ich hatte gestern die Gelegenheit die Geräuschkulisse eines Heli bei
bestimmt zehnmaligem Tiefflug (man konnte die Gesichter der Paxe
deutlich erkennen) über unserem Garten bei einer 180 Grad Kurve zu
studieren. Aufgefallen ist, dass manchmal harte Klopfgeräusche vom Rotor
ausgingen und manchmal nicht. Mit den Steuerausschlägen hat es scheinbar
nichts zu tun, da sie in ganz verschiedenen Kurvensegment auftraten. Wie
entstehen die Klopfgeräusche eigentlich? Werden sie von der
Durchströmumg/Windrichtung/Böen beeinflusst?
Von der Bauform war es so einer.
http://www.bellhelicopter.com/en/aircraft/commercial/bell206B-3.cfm
Hans
> Hi Ng,
Hi Hans,
da drehen die Rotorblätter so schnell, dass die Blattspitzen
Überschallgeschwindigkeit erreichen. Was Du hörst, ist dann der
jeweilige Überschallknall.
Wenn der Pilot sein Hoppelchen liebt, wird er das ganz schnell wieder
reduzieren. Lässt sich aber manchmal, speziell beim manövrieren,
nicht vermeiden.
Gruß, Peter
Hans-Dieter Aue schrieb:
> Mit den Steuerausschlägen hat
> es scheinbar nichts zu tun, da sie in ganz verschiedenen
> Kurvensegment auftraten.
Ein Hubschrauber hat eine zyklische Blattverstellung, d.h. pro
Umdrehung ändert sich der Anstellwinkel des Rotorblattes. Erst damit
wird ein Hubschrauber erst wirklich steuerbar. Andererseits wird
dadurch auch auf deinen Standort bezogen immer eine andere Stellung
der Rotorflügeln ausschlaggebend für den "Sound" sein.
Und die Turbine darfst du auch nicht vergessen!
Beobachte einmal (mit den Ohren... ;-) ) auf einem kleineren
Flugplatz, wenn eine Maschine angelassen wird und in Richtung
Startbahn wegrollt. Da ist die Lautstärke auch sehr unterschiedlich
zum Beobachterstandbunkt.
Roland
Peter Wehle schrieb:
> Was Du hörst, ist dann der jeweilige Überschallknall.
> Wenn der Pilot sein Hoppelchen liebt, wird er das ganz schnell
> wieder reduzieren.
Das bezweifle ich aber bei den heutigen Maschinen, die doch (im
Normalfall) alle eine automatische Drehzahlregelung (Govener) haben...
Roland
Nein, das ist nicht der Grund. Sowas ähnliches kann nur bei sehr hohen
Vorwärtsgeschwindigkeiten auftreten. Tatsächlich im Überschallbereich
dürfen die Blätter nicht arbeiten und deshalb gibt es auch eine
Maximalgeschwindigkeit und einen roten Strich auf dem Fahrtmesser.
Das charakteristische Klopfen des Hauptrotors entsteht, wenn ein
Rotorblatt in den Blattspitzenwirbel des vorangehenden Blattes
"schlägt". Sozusagen in die Wirbelschleppe des vorhergehenden Blattes.
Da diese Wirbel mit der Luftströmung nach unten wandern, tritt dieses
Geräusch im Steigflug nicht auf, dafür aber im Sinkflug umso sicherer.
Auch bei (engem) Kurvenflug kann es dazu kommen, wenn hohe Anstellwinkel
und viele g gezogen werden.
Heligeräusche sind sehr stark richtungsabhängig und während man das
Schlagen im Heli beim Sinkflug dauernd hört (so sollte man aber nicht
fliegen!), kann ein Betrachter am Boden den Eindruck haben, nur ein paar
Schläge zu hören.
Übrigens ist der Hauptrotor die geringste Lärmquelle, die am wenigstens
nervige. Bis zu 80% des Lärms gehen vom Heckrotor aus und sehr viel auch
vom Motor.
in de.rec.luftfahrt Hans-Dieter Aue <Hans.Di...@gmail.com> wrote:
> ich hatte gestern die Gelegenheit die Geräuschkulisse eines Heli bei
> bestimmt zehnmaligem Tiefflug (man konnte die Gesichter der Paxe
> deutlich erkennen) über unserem Garten bei einer 180 Grad Kurve zu
> studieren. Aufgefallen ist, dass manchmal harte Klopfgeräusche vom Rotor
> ausgingen und manchmal nicht. Mit den Steuerausschlägen hat es scheinbar
> nichts zu tun, da sie in ganz verschiedenen Kurvensegment auftraten. Wie
> entstehen die Klopfgeräusche eigentlich? Werden sie von der
> Durchströmumg/Windrichtung/Böen beeinflusst?
Ich weiß was du meinst. Ich nehme an, das sind Wirbelschleppen
der Rotorblätter, die gehen in jeweils bestimmte Richtungen,
und wenn du in der Richtung stehst, hörst du sie, sonst
eben hört sie ein anderer.
mfg.
Gernot
--
<hi...@gmx.de> (Gernot Zander) www.kabelmax.de *Keine Mailkopien bitte!*
Mit Geld lebt es sich nicht so gut, wie es sich ohne Geld schlecht lebt.
Danke für die Antworten. Wieder was gelernt!
Hans
Hans-Dieter Aue schrieb: