Eine kleine Deutschlandreise
Thomas Schade
Gründe wollte ich am letzten WE zu einer Party ins Ruhrgebiet, letztlich
wurde es eine Grillisierung auf Erkens neu erworbenen Latifundien.
Ursprünglich war die Fahrt zusammen mit Manu geplant, deren Mopped aber
zeigte Solidarität mit verschiedenen Rennwagen in Hockenheim und
verweigerte motorisch die Mitarbeit.
So ging's Freitag Nachmittag los, mit Rücksicht auf die späte Startzeit,
14:30, weitgehend Bahn, aber zumindest bis Heidenheim über die MF
Standardroute FFB - A- DLG - HDH; ist immer wieder schön und eine recht
flotte ABkürzung gegenüber der Autobahn, den Zeitverlust ist's allemal
wert. Dann aber doch auf die Bahn und via A7 und A44 nach
Fröndenberg-Frömern. Sollte das jemand nicht kennen, das liegt südlich
Unna. Partyerlebnisse selbst sind ja off-topic...
Samstags war erst mal Chill-out angesagt, aber am frühen Nachmittag bin
ich dann doch noch erst nach Bochum, kurze Stipvisite bei Verwandten,
und dann zu einer anderen Grillisierung nach Tecklenburg-Ledde, kurz vor
Osnabrück, weiter gefahren.
Da ich Sonntags nun den ganzen Tag Zeit hatte für die Rückfahrt wollte
ich keine Autobahn nehmen sondern die knapp 800 km weitgehend auf
Landstraßen abreiten. Im Nachhinein ein lohnender Entschluss.
Das Tecklenburger Land ist sanft hügelig, auf schönen Landstraßen geht's
Richtung Warendorf und weiter nach Soest, rechts und links immer wieder
typische Klinker- bzw. Fachwerkhöfe. Meine Unkenntnis örtlicher
Radarfallen lässt mich die vielen 70er Zonen eher verhalten misachten,
ein Local Hero dient endlich als Schrittmacher; die Straßen vertragen
nämlich problemlos 140, Richtungswechsel in der Straße zeigen sich eher
als Biegungen denn als Kurven. Ein Fasan, oder ein ähnlich großer Vogel
braunen Gefieders, verträgt 140 allerdings nicht, sein Startversuch
andet abrupt an meinem rechten Knie, der Schlag war recht heftig, das
Vieh torkelt im Straßengraben aus. Möchte nicht wissen was passiert wäre
wenn mir der ins Vorderrad geflogen wäre.
So geht's durch's Münsterland bis mit der Möhnetalsperre das Sauerland
erreicht wird. Die Motorraddichte nimmt frappierend zu, das Tempo aber
vorübergehend etwas ab, die Moppeds fahren nur im Rudel, sind als
solches aber nur schleppend zu überholen; zudem biegen sie ständig ohne
weitere Zeichengebung rechts und links ab zu irgendwelchen
Bademöglichkeiten.
Nach dem Sauerland kommt das Hochsauerland und hier hat die Strecke, so
zwischen Arnsberg und Lennestadt, einen Reiz, der dem bayerischen
Voralpenland in nichts nachsteht. Die Moppedfahrer aber liegen wohl alle
an einem der vielen Stauseen, auf der Staße jedenfalls sind sie nicht.
So erreiche ich Dillenburg, 260 km in exakt 3 h sind weitgehend auf die
großzügigen Verhältnisse im Münsterland zurück zu führen.
Es geht weiter, ich will Richtung Spessart. Auch dieses Mittelgebirge
ist fahrerisch nicht zu verachten, ich komme ins Grübeln warum alle Welt
nur immer Alpenpässe fahren will, deren langweilige Kehrenorgien
überbietet die Strecke, wie bei mir in dem Fall zwischen Schlüchtern und
Markheidenfels, bei weitem.
