Ich habe ein lustiges Problem mit meinem Plattenspieler. Funktioniert
sonst sehr gut, kein Brummen, ist geerdet und alles.
Ist uebrigens ein Garrard B-25.
Mein Problem ist ein staendiges rhythmisches Knistern. Und zwar ohne,
dass die Nadel die Platte beruehrt. Der Rhythmus entspricht in etwa den
Umdrehungen des Plattentellers.
Es muss irgendwas mit Elektrostatik zu tun haben. Liegt die Nadel/Tonarm
auf der Parkposition, ist das Knistern recht leise, schwenke ich die
Nadel bis knapp ueber die Platte/Matte, dann wird's lauter.
Hat jemand eine Idee, was man dagegen machen koennte? Es nervt schon
ziemlich bei ruhigen Passagen auf einer Platte.
Kann man verstehen, wo das Problem ist?
Vielen Dank fuer jeden Tip!
Gruss,
Philipp
--
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>Ist uebrigens ein Garrard B-25.
Kenne ich leider nicht. Ist das ein MM oder ein MC-System?
>Kann man verstehen, wo das Problem ist?
Ich vermute die Bürsten des Antriebmotors, die auf den Tonabnehmer
übersprechen. Ein Patentrezept hab ich jetzt leider keins....
Stefan
--
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Hallo Philipp,
vielleicht lädt sich der Plattenteller während des Drehens statisch
auf. Hat die Ladung einen bestimmten Level erreicht, findet eine
Entladung statt, die Du dann hörst. Als der Plattenspieler noch neu
war, ist das Problem nicht aufgetreten, weil die Ladungen durch die
Lager des Plattenteller abgeführt wurde. Jetzt, wo der Plattenspieler
älter ist, ist die leitende Verbindung nicht mehr vorhanden, weil sich
inzwischen ein Schnodder aus Abrieb und Fett und Öl in dem Lager
gebildet hat, der die leitende Verbindung verhindert.
Zum Test berühre doch mal mit einem Finger ganz leicht den
Plattenteller an einer leitende Stelle, während er sich dreht. Mit der
anderen Hand berührst Du eine leitende Stelle des Verstärkers oder den
Schutzkontakt einer Steckdose. Auf diese Weise führst Du die Ladung
ab, so dass sie sich nicht mehr aufbauen kann.
Gruß
Uwe
--
Uwe Mettmann
E-Mail: umettmann(at)arcor.de
>>Ist uebrigens ein Garrard B-25.
> Kenne ich leider nicht. Ist das ein MM oder ein MC-System?
Hm, da bin ich ueberfragt. Das MM System ist ja das gaengigere, oder?
Der Spieler ist so 15 Jahre alt, macht keinen extra noblen Eindruck.
Hab' ihm letztens noch ne neue Nadel spendiert (Columbia DSN 51 NB).
>>Kann man verstehen, wo das Problem ist?
> Ich vermute die Bürsten des Antriebmotors, die auf den Tonabnehmer
> übersprechen. Ein Patentrezept hab ich jetzt leider keins....
Glaube ich spontan nicht: Haelt man den Plattenteller an, verschwindet
das Knistern, obwohl der kleine Motor fuer den Riemen ja noch
weiterlaeuft. Das wuerde das doch ausschliessen, oder?
Gruss,
Ph
> > Ich vermute die Bürsten des Antriebmotors, die auf den Tonabnehmer
> > übersprechen. Ein Patentrezept hab ich jetzt leider keins....
>
> Glaube ich spontan nicht: Haelt man den Plattenteller an, verschwindet
> das Knistern, obwohl der kleine Motor fuer den Riemen ja noch
> weiterlaeuft. Das wuerde das doch ausschliessen, oder?
Könnte auch das Lager des Plattentellers sein, das manchmal Kontakt hat,
manchmal nicht. Wie sieht das Teil denn innen aus? Steht innen die
Drehachse über? Dann könnte man vielleicht versuchsweise in der Mitte
einen Kontakt dagegen drücken lassen, der das Ganze erdet. Ist die Achse
überhautpt starr mit dem Drehteller verbunden, oder ist dieser nur lose
aufgeesteckt? Falls lose, könnte zwischenklemmen von etwas Kupfer oder
Alufolie bei der Erdung helfen. Oder du schaust dir die Abschirmung und
die Kontakte des Tonarmes an. Vielleicht liegt hier seit dem Nadeltausch
etwas im argen. Ich gehe davon aus, daß das Knistern in die Leitungen
des Tonarms, bzw. zum Tonarm einstrahlt. Aber ohne das Ding gesehen zu
haben, oder übverhaupt die Konstruktion zu kennen, ist es schwierig,
zufällig auf das richtige zu tippen. :-)
Gruß Lars
>> Mein Problem ist ein staendiges rhythmisches Knistern. Und zwar ohne,
>> dass die Nadel die Platte beruehrt. Der Rhythmus entspricht in etwa
>> den Umdrehungen des Plattentellers.
>>
>> Es muss irgendwas mit Elektrostatik zu tun haben. Liegt die
>> Nadel/Tonarm auf der Parkposition, ist das Knistern recht leise,
>> schwenke ich die Nadel bis knapp ueber die Platte/Matte, dann wird's
>> lauter.
