeiteten Mappen von der Lehrerin eingesammelt wurden,
noch einen Kurzvortrag über dieses Land machen.

Mit einem anderen, etwas älteren Jungen (damals 7. Klasse) habe ich mal
länger über die Schule unterhalten. Er hat dort erhebliche Probleme,
obwohl er doch sehr intelligent ist.
Er erzählte mir, das sie in der Schule angehalten wurden, sich über das
Internet ihre Informationen zu besorgen, und wie er sich das so
vorstellt bzw. auch ausführt. Dabei kam heraus, das die Kinder nicht die
leiseste Ahnung haben, wie man mit den gefunden Hinweisen im Bezug auf
Bewertung der Inhalte, Glaubwürdigkeit und Qualität umgeht. Auch
urheberrechtliche Probleme wurden nicht ansatzweise besprochen.


Vor dem Hintergrund solcher Probleme wundert es mich nicht mehr, wenn
Schüler nur noch Frust schieben.
Ich bin sehr wohl dafür, unsere Kinder in der Schule zu fordern, aber
durch überfordern wird die Bereitschaft zum lernen nachhaltig zerstört!

Michael

Uwe Hercksen

unread,
Jun 29, 2007, 6:32:42 AM6/29/07
to

Wolfgang Draxinger schrieb:

> Äh, ja der der Lehrers in diesem Fall. Das sollte aber aus den
> davor zitierten Äusserungen irgendwie ersichtlich sein.

Hallo,

ja natürlich, aus den Zeilen davor war es schon zu folgern...

Bye

Uwe Hercksen

unread,
Jun 29, 2007, 6:49:35 AM6/29/07
to

Winfried Wolf schrieb:

> Ich hab damals im Studentenwohnheim gewohnt und Medizinstudenten bei der
> Prüfungsvorbereitung für's Physikum bei elektrotechnischen Fragen
> geholfen. An vielen Stellen lies bereits die Fragestellung auf den
> MC-Bögen auf ziemliche Unkenntnis schließen. Und um die richtige Antwort
> anzukreuzen, musste man eigentlich erstmal alles, was man von
> Elektrotechnik wusste, erstmal vergessen und sich auf das Halbwissen der
> Prüfer einstellen.
> Mein Vertrauen zu Ärzten ist dadurch nicht gerade verbessert worden.

Hallo,

bei uns lagen damals im Studentenwohnheim medizinische Zeitschriften aus
wo auch Prüfungsfragen in Multiple Choice enthalten waren. Mindestens
50 % der Fragen konnte ich mit "gesundem Technikerverstand" richtig
lösen, ohne medizinische Kenntnisse.

Damals hörte ich auch eine sehr interessante Vorlesung bei einem Medizin
Professor der zuerst Elektrotechnik und dann Medizin studiert hatte und
an der Messung von akustisch verursachten Potentialen an der
unverletzten Haut des menschlichen Schädels arbeitete. Der trug
eindrucksvoll über die elektrischen, medizinischen und die Aspekte der
digitalen Signalverarbeitung bei seinem Arbeitsgebiet vor.

Inzwischen kenne ich einen Arzt vom Tauchen her recht gut, der hat sich
als Schüler einen Oszillograph selber gebaut.

Bye

Martin J

unread,
Jun 29, 2007, 6:57:17 AM6/29/07
to
Thomas Schaerer <scha...@akz.ee.ethz.ch> wrote:

> Aber was anderes, wozu entwickelst Du bei Wasserbetten Elektronik? :-)))
> http://www.dwf.de/v2/index.html <--- ma...@dwf.de

Nicht bei, sondern für, und die machen noch was anderes als Wasserbetten...

Martin

Michael Baeuerle

unread,
Jun 29, 2007, 6:38:09 AM6/29/07
to

Motto: "Wer selber macht ist selber schuld" - Argh.
Das sind wohl die Leute, die auch ihre Diplomarbeit "downloaden" werden.
Spaeter leben sie dann vermutlich vom Verkauf der Arbeit anderer, selber
machen koennen sie ja nichts. Die Vorstellung, dass man beim
Programmieren etwas lernen koennte und es sogar noch Spass macht ist da
offenbar schon mit dem Weltbild nicht vereinbar ...


Micha

Thomas Schaerer

unread,
Jun 29, 2007, 7:23:58 AM6/29/07
to
Michael Lange <leck...@despammed.com> wrote:
> Thomas Schaerer schrieb:
>> [über katastrophale Ausbildung]

Hallo Michael,

Vielen vielen Dank fuer Deinen sehr engagierten Beitrag. Das ist
bisher das wertvollste und interessanteste Posting zu dieser Thematik!

Hier geht noch meinerseits eine Kritik an die helfenden Eltern. Sie
helfen sehr engagiert um den Kindern den Frust mit schlechten Noten zu
ersparen. Das ist sehr lobenswert, trotzdem ganzheitlich betrachtet
ist dies aber kontraproduktiv. Besser waere es, wenn die ganze
Schulklasse kollektiv schlechte Noten macht. Dann naemlich muessen
logischerweise die Schule - und wenn das immer wieder passiert - die
Schulbehoerde und evtl. die Politiker an diesem Misstand arbeiten und
die Vernunft neu einfuehren, wo sie laengst abhanden gekommen
ist. Schlechte Klassen sind die Spiegel des Unterrichtssystems, - gute
natuerlich auch! Das aber sollte nicht verfaelscht werden!

Es genuegt eben auch nicht wenn Elternschaften Feedbacks an die
Organistionen liefern, die opft nur widerwillig umgesetzt werden. Die
Elternschaften muessen ein Mitbestimmungsrecht haben/bekommen, die nicht zu
weit geht, wenn diese ueber die Anstellung und Kuendigung von Lehrern
und andern Behoerdemitglieder mitbestimmen.Politiker koennen
weggewaehlt werden , - das heisst, es sollte wenigstens so sein!

Elternschaft ---> 'schaft' kommt von Macht, - dies nur nebenbei...


> Vor dem Hintergrund solcher Probleme wundert es mich nicht mehr, wenn
> Schüler nur noch Frust schieben.

Absolut richtig.


> Ich bin sehr wohl dafür, unsere Kinder in der Schule zu fordern, aber
> durch überfordern wird die Bereitschaft zum lernen nachhaltig zerstört!

Ich schliesse nicht aus, dass es damit zu tun hat, dass in den hohen
Aemtern der Bildungsbehoerden doch immer wieder Leute landen, die mit
Bildung, Erziehung und Paedagogik nichts am Hut haben.

Das passiert z.B. dann, wenn an hoechster Stelle der
Erziehungsdirektion eines Landes/Kantons jemanden gewaehlt wird, der
ein Wirtschaftprofessor von der Hochschule St.Gallen ist...
Doofer geht's nimmer!

Bernd Laengerich

unread,
Jun 29, 2007, 7:36:27 AM6/29/07
to
Thomas Schaerer schrieb:

> Weitermachen! :-)

Okay, dann schreibe ich noch etwas "am Thema vorbei" :-P

Also, eigentlich ist die Schule dazu da, außer Wissen auch das Lernen zu
lehren. Da gibt es natürlich große Unterschiede, aber unsere Kinder
haben bereits in der Grundschule selbständiges Arbeiten gelernt. So gab
es beispielsweise ab der dritten Klasse die Hausaufgaben immer für die
ganze Woche am Montag, Freitag waren dann die Hefte abzugeben.
Da lernt sich die Zeiteinteilung ganz von selbst, auch kriegen die
schnell heraus, daß man zumindest die erste Stunde des Faches abwarten
sollte, bevor man sich an die Aufgaben heransetzt.

Und nervige Pedanten-Lehrer sind denen inzwischen lieber als
irgendwelche Wischi-Waschi-Schwätzer. Besonders gefreut hat mich
seinerzeit mal die Bemerkung seiner Klassenlehrerin der vierten Klasse,
die etwas angenervt bemerkte: "Da muß ich immer aufpassen, was ich sage,
Jan findet aber auch jeden Fehler und korrigiert mich dann."

Die zweite ebenso wichtige Säule der Schulbildung ist das Elternhaus, in
der natürlich auch entsprechend gefordert und gefördert werden muß. Es
ist allzu einfach, die Schuld am Bildungsnotstand allein den Schulen
anzulasten.

Weiterhin verwalten die Schulen den Notstand. Und da sage ich einfach:
Steuern müssen nicht gesenkt werden, Steuern müssen bezahlt werden!
(geklaut bei Volker Pispers) Weder Theo, Oskar, Hans noch Peer futtern
das Geld selber auf.

Bernd

Thomas Schaerer

unread,
Jun 29, 2007, 7:34:36 AM6/29/07
to

Besonders schlimm wird es erst, wenn Medizinstudenten Ihren Doktorhut
kaufen und danach in OPs operieren. In Russland ist das ueberhaupt
kein Problem. Diese Maffia scheint gut organisiert zu sein. Es beginnt
damit, dass man sich fuer Schmiergeld vor Praktika druecken kann und
dafuer schoene Ferien machen kann, - wenn man zu den betuchten
gehoert, die wenigsten eine heruntergekommene Datscha (weiss nicht wie
man das schreibt) ihr Eigentum nennen koennen. Tja, interessant wie
man von solchen Machenschaften erfaehrt... ;-)

Ansgar Strickerschmidt

unread,
Jun 29, 2007, 8:29:43 AM6/29/07
to
Am 29.06.2007, 13:36 Uhr, schrieb Bernd Laengerich
<Bernd.La...@web.de>:

> Die zweite ebenso wichtige Säule der Schulbildung ist das Elternhaus, in
> der natürlich auch entsprechend gefordert und gefördert werden muß. Es
> ist allzu einfach, die Schuld am Bildungsnotstand allein den Schulen
> anzulasten.

Soweit einverstanden.
Was mich am allermeisten stört, ist, dass keiner die dem Schulsystem
zugrundeliegenden Paradigmen hinterfragt.
Das Humboldt'sche Bildungsideal hat meines Erachtens weitgehend
ausgedient. Und die Schule versucht meiner Meinung nach viel zu sehr immer
noch, die Schüler zu braven, angepassten Staatsbürgern zu erziehen,
anstatt die Potenziale der einzelnen Kinder zu fördern und in einer
Gemeinschaft zusammenzuführen, wo jeder Schüler erkennen kann: "Hey, wenn
ich mein Bestes einbringe, dann funktioniert's einfach besser, und da
kommen tolle Sachen dabei raus!" Wo ein gemeinsames Ziel im Mittelpunkt
steht (das kann das Bezwingen einer altersgemäß komplexen mathematischen
Aufgabe am Schuljahresende sein, zu der man übers Jahr eben die Bausteine
zusammentragen muss, genauso wie z.B. die Analyse eines Geschichtsromans
oder das Schreiben eines eigenen Werks in Deutsch, die Erforschung lokaler
ökologischer Kreisläufe in Biologie, die Konstruktion eines raffinierten
Geräts in Physik incl. Erarbeitung der dafür nötigen Bausteine und
Gesetze...), ist die Motivation auch viel mehr da, sich zusammenzuraufen
und sich zu organisieren.

> Weiterhin verwalten die Schulen den Notstand.

Wenn sie neben den Pflichten auch (v.a. Budget-)Rechte hätten und
selbstständig entscheiden könnten, wäre schon viel geholfen.
Dazu das Recht, auf eigene Faust Geld beizutreiben...
Der Staat sollte nur eine Rahmenplanung machen und eine Grundabsicherung
betreiben, sowie allgemein formulierte Lernziele vorgeben, etwa: "Nach der
4. Klasse hat ein Schüler selbstständig XYZ zu können." Auf welchem Weg
und mit welchen Mitteln
das erreicht wird, muss doch der Schule überlassen werden, weil die
örtlichen Gegebenheiten viel zu unterschiedlich sind, um sie zentral
verwalten zu können. Ein Schüler in einem Kuhdorf im Berchtesgadener Land
wird sicher anders lernen als ein Großstadtkind in München oder gar
Berlin. Und aus den Lebensumständen muss eine gute Schule etwas machen;
daraus ihre Methoden und Werkzeuge beziehen, dann klappt das auch mit dem
"Für's Leben lernen".

Und wenn das alles klappt, sind auch die Lehrer motivierter und
zufriedener- weil sie nämlich ihre eigene Lebenserfahrung zusätzlich zu
ihrer formalen Qualifikation besser einbringen können. Der Stresspegel
sinkt, damit der Krankenstand, die Attraktivität des Lehrberufs steigt.
Der Schlüssel liegt für mich in der offiziellen Integration der
Alltagserfahrung in das Lehren und Lernen, anstatt nur Wissens-Gebolze.
Aus eigener Erfahrung waren die Lehrer die besten, die auch außerhalb der
Schule engegiert waren, und das dann geschickt in den Unterricht
einbezogen haben. Wenn man das ganz offiziell fördern würde, wäre für
wenig Geld viel gewonnen.

> Und da sage ich einfach: Steuern müssen nicht gesenkt werden, Steuern
> müssen bezahlt werden!

Und vor allem sinvoll ausgegeben werden. Eine von Grund auf gut geplante
Bildung ist die beste Geldanlage.
Eine Bildung mit verfehlten Grundlagen und Zielen ist rausgeschmissenes
Geld.
Es wäre höchste Zeit für eine solche Neuplanung.

(Uih, da müssten die Lehrer ja mal richtig was arbeiten!)

Ansgar (selber Lehrerskind)

Andreas "cavala" Fischer

unread,
Jun 29, 2007, 8:39:42 AM6/29/07
to

> Soweit einverstanden.
> Was mich am allermeisten stört, ist, dass keiner die dem Schulsystem
> zugrundeliegenden Paradigmen hinterfragt.
> [...]

> Gesetze...), ist die Motivation auch viel mehr da, sich zusammenzuraufen
> und sich zu organisieren.

zum Glück gibt es immernoch Ausnahmen!
(http://www.spezis.de/)

Thomas Schaerer

unread,
Jun 29, 2007, 8:40:41 AM6/29/07
to
Bernd Laengerich <Bernd.La...@web.de> wrote:
> Thomas Schaerer schrieb:

>> Weitermachen! :-)

> Okay, dann schreibe ich noch etwas "am Thema vorbei" :-P

> Also, eigentlich ist die Schule dazu da, außer Wissen auch das Lernen zu
> lehren.

Richtig!
*klatschmaschine_anwerf*


> Die zweite ebenso wichtige Säule der Schulbildung ist das Elternhaus, in
> der natürlich auch entsprechend gefordert und gefördert werden muß. Es
> ist allzu einfach, die Schuld am Bildungsnotstand allein den Schulen
> anzulasten.

Das war nicht meine Absicht, ich habe lediglich eine Sache
thematisiert. Dass Du das erwaehnst, finde ich richtig und bin
selbstverstaendlich einverstanden.


> Weiterhin verwalten die Schulen den Notstand. Und da sage ich einfach:
> Steuern müssen nicht gesenkt werden, Steuern müssen bezahlt werden!

Jawohl und dies vor allem von Steuerbezahlungsdruekeberger der Klasse
der Selbststaendigerwerbenden, die ihre privaten Luxuslimousinen
geschaeftlich abbuchen koennen, und dann jammern, dass sie kein Geld
heben.

Und dann die neoliberalen Deppen, die bloss Dollarscheine vor der
Birne haben und wegen sich selbst staendig Steuern senken, alles
privatisieren und den Staat aushoehlen wollen. Aber schlimm ist,
solche Deppen werden vom Volk ja oft mehrheitlich gewaehlt. Ich bin
leider zu wenig bloed, um das zu kapieren! HILFE!!!


> (geklaut bei Volker Pispers) Weder Theo, Oskar, Hans noch Peer futtern
> das Geld selber auf.

Meinst Du mit Oskar, der eder inen Springbrunnen mit sich
herumschleppt? :-)))

Uwe Hercksen

unread,
Jun 29, 2007, 8:46:51 AM6/29/07
to

Ansgar Strickerschmidt schrieb:

> Das Humboldt'sche Bildungsideal hat meines Erachtens weitgehend
> ausgedient. Und die Schule versucht meiner Meinung nach viel zu sehr
> immer noch, die Schüler zu braven, angepassten Staatsbürgern zu
> erziehen, anstatt die Potenziale der einzelnen Kinder zu fördern und in
> einer Gemeinschaft zusammenzuführen, wo jeder Schüler erkennen kann:
> "Hey, wenn ich mein Bestes einbringe, dann funktioniert's einfach
> besser, und da kommen tolle Sachen dabei raus!"

Hallo,

das die Politiker die Schulerziehung zu unangepassten Staatsbürgern
fördern, dafür werden sich keine Mehrheiten finden. ;-)

Wie soll die Schule soviele Lehrer bekommen das die individuelle
Förderung der Potenziale der einzelnen Kinder möglich ist?

Bye

Michael Lange

unread,
Jun 29, 2007, 9:01:09 AM6/29/07
to
Thomas Schaerer schrieb:

> Hier geht noch meinerseits eine Kritik an die helfenden Eltern. Sie
> helfen sehr engagiert um den Kindern den Frust mit schlechten Noten zu
> ersparen. Das ist sehr lobenswert, trotzdem ganzheitlich betrachtet

> ist dies aber kontraproduktiv. ...

