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Helm oder nicht Helm, das ist die Frage!

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Florian Janßen [NuP]

unread,
Mar 16, 2006, 8:20:25 AM3/16/06
to
Ich hab hier den Eindruck bekommne, dass hier ne ganze Reihe gegen
Fahrradhelme tragen sind.

Warum eigentlich? Weil sie scheiße aussehen?

Ich hab in meinem noch recht jungen Leben bereits zwei Helme geschrottet und
bin froh, dass ich sie getragen hatte.


Nico Hoffmann

unread,
Mar 16, 2006, 8:30:45 AM3/16/06
to
Florian Janßen [NuP] schreibt:

Popcorn für alle!

N.
--
"Fff..." - "Fahne hoch" vielleicht?

Mike Schneider

unread,
Mar 16, 2006, 8:36:46 AM3/16/06
to
Nico Hoffmann wrote:
> Florian Janßen [NuP] schreibt:
>
>> Ich hab hier den Eindruck bekommne, dass hier ne ganze Reihe gegen
>> Fahrradhelme tragen sind.
>>
>> Warum eigentlich? Weil sie scheiße aussehen?
>>
>> Ich hab in meinem noch recht jungen Leben bereits zwei Helme geschrottet und
>> bin froh, dass ich sie getragen hatte.
>
> Popcorn für alle!
>
http://bernd.sluka.de/Radfahren/bullshit_bingo.php

Thomas Voigt

unread,
Mar 16, 2006, 8:39:46 AM3/16/06
to
Mike Schneider wrote:
> Nico Hoffmann wrote:
>> Florian Janßen [NuP] schreibt:
>>> Ich hab in meinem noch recht jungen Leben bereits zwei Helme
>>> geschrottet und
>>> bin froh, dass ich sie getragen hatte.
>>
>> Popcorn für alle!
>>
> http://bernd.sluka.de/Radfahren/bullshit_bingo.php


Ich hab meinen Bingoschein doch schon heute frueh rausgesucht.

tv

Mike Schneider

unread,
Mar 16, 2006, 8:49:51 AM3/16/06
to
Florian Janßen [NuP] wrote:
> Ich hab hier den Eindruck bekommne, dass hier ne ganze Reihe gegen
> Fahrradhelme tragen sind.
>
> Warum eigentlich? Weil sie scheiße aussehen?

Hallo Nico,

Du stehst am Anfang eines Threads, der entweder sofort in allen
Killfiles plonkt oder innerhalb einer Woche mind. 200 Antworten bekommt.

Das Thema Radhelm ist umstritten weil:
- Bisher konnte noch keine Studie einigermassen hart belegen, dass
Helme in der Praxis eine Schutzwirkung haben. Die Studien, die die
Experten als belastbar anerkennen, konnten keine signifikante Wirkung
feststellen.
- Die Radhelmpflicht hat z.B. in Australien und Neuseeland beweisbar
zur Abnahme des Radverkehrs gefuehrt. Weniger Radverkehr macht das
Radfahren fuer die verbleibenden Radfahrer gefaehrlicher. Auch dies
ist nachweisbar.
Diese Tatsache macht das Thema fuer viele zum Politikum, bzw. zum
roten Tuch.

Hmmm, das fasst die Brisanz des Themas aus Sicht eines Helmgegners
zusammen.

Was fehlt, sind Studien o.ae. die genau aufzeigen, ob und wann der Helm
einen Nutzen hat: Bei Extremsport, im Alltag, bei bestimmten Stuerzen,
bis zu welchen Geschwindigkeiten und bei welchen Aufprallwinkeln.

Dies sind alles Dinge, die in der Fachwelt (Medizin, Unfallforschung)
zaghaft untersucht werden. Wenig davon laesst sich von Laien beurteilen.
Im Gegensatz zu anderen Bereichen wird beim Thema Radfahren eben nicht
so gerne Geld fuer Studien verpulvert.

> Ich hab in meinem noch recht jungen Leben bereits zwei Helme
> geschrottet und bin froh, dass ich sie getragen hatte.

Um den Reigen zu eroeffnen stimme ich Dir hier mal zu:
Auch ich habe schon einen Helm geschrottet.
Ich hatte einen Wutanfall wegen was auch immer.
Der Helm lag mir im Weg rum.
Ein Tritt und er war am Arsch.

Und das Ding soll mich vor toedlichen Kopfverletzungen schuetzen?

Gruss,
Mike Schneider

Message has been deleted

Christian Faulhammer

unread,
Mar 16, 2006, 9:05:00 AM3/16/06
to
Tach Florian, 0x2B859DE3 (PGP-PK-ID)

Florian Janßen [NuP] schrieb:


> Ich hab hier den Eindruck bekommne, dass hier ne ganze Reihe gegen
> Fahrradhelme tragen sind.
> Warum eigentlich? Weil sie scheiße aussehen?

Das ist das eine. :) Wie schon berichtet, gibt es keinen Hinweis darauf,
dass Radhelme Verletzungen verhindern, in bestimmten Fällen tun sie das
bestimmt, aber die sind anscheinend zu selten als dass sie statistisch
wirksam werden. Die Wut sollte sich eigentlich gegen eine Helmpflicht
wenden, genau wie gegen eine Radwegbenutzungspflicht (touristisch gesehen
sind Überlandradwege nicht schlecht, nur für den Alltag meistens Müll).
In einem freien Land sollte man die Wahl haben, wenn man niemand anderen
signifikant bedroht/gefährdet (Kraftverkehr also abschaffen). Diese
Wahlmöglichkeit wird von den Anti-Helm-Aposteln aber auch nicht
akzeptiert, man hat manchmal hier das Gefühl man erhöhe sein
Verletzungsrisiko deutlich durch Helme.

> Ich hab in meinem noch recht jungen Leben bereits zwei Helme geschrottet
> und bin froh, dass ich sie getragen hatte.

Bisher hatte ich in meinem Leben ziemlich viele Radstürze (Kindheit
mitgerechnet), auch ein paar bei höheren Geschwindigkeiten. Bilanz: Viele
blaue Flecken, Abschürfungen, ein mehrfach gebrochener Arm und schwere
Prellungen. Keine Verletzung wäre durch einen Radhelm verhindert worden,
aber der Tag kommt bestimmt. Auf längeren Strecken ziehe ich auch einen
auf, fürs Gewissen und für Mutti.


V-Li

--
Fingerprint: 68C5 D381 B69A A777 6A91 E999 350A AD7C 2B85 9DE3
http://www.gnupg.org/

Florian Janßen [NuP]

unread,
Mar 16, 2006, 9:28:21 AM3/16/06
to

"Jens Arne Maennig" schrieb:

> Falls das beim Fahrradfahren war, solltest du dir Gedanken darüber
> machen, ob du die erforderliche charakterliche Eignung dafür besitzt.

Einmal hat mich ein Auto am Hinterrad erwischt und mich hat es gegen nen
parkenden LKW gesemmelt. Und nein ich hatte keine Schuld. Das hab ich von
der Staatsanwaltschaft sogar schriftlich bekommen.

Beim zweiten Mal hab bin ich im Wald gefahren hab ne Wurzel übersehen
Vorderrad verrissen und bin unfreiwillig abgestiegen zum Glück stand ein
großer Baum, der mich aufgefangen hat. Und ja das hätte ich evtl verhindern
können.


Andreas Cammin

unread,
Mar 16, 2006, 9:41:03 AM3/16/06
to
Mike Schneider schrieb:

> - Die Radhelmpflicht hat z.B. in Australien und Neuseeland beweisbar
> zur Abnahme des Radverkehrs gefuehrt. Weniger Radverkehr macht das
> Radfahren fuer die verbleibenden Radfahrer gefaehrlicher. Auch dies
> ist nachweisbar.
> Diese Tatsache macht das Thema fuer viele zum Politikum, bzw. zum
> roten Tuch.

Hmm. In einer Diskussion, wie gesund Obst und Gemüse sind, würde wohl
kaum jemand den Verzehr desselben kategorisch ablehnen, weil er sich vom
Gesundheitsministerium keine Verzehrquote vorschreiben lassen will.
Warum ist landet die Diskussion über den Radhelm dagegen gleich immer
bei der Radhelmpflicht?

Andreas

Thomas Schlueter

unread,
Mar 16, 2006, 9:52:15 AM3/16/06
to
Am Thu, 16 Mar 2006 hat Andreas Cammin geschrieben:

> Hmm. In einer Diskussion, wie gesund Obst und Gemüse sind, würde
> wohl kaum jemand den Verzehr desselben kategorisch ablehnen, weil
> er sich vom Gesundheitsministerium keine Verzehrquote vorschreiben
> lassen will.
> Warum ist landet die Diskussion über den Radhelm dagegen gleich
> immer bei der Radhelmpflicht?

Vielleicht weil bei Obst und Gemüse bis jetzt keiner per "An-Apple-
A-Day-Pflicht" die Menschen zu ihrem Glück zwingen will.

Oder weil es bei Diskussionen über Ernährung und Gesundheit vor
allem um Obst/Gemüse vs. Fleisch geht. Das wäre also beim Verkehr
eher eine Diskussion über eine eventuelle "Autodiät", und nicht über
Fahrradhelme. Und wenn dich jemand per sanfter Gewalt überreden
wollte, dass du deinen Apfel bitteschön immer mit einem Klecks
Meerretich würzen musst, damit er richtig gesund [tm] wird, hättest
du vermutlich auch was dagegen.

Tom


Sören Reiche

unread,
Mar 16, 2006, 9:53:23 AM3/16/06
to

Christian Faulhammer schrieb:

> Diese
> Wahlmöglichkeit wird von den Anti-Helm-Aposteln aber auch nicht
> akzeptiert, man hat manchmal hier das Gefühl man erhöhe sein
> Verletzungsrisiko deutlich durch Helme.

Tut man ja auch ;-)

Es gibt ja nicht nur eine juristische Helmpflicht sondern auch eine
soziale. Wenn einige aufs Radfahrern verzichten, weil man eigentlich
einen Helm tragen sollte .... Australien wurde ja schon genannt.

Das ist der Punkt, warum ich keine Helm trage. Ich möchte nicht, daß
sich irgendjemand dazu genötigt fühlt. Und noch weniger möchte ich
den Eindruck vermitteln, ich würde Radfahren für gefährlich halten.

Auch würde eine hohe Helmtragequote es den Politikern erleichtern,
sich durch eine Helmpflicht zu profilieren.

Bis die Tage,
Sören

Mike Schneider

unread,
Mar 16, 2006, 10:19:37 AM3/16/06
to

Es gibt eine gut bemittelte Lobby, die oeffentlich Werbung fuer das
Helmtragen macht. (DVR, Deutsche Verkehrswacht ...)

Diese Aktionen zielen oft darauf, die Angst der Leute dahingehend zu
schueren, dass sie Helme tragen. Mit Fakten geschieht das nicht:
http://hannelore-kohl-stiftung.de/zns/zns_plakat_kampagne_2005/
Dabei gibt die HKS im Jahresbericht selbst an, dass nur 1% ihrer
Klientel sich die Verletzungen beim Radfahren zuzogen.

Zumindest in der Schweiz liebaeugelt die SUVA offen mit einem
'Helmobligatorium', welches man beantragen werde, wenn die Akzeptanz
auf einen gewissen Wert steige.

Und da ist dann die Verbindung gemacht:
Helmtrageakzeptanz wird von manchen einflussreichen Lobbies als
Helmpflichtakzeptanz herbei gezogen.

