Diese reißerische Überschrift der Papierausgabe im Bonner
Generalanzeiger von gestern, 28.2., fehlt in der Onlineausgabe.
<http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10490&detailid=282857>
Ein kurzer Leserbrief ist schon raus. Mal schauen, ob er gedruckt wird.
Heute gab's dann gut plaziert und mit Foto redaktionell aufgemacht ein
Propagandapamphlet der Hannelore-Kohl-Stiftung, vetreten durch Prof. Dr.
Bock, mit der Überschrift "Helm verhindert schwere Verletzungen". Siehe
weiter unten.
<snip>
UNFALL Autofahrerin übersieht 35-Jährigen auf dem Radweg der
Baumschulallee. Rege Diskussionen im Internet
Von Dagmar Biesel
WESTSTADT. Kopfverletzungen
hat ein 35-jähriger Fahrradfahrer
gestern Morgen bei einem Ver-
kehrsunfall auf der Baumschulallee
erlitten. Ein Rettungswagen brach-
te ihn zur stationären Behandlung
ins Krankenhaus. Wie die Polizei
auf Anfrage mitteilte, trug der
Mann keinen Helm. Um 9.15 Uhr
war eine Autofahrerin (28) auf der
Baumschulallee vom Wittelsbacher
Ring Richtung Bonner Talweg un-
terwegs und hatte nach rechts in
eine Grundstückseinfahrt einbie-
gen wollen. Dabei übersah sie nach
Angaben von Polizeisprecherin Da-
niela Lindemann den 35-Jährigen,
der rechts von ihr auf dem Radweg
in die gleiche Richtung fuhr.
Die Frau konnte nicht mehr
rechtzeitig bremsen. Der Radfahrer
prallte seitlich gegen ihr Auto; der
Mann stürzte zu Boden und schlug
mit dem Kopf auf. Die erste Mel-
dung, wonach er nicht ansprechbar
sei, revidierte die Polizei wenig
später. Die zunächst befürchteten
lebensgefährlichen Verletzungen
bestätigten sich nicht.
Für die Ermittlungen sperrte die
Polizei die Unfallstelle Richtung Sü-
den bis 10.30 Uhr. Beamte leiteten
den Verkehr um.
Polizeipräsident Wolfgang Al-
bers, der wegen des Anstiegs ver-
letzter Fahrradfahrer (erstmals gab
es im vergangenen Jahr mehr
schwer verletzte Rad- als Autofah-
rer) die Einführung der Helmpflicht
gefordert hat (der GA berichtete),
wollte sich zu dem Unfall gestern
nicht äußern. Die Diskussionen um
eine Helmpflicht reißen unterdes-
sen nicht ab. Bis gestern Morgen
haben mehr als 40 Leser der Polizei-
Homepage im Online-Gästebuch ih-
re Meinung kundgetan. So fragen
einige nach der Wirksamkeit von
Helmen und bezweifeln ein Mehr an
Sicherheit. Ein Fahrradhelm könne
niemals die Schutzfunktion eines
Motorradintegralhelms haben,
heißt es. Einer britischen Studie zu-
folge überholen Auto- und Lkw-
Fahrer die Radler mit Helm mit ei-
nem geringeren Seitenabstand als
die ohne, weil sie einen professio-
nelleren Eindruck erweckten.
An einer Abstimmung pro und
contra Helm im Bonner Polizei-Web
haben bisher mehr als 4 500 Men-
schen teilgenommen. Ergebnis:
16,83 Prozent sind für, 83,17 Pro-
zent gegen die Helmpflicht. Die On-
line-Redaktion des General-Anzei-
gers, deren Umfrage beendet ist,'
meldet ein noch deutlicheres Ergeb-
nis: acht Prozent wollen die Helm-
pflicht, 92 Prozent lehnen sie ab.
Ermittlungen:
Polizeibeamte ver-
messen das Fahrzeug
und halten die Ergeb-
nisse fotografisch
fest. Eine Autofahre-
rin hatte beim Abbie-
gen einen Fahrrad-
fahrer Übersehen.
FOTO: FROMMANN
Wie gesagt
http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10490&detailid=282857
Der ZNS-"Leserbrief" von heute:
Helm verhindert schwere Verletzungen
Die kontrovers geführte Diskus-
sion zur Einführung einer Helm-
pflicht gibt es nun schon seit Jah-
ren. Tatsache ist, dass mehr als 40
Millionen Deutsche regelmäßig mit
dem Fahrrad fahren und die Zahl
der verunfallten Radfahrer steigt,
und damit auch das Risiko einer
schweren Kopfverletzung. Eine im
letzten Jahr veröffentlichte Studie
zeigt, dass pro Jahr 270 000 Perso-
nen ein Schädelhirntrauma (SHT)
erleiden, davon 70 200 durch Ver-
kehrsunfall. In etwa einem Drittel
der Fälle sind Radfahrer betroffen.
Annähernd 85 Prozent der schä-
delhirntraumatisierten Fahrradfah-
rer trugen keinen Helm. Betroffene
müssen schwerste, nicht selten le-
benslange Behinderungen verkraf-
ten - ein Schicksal, das verunfall-
ten Heimträgern erspart bleibt!
Als Neurochirurg habe ich viele
schwer verletzte Menschen behan-
deln müssen, die von einer Sekun-
(eingeschoben ein Bild mit der Unterschrift
"Vorbildlich: Kinder radeln mit Helm.")
de auf die andere mit gravierenden
gesundheitlichen Einbußen leben
müssen. Ein Kopfschutz hätte die
schweren Verletzungen verhin-
dert.
Die ZNS - Hannelore Kohl Stif-
tung hat in den letzten Jahren ver-
stärkt zum Tragen eines Helms
aufgerufen und auch die Folgen ei-
ner schweren Kopfverletzung
deutlich gezeigt. Wenn jedoch die
Schutzwirkung des Helms noch
immer von zu wenigen Radfahrern
ernst genommen wird, kann durch
die Einführung einer Heimpflicht
für Fahrradfahrer hier Abhilfe ge-
schaffen werden.
Prof. Dr. Wolfgang J. Bock,
Neurochirurgische Universitätskli-
nik Düsseldorf und Kuratoriums-
mitglied der ZNS - Hannelore Kohl
Stiftung
Helmpflicht für Radfahrer
Soweit diese ziemlich unmissverständliche Kampfansage. Keine neuen
Argumente - mit diesem Sermon ließen sich Helme für Treppensteiger oder
für Autofahrer weit besser und glaubwürdiger propagieren als Helme für
Radfahrer, mal abgesehn davon, daß sich der Herr Prof. recht geschickt
um die Behauptung, daß ein Fahrradhelm wirksam sei, herumdrückt, indem
er die Behauptung in eine Tautologie (ein Schutz ist ein Schutz)
verpackt - aber immerhin eine dankenswert deutliche Aussage, in welche
Richtung diese Kampagne zielt:
"Und bist Du nicht willig, so brauch ich Gewalt".
--
Radhelme sind die Bachblüten des Straßenverkehrs
Und wer sind die anderen 2/3 der Fälle bei Verkehrsunfällen? Sind
Radfahrer überhaupt die größte Gruppe? Und woher kommen die anderen 3/4
der SHT's? Fragen über Fragen...
>Wolfgang Strobl schrieb:
Nein, das schrieb ich nicht, das zitierte aus einem Pamphlet der
Hannelore-Kohl-Stiftung, das in gestern in meiner Tageszeitung als
Leserbrief veröffentlicht wurde. (Bloß um hier keine Missverständnisse
zu begründen).
>> Eine im
>> letzten Jahr veröffentlichte Studie
>> zeigt, dass pro Jahr 270 000 Perso-
>> nen ein Schädelhirntrauma (SHT)
>> erleiden,
Dafür braucht es keine "im letzten Jahr veröffentliche Studie", diese
Zahl kann bzw. konnte man im Statistischen Jahrbuch nachlesen.
Bloß - was hat das mit Radfahrern zu tun? Die wenigsten dieser 270000
Personen sind Radfahrer! Die meisten sind, wie er anfolgend selber
vorsorglich einräumt, ja nicht mal Verkehrsteilnehmer.
Argumentierte der Herr Prof. hier für Treppenhelme*)? Nein. er nutzt
hier lediglich den alten Taschenspielertrick, das Publikum erst mal mit
großen Zahlen zu beeindrucken, auch wenn diese in keinem Zusammenhang
mit der aufgestellten Behauptung oder Forderung stehen.
>> davon 70 200 durch Ver-
>> kehrsunfall. In etwa einem Drittel
>> der Fälle sind Radfahrer betroffen.
Zwei Drittel sind also nicht betroffen. Und _wie_ sie betroffen sind
(es werden hier sehr unterschiedliche Schweregrade in einen Topf
geworfen und die jahrelangen Kampagnen haben zur Folge gehabt, daß bei
Radfahrern eher ein gebrochener Fuß übersehen wird als eine Schramme an
der Stirn, es ist also ein Bias in der Verteilungen zu vermuten) steht
da auch nicht.
>> Annähernd 85 Prozent der schä-
>> delhirntraumatisierten Fahrradfah-
>> rer trugen keinen Helm.
Also vergrößert ein Helm das Risiko eines SHT um den Faktor 3,
auf 300%?
15% der schädelhirntraumatisierten Fahrradfahrer trugen einen Helm. Die
Helmtragequote lag in Deutschland aber lange bei 0-2 % und dürfte auch
jetzt noch unter 5% liegen.
Interessant, wenn mit so einer Aussage dann der Ruf nach einer
Helmpflicht begründet wird. Hat der Herr Prof. etwas gegen Radfahrer?
Usw.
*) Die Unfallstatistik vom letzten Jahr weist rund 7000 Todesfälle
(Todesfälle, Fälle, in denen ein Patient mti der Diagnose "leichte
Gehirnerschütterung nach Beobachtung ohne weitere Behandlung nach Hause
geschickt wird) durch Sturz auf. Zum Vergleich: die Zahl der Todesfälle
von Radfahrern insgesamt (also nicht nur SHT-bedingt) lag im selben Jahr
bei unter 500.
--
Wir danken für die Beachtung aller Sicherheitsbestimmungen
>Wolfgang Strobl schrieb:
>> Annähernd 85 Prozent der schä-
>> delhirntraumatisierten Fahrradfah-
>> rer trugen keinen Helm.
>
>Und wer sind die anderen 2/3 der Fälle bei Verkehrsunfällen? Sind
>Radfahrer überhaupt die größte Gruppe? Und woher kommen die anderen 3/4
>der SHT's? Fragen über Fragen...
Und vor allem: Hier werden doch hübsch Beweise für die Unwirksamkeit der
Helme bei Schädelverletzungen geliefert:
Es fahren doch nicht mehr als 15-20% der Radfahrer mit Helm, fast 85%
der Radler mit SHT hatten keine Helm auf.
Gruß
Andreas
--
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- Use Rot13 again and delete the "nospam"
>Wolfgang Strobl schrieb:
Nein, das schrieb ich nicht, das zitierte ich aus einem Pamphlet der
Hannelore-Kohl-Stiftung, das in gestern in meiner Tageszeitung als
Leserbrief veröffentlicht wurde. (Bloß um hier keine Missverständnisse
zu begründen).
>> Eine im
>> letzten Jahr veröffentlichte Studie
>> zeigt, dass pro Jahr 270 000 Perso-
>> nen ein Schädelhirntrauma (SHT)
>> erleiden,
Dafür braucht es keine "im letzten Jahr veröffentliche Studie", diese
Zahl kann bzw. konnte man im Statistischen Jahrbuch nachlesen.
Bloß - was hat das mit Radfahrern zu tun? Die wenigsten dieser 270000
Personen sind Radfahrer! Die meisten sind, wie er anfolgend selber
vorsorglich einräumt, ja nicht mal Verkehrsteilnehmer.
Argumentierte der Herr Prof. hier für Treppenhelme*)? Nein. er nutzt
hier lediglich den alten Taschenspielertrick, das Publikum erst mal mit
großen Zahlen zu beeindrucken, auch wenn diese in keinem Zusammenhang
mit der aufgestellten Behauptung oder Forderung stehen.
>> davon 70 200 durch Ver-
>> kehrsunfall. In etwa einem Drittel
>> der Fälle sind Radfahrer betroffen.
Zwei Drittel sind also nicht Radfahrer, sondern Fußgänger oder
Kfzbenutzer. Und _wie_ sie betroffen sind (es werden hier sehr
unterschiedliche Schweregrade in einen Topf geworfen und die jahrelangen
Kampagnen haben zur Folge gehabt, daß bei Radfahrern eher ein
gebrochener Fuß übersehen wird als eine Schramme an der Stirn, es ist
also ein Bias durch unterschiedliche Verteilungen zu vermuten) steht da
auch nicht.
>> Annähernd 85 Prozent der schä-
>> delhirntraumatisierten Fahrradfah-
>> rer trugen keinen Helm.
Also vergrößert ein Helm das Risiko eines SHT um den Faktor 3,
Wo kann man diese Zahl (23.000 verunglückte Radfahrer mit SHT)
nachlesen? Mir kommt das bei 78.434 im Strassenverkehr verunglückten
Radfahrern in 2005 recht hoch vor.
<Auszug>
> Die Frau konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. Der Radfahrer prallte
> seitlich gegen ihr Auto; ...
</Auszug>
Wie sich das liest!! ... 'die arme Frau'.
Die Wirklichkeit sah wohl anders aus:
| Die Frau schnitt dabei dem Radfahrer den Weg ab, sodaß dieser keine
| Möglichkeit mehr hatte, einen Unfall zu vermeiden; er prallte ...
Aber dann paßt die Propaganda nicht mehr so gut zum Anlaß.
Meinungsmache halt ...
--
regards
Man muß auch noch bedenken, daß es sich der Stelle nicht um einen Radweg
hinter einem Gebüsch handelt, sondern um einen Radstreifen direkt neben der
Fahrbahn. Die Autofahrerin hatte den Radfahrer also gerade überholt und
mußte ihn dabei gesehen haben, bevor sie ihm den Weg abschnitt.
Wahrscheinlich dachte sie, der Radfahrer wird schon vorsorglich abbremsen,
wenn sie ihn mit einem Auto -- also mit eingebauter Vorfahrt -- rechts
blinkend überholt. Der Radfahrer ist doch selbst schuld, wenn er fast
ungebremst an ihr Auto fährt!
Ich finde der Autofahrerin sollte der Führerschein auf jeden Fall zunächst
mal abgenommen werden. Eventuell sollte sie nie wieder ein Kfz in
Deutschland fahren dürfen -- ich weiß nicht, ob es so eine Möglichkeit
gibt. Sie ist auf jeden Fall charakterlich untauglich dafür.
Außerdem erfüllt der Tatbestand mindestens eine Gefährdung des
Straßenverkehrs nach § 315c StGB.
> <Auszug>
> > Die Frau konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. Der Radfahrer prallte
> > seitlich gegen ihr Auto; ...
> </Auszug>
>
> Wie sich das liest!! ... 'die arme Frau'.
Ja, das ist sie mit hoher Wahrscheinlichkeit tatsächlich. Die Frau hat
den Radfahrer sicher nicht absichtlich auf die Haube genommen und auch
die Verursacher von Unfällen mit Personenschaden sind hinterher sicher
nicht glücklich darüber.