Richtig, diesen Punkt wollte ich eigentlich auch noch ansprechen. Sicher
ist es einerseits gut und wichtig, das die Eltern ihren Kindern helfen.
Es ist sogar erwünscht. Jedoch habe ich das Gefühl, es werden Teile des
Lehrens und Lernens komplett nach Hause verschoben. Allerdings sind
Eltern keine ausgebildeten Pädagogen, und können deswegen allenfalls
unterstützend tätig werden.

Die Arbeit in der Schule muss eine umfassende und stabile Basis für die
Schüler sein, sonst wird die Abhängigkeit der Bildung von der sozialen
Herkunft immer weiter verschärft.

Mit einem Blick auf die Politik sage ich:

In einem Land, welches sich selbst als Standort der Hochtechnologie
sieht, wo gering qualifizierte Menschen immer weniger Chancen auf dem
Arbeitsmarkt haben, wird die Zunahme gering qualifizierter Schulabgänger
zumindest billigend in Kauf genommen!


Michael

PS: Danke für die Blumen. :-)

Thomas Schaerer

unread,
Jun 29, 2007, 10:09:17 AM6/29/07
to
Ansgar Strickerschmidt <dropsp...@onlinehome.de> wrote:
> Am 29.06.2007, 13:36 Uhr, schrieb Bernd Laengerich
> <Bernd.La...@web.de>:

>> Die zweite ebenso wichtige Säule der Schulbildung ist das Elternhaus, in
>> der natürlich auch entsprechend gefordert und gefördert werden muß. Es
>> ist allzu einfach, die Schuld am Bildungsnotstand allein den Schulen
>> anzulasten.

> Soweit einverstanden.
> Was mich am allermeisten stört, ist, dass keiner die dem Schulsystem
> zugrundeliegenden Paradigmen hinterfragt.
> Das Humboldt'sche Bildungsideal hat meines Erachtens weitgehend
> ausgedient. Und die Schule versucht meiner Meinung nach viel zu sehr immer
> noch, die Schüler zu braven, angepassten Staatsbürgern zu erziehen,
> anstatt die Potenziale der einzelnen Kinder zu fördern und in einer
> Gemeinschaft zusammenzuführen, wo jeder Schüler erkennen kann: "Hey, wenn
> ich mein Bestes einbringe, dann funktioniert's einfach besser, und da
> kommen tolle Sachen dabei raus!"

Ich vermute, dass viele Paedagogen vor so etwas Angst haben, weil sie
noch ganz genau wissen, wie der Wahn des antiautoritaeren Erziehens in
den (Post-)68ern in die Hosen gegangen ist.

Diese Angst waere nicht da, oder dieses Trauma koennte aufgearbeitet
werden, wenn man die Ideen von damals ideologiefrei analysiert und
das herauspickt das vernuenftig und sinnvoll ist und mit ganz neuen
grundlegenden Kenntnissen, sofern es die gibt, anreichert.

Ich denke, genau das waere die Basis fuer eine funktionsfaehige
Demokratie. Aber wir muessen uns stets bewusst sein, dass vor allem
aus Seiten liberaler konservativer Kreise zwar ins selbe Horn geblasen
wird, solches aber reine Lippenbekenntnisse sind, weil deren
Interessen ist stets nur ihre Macht und die Pflege des
Geltungstriebes. Alles andere ist denen in Wirklichkeit egal!

Thomas Schaerer

unread,
Jun 29, 2007, 10:15:27 AM6/29/07
to
Uwe Hercksen <herc...@mew.uni-erlangen.de> wrote:


> Ansgar Strickerschmidt schrieb:

> Hallo,

Das ist sehr wahrscheinlich realistisch, so wie es leider auch
realistisch ist, dass es seit den altern Roemern bis heute kaum was
veraendert hat, auesser das ueblich Oberflaechliche. Man ist ja abgklaert
genug, dies einfach hinzunehmen, nur muessen wir uns dann halt auch
nicht wundern, wenn es bis zum 25. Jahrhundert weitere 10'000 soziale
Revolutionen gegeben hat, die selbstverstaendlich wie alle zuvor
gescheitert sind.

Joerg

unread,
Jun 29, 2007, 2:26:57 PM6/29/07
to
Hallo Michael,

>
>> [über katastrophale Ausbildung]
>
>
> Betrifft zwar nicht die Ausbildung in Elektronikberufen, aber:
>
> Die Grundlagen für derartige Probleme werden schon in der Grundschule
> systematisch "erarbeitet"!
>
> Dazu ein paar Beispiele aus eigener Erfahrung in Familie und
> Bekanntenkreis, die mir besonders ausgestoßen und daher gut in
> Erinnerung sind.
>
> In 2. Klasse sollten die Kinder mal in Mathematik sich selbst einen
> Rechenweg aussuchen. Es wurden dazu mehrere unterschiedlich komplexe
> Möglichkeiten angeboten, und die Kinder mussten sich (Vorgabe des

> Lehrplans lt. Aussage der Lehrerin) selbst für einen entscheiden. ...


2+3/6 = 0.8333

Eroerten Sie die sozio-oekologischen Einfluesse dieses Ergebnisses ;-)


> ... Dabei

Deswegen haben wir hier Home-Schooling und Privatschulen.

Am Ende sind es jedoch Eltern und andere im Umkreis des Kindes, die
diesen Teil der Erziehung nicht einfach der Schule ueberlassen duerfen,
es aber leider haeufig tun. Dabei ist es ganz einfach. Mein Vater hat
mich z.B. immer mit in den Keller genommen, wenn die Oelheizung mal
wieder nicht wollte. Bis ich das eines Tages auch allein hinbekam, als
er auf Dienstreise war.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com

Andreas "cavala" Fischer

unread,
Jun 29, 2007, 2:48:10 PM6/29/07
to

> 2+3/6 = 0.8333
>
> Eroerten Sie die sozio-oekologischen Einfluesse dieses Ergebnisses ;-)

ähm... kommt da nicht 2.5 raus?

Oliver Bartels

unread,
Jun 29, 2007, 3:44:05 PM6/29/07
to

<mode=SozioOekoSchwafel_Bla_Fasel ;->
An dieser überkritischen Frage sieht der geneigte Leser, welches
ungeheure, geradezu hochgefährliche Streitpotential die Mathematik
als Mutter der Naturwissenschaften [1] mit sich bringt.

Diese Gefahr ergibt sich aus der inherenten Priorität, die selbst die
einfache Algebra mit sich bringt. Schon hier wird dem Menschen
das Über und Unter gepredigt, Ausbeuter und Ausgebeutete fest
im Kopf der Lernenden verankert. Kaum wird ein marxistischer
Vorschlag der Gleichheit der Addition, Subtraktion, Multiplikation
und Divsion vorgetragen, so verbündet sich doch sogleich die
mächtige Multiplikation mit der ebenso mächtigen Division und
beide versuchen sogleich, die arme Addition und Subtraktion
per Auswertungspriorität zu unterjochen. Ohne dass auch nur im
geringsten der Betrachter die Frage stellt, ob nicht doch der
ökologische Ansatz der Gleichheit allen Daseins hier durch einen
verlängerten Bruchstrich, welcher nur in künstlerisch wertvoller
Weise durch ein elegantes "/"-Zeichen zum Tragen kommt, die
richtige Wahl wäre, wird von ihm sofort die althergebrachte
Hierachie hervorgekramt und stillschweigend vorausgesetzt,
dass die gierige Division die arme Zahl Drei hier ungefragt an
sich reißen darf, anstelle die Summe brüderlich zu teilen ;-)

Und das Schlimme ist: Bei der hierachischen Betrachtung kommt
sogar mehr dabei heraus, so wie bei kapitalistischen Betrieben
zumeist auch ;-)
</mode>

<dg&r>

Ciao Oliver

P.s.: [1] Crosspost der Aussage nach d.s.p. und der HickHack geht
erst richtig los ;-)

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obar...@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10

Marcus Woletz

unread,
Jun 29, 2007, 6:44:23 PM6/29/07
to
Hallo Thomas,

Thomas Schaerer schrieb:

[lange Abhandlung über das grausame Schulwesen und beknackte unfähige
Lehrer]

Dir müssen Deine Lehrer doch arg zugesetzt haben, dass Du hier immer und
immer wieder gegen die Lehrer stänkerst. Warum nur?

Ich kann hier nicht über persönliche Erfahrungen sprechen (dafür bin ich
nun doch zu alt), aber ich habe bis jetzt mehrere Jahre lang eine
Schülerin betreut, die gerade eben das Abi absolviert hat.

Was mir insgesamt negativ aufgefallen ist, war das häufig schlecht
aufbereitete Unterrichtsmaterial, angefangen von Rechtschreibfehlern bis
zu sachlichen Fehlern oder teilweiser Darstellung von Halbwissen
(Beispiel: 1 Megabyte = 1.048.576 Bytes - das ist und bleibt eine
falsche Aussage, auch wenn's der Informatiklehrer anders sieht).

Was ich auch mitbekommen habe (nicht von besagter Schülerin, aber wir
hatten das Thema mal angesprochen): teilweise grenzenlose Faulheit bei
den Schülern. Vorträge etc. werden aus dem Internet zusammenkopiert und
dummdreist in eine PPP verwurstet. Hatte betreute Schülerin nicht
gemacht, sondern ihr Hirn eingeschaltet. Wirkung: 1.0

Noch ein kurzes Wort zur (angeblichen) Überforderung: Ich wundere mich,
wie wir die Schule damals überlebt haben, und auch noch mit brauchbarem
Wissen in die weitere Ausbildung entlassen wurden. Anstatt dass die
Eltern bei Elternabenden die Lehrer wegen dieser "Überforderung"
kritisieren und den Lehrern den Unterricht bis ins letzte Detail
vorschreiben wollen, sollten sie sich vielleicht mal um eine vernünftige
Erziehung ihrer Sprösslinge kümmern.

<KurzeAnmerkung>
Ja, ihr habt Recht: ich habe keine eigenen Kinder, und kann das deshalb
so locker sagen. Und ja, könnte sein, dass ich eine etwas andere Meinung
hätte, wenn ich eigene Sprösslinge hätte. Und ja, mir täte es sicher
weh, wenn mein Kind keine "höhere" Schule besuchen könnte. Da bin ich
ganz ehrlich.
</ kurzeAnmerkung>

Nein, ich bin in keinem pädagogischen Beruf tätig. Mir geht nur das
ewige Gejammere auf den Keks. Über die Idee, das dreigliedrige
Schulsystem umzubauen, lässt sich sicher trefflich streiten.
Andererseits ist es naiv, dies mit der Absicht zu tun, dass das
Bildungssystem nur noch Akademiker produziert. Die Gesellschaft muss
einfach endlich mal begreifen, dass evtl. nicht alle Menschen zur
Ausübung eines akademischen Berufes geeignet sind. Das Niveau soweit wie
möglich abzusenken, ist jedenfalls der falsche Weg.

Und was ich bei mir während meiner Ausbildung festgestellt habe: die
Anforderungen können gar nicht hoch genug sein, denn der Mensch ist
grundsätzlich bequem und träge (ich auch!), deshalb halte ich es für
wichtig, das Niveau an der gerade erträglichen Grenze zu halten. Ich
hoffe, ihr versteht, was ich meine.

Aber vielleicht sehe ich das alles ja komplett falsch und ihr macht mich
jetzt alle rot ;-)

SCNR

>
> Beste Grüße,
> Patrick Schnabel
>
> ------------------------------ SCHNAPP -------------------------------
>
> Gruss
> Thomas

ciao

Marcus

Joerg Gerlach

unread,
Jun 29, 2007, 6:49:58 PM6/29/07
to
Bernd Laengerich schrieb:
> Der Text fordert es in gewisser Weise heraus. :-)

Wenn es nur bei dem Betreff geblieben wäre. Der Text hat nicht weniger
Fehler.

J-

arne pagel

unread,
Jun 29, 2007, 8:10:35 PM6/29/07
to
Momentan gibt es keinen Ausbildungsberuf der sich intensiv mit
Elektronik beschäftigt.

Der ehemalige Kommunikationelektroniker wurde zu irgendwas
zusammengestümpelt, was unglaublich ist:
Anstatt mit einem Oszi umgehen zu können, wird vermittelt wie man eine
Powerpoint-Präsentation erstellt, und Gepräche mit Mitarbeitern
unterschidlicher Kulturen führt. Anstelle eines Gesellenstückes wird
jetzt einen Bedienungsanleitung für ein beliebiges Technisches Gerät
erstellt und zählt als Prüfungsleistung.

Die Lehrinhalte werden also der Qualität der Auszubildenden angepasst.

mein ehm. Ausbilder erzählt dazu folgendes:
Noch vor ein paar Jahren haben die Auszubildenden während der
Prüfungsvorbereitung gelernt und sich stetig verbessert, Anfangs sind
die Ergebnisse ehr mangelhaft, und es wurde sich solange gesteigert
bis die Leistungen gut oder sehr gut sind.
Die heutige "Handygeneration" steigert sich auch, aber sobald sie
einen Wissensstand haben, der dann ausreichend oder befriedigend ist,
wird das lernen eingestellt -> Eigener Antrieb = NULL

Ich kann immer nur den Kopf schütteln, wenn ein Auszubildender im 3
Lehrjahr bei uns ins Labor kommt und nicht in der Lage ist ein Oszi zu
Bedienen:
(wirklich wahr:)
- Ich Messe nichts- >
Kanal 1 war ausgewählt, Tastkopf steckte auf Kanal 2
kan ja mal passieren, klar aber das ich dann 5 Stunden davor sitze
und nicht langsam darauf komme?
- Die Schaltung geht nicht, nur 50 Hz Sinus
-> Masse vom Oszi nicht angeschlossen

Ein Azubi bekommt einen Schaltplan für eine Netz-
Spannungsversorgungskiste mit Schütz und Selbsthalteschaltung, ein ein
Taster, ein Notaus, 2 Lämpchen und ein 24V Trafo. Der Aufbau ging
zügig, aber mit einem Fehler.
Der Fehler war, das die eine Lampe nicht leuchtete.
Nach 2 Wochen Fehlersuche mit Hilfestellung war er nicht in der Lage
den Fehler zu finden und ich habe das Abgebrochen.
Was war der Fehler? Die mechanische Verbindung zu einem Anreihkontakt
des Schützes das die Lampe steuern sollte wurde vergessen. Kurzum ein
Pfad vom Trafo zum Schütz zur Lampe zurück zum Trafo, diese Schaltung
konnte von einen Auszubildenden am ende des 3. Lehrjahres nicht
selbstständig gelöst werden.
Nicht wegen Dummheit oder so, nein, einfach totales Desinteresse,das
Handy bedienen zu können reicht ja.

Zum Glück gibt es auch noch ein paar interessierte, auf 10 kommt
einer.

Gruß
Arne

Joerg

unread,
Jun 29, 2007, 8:14:04 PM6/29/07
to
Hallo Andreas,


>>2+3/6 = 0.8333
>>
>>Eroerten Sie die sozio-oekologischen Einfluesse dieses Ergebnisses ;-)
>
>
> ähm... kommt da nicht 2.5 raus?


Oops, Klammer vergessen. Ist mir das aber jetzt peinlich.

<schaem>

Andererseits sind das ja nur ein paar dB Unterschied...

Joerg

unread,
Jun 29, 2007, 8:34:18 PM6/29/07
to
Andreas "cavala" Fischer wrote:


Meinst Du die Entscheidung, wo die Faust des Adligen hinfliegen soll? Da
hatte ich doch mal was in der Zeitung gelesen, sogar hier in der Ferne...

Message has been deleted

Oliver Bartels

unread,
Jun 30, 2007, 4:08:28 AM6/30/07
to
On Fri, 29 Jun 2007 17:10:35 -0700, arne pagel <ma...@pagelnet.de>
wrote:

>Nicht wegen Dummheit oder so, nein, einfach totales Desinteresse,das
>Handy bedienen zu können reicht ja.

Denen geht es einfach viel zu gut.

Aber das beschränkt sich nicht auf Azubis, die sogenannten
Powerpoint-Inscheniöre und Pflichtenheft-Schreiberlinge, die
immer besonders gerne anderer Leute Pflichten definieren,
dürften hier allseits bekannt sein.

Oder auch solches: Bei der Bayern LB (Landesbank) haben
sie gestern einen Vorstand fristlos gefeuert, und ein paar
weitere Nasen gleich dazu.

Was war geschehen: 45 Mio. Euro bei einem Aktiengeschäft
versemmelt. Nicht vorsätzlich, sondern nur schludrig.

Ok, Fehler können passieren, aber das war nicht der Grund
für die Kündigung, sondern, Zitat SZ:
"Der eigentlich in der Bayern LB für dieses Geschäft zuständige
Aktienhändler sei an diesem Tag ebenso in Urlaub gewesen wie sein
Abteilungsleiter, der betreffende Bereichsleiter und der zuständige
Vorstand Burgmer."

Man beachte die Worte "und" bzw. "ebenso". Zahlen tat
die LB sicher für die Freizeitfans recht ordentliche Gehälter.