Die Wut, die bei der Diskussion entsteht, kommt aus der Ohnmacht,
es besser zu wissen, aber nicht gehoert zu werden.

Diese Newsgroup ist voll davon.

Hilft Dir das beim Verstaendnis?

Gruss,
Mike Schneider

Nico Hoffmann

unread,
Mar 16, 2006, 10:22:52 AM3/16/06
to
Thomas Voigt schreibt:

Weils grad so schön passtc - Nebenan gesehen: der Autofahrerhelm!

http://www.wortfilter.de/kurios/0505/radarhelm/index.htm

Andreas Cammin

unread,
Mar 16, 2006, 10:24:56 AM3/16/06
to
Thomas Schlueter schrieb:

> Oder weil es bei Diskussionen über Ernährung und Gesundheit vor
> allem um Obst/Gemüse vs. Fleisch geht. Das wäre also beim Verkehr
> eher eine Diskussion über eine eventuelle "Autodiät", und nicht über
> Fahrradhelme. Und wenn dich jemand per sanfter Gewalt überreden
> wollte, dass du deinen Apfel bitteschön immer mit einem Klecks
> Meerretich würzen musst, damit er richtig gesund [tm] wird, hättest
> du vermutlich auch was dagegen.

Gegen eine Meerettichpflicht oder gegen den Verzehr von Meerettich im
allgemeinen?

Nehmen wir mal an, ich schreibe in einem Gesundheitsforum einen Satz wie
"Ich finde es vernünftig, wenn man seinen Apfel mit einer Prise
Meerettich isst, weil er dann gesünder ist". Wie sinnvoll ist dann die
Antwort "In Neuseeland hat die Einführung der Meerettichpflicht
nachweislich zu einem massiven Rückgang des Apfelverzehrs geführt"?

Ich verstehe schon, WARUM so argumentiert wird. Vermutlich hätten vor
Einführung der Gurtpflicht ähnliche Diskussionen im Usenet
stattgefunden, wenn es dies schon in seiner heutigen Verbreitung gegeben
hätte. Nur hilft das Gezanke für oder wider einer Tragepflicht bzgl. der
Frage der eigentlichen Wirksamkeit nicht im geringsten weiter.

Ich trage selbst keinen Helm, wäre auch gegen eine Helmpflicht, aber um
aus einer Argumentation rein für das Tragen eines Helms gleich die
Forderung zur Einführung einer Helmpflicht zu schließen und entsprechend
dagegen zu argumentieren, dazu müsste ich schon arg ideologisch
vorbelastet sein.

Andreas

P.S. Im übrigen bin ich für die Einführung einer gesetzlichen Bierquote,
denn regelmäßig in Maßen genossener Alkohol mindert nachweislich das
Krebs- und Herzinfarkt-Risiko, und ich will mich endlich nicht mehr
schräg anschielen lassen, wenn ich mir mein allabendliches Hefeweizen
gönne :o)

Andreas Cammin

unread,
Mar 16, 2006, 10:26:04 AM3/16/06
to
Sören Reiche schrieb:

> Es gibt ja nicht nur eine juristische Helmpflicht sondern auch eine
> soziale. Wenn einige aufs Radfahrern verzichten, weil man eigentlich
> einen Helm tragen sollte .... Australien wurde ja schon genannt.
>
> Das ist der Punkt, warum ich keine Helm trage. Ich möchte nicht, daß
> sich irgendjemand dazu genötigt fühlt. Und noch weniger möchte ich
> den Eindruck vermitteln, ich würde Radfahren für gefährlich halten.
>
> Auch würde eine hohe Helmtragequote es den Politikern erleichtern,
> sich durch eine Helmpflicht zu profilieren.

DAs sind hervorragende Argumente gegen die Helmpflicht, aber nicht gegen
den Helm an sich.

Andreas

Mike Schneider

unread,
Mar 16, 2006, 10:34:44 AM3/16/06
to
Andreas Cammin wrote:
> Nur hilft das Gezanke für oder wider einer Tragepflicht bzgl. der
> Frage der eigentlichen Wirksamkeit nicht im geringsten weiter.
[...]

> aber um aus einer Argumentation rein für das Tragen eines Helms
> gleich die Forderung zur Einführung einer Helmpflicht zu schließen
> und entsprechend dagegen zu argumentieren, dazu müsste ich schon
> arg ideologisch vorbelastet sein.

Du hast es erfasst.

Das sind Radhelmgegner jedoch.
Mein Artikel, auf den sich dieser Threadarm bezieht, sollte nur klar
machen, warum diese Diskussionen so ausarten:

Sie werden emotional gefuehrt.

Sie muesste jedoch Fachlich gefuehrt werden.

Das ist aber langweilig.

Gruss,
Mike

Helmut Springer

unread,
Mar 16, 2006, 10:44:15 AM3/16/06
to
Mike Schneider <mike...@gmx.de> wrote:
> Das sind Radhelmgegner jedoch.

Wenn damit "arg ideologisch vorbelastet" gemeint ist, weise ich das
mal in der Pauschalitaet zurueck. Es traegt auch nicht unbedingt
dazu bei, Deine Propagierung einer fachlichen Diskussion glaubhafter
zu machen.


> Mein Artikel, auf den sich dieser Threadarm bezieht, sollte nur
> klar machen, warum diese Diskussionen so ausarten:
>
> Sie werden emotional gefuehrt.
>
> Sie muesste jedoch Fachlich gefuehrt werden.

Ich habe noch nirgends eine derart fachlich fundierte Diskussion des
Themas gesehen wie in d.r.f, leider geht sie im Rauschen und
Ignoranz der Missionare beider Seiten leicht unter.

--
MfG/Best regards
helmut springer

Mike Schneider

unread,
Mar 16, 2006, 10:46:48 AM3/16/06
to
Ach, Du weisst doch, wie gerne unsere berliner Elite Dinge
zusammenschmeisst.

Du willst Argumente gegen den Helm?
- Die Helmnorm prueft mit einem Pruefkopf mit Kraeften, die einem
Aufprall von ca. 20 km/h entsprechen.
- Wie schnell faehrst Du so?
- Die Auswirkungen auf die Halswirbelsaeule sind nicht Bestandteil
- Die ueblichen Fahrradhelme schuetzen nur den halben Kopf
- Wenn ich aufs Gesicht falle, breche ich mir mit Helm also den
Kiefer statt der Nase?
- Der Helm macht den Kopf um sein Gewicht schwerer.
Der Helm vergroessert den Kopfumfang
- Hinweise darauf, dass der Helm auch schaden kann
- Der Helm dient oft der Risikokompensation.
D.h. Leute tragen einen Helm, um sich sicher zu fuehlen.
- Besser waere, sie fahren umsichtiger, um wirklich sicher zu sein.
- Belastbare Studien, die die Schutzwirkung des Helmes untersucht
haben, konnten keine Schutzwirkung nachweisen.
- Tendenzen gingen eher ins Gegenteil

Jetzt bring Du mal Argumente fuer den Helm.
Belastbare Argumente bitte.

Gruss,
Mike Schneider

Helmut Heradweger

unread,
Mar 16, 2006, 11:02:40 AM3/16/06
to
Florian Janßen [NuP] schrieb:

> "Jens Arne Maennig" schrieb:
>
>> Falls das beim Fahrradfahren war, solltest du dir Gedanken darüber
>> machen, ob du die erforderliche charakterliche Eignung dafür besitzt.

PRUST!

> Einmal hat mich ein Auto am Hinterrad erwischt und mich hat es gegen nen
> parkenden LKW gesemmelt. Und nein ich hatte keine Schuld. Das hab ich von
> der Staatsanwaltschaft sogar schriftlich bekommen.
>
> Beim zweiten Mal hab bin ich im Wald gefahren hab ne Wurzel übersehen
> Vorderrad verrissen und bin unfreiwillig abgestiegen zum Glück stand ein
> großer Baum, der mich aufgefangen hat. Und ja das hätte ich evtl verhindern
> können.

Du wirst hier definitiv keine vernünftige Antwort auf Deine Frage
bekommen. Diese NG ist voll von widerlichen Demagogen, denen kein
Argument zu abwegig ist, ihre eigene Meinung als die absolute Wahrheit
zu verkaufen.

Die gleiche Sorte hat sich vor vielen Jahren geweigert, im Auto einen
Sicherheitsgurt zu nutzen.

HELMut

Andreas Cammin

unread,
Mar 16, 2006, 11:03:59 AM3/16/06
to
Helmut Springer schrieb:

> Ich habe noch nirgends eine derart fachlich fundierte Diskussion des
> Themas gesehen wie in d.r.f, leider geht sie im Rauschen und
> Ignoranz der Missionare beider Seiten leicht unter.

Ich denke mal das lässt sich genausgut auf die Radweg- und
Reflektoren-Diskussion übertragen. Und alle die nicht missionieren
wollen kriegen von beiden Seiten was auf die Mütze <:-)

Andreas

Frank Küster

unread,
Mar 16, 2006, 10:41:01 AM3/16/06
to
Thomas Schlueter <gross...@email.com> wrote:

> Am Thu, 16 Mar 2006 hat Andreas Cammin geschrieben:
>
>> Hmm. In einer Diskussion, wie gesund Obst und Gemüse sind, würde
>> wohl kaum jemand den Verzehr desselben kategorisch ablehnen, weil
>> er sich vom Gesundheitsministerium keine Verzehrquote vorschreiben
>> lassen will.
>> Warum ist landet die Diskussion über den Radhelm dagegen gleich
>> immer bei der Radhelmpflicht?
>
> Vielleicht weil bei Obst und Gemüse bis jetzt keiner per "An-Apple-
> A-Day-Pflicht" die Menschen zu ihrem Glück zwingen will.

Und weil es Leute gibt, die sich nicht entblöden sowas zu sagen wie
"Wenn die Helmtragequote auf etwa 40% gestiegen ist, werden wir die
Benutzungspflicht ins Gespräch bringen" (irgendeine "Wissenschaftlerin"
im Magazin der IG Velo in der Schweiz).

Also ist jeder Helm, der nicht getragen wird, ein Erfolg im Kampf gegen
die Benutzungspflicht.

Gruß, Frank
--
> ich wusste mal einen Befehl, der die Ausgabe auf stdout noch zusätzlich
> in eine Datei umlenken konnte... Bitte helft mir auf die Sprünge.
"kaffee" war es nicht.

Thomas Voigt

unread,
Mar 16, 2006, 11:13:31 AM3/16/06
to
Helmut Heradweger wrote:
> Du wirst hier definitiv keine vernünftige Antwort auf Deine Frage
> bekommen. Diese NG ist voll von widerlichen Demagogen, denen kein
> Argument zu abwegig ist, ihre eigene Meinung als die absolute Wahrheit
> zu verkaufen.

Warum liest Du sie dann?

Tho"Helmdiskussionen sind prima um meinen Filter aktuell zu halten"mas

Message has been deleted

Falk Duebbert

unread,
Mar 16, 2006, 11:32:33 AM3/16/06
to
Mike Schneider schrieb:

> Florian Janßen [NuP] wrote:
>
>> Ich hab hier den Eindruck bekommne, dass hier ne ganze Reihe gegen
>> Fahrradhelme tragen sind.
>>
>> Warum eigentlich? Weil sie scheiße aussehen?
>
>
> Hallo Nico,
>
> Du stehst am Anfang eines Threads, der entweder sofort in allen
> Killfiles plonkt oder innerhalb einer Woche mind. 200 Antworten bekommt.
>
> Das Thema Radhelm ist umstritten weil:
> - Bisher konnte noch keine Studie einigermassen hart belegen, dass
> Helme in der Praxis eine Schutzwirkung haben.