> Die Wirklichkeit sah wohl anders aus:
> (Gegenpropaganda gelöscht)
Nein. Die Wirklichkeit ist ein klassischer Radweg-/Einmündungs-
unfall. Eine Absicht zu unterstellen (das tut die Formulierung
"schnitt den Weg ab"), ist genauso falsch, wie den "fehlenden" Radhelm
zur Unfallursache zu stilisieren.
Täter in Sachen Propaganda sind die Leute in den Polizeipressestellen,
nicht die Autofahrer, die mehr oder weniger fahrlässig Radfahrer auf
die Haube nehmen!
Trotzdem hat diese Form des Verständnisses natürlich nichts in einer
Polizei-PE zu suchen: Wenn Polizei-PEs unvernünftiges Verhalten
kritisieren und belehrend sein sollen, muss man schon alle
Verkehrsteilnehmer gleichermassen belehren. Wenn in solchen PEs neben
dem offenbar unvermeidlichen Helm-Gejammer auch mal eine klare
Erinnerung der motorisierten Zeitgenossen an ihre Sorgfallspflichten
stehen würde, hätte ich persönlich damit weniger Schwierigkeiten: Die
Mischung macht's.
Von der hiesigen Polizei gab's vor ein paar Tagen eine ähnliche PE, zu
einem Unfall im Längsverkehr an einer Landstrasse. Der PKW-Fahrer sei
(laut PE) vom Gegenverkehr kurz abgelenkt gewesen und habe die
Radfahrerin beim Überholen gestreift, so dass diese zu Fall gekommen
sei. Als Unfallursache suggeriert die PE das kaputte Rücklicht am
Fahrrad und (natürlich) das "fehlen" des Fahrradhelms.
[http://www.presseportal.de/polizeipresse/p_story.htx?nr=942513]
Das sieht irgendwie fast nach einer landesweiten Kampagne aus: Ob es
da irgendwelche Vorgaben aus dem (NRW-)Innenministerium gibt??
--
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> Das sieht irgendwie fast nach einer landesweiten Kampagne aus: Ob es
> da irgendwelche Vorgaben aus dem (NRW-)Innenministerium gibt??
Gibt es politische Kräfte im Landtag, die kritisch gegen Radhelmpflicht
sind und da per Kleiner Anfrage sich mal erkundigen könnten?
> sei. Als Unfallursache suggeriert die PE das kaputte Rücklicht am
> Fahrrad und (natürlich) das "fehlen" des Fahrradhelms.
Der Unfall ereignete sich um 7:00h. Da dürfte es so hell gewesen
sein,
dass Fahren mit Licht nicht erforderlihc ist.
>
> [http://www.presseportal.de/polizeipresse/p_story.htx?nr=942513]
>
> Argumentierte der Herr Prof. hier für Treppenhelme*)? Nein. er nutzt
> hier lediglich den alten Taschenspielertrick, das Publikum erst mal mit
> großen Zahlen zu beeindrucken, auch wenn diese in keinem Zusammenhang
> mit der aufgestellten Behauptung oder Forderung stehen.
Taschenspielertrick? Was hindert daran, bei so einer Steilvorlage
offensichtlicher Manipulation, Lüge und Betrug beim Namen zu nennen?
> Die Frau hat den Radfahrer sicher nicht absichtlich auf die Haube genommen
Wenn ich mal jemanden ermorden will, warte ich bis er mit dem Fahrrad fährt
und dann nehme ich ihm mit dem Auto die Vorfahrt. Genug Leute wie Du werden
mich dann verteidigen. Auf diese elegante Methode kamen IMHO noch nicht mal
die Mörder bei Columbo.
Im genannten Fall würde es der Frau nicht gelingen, zu beweisen, daß es kein
Mord war. Glücklicherweise muß offiziell bei Mord immer noch die Schuld und
nicht die Unschuld bewiesen werden.
Wie ich in diesem Thread schon schrieb, vermute ich zwar keine Mordabsicht,
aber eine Verachtung von Radfahrern. Die Autofahrerin glaubt, sie hatte
gegenüber einen Radfahrer immer Vorfahrt. Wenn sie ihnen den Weg
abschneidet ist das in Ordnung, wenn ein Radfahrer aber seine Position auf
der Fahrbahn so wählt, daß er bei Gegenverkehr nicht überholt werden kann,
ist das aus ihrer Sicht Nötigung. Im ersten Fall besteht Lebensgefahr, im
zweiten Fall kommt sie ein paar Sekunden bis maximal Minuten später am
Zielort an. Aufgrund dieser Einstellung ist sie nicht geeignet, ein Kfz zu
führen.
> Im genannten Fall würde es der Frau nicht gelingen, zu beweisen, daß
> es kein Mord war.
Ein fundamentaler Grundsatz unseres Rechtssystems ist, dass es auch
nicht Aufgabe der Frau wäre, ihre Unschuld, sondern die Aufgabe der
Justiz, ihre Schuld zu beweisen. Vermutlich hast Du recht und das Auto
ist die perfekte Mordwaffe.
Ich kann auch Deinen Ärger gut nachvollziehen. Natürlich verhalten
sich etliche Autofahrer so, dass sie Deine Vermutungen
provozieren. Mag sein, dass das naiv ist, aber ich unterstelle mal,
dass in den meisten Fällen Unwissenheit, Unsicherheit, Überforderung,
Unachtsamkeit die Ursache ist und nicht bewusste Arroganz.
Der Frau in diesem konkreten Fall eine Absicht zu unterstellen ohne
irgendwas genaueres über den Unfall zu wissen, finde ich nach wie vor
nicht in Ordnung, selbst wenn der Unfall an einem Radstreifen auf der
Fahrbahn passiert ist.
> Mag sein, dass das naiv ist, aber ich unterstelle mal,
> dass in den meisten Fällen Unwissenheit, Unsicherheit, Überforderung,
> Unachtsamkeit die Ursache ist und nicht bewusste Arroganz.
Bei den meisten Autofahrern, mit denen ich als Radfahrer Probleme habe,
unterstelle ich Arroganz. Mit der AZ kann ich auf Kreuzungen oder bei
Auffahrten meine Vorfahrt manchmal durchsetzen. Bei unübersichtlichen
Auffahrten, bei denen die Sicht auf die Fahrbahn durch Büsche oder parkende
Autos versperrt wird, können sich diese Fahrer eventuell noch damit
rausreden, daß sie mich erst so spät gesehen hätten und meine
Geschwindigkeit viel geringer eingeschätzt hätten. Allerdings müßten sie
stehen bleiben, wenn sie nicht sicher sind, daß sie niemanden gefährden,
wenn sie auf die Straße fahren. Linksabbieger haben hingegen beste Sicht
auf den Gegenverkehr. Die sehen mich und können auch meine Geschwindigkeit
einschätzen, wenn sie dazu überhaupt in der Lage sind. Zwar nicht so
häufig, aber doch immer wieder, passiert es, daß so ein Linksabbieger
meint, ich auf dem Fahrrad müßte in so einer Situation anhalten, um die
Linksabbieger vor zu lassen. Außer mit Arroganz und Mordeslust kann ich mir
dieses Verhalten nicht erklären.
> Der Frau in diesem konkreten Fall eine Absicht zu unterstellen ohne
> irgendwas genaueres über den Unfall zu wissen, finde ich nach wie vor
> nicht in Ordnung, selbst wenn der Unfall an einem Radstreifen auf der
> Fahrbahn passiert ist.
Wahrscheinlich wollte sie nicht, daß der Radfahrer in ihr Auto fährt. Allein
schon wegen der Lackschäden und der Beulen. Sie erwartete aber anscheinend,
daß der Radfahrer stark abbremst und eventuell sogar stehen bleibt, damit
sie als Autofahrerin »ungehindert« abbiegen kann. Das hat doch nichts mit
Überforderung und Unachtsamkeit zu tun. Auch wenn sie den Radfahrer nicht
gleich verletzen, sondern nur ausbremsen wollte, ist das Böswilligkeit und
Arroganz.
> Wenn ich mal jemanden ermorden will, warte ich bis er mit dem Fahrrad fährt
> und dann nehme ich ihm mit dem Auto die Vorfahrt. Genug Leute wie Du werden
> mich dann verteidigen. Auf diese elegante Methode kamen IMHO noch nicht mal
> die Mörder bei Columbo.
Doch da war was, jedoch mit Alkohol. Der Täter hatte den provozierten
Unfall halbwegs nüchtern begangen und sich dann absichtlich volllaufen
lassen. Es wurde irgendwie durch die blutigen Verbände der
Erstversorgung bewiesen.
Bis die Tage,
Sören, der sich nur dunkel erinnert.
>15% der schädelhirntraumatisierten Fahrradfahrer trugen einen Helm.
(Eine andere moegliche Deutung waere: ca. 85 % ohne Helm, 5 % mit
Helm, 10 % unbekannt.)
>Die
>Helmtragequote lag in Deutschland aber lange bei 0-2 % und dürfte auch
>jetzt noch unter 5% liegen.
>Also vergrößert ein Helm das Risiko eines SHT um den Faktor 3,
>auf 300%?
Ich wuerde die Schlussfolgerung so ausdruecken: Wuerde man diejenigen
Radfahrer aus dem Verkehr ziehen, die heute freiwillig einen Helm
tragen, dann wuerden wir alle sicherer fahren.
--
Kai Borgolte, Bonn
> runda...@goehrde.net (Robert Bar) writes:
>
> > <Auszug>
> > > Die Frau konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. Der Radfahrer prallte
> > > seitlich gegen ihr Auto; ...
> > </Auszug>
> >
> > Wie sich das liest!! ... 'die arme Frau'.
>
> Ja, das ist sie mit hoher Wahrscheinlichkeit tatsächlich. Die Frau hat
> den Radfahrer sicher nicht absichtlich auf die Haube genommen ...
Max Sievers <max.s...@enddeluxe.de> wrote:
| Man muß auch noch bedenken, daß es sich der Stelle nicht um einen
| Radweg hinter einem Gebüsch handelt, sondern um einen Radstreifen
| direkt neben der Fahrbahn. Die Autofahrerin hatte den Radfahrer also
| gerade überholt und mußte ihn dabei gesehen haben, bevor sie ihm den
| Weg abschnitt.
(Straßen-)Verkehr ist ein kompliziertes soziales Miteinander - zumindest
sollte es ein *Mit*-einander sein.
Wer sich da (und dazu in einem Blechpanzer) nicht von Anfang bis Ende
fehlertolerant verhält [1], handelt mE mindestens grobfahrlässig, und
zwar speziell dann, wenn man sich daran macht, Wege zu kreuzen, auf
denen sich andere Verkehrteilnehmer bewegen (können), deren Masse in der
Regel deutlich unter 10% der eigenen (bewegten) liegt. (Vielleicht
könnte ein wenig Nachhilfe in praktischer Physik im Verlauf der
Fahrschule mehr Sensibilität bewirken.)
gestern erst:
(vormittags) hat mich der Bezirksabdecker (!) mit seinem 8-Tonner an
einer Engstelle mit <30cm Abstand überholt.
Am Abend (17:30) steht (!) an einer Einmündung mit Z.206 die
Light-Version einer Nobelmarke, der Fahrer schaut in meine Richtung (und
wenn er nicht blind war, hat er zumindest mein Licht gesehen, ansonsten
hätte meine orange Regenjacke auffällig genug sein können), wartet --
und fährt in *dem* Moment an, in dem ich direkt vor seinem linken
Kotflügel bin.
5 Minuten später, Landstraße, Gegenverkehr taucht auf: der
Überholen-Wollende schätzt den Treff-Zeitpunkt so 'genau' ab, daß er den
'erforderlichen Seitenabstand' erst 30m nach dem eigentlichen
Überholvorgang erreicht.
Das haben diese 3 sicher nicht mit Absicht gemacht ...
> Täter in Sachen Propaganda sind die Leute in den Polizeipressestellen,
"in Sachen Propaganda" - da geb ich dir recht, ansonsten hält sich mein
Mitleid mit den
> ... Autofahrern, die mehr oder weniger fahrlässig Radfahrer auf
> die Haube nehmen!
in ziemlich engen Grenzen.
[1]
Übertrag das mal auf eine mechanische Vorrichtung, wähle an den
Verbindungsstellen der Elemente zu enge Toleranzen, und du erhältst ein
ähnliches (dann: nicht-)funktionierendes Ergebnis.
--
regards
Ich hatte bei einem ähnlichen Crash auch keinen und bin völlig
unverletzt geblieben. Nur das betr. Auto nicht. ;-)
> UNFALL Autofahrerin übersieht 35-Jährigen auf dem Radweg der
> Baumschulallee. Rege Diskussionen im Internet
Hoffentlich in die richtige Richtung.
> WESTSTADT. Kopfverletzungen hat ein 35-jähriger Fahrradfahrer
> gestern Morgen bei einem Verkehrsunfall auf der Baumschulallee
> ... trug der
> Mann keinen Helm. Um 9.15 Uhr war eine Autofahrerin (28) auf der
> Baumschulallee vom Wittelsbacher Ring Richtung Bonner Talweg un-
> terwegs und hatte nach rechts in eine Grundstückseinfahrt einbie-
> gen wollen. Dabei übersah sie nach Angaben von Polizeisprecherin Da-
> niela Lindemann den 35-Jährigen, der rechts von ihr auf dem Radweg
Dem Foto nach ist es ein Radstreifen, oder?
http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10490&mode=bild&detailid=282857&bid=206046
Wenn ja, steht Beschilderung (Z.237?) mit weißer Strichline im Widerspruch.
> in die gleiche Richtung fuhr. Die Frau konnte nicht mehr
> rechtzeitig bremsen. Der Radfahrer prallte seitlich gegen ihr Auto; ...
An diesem Punkt habe ich mich seinerzeit mit dem linken Fuß vom Heck des
Autos weggedrückt. Das Rücklicht des Autos sah anschließend nicht gut
aus, ich hatte damals gute Winterstiefel an. Das ich nicht gestürzt bin,
war freilich mehr Glück denn Können. Mein Vorteil war nur, dass ich um
diese Gefahr auf "Radwegen" bereits wusste.
> Mann stürzte zu Boden und schlug mit dem Kopf auf. Die erste Mel-
> dung, wonach er nicht ansprechbar sei, revidierte die Polizei wenig
> später. Die zunächst befürchteten lebensgefährlichen Verletzungen
> bestätigten sich nicht.
Umso wichtiger zu erwähnen, dass er keinen H++m auf hatte. :-\
> Die Diskussionen um eine Helmpflicht reißen unterdes-
> sen nicht ab. Bis gestern Morgen haben mehr als 40 Leser der Polizei-
> Homepage im Online-Gästebuch ihre Meinung kundgetan.
Gibt es einen URL dazu?
> einige nach der Wirksamkeit von Helmen und bezweifeln ein Mehr an
> Sicherheit. Ein Fahrradhelm könne niemals die Schutzfunktion eines
> Motorradintegralhelms haben, heißt es. Einer britischen Studie zu-
> folge überholen Auto- und Lkw-Fahrer die Radler mit Helm mit ei-
> nem geringeren Seitenabstand als die ohne, weil sie einen professio-
> nelleren Eindruck erweckten.
d.r.f. lässt grüßen. :-)
> Abstimmung pro und contra Helmpflicht
Die Ergebnisse sind ja krass, in beiden Fällen.