Gehts noch ? :-|

Gruß Oliver

Stefan Engler

unread,
Jun 30, 2007, 4:24:05 AM6/30/07
to
> versemmelt. Nicht vorsätzlich, sondern nur schludrig.
>
> Ok, Fehler können passieren, aber das war nicht der Grund
> für die Kündigung, sondern, Zitat SZ:
> "Der eigentlich in der Bayern LB für dieses Geschäft zuständige
> Aktienhändler sei an diesem Tag ebenso in Urlaub gewesen wie sein
> Abteilungsleiter, der betreffende Bereichsleiter und der zuständige
> Vorstand Burgmer."
>
> Man beachte die Worte "und" bzw. "ebenso". Zahlen tat
> die LB sicher für die Freizeitfans recht ordentliche Gehälter.

Es gibt eben Tage des allgemeine Urlaubs. War es zwischen Weihnachten
und Silvester oder ä.; da hat wohl der eine nicht gewusst was der
andere macht und schon waren alle weg?

Oliver Bartels

unread,
Jun 30, 2007, 4:20:20 AM6/30/07
to
On Sat, 30 Jun 2007 09:48:36 +0200, Eric Wick <eri...@spamcop.net>
wrote:
>Du machst mir Angst, werde ich irgendwann wenn ich mit 70 in Rente gehe
>nochmal 10 Jahre zurück in die Firma geholt?

Ja ;-/

>Oder wird der Markt mit
>Greencard Fachkräften gesättigt, von dort wo qualitativer ausgebildet
>wird und die Motovation der Azubis höher ist?

<mode=ironisch>
Warum sollten die zu uns kommen und die Partynasen mit
ihren Steuern und Sozialabgaben durchfüttern wollen ?

Oder wie man anderswo sagt:
"We are not here to make other people rich."
</mode>

Die Greencard-Regelung wird schon jetzt nicht richtig angenommen
und es gibt heute bereits einen Mangel an Fachleuten in Bereichen,
in denen die Technik _richtig_ komplex ist.

Daran ändert es auch nichts, dass es einige arbeitslose Ingenieure
aus Konzernkulturen gibt, in denen das anderer-Leute-Pflichten-
definieren gut gepflegt wurde. Die helfen nur leider nicht weiter,
wenn irgendjemand am Ende vom Tag die echte Arbeit machen darf.
Die, die wirklich selbstständig entwickeln können, die hat der
Markt längst weggeholt (*).

Gruß Oliver

P.s.: (*) Oder wie sagte einer von der Arbeitsagentur bei der Benq
Mobile Pleite: Die brauchen sich bloss auf den Marienplatz stellen
und sagen, dass sie Entwicklungsingenieur sind, dann haben sie
bereits drei Jobs. Exakt dieses war auch der Grund für das schnelle
Ende von Benq Mobile, die eigentlichen Fachleute waren so schnell
weg, dass der Betrieb gar nicht hätte weitergeführt werden können.

Guido Grohmann

unread,
Jun 30, 2007, 4:35:27 AM6/30/07
to
Joerg schrieb:

> Hallo Andreas,
>
>
>>> 2+3/6 = 0.8333
>>>
>>> Eroerten Sie die sozio-oekologischen Einfluesse dieses Ergebnisses ;-)
>>
>>
>> ähm... kommt da nicht 2.5 raus?
>
>
> Oops, Klammer vergessen. Ist mir das aber jetzt peinlich.
>
> <schaem>
>
> Andererseits sind das ja nur ein paar dB Unterschied...

Hey! Ich hatte gerade ein Glas Milch in der Hand!

Guido

Oliver Bartels

unread,
Jun 30, 2007, 5:06:33 AM6/30/07
to
On Sat, 30 Jun 2007 01:24:05 -0700, Stefan Engler
<Lehrer...@web.de> wrote:
>Es gibt eben Tage des allgemeine Urlaubs.

Dann gehören dazu eben auch Tage des allgemeinen
nur-viel-Geld-verdienen-und-nix-arbeiten-wollen Nasen-Feuerns ;-)

> War es zwischen Weihnachten
>und Silvester oder ä.; da hat wohl der eine nicht gewusst was der
>andere macht und schon waren alle weg?

Laut Presse am 3. Mai.

Klar, da war der erste Mai in der Woche und die werden
fleißig einen auf "Brückentag" gemacht haben.

Trotzdem Null Verständnis, wenn solche Summen im Feuer
stehen, dann kann nicht einfach die ganze Sippschaft
in Urlaub fahren und irgendeinen unerfahrenen Aushilfs-
Aktienhändler damit alleine lassen. Das ganze zeigt ein
erschreckendes Mass an Verantwortungslosigkeit beim
Umgang mit fremden Geld auf und ich halte die fristlose
Kündigung der Urlaubsfanatiker bis hin zum Vorstand
für völlig korrekt.

Ich möchte mal das Geschrei von solchen Managern hören,
wenn die alle eine Woche im Dunkeln ohne Telefon und
Internet sitzen, weil leider leider, schade schade, zwei
erfahrene Ingenieure der Schaltwarte, dto. die S12, SDH-
und Backbone-Betreuer bei Telco und Provider und
selbstredend alle weiteren, die sich damit auskennen,
gemeinsam in Urlaub fahren.

Lutz Schulze

unread,
Jun 30, 2007, 5:27:29 AM6/30/07
to
Am Sat, 30 Jun 2007 01:24:05 -0700 schrieb Stefan Engler:

>> Ok, Fehler können passieren, aber das war nicht der Grund
>> für die Kündigung, sondern, Zitat SZ:
>> "Der eigentlich in der Bayern LB für dieses Geschäft zuständige
>> Aktienhändler sei an diesem Tag ebenso in Urlaub gewesen wie sein
>> Abteilungsleiter, der betreffende Bereichsleiter und der zuständige
>> Vorstand Burgmer."
>>
>> Man beachte die Worte "und" bzw. "ebenso". Zahlen tat
>> die LB sicher für die Freizeitfans recht ordentliche Gehälter.
>
> Es gibt eben Tage des allgemeine Urlaubs.

ROTFL

Dann müssen die Herren ein anderes Geschäft betreiben.

Lutz

--
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MaWin

unread,
Jun 30, 2007, 5:29:11 AM6/30/07
to
"arne pagel" <ma...@pagelnet.de> schrieb im Newsbeitrag
news:1183162235.6...@u2g2000hsc.googlegroups.com...

> Die Lehrinhalte werden also der Qualität der Auszubildenden angepasst.

Nein, an die Qualitaet der Lehrer.

> Ich kann immer nur den Kopf schütteln, wenn ein Auszubildender im 3
> Lehrjahr bei uns ins Labor kommt und nicht in der Lage ist ein Oszi zu
> Bedienen:

Hier in der NG kommen auch hinreichend oft Nachfragen nach
Bedienungsanleitungen fuer ein Oszi, und ich bezweifle, dass
das alles Junge Leute sind - die konnen sich naemlich meist
kein Oszi leisten.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.

Message has been deleted

Myn Seudop

unread,
Jun 30, 2007, 6:12:12 AM6/30/07
to
MaWin wrote:

>> Die Lehrinhalte werden also der Qualität der Auszubildenden
angepasst.
> Nein, an die Qualitaet der Lehrer.

Da das Niedermachen von Lehrern heute zum auch von Ex-
Ministerpräsident und Ex-Bundeskanzler praktizierten Volkssport
geworden ist, wundert es da jemand, dass sich mancheiner genau
überlegt, ob er diesen Beruf wirklich ergreifen will?

Zumal sich Lehrer heute herumschlagen müssen mit:

- faulen Schülern: Hausaufgaben machen ist wohl eher die Ausnahme
- frechen Schülern, die dem Lehrer offen mit dem Rechtsanwalt drohen
- Eltern, die diese Drohung auch wahr machen, wenn ihr Kind nicht
mind. eine Zwei geschrieben hat oder gar nachsitzen muss
- Eltern, die hingegen meinen, sämtliche Erziehungspflichten an die
Schule abgetreten zu haben: Sinngemäße Elternforderung: "Bringen Sie
meinem Kind mal Benehmen bei."
- Eltern, die gerne mal gegen 21 Uhr anrufen, weil sie über die
Benotung ihres Kindes diskutieren möchten oder sonstige Ratschläge
benötigen
- Kultusministerien, die sich seit PISA wie eine Herde
aufgescheuchter Hühner benehmen und jeden Monat neue, unausgegorene,
teils widersprüchliche Vorschriften erlassen
- regelmäßigen Zehn-Stunden-Arbeitstagen (Korrekturzeit nicht
eingerechnet): besagte unausgegorene Erlasse müssen dann in endlos
langen Sitzungen in Arbeitsmaterial und -anweisungen umgesetzt
werden, die dem Schulalltag gerecht werden
- uvm.

Mein Respekt gilt allen Lehrern, die das alles meistern und allen
angehenden Lehrern, die sich viel vorgenommen haben.

Myn

MaWin

unread,
Jun 30, 2007, 6:51:07 AM6/30/07
to
"Myn Seudop" <seu...@freenet.de> schrieb im Newsbeitrag
news:200706301012...@outpost.zedz.net...

>
> - faulen Schülern: Hausaufgaben machen ist wohl eher die Ausnahme

Abgesehen davon, das Hausaufgaben ein unglaublicher Schwachsinn sind,
und ich froh bin, an einer Schule gross geworden zu sein, die diesen
Schwachsinn schon vor 40 Jahren abgeschafft hat, sehe ich bei
aktuellen Schuelern, dass sie in Mathe Hausaufgaben fuer
den ganzen Tag bekommen, in Deutsch Hausaufgaben fuer den ganzen Tag
bekommen, in Englisch Hausaufgaben fuer den ganzen Tag bekommen, in
Geschichte Hausaufgaben fuer den ganzen Tag bekommen, weil merkbefreite
Lehrer mit ihrem Fach meinen, die einzigen wichtigen an der Schule zu
sein. Was ich schon gegen Lehrer kontern musste, damit die ihre
gnadenlos ueberzogenes Hausaufgabenpensum zurueckschrauben, immer
wieder, ist unglaublich. Hausaufgaben gehoeren abgeschafft, was der
Lehrer in den Schulstunde nicht schafft, darf halt nicht auf den
Lehrplan. Da muss der Luschi mal gegen seine Behoerde kontern, und es
nicht auf die schwaechsten, die Schueler, abwaelzen.

> - frechen Schülern, die dem Lehrer offen mit dem Rechtsanwalt drohen

Wenn der Lehrer nichts strafwuerdiges macht, darf er darueber laecheln,
tut er jedoch was strafwuerdiges, ist es mehr als notwendig, dass die
Schueler sich nicht ducken und kuschen. Bravo, der Schueler hat dann die
erste Lektion des Lebens gelernt, und der Lehrer sollte mal das Gesetzbuch
lesen.

> - Eltern, die diese Drohung auch wahr machen, wenn ihr Kind nicht
> mind. eine Zwei geschrieben hat oder gar nachsitzen muss

Darueber darf man laecheln.

> - Eltern, die gerne mal gegen 21 Uhr anrufen, weil sie über die
> Benotung ihres Kindes diskutieren möchten oder sonstige Ratschläge
> benötigen

Wer seine Telefonnummer oeffentlich macht, darf sich ueber einen Anruf
nicht wundern, er darf jedoch auf morgen verweisen. Eine gute Schule
hat Lehrpersonal das um 16 Uhr den Fueller fallen lassen darf, und
Sozialarbeiter, die die nicht-Lehrinhalte uebernehmen. Ist hier zumindest
so, leider hat die Schule 3 mal so viele Anmeldungen wie Plaetze.

> - Kultusministerien, die sich seit PISA wie eine Herde
> aufgescheuchter Hühner benehmen und jeden Monat neue, unausgegorene,
> teils widersprüchliche Vorschriften erlassen

Das zeigt doch nuc die Katastrophe im Bildungswesen: Selbst die obersten
Chefs haben keine blasse Ahnung.

> - regelmäßigen Zehn-Stunden-Arbeitstagen (Korrekturzeit nicht
> eingerechnet): besagte unausgegorene Erlasse müssen dann in endlos
> langen Sitzungen in Arbeitsmaterial und -anweisungen umgesetzt
> werden, die dem Schulalltag gerecht werden

Davon sehe ich bei benachbarten Lehrern nichts. Im Gegenteil, trotz
offiziell nur 30 Tagen Urlaub sind die monatelang weg. Vor Schulungen
nach der Schulzeit haben die noch nie etwas mitbekommen.


Nein, jeder Mensch kann nur begrenzt Anforderungen erfuellen, wollen wir
es also nicht uebertreiben. Deutschland als letztes Land mit dem
menschenverachtendem dreigliedrigen Schulsystem mit Selekton nach der 4ten
Klasse hinkt vermutlich 100 Jahre zurueck (gab vorgestern erst eine
Diskussionsrunde im Fernsehen zum Thema), selbst die rudimentaerste
Anforderung, naemlich den Kindern eine Betreuuung zu sein, waehrend die
Eltern arbeiten, wird von der Schule vorsaetzlich nicht erfuellt, reden
wir gar nicht von den steinzeitlichen Lehrinhalten, die um mindestens 50%
ausgeruempelt gehoeren. Schule muss mehr sein, als Auswendiglernen von
Testergebnisantworten, auch Sozialkompetenz ist eine Bildung, die derzeit
ueberhaupt nicht auf dem Lehrplan steht, und von Freude am Lernen haben
Lehrer noch nie etwas gehoert, denn sie machen sie systematisch zunichte.
Am Geld liegt es sicher nicht, an mangelndem Verstaendnis durch die
uebergeordneten Behoerden schon viel eher, Unterstutzung kommt von dort
eher nicht, eher, wie du schon schreibst, widerspruechliche Vorgaben.

Raimund Nisius

unread,
Jun 30, 2007, 7:22:39 AM6/30/07
to
MaWin <m...@private.net> wrote:

> > Ich kann immer nur den Kopf schütteln, wenn ein Auszubildender im 3
> > Lehrjahr bei uns ins Labor kommt und nicht in der Lage ist ein Oszi zu
> > Bedienen:

Den Drehknopf "V/Div" sollte man schon ohne Manual verstehen.

> Hier in der NG kommen auch hinreichend oft Nachfragen nach
> Bedienungsanleitungen fuer ein Oszi, und ich bezweifle, dass
> das alles Junge Leute sind - die konnen sich naemlich meist
> kein Oszi leisten.

Die edleren Geräte sind ohne Anleitung eher ungenießbar. Als die DSOs
herauskamen konnten die richtig coole Messungen durchführen, wenn man
nur 1. wußte, daß es das gibt und 2. die entsprechenden Einstellungen
kannte. Ein paar Tage Einarbeitung on the fly war schon drin.

Sehr beliebt war damals das Tek2430. Ich hatte mir wegen größerer
Speichertiefe das 2230? bestellt. Das wurde mein persönliches Oszi, weil
einfach niemand das andere Bedienkonzept lernen wollte. In dieser
Hinsicht war der Exot gut. Ich brauchte nie Sätze wie "Ich habe mir
gestern mal kurz Dein Oszi geliehen" anhören müssen.

--
Gruß, Raimund
Mein Pfotoalbum <http://www.raimund.in-berlin.de>
Mail ohne Anhang an <Reply-To:> wird gelesen. Im Impressum der Homepage
findet sich immer eine länger gültige Adresse.

B. Spitzer

unread,
Jun 30, 2007, 9:17:41 AM6/30/07
to
Hallo zusammen,

> In den letzten Wochen, eigentlich Monaten, konnte ich im
> Diskussionsforum äußerst bedenkliche Entwicklungen feststellen.
> Dort und auch bei mir per E-Mail schlagen immer wieder Postings
> von Leuten auf, die absolut Null Ahnung von dem haben, was sie
> da machen sollen. Häufig hört es sich so an, als ob da jemand
> eine Aufgabe in der Schule oder Ausbildung bekommen hat, für die
> er überhaupt nicht die Grundlagen hat, um sie lösen zu können. In
> solchen Fällen muss dann das Internet herhalten. Nur dummerweise
in vielen Fällen Bequenmlichkeit. Warum sollte ich mein Fachbuch
(so es denn was taugt) in die Hand nehmen. Einfach mal fragen, und
wenn keiner Antwortet hat der Lehrer Pech gehabt.
Nach 2 Jahren wissen viele Schüler noch nicht, was sie wo in der
Formelsammlung finden. Selbst bei der Abschlussprüfung haben viele
weder die Formelsammlung noch das Tabellenbuch dabei! Wozu auch?!?

> stehen dort die Fragen auch nicht so, wie sie ursprünglich
> gestellt wurden. Wenn derjenige die Fachbegriffe nicht kennt,
> dann wird er mit Google auch nichts finden. Die Gründe, warum das
Fachsprache muss man eben auch lernen. Da sind die (wir) Lehrer
in der Pflicht, immer konsequent Fachbegriffe zu verwenden und
auf Fachberiffe zu bestehen.

> in die Köpfe zu pumpen. So gesehen wiederholte sich das Spiel aus
> den letzten Jahren in diesem Jahr wieder. Ich sehe es jetzt schon
> kommen. Im Herbst tauchen im Elektronik-Forum dann wieder viele
> Auszubildende auf, die an der Elektronik verzweifeln oder sogar
> scheitern.
erinnert mich irgendwe an <http://de.wikipedia.org/wiki/Ewiger_September>

> Was ich jedoch noch viel bedenklicher empfinde, das habe ich in
> Gespräche mit den Betroffenen, die sich per E-Mail bei mir gemeldet
> haben, herausgefunden. Es scheint Tatsache zu sein, dass die
> elektronischen Grundlagen gar nicht mehr richtig gelehrt werden.
Das geht auf die Kappe der KMK. Stichwort "Neugeordnete Berufe"
und "Lernfelder". Hier wurde der klassische Lehrplan radikal um-
gekrempelt. Es geht (offensichtlich) nicht mehr um Grundlagenwissen,
sondern nur noch um Projektdenken. Damit haben viele Lehrerkollegen
ihre Probleme. Die Handreichungen sind nicht wirklich hilfreich.

> Die jungen Leute scheitern schon bei den einfachsten Fragen und
> Aufgaben. Und, sie sind nicht in der Lage aus einem Text, der die
> Antworten auf die Frage oder Begriffsdefinitionen enthält, das
> Wissen herauszuziehen. Sich selbst etwas beizubringen ist nichts
> jedermanns Sache. Doch scheinbar wird das heute in der Schule und
> in der Ausbildung vorausgesetzt.
Vieles liegt aber in der Vorbildung der Haupt- und Realschulen. Wenn
ein Azubi nicht in der lage ist, einen Dreisatz zu lösen, eine Gleichung
umzustellen oder in einer Formel eine Wurzel zu ziehen muss man sich
immer wieder die Haare raufen und Themen erklären, die eigentlich
nicht im Lehrpan vorgesehen sind.

> Die Lehrer sind aufgrund des
> Drucks den Lehrplan durchzupauken gar nicht in der Lage den Schüler
> etwas richtig beizubringen. Der Faktor Zeit ist einfach nicht
> vorhanden.
Siehe oben. Viel Zeit geht für unnötige Grundlagen (meist in Mathematik
oder Physik) drauf.

> Scheinbar ist es auch so, dass die Lehrer die Antworten selber
> gar nicht wissen bzw. überhaupt nicht erklären können. Wie soll
Das ist garantiert nicht zu Verallgemeinern. Ein ordentlich vorbereiteter
Lehrer, der das Thema mehr als 1x unterrichtet, sollte hier keine
Lücken haben. Problem ist halt auch hier die Umverteilung und der
Wechsel der Schulschwerpunkte. Die Politik verteilt zur Zeit munter
die bewährten Berufe auf "Kompetenzzenten" um. Um Geld zu sparen
müssen jetzt in BW manche Azubis viele Kilometer bis nach Stuttgart
fahren, weil dort zentral ein Beruf beschult wird. Oder Azubis von
Mannheim sollen nach Karlsuhe in die Schule und umgekehrt.
Für die Lehrer bedeutet dies, dass sie nicht mehr in ihren
Bereichen unterrichten und sich in neue Arbeitsgebiete einarbeiten
müssen. Oft ist dies jedoch nur für ein einziges Schuljahr, danach
wird wieder umverteilt. Hier bleibt dann leider die Qualität auf
der Strecke...

> ein Schüler in der Lage sein sich eine Antwort zu suchen, wenn er
> die absoluten Grundlagen nicht beherrscht?
Eben. Und die Grundlagen kommen aus den Hauptschulen (wo häufig nur
noch Schadensbegrenzung betrieben wird) und aus den Realschulen.

> Bekommt Ihr genug Zeit, um die Grundlagen der Elektronik zu erlernen?
> Und nimmt sich der Lehrer oder Ausbilder genug Zeit um seine
> gestellten Fragen und Aufgaben anschließend zu erläutern?
Diese Frage könnt Ihr meinen Schülern gerne und jederzeit stellen. Ich
habe keine Angst vor den Antworten. An den Schulen wird auch seit
längerer Zeit eine Evaluation des Unterrichts durchgefhrt. Am Ende des
Schuljahres werden Beurteilungsbögen an die Schüler verteilt. Die
Auswertung und mögliche Veränderungen muss aber jeder Lehrer selber
in eigener Verantwortung durchführen.

tschuessle
Bernhard Spitzer
--
bash.org - Top 100...
<erno> hm. I've lost a machine.. literally _lost_. it responds to ping, it
works completely, I just can't figure out where in my apartment it is.


Marcus Woletz

unread,
Jun 30, 2007, 10:20:25 AM6/30/07
to
Hallo,

MaWin schrieb:
[...]


> Abgesehen davon, das Hausaufgaben ein unglaublicher Schwachsinn sind,

Begründung?

> und ich froh bin, an einer Schule gross geworden zu sein, die diesen
> Schwachsinn schon vor 40 Jahren abgeschafft hat, sehe ich bei
> aktuellen Schuelern, dass sie in Mathe Hausaufgaben fuer
> den ganzen Tag bekommen, in Deutsch Hausaufgaben fuer den ganzen Tag
> bekommen, in Englisch Hausaufgaben fuer den ganzen Tag bekommen, in
> Geschichte Hausaufgaben fuer den ganzen Tag bekommen, weil merkbefreite
> Lehrer mit ihrem Fach meinen, die einzigen wichtigen an der Schule zu
> sein. Was ich schon gegen Lehrer kontern musste, damit die ihre

Falsch!

> gnadenlos ueberzogenes Hausaufgabenpensum zurueckschrauben, immer
> wieder, ist unglaublich. Hausaufgaben gehoeren abgeschafft, was der
> Lehrer in den Schulstunde nicht schafft, darf halt nicht auf den

Der Lehrer kann an der Faulheit der Schüler nichts ändern. Der Lehrer
schafft sein Pensum wohl. Wenn das gelehrte der eine oder andere Schüler
ignoriert, dann muss sich diesen Schuh nicht der Lehrer anziehen.

> Lehrplan. Da muss der Luschi mal gegen seine Behoerde kontern, und es
> nicht auf die schwaechsten, die Schueler, abwaelzen.

Die Schüler die Schwächsten? Witzbold!

>
>> - frechen Schülern, die dem Lehrer offen mit dem Rechtsanwalt drohen
>
> Wenn der Lehrer nichts strafwuerdiges macht, darf er darueber laecheln,
> tut er jedoch was strafwuerdiges, ist es mehr als notwendig, dass die
> Schueler sich nicht ducken und kuschen.

Aber den Lehrer bedrohen und demütigen, das ist OK? Durch Lärm den
Unterricht unmöglich machen, das ist OK?

> Bravo, der Schueler hat dann die
> erste Lektion des Lebens gelernt,

Die lautet: Gehirn ausschalten, Ethik, Moral und Anstand vergessen (sind
heutzutage ja auch eher "altbackene" Ideale). Dafür die Ellbogen
ausfahren und den Egomodus aktivieren. Ja, Du hast Recht, das bereitet
den Schüler (leider) tatsächlich auf's Leben vor :-/

> und der Lehrer sollte mal das Gesetzbuch
> lesen.

Ich weiß ja nicht, was Du Dir vorstellst, was in den Schulen abgeht.
Jedenfalls habe ich von einer von uns betreuten Schülerin niemals von
derartig krassen Zuständen erfahren, weder auf der Realschule noch auf
dem Gymnasium.

>
>> - Eltern, die diese Drohung auch wahr machen, wenn ihr Kind nicht
>> mind. eine Zwei geschrieben hat oder gar nachsitzen muss
>
> Darueber darf man laecheln.

Wer darf darüber lächeln?

[...]


> Das zeigt doch nuc die Katastrophe im Bildungswesen: Selbst die obersten
> Chefs haben keine blasse Ahnung.

Könnte es evtl. sein, dass 1.) die Ergebnisse der PISA-Studien teilweise
völlig falsch (zu schlecht) bewertet wurden? Hast Du Dir mal das
Punktesystem in PISA und das Abschneiden der verschiedenen Länder nach
Punkten angesehen?

[...]


>
> Nein, jeder Mensch kann nur begrenzt Anforderungen erfuellen, wollen wir
> es also nicht uebertreiben. Deutschland als letztes Land mit dem
> menschenverachtendem dreigliedrigen Schulsystem mit Selekton nach der 4ten

Was ist menschenverachtend? Möchtest Du abstreiten, dass es durchaus
mehr und weniger begabte Schüler gibt? Warum tut sich die heutige
Gesellschaft so schwer, das zu akzeptieren? Mir ist schon klar, warum:
aus dem gleichen Grund, warum es die Leute nicht akzeptieren können,
warum sich nur der Nachbar einen 7er-BMW leisten kann, oder ein
schmuckes Haus mit Marmorfußboden, oder dreimal im Jahr Urlaub in fernen
Ländern - weil heute jeder alles haben will!

Und ob nach der 4., 5. oder 6. Klasse entschieden wird, welches
Lerntempo und welche inhaltlichen Anforderungen dem jeweiligen Schüler
am besten gerecht wird, ist doch unerheblich.

> Klasse hinkt vermutlich 100 Jahre zurueck (gab vorgestern erst eine
> Diskussionsrunde im Fernsehen zum Thema),

Durch die tausendste Diskussionsrunde wird das Thema auch nicht ergiebiger.

> selbst die rudimentaerste
> Anforderung, naemlich den Kindern eine Betreuuung zu sein, waehrend die
> Eltern arbeiten, wird von der Schule vorsaetzlich nicht erfuellt, reden
> wir gar nicht von den steinzeitlichen Lehrinhalten, die um mindestens 50%
> ausgeruempelt gehoeren. Schule muss mehr sein, als Auswendiglernen von
> Testergebnisantworten, auch Sozialkompetenz ist eine Bildung, die derzeit
> ueberhaupt nicht auf dem Lehrplan steht, und von Freude am Lernen haben
> Lehrer noch nie etwas gehoert, denn sie machen sie systematisch zunichte.
> Am Geld liegt es sicher nicht, an mangelndem Verstaendnis durch die
> uebergeordneten Behoerden schon viel eher, Unterstutzung kommt von dort
> eher nicht, eher, wie du schon schreibst, widerspruechliche Vorgaben.

Sag mal, wie alt bist Du eigentlich? Wenn man die Kommentare einiger
Leute hier liest (Deine eingeschlossen), dann könnte man auf die Idee
kommen, ihr hättet außer beim Elternsprechtag noch nie eine Staatsschule
von innen gesehen. Wie wars denn in eurer Schulzeit? Wir haben doch
etwas gelernt, haben als anständige Menschen (wohlgemerkt spreche
spreche ich hier nicht von gleichgeschalteten, obrigkeitshörigen
Duckmäusern!) die Schule verlassen und eine ganz passable Ausbildung
genossen. Wo ist also das Problem? Oder warst Du auf einer
antroposophisch oder nach der Montessori-Pädagogik ausgerichteten
Schule? Oder auf einem Internat?

Im Übrigen würde mich mal interessieren, wie Du Dir ein optimiertes
Schulsystem vorstellst! Versuche das mal bitte, ohne die Wörter
"Schweden" oder "Norwegen" zu verwenden. Denn wenn man mal hinter die
Kulissen schaut, ist auch dort nicht alles Gold was glänzt. Aber es ist
natürlich immer einfach, das eigene System zu verfluchen. Typisch
deutsch halt ;-)

ciao

Marcus

Peter Richter

unread,
Jun 30, 2007, 10:21:34 AM6/30/07
to
MaWin schrieb:

> "arne pagel" <ma...@pagelnet.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:1183162235.6...@u2g2000hsc.googlegroups.com...
>
>> Die Lehrinhalte werden also der Qualität der Auszubildenden angepasst.
>
> Nein, an die Qualitaet der Lehrer.

Die Lehrer von heute waren die Schüler von gestern, gelle?

>
>> Ich kann immer nur den Kopf schütteln, wenn ein Auszubildender im 3
>> Lehrjahr bei uns ins Labor kommt und nicht in der Lage ist ein Oszi zu
>> Bedienen:
>
> Hier in der NG kommen auch hinreichend oft Nachfragen nach
> Bedienungsanleitungen fuer ein Oszi, und ich bezweifle, dass
> das alles Junge Leute sind - die konnen sich naemlich meist
> kein Oszi leisten.

Nun, manchmal muß man was nachlesen, was spezifisch für das Gerät ist.
Da muß man nicht immer das Schlechteste vermuten.

Peter

Joerg

unread,
Jun 30, 2007, 10:25:20 AM6/30/07
to
Hallo Oliver,

>
>>Du machst mir Angst, werde ich irgendwann wenn ich mit 70 in Rente gehe
>>nochmal 10 Jahre zurück in die Firma geholt?
>
>
> Ja ;-/
>

Sehe ich auch so. Das geht jetzt schon langsam los, jedenfalls hier.

>
>>Oder wird der Markt mit
>>Greencard Fachkräften gesättigt, von dort wo qualitativer ausgebildet
>>wird und die Motovation der Azubis höher ist?
>
>
> <mode=ironisch>
> Warum sollten die zu uns kommen und die Partynasen mit
> ihren Steuern und Sozialabgaben durchfüttern wollen ?
>
> Oder wie man anderswo sagt:
> "We are not here to make other people rich."
> </mode>
>
> Die Greencard-Regelung wird schon jetzt nicht richtig angenommen
> und es gibt heute bereits einen Mangel an Fachleuten in Bereichen,
> in denen die Technik _richtig_ komplex ist.
>
> Daran ändert es auch nichts, dass es einige arbeitslose Ingenieure
> aus Konzernkulturen gibt, in denen das anderer-Leute-Pflichten-
> definieren gut gepflegt wurde. Die helfen nur leider nicht weiter,
> wenn irgendjemand am Ende vom Tag die echte Arbeit machen darf.
> Die, die wirklich selbstständig entwickeln können, die hat der
> Markt längst weggeholt (*).
>

Oder sie sind in Amerika ;-)

Ist schon erstaunlich, wieviel schwaebisch, bayrisch, saechsisch und
sonstwas man hier hoert.

Joerg

unread,
Jun 30, 2007, 10:31:24 AM6/30/07
to
Hallo Oliver,

>
>>Es gibt eben Tage des allgemeine Urlaubs.
>
>
> Dann gehören dazu eben auch Tage des allgemeinen
> nur-viel-Geld-verdienen-und-nix-arbeiten-wollen Nasen-Feuerns ;-)
>
>
>>War es zwischen Weihnachten
>>und Silvester oder ä.; da hat wohl der eine nicht gewusst was der
>>andere macht und schon waren alle weg?
>
>
> Laut Presse am 3. Mai.
>
> Klar, da war der erste Mai in der Woche und die werden
> fleißig einen auf "Brückentag" gemacht haben.
>
> Trotzdem Null Verständnis, wenn solche Summen im Feuer
> stehen, dann kann nicht einfach die ganze Sippschaft
> in Urlaub fahren und irgendeinen unerfahrenen Aushilfs-
> Aktienhändler damit alleine lassen. Das ganze zeigt ein
> erschreckendes Mass an Verantwortungslosigkeit beim
> Umgang mit fremden Geld auf und ich halte die fristlose
> Kündigung der Urlaubsfanatiker bis hin zum Vorstand
> für völlig korrekt.
>
> Ich möchte mal das Geschrei von solchen Managern hören,
> wenn die alle eine Woche im Dunkeln ohne Telefon und
> Internet sitzen, weil leider leider, schade schade, zwei
> erfahrene Ingenieure der Schaltwarte, dto. die S12, SDH-
> und Backbone-Betreuer bei Telco und Provider und
> selbstredend alle weiteren, die sich damit auskennen,
> gemeinsam in Urlaub fahren.
>

Das geschah schon vor gut 20 Jahren. Die Autombilbranche begann den
unheilvollen Trend der Ueberelektronisierung von Autos. Ein Bekannter
dueste mit einem Auto der Oberklasse (ganz aus Deiner Gegend) die
Autobahn runter. Kurz vor Aachen flackerte das Armaturenbrett mal kurz
und dann ging alles aus. Er fluechtete sich ueber die Leitplanke, doch
erstaunlicherweise krachte niemand hinein. Am naechsten Morgen war das
gute Stueck in der Werkstatt und er rief an, zu sehen, ob er es denn
Mittwoch wiederhaben koennte. "Aehm, das koennte noch zwei Wochen
dauern, denn der Mitarbeiter, der sich mit sowas auskennt, kommt erst
Ende naechster Woche aus dem Urlaub".

Oliver Bartels

unread,
Jun 30, 2007, 10:48:25 AM6/30/07
to
On Sat, 30 Jun 2007 14:31:24 GMT, Joerg
<notthis...@removethispacbell.net> wrote:
>Das geschah schon vor gut 20 Jahren. Die Autombilbranche begann den
>unheilvollen Trend der Ueberelektronisierung von Autos. Ein Bekannter
>dueste mit einem Auto der Oberklasse (ganz aus Deiner Gegend) die
>Autobahn runter. Kurz vor Aachen flackerte das Armaturenbrett mal kurz
>und dann ging alles aus. Er fluechtete sich ueber die Leitplanke, doch
>erstaunlicherweise krachte niemand hinein. Am naechsten Morgen war das
>gute Stueck in der Werkstatt und er rief an, zu sehen, ob er es denn
>Mittwoch wiederhaben koennte. "Aehm, das koennte noch zwei Wochen
>dauern, denn der Mitarbeiter, der sich mit sowas auskennt, kommt erst
>Ende naechster Woche aus dem Urlaub".