*gähn*

> Die Studien, die die
> Experten als belastbar anerkennen, konnten keine signifikante Wirkung
> feststellen.

Und selbst diese Studien halten dem zweiten Blick nicht stand.

> - Die Radhelmpflicht hat z.B. in Australien und Neuseeland beweisbar
> zur Abnahme des Radverkehrs gefuehrt.

Klar; in zwei Ländern, in denen die aktuelle Hautschutzzeit in Minuten
an Bahnhöfen und Flughäfen aushängt, ist die Helmpflicht monokausale
Ursache für einen Rückgang des Radverkehrs.

> Weniger Radverkehr macht das
> Radfahren fuer die verbleibenden Radfahrer gefaehrlicher. Auch dies
> ist nachweisbar.

Werden die größer? oder: Sind die an mehr Orten gleichzeitig?

Zwei Kreuze auf meinem Bingoschein.

Falk

Falk Duebbert

unread,
Mar 16, 2006, 11:37:15 AM3/16/06
to
Mike Schneider schrieb:

> - Belastbare Studien, die die Schutzwirkung des Helmes untersucht
> haben, konnten keine Schutzwirkung nachweisen.
> - Tendenzen gingen eher ins Gegenteil

Es gibt *keine* belastbaren Studien. Und die nachfolgende Behauptung ist
mir zwei Kreuze wert.

> Jetzt bring Du mal Argumente fuer den Helm.
> Belastbare Argumente bitte.

Es ist doof, die Kamera am Schädel festzuspaxen.

Falk

Falk Duebbert

unread,
Mar 16, 2006, 11:58:22 AM3/16/06
to
Helmut Heradweger schrieb:

>
> Die gleiche Sorte hat sich vor vielen Jahren geweigert, im Auto einen
> Sicherheitsgurt zu nutzen.

Ja, die Argumente klingen ähnlich. Man könnte vom Gurt erdrosselt werden
oder das Auto nicht schnell genug verlassen....

Falk

Thomas Voigt

unread,
Mar 16, 2006, 12:05:49 PM3/16/06
to
Mike Schneider wrote:
> Jetzt bring Du mal Argumente fuer den Helm.

Grosse Hagelkoerner? Und in Italien sollen ja gelegentlich Blumentoepfe,
geworfen von eifersuechtigen Frauen, von Balkonen regnen :-)

tv

Frank Küster

unread,
Mar 16, 2006, 11:34:06 AM3/16/06
to
Helmut Heradweger <helmut.h...@web.de> wrote:

> Diese NG ist voll von widerlichen Demagogen

[...]


> Die gleiche Sorte hat sich vor vielen Jahren geweigert, im Auto einen
> Sicherheitsgurt zu nutzen.

Demagogen so wie die, die heute im Usenet diskutierenden mit einer
Gruppe aus den Siebzigern (?) gleichsetzt?

Helmut Heradweger

unread,
Mar 16, 2006, 12:31:13 PM3/16/06
to
Frank Küster schrieb:

> Helmut Heradweger <helmut.h...@web.de> wrote:
>
>> Diese NG ist voll von widerlichen Demagogen
> [...]
>> Die gleiche Sorte hat sich vor vielen Jahren geweigert, im Auto einen
>> Sicherheitsgurt zu nutzen.
>
> Demagogen so wie die, die heute im Usenet diskutierenden mit einer
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

> Gruppe aus den Siebzigern (?) gleichsetzt?

Quark. Gleichzusetzen ist lediglich eine Teilmenge, bevorzugt in daf zu
Hause.

HELMut

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Helmut Heradweger

unread,
Mar 16, 2006, 1:00:43 PM3/16/06
to
Mike Schneider schrieb:

> Andreas Cammin wrote:
>> Sören Reiche schrieb:
>>
>>> Es gibt ja nicht nur eine juristische Helmpflicht sondern auch eine
>>> soziale. Wenn einige aufs Radfahrern verzichten, weil man eigentlich
>>> einen Helm tragen sollte .... Australien wurde ja schon genannt.
>>>
>>> Das ist der Punkt, warum ich keine Helm trage. Ich möchte nicht, daß
>>> sich irgendjemand dazu genötigt fühlt. Und noch weniger möchte ich
>>> den Eindruck vermitteln, ich würde Radfahren für gefährlich halten.
>>>
>>> Auch würde eine hohe Helmtragequote es den Politikern erleichtern,
>>> sich durch eine Helmpflicht zu profilieren.
>>
>> DAs sind hervorragende Argumente gegen die Helmpflicht, aber nicht gegen
>> den Helm an sich.
>>
> Ach, Du weisst doch, wie gerne unsere berliner Elite Dinge
> zusammenschmeisst.

BIELEFELD ist überall. Und: Wer hat die gewählt?

> Du willst Argumente gegen den Helm?
> - Die Helmnorm prueft mit einem Pruefkopf mit Kraeften, die einem
> Aufprall von ca. 20 km/h entsprechen.
> - Wie schnell faehrst Du so?

Wenn Du mit einem Auto bei Tempo 150 gegen einen Brückenpfeiler knallst,
nützen Dir Airbag und Gurt auch nichts mehr. Lass uns den Scheiß also
aus den Autos ausbauen.!ELF1

> - Die Auswirkungen auf die Halswirbelsaeule sind nicht Bestandteil

Nein. Auch nicht die Auswirkungen auf die Lendenwirbelsäule und die
Schutzwirkung im Bereich der Genitalien.

> - Die ueblichen Fahrradhelme schuetzen nur den halben Kopf

Die üblichen Bauhelme auch.

> - Wenn ich aufs Gesicht falle, breche ich mir mit Helm also den
> Kiefer statt der Nase?

Du hast schonmal was von Reflexen gehört? Außerdem: Wenn Du ganz anders
fällst, brichst Du Dir die Beine.

> - Der Helm macht den Kopf um sein Gewicht schwerer.

Ach! Dann sollte man am besten Motorradhelme _sofort_ verbieten!

> Der Helm vergroessert den Kopfumfang

Ja. Heder Helm tut das. Und ein S3-Schuh vergrößert den Fußumfang.

> - Hinweise darauf, dass der Helm auch schaden kann
> - Der Helm dient oft der Risikokompensation.

<\°lemmib>
Nehmt sofort _allen_ gefährdeten Personen sämtliche passiven
Schutzmechanismen weg. Am besten fahren wir jetzt mit kurzen Hosen und
Sandalen Motorrad!
<°lemmib>

> - Belastbare Studien, die die Schutzwirkung des Helmes untersucht
> haben, konnten keine Schutzwirkung nachweisen.
> - Tendenzen gingen eher ins Gegenteil

URL?

HELMut

Fabio Fernandez

unread,
Mar 16, 2006, 1:05:00 PM3/16/06
to
Klaus Mueller schrieb:

> Thomas Voigt <tv_sp...@gmx.de> wrote:
>
>> Mike Schneider wrote:
>>> Jetzt bring Du mal Argumente fuer den Helm.
>> Grosse Hagelkoerner?
>
> Dagegen hilft ein breitkrempiger Hut deutlich besser.

ich glaube, er meinte noch größere ;-) ( >Tischtennisball )

>> Und in Italien sollen ja gelegentlich Blumentoepfe,
>> geworfen von eifersuechtigen Frauen, von Balkonen regnen :-)
>

> Dagegen hilft, nicht auf dem Gehweg zu fahren :-)

Unterschätze niemals die Wurfkraft und Treffsicherheit einer wirklich
wütenden Schönheit...

Fabio

Helmut Heradweger

unread,
Mar 16, 2006, 1:18:23 PM3/16/06
to
Klaus Mueller schrieb:
> Helmut Heradweger <helmut.h...@web.de> wrote:
>
> [Trolliges]

Du möchtest das konkretisieren.

HELMut

Helmut Heradweger

unread,
Mar 16, 2006, 1:22:37 PM3/16/06
to
Klaus Mueller schrieb:
> Falk Duebbert <spam...@zeitgleiter.de> wrote:
>
>> Mike Schneider schrieb:

>> > Die Studien, die die
>> > Experten als belastbar anerkennen, konnten keine signifikante Wirkung
>> > feststellen.
>>
>> Und selbst diese Studien halten dem zweiten Blick nicht stand.
>

> Und das kannst du doch sicher belegen?

Mit Sicherheit nicht.

HELMut

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Thorsten Günther

unread,
Mar 16, 2006, 2:36:52 PM3/16/06
to
Helmut Heradweger schrieb:

> Die gleiche Sorte hat sich vor vielen Jahren geweigert, im Auto einen
> Sicherheitsgurt zu nutzen.

Die gleiche Sorte weigert sich, am Auto eine St.-Christophorus-Plakette
zu führen.

Thorsten

Message has been deleted

Andreas Cammin

unread,
Mar 16, 2006, 2:40:32 PM3/16/06
to
Bernd Sluka schrieb:

> Nein, es sind Argumente, gegen die Benutzung eines Helms beim Radfahren,
> wie mann alleine schon aus dem letzten zitierten Satz entnehmen kann.

Frau nicht? ;-)

Schurz beiseite: Das ist es aber nur deshalb, weil allenthalben die
Akzeptanz des Helms mit der Akzeptanz einer Helmtragepflicht verwechselt
wird.

Vielleicht liegt mein Verständnisproblem darin begründet, dass das für
mich zwei völlig verschiedene Sachen sind, ebenso wie Radwege und
Radwegbenutzungspflicht, sowie Reflektoren und
Reflektorenanbringungsvorschriften. Wahrscheinlich sind meine mentalen
Töpfe einfach zu klein, um jeweils beides zusammenzuwerfen und kräftig
durchzurühren.

Andreas

Falk Duebbert

unread,
Mar 16, 2006, 2:57:05 PM3/16/06
to
Klaus Mueller schrieb:
> Falk Duebbert <spam...@zeitgleiter.de> wrote:
>
>
>>Mike Schneider schrieb:
>>
>>
>>> - Belastbare Studien, die die Schutzwirkung des Helmes untersucht
>>> haben, konnten keine Schutzwirkung nachweisen.
>>> - Tendenzen gingen eher ins Gegenteil
>>
>>Es gibt *keine* belastbaren Studien. Und die nachfolgende Behauptung ist
>>mir zwei Kreuze wert.
>
>
> Her mit dem Beleg oder schweige für immer still!

Hier wird immer gerne auf die Studie aus Münster verwiesen um die
Unwirksamkeit von Helmen zu belegen:
337 Kopftrauma-verletzte Radler, 89% ohne Helm. 11% von 337 Radler sind
etwa 37. Diese 37 waren ähnlich auf mittel, mittelschwer und leicht
verteilt, wie die 89% (allerdings hatte Möllmann die Extremfälle mit
berücksichtigt, keine Vergleichsgruppe, keine Randomisierung). Daraus
leiten Möllmann et al ab: "Since cyclists are shown to have a higher
risk of mid-level head trauma than all other trauma patients and bicycle
helmets seem not to be sufficient to reduce the level of head trauma the
helmets should be improved and new protection systems need to be
developed." Die eigentlichen Unfallgeschehen wurde aber nicht
berücksichtigt, sondern nur SPSS auf die wenigen Daten losgehetzt.
In der Studie werden sogar Sportunfälle nicht von Verkehrsunfällen
getrennt. Außerdem geht die Studie von einer bestimmten Verletztungsart
aus und mutmaßt aus den wenigen Fällen über die allgemeine Wirksamkeit
von Helmen bzw. diejenigen, die diese Studie immer wieder hervorziehen,
tun das. Ich finde die Studie angesichts der mutigen Schlüsse zu dünn
und das Kriterium zu spezifisch.

