Obwohl deutsche SF ja nun doch etwas häufiger erscheint als noch vor
einigen Jahren, ist man oft verzweifelt auf der Suche nach Romanen, die
auch lesbar sind. In den letzten Jahren konnte ich das, was ich da gut
ertragen habe, an einer Hand ablesen, und einige der Finger sind mit den
drei ersten Kantaki-Romanen von Andreas Brandhorst sowie einer Reihe von
durchaus goutierbaren PR-Taschenbüchern belegt gewesen. Da freut es
einen umso mehr, wenn der SF-Debutroman eines Autors aus einem deutschen
Kleinverlag gleich von Anfang an viel Freude macht.
Allzuviel möchte ich wg. Spoilerwarnung nicht von der Handlung verraten.
Der Protagonist des Romans, Aulden, ein Argonom, reist mit seinem
gigantischen Raumschiff zum Planeten Enthee, dort auf der Suche nach
seiner unlängst verschollenen Artgenossen Chrom. Enthee wird von zwei
außerirdischen Völkern bewohnt - den Meurg und den Enthee -, die durch
eine irdische Garnison davon abgehalten werden, sich gegenseitig
auszurotten. Als sich Aulden, der höchst unerwünscht ist, auf die Suche
nach Chrom macht, stellt er fest, dass auf dieser scheinbar
"befriedeten" Welt die Situation alles andere als friedlich ist...
Armin Rößlers Buch ist flüssig geschrieben, er breitet ein schönes, weit
gefächertes Panorama vor den Lesern aus, und er kann stilistisch einiges
aufweisen. Das Buch hat wenige Schwächen: Eine Anfangsszene ist
überflüssig und wirkt wie ein Fremdkörper, und alles in allem ist
"Entheete" da zu wenig, was bei manchem Hamilton zuviel ist, oder
schlicht: Der Roman ist mit seinen 216 Seiten gute 100 Seiten zu kurz.
Folgebände im gleichen Zyklus sind geplant, daher kann man auf Heilung
des Problems hoffen, und mal ganz fix mit einem Roman durch zu sein,
schadet ja auch nicht.
Farbenprächtige Space Opera mit guten Ideen, sehr lesbar.
> Armin Rößlers Buch ist flüssig geschrieben, er breitet ein schönes,
> weit gefächertes Panorama vor den Lesern aus, und er kann stilistisch
> einiges aufweisen. Das Buch hat wenige Schwächen: Eine Anfangsszene
> ist überflüssig und wirkt wie ein Fremdkörper, und alles in allem ist
> "Entheete" da zu wenig, was bei manchem Hamilton zuviel ist, oder
> schlicht: Der Roman ist mit seinen 216 Seiten gute 100 Seiten zu kurz.
> Folgebände im gleichen Zyklus sind geplant, daher kann man auf Heilung
> des Problems hoffen, und mal ganz fix mit einem Roman durch zu sein,
> schadet ja auch nicht.
Pöh, 216 Seiten, das reicht ja nicht mal für die Zugfahrt, die mir
gleich bevorsteht. Vielleicht winkt mir morgen gegen acht Uhr Hauke auf
dem Bahnsteig in Hamburg zu. Ja, doch gefälligst, oder?
> Farbenprächtige Space Opera mit guten Ideen, sehr lesbar.
Gut, werde ich gleich mal in der Bahnhofsbuchhandlung danach suchen.
Grüße
Harald
Endlich mal ein sinnvoller Vorschlag. Obwohl,
naturidentisches/künstliches Himbeeraroma ist
auch nicht so der Hit.
Da bekommt die Redewendung vom 'geschmacklosen'
Buch doch eine ganz neue Bedeutung.
marco
--
_Credo quia absurdum est._
email: Ma...@Cavet.de
web: http://www.cavet.de/
> Gut, werde ich gleich mal in der Bahnhofsbuchhandlung danach suchen.
Wirst Du dort nicht finden. Wurdack ist ein kleiner Verlag, da wirst Du
über Amazon oder die Buchhandlung Deines Vertrauens bestellen müssen.
> Pöh, 216 Seiten, das reicht ja nicht mal für die Zugfahrt, die mir
> gleich bevorsteht. Vielleicht winkt mir morgen gegen acht Uhr Hauke auf
> dem Bahnsteig in Hamburg zu. Ja, doch gefälligst, oder?
>
Nee, ich muß am Sonnahmt mittag nach Lübeck :-)
--
Hauke Reddmann <:-EX8 fc3...@uni-hamburg.de
His-Ala-Sec-Lys-Glu Arg-Glu-Asp-Asp-Met-Ala-Asn-Asn
Kein Problem, als Ersatz kamen so ein paar
Haste-mal-nen-Euro/Kippe-Schnorrer. Was soll man da sagen: "Ich schon?
Und wie steht es mit dir?", "Verpiß dich und gehe was schaffen?" Also
habe mir das nur gedacht, dem Guten aber die Schachtel in die Hand
gedrückt und als mich der nächste keine zwei Sekunden später gefragt
hatte, habe ich stumm mit dem Finger auf den soeben Beschenkten
gezeigt. Ihr hättet mal den Streit sollen, der daraufhin zwischen den
beiden entstanden ist. Zu blöd, dass in der Schachtel zum Zeitpunkt des
Schenkens nur noch eine Zigarette drinnen gewesen war;-)
Als ich dann später die Rückfahrt früher als erwartet antreten konnte,
bin ich noch mal schnell zum Schalter, um einen Platz zu reservieren.
Da sah ich, wie so ein Assi-Typ einen kleinen dicken, aber gut
gekleideten Türken anrempelte. Der Türke ging unbeeindruckt weiter. Das
hat den anderen Typen wohl mächtig aufgeregt, so daß er ebenso mächtig
ausfallend wurde, herumkrakelte und dem Türken Schläge androhte. Und
wie das in solchen Situationen so ist, schaut jeder nur weg und hofft,
dass er möglichst ungeschoren davonkommt.
Das Wetter bei euch war absolut beschissen, so dass meine Stimmung
dadurch nicht gerade besser wurde.
Mit einem "HändehochzackzackandieWand...aber huuurtig!!" beendete ich
das Spiel. Der Depp war so verblüfft, dass er, nach einer Ermahnung
meinerseits sich wohl zu verhalten und mit Androhung von
Gedankenpolizei im Diesseits und Höllenqualen im Jenseits, wie ein
begossener Pudel von dannen schlich. Ich glaube, der hat in
Wirklichkeit immer nur Bahnhof, Polizei und Strafe verstanden, obwohl
ich ihm lediglich die Kurzform von Orwells "1984" und dem alten
Testament ins Ohr geflüstert hatte. SF und Religion passen manchmal
doch ganz gut zueinander;-))
Grüße
Harald