> Der ZNS-"Leserbrief" von heute:
> Helm verhindert schwere Verletzungen
> Die kontrovers geführte Diskussion zur Einführung einer Helm-
> pflicht gibt es nun schon seit Jahren. Tatsache ist, dass mehr als 40
> Millionen Deutsche regelmäßig mit dem Fahrrad fahren und die Zahl
> der verunfallten Radfahrer steigt und damit auch das Risiko einer
> schweren Kopfverletzung.
Aha: Weil immer mehr Leute auf's Fahrrad umsteigen, steigt das Risiko
einer schweren Kopfverletzung - für jeden einzelnen Radfahrer.
Falsche Schlussfolgerung infolge Unkenntnis wichtiger Voraussetzungen
würde ich das nennen: Die Zunahme der Unfälle rührt in erster Linie vom
steigenden Radverkehrsanteil her, nicht von riskanterer Fahrweise!
> letzten Jahr veröffentlichte Studie zeigt, dass pro Jahr 270 000 Perso-
> nen ein Schädelhirntrauma (SHT) erleiden, davon 70 200 durch Ver-
> kehrsunfall. In etwa einem Drittel der Fälle sind Radfahrer betroffen.
Das "Drittel" muss sich auf die Zahl 70.200 beziehen, wenn nur ein
reichliches Viertel aller SHTs bei Verkehrsunfällen passieren. Auf jeden
Fall liegen 33% weit über dem derzeitigen bundesweiten Radverkehrsanteil
d.h. Radfahrer wären bei schweren Kopfverletzungen überdurchschnittlich
beteiligt, falls die Zahlen für die SHT ebenfalls für ganz Deutschland
gilt. Ist aber nicht so aufregend, wenn man weiß, dass der Anteil der
verletzten Radfahrer an den Verletzten bei Verkehrsunfällen generell
über ihrem Verkehrsanteil liegt. Für Sachsen-Anhalt ist das belegbar,
für "Rest"-Deutschland gehe ich von ähnlichen Relationen aus, solange
niemand gegenteilige Zahlen vorlegt.
> Annähernd 85 Prozent der schädelhirntraumatisierten Fahrradfah-
> rer trugen keinen Helm. Betroffene müssen schwerste, nicht selten le-
> benslange Behinderungen verkraften - ein Schicksal, das verunfall-
> ten Heimträgern erspart bleibt!
15% davon offenbar nicht und das sind allerhand.
> Als Neurochirurg habe ich viele schwer verletzte Menschen behan-
> deln müssen, ...
Von den Ergebnissen seiner Berufskollegen auf jenem Kongress, von dem
Bernd Sluka mal berichtet hat, weiß der Doc anscheinend nix.
> müssen. Ein Kopfschutz hätte die schweren Verletzungen verhindert.
In max. 85% aller Fälle bitte, falls diese Zahl überhaupt stimmt.
> Wenn jedoch die Schutzwirkung des Helms noch immer von zu wenigen Radfahrern
> ernst genommen wird, kann durch die Einführung einer Heimpflicht
> für Fahrradfahrer hier Abhilfe geschaffen werden.
Und was ist mit den verbleibenden ca. 225.000 Kopfverletzten? Warum
bekommen die keine Helme vom Onkel Doktor verordnet?
> Prof. Dr. Wolfgang J. Bock,
> Neurochirurgische Universitätskli-
> nik Düsseldorf und Kuratoriums-
> mitglied der ZNS - Hannelore Kohl
> Stiftung
Aha, das sagt natürlich alles.
> Soweit diese ziemlich unmissverständliche Kampfansage.
Wir sollten sie gerade beim vorliegenden Unfall mit einer Kampfansage
gegen die Radweg-Benutzungspflicht beantworten. Der ADFC Hessen bereitet
dazu übrigens eine Bundestags-Petition vor. Mehr dazu, wenn die Zeit
reif dafür ist.
Hat der "General-Anzeiger" ein Diskussionsforum? Oder geht es nur hier:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=dial&itemid=10373
--
CU Christoph Maercker.
Mal wieder: RADWEGE sind TODSICHER!
> Das politische Gutmenschentum will den pflichtigen Radhelm und den
> Biosprit. Was davon Unsinn ist, darf man sich aussuchen.
>
> Falk [imho beides]
Ersteres kann man Herrn und Frau Gewissenhaft leicht ausreden, wenn man
ihnen den ungetrübten Blick auf die Argumente nicht verstellt. Ich habe hier
darob auch schon einige erstaunte Gesichter gesehen. Ähnliches könnte dem
zweiteren blühen.
Das letzte 'monitor' vom WDR hatte soeben die absurd hohen Folgekosten
recherchiert, wenn durch die entsprechende Ankurbelung der Nachfrage in
Indonesien Urwald abgeholzt und Torf trockengelegt werden soll, um
schließlich mehr Palmöl exportieren zu können. Damit sei bereits zu rechnen,
wird ausgeführt, weil die EU-Kommission von ihren Glaubenssätzen nicht
abrückt. Die kommissarisch-blauäugige Unschuldsmiene täuscht leicht über die
Brutalität der Konsequenzen hinweg.
<http://www.wdr.de/tv/monitor/beitragsuebersicht.phtml>
Normales Denken in de: Radfahrer sind keine Fahrzeugführer sondern eine
Art berittene Fußgänger. Also eher Ignoranz denn Verachtung.
> Die Autofahrerin glaubt, sie hatte
> gegenüber einen Radfahrer immer Vorfahrt.
Einen Vorfahrtsfehler hat sie nicht begangen. Dieses Detail regelt die
StVO nicht unter Vorfahrt, sondern in den Vorschriften zum Abbiegen und
nur dort. Wobei echte Vorfahrtfehler gegenüber Radfahrern eine der
häufigsten Unfallursachen sind, insofern hast Du recht.
> Wenn sie ihnen den Weg
> abschneidet ist das in Ordnung, wenn ein Radfahrer aber seine Position auf
> der Fahrbahn so wählt, daß er bei Gegenverkehr nicht überholt werden kann,
> ist das aus ihrer Sicht Nötigung. Im ersten Fall besteht Lebensgefahr, im
> zweiten Fall kommt sie ein paar Sekunden bis maximal Minuten später am
> Zielort an.
FULL ACK
> Aufgrund dieser Einstellung ist sie nicht geeignet, ein Kfz zu führen.
Oh! Wieviele Autofahrer bleiben, übrig, wenn das konsequent durchgezogen
würde? :-D
--
CU Christoph Maercker.
RADWEGE sind TODSICHER!
Das war jetzt einfach.
> Wir sollten sie gerade beim vorliegenden Unfall mit einer Kampfansage
> gegen die Radweg-Benutzungspflicht beantworten.
Ja, der Unfall paßt terminlich gut.
> Der ADFC Hessen bereitet dazu übrigens eine Bundestags-Petition vor.
Das stimmt so nicht. Die geplante Bundestags-Petition geht von der
Initiative Cycleride [1] aus. Ich bin als einziger der
ursprünglichen »Autoren« der Petition auch im ADFC und habe meinen
örtlichen Verein, meinen Landesverband und den Bundesverband von dem
Vorhaben informiert. Bisher gab es nur auf der Mailingliste des ADFC Hessen
ein paar Reaktionen darauf. Sowohl der Initiative Cycleride ist es recht,
wenn sie als Brutstette genannt wird, denn es ist die erste relevante
bundesweite Aktion von ihr, und ob der ADFC andererseits so eine radikale
Position zur RWBP unterstellt bekommen will, ist noch nicht klar.
Ich glaube es wird Zeit, dass tatsächlich eine Helmpflicht eingeführt
wird. Dann kann man einer Stelle die Argumente vortragen (dem BVerfG)
und die Sache ist ein für alle Mal geklärt.
Claus
Ich verstehe nicht, was du gegen das Tragen eines Helmes hast? Mein
Bruder ist Chirug an der Uni Klinik und sagt immer, besser mit Helm als
ohne auf den Kopf gefallen :) Selbst bin ich mit Helm schwer gestürzt,
der Helm war gebrochen und ich hatte nur eine leichte
Gehirnerschütterung. Da brauche ich keine Statistik und Gegenstatistik,
an der Stelle, wo mein Helm gebrochen war, da hätte ich ohne Helm am
Schädel bestimmt was abbekommen, oder wird das in Frage gestellt???
"Kai Borgolte" <Kai.Bo...@gmx.de> schrieb:
> Ich wuerde die Schlussfolgerung so ausdruecken: Wuerde man
> diejenigen
> Radfahrer aus dem Verkehr ziehen, die heute freiwillig einen Helm
> tragen, dann wuerden wir alle sicherer fahren.
Ja, denn diese lieben Leute fahren wie die Axt im Walde. Abends ohne
Licht, zu allen Zeiten auf der Falschen Seite -egal ob auf der Straße
oder auf dem Radweg- und auch gerne mal ein paar Kilometer auf
Gehwegen.
Ist doch alles egal, man ist ja gesichert, man hat ja einen Helm auf.
Vielleicht stellt sich dann ja auch später noch heraus, dass der gute
Prof. Dr. _auch_ aktiver Radfahrer, dann wird alles gut werden.
Zweispurige Kraftfahrzeugführer können weiterhin Rambo
spielen -natürlich ohne Helm- die, die die meisten Schäden zu tragen
haben, kriegen hintenrum noch durch solche Rufmordkampagnen auf die
Mütze (im Wortsinne). Man, habe ich das satt....
Gruß
Oliver
--
http://radlustfrust.blogspot.com - Mein Blog zum Thema Fahrrad
--
http://radlustfrust.blogspot.com - Mein Blog zum Thema Fahrrad
"Hermann Maier" <benu...@beispiel.de> schrieb:
> Ich verstehe nicht, was du gegen das Tragen eines Helmes hast? Mein
> Bruder ist Chirug an der Uni Klinik und sagt immer, besser mit Helm
> als ohne auf den Kopf gefallen :) Selbst bin ich mit Helm schwer
> gestürzt, der Helm war gebrochen und ich hatte nur eine leichte
> Gehirnerschütterung. Da brauche ich keine Statistik und
> Gegenstatistik, an der Stelle, wo mein Helm gebrochen war, da hätte
> ich ohne Helm am Schädel bestimmt was abbekommen, oder wird das in
> Frage gestellt???
Nein. In Frage wird aber gestellt, ob Du ohne Helm nicht auch nur eine
leichte Gehirnerschütterung hättest. Die Schutzwirkung eines
Fahrradhelmes der verbreitetet Bauart(en) ist nicht bewiesen. Es
existieren meines Wissens nach keine Crashtests unter realistischen
Bedingungen mit Dummies etc., sondern nur Falltests, wo im Helm ein
5 - 6kg leichter/schwerer Kopf-Ersatz ohne jegliche Sensorik steckt
und das ganze aus 1,3m auf den Boden fallengelassen wird. Hinterher
betrachten die Damen und Herren experten dann das Helmchen und das
soll als Nachweis einer Schutzwirkung ausreichen.
Hier mal ein bisschen Futter für die Physiker unter den sehr
geschätzten Mitlesern:
Szenario wie in dem beschriebenen Unfall. Radfahrer auf Radweg fährt
mit 25km/h geradeaus, Autofahrer biegt mit 20km/h rechts ab, beide
begegnen sich im Schittpunkt beider Linien. Der Radfahrer trifft auf
Höhe des rechten Vorderrades auf den PKW auf. Der Radfahrer ist 1,80m
groß, wiegt 80kg, der Kopf befindet sich auf einer Höhe von 1,80m über
dem Boden.
a.) Welche Beschleunigungskräfte wirken auf den ganzen Radfahrer?
b.) Welche Beschleunigungskräfte wirken auf den Kopf des Radfahrers,
wenn 1. der Lenker des Rades, 2. das Vorderrad des Rades nicht im Weg
wären und 3. die Motorhaube des PKW auch einer Höhe von 0,8m liegt?
> Ich verstehe nicht, was du gegen das Tragen eines Helmes hast? Mein
> Bruder ist Chirug an der Uni Klinik und sagt immer, besser mit Helm
> als ohne auf den Kopf gefallen :) Selbst bin ich mit Helm schwer
> gestürzt, der Helm war gebrochen und ich hatte nur eine leichte
> Gehirnerschütterung. Da brauche ich keine Statistik und
> Gegenstatistik, an der Stelle, wo mein Helm gebrochen war, da hätte
> ich ohne Helm am Schädel bestimmt was abbekommen, oder wird das in
> Frage gestellt???
Nein. In Frage wird aber gestellt, ob Du ohne Helm nicht auch nur eine
leichte Gehirnerschütterung hättest. Die Schutzwirkung eines
Fahrradhelmes der verbreitetet Bauart(en) ist nicht bewiesen. Es
existieren meines Wissens nach keine Crashtests unter realistischen
Bedingungen mit Dummies etc., sondern nur Falltests, wo im Helm ein
5 - 6kg leichter/schwerer Kopf-Ersatz ohne jegliche Sensorik steckt
und das ganze aus 1,3m auf den Boden fallengelassen wird. Hinterher
betrachten die Damen und Herren experten dann das Helmchen und das
soll als Nachweis einer Schutzwirkung ausreichen.
Hier mal ein bisschen Futter für die Physiker unter den sehr
geschätzten Mitlesern:
Szenario wie in dem beschriebenen Unfall. Radfahrer auf Radweg fährt
mit 25km/h geradeaus, Autofahrer biegt mit 20km/h rechts ab, beide
begegnen sich im Schittpunkt beider Linien. Der Radfahrer trifft auf
Höhe des rechten Vorderrades auf den PKW auf. Der Radfahrer ist 1,80m
groß, wiegt 80kg, der Kopf befindet sich auf einer Höhe von 1,80m über
dem Boden.
a.) Welche Beschleunigungskräfte wirken auf den ganzen Radfahrer?
b.) Welche Beschleunigungskräfte wirken auf den Kopf des Radfahrers,
wenn 1. der Lenker des Rades, 2. das Vorderrad des Rades nicht im Weg
wären und 3. die Motorhaube des PKW auch einer Höhe von 0,8m liegt?
--
>Wolfgang Strobl schrieb:
>
>>15% der schädelhirntraumatisierten Fahrradfahrer trugen einen Helm.
>
>(Eine andere moegliche Deutung waere: ca. 85 % ohne Helm, 5 % mit
>Helm, 10 % unbekannt.)
Dies wirft ein grelles Schlaglicht auf den ganzen Aberwitz dieser
Verdummungskampagne, den die Hannelore-Kohl-Stiftung da betreibt. Wenn
ich bedenke, daß dieser Dummenfang (auch) mit dem Geld von Spendern
finanziert wird, die vermutlich hofften, daß damit Gutes getan würde,
könnte ich kotzen.