Die Neuseeländische Studie mit der Erhöhung des Unfallrisikos durch
Helmtragen ist so schlecht, dass ich mir weiteres erspare. Sie wurde
schon mehrfach in späteren meta-Studien zerissen.

Falk

Frank Küster

unread,
Mar 16, 2006, 2:14:02 PM3/16/06
to
Helmut Heradweger <helmut.h...@web.de> wrote:

Sieh dir mal deinen eigenen Namen an.

Arno Welzel

unread,
Mar 16, 2006, 4:06:28 PM3/16/06
to
Andreas Cammin wrote:

> Mike Schneider schrieb:
>

>> - Die Radhelmpflicht hat z.B. in Australien und Neuseeland beweisbar

>> zur Abnahme des Radverkehrs gefuehrt. Weniger Radverkehr macht das


>> Radfahren fuer die verbleibenden Radfahrer gefaehrlicher. Auch dies
>> ist nachweisbar.

>> Diese Tatsache macht das Thema fuer viele zum Politikum, bzw. zum
>> roten Tuch.


>
> Hmm. In einer Diskussion, wie gesund Obst und Gemüse sind, würde wohl
> kaum jemand den Verzehr desselben kategorisch ablehnen, weil er sich vom
> Gesundheitsministerium keine Verzehrquote vorschreiben lassen will.

Nicht alles was hinkt...

Das Obst und Gemüse der Gesundheit zuträglich sind und ein Mangel an
Vitaminen eher zu Krankheiten führt, ist hinlänglich untersucht und
keine mehr oder weniger wilde Spekulation.

> Warum ist landet die Diskussion über den Radhelm dagegen gleich immer
> bei der Radhelmpflicht?

Weil das der nächste, logische Schritt wäre, wenn es nur genügend Leute
gibt, die freiwillig Helm tragen und die allgemeine Stimmung bei "ohne
Helm fahrradfahren" = "leichtsinnig sein Leben riskieren" angekommen
ist. Schon heute wird man bei manchen Händlern beim Kauf eines neuen
Fahrrads gebetsmühlenartig nach dem Helm gefragt. Eine Bekannte von mir
durfte sich letztes Jahr bei so einer Gelegenheit vom Händler anhören,
sie hätte doch gerade als Mutter (ihr 9-jähriger Sohn war auch dabei)
eine Vorbildfunktion.


--
Arno Welzel
http://arnowelzel.de
EMail: use...@arnowelzel.de

atticus finch

unread,
Mar 16, 2006, 4:32:08 PM3/16/06
to
Eins ist sicher, es macht immer wieder Spass die Diskussion zu lesen.
Ueber dieses Thema wird in den Niederlanden kaum polarisiert. Wenn man
jemand mit Helm fahren sieht, denkt man gleich Amerikaner oder Deutsche
Mach weiter Jungs!!!

Michael Ohlhorst

unread,
Mar 16, 2006, 4:36:25 PM3/16/06
to
"Falk Duebbert" schrieb
Du kannst das auch umdrehen ich fahre ohne Gurt und ich hatte schon
schwere Verkehrsunfälle beim letzten mal 250km/h in die Leitplanke.

Ich bin ziehmlich sicher das ich mir mit Gurt viele Knochen gebrochen
hätte und nur mit viel Glück überlebt hätte. Ohne Gurt blieb es bei einer
Schürfwunde an der Hand und einer Beule am Kopf und ich konnte
3 Stunden später weiterarbeiten.

mfG
Michael


Andreas Cammin

unread,
Mar 16, 2006, 4:48:30 PM3/16/06
to
Arno Welzel schrieb:

> Weil das der nächste, logische Schritt wäre, wenn es nur genügend Leute
> gibt, die freiwillig Helm tragen und die allgemeine Stimmung bei "ohne
> Helm fahrradfahren" = "leichtsinnig sein Leben riskieren" angekommen
> ist. Schon heute wird man bei manchen Händlern beim Kauf eines neuen
> Fahrrads gebetsmühlenartig nach dem Helm gefragt. Eine Bekannte von mir
> durfte sich letztes Jahr bei so einer Gelegenheit vom Händler anhören,
> sie hätte doch gerade als Mutter (ihr 9-jähriger Sohn war auch dabei)
> eine Vorbildfunktion.

Ja warum wohl, die wollen natürlich was verkaufen.

Andreas

Andreas Cammin

unread,
Mar 16, 2006, 5:00:27 PM3/16/06
to
Bernd Sluka schrieb:

> Überhaupt nicht sinnvoll, weil Dein Vergleich daran scheitert, daß noch
> nie jemand eine "Meerettichpflicht" gefordert hat, eine Helmpflicht für
> Radfahrer jedoch von vielen Seiten, einschließlich in der deutschen
> Politik. Es hat auch noch kein Gericht jemanden aufgrund Nichtessens von
> Meerettich den Schadenersatz verweigert.

Nicht direkt, aber höhere Beiträge zu den Krankenversicherungen für
Menschen, die wider besseres Wissen Gesundheitsrisiken auf sich nehmen
(Raucher z.B.) oder Rabatte für solche, die sich nach Kräften bemühen,
Gesundheitsrisiken zu vermeiden (also quasi "Meerettichesser"), sind
durchaus im Gespräch. So arg hinkt der Vergleich also nicht.

Im übrigen ist es ein interessantes Detail, dass du den Abschnitt, in
dem steht, dass ich im Prinzip gegen eine Helmpflicht bin, keines
Kommentars gewürdigt hast und mich stattdessen einfach des Trollens
beschuldigst. Das wirft schon ein interessantes Licht auf deinen
Diskussionsstil.

Andreas

Gerald Eischer

unread,
Mar 16, 2006, 5:06:25 PM3/16/06
to
Arno Welzel schrieb:

>
> Schon heute wird man bei manchen Händlern beim Kauf eines neuen
> Fahrrads gebetsmühlenartig nach dem Helm gefragt.

Kaufe ich sofort. Wenn er mir schriftlich gibt, dass mich dieser Helm
vor schweren Kopfverletzungen schützt.

> Eine Bekannte von mir
> durfte sich letztes Jahr bei so einer Gelegenheit vom Händler anhören,
> sie hätte doch gerade als Mutter (ihr 9-jähriger Sohn war auch dabei)
> eine Vorbildfunktion.

Dieser Händler schießt sich langfristig ins Knie. Sobald er und
seinesgleichens ausreichend Helme verkauft haben, dass endlich ein paar
Lobbys ein Pflicht durchdrücken können, wird anschließend der große
Katzenjammer wegen des drastisch zurückgegangen Umsatzes losgehen.

--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://drffaq.freezope.org |
| Für OE-Nutzer: http://www.wschmidhuber.de/oeprob/index.html |

Walter Janné

unread,
Mar 16, 2006, 5:14:42 PM3/16/06
to
Florian Janßen [NuP] schrieb:

>Ich hab hier den Eindruck bekommne, dass hier ne ganze Reihe gegen
>Fahrradhelme tragen sind.
>
>Warum eigentlich? Weil sie scheiße aussehen?
>
>Ich hab in meinem noch recht jungen Leben bereits zwei Helme geschrottet und
>bin froh, dass ich sie getragen hatte.
>

HELAU! Ähm...nee... ist doch schon vorbei.

Wurde aber auch mal Zeit, daß es wieder einen richtigen Helmsthread
gibt, der gleich mit fünf Feldern beginnt.

Walter
--
Questions are a burden to others,
answers a prison for oneself.

Gerald Eischer

unread,
Mar 16, 2006, 5:15:15 PM3/16/06
to
Thomas Voigt schrieb:

>
> Grosse Hagelkoerner? Und in Italien sollen ja gelegentlich Blumentoepfe,
> geworfen von eifersuechtigen Frauen, von Balkonen regnen :-)

Du möchtest einen Bauhelm tragen. Fahrradh*lme sind für derartige
Unfallszenarien weder konstruiert noch geeignet.

Walter Janné

unread,
Mar 16, 2006, 5:16:20 PM3/16/06
to
Helmut Heradweger schrieb:

>Die gleiche Sorte hat sich vor vielen Jahren geweigert, im Auto einen
>Sicherheitsgurt zu nutzen.

...und weigert sich heute standhaft, im Auto einen Helm zu tragen.

Walter
--
Hyppääjät Hyppää.

Message has been deleted

Ralf Bader

unread,
Mar 16, 2006, 5:55:28 PM3/16/06
to
Falk Duebbert wrote:

> Helmut Heradweger schrieb:
>>
>> Die gleiche Sorte hat sich vor vielen Jahren geweigert, im Auto einen
>> Sicherheitsgurt zu nutzen.
>

> Ja, die Argumente klingen ähnlich. Man könnte vom Gurt erdrosselt werden
> oder das Auto nicht schnell genug verlassen....

Stell dir nur vor, du Schlaumeier, auf gewisse Gurtkonstruktionen aus den
Anfangszeiten trafen diese Argumente sogar zu (Zweipunktgurte,
Nichtautomatikgurte)


Ralf

Ralf Bader

unread,
Mar 16, 2006, 6:07:47 PM3/16/06
to
Andreas Cammin wrote:

> Mike Schneider schrieb:
>
>> - Die Radhelmpflicht hat z.B. in Australien und Neuseeland beweisbar
>> zur Abnahme des Radverkehrs gefuehrt. Weniger Radverkehr macht das
>> Radfahren fuer die verbleibenden Radfahrer gefaehrlicher. Auch dies
>> ist nachweisbar.
>> Diese Tatsache macht das Thema fuer viele zum Politikum, bzw. zum
>> roten Tuch.
>
> Hmm. In einer Diskussion, wie gesund Obst und Gemüse sind, würde wohl
> kaum jemand den Verzehr desselben kategorisch ablehnen, weil er sich vom
> Gesundheitsministerium keine Verzehrquote vorschreiben lassen will.

> Warum ist landet die Diskussion über den Radhelm dagegen gleich immer
> bei der Radhelmpflicht?

Weil eine Radhelmpflicht das einzige ist, woran ich bei diesem Thema ein
Interesse habe, und zwar ein negatives (im Klartext: Es hat keinen
Dummschwätzer etwas anzugehen, was ich auf meinen Kopf setze oder nicht).
An Diskussionen über die Gesundheit von Obst und Gemüse habe ich hingegen
genauso viel Interesse wie an Diskussionen darüber, warum man im Dunkeln
nichts sieht, also überhaupt keines. Im Falle einer gesetzlichen
Verzehrquote würde sich das ändern, dann hätte ich auch in solchen
Diskussionen ein negatives Interesse.


Ralf

Elke Bock

unread,
Mar 16, 2006, 6:16:59 PM3/16/06
to
"Florian Janßen [NuP]"
<external.flo...@de.bosch.com> schrieb:

>Ich hab hier den Eindruck bekommne, dass hier ne ganze Reihe gegen
>Fahrradhelme tragen sind.
>
>Warum eigentlich? Weil sie scheiße aussehen?

Das ist durchaus wesentlich. Noch wichtiger ist aber, daß
man sich keinen rechten Nutzen vorstellen kann.

>Ich hab in meinem noch recht jungen Leben bereits zwei Helme geschrottet und
>bin froh, dass ich sie getragen hatte.

Hättest du sie lieber jemand gegeben, der besser darauf
aufpassen kann. :-P


mfg, elke
--
Radwege bauen heißt Fallen stellen.

Richard Blume

unread,
Mar 16, 2006, 9:08:51 PM3/16/06
to
Florian Janßen [NuP] <external.flo...@de.bosch.com> schrub:

> Ich hab hier den Eindruck bekommne, dass hier ne ganze Reihe gegen
> Fahrradhelme tragen sind.

Ja? Ich habe hingegen den Eindruck, dass hier vor allem viele sind, die
gegen eine Pflicht des Tragens sind.

> Warum eigentlich? Weil sie scheiße aussehen?

Meine Vorbehalte gegen Helm sind vor allem die mangelnde
Alltagstauglichkeit. Wenn ich auf einem meiner minimalistishen Rennrädern
durch die Stadt sause, wo tu ich die Kappe hin, wenn ich mal absteige? Im
Sommer habe ich eine kurze Hose, ein T-Shirt, Schuhe, ein leichtes Rad und
Handschuhe (die nicht weiter stören und bei Unfällen die gefährdeste Stelle
shützen)- und das finde ich am allerschönsten, ohne viel Firlefanz
unbelastet unterwegs sein. Ein Helm würd mich einfach nerven, punktum. Ihn
in Läden oder im Kaffe aufzulassen wäre wenig attraktiv, alles andere
Fummelkram.

> Ich hab in meinem noch recht jungen Leben bereits zwei Helme
> geschrottet und bin froh, dass ich sie getragen hatte.

Naja, es ist ja nicht jeder auf den Kopf gefallen (bitte verzeih das
Wortspiel).

cu,
Richard

Stephan Gerlach

unread,
Mar 16, 2006, 9:56:20 PM3/16/06
to
Andreas Cammin schrieb:

> Hmm. In einer Diskussion, wie gesund Obst und Gemüse sind, würde wohl
> kaum jemand den Verzehr desselben kategorisch ablehnen, weil er sich vom
> Gesundheitsministerium keine Verzehrquote vorschreiben lassen will.
> Warum ist landet die Diskussion über den Radhelm dagegen gleich immer
> bei der Radhelmpflicht?

Weil ab und zu das Wort "Radhelmpflicht" im Raumm rumgeistert, nicht
aber das Wort "Verzehrquote".


--
Stephan

>Fahrrad gegen das Auto lehnen? ;-)
Ganz schlecht.
Damit könnte das wertvolle Fahrzeug doch Schaden nehmen.
Und unter Umständen könnten auch am Auto Kratzer entstehen.
(Norbert Lack & Walter Janné in drf)

Stephan Gerlach

unread,
Mar 16, 2006, 10:00:41 PM3/16/06
to
Andreas Cammin schrieb:

> Nehmen wir mal an, ich schreibe in einem Gesundheitsforum einen Satz wie
> "Ich finde es vernünftig, wenn man seinen Apfel mit einer Prise
> Meerettich isst, weil er dann gesünder ist". Wie sinnvoll ist dann die
> Antwort "In Neuseeland hat die Einführung der Meerettichpflicht
> nachweislich zu einem massiven Rückgang des Apfelverzehrs geführt"?

Nicht sinnvoll, da es keine Meerrettichpflicht gibt.
Weder in Neuseeland noch sonstwo.

> P.S. Im übrigen bin ich für die Einführung einer gesetzlichen Bierquote,
> denn regelmäßig in Maßen genossener Alkohol mindert nachweislich das
> Krebs- und Herzinfarkt-Risiko,

Zu teuer; wie will man das überprüfen.
Einmal monatlich zum Promille-Test?

Daniel Roedding

unread,
Mar 16, 2006, 10:33:30 PM3/16/06
to
Florian Janßen [NuP] schrieb:

> Ich hab hier den Eindruck bekommne, dass hier ne ganze Reihe gegen
> Fahrradhelme tragen sind.
>
> Warum eigentlich?

Zwei Szenarien aus meiner Crash-Historie:

1. In 1999 hatte ich mal einen Kurvenabgang (letzter gesichteter
Tachostand 48 km/h), bei dem ich eine zweistellige Meterzahl
mit den Beinen voran zunächst über Asphalt und dann durch
die Botanik geschrammt bin. Der Kopf blieb dabei *ganz knapp*
über dem Boden. Hätte ich einen Helm getragen wäre die Wahr-
scheinlichkeit, mit selbigem hängenzubleiben, extrem hoch
gewesen. Das hätte mindestens zu einem HWS-Trauma geführt.
Ohne Helm bin ich zwar mächtig lädiert gewesen, am Kopf gab
es aber keine Verletzung. Die ärztliche Behandlung am Folgetag
bestand darin, daß ich meinen Hausarzt um eine Tetanus-
Auffrischung gebeten habe.

2. In 2005 ist mir beim 90-Grad-Abbiegen nach rechts bei Tempo
25 das Vorderrad weggegangen. Ich bin mit dem Oberarm aufgeschlagen
und anschließend aufs Jochbein rechts und Unterkieferkante rechts
vorn/unten. Das war mein einziger Sturz mit Kopfbeteiligung
überhaupt. Der Aufprall des Kopfes war bereits gebremst und
nicht besonders stark, der Kopf wurde ein wenig nach links
hinten gebogen, aber noch im normalen Beweglichkeitsbereich.
Mit einem Helm wäre das Jochbein geschützt gewesen, dafür
hätte der Unterkiefer mehr abbekommen und wäre möglicherweise
ausgerenkt worden. Des weiteren wäre der Kopf wegen der
Helmkrempe deutlich weiter nach links/hinten gebogen worden,
was zu einer Überstreckung und möglicherweise zu einem
HWS-Trauma geführt hätte. So, d. h. ohne Helm, blieb es im
Gesicht bei ein paar Abschürfungen und einer "bunten Backe",
am Folgetag hatte ich ein leichtes Unwohlsein im Sinne einer
ganz leichten Gehirnerschütterung. Das alles ist ohne medizinische
Behandlung komplikationslos abgeheilt.

Nach beiden Stürzen bin ich mit dem Fahrrad noch nach Hause
gefahren (40 km bei Fall 1, 10 km bei Fall 2).

Persönliches Fazit: ich habe bereits zwei Unfälle erlebt,
bei denen ein Helm keine positive Wirkung gehabt hätte,
möglicherweise aber für mehr Probleme gesorgt hätte. Somit
stehe ich aus eigener Erfahrung zunächst negativ gegenüber.
Darüber hinaus hat mir bisher niemand eine seriöse Studie
zeigen können, die fundiert und nachvollziehbar einen
statistischen Nutzen von Helmen im Sinne eines Sicherheits-
gewinns nachweist.

Ich verfolge das Thema nach wie vor mit großem Interesse,
denn ich will natürlich auf dem Rad so sicher wie möglich
unterwegs sein und im Störfall möglichst wenig Schaden
zu erleiden. Das scheint mir aus persönlicher Erfahrung
beim "normalen" Radfahren im öffentlichen Straßenverkehr
(d .h. kein Downhill o. ä.) aber ohne Helm eher gegeben
zu sein als mit.

Und dann noch eine Randnotiz: vor einiger Zeit hatte ich
hier zu Hause mal einen üblen Kreislaufzusammenbruch.
Dabei bin ich noch ein paar Schritte vorwärts gestolpert,
weil ich mich eigentlich im Nachbarraum hinsetzen wollte.
Dafür hat's leider nicht mehr gereicht, ich bin vor der
Tür gefallen und habe mit dem Kopf den Türrahmen mitgenommen.
Das hat deutlich lauter gekracht als bei Fall 2 von oben,
aber auch dabei ist letztlich außer einer Beule und einer
leichten Gehirnerschütterung nichts weiter passiert.
Diese Gehirnerschütterung wäre möglicherweise tatsächlich
vermeidbar gewesen, würde man sich angewöhnen, konsequent
zu Hause einen Helm zu tragen...

Daniel

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Andreas Cammin

unread,
Mar 17, 2006, 1:17:11 AM3/17/06
to
Walter Janné schrieb:

> ...und weigert sich heute standhaft, im Auto einen Helm zu tragen.

Wir machen nen Deal: Helmpflicht für Autofahrer gegen Gurtpflicht für
Radfahrer :-P

Andreas

Stefan Wag

unread,
Mar 17, 2006, 2:03:19 AM3/17/06
to
hier gibt es ganz verschiedene Biker -
muss man bei der Frage nicht differenzieren:

TypA: fährt mit 15-20 km/h nur auf gut befestigten Waldwegen
TypB: rast mit Rennrad über Landstrassen
TypC: stürzt sich steile Single-Trails runter
u.s.w.

Ich persönlich mache alles und merkwürdigerweise fahre ich wenn ich
einen Helm anziehe viel risokofreudiger, weil ich ich mich sicherer
fühle. Was ist jetzt wirklich sicherer?
(und verfälscht sowas nicht alle Statistiken)
Anders ausgedrückt:
In der Formel1 passieren mehr Unfälle als im Stadtverkehr => also ist
Helmtragen gefährlich.

Meine Statistik der letzten 30 Jahre:
etwa 30 Stürze aber nie Kopfverletzungen.
Dazu kommen etliche schwere Motorradunfälle (Kombi sieht aus wie durch
den Fleischwolf gedeht) Mein Helm sieht aus wie neu.

Trotzdem ziehe ich immer öfter einen Helm an weil:
- Ich will Vorbild sein
- Ich will meine Glatze verstecken
- Die Sonne blendet mich nicht
--
Gruss Stefan

Chris Huebsch

unread,
Mar 17, 2006, 2:10:42 AM3/17/06
to
Andreas Cammin (Thu, 16 Mar 2006 22:48:30 +0100):

> Ja warum wohl, die wollen natürlich was verkaufen.

Genau so ist es. Ich glaube, du hast die Sache genau auf den Punkt
gebracht. Wo gibt es sonst noch so traumhafte Unterschiede zwischen
Herstellungsaufwand und Ladenpreis.

Gruesse


Chris
--
Chris Huebsch www.huebsch-gemacht.de | TU Chemnitz, Informatik, RNVS
GPG-Encrypted mail welcome! ID:7F2B4DBA | Str. d. Nationen 62, B204
Chemnitzer Linux-Tage 2006, 4.-5. März | D-09107 Chemnitz
http://chemnitzer.linux-tage.de/ | +49 371 531-1377, Fax -1803

Chris Huebsch

unread,
Mar 17, 2006, 2:18:12 AM3/17/06
to
Andreas Cammin (Fri, 17 Mar 2006 07:17:11 +0100):

Wozu dient der Gurt? Ich glaube, dass die Wucht, mit der man auf Lenkrad
und Armaturenbrett fliegt bei einem Unfall abgefangen wird. Ausserdem
wohl, damit man auch bei einem Ueberschlag im Auto bleibt.

Nun hat ein Rad kein "innen" und auch kein Lenkrad.