Du sagst mir nix neues, ich hatte auch schon mal solche Dosen
aus der Gegend hier. Was die sich mit der Elektronik und dazu
dann an Arroganz im Umgang mit dem Kunden geleistet haben,
geht auf keine Kuhhaut.

Jetzt habe ich ein Auto auch aus der Gegend hier, aber etwas
weiter nördlich, und ein italienisches sowie ein österreichisches
Mopped, wobei bei dem italienischen Mopped der Motor auch
aus Österreich kommt. Das Auto und das italienische Mopped
haben auch einiges an Elektronik (Einspritzung bei der Mille, bei
der LC4 beschränkt sich hingegen die Zündelektronik auf einen
Thyristor) und es funktioniert alles.

An der Elektronik selber liegt es ergo nicht unbedingt ...

Gruß Oliver

P.s.: Beim Auto ist die Funktionsgarantie wohl eher ein gewisser
"Onkel Ferdinand", der bei der Holding, der ein wesentliches
Aktienpaket der Mutterfirma des Herstellers gehört, das Sagen hat.
Bestätigten Gerüchten zufolge kann der bei Qualitätsmängeln
ganz schnell sehr grantig werden und geht so richtig fies ;-)
ins Detail mit den Herren Konstrukteuren, der ist nämlich selber
Inscheniör und soll sich angeblich mit derlei Details auskennen ;-)
Seit der richtig das Sagen hat, wurden zwar einige Manager
verschlissen (die aber eh' schon die zweite Chance hatten),
jedoch, oh Wunder: Es funktioniert, die Bude läuft ;-)

Hingegen hat der andere Hersteller ganz aus der Nähe,
den Du wohl meinst, hier eher harmlose Familienaktionäre, die
sich die meiste Zeit mit irgendwelchen Pharma-Firmen befassen,
offenbar fehlt da der alte Herr Quandt doch schon.

Joerg

unread,
Jun 30, 2007, 10:56:11 AM6/30/07
to
Hallo Myn,

Kann mich nur anschliessen.

In USA hat die Liste ein paar Punkte mehr:

- Drogenhandel, mehr oder weniger direkt auf dem Schulhof.

- Bewaffnete Schueler, als Lehrer koennte es nuetzlich sein, die
Schnelligkeit von Wyatt Earp zu haben.

- Kein Budget da, weil zuviel in Verwaltung und Overhead verbraten wird
und viele Lehrer kaufen Lehrmaterialien auf eigene Kappe.

Der Chefingenieur eines Kunden hoert auf und wird Lehrer. Das bedeutet
mindestens 50% Gehaltseinbusse fuer ihn und fuer mich demnaechst wohl
aetzend viel Fliegerei. O-Ton: "I really wanted to do that and there
comes a time when you have to give back to society". Vor dem ziehe ich
den Hut.

Diese Familie darf uebrigens so ganz nebenbei noch vier Kinder durch
College und Uni bringen, was in USA finanziell nicht leicht ist.

Oliver Theile

unread,
Jun 30, 2007, 11:20:42 AM6/30/07
to

> Zum Glück gibt es auch noch ein paar interessierte, auf 10 kommt
> einer.

Das ist im Studium leider nicht anders...
Heute wird nicht mehr das studiert was einem Spaß macht sondern was
gerade so in den Nachrichten auftaucht. Habe gerade erst einen
Mitstudenten mit dem ich angefangen hatte mit meinem umfassenden Wissen
über Oszilloskope beeindruckt (Ich wusste doch tatsächlich zu jedem
Knopf dessen Funktion!) Traurig... Was mich richtig sauer macht, ist die
Tatsache, dass solche desinteressierten Flachpfeifen das gleiche Diplom
bekommen werden wie ich. Wie soll denn da dann ein Arbeitgeber
sortieren? Nach den Noten? Wohl kaum: Wie gesagt wir sind zusammen
gestartet und die 2 Jahre mehr haben diese Studenten damit verbracht, in
den Vorlesungen auf den Prof mit der leichtesten Klausur zu warten.
Also noch mal für alle zum mitschreiben:
E-Technik ist sehr anspruchsvoll!
Wenn man keine Lust hat sich damit zu beschäftigen lasst es sein!
mfg Olli

MaWin

unread,
Jun 30, 2007, 11:21:11 AM6/30/07
to
"Marcus Woletz" <mwolet...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:ae5il4-...@pc2.woletz.de...

> > Abgesehen davon, das Hausaufgaben ein unglaublicher Schwachsinn sind,
> Begründung?

Hausaufgaben machen offensichtlich, dass die Unterrichtszeit nicht ausreicht,
um die Lehrinhalte ausreichend zu festigen, sie sind also ein Anzeichen
von uebervollen Lehrplaenen, die dann abgeschoben werden. Abgeschoben
nach Hause, wo sehr unterschiedliche Verhaeltnisse herrschen: Keiner da,
keiner der deutsch kann, bei anderen hingegen voller Einzelunterricht
mit Nachhilfe etc. Hausaufgaben verstaerken also das Problem der
unterschiedlichen sozialen Herkunft, und PISA zeigt die Folgen,
und sind zu einem grossen Teil an der Ueberforderung der Schueler schuld,
die sich in Bayern mit der groessten Schuelerselbstmordrate nach Korea
(und Japan?) manifestiert - uebrigens auch mit dem grossten
Privatschulenanteil in Deutschland weil viele Eltern das dortige staatliche
Schulsystem paedagogisch unzumutbar finden.

> > [Hausaufgaben ohne Ende]
> Falsch!

Wie kannst du zu beobachteter Realitaet Falsch sagen?
Was nicht in deinem Lehrplan steht, kann nicht wahr sein ?

> Der Lehrer kann an der Faulheit der Schüler nichts ändern.

Der Schueler an der Faulheit der Lehrer auch nicht.


> Der Lehrer schafft sein Pensum wohl.

Kaum. Seine Aufgabe ist nicht zu rezitieren, sondern Wissen zu VERMITTELN.
Daran scheitert die ueberwiegende Mehrzahl der Lehrer.
Zugegeben die meisten wegen der Umstaende.


> Wenn das gelehrte der eine oder andere Schüler ignoriert,
> dann muss sich diesen Schuh nicht der Lehrer anziehen.

Miese Entertainer soll man entlassen.

> Die Schüler die Schwächsten? Witzbold!

Du bist wahrhaft menschenverachtend.
Wer Kinder nicht schuetzt, hat in dieser Welt nichts verloren.

> Aber den Lehrer bedrohen und demütigen

Wer sich als Lehrer DEMUETIGEN laesst, hat offenbar massive soziale
Defizite und ist als Lehrkoerper ungeeignet.

Bedrohungen werden zwar leider von Kindern oft ausgesprochen, und
sind bei Jugendlichen manchmal auch ernst zu nehmen, denn wir wollen
nicht vergessen, dass in anderen Laendern Kindersoldaten auch toeten,
aber einer Bedrohung durch Schueler ist ein Lehrer genau so ausgesetzt,
wie jeder andere Buerger auch: So lange nur Bedrohungen ausgesprochen
werden, tut unsere Gesellschaft und Polizei normalerweise nichts.
Wer jemanden 'Idiot' nennt, kann strafrechtlich belangt werden, wer
sagt 'Ich bring dich um' und ein Messer hochzeigt, bleibt unbehelligt.
Daran muss man sich offenbar gewoehnen, oder die Politik in diesem
Bezug aendern, man kann aber nicht an Schulen ein Sonderbiotop fuer
Zartbesaitete einfordern.

> Durch Lärm den Unterricht unmöglich machen, das ist OK?

Versagen des Lehrers.

> Ja, Du hast Recht, das bereitet den Schüler (leider) tatsächlich auf's
> Leben vor :-/

Ja nun, so ist die Welt ausserhab des Lehrerbiotops halt.

> > und der Lehrer sollte mal das Gesetzbuch lesen.
> Ich weiß ja nicht, was Du Dir vorstellst, was in den Schulen abgeht.

Zumindest sexuelle Ausbeutung minderjaehriger Schutzbefohlener kommt
vor, und fuehrt sicher nicht in jedem Fall zur Strafverfolgung.

> Wer darf darüber lächeln?

Der Betroffene, hier Lehrer.

> Könnte es evtl. sein, dass 1.) die Ergebnisse der PISA-Studien teilweise
> völlig falsch (zu schlecht) bewertet wurden? Hast Du Dir mal das
> Punktesystem in PISA und das Abschneiden der verschiedenen Länder nach
> Punkten angesehen?

Ich habe 20 Jahre vor der PISA Untersuchung die Missstaende des deutschen
Bildungswesens gekannt, nur rennt man bei ewiggestrigen Philologen gegen
ein Betonmauer. Arrogante Akademiker halten Arbeiterkinder fuer Menschen
2-ter Klasse und unternehmen alles, um mit der Welle ihr koksueberzogenes
Selbstvertrauen noch weiter zu steigern. Endlich ist der PISA-Test da,
endlich kommt Bewegung in die Sache, die Betonkoeppe sind aber leider noch
nicht alle tot.


> Was ist menschenverachtend?
> Möchtest Du abstreiten, dass es durchaus mehr und weniger begabte Schüler
> gibt?

Ja.

Es gibt Leute, die in einem Bereich gut sind, besser als Andere, eben begabt.
Aber es gibt keine Leute, die in aller und jeder Hinsicht 'besser' sind als
andere, und daher ein Schubladensystem rechtfertigen. Wer heute als 10-jaehriger
an der Hauptschule landet, weiss, dass er als minderwertig ausgesondert wurde
und hinterher nicht mal die Chance auf eine Job hat. Das IST menschenverachtend.

Dieses ueble System, bei dem jemand der z.B. in Mathe begabt gut aber in
Deutsch schlecht ist, nicht in Mathe gefordert und in Deutsch gefoerdert wird,
sondern entweder ans Gymnasium kommt - und dort uebrigens entweder den
Deutschkurs ausbremst oder vom Lehrer ganz fallengelasen wird - oder in die
Hauptschule kommt, und dort in Mathe verkuemmert, ist und bleibt prinzipbedingt
menschenverachtend. Es verachtet die Individualitaet. Ein Kuenstler muss nicht
rechnen koennen. Trotzdem ist er kein Mensch 2-ter oder 3-ter Klasse.
Ebensowenig wie der Matheprofessor, der voellig unmusikalisch ist.

> Warum tut sich die heutige Gesellschaft so schwer, das zu akzeptieren?

Weil das Elitedenken der selbsternannten Herrenmenschen des Nationalsozialismus
hoffentlich endlich ueberwunden ist - nur leider noch nicht in den Koepfen
einiger, die sich selbst gerne zu den Besseren zaehlen.

> Und ob nach der 4., 5. oder 6. Klasse entschieden wird, welches
> Lerntempo und welche inhaltlichen Anforderungen dem jeweiligen Schüler
> am besten gerecht wird, ist doch unerheblich.

Du hast offensichtlich keinerlei blasse Ahnung von Kindern und dem
Erwachsenwerden. Gerade in de Pubertaet aendert sich ein Mensch erheblich.

> Wie wars denn in eurer Schulzeit?

Gluecklicherweise erheblich moderner als heute, Ganztagsschule ohne Hausaufgaben
und gemeinsamer Unterricht bis man eben abgeht.

> Oder warst Du auf einer antroposophisch oder nach der Montessori-Pädagogik

Aha, an Feindbildern mangelt es dir nicht. BTW: anthroposophisch

> Typisch deutsch halt ;-)

Typisch deutsch ist an der Schule eins: Die Schulform. Kein anderes Land der
Welt
hat noch so eine rueckstaendige 3-gliedriger Schulform. Kein anderes Land
leistet
sich die Dummheit, 20% der Bevoelkerung, die das Potential zum Studium hat,
nicht
auszubilden, sondern durch ein fehlerhaftes System auszusondern.

Joerg

unread,
Jun 30, 2007, 11:22:50 AM6/30/07
to
Hallo Manfred,


>>- faulen Schülern: Hausaufgaben machen ist wohl eher die Ausnahme
>
>
> Abgesehen davon, das Hausaufgaben ein unglaublicher Schwachsinn sind,
> und ich froh bin, an einer Schule gross geworden zu sein, die diesen
> Schwachsinn schon vor 40 Jahren abgeschafft hat, sehe ich bei
> aktuellen Schuelern, dass sie in Mathe Hausaufgaben fuer
> den ganzen Tag bekommen, in Deutsch Hausaufgaben fuer den ganzen Tag
> bekommen, in Englisch Hausaufgaben fuer den ganzen Tag bekommen, in
> Geschichte Hausaufgaben fuer den ganzen Tag bekommen, weil merkbefreite
> Lehrer mit ihrem Fach meinen, die einzigen wichtigen an der Schule zu
> sein. Was ich schon gegen Lehrer kontern musste, damit die ihre
> gnadenlos ueberzogenes Hausaufgabenpensum zurueckschrauben, immer
> wieder, ist unglaublich. Hausaufgaben gehoeren abgeschafft, was der
> Lehrer in den Schulstunde nicht schafft, darf halt nicht auf den
> Lehrplan. Da muss der Luschi mal gegen seine Behoerde kontern, und es
> nicht auf die schwaechsten, die Schueler, abwaelzen.
>

Sehe ich anders. Natuerlich darf nicht hemmungslos abgewaelzt und
ueberlastet werden. Doch ein Kind muss lernen, sich Wissen auch selbst
anzueignen und selbst etwas vorzutragendes auszuarbeiten. Sonst wird es
bis auf wenige Ausnahmen (wie Dich) an der Uni scheitern oder
spaetestens im Beruf.

Ich habe zuviele Ingenieure erlebt, die nicht in der Lage waren, im
Alleingang ein eigenes Design hinzulegen oder Fehler darin zu finden.
Will aber nicht klagen, denn fuer meinen Geschaeftsumsatz ist das
guenstig ;-)

[...]

Joerg

unread,
Jun 30, 2007, 11:37:50 AM6/30/07
to
Hallo Oliver,

>
>>Das geschah schon vor gut 20 Jahren. Die Autombilbranche begann den
>>unheilvollen Trend der Ueberelektronisierung von Autos. Ein Bekannter
>>dueste mit einem Auto der Oberklasse (ganz aus Deiner Gegend) die
>>Autobahn runter. Kurz vor Aachen flackerte das Armaturenbrett mal kurz
>>und dann ging alles aus. Er fluechtete sich ueber die Leitplanke, doch
>>erstaunlicherweise krachte niemand hinein. Am naechsten Morgen war das
>>gute Stueck in der Werkstatt und er rief an, zu sehen, ob er es denn
>>Mittwoch wiederhaben koennte. "Aehm, das koennte noch zwei Wochen
>>dauern, denn der Mitarbeiter, der sich mit sowas auskennt, kommt erst
>>Ende naechster Woche aus dem Urlaub".
>
>
> Du sagst mir nix neues, ich hatte auch schon mal solche Dosen
> aus der Gegend hier. Was die sich mit der Elektronik und dazu
> dann an Arroganz im Umgang mit dem Kunden geleistet haben,
> geht auf keine Kuhhaut.
>
> Jetzt habe ich ein Auto auch aus der Gegend hier, aber etwas
> weiter nördlich, und ein italienisches sowie ein österreichisches
> Mopped, wobei bei dem italienischen Mopped der Motor auch
> aus Österreich kommt. Das Auto und das italienische Mopped
> haben auch einiges an Elektronik (Einspritzung bei der Mille, bei
> der LC4 beschränkt sich hingegen die Zündelektronik auf einen
> Thyristor) und es funktioniert alles.
>
> An der Elektronik selber liegt es ergo nicht unbedingt ...
>

Das liegt so gut wie immer am Design selbiger ...


> Gruß Oliver
>
> P.s.: Beim Auto ist die Funktionsgarantie wohl eher ein gewisser
> "Onkel Ferdinand", der bei der Holding, der ein wesentliches
> Aktienpaket der Mutterfirma des Herstellers gehört, das Sagen hat.
> Bestätigten Gerüchten zufolge kann der bei Qualitätsmängeln
> ganz schnell sehr grantig werden und geht so richtig fies ;-)
> ins Detail mit den Herren Konstrukteuren, der ist nämlich selber
> Inscheniör und soll sich angeblich mit derlei Details auskennen ;-)
> Seit der richtig das Sagen hat, wurden zwar einige Manager
> verschlissen (die aber eh' schon die zweite Chance hatten),
> jedoch, oh Wunder: Es funktioniert, die Bude läuft ;-)
>
> Hingegen hat der andere Hersteller ganz aus der Nähe,
> den Du wohl meinst, hier eher harmlose Familienaktionäre, die
> sich die meiste Zeit mit irgendwelchen Pharma-Firmen befassen,
> offenbar fehlt da der alte Herr Quandt doch schon.
>

War das mit Onkel Max in Nuernberg nicht aehnlich? Nur ist er leider
nicht mehr da.

Aber Du hast schon recht. Gerade die Firmen bei uns koennten einen Onkel
Ferdinand jetzt gut brauchen. Onkel Dieter ist auch Ingenieur, aber
diese Hochzeit endet offenbar.