Denn diese Masche, dem Publikum mit blutigen Geschichten Angst zu
machen, dies mit ein paar Zahlen zu untermauern, die weder in diesem
noch in irgend einem anderen Zusammenhang für sich alleine genommen
irgend einen Sinn ergeben oder eine Bedeutung haben - und dann darauf zu
spekulieren, daß sich das Publikum an einer Deutung versuchen wird, daß
sich jeder also die fehlenden Details schon passend zu eigenen
Erfahrungen ausdenken und die Zahlen entsprechend zurechtbiegen wird,
das ist regelrecht obszön. Das ist nicht nur wissenschaftlich, sondern
auch von jedem anderen Blickwinkel der intellektuellen Hygiene her
gesehen unterste Schublade, eine ganz miese Technik der Manipulation.
Aus den Nichtverwenden eines Utensils auf die Wirksamkeit desselben zu
schließen ist aber purer Unsinn und reine Kaffeesatzleserei. Wenn die
genannten 85% irgend einen Sinn haben soll, dann dadurch, dass sich
daraus ein Verhältnis ergibt, das man in Bezug zu einem anderen
Verhältnis stellen kann. Ein Ergebnis, das genau so zulässt
(konsistent damit ist), daß das vermeintliche Utensil das Risiko
verdreifacht, statt es - wie meist mit den magischen 85% unterstellt -
auf etwa 2/3 zu reduzieren, ist vollkommen wertlos. Trotzdem damit
bedeutungsvoll herumzuwedeln stellt IMO einen bewußt unternommenen
Täuschungsversuch dar. Das ist eines Wissenschaftlers nicht würdig.
Apropos 85%. Die Zahl erscheint in diesem Kontext derart aus der Luft
gegriffen, daß man fast den Eindruck hat, da möchte einer vielleicht den
Kampagnen- und Marketingaufwand recyclen, der schon mal in diese Zahl
gesteckt wurde.
Es gab in der Vergangenheit kaum eine Studie, die T&Rs längst
demontierte und widerlegte "85 weniger Kopfverletzungen" nicht
affirmativ zitierte und infolgendessen auch kaum ein
Pro-Helm-Propagandapamphlet, welches diese Aussage ausliess. Es ist
schon erstaunlich, wie diese magische Zahl in Herrn Prof. Dr. Bocks
Leserbrief in neuem Gewande wieder auftaucht. :-}
Und glaube bitte niemand, ich habe mir das bloß ausgedacht. Guy Chapman
zitiert Randy Swart (seines Zeichens so eine Art Einmannkampagne für
Fahrradhelme, die als "bicycle safety institute" auftritt), mit dem
folgenden Satz
"We are aware of the second study, but by the time it appeared the 85%
figure was so deeply ingrained in the injury prevention community that a
change will not be helpful. I regard any similar numbers published in
those or other studies as approximations anyway. Over the years
observation of who gets head-injured and who does not seems to support
the 85% number. So we have left it up that way. We do have references to
the later study for those who need more."
Das ist einfach nur blöde. Die hier vorgeführte Methode ist sehr viel
geschickter und praktisch unangreifbar.
>
>>Die
>>Helmtragequote lag in Deutschland aber lange bei 0-2 % und dürfte auch
>>jetzt noch unter 5% liegen.
>
>>Also vergrößert ein Helm das Risiko eines SHT um den Faktor 3,
>>auf 300%?
>
>Ich wuerde die Schlussfolgerung so ausdruecken: Wuerde man diejenigen
>Radfahrer aus dem Verkehr ziehen, die heute freiwillig einen Helm
>tragen, dann wuerden wir alle sicherer fahren.
Ich finde, daß man aus den vorgetragenen Zahlen überhaupt nichts
schließen kann, Deswegen das Fragezeichen im obigen Satz. Ich wollte
darauf hinweisen, daß wenn man (naiv, aber korrekt) eine Schlußfolgerung
aus dieser Zahl zieht, das Ergebnis ganz und gar nicht nicht das ist,
welches der Herr Prof. suggerieren möchte. Daß er es selber glaubt,
möchte ich nicht unterstellen, das wäre beleidigend. Ich unterstelle
(naiv wie ich hier vielleicht bin), daß er glaubt, daß in diesem
Zusammenhang der Zweck die Mittel heiligt.
--
Wir danken für die Beachtung aller Sicherheitsbestimmungen
> Max Sievers <max.s...@enddeluxe.de> writes:
>
>> Im genannten Fall würde es der Frau nicht gelingen, zu beweisen, daß
>> es kein Mord war.
>
> Ein fundamentaler Grundsatz unseres Rechtssystems ist, dass es auch
> nicht Aufgabe der Frau wäre, ihre Unschuld, sondern die Aufgabe der
> Justiz, ihre Schuld zu beweisen. Vermutlich hast Du recht und das Auto
> ist die perfekte Mordwaffe.
Ich kenne einen, allerdings Jahrzehnte zurückliegenden Fall, in dem man es
nicht für Zufall hielt, daß der Autist ausgerechnet seine radfahrende
Ehefrau, mit der er heftigen Streit hatte, final über den Haufen fuhr. Ich
weiß nicht, ob der Betreffende wieder Auto fährt (rein altersmäßig könnte
er auch schon gestorben sein), aber die nächsten ca. 15 Jahre nach dem
Unfall hat er allenfalls Spielzeugautos hin- und hergeschoben in seiner
Zelle.
Ralf
Die Höflichkeit.
Wobei immer schwierig zu beurteilen ist, ob Leute, die für irgend eine
Sache missionieren, die sie für eine gute halten, ihre eigenen
Propagandalügen glauben.
Ich bin aber, so oder so, ziemlich entsetzt angesichts der
Schlußfolgerungen, die man bezüglich dessen ziehen könnte, was man
Wissenschaftsethos nennen würde, wenn dieser Begriff nicht längst
einseitig von Folgenabschätzungen etc. besetzt wäre, also eben gerade
_nicht_ Erkenntnisinteresse und Wahrheitsfindung als nicht disponiblem
Selbstzweck meint.
Will heißen, die alte Mär vom Physiker, der ein Laborbuch nicht mal
fälschen könnte, wenn er es wollte, rein physisch nicht, die ist
wahrscheinlich genau das, ein Mythos. Das war nie so, und das wird auch
nie so sein. Aber es ist doch immerhin ein Arbeitsprinzip, und eine
schöne undd - meist - angestrebte Zielvorstellung. Selbsttäuschung und
bewußte Täuschung anderer kommt immer wieder mal vor, auch in der harten
Wissenschaft, aber man hat die Mittel (und den Antrieb, vor allem den!),
auf Dauer jede Selbstäuschung zu erkennen und jede Täuschung zu
entlarven. Jedenfalls denke ich das und meine auch, daß es allgemeiner
Konsens ist, daß man das anstrebt.
Allerdings gibt es an den Rändern des Wissenschaftsbetriebs offenbar so
einige Dreckecken, um die sich niemand kümmert, und wo Schwindel vor
allem dann gedeit, wenn er lukrativ ist. Quacksalbereien aller Art sind
im medizinischen Bereich solch ein lukrativer Bereich, und das
beschränkt sich keineswegs bloß auf magnetische Armbänder, Elektrosmog,
spitze Nadeln und Wasser mit Gedächtnis.
Bunte magische Hüte gehören da auch dazu, als ein weiteres, unnötiges
und unwirksames Mittel gegen eine Befindlichkeitsstörung, bei dem sie -
wie viele Quacksalbermittel übrigens - auf Dauer vom Placebo zum
Auslöser mutieren. Aber genau das garantiert ja den Geschäftserfolg.
>Man muß auch noch bedenken, daß es sich der Stelle nicht um einen Radweg
>hinter einem Gebüsch handelt, sondern um einen Radstreifen direkt neben der
>Fahrbahn. Die Autofahrerin hatte den Radfahrer also gerade überholt und
>mußte ihn dabei gesehen haben, bevor sie ihm den Weg abschnitt.
<http://www.mystrobl.de/ws/fahrrad/rwbilder/radstreifen2/ein_spaziergang_durch_bonn.htm>,
Bild 5: adspuren machen Radfahrer unsichtbar. Die "eigene Spur" ist ja
frei.
Elementare Wahrnehmungspsychologie und gewissermaßen das
Funktionsprinzip von markierten Fahrstreifen. Sie fokussieren die
Wahrnehmung auf die eigene Fahrspur, auf Kosten der Wahrnehmung dessen,
was im angrenzenden Straßenraum passiert. Das genau ist ihr Zweck!
http://www.mystrobl.de/ws/fahrrad/rwbilder/radstreifen2/images/05.jpg
>Wahrscheinlich dachte sie, der Radfahrer wird schon vorsorglich abbremsen,
>wenn sie ihn mit einem Auto -- also mit eingebauter Vorfahrt -- rechts
>blinkend überholt. Der Radfahrer ist doch selbst schuld, wenn er fast
>ungebremst an ihr Auto fährt!
Natürlich. Zwar sind solche Unfälle vorhersehbar, weil duch die falsche
Verkehrsführung (Sortierung von Fahrzeugen nach Antrieb, statt nach
gewünschter Fahrtrichtung) ein Konflikttyp entsteht, den es ohne sie gar
nicht gibt, und sie kommen auch dauernd vor (das ist jetzt in kurzer
Zeit schon der zweite derartige Unfall mit einem Radstreifen praktisch
in Spukweite von meinem Haus*), aber es finden sich immer genügend
Leute, die das nicht einfach nicht wahrhaben wollen und sich deswegen in
Beschimpfungslyrik aller Art üben. Jeder ist schuld, der Autofahrer,
der Radfahrer, die schlechte Bremse, der fehlende Kopfputz, das Wetter -
aber nicht das, was die condition sine qua non dieses Unfalltyps
darstellt, der Radstreifen, bzw. derjenige, der ihn forderte resp. ihn
hat malen lassen.
Hilft dieses Lamento einem Radfahrer, der in so einem Fall
übermenschlich schnelle Reflexe oder die Fähigkeit der Vorhersage
benötigte, um noch abbremsen zu können? Natürlich nicht. Weder im
nachhinein, noch "vorsorglich".
*) <http://www.mystrobl.de/ws/fahrrad/rwbilder/hausdorffstr/index.html>
>Ich finde der Autofahrerin sollte der Führerschein auf jeden Fall zunächst
>mal abgenommen werden. Eventuell sollte sie nie wieder ein Kfz in
>Deutschland fahren dürfen -- ich weiß nicht, ob es so eine Möglichkeit
>gibt. Sie ist auf jeden Fall charakterlich untauglich dafür.
Möglich. Allerdings ist unser Verkehrssystem i.A. so robust
konstruiert, daß es auch die Fehler von charakterlich untauglichen
Verkehrsteilnehmern auszubügel gestattet. Charakterlich untauglich
sind IMO also vor allem diejenigen, die Radfahrern diese Vorzüge
vorenthalten wollen.
Allerdings wird es das. Vor einiger Zeit stand ich an einer Ladenkasse an,
und vor mir ein Jugendlicher, der in dem Warteschlangentrott versonnen
seinen Fahrradhelm begutachtete - bis er plötzlich erschrocken hochfuhr: Er
hatte eine gebrochene Strebe entdeckt, wobei ihm vollkommen rätselhaft war,
wie das zustandegekommen sein könnte. Offenbar bricht dieser Styropormüll
von ganz alleine entzwei. Aber das ist natürlich nur mein Vorurteil. Dir
hat der Helm das Leben gerettet, allermindestens und ganz bestimmt!
Ralf
>Christoph Maercker schrieb:
>
>> Wir sollten sie gerade beim vorliegenden Unfall mit einer Kampfansage
>> gegen die Radweg-Benutzungspflicht beantworten.
>
>Ja, der Unfall paßt terminlich gut.
>
>> Der ADFC Hessen bereitet dazu übrigens eine Bundestags-Petition vor.
>
>Das stimmt so nicht. Die geplante Bundestags-Petition geht von der
>Initiative Cycleride [1] aus.
Da war doch was? Ja richtig.
<http://groups.google.de/groups?selm=1151061384.8...@p79g2000cwp.googlegroups.com>
resp.
<http://groups.google.de/group/de.rec.fahrrad/browse_thread/thread/d010a528851275e4/>
Danke nein, wenn dieses schlecht informierte Rumgeeiere das Model
abgegeben hat, dann schwant mir nichts Gutes.
Was den ADFC angeht, so hat dieser meines Wissens nie öffentlich gegen
die Benutzungspflicht Stellung genommen (intern konnte man gelegentlich
auch schon mal vom Bundesvorsitzenden als "potentieller Selbstmörder"
beschimpft werden, bloß weil man seinen Wunsch auf ein Recht der
Benutzung von Bundesstraßen auch als Radfahrer im Verein vertreten sehen
wollte) und ist vom Separationsprinzip (in wechselnden Formen) nie
abgerückt.
Eine deutliche Position zum Prinzip "Rad weg" wäre mir erheblich lieber
als irgendwelche unausgegorenen Petitionen.
>Das sieht irgendwie fast nach einer landesweiten Kampagne aus: Ob es
>da irgendwelche Vorgaben aus dem (NRW-)Innenministerium gibt??
Man könnte den Eindruck gewinnen. Vielleicht ist es ein guter Anlass,
mal die eigenen Erkenntnisse ein wenig aufzuarbeiten und in Form zu
bringen. Noch ist Zeit.
Das ist eine gefährliche Taktik, wie man sich am Beispiel der
Todesstrafe leicht verdeutlichen kann.
>Ich verstehe nicht, was du gegen das Tragen eines Helmes hast?
Und ich würde gerne wissen, ob Du mit Frank Klein, Frank Thissen, Fred
Winkler, Jimy Carlson und Walter Moebius verwandt oder verschwägert
bist. Mich wundert nämlich, dass so viele Leute von ein und derselben
Adresse immer wieder diesen Sermon absondern.
>Mein
>Bruder ist Chirug an der Uni Klinik und sagt immer, besser mit Helm als
>ohne auf den Kopf gefallen :)
Heißt Dein großer Bruder evtl. Harvey?
>Selbst bin ich mit Helm schwer gestürzt,
>der Helm war gebrochen und ich hatte nur eine leichte
>Gehirnerschütterung. Da brauche ich keine Statistik und Gegenstatistik,
>an der Stelle, wo mein Helm gebrochen war, da hätte ich ohne Helm am
>Schädel bestimmt was abbekommen, oder wird das in Frage gestellt???
Multiple exclaimation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure
sign of a diseased mind.'
Das kann man wohl auch auf Fragezeichen ausdehnen.
Aber mal ernsthaft. Erzähl doch mal ein paar Details.
Ich bin mal ohne Helm schwer gestürzt und hatte gar keine
Gehirnerschütterung. Die Details könntest Du unschwer nachlesen, wenn Du
Google bedienen könntest.
Und nu?
--
Radhelme sind die Bachblüten des Straßenverkehrs
> Wolfgang Strobl schrieb:
>> "Verletzter Fahrradfahrer trug keinen Helm"
>>
> an der Stelle, wo mein Helm gebrochen war, da hätte ich ohne Helm am
> Schädel bestimmt was abbekommen, oder wird das in Frage gestellt???
Nein aber ohne Helm wärst Du wahrscheinlich nicht gestürzt.
Das ist das Phänomen...
Ein andere Problem ist der eingeschränkte Wirkungsbereich der
'Sturz'helme.
ervin.