Andererseits hat die ehrenwerte Hannelore-Kohl-Stiftung ja schon
vorgerechnet, dass fast ein Drittel aller zu behandelnden SHT beim
Autofahren passieren. Da ja bereits schon ein Fahrradhelm dagegen helfen
soll, waere es nur logisch, einen Autohelm aufzusetzen. Die bisherigen
Schutzeinrichtungen sind offenbar nicht ausreichend. Besonders fuer
Fahrer aelteren Autos, die noch keine 12 Airbags haben, sollte man da
was tun! Da man sich im Auto auch nicht um Aerodynamik Gedanken machen
muss, kann es sogar ein Integralhelm sein. Und nein. Das meine ich nicht
sarkastisch oder in irgendeiner Weise laecherlich. Das ist meine tiefe
Ueberzeugung.

Thomas Schlueter

unread,
Mar 17, 2006, 2:32:40 AM3/17/06
to
Am Thu, 16 Mar 2006 23:00:27 +0100 hat Andreas Cammin geschrieben:

> Bernd Sluka schrieb:
>
> > Überhaupt nicht sinnvoll, weil Dein Vergleich daran scheitert,
> > daß noch nie jemand eine "Meerettichpflicht" gefordert hat, eine
> > Helmpflicht für Radfahrer jedoch von vielen Seiten,
> > einschließlich in der deutschen Politik. Es hat auch noch kein
> > Gericht jemanden aufgrund Nichtessens von
> > Meerettich den Schadenersatz verweigert.
>
> Nicht direkt, aber höhere Beiträge zu den Krankenversicherungen
> für Menschen, die wider besseres Wissen Gesundheitsrisiken auf
> sich nehmen (Raucher z.B.) oder Rabatte für solche, die sich nach
> Kräften bemühen, Gesundheitsrisiken zu vermeiden (also quasi
> "Meerettichesser"), sind durchaus im Gespräch. So arg hinkt der
> Vergleich also nicht.

Doch tut er. Es wird nie jemand behaupten, Obst ohne Meerrettich
wäre ungesund oder gar lebensgefährlich. Und es würde auch nie
jemand auf die Idee kommen, er könne verschimmeltes Obst essen, bloß
weil er jetzt den gesunden Meerrettich drauf hat.

Tom

Fabio Fernandez

unread,
Mar 17, 2006, 2:37:19 AM3/17/06
to
Stefan Wag schrieb:

> hier gibt es ganz verschiedene Biker -
> muss man bei der Frage nicht differenzieren:
>

TypAa: fährt mit 3-7 km/h in der Stadt und torkelt mangels
stabilisierender Geschwindigkeit.


> TypA: fährt mit 15-20 km/h nur auf gut befestigten Waldwegen
> TypB: rast mit Rennrad über Landstrassen
> TypC: stürzt sich steile Single-Trails runter
> u.s.w.
>
> Ich persönlich mache alles und merkwürdigerweise fahre ich wenn ich
> einen Helm anziehe viel risokofreudiger, weil ich ich mich sicherer
> fühle. Was ist jetzt wirklich sicherer?

Ack. Daraus resultierte für mich vor einiger Zeit: Wenn es im
Gelände/Wald zur Sache geht: Helm + sonstige Schutzkleidung. Da fahre
ich so oder so risikofreudig am oberen Ende der Skala... Im normalen
Verkehr: die gleiche "Schutzkleidung" die ich auch als Fußgänger
akzeptieren würde ;-)

> (und verfälscht sowas nicht alle Statistiken)
> Anders ausgedrückt:
> In der Formel1 passieren mehr Unfälle als im Stadtverkehr => also ist
> Helmtragen gefährlich.

Dafür stirbt in der Formel1 so gut wie keiner mehr ;-)

> Meine Statistik der letzten 30 Jahre:
> etwa 30 Stürze aber nie Kopfverletzungen.
> Dazu kommen etliche schwere Motorradunfälle (Kombi sieht aus wie durch
> den Fleischwolf gedeht) Mein Helm sieht aus wie neu.

Das kenne ich. Mich hat es allerdings mal mit dem Motorrad bei ganz
niedriger Geschwindigkeit hingelegt (rutschige Kreuzung). Dabei ist das
Motorrad unter mir weggetaucht und ich bin quasi frontal der Länge nach
hingeflogen. Dabei ist mein Kopf auf die Strasse aufgeschlagen (Gesicht
vorraus. Ohne Helm hätte ich ein neues Gesicht gebraucht (oder so). Der
Asphalt näherte sich mir quasi in Zeitlupe und ich konnte nichts dagegen
tun. Kopf hochhalten oder wegdrehen oder sonstige Reflexe gab es da
nicht mehr. Der Helm sah danach immer noch fast aus wie neu. Er hatte
eine kleine Macke im Visier und im Kinnbereich ein paar ganz kleine
Abschürfungen...

> Trotzdem ziehe ich immer öfter einen Helm an weil:
> - Ich will Vorbild sein

Das verstehe ich jetzt nicht ;-). Im Gelände ok, aber wo bist Du damit
sonst noch Vorbild?

> - Ich will meine Glatze verstecken

Hab ich noch nicht. Reden wir in ein paar Jahre nochmal drüber,
vielleicht ist das dann eine für mich adäquate Helmnutzung ;-)

> - Die Sonne blendet mich nicht

Sonnenbrillen finde ich da praktischer.

Viele Grüße

Fabio

Peter Fronteddu

unread,
Mar 17, 2006, 2:42:57 AM3/17/06
to
Florian Janßen [NuP] schrieb:

> Ich hab hier den Eindruck bekommne, dass hier ne ganze Reihe gegen
> Fahrradhelme tragen sind.

kann sein

> Warum eigentlich? Weil sie scheiße aussehen?

Nein, weil sie bewiesenermassen 85% der Radfahrer impotent machen,
besonders Kinder. Zudem das Radfahren als Dunkelradler oder noch dazu
abseits von Radwegen das eigentlich gefährliche ist.

> Ich hab in meinem noch recht jungen Leben bereits zwei Helme geschrottet und
> bin froh, dass ich sie getragen hatte.

Ich habe in meinem nicht so ganz jungen Leben auch schon einen Helm
getragen und bin froh, dass der nichtmal einen Kratzer hat.

Grüße
Pe"Bingo Saison?"ter

Peter Bruells

unread,
Mar 17, 2006, 2:58:02 AM3/17/06
to
Andreas Cammin <andreas...@krasse-herde.org> writes:

> Bernd Sluka schrieb:
>
> > Überhaupt nicht sinnvoll, weil Dein Vergleich daran scheitert, daß noch
> > nie jemand eine "Meerettichpflicht" gefordert hat, eine Helmpflicht für
> > Radfahrer jedoch von vielen Seiten, einschließlich in der deutschen
> > Politik. Es hat auch noch kein Gericht jemanden aufgrund Nichtessens von
> > Meerettich den Schadenersatz verweigert.
>
> Nicht direkt, aber höhere Beiträge zu den Krankenversicherungen für
> Menschen, die wider besseres Wissen Gesundheitsrisiken auf sich nehmen
> (Raucher z.B.) oder Rabatte für solche, die sich nach Kräften bemühen,
> Gesundheitsrisiken zu vermeiden (also quasi "Meerettichesser"), sind
> durchaus im Gespräch. So arg hinkt der Vergleich also nicht.

Doch, da es sich dabei i.A. um *nachgewiesene* Risiken handelt. Darum
hinkt auch der Vergleich mit der Gurtpflicht. Ja, seinerzeit gab es
Personen, die gegen die Gurtpflicht waren. Da gab es aber schon längst
Zahlen, daß das Tragen eines Gurtes eine klare, nachweisbare
Verringerung der Verletzungsschwere gab.

Peter Bruells

unread,
Mar 17, 2006, 3:01:49 AM3/17/06
to
Elke Bock <e.b...@gmx.de> writes:

> "Florian Janßen [NuP]"
> <external.flo...@de.bosch.com> schrieb:
>
> >Ich hab hier den Eindruck bekommne, dass hier ne ganze Reihe gegen
> >Fahrradhelme tragen sind.
> >
> >Warum eigentlich? Weil sie scheiße aussehen?
>
> Das ist durchaus wesentlich. Noch wichtiger ist aber, daß
> man sich keinen rechten Nutzen vorstellen kann.

Vor allem: Sie können den Nutzen des Rades ganz erheblich. Ich fahre
nämlich mit einem breitkrempigen Hut und bin damit recht gut gegen das
Unbill oldenburgischen Mistwetter geschützt. Ein Helm hätte da eine
Schutzwirkung von Null.

Mike Schneider

unread,
Mar 17, 2006, 3:24:24 AM3/17/06
to
Falk Duebbert wrote:
> Helmut Heradweger schrieb:
>>
>> Die gleiche Sorte hat sich vor vielen Jahren geweigert, im Auto einen
>> Sicherheitsgurt zu nutzen.
>
> Ja, die Argumente klingen ähnlich. Man könnte vom Gurt erdrosselt werden
> oder das Auto nicht schnell genug verlassen....
>
Der Unterschied zur Gurtdebatte ist:
Bei der Gurtdebatte wurden Studien gemacht, bis alle ueberzeugt waren.

Gruss,
Mike Schneider

Mike Schneider

unread,
Mar 17, 2006, 3:26:16 AM3/17/06
to
Chris Huebsch wrote:
> Andreas Cammin (Fri, 17 Mar 2006 07:17:11 +0100):
>> Walter Janné schrieb:
>>
>>> ...und weigert sich heute standhaft, im Auto einen Helm zu tragen.
>> Wir machen nen Deal: Helmpflicht für Autofahrer gegen Gurtpflicht für
>> Radfahrer :-P
>
> Wozu dient der Gurt? Ich glaube, dass die Wucht, mit der man auf Lenkrad
> und Armaturenbrett fliegt bei einem Unfall abgefangen wird. Ausserdem
> wohl, damit man auch bei einem Ueberschlag im Auto bleibt.
>
> Nun hat ein Rad kein "innen" und auch kein Lenkrad.
>
> Andererseits hat die ehrenwerte Hannelore-Kohl-Stiftung ja schon
> vorgerechnet, dass fast ein Drittel aller zu behandelnden SHT beim
> Autofahren passieren. Da ja bereits schon ein Fahrradhelm dagegen helfen
> soll, waere es nur logisch, einen Autohelm aufzusetzen. Die bisherigen
> Schutzeinrichtungen sind offenbar nicht ausreichend. Besonders fuer
> Fahrer aelteren Autos, die noch keine 12 Airbags haben, sollte man da
> was tun! Da man sich im Auto auch nicht um Aerodynamik Gedanken machen
> muss, kann es sogar ein Integralhelm sein. Und nein. Das meine ich nicht
> sarkastisch oder in irgendeiner Weise laecherlich. Das ist meine tiefe
> Ueberzeugung.

Autorennfahrer fahren ja auch mit Helm!

Gruss,
Mike Schneider

Mike Schneider

unread,
Mar 17, 2006, 3:29:09 AM3/17/06
to
Falk Duebbert wrote:
> Mike Schneider schrieb:
>
>> - Belastbare Studien, die die Schutzwirkung des Helmes untersucht
>> haben, konnten keine Schutzwirkung nachweisen.
>> - Tendenzen gingen eher ins Gegenteil
>
> Es gibt *keine* belastbaren Studien. Und die nachfolgende Behauptung ist
> mir zwei Kreuze wert.
>
>> Jetzt bring Du mal Argumente fuer den Helm.
>> Belastbare Argumente bitte.
>
> Es ist doof, die Kamera am Schädel festzuspaxen.

Und die Spaxe halten im Styropor?
Oder nimmst Du Gipskartonduebel?