Joerg

unread,
Jun 30, 2007, 11:42:27 AM6/30/07
to
Hallo Oliver,

>
> Das ist im Studium leider nicht anders...
> Heute wird nicht mehr das studiert was einem Spaß macht sondern was
> gerade so in den Nachrichten auftaucht. Habe gerade erst einen
> Mitstudenten mit dem ich angefangen hatte mit meinem umfassenden Wissen
> über Oszilloskope beeindruckt (Ich wusste doch tatsächlich zu jedem
> Knopf dessen Funktion!) Traurig... Was mich richtig sauer macht, ist die
> Tatsache, dass solche desinteressierten Flachpfeifen das gleiche Diplom

> bekommen werden wie ich. ...


Hatte ich auch in Aachen erlebt. Da gab es Leute, die bessere Noten
hatten als ich, aber nicht mal den eigenen Fernseher reparieren konnten.


> ... Wie soll denn da dann ein Arbeitgeber
> sortieren? Nach den Noten? ...


Das tun viele grosse Arbeitgeber. Geht i.d.R. voll in die Hosen. Aber
dafuer gibt es dann ja die Freiberufler :-)))


> ... Wohl kaum: Wie gesagt wir sind zusammen


> gestartet und die 2 Jahre mehr haben diese Studenten damit verbracht, in
> den Vorlesungen auf den Prof mit der leichtesten Klausur zu warten.
> Also noch mal für alle zum mitschreiben:
> E-Technik ist sehr anspruchsvoll!
> Wenn man keine Lust hat sich damit zu beschäftigen lasst es sein!


Amen!

Henning Paul

unread,
Jun 30, 2007, 12:37:28 PM6/30/07
to
MaWin schrieb:

> "Marcus Woletz" <mwolet...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:ae5il4-...@pc2.woletz.de...
>
>> > Abgesehen davon, das Hausaufgaben ein unglaublicher Schwachsinn
>> > sind,
>> Begründung?
>
> Hausaufgaben machen offensichtlich, dass die Unterrichtszeit nicht
> ausreicht, um die Lehrinhalte ausreichend zu festigen, sie sind also
> ein Anzeichen von uebervollen Lehrplaenen, die dann abgeschoben
> werden.

Also bei mir war es (vor allem in Mathe, Physik u.ä.) in der Schule so,
daß die Hausaufgaben dem Training dienten. Im Unterricht wurden 1-2
Aufgaben eines Typus gemeinsam durchgerechnet, als Hausaufgabe sollte
man dann 3-4 weitere derselben Art rechnen. Ich finde da nichts
verwerfliches dran. Als ob das im (privaten) Musikunterricht oder als
Sportler anders wäre.

Und im Studium ist es genau so, nur daß da die "Hausaufgaben" meistens
(zumindest im Hauptstudium, im Grundstudium muß man die Studenten zu
ihrem Glück zwingen) freiwillig sind. Wer meint, er müsse
Fouriertransformation oder HF-Filterentwurf nicht üben, ist eben selbst
schuld, wenn er in der Klausur für diese Aufgabe doppelt so lange
braucht wie andere (und dadurch Punkte verliert, weil er andere
Aufgaben nicht mehr schafft).

Gruß
Henning
--
henning paul home: http://home.arcor.de/henning.paul
PM: henni...@gmx.de , ICQ: 111044613

Marcus Woletz

unread,
Jun 30, 2007, 1:21:43 PM6/30/07
to
Hallo,

MaWin schrieb:
[...]


>
> Du bist wahrhaft menschenverachtend.
> Wer Kinder nicht schuetzt, hat in dieser Welt nichts verloren.

Ich bitte Dich doch sehr, diese unglaublichen Aussagen auf meine Person
bezogen zurückzunehmen. Sonst wärst Du der erste Killfile-Kandidat in
meiner über zehnjährigen Newsgroups-Nutzung. Solche Dinge musste ich mir
in meinem bisherigen Leben noch von niemandem sagen lassen. Unglaublich...

[...]


>> Durch Lärm den Unterricht unmöglich machen, das ist OK?
>
> Versagen des Lehrers.

Nein! Gewissheit der Schüler, keinerlei Konsequenzen für das eigene
Verhalten befürchten zu müssen, da sie sich der geballten Macht der
Eltern sicher sein können. In diesem Zusammenhang war auch meine obige
Aussage zu verstehen.

>
>> Ja, Du hast Recht, das bereitet den Schüler (leider) tatsächlich auf's
>> Leben vor :-/
>
> Ja nun, so ist die Welt ausserhab des Lehrerbiotops halt.

Irgend wie scheinst Du in einer anderen Welt zu leben als ich.

[...]


> ein Betonmauer. Arrogante Akademiker halten Arbeiterkinder fuer Menschen
> 2-ter Klasse und unternehmen alles,

Ich bin ein Arbeiterkind und Akademiker - was soll ich jetzt tun? Mit
was für Unmenschen umgibst Du Dich, dass Du mir hier in verbitterter Art
und Weise Dein Schubladendenken anhand von unhaltbaren Pauschalaussagen
um die Ohren haust (das ist normalerweise _mein_ Spezialgebiet ;-)
Wieso wird Leuten Arroganz vorgeworfen, nur weil sie eine bestimmte
Ausbildung absolviert haben? Darf ich Dich in diesem Punkt jetzt auch
als menschenverachtend bezeichnen?

[...]


> Es gibt Leute, die in einem Bereich gut sind, besser als Andere, eben begabt.
> Aber es gibt keine Leute, die in aller und jeder Hinsicht 'besser' sind als
> andere, und daher ein Schubladensystem rechtfertigen. Wer heute als 10-jaehriger
> an der Hauptschule landet, weiss, dass er als minderwertig ausgesondert wurde
> und hinterher nicht mal die Chance auf eine Job hat. Das IST menschenverachtend.

Das machen die Gesellschaft und die Eltern, aber ganz bestimmt nicht das
Schulsystem. Vor zwanzig Jahren hatte die Hauptschule noch einen völlig
anderen Stellenwert wie heutzutage. Durch die unglaubliche
Erwartungshaltung, die Eltern heute oft an ihre Kinder haben, ist das
System komplett gekippt, und irgendwann ist alles außer Gymnasium ein
Schimpfwort. Das war aber schon mal völlig anders! Es gibt evtl. auch
andere Gründe für die Hauptschulproblematik, aber wenn ich etwas dazu
sage, steckst Du mich gleich wieder in eine völlig falsche Schublade, in
die ich absolut nicht reingehöre. Nach der Diskussion hier finde ich es
schade, dass Du mich nicht persönlich kennst. Denn dann würde Deine
Meinung über mich sicher völlig anders aussehen.

[...]


> Du hast offensichtlich keinerlei blasse Ahnung von Kindern und dem
> Erwachsenwerden. Gerade in de Pubertaet aendert sich ein Mensch erheblich.

Nee, schon klar, ich wurde ja auch in der Fabrik hergestellt und als bei
mir der Hauptschalter umgelegt wurde, war der Stimmbruch schon überwunden.

>
>> Wie wars denn in eurer Schulzeit?
>
> Gluecklicherweise erheblich moderner als heute, Ganztagsschule ohne Hausaufgaben
> und gemeinsamer Unterricht bis man eben abgeht.
>
>> Oder warst Du auf einer antroposophisch oder nach der Montessori-Pädagogik
>
> Aha, an Feindbildern mangelt es dir nicht. BTW: anthroposophisch

Wie willst Du mir bitte aus meinem Posting ein Feindbild konstruieren?
Sollte ich mich wirklich so missverständlich ausgedrückt haben, oder
liest Du nur das, was Du lesen willst? Hatte ich die Qualität der von
Dir besuchten Schule oder die Schulform als solches in irgend einer Art
und Weise in Abrede gestellt?

[...]

Also heute muss ich mich schon arg zusammenreißen, dass ich hier nicht
ausfällig werde nach alldem, was Du mir bisher so vor die Füße geworfen
hast.

ciao

Marcus

MaWin

unread,
Jun 30, 2007, 1:44:29 PM6/30/07
to
"Marcus Woletz" <mwolet...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:72gil4-...@pc2.woletz.de...

> > Wer heute als 10-jaehriger an der Hauptschule landet, weiss, dass er
> > als minderwertig ausgesondert wurde und hinterher nicht mal die
> > Chance auf eine Job hat. Das IST menschenverachtend.

> Das machen die Gesellschaft und die Eltern, aber ganz bestimmt nicht das
> Schulsystem. Vor zwanzig Jahren hatte die Hauptschule noch einen völlig
> anderen Stellenwert

Tja, so ist das eben, die Zeiten aendern sich, nur das deutsche Schulsystem
nicht.

Es ist ueberholt, schon seit mindestens 20 Jahren, eher seit 100.

> Denn dann würde Deine Meinung über mich sicher völlig anders aussehen.

Schwer zu sagen, der Ausgangspunkt "Die schwaechsten an der Schule sind
nicht die Schueler [, sondern die Lehrer, nehm ich mal an, denn das
Kultusministerium als dritter Genannter wird kaum gemeint sein]" liegt
schon mal meilenweit von meinem Menschenverstaendnis entfernt.
--
Manfred Winterhoff


Axel Berger

unread,
Jun 29, 2007, 7:47:00 PM6/29/07
to
*Marcus Woletz* wrote on Sat, 07-06-30 00:44:
>Die Gesellschaft muss einfach endlich mal begreifen, dass evtl. nicht
>alle Menschen zur Ausübung eines akademischen Berufes geeignet sind.

Doch sind sie, zumindest fast alle. Du mußt einfach nur alle
berufsbildenden Schulen Colleges nennen und bei den Hochschulen
mitzählen, dann hat auch in Deutschland jede Krankenschwester und jeder
Telephonmonteur ("engineer") einen Hochschulabschluß und Deutschland
steht international gleich ganz anders da.

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
Jun 30, 2007, 2:37:29 PM6/30/07
to
Marcus Woletz <mwolet...@gmx.de> wrote:

>Unglaublich...

Laß ihn einfach, der hat mal wieder einen schlechten Tag gehabt, und
das läßt er dann hier raus, wie so oft. Ignorieren, und gut :-)

Ralph.

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
Jun 30, 2007, 2:42:07 PM6/30/07
to
Joerg <notthis...@removethispacbell.net> wrote:

>Hatte ich auch in Aachen erlebt. Da gab es Leute, die bessere Noten
>hatten als ich, aber nicht mal den eigenen Fernseher reparieren konnten.

Das kenne ich. Ganz davon zu schweigen, daß die keinen deutschen Satz
auch nur halbwegs richtig zu Papier bringen können, von englischen
Sätzen sprechen wir hier mal besser nicht :(

Oliver Bartels

unread,
Jun 30, 2007, 3:13:52 PM6/30/07
to
On Sat, 30 Jun 2007 08:22:50 -0700, Joerg
<notthis...@removethispacbell.net> wrote:
>Sehe ich anders. Natuerlich darf nicht hemmungslos abgewaelzt und
>ueberlastet werden. Doch ein Kind muss lernen, sich Wissen auch selbst
>anzueignen und selbst etwas vorzutragendes auszuarbeiten.

Das geht aber in eine ganz andere Richtung als die typische
Hausaufgabe. Ich erinnere mich noch gut an die eigene
Schulzeit, lang ist es her, da wurde laaaannnnnngggggatmig
aus dem Standard-Schulbuch Aufgabe 1 bis 2 in der Stunde
durchgekaut und hernach 3 bis 8 für Zuhause aufgegeben.

Ich hab' das damals in den "Online"-Mode (wenn gefragt
wurde, einfach live machen ;-) geschoben, dann wurde der
Schwachfug erträglich.

>Ich habe zuviele Ingenieure erlebt, die nicht in der Lage waren, im
>Alleingang ein eigenes Design hinzulegen oder Fehler darin zu finden.

Vergiß es, da fehlt es an ganz vielen Dingen bei uns in Schule
wie Ausbildung.

Der Typische Teutsche (tm) _wird_ in Klasse 5 einem Schulzweig
zugeordnet, er _wird_ durch das Klassensystem geschoben, er
_wird_ danach durch das Kurssystem geschoben, an der Uni
_wird_ er den Seminarplatz nach so wertvollen Kriterien wie
"wer steht am frühesten auf" oder "wer hat den kürzesten Weg
zum Anmeldezettel, der gerade eben vom Prof. unten im
Hörsaal an die Wand gebabbt wird" erhalten usw.

Weder Kreativität noch Verständnis noch Eigeninitiative werden
so gefördert, was man daran sieht, dass die deutsche
Wirtschaft zwar stark bei organisierten Prozessen ist, sich
dennoch ganz schnell etablierte Firmen über etwas Innovation
am Markt restlos aushebeln lassen. BTDT ;-)

Zu MaWin: Ja, die Dreigliederung ist nicht gut, es gibt aber ein
Problem: Die einen Lehrer (Haupt-/Realschule) sind primär
Richtung Pädagogik ausgebildet, fachlich nicht wirklich, die
würden im Bedarfsfall ab der Oberstufe nur noch von ihren
eigenen Schülern zerpflückt werden, auf dem Gymnasium
haben sie wenigstens fachlich soviel drauf, dass sie den
durchschnittlichen Schülern in der Oberstufe noch etwas
beibringen können, manchmal auch mehr (es soll seltener-
weise z.B. richtige Naturwissenschaftler geben, die sich
dorthin verirren ;-) Dafür ist die Pädagogik eher im Schnellgang
abgehandelt worden.

Du wirst Dich sehr schwer tun, Lehrer in der benötigten Menge
zu finden, die beides können.

Und schon_damals_zu_meiner_Zeit (tm) habe ich es live
erlebt (und auch bei unliebsamen Kandidaten bei den
eigenen Topfächern mitgemacht, wenn es zu langweilig
wurde, im Nachhinein betrachtet muss das der Horror für
die Lehrer gewesen sein), wie die Lehrer _fachlich_ bereits
ab Ende der Mittelstufe vor der gesamten Klasse restlos
zerpflückt wurden.

Im Gegensatz zum "Krampenschießen" fauler Schöler hat
der Lehrer dabei wirklich ein Problem (*), er kann Fragen
zum Thema ja nicht übergehen und sieht dann ggf. sehr
schnell sehr alt aus.
Die Autorität ist bei soetwas ratzfatz dahin.

Und nun kommst Du, MaWin, und findest all die Fachkräfte für
die Schulen, die zudem Pädagogikasse sind ;-)

Gruß Oliver

P.s.: Beispiel: Chemie, 123te Herbetung der Orbitale, irgendwann
langweilt es. "Herr Lehrer, wie rechnet man die eigentlich aus."
"Schrödingergleichung" (das Wort war der Fehler, denn
natürlich war die bekannt ;-)
"Wie sieht die genau aus und wie rechnet man das mit der ?" ....
Das Problem ist, dass selbst wenn er die Schrödingergleichung,
und sei es selbst die eindimensionale, irgendwo in einem Buch
findet, wird spätestens bei den Differentialoperatoren ganz
schnell das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Und selbst
sein durchschnittlicher Mathe-Kollege wird Probleme bekommen,
als ich zu Oberstufenzeiten mal nach dem "Integral mit dem
Kringel drin" (Integral über geschlossenem Umlauf =>
Satz v. Stockes usw.) gefragt hab, war bei zwei (!) Mathelehrern
Endegelände, sprich: Symbol unbekannt.
Von _Verstehen_ will ich hier gar nicht erst reden.

Henning Paul

unread,
Jun 30, 2007, 3:23:18 PM6/30/07
to
Oliver Bartels schrieb:

> Das geht aber in eine ganz andere Richtung als die typische
> Hausaufgabe. Ich erinnere mich noch gut an die eigene
> Schulzeit, lang ist es her, da wurde laaaannnnnngggggatmig
> aus dem Standard-Schulbuch Aufgabe 1 bis 2 in der Stunde
> durchgekaut und hernach 3 bis 8 für Zuhause aufgegeben.

Besser zu lang als zu kurz, manche brauchen eben etwas mehr Zeit zum
Verstehen.

> Ich hab' das damals in den "Online"-Mode (wenn gefragt
> wurde, einfach live machen ;-) geschoben, dann wurde der
> Schwachfug erträglich.

Aber wenn es doch so einfach ist, warum macht man die Aufgaben dann
nicht mal eben schnell zu Hause?

Joerg

unread,
Jun 30, 2007, 3:20:35 PM6/30/07
to
Hallo Ralph,


>
>>Hatte ich auch in Aachen erlebt. Da gab es Leute, die bessere Noten
>>hatten als ich, aber nicht mal den eigenen Fernseher reparieren konnten.
>
>
> Das kenne ich. Ganz davon zu schweigen, daß die keinen deutschen Satz
> auch nur halbwegs richtig zu Papier bringen können, von englischen
> Sätzen sprechen wir hier mal besser nicht :(


O-Ton, als mal eine Gruppe Ingenieure in Germany einen Module Spec von
mir bekamen: "M'r hen des net verstanne". Also alles nochmal in Deutsch
geschrieben, aber da ich nach Stunden arbeite ...

Oliver Bartels

unread,
Jun 30, 2007, 3:56:49 PM6/30/07
to
On Sat, 30 Jun 2007 21:23:18 +0200, Henning Paul <henni...@gmx.de>
wrote:

>Besser zu lang als zu kurz, manche brauchen eben etwas mehr Zeit zum
>Verstehen.

Damit demotiviert man aber exakt jene, die es längst verstanden
haben.