--
Ervin Peters
99425 Taubach
Wer Wissen und Knowhow durch Betriebswirtschafter und Rechtsanwälte
verwalten
läßt, pokert mit der Evolution.
Ich bin mal über einen Blumentopf gesprungen und habe dabei die Wäscheleine
nicht gesehen. Ich bin zwar kurz bewußtlos geworden, aber die typischen
Symptome einer Gehirnerschütterung haben sich trotz Kopfsteinpflaster nicht
eingestellt. Ein Motorradhelm wäre jedoch mit Sicherheit zerstört worden.
Was soll man daraus ableiten? Ich versuch mich einfach mal daran:
Der Helm wäre zerstört worden, und weil zerstötre Helme beweisen, daß sie
gewirkt hätten, sollte man beim Treppensteigen einen Motorradhelm tragen!
--
Funny quotes:
12. He who laughs last thinks slowest.
Friß, Spammer: o...@J.7eggert.dyndns.org Ji...@gcOP3.7eggert.dyndns.org
> Ja, denn diese lieben Leute fahren wie die Axt im Walde. Abends ohne
> Licht, zu allen Zeiten auf der Falschen Seite -egal ob auf der Straße
> oder auf dem Radweg- und auch gerne mal ein paar Kilometer auf
> Gehwegen.
Aber wo doch die Straßen sooo gefääääähhhhrlich sind ...
> Zweispurige Kraftfahrzeugführer können weiterhin Rambo
> spielen -natürlich ohne Helm- die, die die meisten Schäden zu tragen
> haben, kriegen hintenrum noch durch solche Rufmordkampagnen auf die
> Mütze (im Wortsinne). Man, habe ich das satt....
Das ist so nicht richtig. Hier[tm] war schon zu lesen, daß sowohl pro
Streckenkilometer _und_ pro Zeiteinheit Autofahrer mehr gefährdet sind,
eine Kopfverletzung zu erleiden, als ein Radfahrer.
--
The one item you need is always in short supply.
Friß, Spammer: .parl...@uuN.7eggert.dyndns.org O...@7eggert.dyndns.org
2...@ATl.7eggert.dyndns.org 5d...@i.7eggert.dyndns.org
Ist das nicht auf Dauer belastend?
Ich meine, 24 Stunden am Tag Helm tragen stelle ich mir echt anstrengend
vor.
Etwas zu paranoid fuer meinen Geschmack, aber trotzdem, Respekt.
Michael
--
openstreetmap.org
Ich bin mal von einer Treppe aus über einen Blumentopf gesprungen und habe
Inhaltlich gesehen ist sie absolut überreif. Ich habe gestern mal wieder
von der Reeperbahn aus die B431 befahren und ärgere mich immer wieder
über die dortigen Zumutungen an den Radverkehr.
Thorsten
>"Verletzter Fahrradfahrer trug keinen Helm"
>
>Diese reißerische Überschrift der Papierausgabe im Bonner
>Generalanzeiger von gestern, 28.2., fehlt in der Onlineausgabe.
>
><http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10490&detailid=282857>
>
>Ein kurzer Leserbrief ist schon raus. Mal schauen, ob er gedruckt wird.
Nein, er wurde heute nicht gedruckt, dafür aber ein kurzer Leserbrief
pro Helmpflicht, der eine rhetorische Meisterleistung ist - wenn ich
wieder etwas Zeit habe, nehme ich das evtl. hier auseinander.
Das ist jetzt schon der vierte oder fünfte Artikel pro Helmpflicht in
Serie, ohne jede inhaltiche kritische Stimme zu Helmen. Sie ist sehr
ausgewogen in dieser Sache, meine Tageszeitung. :-{
Das Gesäusel vom ADFC einen Tag nach dem Kampagnenstart durch Herrn
Albers (paraphrasiert: wir wollen keine Helmpflicht, wir wollen mehr
Radwege, natürlich empfehlen wir das Tragen von Helmen - so unisono
geäußert von einem Funktionär des ADFC-Bundesverbandes und der
Ortsvorsitzenden), das ist keine inhaltlich begründete Kritik, das dient
ebenfalls der Vorbereitung einer Helmpflicht. Es gilt hier halt bloß,
auch diejenigen mitzunehmen, die bequasselt statt gezwungen werden
möchten, oder die das Überreden für erfolgreicher halten das den Zwang.
Einen Zweifel an Notwendigkeit oder Wirksamkeit der Narrenkappen findet
sich hier nicht mal zwischen den Zeilen.
Wer angesichts der regelmäßigen Versuche, eine Helmpflicht per
Gerichtsurteil durch die Hintertür einzuführen*) und dies mit "gängiger
Praxis" oder "Übung" zu begründen, noch glaubt, eine solche Empfehlung
liefe nicht darauf hinaus, solchen vereinzelten Vorstößen immer mehr
Gewicht zu verleihen, der ist wirklich naiv.
*) <es6o7h$o8s$1...@localhost.localdomain> ff.
> Der Helm wäre zerstört worden, und weil zerstötre Helme beweisen, daß sie
> gewirkt hätten,
<Geheim>
Memo an TK-Produktionsabteilung:
Sollbruchstellen serienmäßig einbauen!
--
Traction King - No. 1 Bicycle Safety Equipment!
<http://tk.de-rec-fahrrad.de/>
> Von Dagmar Biesel
> Wie die Polizei auf Anfrage mitteilte, trug der
> Mann keinen Helm.
Führt die Frau Biesel einen Privatkrieg für die Helmpflicht?
Deshalb sind also Löcher im Gipsziegel. Der Ziegel soll beim ersten
Umfallen des Rades zerbrechen und euren Profit erhöhen!
> --
Netter Versuch eines Signaturtrenners.
--
Gerald | o/\,/\o ^ ^ ^
| (.(.) |_|_|
| =( o )= |
| ''W''' B
Vermutlich hat sie keine Kinder, die sich mit so einem Helm strangulieren
können, da sie so leichtfertig mit diesem Thema umgeht.
Wenn die Spielplatz-Hauptsaison wieder beginnt, werden wir dann
wahrscheinlich an gleicher Stelle die betroffenen Berichte über
Klettergerüstunfälle lesen dürfen....
Stef-"Jounalisten müssen halt immer was zu schreiben haben"-fen
--
Dieser Beitrag kann Übertreibungen, ironische Bestandteile und seltsame
Zeichenfolgen enthalten
>> Der Helm wäre zerstört worden, und weil zerstötre Helme beweisen, daß sie
>> gewirkt hätten,
>
> <Geheim>
> Memo an TK-Produktionsabteilung:
> Sollbruchstellen serienmäßig einbauen!
TKs sind Teil des Fahrrades, und wie wir alle wissen[tm], ist ein Fahrzeug dann
stabil und somit sicher, wenn es einen Unfall unbeschadet übersteht!°!!
--
Fun things to slip into your budget
A Romulan Cloaking device:
The PHB won't know what it is but will be to chicken to ask
Friß, Spammer: ttu...@bg.7eggert.dyndns.org 8nz...@mgpk6ri.7eggert.dyndns.org
[Umbruch und Tren-nungen angepaßt]
> Annähernd 85 Prozent der schädelhirntraumatisierten Fahrradfahrer
> trugen keinen Helm.
Ha! Hier haben wir sie wieder, die ominösen 85%!
BTW: Wenn die ca. 5% der Narrenkappenträger für 15% der mit
Kopfverletzungen eingelieferten Fahrradfahrer sorgen, dann ist doch die
Schädlichkeit dieses Utensils - losgelöst von konkreten Ursachen für
dieses Verhältnis - selbst für einen Kretin nicht mehr zu übersehen.
Mathias
--
inzwischen auch ohne signature
Das ist doch voellig egal, was bewiesen ist! Fakt ist, das ein Helm den
Stoss oder was auch immer abfaengt! Was sind das eigentlich fuer kranke
Poster hier, die panische Angst vor einer Helmpflicht haben? Das Gelaber
geht doch am Thema vorbei. Es ist wie mit den asozialen Autofahrern, die
Umwelt zerstoeren und von "Bevormundung" plaerren, wenn es um City-Maut
oder hoehrer Benzinpreise geht.
Ein vernuenftiger Mensch wuerde sagen: Helmpflicht passt mir nicht, aber
gegen den Helm an sich gibt es keine Argumente! Oder fangt ihr jetzt
auch an zu argumentieren, das die Gurtpflicht nichts taugt?
Oder anders gefragt WARUM sollte sich ein Chirug fuer eine Helmfplicht
einsetzen, er ist weder von der Helmindustrie, noch von denen, die keine
breiteren Radwege wollen...
> ...
> Oder anders gefragt WARUM sollte sich ein Chirug fuer eine Helmfplicht
> einsetzen,
Setzt er sich für eine Autohelmpflicht ein? Oder ist er vielleicht
"Auch-Radfahrer" ist und hat eigentlich keine Ahnung von Radfahren hat,
sondern sieht dies eher aus einer Windschutzscheibenperspektive
> er ist weder von der Helmindustrie, noch von denen, die keine
> breiteren Radwege wollen...
breitere Radwege gehören zur gleichen Kategorie wie Fahrradhelme: die
Sicherheit ist nur vermeintlich, erreicht wird aber das Gegenteil von dem
was propagiert wird.
Steffen
Bitte hier posten ...
> Heute gab's dann gut plaziert und mit Foto redaktionell aufgemacht ein
> Propagandapamphlet der Hannelore-Kohl-Stiftung, vetreten durch Prof. Dr.
> Bock,
Wo lehrt der? Hat die Uni eine Kommission zur Ahnundung akademischen
Fehlverhaltens?
> Oliver Heining wrote:
>>
>> Nein. In Frage wird aber gestellt, ob Du ohne Helm nicht auch nur eine
>> leichte Gehirnerschütterung hättest. Die Schutzwirkung eines
>> Fahrradhelmes der verbreitetet Bauart(en) ist nicht bewiesen.
>
> Das ist doch voellig egal, was bewiesen ist!
Nein, würdest Du auch einen gefalteten Zeitungshut aus 1 Doppelseite FAZ
aufsetzen (aus mehr könnte man einen sinnvollen Stoßdämpfer falten)
> Fakt ist, das ein Helm den Stoss oder was auch immer abfaengt!
Wenn es nicht bewiesen ist, nicht beweisbar sein muß, warum ist es dann
Fact? inniger Glaube?
> Das Gelaber geht doch am Thema vorbei.
Nein es zielt genau ans Thema:
- Sind die verfügbaren Helme geeignet einen sinnvollen Schutz in
Unfallsitutationen zu gewährleisten? Nein, nur in einer ganz bestimmten,
für die sie ausgelegt sind (Melonentest).
- Sind die verfügbaren Helme geeignet einen sinnvollen Schutz in der
dargestellten Unfallsitutationen zu gewährleisten? wahrscheinlich nein,
weil die Auslegungsradbedingungen der Helmauslegung nicht eingehalten
wurden.
-Zeigt irgendeine Statistik eine Wirkung des Helmtragens hin zu weniger
Verletzten oder weniger Toten? Nein, in manchen kann man wohl sogar die
gegenteilige Interpretation begründen, sogar in den geäußerten Zahlen der
Hannelore Kohl stiftung mit 15% Helmträgern bei einer durchschnittlichen
Helmtragequote von 5%.
- Macht Helmtragen ein gutes Gefühl? Ja, scheint so.
- Ist Helmtragen angenehm? AFAIR nein.
- Wie müßte ein brauchbarer Helm und einen angemessene Schutzkleidung
aussehen? Wie bei einem Katalogmopedfahrer. Ist es praktikabel? nein.
- Hilft ein Helm gegen die typischen Abbiegeunfälle? Nein.
> Es ist wie mit den asozialen Autofahrern, die
> Umwelt zerstoeren und von "Bevormundung" plaerren, wenn es um City-Maut
> oder hoehrer Benzinpreise geht.
Nein es ist anders. Die Autofahrer versauen und gefährden in erster Linie
Andere und die Umwelt, der Radfahrer der keinen Helm trägt mit der bisher
nur postulierten Gefahr sich selbst. *Das* ist ein riesen UNterschied.
Wo wir aber bei den Autofahrern sind: Wieviel Schädelhirntrauma könnten
da verhindert werden?
> Ein vernuenftiger Mensch wuerde sagen: Helmpflicht passt mir nicht, aber
> gegen den Helm an sich gibt es keine Argumente!
Das ist kein vernünftiger Mensch, das ist ein opportuner mit einer
Merkbefreiung und keinerlei Motivation eigenverantwortlich zu handeln und
dazu zu verstehen.
> Oder fangt ihr jetzt auch an zu argumentieren, das die Gurtpflicht
> nichts taugt?
Mit Helmpflicht sähe es für die KFZ-Insassen sicherheitstechnisch noch
besser aus. Warum werden Autorennen nur mit Helm gefahren?
> Oder anders gefragt WARUM sollte sich ein Chirug fuer eine Helmfplicht
> einsetzen, er ist weder von der Helmindustrie, noch von denen, die
> keine breiteren Radwege wollen...
Weil er nicht zuende gedacht hat.
Ich kenne auch ein Kopfdoktor Päarchen, mit ernster Miene: "Du solltest
Dir echt überlegen einen Helm zu tragen."
Und dann im 2.Satz: "Ich überhole dich immer mit besonders großen
Abstand, weil Du keinen Helm trägst", was man auch so formulieren könnte:
"Wenn Du einen Helm trügst, könnte ich Dich mit weniger Abstand überholen"
Somit ist eine Helmpflicht überflüssig, da die
Risikokompensationsmechanismen eine mögliche Minderung von beobachteten
Schäden wettmachen, d.h. das es zu mehr und schwereren Unfällen kommt.
Ausserdem hält die Helmpflicht 1/3 - 2/3 der Radfahrer vom Radfahren ab.
Durch die Nicht Präsenz von Radfahrenden im öffentlichen Raum steigt die
Gefährdung von Radfahrern deutlich, wie die Experimente in Austalien und
Spanien zeigen.
Und noch der Umweltpolitische Aspekt: Durch mehr Radfahrende wird nicht
nur der Straßenverkehr sicherer, nein es ist auch ein wichtiger Schritt
in Richtung Klimaschutz.
Es darf heute jeder, der will oder es für notwendig erachtet, einen Helm
tragen. Das soll so bleiben. Jede Helmpflicht für Radfahrer impliziert
aufgrund der bestenfalls eingeschränkten individuellen Wirkung von Helmen
in Unfallsituationen die Frage: Warum konzentrieren wir uns auf ein
minimales Problem, bei dem durch die bekannten Untersuchungen auch keine
positiven Veränderungen zu erwarten sind anstatt die Hauptunfallursachen
und offensichtliche Todesquellen, hier Themengebunden die
Radwegbenutzungspflicht, anzugehen?
So und weil Du Deine Hausaufgaben nicht gemacht hast, entschuldigst Du
dich für das 'Dumme Gelaber'!
ervin
> Ausserdem hält die Helmpflicht 1/3 - 2/3 der Radfahrer vom Radfahren ab.
> Durch die Nicht Präsenz von Radfahrenden im öffentlichen Raum steigt die
> Gefährdung von Radfahrern deutlich, wie die Experimente in Austalien und
> Spanien zeigen.
Gibt es für Spanien irgendwelche Zahlen? Ich habe schon Tante Google
befragt aber sie hat wohl meine Frage nicht richtig verstanden.