[x] send pix

Mike Schneider

Mike Schneider

unread,
Mar 17, 2006, 3:32:01 AM3/17/06
to
Falk Duebbert wrote:
> Klaus Mueller schrieb:

>> Falk Duebbert <spam...@zeitgleiter.de> wrote:
>>
>>
>>> Mike Schneider schrieb:
>>>
>>>
>>>> - Belastbare Studien, die die Schutzwirkung des Helmes untersucht
>>>> haben, konnten keine Schutzwirkung nachweisen.
>>>> - Tendenzen gingen eher ins Gegenteil
>>>
>>> Es gibt *keine* belastbaren Studien. Und die nachfolgende Behauptung ist
>>> mir zwei Kreuze wert.
>>
>>
>> Her mit dem Beleg oder schweige für immer still!
>
> Hier wird immer gerne auf die Studie aus Münster verwiesen um die
> Unwirksamkeit von Helmen zu belegen:
> 337 Kopftrauma-verletzte Radler, 89% ohne Helm. 11% von 337 Radler sind
> etwa 37. Diese 37 waren ähnlich auf mittel, mittelschwer und leicht
> verteilt, wie die 89% (allerdings hatte Möllmann die Extremfälle mit
> berücksichtigt, keine Vergleichsgruppe, keine Randomisierung). Daraus
> leiten Möllmann et al ab: "Since cyclists are shown to have a higher
> risk of mid-level head trauma than all other trauma patients and bicycle
> helmets seem not to be sufficient to reduce the level of head trauma the
> helmets should be improved and new protection systems need to be
> developed." Die eigentlichen Unfallgeschehen wurde aber nicht
> berücksichtigt, sondern nur SPSS auf die wenigen Daten losgehetzt.
> In der Studie werden sogar Sportunfälle nicht von Verkehrsunfällen
> getrennt. Außerdem geht die Studie von einer bestimmten Verletztungsart
> aus und mutmaßt aus den wenigen Fällen über die allgemeine Wirksamkeit
> von Helmen bzw. diejenigen, die diese Studie immer wieder hervorziehen,
> tun das. Ich finde die Studie angesichts der mutigen Schlüsse zu dünn
> und das Kriterium zu spezifisch.

Autor? Erscheinungsjahr? Titel?

> Die Neuseeländische Studie mit der Erhöhung des Unfallrisikos durch
> Helmtragen ist so schlecht, dass ich mir weiteres erspare. Sie wurde
> schon mehrfach in späteren meta-Studien zerissen.

A?E?T?

Deine Aussage bisher:
Nix genaues weiss man nicht.

Meine Aussage bisher:
Gibt keinen Grund, einen Helm zu tragen.

So weit voneinander entfernt sind die Aussagen nicht.

Gruss,
Mike Schneider

Andreas Cammin

unread,
Mar 17, 2006, 3:59:18 AM3/17/06
to
Chris Huebsch schrieb:

>> Ja warum wohl, die wollen natürlich was verkaufen.
>
> Genau so ist es. Ich glaube, du hast die Sache genau auf den Punkt
> gebracht. Wo gibt es sonst noch so traumhafte Unterschiede zwischen
> Herstellungsaufwand und Ladenpreis.

Tokiohotel-Fanartikel? :-P

Andreas

Message has been deleted

Helmut Heradweger

unread,
Mar 17, 2006, 4:05:54 AM3/17/06
to
Thorsten Günther schrieb:

> Helmut Heradweger schrieb:
>> Die gleiche Sorte hat sich vor vielen Jahren geweigert, im Auto einen
>> Sicherheitsgurt zu nutzen.
>
> Die gleiche Sorte weigert sich, am Auto eine St.-Christophorus-Plakette
> zu führen.

Dieser Vergleich ist schlicht unzulässig.

HELMut

Message has been deleted

Helmut Heradweger

unread,
Mar 17, 2006, 4:09:01 AM3/17/06
to
Bernd Sluka schrieb:
> Am Thu, 16 Mar 2006 17:02:40 +0100 trollte Helmut Heradweger:
>>
>> Du wirst hier definitiv keine vernünftige Antwort auf Deine Frage
>> bekommen. Diese NG ist voll von widerlichen Demagogen, denen kein
>> Argument zu abwegig ist, ihre eigene Meinung als die absolute Wahrheit
>> zu verkaufen.
>
> Ja, es fängt tatsächlich schon an:

Was auch immer Du damit sagen willst: Das hier

>> Die gleiche Sorte hat sich vor vielen Jahren geweigert, im Auto einen
>> Sicherheitsgurt zu nutzen.

war tatsächlich so, und Du solltest das wissen.

HELMut

Helmut Heradweger

unread,
Mar 17, 2006, 4:16:03 AM3/17/06
to
Mike Schneider schrieb:

Verlass Dich drauf: In der LEHMdebatte wird es auch Studien geben. Bis
dahin sollte die Abwägung der _offensichtlichen_ Vor- und Nachteile den
Ausschlag geben.

HELMut

Andreas Cammin

unread,
Mar 17, 2006, 4:38:13 AM3/17/06
to
Falk Duebbert schrieb:

> Und auch sonst würde ich immer auf die setzen, die angeschnallt waren.
> Spätestens nach dem zehnten geschrotetem Kleinwagen samstags Nacht,
> kann man das Ergebnis der Messreihe nachvollziehen. Da Autoschrammen
> teuer und Autos immer versichert sind, existiert auch genug
> Zahlenmaterial, das die Gegenbeispiele der Gurtmuffel als unerheblich
> entblößt.

Stimmt. Das Todschlagargument "Und wenn ich mal im btennenden Auto sitze
und das Gurtschloss klemmt..." dürfte statistisch am leichtesten zu
widerlegen sein - ich habe jetzt kein Zahlenmaterial, aber ich vermute,
dass bevor mir sowas passiert, ich vorher 7x durch die Windschutzscheibe
geflogen bin, ich 2x im Lotto gewonnen habe und ich einmal von einem
Meteoriten getroffen wurde :-)

Und auch sonst kann ich mir nicht vorstellen, wie ich mich bei einem
Unfall angegurtet schlimmer verletzen könnte als wie ein Pingpong-Ball
im Innenraum umherhüpfend (ich bin letztes Jahr mit der FF zu einem
Unfall gerufen wurden, bei dem der nicht angegurtete Fahrer nach einem
mehrfachen Überschlag zusammengefaltet im Beifahrerfußraum gefunden
wurde. Ich selbst habe einen Überschlag mit ein paar blauen Flecken an
der Schulter überstanden...).

Andreas

Jörg 'Yadgar' Bleimann

unread,
Mar 17, 2006, 4:26:56 AM3/17/06
to
High!

Christian Faulhammer wrote:

> Bisher hatte ich in meinem Leben ziemlich viele Radstürze (Kindheit
> mitgerechnet), auch ein paar bei höheren Geschwindigkeiten. Bilanz: Viele
> blaue Flecken, Abschürfungen, ein mehrfach gebrochener Arm und schwere
> Prellungen. Keine Verletzung wäre durch einen Radhelm verhindert worden,
> aber der Tag kommt bestimmt. Auf längeren Strecken ziehe ich auch einen
> auf, fürs Gewissen und für Mutti.

Ich hatte im September 2000 einen (selbstverschuldeten, rote Ampel...)
Crash mit einem Auto, bin mitsamt Fahrrad im hohen Bogen über die
Motorhaube gesegelt und hatte großes Glück, dass ich nirgendwo mit dem
Kopf aufschlug oder das Rad auf den Schädel bekam, so blieb es bei
Prellungen... danach legte ich mir zum ersten Mal überhaupt einen Helm
zu. Leider war das einzige Exemplar im Fahrradladen, das auf meinen
Quadratschädel passte, rattig dunkelgraubraun und damit für den Sommer
schonmal ungeeignet - für den Winter dank der Belüftungsschlitze ebenfalls.

Überflüssig zu erwähnen, dass ich mit so einem Ding auf dem Kopf einfach
zum Schießen aussehe... ich trug das Ding ungefähr ein Jahr lang, sofern
das Wetter es zuließ, danach fiel es mir mal versehentlich aus
schätzungsweise anderhalb Metern Höhe auf Parkettboden und dürfte damit
unbrauchbar geworden sein.

Seither bin ich trotz 4000 km/Jahr nicht mehr in eine Situation
gekommen, wo ich mir einen Helm gewünscht hätte... und abgesehen davon
gehört auf so einen zottelbärtigen Afghanenkopf wie meinen natürlich
eine Chitrali-Kappe!

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar

Thomas Voigt

unread,
Mar 17, 2006, 4:55:19 AM3/17/06
to
Gerald Eischer wrote:
> Thomas Voigt schrieb:
>>Grosse Hagelkoerner? Und in Italien sollen ja gelegentlich Blumentoepfe,
>>geworfen von eifersuechtigen Frauen, von Balkonen regnen :-)
>
> Du möchtest einen Bauhelm tragen. Fahrradh*lme sind für derartige
> Unfallszenarien weder konstruiert noch geeignet.

Noe, ich fahre nicht in Italien ;-)

tv

Friedrich Volkmann

unread,
Mar 17, 2006, 5:50:37 AM3/17/06
to
Florian Janßen [NuP] wrote:

> Beim zweiten Mal hab bin ich im Wald gefahren hab ne Wurzel übersehen
> Vorderrad verrissen und bin unfreiwillig abgestiegen zum Glück stand ein
> großer Baum, der mich aufgefangen hat. Und ja das hätte ich evtl verhindern
> können.

Ich hab als Kind einen auf der Straße liegenden Ziegelstein übersehen. Wir
haben beide durch unsere Unfälle gelernt, beim Fahren auf den Weg zu
schauen. (Das fällt Kindern übrigens schwerer, weil sie anatomisch bedingt
einen kleineren Sichtbereich haben. Außerdem fallen sie leichter auf den
Kopf, weil er verhältnismäßig größer und schwerer ist.)

Ich trug damals keinen Helm, fiel mit dem Kopf voran auf den Asphalt und
hatte eine Gehirnerschütterung. Einen Tag später war alles wieder in
Ordnung. Köpfe halten mehr aus, als man denkt - zumindest jene Stellen, die
durch einen Helm geschützt werden. Vermutlich wäre dir bei beiden Unfällen
auch ohne Helm nichts passiert.

Michael Buege

unread,
Mar 17, 2006, 6:15:31 AM3/17/06
to
Zitat Jörg 'Yadgar' Bleimann:

> High!
>
> Christian Faulhammer wrote:
>
>> Bisher hatte ich in meinem Leben ziemlich viele Radstürze (Kindheit
>> mitgerechnet), auch ein paar bei höheren Geschwindigkeiten. Bilanz:
>> Viele blaue Flecken, Abschürfungen, ein mehrfach gebrochener Arm und
>> schwere
>> Prellungen. Keine Verletzung wäre durch einen Radhelm verhindert
>> worden,
>> aber der Tag kommt bestimmt. Auf längeren Strecken ziehe ich auch
>> einen auf, fürs Gewissen und für Mutti.
>
> Ich hatte im September 2000 einen (selbstverschuldeten, rote Ampel...)
> Crash mit einem Auto, bin mitsamt Fahrrad im hohen Bogen über die
> Motorhaube gesegelt und hatte großes Glück, dass ich nirgendwo mit dem
> Kopf aufschlug oder das Rad auf den Schädel bekam, so blieb es bei
> Prellungen... danach legte ich mir zum ersten Mal überhaupt einen Helm

> zu. [...]