Und genau jene bringen Intelligenz und Kreativität in die
Gesellschaft, nicht diejenigen, die es nur pauken und trotzdem
nie wirklich _verstehen_.

Ein beliebtes Beispiel war die semipermeable Membran:
Kleine Teilchen gehen durch, große nicht, Konzentrations-
gefälle neigen zum Ausgleich, wenn halt das große Teilchen
nicht zwecks Ausgleich durch kann, macht es eben das
kleine.

Das ganze wurde mit rohen Eiern, Tontöpfen und sonstigem
Krempel und allen erdenklichen Substanzen stundenlang
durchgekaut. Trotzdem: Kam eine _neue_ Substanz ins
Spiel, mit Angabe "passt durch" oder "geht nicht durch",
dann wurde es von der Hälfte wieder nicht richtig gelöst.

Du kannst davon ausgehen, dass die dann ihre Punkte
nur durch pures Pauken ins Kurzzeitgedächnis bekommen
und danach alles wieder vergessen haben, die Schulung
war vergebliche Liebesmüh.

Und diese Klientel wird nie eine Brennstoffzelle entwickeln,
warum sollte man sie dann weiter damit quälen und umgekehrt
jene, die es wirklich verstanden haben, auch noch restlos
demotivieren ?

Das Ergebnis von Deinem "brauchen eben etwas mehr Zeit"
Ansatz ist dann, dass _keiner_ etwas davon hat.

Wohlgemerkt: Ich rede hier von Verstehen versus reinpauken,
und nicht von superschnell Verstehen versus im zweiten
Anlauf verstehen, das geht ok. Aber wenn es im zehnten
Anlauf immer noch nicht verstanden wurde (und so war das
damals bei einigen), dann läßt man es besser bleiben.

>Aber wenn es doch so einfach ist, warum macht man die Aufgaben dann
>nicht mal eben schnell zu Hause?

Das Aufschreiben "nach Lehrer Art mit klarem Lösungsweg"
braucht deutlich mehr Zeit als das Überfliegen und Ausdenken.

Gruß Oliver

P.s.: ... der einmal an einer deutschen Uni den Oberhammer
erlebt hat: "Wir können per Computer geschriebene Protokolle
nicht akzeptieren, bitte von Hand schreiben."
Ich hab' den Bildungs-Saftladen damals dann gemieden, es war
besser so. Zumindest für die Wirtschaft, sonst hätten wir heute
einen US-Mobilfunkstandard, weil die Platinen vom europäischen
immer noch nicht fertig wären ;-)

Axel Berger

unread,
Jun 30, 2007, 12:30:00 PM6/30/07
to
*MaWin* wrote on Sat, 07-06-30 12:51:

>Abgesehen davon, das Hausaufgaben ein unglaublicher Schwachsinn sind

Eben. (Ein-)üben und selbständig Arbeiten ist Unfug und Hochschulfächer
der Naturwissenschaften und Technik, in denen zu jeder Vorlesung eine
Übung mit abgabepflichtigen Hausaufgaben gehört sind völliger Quatsch -
die Geisteswissenschaften kommen ja schließlich auch ohne aus.

Michael Kamper

unread,
Jun 30, 2007, 4:56:56 PM6/30/07
to
Hallo Oliver,

> Das ist im Studium leider nicht anders...
> Heute wird nicht mehr das studiert was einem Spaß macht sondern was
> gerade so in den Nachrichten auftaucht. Habe gerade erst einen
> Mitstudenten mit dem ich angefangen hatte mit meinem umfassenden
> Wissen über Oszilloskope beeindruckt

Das merken aber auch schon die Dozenten. Hier gabs neulich in einem
Praktikum ein Extralob weil wir am Oszilloskop kein einziges Mal die
Studententaste aka Autoset gedrückt haben :-)

Gruß
Michael

Joerg

unread,
Jun 30, 2007, 5:24:22 PM6/30/07
to
Hallo Oliver,

[...]

> P.s.: ... der einmal an einer deutschen Uni den Oberhammer
> erlebt hat: "Wir können per Computer geschriebene Protokolle
> nicht akzeptieren, bitte von Hand schreiben."


Bei uns wurde gesagt, dass Praktika im Ausland sehr wertvoll seien.
Wollte ich ohnehin machen, also dachte ich mir, da das ja schon damals
EWG war, muessen sie ja auch dessen Sprachen akzeptieren. Big mistake.
Beim ersten hatte ich dann meine Kladde abgegeben zum Anerkennen. "Aber
das ist ja alles in Englisch...". Ok, haben sie zaehneknirschend
angenommen. Bzw. nach etwas Motzen annehmen muessen. Die beim naechsten
Mal war in Niederlaendisch. Das haben sie nicht akzeptiert und ich
musste den ganzen Kram neu schreiben. Nur wer sollte das dann in der
Firma abzeichnen, wenn die Leute in der Abteilung nicht gut Deutsch
konnten? Zum Glueck konnte die Frau eines Ingenieurs Deutsch. Puh,
nochmal Dusel gehabt, sonst haette ich "nachsitzen" muessen.


> Ich hab' den Bildungs-Saftladen damals dann gemieden, es war
> besser so. Zumindest für die Wirtschaft, sonst hätten wir heute
> einen US-Mobilfunkstandard, weil die Platinen vom europäischen
> immer noch nicht fertig wären ;-)
>

Unser Mobilfunkstandard funktioniert aber ganz praechtig ;-)

Olaf Kaluza

unread,
Jun 30, 2007, 5:17:14 PM6/30/07
to
Michael Kamper <usene...@mkamper.de> wrote:

>Das merken aber auch schon die Dozenten. Hier gabs neulich in einem
>Praktikum ein Extralob weil wir am Oszilloskop kein einziges Mal die
>Studententaste aka Autoset gedrückt haben :-)

Faule Ratten! Also frueher, ja frueher als alles noch besser war, bei
einem meiner ersten Praktikas hatten die irgendein einen dicken alten
Tek.
Da hat der Assi extra alle Knoepfe verdreht und wir mussten sozusagen
als Aufgabe1 erstmal ein stehendes Bild erzeugen.

Olaf

Oliver Bartels

unread,
Jun 30, 2007, 5:35:51 PM6/30/07
to
Hallo Jörg,

On Sat, 30 Jun 2007 14:24:22 -0700, Joerg
<notthis...@removethispacbell.net> wrote:
>Unser Mobilfunkstandard funktioniert aber ganz praechtig ;-)

Naja, drum hat Apple ja auch GSM in das neue iphone
Handy eingebaut und auch sonst verbreitet sich das Zeug
massiv bei Euch ;-))

Nun, leider findet sich der Buchstabe "A" wie American nicht
in o.g. Abkürzung, aber vielleicht könnte "Great States Mobile"
ja bei Eurem Marketing durchgehen, wobei dem durchschnittlichen
Amerikaner damit vollkommen klar ist, dass es sich ab sofort bei
GSM um ein uramerikanisches Produkt handeln muss, denn was
bitte anderes sollen die "Great States" schon sein ;-)

<dg&r>

Ciao Oliver

P.s.: Sag' Ihnen bitte bloss nicht, dass es ursprünglich mal
"Groupe Spéciale Mobile" hieß, das klingt zu sehr nach
altem Europa. Und ja, es wurde wesentlich von einer
französischen Firma in Schwaben entwickelt ;-)
Unter Benutzung unserer Layout-Tools :-)
Gerade eben ist 15jähriges Jubiläum angesagt.

Joerg

unread,
Jun 30, 2007, 6:13:58 PM6/30/07
to
Hallo Oliver,


>>Unser Mobilfunkstandard funktioniert aber ganz praechtig ;-)
>
>
> Naja, drum hat Apple ja auch GSM in das neue iphone
> Handy eingebaut und auch sonst verbreitet sich das Zeug
> massiv bei Euch ;-))
>

Weniger als man denkt. Kann sein, dass es irgendwann doch gewinnt, doch
derzeit ist's noch beim alten. Das letzte Mal, als ich nach einem GSM
Plan fragte, waren die Gebuehren zu hoch. Also ich bin beim US-Standard
geblieben. Funzt so gut wie ueberall und bringt glasklare Uebertragung.
Was will man denn mehr?


> Nun, leider findet sich der Buchstabe "A" wie American nicht
> in o.g. Abkürzung, aber vielleicht könnte "Great States Mobile"
> ja bei Eurem Marketing durchgehen, wobei dem durchschnittlichen
> Amerikaner damit vollkommen klar ist, dass es sich ab sofort bei
> GSM um ein uramerikanisches Produkt handeln muss, denn was
> bitte anderes sollen die "Great States" schon sein ;-)
>

:-)

Die Leute moegen Eure Produkte dennoch. Daimler-Benz und so.

NIH scheint es aber auch in Europa zu geben. Letztens gelesen, dass dort
nun ein eigenes GPS aufgebaut werden soll. Also das Rad neu erfinden?

> <dg&r>
>
> Ciao Oliver
>
> P.s.: Sag' Ihnen bitte bloss nicht, dass es ursprünglich mal
> "Groupe Spéciale Mobile" hieß, das klingt zu sehr nach
> altem Europa. Und ja, es wurde wesentlich von einer
> französischen Firma in Schwaben entwickelt ;-)
> Unter Benutzung unserer Layout-Tools :-)
> Gerade eben ist 15jähriges Jubiläum angesagt.
>

Congratulations. Fliesst nun Schampus? Apropos Fete ...

Henning Paul

unread,
Jun 30, 2007, 6:34:39 PM6/30/07
to
Joerg schrieb:

> NIH scheint es aber auch in Europa zu geben. Letztens gelesen, dass
> dort nun ein eigenes GPS aufgebaut werden soll. Also das Rad neu
> erfinden?

Nein, man fühlt sich nur nicht wohl bei dem Gedanken, auf die
Großzügigkeit des Pentagons angewiesen zu sein - die jederzeit zu Ende
sein könnte...

Marcus Woletz

unread,
Jun 30, 2007, 6:33:02 PM6/30/07
to
Hallo Joerg,

Joerg schrieb:
[...]


> O-Ton, als mal eine Gruppe Ingenieure in Germany einen Module Spec von
> mir bekamen: "M'r hen des net verstanne". Also alles nochmal in Deutsch
> geschrieben, aber da ich nach Stunden arbeite ...
>

na ja, dann ist vielleicht Dein Englisch zu schlecht?! ;-)
Ernsthaft: Ein Ing., der eine Spezifikation auf englisch nicht lesen
kann, dürfte etwa gleich wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto sein.
Denn irgend wie müsste sich der Ing. ja schon in der Schule um den
Englischunterricht gedrückt haben. Und dann am Arbeitsplatz um
englischsprachige Spezifikationen! Ich bin zwar auch ganz gewiss keine
Leuchte in englisch, aber Fachliteratur lese ich dann doch fast so
einfach wie auf deutsch.
Warum werden hier im Thread eigentlich neben Lehrern auch die Ingenieure
wie Deppen dargestellt? Man könnte meinen, in Deutschland laufen nur
hirnlose, primitive, dümmliche Trottel durch die Gegend. Dass dem nicht
so ist, wissen wir alle. Oder ist jetzt gerade "de-Bashing" der große
Renner?

Ach ja, ich vergaß, unser ach so grottenschlechtes Bildungssystem kann
ja nur solche dümmlichen Trottel hervorbringen, jedenfalls wenn es nach
MaWin und Thomas geht :-/

ciao

Marcus

Gerrit Heitsch

unread,
Jun 30, 2007, 6:37:44 PM6/30/07
to
Joerg wrote:

> Weniger als man denkt. Kann sein, dass es irgendwann doch gewinnt, doch
> derzeit ist's noch beim alten. Das letzte Mal, als ich nach einem GSM
> Plan fragte, waren die Gebuehren zu hoch. Also ich bin beim US-Standard
> geblieben. Funzt so gut wie ueberall und bringt glasklare Uebertragung.
> Was will man denn mehr?

Weil GSM auch ausserhalb der USA funktioniert? Bzw. fuer mich auch
innerhalb... Die etwas besseren Handies sind alle Triband oder
Quadband und damit funktionieren sie weltweit. Es hat schon was,
wenn man aus dem Flieger steigt und gleich ein Netz hat.

Mach das mal mit einem Sprint oder Verizon-Handy... :)


> NIH scheint es aber auch in Europa zu geben. Letztens gelesen, dass dort
> nun ein eigenes GPS aufgebaut werden soll. Also das Rad neu erfinden?

Das ist eher weil man nicht will, dass die USA nach Gutduenken einfach
mal so das GPS abschalten (was sie koennen, global oder auf Regionen
begrenzt). Wobei das auch schon wieder verwaessert wurde...


> Congratulations. Fliesst nun Schampus? Apropos Fete ...

Schau mal auf www.gsmworld.com nach ob da was zu finden ist...

Gerrit

Marcus Woletz

unread,
Jun 30, 2007, 6:42:43 PM6/30/07
to
Hallo Joerg,

Joerg schrieb:
[...]


> Hatte ich auch in Aachen erlebt. Da gab es Leute, die bessere Noten
> hatten als ich, aber nicht mal den eigenen Fernseher reparieren konnten.

OK, ich könnte auch nicht aus dem Stegreif meinen Fernseher reparieren.
Lässt Du als Ersatz gelten, dass ich mir früher mein komplettes
Audio-Equipment und gewisses Lichtequipment für meine rollende Disco
selbst geplant und gebaut hatte und während der Ferienjobs diverse
Systeme auf NEC uPDXXXX-Basis oder muss es unbedingt ein Fernseher
gewesen sein, um als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu gelten?

>
>
>> ... Wie soll denn da dann ein Arbeitgeber
>> sortieren? Nach den Noten? ...
>
>
> Das tun viele grosse Arbeitgeber. Geht i.d.R. voll in die Hosen. Aber
> dafuer gibt es dann ja die Freiberufler :-)))
>
>
>> ... Wohl kaum: Wie gesagt wir sind zusammen
>> gestartet und die 2 Jahre mehr haben diese Studenten damit verbracht, in
>> den Vorlesungen auf den Prof mit der leichtesten Klausur zu warten.
>> Also noch mal für alle zum mitschreiben:
>> E-Technik ist sehr anspruchsvoll!
>> Wenn man keine Lust hat sich damit zu beschäftigen lasst es sein!

Das merkt man spätestens bei den Durchfallquoten. Entweder man hat einen
unbändigen Lerneifer, oder man ist mit Leib und Seele Elektroniker ;-)

>
>
> Amen!
>

;-)

ciao

Marcus

Joerg

unread,
Jun 30, 2007, 6:53:50 PM6/30/07
to
Hallo Marcus,


> [...]
>
>>O-Ton, als mal eine Gruppe Ingenieure in Germany einen Module Spec von
>>mir bekamen: "M'r hen des net verstanne". Also alles nochmal in Deutsch
>>geschrieben, aber da ich nach Stunden arbeite ...
>>
>
>
> na ja, dann ist vielleicht Dein Englisch zu schlecht?! ;-)


Kann sein, aber hier verstehen es auch unserem Fach fremde Chemiker,
Mediziner und Biologen ;-)


> Ernsthaft: Ein Ing., der eine Spezifikation auf englisch nicht lesen
> kann, dürfte etwa gleich wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto sein.


Leider nicht. Ich habe es mehr als einmal erlebt.


> Denn irgend wie müsste sich der Ing. ja schon in der Schule um den
> Englischunterricht gedrückt haben. Und dann am Arbeitsplatz um
> englischsprachige Spezifikationen! Ich bin zwar auch ganz gewiss keine
> Leuchte in englisch, aber Fachliteratur lese ich dann doch fast so
> einfach wie auf deutsch.
> Warum werden hier im Thread eigentlich neben Lehrern auch die Ingenieure
> wie Deppen dargestellt? Man könnte meinen, in Deutschland laufen nur
> hirnlose, primitive, dümmliche Trottel durch die Gegend. Dass dem nicht
> so ist, wissen wir alle. Oder ist jetzt gerade "de-Bashing" der große
> Renner?
>

Noe. Verstanden habe ich es nicht, denn selbst Siemens hatte schon vor
der Ausgruendung von Infineon Datenbuecher in Englisch publiziert. Bis
Ende der 80er allerdings in Deutsch (habe einige hier).


> Ach ja, ich vergaß, unser ach so grottenschlechtes Bildungssystem kann
> ja nur solche dümmlichen Trottel hervorbringen, jedenfalls wenn es nach
> MaWin und Thomas geht :-/
>

Ich glaube, die Schulausbildung in Deutschland ist viel besser als in USA.

Joerg

unread,
Jun 30, 2007, 6:56:27 PM6/30/07
to
Hallo Marcus,


> [...]
>
>>Hatte ich auch in Aachen erlebt. Da gab es Leute, die bessere Noten
>>hatten als ich, aber nicht mal den eigenen Fernseher reparieren konnten.
>
>
> OK, ich könnte auch nicht aus dem Stegreif meinen Fernseher reparieren.
> Lässt Du als Ersatz gelten, dass ich mir früher mein komplettes
> Audio-Equipment und gewisses Lichtequipment für meine rollende Disco
> selbst geplant und gebaut hatte und während der Ferienjobs diverse
> Systeme auf NEC uPDXXXX-Basis oder muss es unbedingt ein Fernseher
> gewesen sein, um als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu gelten?
>

Nein, war nur ein Beispiel. Koennte noch einige Dutzend bringen.
Funktion der Zuendspule nicht begriffen und solche Schoten.