Bis die Tage,
Sören
> So und weil Du Deine Hausaufgaben nicht gemacht hast, entschuldigst Du
> dich für das 'Dumme Gelaber'!
Selbstverstaendlich!
Nur, erklaeren kann keiner, warum es dem Kopf nichts nuetzt, wenn man
mit Helm stuerzt, das ist wirklich nicht einsehbar!
Dass ich Zeitgenossen helfe, sich zu meinem Nachteil vor sich selbst in
Schutz zu bringen, habe ich vor einiger Zeit wohl aufgehört. Dafür läuft
zuviel Gesindel herum, gleich, ob mit oder ohne Ausbildung zu spezifischer
methodischer Analyse.
> Ich bin aber, so oder so, ziemlich entsetzt angesichts der
> Schlußfolgerungen, die man bezüglich dessen ziehen könnte, was man
> Wissenschaftsethos nennen würde, wenn dieser Begriff nicht längst
> einseitig von Folgenabschätzungen etc. besetzt wäre, also eben gerade
> _nicht_ Erkenntnisinteresse und Wahrheitsfindung als nicht disponiblem
> Selbstzweck meint.
Wie wäre es, die Sportlichkeit ins Kalkül zu ziehen, dass sich einer
gelegentlich ein Jagdgebiet aussuchte, zum Einheimsen von Genugtuung? Und
dann strukturierte sich das Vergnügen an der opportunen Einsicht im Modus
honorationis plötzlich wie von selbst, und wenn nun die Eigendynamik quer
zum ursprüglichen Interesse steht, hat sich ja ein Apparat herausgebildet,
an den man das Schustern von Ausreden delegieren kann. Oder so irgendwie.
Der Zirkus der Verhaltensweisen ist unergründlich und Paul Feyerabend war
gelegentlich ein aufmerksamer Archivar dieser Ungereimtheiten - er fand für
dieserart Kontext einst, dass Borniertheit auf zu eng verstandene Methodik
gern auch die bessere Einsicht außer Kraft setzt, innerhalb des
Wissenschaftsbetriebs. (Eine seiner Vorgangsweisen: Man publiziere
irgendeinen höchst elaborierten Schwachsinn, lasse sich loben, und
publiziere kurz später das Gegenteil. Und lasse sich dann nochmals loben:
Was zu beweisen war.)
Die hier gemeinten Aktivitäten spielen sich aber doch typischerweise mehr
ein Stück abseits des 'strengen' Betriebs ab. Im Modus honoratioris wird ja
nur der Name verliehen, und wenn Name und Titel nicht genug Eindruck
schinden, dann wird zwischendurch auch gepoltert. Hier nun ist das aber doch
nicht der Betrieb, worin die Herrschaften sonst ihre Meriten sammeln.
Ich fand, dass hier der Modus honoratioris offensichtlich in den Modus
polterabilis abgedriftet ist, und das wäre eigentlich eine Steilvorlage,
dass man ohne allzuviel Hektik Unsinn entlarven könnte.
Allerdings hast Du dann nachgelegt, dass das betreffende Medium sich hierzu
offensichtlich einseitig aufführt und die Wirkung des treffenden Arguments
nur den dort genehmen Seiten zugestehen will. Hmm.
> Allerdings gibt es an den Rändern des Wissenschaftsbetriebs offenbar so
> einige Dreckecken, um die sich niemand kümmert, und wo Schwindel vor
> allem dann gedeit, wenn er lukrativ ist. Quacksalbereien aller Art sind
> im medizinischen Bereich solch ein lukrativer Bereich, und das
> beschränkt sich keineswegs bloß auf magnetische Armbänder, Elektrosmog,
> spitze Nadeln und Wasser mit Gedächtnis.
Wenn, wie angeführt wurde, ein Spezialist in seinem Betrieb mit eklatanten
Verwechslungen zu seinen Gunsten herumfuhrwerkt, dann hat er doch den
Forscherturm verlassen und betreibt Gesellschaftspolitik.
An der Kinderklinik des LKH fand ich einst die Aktivitäten eines ansonsten
gewiss rühmlichen Ordinarius in auch ebendiesem Fahrwasser. Es fanden sich
löbliche Untersuchungen, wo alle etwas davon haben können, Detailerhebungen
zu den kleinen Fallstricken der Konsumwelt, in Apparat der
Wissenschaftlichkeit ausgebreitet. Ja, und plötzlich sind es keine
Untersuchungen mehr, sondern nur Empfehlungen und Aneinanderreihungen von
Glaubenssätzen, das Niveau ist dahin, und es steht auch nicht mehr im
wissenschaftlichen Apparat, sondern bei den Werbebroschüren. Richtig: Bunte
Leichtstoff-Narrenkappen. (Die öffentliche Präsentation wurde mittlerweile
umgestrickt, und was sich mir etwa 2003/04 so wie geschildert darstellte,
fand ich nun weit weniger transparent, wiewohl obigem nicht widersprechend;
vielleicht vermisste ich bei einem erneuten Versuch aber den richtigen
Einstiegspunkt.)
Warum macht man das? Indirekt war die entsprechende chemische Industrie als
Sponsor auszumachen, sowie war unter der Ämterkumulation im Modus
honoriatioris auch ein Sitz bei denen vom Dosentreiber-Rudelverband
angegeben, also jener, der in .at die Straßen am liebsten für die
motorisierte Massentonnage reserviert haben möchte (der andere ist ein wenig
zuträglicher, wenn auch ebenso impertinent als Erfinder der 'Helmi'-Figur).
> Bunte magische Hüte gehören da auch dazu, als ein weiteres, unnötiges
> und unwirksames Mittel gegen eine Befindlichkeitsstörung, bei dem sie -
> wie viele Quacksalbermittel übrigens - auf Dauer vom Placebo zum
> Auslöser mutieren. Aber genau das garantiert ja den Geschäftserfolg.
Da mache ich einen Unterschied: Das eine sind Tüftler, die auch dann noch
herumlaborieren, wenn schon lange erwiesen ist, dass ihr Rezept Unsinn ist.
Die anderen machen Gesellschaftspolitik und werfen dazu den Hut ihrer
anderweitigen Meriten in den Ring. Die beiden Strategien decken sich nicht
immer.
Hinzu kommt bei Fragen zur Mobilität eine Betonung der ideologischen
Sichtweise, indem man sich daran klammert, es sei, mit der motorischen
Bewältigung der Distanzen im Raum auf Knopfdruck, ein Menschheitstraum in
Erfüllung gegangen. Und hierzu lässt sich finden (wer es zuerst aufgebracht
hat, weiß ich nicht), dass diese abstrakte Beherrschung des Raums mit den
motorisierten Vehikeln sich als ein 'Verkehr der rollenden Immobilien'
plausibel macht, Fortsetzung der Befindlichkeit des Wohnens, mithin auch
Fortsetzung des Ideals allumfassender Sesshaftigkeit.
Über diesen kleinen Umweg erläutert sich mir ohne weitere Umschweife, dass
ein gar so biederer Dosentreiber im Allgemeinen, und dessen rührige
Honoratioren im Besonderen, den Ortswechsel in ideologisch überfrachteter
Mobilität nur widerspenstig unter freiem Himmel zu erledigen gedenkt.
Dann springt die bunte Narrenkappe als Symbol ein, wenn zur Fortbewegung auf
die temporäre Behausung im Stil der vorherrschenden Massentonnage verzichtet
werden muss.
Mit solcher Symbolisierung lässt sich zudem vermeiden, dass der Radfahrer
den Autofahrer daran erinnert, dass man den Ortswechsel ganz einfach unter
freiem Himmel absolvieren kann - das wäre subversiv gegen all dem irren
Aufwand für den gesellschaftlich gesehen sündteuren Überbau.
Absurd? Nein, die Schliche sind doch nur wieder ebenso unergründlich, wie
sich Hirnwindungen auch sonst gegen bessere Einsicht schützen, wenn man
ahnt, dass man sich in einem Wust von Sackgassen verknotet hat, wo der
ideologische Ansatz dem klaren Gedanken immer wieder dumm im Weg steht.
***
Ich finde aber, abseits von all dem, dass ein Interesse im Lauf kurzer Zeit
um einiges virulenter, lebhafter geworden ist, die Nutzung des Fahrrads möge
doch bitte nicht so künstlich verkompliziert werden. Zugleich ist so ein
alteingesessener Modus honoratioris gerade dabei, sich entsetzlich zu
blamieren, wenn dessen Eigendynamik im Zuge der gerade parallel ablaufenden
Umweltdebatte sich allein in eine pure Arroganz der Uneinsichtigkeit retten
kann. Aber dass dann gepoltert wird, wenn die Einschüchterung mit Titel und
Name nicht mehr greift, hat hoffentlich auch seine Grenzen.
Es hat sich so einem leisen Wandel, wie es mir vorkommt, doch auch jenes
Bonner Blatt gebeugt, indem ohne Umschweife die Tatsache gewürdigt wurde,
dass eine Mehrzahl der Angesprochenen jener selbst inszenierten Erhebung
eine Abfuhr erteilt hat.
Gesellschaftspolitische Arbeit gegen so ein ideologisches Wahnsinnsvorhaben,
zur unbedingten Einlösung des verschwenderischen Traums, kann gewiss nicht
in voller Wucht und Breitseite weiterkommen, sondern eher, 'sanfter
Mobilität' gemäßer, mit dem Nachdruck von tausend kleinen Nadelstichen.
Aber da ist Gesellschaftspolitik im Gegensatz zur exakten Methode: Wenn
mittels letzterer eine Erkenntnis gewonnen wurde, verdient sie auch die
angemessene Wucht zur Verbreitung, entsprechend, wie die Strenge der Methode
die Erkenntnis belastbar macht.
(Bis dahin. Vielleicht bekomme jetzt ich noch etwas vom Schattenvollmond
mit.)
> Oder anders gefragt WARUM sollte sich ein Chirug fuer eine Helmfplicht
> einsetzen, er ist weder von der Helmindustrie, noch von denen, die keine
> breiteren Radwege wollen...
Er möchte halt nicht arbeitslos werden. Mit einer Helmpflicht ist für
stets ausreichend Nachschub in seiner Klinik gesorgt.
> Das ist doch voellig egal, was bewiesen ist! Fakt ist, das ein Helm den
> Stoss oder was auch immer abfaengt!
"Es ist egal, was bewiesen wurde, Fakt ist, daß die Erde eine Scheibe ist und
die Sonne um die Erde kreist!"
Tatsache ist, daß
- ein Helm nur Verletzungen durch Umkippen aus dem Stand vorbeugen braucht
- Personen unter 60 Jahren dieser Typ Unfall ohne Helm genau so gut überleben
- bessere Helme (Motorrad-~) für Fahrradfahrer prinzipiell ungeeignet sind
- Autohelme und Treppenhelme statistisch wesentlich sinnvoller sind
- die Statistik besagt, daß Fahrradhelme so vorteilhaft sind, wie auf
Airbagabdeckungen geklebte Christoperusplaketten
[...]
> Ein vernuenftiger Mensch wuerde sagen: Helmpflicht passt mir nicht, aber
> gegen den Helm an sich gibt es keine Argumente!
Gegen Christopherusplaketten auf Airbagklappen gibt es auch keine Argumente!
> Oder fangt ihr jetzt
> auch an zu argumentieren, das die Gurtpflicht nichts taugt?
Eine Bekannte hat einen Unfall nur überlebt, weil sie von ihrem Platz
geschleudert wurde. Wenn das kein Beweis ist ...
> Oder anders gefragt WARUM sollte sich ein Chirug fuer eine Helmfplicht
> einsetzen, er ist weder von der Helmindustrie, noch von denen, die keine
> breiteren Radwege wollen...
Warum solltest _Du_ Dich dafür einsetzen? Ich glaube, dies ist der Mechanismus:
http://best-of-netdigest.jendryschik.de/2001/august_06
--
Top 100 things you don't want the sysadmin to say:
79. What's this "any" key I'm supposed to press?
Friß, Spammer: k...@dld5.7eggert.dyndns.org bi...@A.7eggert.dyndns.org
> Ich kann auch Deinen Ärger gut nachvollziehen. Natürlich verhalten
> sich etliche Autofahrer so, dass sie Deine Vermutungen
> provozieren. Mag sein, dass das naiv ist, aber ich unterstelle mal,
> dass in den meisten Fällen Unwissenheit, Unsicherheit, Überforderung,
> Unachtsamkeit die Ursache ist und nicht bewusste Arroganz.
Sehe und erlebe ich anders.
Dass Fehler passieren, ist klar. Passiert jedem, passiert mir, egal ob
auf dem Auto oder auf dem Fahrrad. Alle "Hoppla, hab Sie gar nicht
gesehen, ging ja gut aus, tschuldigung" Fälle, hake ich gedanklich
sofort ab.
Auffallend ist - und das hake ich selten ab, da rede ich oft mit den
Leuten, so ich die Zeit habe - ist bewusstes Zuparken von
Radwegen/Radstreifen, viel zu knappes überholen, nochmal schnell vorbei
gedrängelt, obwohl die nächste Ampel schon rot zeigt, stures Abbiegen,
ohne sich mal umzuschauen usw. Blinker gibts eh keine mehr.
Wenn Du die Autofahrer mal auf ihr klar rechtswidrig und vor allem
gefährdendes Verhalten ansprichst, gibts zu 99% nur Gebrülle. Und wenn
du nicht sofort aufs Rad steigst, und Dich schleichst, kommen noch
Drohungen. Vollkommen merkbefreit und IMO ein klarer Fall für eine MPU.
Gegebüber anderen Autofahrer ist die "Hoppla ich komm jetzt, was schern
mich die anderen" Mentalität ja die gleiche. Nur hört man das Geschreie
aus den Kisten nicht raus, und vor allem sind die Folgen andere. Was da
ein Blechschaden ist, ist beim Unfall mit nem Radfahrer halt oft ein
toter Radfahrer.
> Der Frau in diesem konkreten Fall eine Absicht zu unterstellen
Was ist schon "Absicht". Kaum jemand will Radfahrer absichtlich
abschiessen. Aber nicht wenige scheren sich einen Dreck um andere
Verkehrsteilnehmer.
Aber bevor wir über Verkehrspsychologie schwafeln, der Punkt ist doch
ein anderer. Die Gefahrstellen sind doch bekannt, die Risiken sind
bekannt. Warum wird über Helm und andere passive
Sicherheitseinrichtungen geschwafelt, wenn die Ursache in zu hoher
Geschwindigkeit und/oder unübersichtlichen Verkehrsführungen liegen. Was
schwafelt man nach jedem Unfall von noch mehr Radwegen und noch mehr
Helmen, wenn man - zumindest innerorts - durch Verzicht auf jedwede
Sonderspuren den Verkehrsverslauf viel übersichtlicher anlegen könnte.
Selbst wenn ich mit dem Auto fahre, gehen mir Radwege auf den Senkel,
weil ich bei jeder Einmündung zweimal halten muss, und ich eben nicht
nur auf der Fahrbahn mit kreuzendem Verkehr rechnen muss, sonern auch vn
irgendwelchen aus dem Gebüsch und hinter Parkreihen auftauchenden Radwegen.