Der folgende Teil der Strecke ist dann eher wieder
Hochgeschindigkeitslandstraße, es geht via Tauberbischofhsheim,
Rothenburg o.d. Tauber durch's Fränkische. Die Felder sind abgeerntet,
die Ausflügler in Eiscafes oder Badeseen gut untergebracht, die
Streckenführung erlaubt einen ambitionierten Schnitt, 270 km, davon ca.
60 km Autobahn, sind in 2:40 abgeritten.
Danach wird die Strecke geradezu etwas langweilig, die B25 von
Feuchtwangen über Donauwörth nach Augsburg ist stellenweise
autobahnähnlich ausgebaut. Zum Glück ist die B2 nach Germering dann zum
Abschluss nochmal fahraktiver, allerdings auch nichts Neues mehr.
So bleibt festzuhalten, dass es in .de doch überraschend schöne Strecken
gibt, sogar nördlich der Donau. Genauso richtig ist das Vorurteil der
geraden Straßen im nördlichen Teil der Republik, zumindest solange man
wie ich gestern nur auf roten unterwegs ist. Letztlich waren es 810 km,
deren Bewältigung 9:30 h benötigte. Da die Strecke weitgehend sehr
reizvoll und interessant war, werde ich die für zukünftige Touren in den
Norden sicherlich vormerken.
Toscha
--
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mailto:tos...@toscha.de _____ http://www.toscha.de __ GUS #35 RRR #666
Jan Heitkoetter
wrote:
[...]
>als Biegungen denn als Kurven. Ein Fasan, oder ein ähnlich großer Vogel
>braunen Gefieders, verträgt 140 allerdings nicht, sein Startversuch
>andet abrupt an meinem rechten Knie, der Schlag war recht heftig, das
>Vieh torkelt im Straßengraben aus. Möchte nicht wissen was passiert wäre
>wenn mir der ins Vorderrad geflogen wäre.
Prinzip "Frosch im Ventilator"? Fasanenfrikassee?
Grüße, Jan
--
Warnung: dieses Posting wurde von einem T-Online-Nutzer verfaßt.
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http://www.jan-heitkoetter.de
ICQ# 20018533
Ruediger Maehl
[WE - Party - Ruhrgebiet]
>So bleibt festzuhalten, dass es in .de doch überraschend schöne Strecken
>gibt, sogar nördlich der Donau. Genauso richtig ist das Vorurteil der
>geraden Straßen im nördlichen Teil der Republik, zumindest solange man
>wie ich gestern nur auf roten unterwegs ist. Letztlich waren es 810 km,
>deren Bewältigung 9:30 h benötigte. Da die Strecke weitgehend sehr
>reizvoll und interessant war, werde ich die für zukünftige Touren in den
>Norden sicherlich vormerken.
Bist du nun im Ruhrgebiet gewesen oder im Norden?
Rüdiger (aus Schleswig-Holstein)
--
CB500 '97 RaccoonExpress
Rainer Schlerege
<ruedige...@web.de> schrieb:
Alles was nördlich der Donau ist, ist Norden!
RainR
--
Laird of Glencairn
Http://schlerege-ist.online.de
dahoim in Augusta Vindelicorum
Ruediger Maehl
<3qeimtoi84h9s37se...@4ax.com>...
>Alles was nördlich der Donau ist, ist Norden!
Alles, was südlich der Elbe ist, ist Süden!
Aber lass uns nicht über kleine Unterschiede streiten!
Rüdiger
--
CB500 '97 RaccoonExpress
Andreas Just
ruedige...@web.de says...
> Alles, was südlich der Elbe ist, ist Süden!
Norderelbe oder Suederelbe ?
> Aber lass uns nicht über kleine Unterschiede streiten!
ja, ja - schon gut ...
Andreas
...irgendwo zwischen Nord und Sued
--
Nix mehr Garage - nennt sich jetzt Tigerkaefig
Tiger 955i 9Mm