Audio zaehlt natuerlich, wenn dabei ordentlich analoge Technik
zusammengebaut wurde. Nur durch Praxis kann man vollstaendig lernen.

>
>>
>>> ... Wie soll denn da dann ein Arbeitgeber
>>>sortieren? Nach den Noten? ...
>>
>>
>>Das tun viele grosse Arbeitgeber. Geht i.d.R. voll in die Hosen. Aber
>>dafuer gibt es dann ja die Freiberufler :-)))
>>
>>
>>
>>> ... Wohl kaum: Wie gesagt wir sind zusammen
>>>gestartet und die 2 Jahre mehr haben diese Studenten damit verbracht, in
>>>den Vorlesungen auf den Prof mit der leichtesten Klausur zu warten.
>>>Also noch mal für alle zum mitschreiben:
>>>E-Technik ist sehr anspruchsvoll!
>>>Wenn man keine Lust hat sich damit zu beschäftigen lasst es sein!
>
>
> Das merkt man spätestens bei den Durchfallquoten. Entweder man hat einen
> unbändigen Lerneifer, oder man ist mit Leib und Seele Elektroniker ;-)
>
>
>>
>>Amen!
>>
>
>
> ;-)
>
> ciao
>
> Marcus

Joerg

unread,
Jun 30, 2007, 6:58:35 PM6/30/07
to
Hallo Gerrit,

>
>> Weniger als man denkt. Kann sein, dass es irgendwann doch gewinnt,
>> doch derzeit ist's noch beim alten. Das letzte Mal, als ich nach einem
>> GSM Plan fragte, waren die Gebuehren zu hoch. Also ich bin beim
>> US-Standard geblieben. Funzt so gut wie ueberall und bringt glasklare
>> Uebertragung. Was will man denn mehr?
>
>
> Weil GSM auch ausserhalb der USA funktioniert? Bzw. fuer mich auch
> innerhalb... Die etwas besseren Handies sind alle Triband oder
> Quadband und damit funktionieren sie weltweit. Es hat schon was,
> wenn man aus dem Flieger steigt und gleich ein Netz hat.
>
> Mach das mal mit einem Sprint oder Verizon-Handy... :)
>

Hier gibt es auch Universal-Handys. Aber das kostet saftig.

>
>> NIH scheint es aber auch in Europa zu geben. Letztens gelesen, dass
>> dort nun ein eigenes GPS aufgebaut werden soll. Also das Rad neu
>> erfinden?
>
>
> Das ist eher weil man nicht will, dass die USA nach Gutduenken einfach
> mal so das GPS abschalten (was sie koennen, global oder auf Regionen
> begrenzt). Wobei das auch schon wieder verwaessert wurde...
>

Das koennten sie schon wegen der NATO nicht machen.

>
>> Congratulations. Fliesst nun Schampus? Apropos Fete ...
>
>
> Schau mal auf www.gsmworld.com nach ob da was zu finden ist...
>

Ich meinte die 0,6V Brennstoffzellenwandlerfete :-)

Oliver Theile

unread,
Jun 30, 2007, 7:15:04 PM6/30/07
to

> Das merken aber auch schon die Dozenten. Hier gabs neulich in einem
> Praktikum ein Extralob weil wir am Oszilloskop kein einziges Mal die
> Studententaste aka Autoset gedrückt haben :-)
>

Autoset im Labor:
Prof zu Student: jetzt triggern sie mal auf xyz
Student: AUTOSET
Prof: nein xyz
Student: AUTOSET
Prof: Nein!!!! Stellen sie die y-Ablenkung auf 100µs.
Student fängt an an dem V/Div knopf zu drehen...

na ja die Geschichte hat sich aber nicht mit deutschen Studenten
zugetragen.. (china way of engineering!)
Man mach ich mir da aber sowas von keine Sorgen um meinen Job!
Schlecht sieht es nur für die ppp-Ings aus das haben die auch ganz gut
drauf.
mfg Olli

MaWin

unread,
Jun 30, 2007, 10:05:20 PM6/30/07
to
"Joerg" <notthis...@removethispacbell.net> schrieb im Newsbeitrag
news:czAhi.5162$vi5....@newssvr17.news.prodigy.net...

>
> NIH scheint es aber auch in Europa zu geben. Letztens gelesen, dass dort nun
> ein eigenes GPS aufgebaut werden soll. Also das Rad neu erfinden?
>

GPS ist zur modernen Kriegsfuehrung notwendig.
Da kann man nicht auf den Good-Will anderer Nationen bauen.
Schliesslich koennte es mal noetig sein, dass Europa
die USA von einem Despoten befreien muss.
Russland hat sein GPS, China baut seins, nur Europa hat
Schwierigkeiten. Tja.
--
Manfred Winterhoff


Robin Wenninger

unread,
Jun 30, 2007, 10:48:41 PM6/30/07
to
Marcus Woletz schrieb:

>>> Also noch mal für alle zum mitschreiben:
>>> E-Technik ist sehr anspruchsvoll!
>>> Wenn man keine Lust hat sich damit zu beschäftigen lasst es sein!
>
> Das merkt man spätestens bei den Durchfallquoten. Entweder man hat einen
> unbändigen Lerneifer, oder man ist mit Leib und Seele Elektroniker ;-)

Ach, man kann auch prima in Klausuren durchfallen und trotzdem, oder
gerade DESWEGEN, mit Leib und Seele Elektroniker sein :)
(in Klausuren wird eben auch Wissen abgefragt was eventuell auswendig
gelernt werden muss oder müsste und wenn die Schaltung auf dem
Schreibtisch gerade interessanter als das Fachbuch ist...)

rw

Gerrit Heitsch

unread,
Jul 1, 2007, 1:56:23 AM7/1/07
to
Joerg wrote:

>> Weil GSM auch ausserhalb der USA funktioniert? Bzw. fuer mich auch
>> innerhalb... Die etwas besseren Handies sind alle Triband oder
>> Quadband und damit funktionieren sie weltweit. Es hat schon was,
>> wenn man aus dem Flieger steigt und gleich ein Netz hat.
>>
>> Mach das mal mit einem Sprint oder Verizon-Handy... :)
>>
>
> Hier gibt es auch Universal-Handys. Aber das kostet saftig.

Hier nicht... Wenn du ein Business-Handy nimmst hat das
zumindest Triband.


>> Das ist eher weil man nicht will, dass die USA nach Gutduenken einfach
>> mal so das GPS abschalten (was sie koennen, global oder auf Regionen
>> begrenzt). Wobei das auch schon wieder verwaessert wurde...
>>
>
> Das koennten sie schon wegen der NATO nicht machen.

Im Kontext der letzten 7 Jahre gesehen...?

Gerrit

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
Jul 1, 2007, 3:42:30 AM7/1/07
to
Oliver Bartels <spam...@bartels.de> wrote:

>Du kannst davon ausgehen, dass die dann ihre Punkte
>nur durch pures Pauken ins Kurzzeitgedächnis bekommen
>und danach alles wieder vergessen haben, die Schulung
>war vergebliche Liebesmüh.

Und das war genau mein Problem; wie soll ich mich daheim hinsetzen und
etwas stupide reinpauken, was der Lehrer schon nicht so erklären
konnte, daß man es im Unterricht versteht? Bei mir haben sich die
Noten erschreckend nach der Kompetenz der Lehrer gerichtet...

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
Jul 1, 2007, 3:46:46 AM7/1/07
to
Gerrit Heitsch <ger...@laosinh.s.bawue.de> wrote:

>Weil GSM auch ausserhalb der USA funktioniert? Bzw. fuer mich auch
>innerhalb... Die etwas besseren Handies sind alle Triband oder
>Quadband und damit funktionieren sie weltweit. Es hat schon was,
>wenn man aus dem Flieger steigt und gleich ein Netz hat.

Unser Vertriebler, der Asien beackert, steigt letztens in Japan aus
dem Flieger - und hat Netz!! Des Rätsels Lösung, er hatte kurz zuvor
ein neues Gerät gekauft, welches auch UMTS kann, und das gibt es dort
in den Ballungsräumen, kompatibel zu unserem UMTS, und mit roaming. Er
wollte dann wissen, ob das dann auch in Korea klappt - laut Internet
schon. Damit wird diese Region endlich auch für europäische Endgeräte
erschlossen...er sah es mit einem lachenden und einem weinenden
Auge..."jetzt hat man da auch nicht mehr seine Ruhe...aber ich muß ja
keinem erzählen, daß ich da jetzt auch erreichbar bin".

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
Jul 1, 2007, 3:50:08 AM7/1/07
to
Marcus Woletz <mwolet...@gmx.de> wrote:

>na ja, dann ist vielleicht Dein Englisch zu schlecht?! ;-)
>Ernsthaft: Ein Ing., der eine Spezifikation auf englisch nicht lesen
>kann, dürfte etwa gleich wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto sein.

So?? Dann schau Dir mal die Absolventen an, die Anfang der 90er in den
neuen Bundesländern abgeschlossen haben. Da gibt es viele, die mit
Englisch nix am Hut hatten, weil sie einfach zu Schulzeiten Russisch
als Hauptfach pauken mußten. Mein Abteilungsleiter fällt auch in das
Raster, bzw. er hat noch zu DDR-Zeiten abgeschlossen, aber er hat sich
eben bemüht und ist am Ball geblieben; viele andere aber hielten das
nicht für nötig.

>ciao
>
>Marcus

Ralph.

Oliver Bartels

unread,
Jul 1, 2007, 4:24:01 AM7/1/07
to
On Sat, 30 Jun 2007 15:13:58 -0700, Joerg
<notthis...@removethispacbell.net> wrote:
>Weniger als man denkt. Kann sein, dass es irgendwann doch gewinnt,

Wird es ;-)
Auch gegen den erbitterten Widerstand der
Qual der Comm-unication. Weil es besser ist ;-)

Schau' einfach mal nach, was z.B. selbst von den USA
im Irak eingesetzt wurde und wie sich die Lobbyisten der
Qual der Comm-unication darüber beim Kongress
aufgeregt haben, die Antwort der Militärs war wohl
sinngemäß: Wir brauchen etwas, das sicher funktioniert ;-)

>Was will man denn mehr?

Im Ausland auch telefonieren können, oder ein "ich hab
stets den neuesten Gimick" iphone benutzen ;-)

>NIH scheint es aber auch in Europa zu geben. Letztens gelesen, dass dort
>nun ein eigenes GPS aufgebaut werden soll. Also das Rad neu erfinden?

Gründe:
a) Man möchte gerne ein Nav-System, welches auch für
sicherheitskritische Anwendungen (Flugsicherung) zulässig ist.
Dazu zählt Redundanz (eben Galileo _und_ GPS) ebenso wie,
dass man den Daumen auf dem Lieferanten hat.
Dies ist bei DoD nicht der Fall.

b) Es wird viel besser sein ;-)
U.a. kommen deutlich genauere Uhren (H-Maser) aus der
schönen Schweiz zum Einsatz, es wird mehr als nur ein
Funkband genutzt, damit können frequenzabhängige
Laufzeitunterschiede ausgebügelt werden, was beim GPS
nur mit dem militärischen System möglich ist, es wird einen
Rückkanal z.B. für Notrufe geben usw.

Wettbewerb belebt das Geschäft, auch wenn man ganz klar
sagen muss, dass das Galileo Projekt von interessierter Stelle
auch aus dem Land, in dem Du lebst, _kräftig_ hintertrieben
wurde. Dazu zählen auch teilweise die jüngsten Probleme,
manche Insulaner machen halt gerne, was ihnen der große
Bruder vorbetet ;-/

>Congratulations. Fliesst nun Schampus?

Es gab einen netten Auftrag für das Nachfolgesystem :-)

>Apropos Fete ...

Das finanzielle haben wir geregelt, zu ganz exakten Messungen
hat die Zeit noch nicht gereicht (ich durfte nebenbei den
Backhaul für ein komplettes Funknetz aufbauen), aber das
Ding ist definitiv gut, auch wenn noch ein ganz bisserl
Ausgangsspannung bei Last fehlt. Es ist nicht vergessen und
da ich gute Produkte zu würdigen weiß, wird es demnächst
eine nicht-finanzielle Zusendung an den Erbauer geben.
Für eine Fete sind die Distanzen wohl zu groß.

Gruß Oliver

Lutz Schulze

unread,
Jul 1, 2007, 4:34:55 AM7/1/07
to
Am Sun, 01 Jul 2007 09:50:08 +0200 schrieb Ralph A. Schmid, dk5ras:

> Marcus Woletz <mwolet...@gmx.de> wrote:
>
>>na ja, dann ist vielleicht Dein Englisch zu schlecht?! ;-)
>>Ernsthaft: Ein Ing., der eine Spezifikation auf englisch nicht lesen
>>kann, dürfte etwa gleich wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto sein.
>
> So?? Dann schau Dir mal die Absolventen an, die Anfang der 90er in den
> neuen Bundesländern abgeschlossen haben. Da gibt es viele, die mit
> Englisch nix am Hut hatten, weil sie einfach zu Schulzeiten Russisch
> als Hauptfach pauken mußten.

Mit Abi kam man dann aber immer noch auf 6 Jahre Englisch oder Französisch.

In der normalen POS war das allerdings freiwillig, wie es an der EOS war
weiss ich nicht.

>Mein Abteilungsleiter fällt auch in das
> Raster, bzw. er hat noch zu DDR-Zeiten abgeschlossen, aber er hat sich
> eben bemüht und ist am Ball geblieben; viele andere aber hielten das
> nicht für nötig.

Da liegt der Hase im Pfeffer.

Lutz

--
Mit unseren Sensoren ist der Administrator informiert, bevor es Probleme im
Serverraum gibt: preiswerte Monitoring Hard- und Software-kostenloses Plugin
auch für Nagios - Nachricht per e-mail,SMS und SNMP: http://www.messpc.de
Neu: Ethernetbox jetzt auch im 19 Zoll Gehäuse mit 12 Ports für Sensoren

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Henning Paul

unread,
Jul 1, 2007, 5:49:52 AM7/1/07
to
Eric Wick schrieb:

> Oliver Bartels <spam...@bartels.de> wrote:
>
>> Warum sollten die zu uns kommen und die Partynasen mit
>> ihren Steuern und Sozialabgaben durchfüttern wollen ?
>
> Bei uns hat man Kräfte nach 55er Regelung nochmal wiedergeholt, die
> können dann schaffen. Beim Blick aus dem Fenster sieht man eine Schule
> wo die Partynasen um 7:45 im Gebüsch den Smirnoff kreisen lassen......

Eliteschule mit Rechtsanwalts- oder Arztkindern? Woanders reicht es doch
nur für Zaranoff, Borisov & Co.

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
Jul 1, 2007, 6:39:03 AM7/1/07
to
Lutz Schulze <lsch...@netzwerkseite.de> wrote:

>Mit Abi kam man dann aber immer noch auf 6 Jahre Englisch oder Französisch.

Nach sechs Jahren Englisch kommt man laaaangsam an den Punkt, wo man
sich ansatzweise mit Muttersprachlern über Trivialitäten unterhalten
kann. Was Dolles is' das noch nicht.

Lutz Schulze

unread,
Jul 1, 2007, 7:13:40 AM7/1/07
to
Am Sun, 01 Jul 2007 12:39:03 +0200 schrieb Ralph A. Schmid, dk5ras:

>>Mit Abi kam man dann aber immer noch auf 6 Jahre Englisch oder Französisch.
>
> Nach sechs Jahren Englisch kommt man laaaangsam an den Punkt, wo man
> sich ansatzweise mit Muttersprachlern über Trivialitäten unterhalten
> kann.

Jetzt übertreibst du ein wenig, aber ich kenne eure Unterrichtsmethoden
nicht. Wir hatten damals (so um 1977 -79) wie in Russisch auch immer
Fernsehsendungen dazu, so schlecht war das nicht.

>Was Dolles is' das noch nicht.

Es ging eben auch um das lesen und verstehen von Spezifikationen. Das ist
etwas völlig anderes als ein Gespräch, schon weil man da nicht verstandenes
in aller Ruhe noch einmal nachlesen kann.

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
Jul 1, 2007, 8:28:16 AM7/1/07
to
Lutz Schulze <lsch...@netzwerkseite.de> wrote:

>Es ging eben auch um das lesen und verstehen von Spezifikationen. Das ist
>etwas völlig anderes als ein Gespräch, schon weil man da nicht verstandenes
>in aller Ruhe noch einmal nachlesen kann.

ja, freilich, das war ja nur nochmals zur VErdeutlichung. Dennoch ist
es mit den Englischkenntnissen in Deutschland eben oftmals nicht sehr
weit her...andere Länder in Europa sind da weiter.

Marcus Woletz

unread,
Jul 1, 2007, 11:26:29 AM7/1/07
to
Hallo Ralph,

Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb:

Zahlen verfügbar oder eigenes Weltbild? Na ja, Du hast vielleicht Recht:
In GB wird wohl noch besser Englisch gesprochen als in DE ;-)
Für IT würde ich jetzt aber nicht meine Hand ins Feuer legen, und für FR
schon gar nicht!

ciao

Marcus

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