BTW, wenn all die Helmpflicht Dauerquatscher konsequent Radfahren
würden, wäre das Radfahren wahrscheinlich noch ungefährlicher. Wenn wir
überhaupt ein grundsätzliches Problem mit der Sicherheit beim Radfahren
haben - und das sehe ich so nicht - dann haben wir ein Problem mit zu
wenig Radfahrern im Verkehr. Und mehr bekommt man sicher nicht aufs Rad,
wenn man permanent über zerbrochene Schädeldecken salmwaft. Ich vermisse
eine gleichwertige Berichterstattung über im Auto zerquetsche und
zerrissene Autobenutzer ;), und Forderungen nach 0 Promille, 120 auf der
Autobahn, 60 auf Landstrassen und 30 innerorts :-)
Peter
> Jens Peter Lindemann schrieb:
>
>> Fällen Unwissenheit, Unsicherheit, Überforderung, Unachtsamkeit die
>> Ursache ist und nicht bewusste Arroganz.
>
> Sehe und erlebe ich anders.
Gestern im infektiösen Dröömelzustand gefunden:
<http://www.dvr.de/site.aspx?url=html/sonst/148_60.htm>
Ein Ansatz, die Wechselwirkungen im Verkehr zu Beschreiben
<http://www.conti-online.com/generator/www/de/de/uniroyal/automobil/
themen/enjoyhzweio/verkehrsuntersuchung/archiv/archiv_de.html>
Dort sind auch interessante Sachen zu finden, auf den ersten Blick.
ervin
--
Ervin Peters
99425 Taubach
Wer Wissen und Knowhow durch Betriebswirtschafter und Rechtsanwälte
verwalten läßt, pokert mit der Evolution.
> Ja, denn diese lieben Leute fahren wie die Axt im Walde. Abends ohne
> Licht, zu allen Zeiten auf der Falschen Seite -egal ob auf der Straße
> oder auf dem Radweg- und auch gerne mal ein paar Kilometer auf
> Gehwegen.
>
> Ist doch alles egal, man ist ja gesichert, man hat ja einen Helm auf.
Vielleicht etwas verallgemeinert (oder schlichtweg ein Vorurteil). Ich
radle auch mit Helm, aber nie auf dem Gehweg, habe eine funktionierende
Lichtanlage, die ich bei Bedarf aktiviere, und fahre auch nicht auf der
falschen Seite.
Ich sehe auch häufig helmlose Radler, die ohne Licht auf dem Gehweg
fahren, käme aber nei dazu, diesen Umstand pauschalisierend auf "diese
Leute", die freiwillig ohne Helm fahren, zu übertragen.
hs
> Es darf heute jeder, der will oder es für notwendig erachtet, einen Helm
> tragen. Das soll so bleiben.
Da bich ich sehr für. Ein Helmverbot für Radler würde mir doch arg gegen
den Strich gehen.
hs
> Oliver Heining <ohe...@web.de> wrote:
>
> > Ja, denn diese lieben Leute fahren wie die Axt im Walde. Abends ohne
> > Licht, zu allen Zeiten auf der Falschen Seite -egal ob auf der Straße
> > oder auf dem Radweg- und auch gerne mal ein paar Kilometer auf
> > Gehwegen.
> >
> > Ist doch alles egal, man ist ja gesichert, man hat ja einen Helm auf.
>
> Vielleicht etwas verallgemeinert (oder schlichtweg ein Vorurteil). Ich
> radle auch mit Helm, aber nie auf dem Gehweg, habe eine funktionierende
> Lichtanlage, die ich bei Bedarf aktiviere, und fahre auch nicht auf der
> falschen Seite.
Sehr vorbildlich, Holger, du waerst eine Zierde auf dem Cover jeder
Radfahrerbroschuere des ADAC.
> Ich sehe auch häufig helmlose Radler, die ohne Licht auf dem Gehweg
> fahren, käme aber nei dazu, diesen Umstand pauschalisierend auf "diese
> Leute", die freiwillig ohne Helm fahren, zu übertragen.
Nicht?
Ist doch sonst nicht deine Art.
Aber nur, um dir Peinlichkeiten zu ersparen und um sicher zu sein, in
welchen Wind du dein Hemd diesmal haengst:
Bist du nun fuer oder gegen eine Helmpflicht?
Michael
--
openstreetmap.org
Siehe mein Thread - allerdings hat die Polizei die dann noch erwischt ...
>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de>:
>> Bunte magische Hüte gehören da auch dazu, als ein weiteres, unnötiges
>> und unwirksames Mittel gegen eine Befindlichkeitsstörung, bei dem sie -
>> wie viele Quacksalbermittel übrigens - auf Dauer vom Placebo zum
>> Auslöser mutieren. Aber genau das garantiert ja den Geschäftserfolg.
>Da mache ich einen Unterschied: Das eine sind Tüftler, die auch dann noch
>herumlaborieren, wenn schon lange erwiesen ist, dass ihr Rezept Unsinn ist.
>Die anderen machen Gesellschaftspolitik und werfen dazu den Hut ihrer
>anderweitigen Meriten in den Ring. Die beiden Strategien decken sich nicht
>immer.
Natürlich nicht. Aber die Ähnlichkeiten sind doch frappant. Und es
ist keineswegs so, daß sich beides nicht in Kombination fände.
Tatsächlich haben wird bei den Narrenkappen doch genau das: ein
irgendwann ausgetüfteltes Rezept, bei dem schon lange erwiesen ist, daß
es Unsinn ist, trifft auf ein politisches Moment (eine zur Manipulation
einladende Wunschvorstellung beim Publikum trifft auf fehlende Skrupel
in Politik und bei gewissen Meritenträgern), das die Sache zum
Selbstläufer macht.
Das Problem ist, daß dergleichen Abwege der Medizin um so schwerer zu
korrigieren sind, je weiter sich die Mediziner da auf fremdes Terrain
vorgewagen.
Rund um die sog. "Hormonersatztherapie" wurden die selben methodischen
Fehler gemacht wie bei der Bewertung von Fahrradhelmen. Auch da gab es
reichlich klinische Studien, die immer wieder zwar kleine, aber durchaus
signifikante positive Wirkungen der Hormongabe fanden. Zwar hätte die
Vielfalt der angeblichen positiven Wirkungen schon misstrauisch machen
sollen (so etwas spricht i.d.R. für eine übersehene Einflußvariable),
jedoch ist Wunschdenken und Gier ein Faktor, der der Erkenntnis häufig
im Wege steht, vielleicht also auch hier.
Aber - und das ist der Unterschied zu den Narrenkappen -, kurz bevor die
Marketingmaschine mit diesen klinischen Studien und viel Geld gut
geschmiert anlaufen konnte, setzte sich doch die Erkenntnis durch, daß
man einer klassischen Fehlerquelle aufgesessen war: "self selection".
Man hatte i.W nicht die Wirkung der Hormone gemessen, sondern,
vereinfacht gesprochen, die Wirkung einer besseren sozialen Stellung.
Nun wird die HRT also nicht mehr als Mittel gegen alle und jede
menopausenbedingte Störung vermarktet, von Schweißausbrüchen bis hin zum
Herzinfarkt. Sondern im Gegenteil: man fand heraus, daß die Gabe von
Hormonen so viele gesundheitliche Risiken mit sich brachte, daß ein zum
Nachweis gedachter Großversuch wegen dieser Risken abgebrochen werden
mußte - und damit die lukrative Aussicht, sie quasi als
Standardmedikation für jedefrau zu etablieren und damit ein
Riesengeschäft zu machen, erst mal gestorben ist.
Die wissenschaftliche Erkenntnislage spricht bei Fahrradhelmen
spätestens seit der Publikation von Scuffham und Langley*), also seit
jetzt genau zehn Jahren, mindestens genau so deutlich gegen die
Wirksamkeit von Fahrradhelmen als Schutz vor schweren und tödlichen
Kopfverletzungen. Bloß warten wir hier immer noch darauf, daß sich
diese Erkenntnis auch bis zum medizinischen Fußvolk und in die Politik
herumgesprochen hat.
Ein Grund mag sein, daß ein med. Meritenträger, der derart weit
außerhalb seiner Kernkompetenz mit seinen Meriten punktet, sich ggfs.
problemlos auf "gut gemeint" und darauf herausreden kann, daß er ja nur
Gesellschaftspolitik betrieben habe. Hier gilt dann in der Tat
"anything goes".
*) Scuffham, P.A., & Langley, J.D., Trends in Cycle Injury in New
Zealand Under Voluntary Helmet Use, presented at the Third International
Conference on Injury Prevention and Control, Melbourne, Australia,
February 1996. Published in Accident Analysis and Prevention (Vol 29,
No. 1, pp 1-9, 1997)
--
Wir danken für die Beachtung aller Sicherheitsbestimmungen
Wen hast Du denn nach einer Erklärung gefragt und was genau wolltest du
denn erklärt haben?
Bislang hast Du lediglich mit dümmlichen Beschimpfungen ("kranke
Poster") und wirren Behauptungen um Dich geworfen. Was bitte soll es
dem Kopf nützen, wenn man stürzt? Und in welcher Weise ist ein Helm
daran beteiligt?
Vielleicht solltest Du erst mal ein wenig in deinem eigenen Kopf
aufräumen, bevor Du Dich um die Köpfe anderer Leute kümmerst.
--
Radhelme sind die Bachblüten des Straßenverkehrs
[...vieles...]
Könntest du das bitte nochmal etwas allgemeinverständlicher formulieren?
Danke,
Ingo.
> Nicht?
> Ist doch sonst nicht deine Art.
Achja? Wie kommt er denn zu dieser Annahme?
> Aber nur, um dir Peinlichkeiten zu ersparen und um sicher zu sein, in
> welchen Wind du dein Hemd diesmal haengst:
> Bist du nun fuer oder gegen eine Helmpflicht?
Eine Helmpflicht ist mir nach wie vor Wurscht. Ich brauche keine. Ein
Helmverbot würd' mich arg stören. Meinetwegen kann es gerne bei der
derzeitigen gesetzlichen (Nicht-)Regelung bleiben.
Sonst noch Unklarheiten?
hs
>
> Vielleicht solltest Du erst mal ein wenig in deinem eigenen Kopf
> aufräumen, bevor Du Dich um die Köpfe anderer Leute kümmerst.
Bei diesem Thema wird soviel Unfug, der auch sehr gefaehrlich, weil
dumm!, ist geschrieben.
Jetzt denk mal darueber nach, warum bei Radrennen jeder einen Helm
traegt? Sind diese Leute alle verrueckt oder was???
> Wolfgang Strobl wrote:
>
> Jetzt denk mal darueber nach, warum bei Radrennen jeder einen Helm
> traegt? Sind diese Leute alle verrueckt oder was???
<zynismus>Das Verhalten Anderer unhinterfragt zu adaptieren, war schon
immer vorbildlich.</zynismus>
Und Wolfgang ist einer der drüber nachdenkt, bevor er irgendein Verhalten
übernimmt.
Und wenn Du nicht möchtest hier unter der Rubrik dummschwätzer abgetan zu
werden, dann komm mit Fakten und nicht mit solchen Abstrusen Ideen, 'wenn
a was macht kann das für b nicht falsch sein' (Beispiele um das zu
verdeutlichen spare ich mir mal)
ervin
--
Ervin Peters
99425 Taubach
Weil die UCI eine dahingehend lautende Vorschrift - gegen den massiven
Protest der Sportler übrigens - erlassen hat.
Das war einfach.
Thorsten
>Wolfgang Strobl wrote:
>
>>
>> Vielleicht solltest Du erst mal ein wenig in deinem eigenen Kopf
>> aufräumen, bevor Du Dich um die Köpfe anderer Leute kümmerst.
>
>Bei diesem Thema wird soviel Unfug, der auch sehr gefaehrlich, weil
>dumm!, ist geschrieben.
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.
>Jetzt denk mal darueber nach, warum bei Radrennen jeder einen Helm
>traegt?
Darüber brauche ich nicht nachzudenken, das weiß ich auch so. Kaum
einer ist bei Radrennen mit Helm gefahren. Dann wurde eine Helmpflicht
erlassen. Das war einfach.
>Sind diese Leute alle verrueckt oder was???
Welchen Teil von "Wen hast Du denn nach einer Erklärung gefragt und was
genau wolltest du denn erklärt haben?" hast Du nicht verstanden,
Thorsten?
> Hermann Maier am Fri, 02 Mar 2007 18:50:08 +0100:
> > an der Stelle, wo mein Helm gebrochen war, da hätte ich ohne Helm am
> > Schädel bestimmt was abbekommen, oder wird das in Frage gestellt???
>
> Nein aber ohne Helm wärst Du wahrscheinlich nicht gestürzt.
Wie kommst du, lieber Ervin, zu der Annahme? Sie erscheint mir soch
recht spekulativ. Weißt du mehr über den betreffenden Sturz?
hs
> Max Sievers <max.s...@enddeluxe.de>:
>
>>Christoph Maercker schrieb:
>>
>>> Wir sollten sie gerade beim vorliegenden Unfall mit einer Kampfansage
>>> gegen die Radweg-Benutzungspflicht beantworten.
>>
>>Ja, der Unfall paßt terminlich gut.
>>
>>> Der ADFC Hessen bereitet dazu übrigens eine Bundestags-Petition vor.
>>
>>Das stimmt so nicht. Die geplante Bundestags-Petition geht von der
>>Initiative Cycleride [1] aus.
>
> Da war doch was? Ja richtig.
>
>
<http://groups.google.de/groups?selm=1151061384.8...@p79g2000cwp.googlegroups.com>
> resp.
>
<http://groups.google.de/group/de.rec.fahrrad/browse_thread/thread/d010a528851275e4/>
>
> Danke nein, wenn dieses schlecht informierte Rumgeeiere das Model
> abgegeben hat, dann schwant mir nichts Gutes.
Auch die relativ lange Existenz des Usenets macht einen wichtigen
Unterschied aus: Es hat sich im Laufe der Zeit eine eigene Usenet-Kultur
entwickelt mit langer Tradition, die eigene Umgangsformen und eine eigene
Sprache hervorgebracht hat. Die Entwicklung einer eigenen Kultur in
Webforen ist auch zu sehen, doch orientiert sich diese vor allen Dingen an
jungen Netzteilnehmern, die eine eigene Sprache besitzen und ebenfalls
eigene Umgangsformen pflegen. Ein Austausch unter diesen Kulturen findet
nur sehr begrenzt statt. Diese unterschiedlichen Kulturen scheinen
ursächlich für manchen Konflikt zwischen Usenet- und Webforen-Liebhabern
zu sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Usenet#Vergleich_mit_Webforen
Die Initiative Cycleride besteht nicht mehr nur aus Radsportlern aus dem
tour-Forum. Sicher ist es einfacher eine Petition beim Bundestag
einzureichen als den ADFC zu einer Radwege radikal ablehnenden
Pressemitteilung zu bewegen, aber das ist doch kein Grund, auf ersteres zu
verzichten. In der Initiative Cycleride sind ausschließlich Neulinge oder
Beinahe-Neulinge in der Radverkehrspolitik, aber das ist doch auch gar
nicht so schlecht. Sollen die sich lieber im ADFC oder VCD von
Zuständigkeits- und Machbarkeitsspielen ablenken lassen? Mag sein, daß es
naiv ist, zu glauben, die Petition könnte etwas positives bewirken, aber
wir möchten unsere eigenen Erfahrungen machen.