> vielleicht lädt sich der Plattenteller während des Drehens statisch auf.
> Hat die Ladung einen bestimmten Level erreicht, findet eine Entladung
> statt, die Du dann hörst. Als der Plattenspieler noch neu war, ist das
> Problem nicht aufgetreten, weil die Ladungen durch die Lager des
> Plattenteller abgeführt wurde. Jetzt, wo der Plattenspieler älter ist,
> ist die leitende Verbindung nicht mehr vorhanden, weil sich inzwischen
> ein Schnodder aus Abrieb und Fett und Öl in dem Lager gebildet hat, der
> die leitende Verbindung verhindert.
>
> Zum Test berühre doch mal mit einem Finger ganz leicht den Plattenteller
> an einer leitende Stelle, während er sich dreht. Mit der anderen Hand
> berührst Du eine leitende Stelle des Verstärkers oder den Schutzkontakt
> einer Steckdose. Auf diese Weise führst Du die Ladung ab, so dass sie
> sich nicht mehr aufbauen kann.
Liebe Leute,
danke fuer eure zahlreichen Antworten! Ich bin Platt: Der Uwe hat den
Nagel genau auf den Kopf getroffen. Das war's schon! Kurz die Achse in
der Mitte mit dem einen Finger, dann die "Erde" mit dem anderen Finger
beruehrt, und schon hoerts auf zu knistern!!
Komisch, ich hab' alles versucht zu erden, was so geht, aber dass muss
ich uebersehen haben... :-) Danke fuer die Idee!
Habe dann gleich den Plattenspieler "aufgerissen" und mir das ganze mal
angesehen. Da ist ja die Achse aus Metall, und die hat unten so eine
leicht runde Flaeche. Diese sitzt nun auf zwei gestapelten laenglichen
Plaettchen, die links und rechts am Ende jeweils eine Schraube haben
(Braucht jemand ein Photo? ;-)). Das untere Plaettchen ist Metall, und
das obere ist schwarz, recht leicht und elektrisch leitend. Ist das wohl
Graphit?
An einer der beiden Schrauben, mit denen man schwarzes und metallenes
Plaettchen dann festschraubt ist ein Kabel, dass dann zur Erde geht -->
Teller ist, wie von Uwe gesagt ueber das Lager geerdet!
Da war auf jeden Fall jede Menge Dreck! Also muss der wohl weg. Nur wie
fette oder oele ich das Ding dann hinterher? Ich will mir ja nicht
durchs falsche Schmiermittel das Lager ruinieren...
Und: Da waren noch so 4 Lagen tesafilmartiges Material auf das "Graphit"
Plaettchen aufgeklebt, mit einem 5 mm Durchmesser Loch, und auf diesem
Tesafilm sind dann eben um das Loch herum "Drehspuren" der Achse. Muss
das dahin??? Das Zeug klebt jetzt natuerlich nicht mehr...
Ich hab's jetzt so ausprobiert: Saubermachen, "Tesafilm" weggelassen,
einen Tropfen Naechmaschinenoel zwischen "Graphit" Plaettchen und Achse.
Spieler laeuft, dreht sich auch glaube ich recht leichtgaengig, und kein
Knistern mehr...
Meint ihr, man kann das so lassen, oder bohrt sich sonst irgendwann die
Achse durch das schwarze Plaettchen durch???
Schoenes Wochenende!
> Habe dann gleich den Plattenspieler "aufgerissen" und mir das ganze mal
> angesehen. Da ist ja die Achse aus Metall, und die hat unten so eine
> leicht runde Flaeche. Diese sitzt nun auf zwei gestapelten laenglichen
> Plaettchen, die links und rechts am Ende jeweils eine Schraube haben
> (Braucht jemand ein Photo? ;-)). Das untere Plaettchen ist Metall, und
> das obere ist schwarz, recht leicht und elektrisch leitend. Ist das wohl
> Graphit?
>
> An einer der beiden Schrauben, mit denen man schwarzes und metallenes
> Plaettchen dann festschraubt ist ein Kabel, dass dann zur Erde geht -->
> Teller ist, wie von Uwe gesagt ueber das Lager geerdet!
>
Hallo Philipp,
freut mich, dass Du den Fehler gefunden hast. Ich denke mal, dass
genau dass die Vorrichtung ist, um die statischen Ladungen abzuführen.
>
> Meint ihr, man kann das so lassen, oder bohrt sich sonst irgendwann die
> Achse durch das schwarze Plaettchen durch???
>
Ich würde es erst mal so lassen. Wenn sich die Achse durch das
Plättchen bohrt, kannst Du dies ja dann immer noch reparieren.
Falls diese Lösung die statische Ladung nicht auf Dauer ableitet, gibt
es noch eine andere Lösung. Es gibt doch diese Pinsel mit Kohlefasern,
die die statischen Ladungen während der Wiedergabe von der
Schallplatte nehmen. Installiere den Kopf mit den Fasern irgendwo im
Plattenspieler, wo die Fasern Kontakt mit dem Plattenteller oder mit
der Achse haben. Schließe an den Kopf eine Erdleitung an und das
Problem dürfte weg sein.
Aber ich denke das wird nicht notwendig sein, weil die Ableitung, wie
sie jetzt ist, ja gut funktioniert und dies hoffentlich auf Dauer.