> Michael Buege <mic...@buegehome.de> wrote:
[...]
>
> > Bist du nun fuer oder gegen eine Helmpflicht?
>
> Eine Helmpflicht ist mir nach wie vor Wurscht. Ich brauche keine. Ein
> Helmverbot würd' mich arg stören. Meinetwegen kann es gerne bei der
> derzeitigen gesetzlichen (Nicht-)Regelung bleiben.
Ach komm, Holger, versuch doch mal was Neues.
Deinen Lieblingsstrohmann, das Helmverbot, hatte noch mal wer mit welcher
Begruendung gefordert?
Michael
--
openstreetmap.org
> Ach komm, Holger, versuch doch mal was Neues.
> Deinen Lieblingsstrohmann, das Helmverbot, hatte noch mal wer mit welcher
> Begruendung gefordert?
Ich kann mich nicht entsinnen, dass jemand einen gefordert hätte. Meine
Sichtweise zu enem Helmverbot habe ich übrigens auch schon wiederholt
kundgetan, was dich nicht daran hinderte nachzufragen.
Schön, dass wir diese Punkte klären konnten.
hs
> Jetzt denk mal darueber nach, warum bei Radrennen jeder einen Helm
> traegt?
Vielleicht möchtest du ein paar statistische Daten nennen, die beweisen,
dass die Helmpflicht bei Rennfahrern einen positiven Einfluss auf deren
Gesundheit hat?
Diese Annahme ist um keinen Deut spekulativer als Hermanns Annahme, nur
halt nicht so wohlfeil. Angesichts der Tatsache, daß Quaderhutträger
deutlich überproportional in die Notaufnahme eingeliefert werden, läßt
das nur wenige Deutungsmöglichkeiten zu: Wer sich so eine Isolierkappe
aufsetzt, verliert seine Beherrschung und faährt wie ein Geisteskranker,
nur wer eh wie eine besengte Sau fährt stülpt sich so ein Placebo über,
oder die Teile richten durch ihre Bauart mehr Schaden als Nutzen an.
Such Dir was aus.
> Michael Buege <mic...@buegehome.de> wrote:
>
> > Ach komm, Holger, versuch doch mal was Neues.
> > Deinen Lieblingsstrohmann, das Helmverbot, hatte noch mal wer mit
> > welcher Begruendung gefordert?
>
> Ich kann mich nicht entsinnen, dass jemand einen gefordert hätte.
Ebend.
Strohmaenner werden nicht gefordert.
Sie werden erfunden.
"Helmverbot" ist dein Strohmann.
[...]
Michael
--
openstreetmap.org
Nö, das möchte der Verfasser solcher Absonderungen wie
Message-ID: <escff7$9eb$1...@newsreader3.netcologne.de>
bestimmt nicht.
Ralf
> Oliver Heining wrote:
>>
>> Nein. In Frage wird aber gestellt, ob Du ohne Helm nicht auch nur eine
>> leichte Gehirnerschütterung hättest. Die Schutzwirkung eines
>> Fahrradhelmes der verbreitetet Bauart(en) ist nicht bewiesen.
>
> Das ist doch voellig egal, was bewiesen ist! Fakt ist, das ein Helm den
Im Zusammenhang mit evtl. zu erlassenden Gesetzen nicht. Die Wirkung von
Sicherheitsgurten in PKW kann man nicht mit der _vermuteten_ Wirkung von
Fahrradhelmen vergleichen. Und selbst Sicherheitsgurte bieten
nachweislich immer absolut sicheren Schutz - es sterben immer noch
Menschen im Strassenverkehr, selbst wenn sie angeschnallt sind.
> Stoss oder was auch immer abfaengt! Was sind das eigentlich fuer kranke
> Poster hier, die panische Angst vor einer Helmpflicht haben? Das Gelaber
> geht doch am Thema vorbei. Es ist wie mit den asozialen Autofahrern, die
> Umwelt zerstoeren und von "Bevormundung" plaerren, wenn es um City-Maut
> oder hoehrer Benzinpreise geht.
City-Maut und höhere Benzinpreise haben auch eine positive Wirkung: Es
werden weniger Leute mit dem Auto in die Stadt fahren und man denkt
aufgrund höherer Benzinpreise vielleicht auch genauer nach, wann man
sein Auto wirklich braucht.
Eine gesetzliche Helmpflicht für Fahrradfahrer würde vermutlich zu einem
Rückgang der Fahrradnutzung führen und die noch verbliebenen
Fahrradfahrer wären noch weniger selbstverständlich im Strassenverkehr,
was wiederum auf den Einzelnen bezogen zu einer höheren Gefährdung
führt, trotz Helmpflicht.
Auch wenn jetzt sicher wieder argumentiert wird, man können andere
Länder nicht mit Deutschland vergleichen. Es gibt halt hier noch keine
Helmpflicht, daher wissen wir natürlich nicht, wie die Folgen wirklich
wären - aber man kann wohl unterstellen, dass manche Leute, die ohnehin
nur gelegentlich mit dem Fahrrad unterwegs sind, bei einer Helmpflicht
lieber ganz darauf verzichten, weil es eben unbequem ist, ständig einen
Helm mitzunehmen, auch wenn man nur mal kurz zum Bäcker oder Einkaufen
fahren will. Ein Sicherheitsgurt wird halt nur angelegt, wenn man im
Auto sitzt - der Helm muss ja mitgenommen werden, auch wenn das Fahrrad
abgestellt wird.
Viel wichtiger als Schutzkleidung für Fahrradfahrer ist der
Strassenverkehr insgesamt. Wenn etwa strengere Richtlinien für Alkohol
am Steuer durchgesetzt werden oder Tempolimits in den Innenstädten,
reduziert das die Gefährdung "schwächerer" Teilnehmer, wie eben
Fahrradfahrer oder Fussgänger viel mehr als die Einführung einer
Helmpflicht. Typische "Abbiegeunfälle" an Kreuzungen mit Radwegen werden
auch mit einem Fahrradhelm kaum weniger schlimm und deren Häufigkeit
wird garantiert auch nicht abnehmen. Eine weniger starke Trennung von
Fahrrädern und übrigen Verkehrsteilnehmern in den Städten würde zur
Sicherheit beitragen, da Autofahrer eher mit Fahrradfahrern rechnen und
nicht darauf vertrauen, überall "freie Bahn" zu haben, solange nur die
Ampeln grün sind.
> Oder anders gefragt WARUM sollte sich ein Chirug fuer eine Helmfplicht
> einsetzen, er ist weder von der Helmindustrie, noch von denen, die keine
> breiteren Radwege wollen...
Weil er es nicht besser weiss. Was sollte er auch sonst empfehlen?
Vermutlich ist der Chirurg selber nicht mal regelmässiger Fahrradfahrer
im Alltag.
Und - laut stat. Bundesamt sind im Jahr 2005 nicht weniger als 6240(!)
Menschen bei Haushaltsunfällen gestorben (im selben Zeitraum weniger als
600 Fahrradfahrer im Strassenverkehr) - davon überwiegend Menschen über
65 und durch Stürze. Sollte man da nicht zum Wohle der älteren
Mitmenschen Haushaltshelme und Protektoren im häuslichen Umfeld fordern?
Siehe auch <http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2005/zdw15.htm>.
--
http://arnowelzel.de
EMail: use...@arnowelzel.de
Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de
FAQ von de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/
> Wie ich in diesem Thread schon schrieb, vermute ich zwar keine Mordabsicht,
> aber eine Verachtung von Radfahrern.
Es gibt keine typischen Autofahrer und auch keine typischen Radfahrer.
Es gibt nur Menschen, die ein Fahrzeug benutzen.
Wer als Autofahrer unbedacht und rücksichtlos fährt, tut das auch in der
Regel als Radfahrer und umgekehrt.
Gruß
Manfred
> On 3 Mrz., 20:46, Ervin Peters <ervin.pet...@ervnet.de> wrote:
>
>> Ausserdem hält die Helmpflicht 1/3 - 2/3 der Radfahrer vom Radfahren ab.
>> Durch die Nicht Präsenz von Radfahrenden im öffentlichen Raum steigt die
>> Gefährdung von Radfahrern deutlich, wie die Experimente in Austalien und
>> Spanien zeigen.
>
> Gibt es für Spanien irgendwelche Zahlen? Ich habe schon Tante Google
> befragt aber sie hat wohl meine Frage nicht richtig verstanden.
Die Spanier, fürchte ich, auch nicht. Jedenfalls war die Helmtragequote
bei nicht-Rennradfahrern in Andalusion vor einigen Jahren nicht
mehrklich höher als in Deutschland auch. Wir haben unsere
pflichtschuldigst mitgebrachten Narrenkappen auf dem Gebäckträger von
der Sonne bräunen lassen...
Nicht verwunderlich, eigentlich, ist doch auch die Helmtragequote bei
Rollerfahrern relativ niedrig (jedenfalls wenn man die Helme am
Ellenbogen nicht mitzählt).
Gruß, Frank
--
(17:00:03) ***joeyh loves that install-info uses $'
(17:00:34) Yoe: what's $' again?
(17:00:49) joeyh: shorthand for make your perl program slow at the
expense of readability
Das sehe ich mit Einschränkungen auch so. Es gibt aber sicher einen
Überholzwang von Autofahrern bei Radfahrern. Wenn ich mit einem PKW auf
eine rote Ampel zurolle, wurde ich erst in zwei Fällen überholt. Gehupt und
geschrien wurde nicht. Mit einem LKW kann ich sogar auf freier Strecke in
der Stadt recht langsam fahren, bis ich endlich mal überholt werde.
Autofahren ist einfach viel entspannter. Ein Radfahrer auf der Fahrbahn
löst bei recht vielen (vielleicht den meisten) Autofahrern Aggression aus.
Manche zeigen es einem direkt, manche erst, wenn andere vor ihnen es schon
vorgemacht haben.
In dem Fall, um den es in diesem Thread geht wurde einem Radfahrer auf einem
Radstreifen der Weg abgeschnitten. Neben versuchter Mord und Verachtung
gegenüber Radfahrern könnte man auch noch einen Sekundenschlaf oder
ähnliches vermuten. Doch die Autofahrerin sagte aus, daß sie in die
Ausfahrt bewußt eingebogen ist. Also bleiben nur die ersten beiden Motive.
Bei einem Rad_streifen_ direkt neben der Fahrbahn lasse ich »Unwissenheit«
und sonstige »Un...«s nicht gelten. Sie muß den Radfahrer direkt vor dem
Abbiegen überholt haben.
> Ich glaube es wird Zeit, dass tatsächlich eine Helmpflicht eingeführt
> wird. Dann kann man einer Stelle die Argumente vortragen (dem BVerfG)
> und die Sache ist ein für alle Mal geklärt.
Ja - aber kaum so, wie Du das wünscht: Selbst wenn eine Helmpflicht
noch so sinnlos und noch so unwirksam ist - was sollte daran
verfassungswidrig sein?
--
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to help me spread! <- Save this lifeform ;-)
So schnell schon? Möchtest du nicht doch noch ein bischen auf deinen
Strohmann "Helmverbot" eindreschen? Schreib doch wenigstens mal, wann
dir dieses Ablenkungsmanöver das erste Mal eingefallen ist..., nur so
aus historischen Gründen, damit wir uns mal merken können, wann der
arme Strohmann "Helmverbot" Geburtstag hat. :-}
Beste Grüße -Harald-
--
Genau das ist es, was Helme sind. Ein (kläglicher) Versuch, das
Radfahren idiotensicher zu machen - und der gelungene Versuch, die
Idioten, die daran glauben, mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit aus
der genetischen Erbfolge zu entfernen. [*Helmuth Schutzeich in drf*]
> Das sehe ich mit Einschränkungen auch so. Es gibt aber sicher einen
> Überholzwang von Autofahrern bei Radfahrern. Wenn ich mit einem PKW auf
> eine rote Ampel zurolle, wurde ich erst in zwei Fällen überholt. Gehupt und
> geschrien wurde nicht. Mit einem LKW kann ich sogar auf freier Strecke in
> der Stadt recht langsam fahren, bis ich endlich mal überholt werde.
> Autofahren ist einfach viel entspannter. Ein Radfahrer auf der Fahrbahn
> löst bei recht vielen (vielleicht den meisten) Autofahrern Aggression aus.
> Manche zeigen es einem direkt, manche erst, wenn andere vor ihnen es schon
> vorgemacht haben.
Ja, das sind psychologisch bedingte Verhaltensweisen. Die hat auch ein
Fahrradfahrer, wenn er ein Auto benutzt. Die meisten Fahrradfahrer sind
auch Autofahrer.
Menschen verhalten sich eben nicht vernünftig und Radfahrer sind keine
besseren Menschen.
Gruß
Manfred
> Max Sievers schrieb:
>
> Menschen verhalten sich eben nicht vernünftig und Radfahrer sind keine
> besseren Menschen.
Naja, wenn man die Umwelt und unsere Lebensbedingungen als Wert ansieht,
den es zu schützen und zu erhalten gilt, haben Radfahrer ziemlich gute
Karten als die besseren Verkehrsteilnehmer darzustehen. In der CO2
Bewertung auch, in der Kostenverursacherbewertung auch, ...
> Naja, wenn man die Umwelt und unsere Lebensbedingungen als Wert ansieht,
> den es zu schützen und zu erhalten gilt, haben Radfahrer ziemlich gute
> Karten als die besseren Verkehrsteilnehmer darzustehen. In der CO2
> Bewertung auch, in der Kostenverursacherbewertung auch, ...
Du vergisst, dass die allermeisten Fahrradfahrer auch Autofahrer sind.
Ein Problem ausschließlicher Fahrradfahrer ist es, dass sie sie sich für
besssere Menschen halten und ihnen die Austauschbarkeit der
Verhaltensweisen je nach Vehikel gar nicht bewusst wird.
Und damit nicht wieder grundsätzliche Argumente über Verhaltensweisen
mit persönlichen Gegebenheiten verwechselt werden:
1. Ich bin lange Jahre meines Lebens Auto _und_ Fahrrad gefahren.
2. Ich fahre seit 2 Jahren nur noch Fahrrad.
3. Ich trage nie einen Helm.
4. Ich habe nichts gegen Fahrradhelme und auch nichts gegen Menschen,
die sie für sinnvoll halten. Vor allem käme ich nicht auf die Idee, dass
sie nicht bei manchen Unfällen Schlimmes verhindern könnten.
5. Ich bin als gemütlich fahrender Radfahrer wahrscheinlich genauso oft
von Autofahrern wie auch von ungeduldigen schnelleren Radfahrern und
auch von gedankenlosen Fußgängern bedrängt worden.
6. Mich regen auch immer Leute auf, die ihr Anliegen (wie z.B. eine
Helmpflicht) unsinnig begründen. Allerdings bringt mich das nicht (oder
nur sehr sehr selten) dazu, meine Fähigkeit geradeaus zu denken zu
verleugnen und selbst abentuerliche Argumentationsketten zu
konstruieren. ;-)
Gruß
Manfred