Komisch, ich haette es erst mal mit NichtueberroteAmpelnfahren versucht.
Leute gibt das...

Michael
--
!Wichtiger Hinweis
----------------------
Fuer den sicheren und angenehmen Umgang mit dem Geraet,
lesen Sie bitte das Handbuch fuer sicheres und angenehmes Arbeiten.

Friedrich Volkmann

unread,
Mar 17, 2006, 6:24:25 AM3/17/06
to
Richard Blume wrote:

> Meine Vorbehalte gegen Helm sind vor allem die mangelnde
> Alltagstauglichkeit. Wenn ich auf einem meiner minimalistishen Rennrädern
> durch die Stadt sause, wo tu ich die Kappe hin, wenn ich mal absteige?

Wo tust du die Pedalplatten hin, wenn du mal absteigst?

> Im
> Sommer habe ich eine kurze Hose, ein T-Shirt, Schuhe, ein leichtes Rad und
> Handschuhe (die nicht weiter stören und bei Unfällen die gefährdeste Stelle
> shützen)- und das finde ich am allerschönsten, ohne viel Firlefanz
> unbelastet unterwegs sein. Ein Helm würd mich einfach nerven, punktum. Ihn
> in Läden oder im Kaffe aufzulassen wäre wenig attraktiv

Helme bzw. Radhandschuhe geben einen sportlichen Touch, passen aber nicht zu
normaler Kleidung (Schlabbershorts und so).

>, alles andere Fummelkram.

Ein Fahrrad an sich ist schon Fummelkram, man muss es abstellen, gegen
Diebstahl sichern und es später wieder von der selben Stelle abholen.
Inlinieskates sind in dieser Hinsicht besser, die lässt man einfach an (wenn
man darf...).

Message has been deleted

Rainer H. Rauschenberg

unread,
Mar 17, 2006, 6:46:50 AM3/17/06
to
On Thu, 16 Mar 2006, Mike Schneider wrote:

> Hmmm, das fasst die Brisanz des Themas aus Sicht eines Helmgegners
> zusammen.

Schlechtes Wording: Wenn es so kurz sein muss: Helmkritiker. Eigentlich
Menschen, die das unhinterfragte Widerkaeuen von irgendwo gehoerten Halb-
und Unwahrheiten auf die Palme bringt. Es werden also nicht Helme
kritisiert, sondern Helmpropaganda.

Ralph Lehmann

unread,
Mar 17, 2006, 6:51:56 AM3/17/06
to
Rainer H. Rauschenberg schrieb:

Du musst eine andere NG lesen als ich. Wirklich. IMHO gibt es hier auch
und *vorallem* unter den Helmkritikern viele Wiederkäuer und Nachplapperer.

Und es wird durchaus nicht nur kritisiert, sondern desöfteren propagiert.

Manschmal liest sich das ganze wirklich wie hassprediger.net

ciao Ralph

Mike Schneider

unread,
Mar 17, 2006, 7:26:57 AM3/17/06
to
Falk Duebbert wrote:
> In article <441a73c8$1...@news.fhg.de>, mike...@gmx.de says...

>> Deine Aussage bisher:
>> Nix genaues weiss man nicht.
>
> Genau.

>
>> Meine Aussage bisher:
>> Gibt keinen Grund, einen Helm zu tragen.
>
> Es gibt aber auch keinen Grund, keinen Helm zu tragen.

Och, da kann ich mir schon einiges vorstellen, warum nicht.
Du wirst Dir aber auch einiges vorstellen koennen, warum man
einen tragen sollte.

Das ist dann der Grund, warum diese Diskussionen so ausarten.

Nimmt man dann noch die in dieser Newsgroup gerne gehegten Feindbilder
dazu: ADAC, die vermeintliche Radhelmlobby usw.
Dann wird klar, warum das manchen so ans Gemuet geht.

Nicht anderes wollte ich mit meiner Antwort auf den OP sagen.

Gruss,
Mike Schneider

Christian Steins

unread,
Mar 17, 2006, 7:50:06 AM3/17/06
to
Falk Duebbert schrieb:

> Hier wird immer gerne auf die Studie aus Münster verwiesen um die
> Unwirksamkeit von Helmen zu belegen:
> 337 Kopftrauma-verletzte Radler, 89% ohne Helm. 11% von 337 Radler sind
> etwa 37. Diese 37 waren ähnlich auf mittel, mittelschwer und leicht
> verteilt, wie die 89%

Aha, ein ähnliches Resultat wie in der Statistik des KFV in Österreich.
Siehe Seite 9 in:
http://www.bmvit.gv.at/service/publikationen/verkehr/downloads/band003.pdf

Auch hier war die Verletztungsschwereverteilung nicht mit dem Helmtragestatus
korreliert. Schon lustig, dass man diese Statistik in einer PRO-Helm-Broschüre
findet.

Christian

Jörg 'Yadgar' Bleimann

unread,
Mar 17, 2006, 9:35:48 AM3/17/06
to
High!

Michael Buege wrote:
> Zitat Jörg 'Yadgar' Bleimann:


> Komisch, ich haette es erst mal mit NichtueberroteAmpelnfahren versucht.
> Leute gibt das...

Da dies mein schwerster Unfall überhaupt war (auch was die finanziellen
Folgen anging), seit ich vor 32 Jahren das Fahrradfahren gelernt habe,
schließe ich daraus, dass ich durch eigenes Handeln mein
Kopfverletzungsrisiko soweit minimieren kann, dass ein Helm wirklich nur
rausgeschmissenes Geld wäre (zum Vergleich: Pakols, also diese
afghanischen "Massoud-Käppis" bekommt man ab 15 €...)!

Friedrich Volkmann

unread,
Mar 17, 2006, 9:40:38 AM3/17/06
to
Michael Buege wrote:

>> Ich hatte im September 2000 einen (selbstverschuldeten, rote Ampel...)
>> Crash mit einem Auto, bin mitsamt Fahrrad im hohen Bogen über die
>> Motorhaube gesegelt und hatte großes Glück, dass ich nirgendwo mit dem
>> Kopf aufschlug oder das Rad auf den Schädel bekam, so blieb es bei
>> Prellungen... danach legte ich mir zum ersten Mal überhaupt einen Helm
>> zu. [...]
>
> Komisch, ich haette es erst mal mit NichtueberroteAmpelnfahren versucht.
> Leute gibt das...

Das ist IMO der Kern der Sache. Nicht der Helm schützt vor Unfällen, sondern
die sichere Fahrweise.

Dabei finde ich eine rote Ampel zu überfahren gar nicht so schlimm - wenn
weit und breit nichts kommt. Hauptursache für Unfälle ist und bleibt zu hohe
Geschwindigkeit. Dieses Bewusstsein fehlt auch vielen drf-Regulars. "Meiner
ist länger" heißt auf drf-ish: "Ich fahre einen 40-er Schnitt", "ich habe
mit dem Gurkenrad einen Rennradler abgehängt", "bergab bremse ich nur mit
dem Luftwiderstand", "bei Glatteis macht das Radfahren am meisten Spaß".

Christoph Specht

unread,
Mar 17, 2006, 9:47:04 AM3/17/06
to
Arno Welzel wrote:
> Andreas Cammin wrote:

>> Warum ist landet die Diskussion über den Radhelm dagegen gleich immer
>> bei der Radhelmpflicht?
>
> Weil das der nächste, logische Schritt wäre, wenn es nur genügend Leute
> gibt, die freiwillig Helm tragen und die allgemeine Stimmung bei "ohne
> Helm fahrradfahren" = "leichtsinnig sein Leben riskieren" angekommen
> ist.

Lass den Kind ohne Helm zur Schule fahren. Du erntest Verwünschungen.
"Rabeneltern" und "wenn Sie selbst so leichtsinnig sind, bitteschön,
aber Ihr Kind (TM)..." sind da noch die harmloseren Varianten.
Argumentieren im übrigen zwecklos.
IMHO besteht de facto, wenngleich auch (noch) nicht de iure schon eine
Helmpflicht für Kinder.

Gruß aus Münster,
Chris*steter Tropfen*toph

Markus Schaub

unread,
Mar 17, 2006, 9:56:21 AM3/17/06
to
Richard Blume schrieb:
> Florian Janßen [NuP] <external.flo...@de.bosch.com> schrub:
>> Ich hab in meinem noch recht jungen Leben bereits zwei Helme
>> geschrottet und bin froh, dass ich sie getragen hatte.
>
> Naja, es ist ja nicht jeder auf den Kopf gefallen (bitte verzeih das
> Wortspiel).

Man muss ja nicht unbedingt auf den Kopf fallen, um sich beim Radfahren
am Kopf zu verletzen. Meine einzige Kopfverletzung beim Radfahren habe
ich mir an einem tiefhängenden Dachbalken zugezogen. Normalerweise habe
ich da immer gut durchgepasst, nur irgendwann musste der Sattel mal
wieder höher gestellt werden...
Ergebnis war ein tiefer Schnitt und viel Blut auf dem Boden, sonst
nichts. Mit Helm wäre das bestimmt nicht angenehmer gewesen.

Markus

Daniel Roedding

unread,
Mar 17, 2006, 9:58:32 AM3/17/06
to
Friedrich Volkmann schrieb:

> Hauptursache für Unfälle ist und bleibt zu hohe
> Geschwindigkeit. Dieses Bewusstsein fehlt auch vielen drf-Regulars. "Meiner
> ist länger" heißt auf drf-ish: "Ich fahre einen 40-er Schnitt", "ich habe
> mit dem Gurkenrad einen Rennradler abgehängt", "bergab bremse ich nur mit
> dem Luftwiderstand",

Letztens habe ich mir den Unfallbericht der hiesigen Polizei
durchgelesen, der auch speziell auf Radfahrer eingeht. Darin
unter anderem zu finden:

- Die überwiegende Mehrzahl von Radfahrerunfällen steht im
Zusammenhang mit Gehwegradelei und falschseitiger Radwegbenutzung.
Von Geschwindigkeit steht da nix.
- Nur 10 % der Unfälle passieren außerorts.
- Außerorts sind die Unfallfolgen schlimmer.

Das steht nun nicht in völligem Widerspruch zu Deiner Aussage,
ich möchte es aber nur ergänzend anmerken. Zumindest ich
interpretiere den Unfallbericht dahingehend, daß zügiges
*und umsichtiges* Radfahren keineswegs ein Garant für Unfälle ist.
Auch außerörtliches Bremsen "nur mit dem Luftwiderstand bremsen"
(es ist hier durchaus etwas hügeliger) scheint per se zunächst
kein hohes Unfallrisiko zu implizieren. Allerdings: wenn es dann
kracht, dann kracht's häufig wohl auch gleich richtig.

Daniel

Gerald Eischer

unread,
Mar 17, 2006, 10:11:30 AM3/17/06
to
Falk Duebbert schrieb:

>
> Es gibt aber auch keinen Grund, keinen Helm zu tragen.

Kostet Geld? Ist im Alltagsgebrauch lästig? Zerstört die Frisur?
Begünstigt Gesichtsverletzungen? Usw.

Es gibt auch keinen Grund, keinen geweihten Hamster mitzuführen.

--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://drffaq.freezope.org |
| Für OE-Nutzer: http://www.wschmidhuber.de/oeprob/index.html |

Friedrich Volkmann

unread,
Mar 17, 2006, 10:16:42 AM3/17/06
to
Daniel Roedding wrote:

> Letztens habe ich mir den Unfallbericht der hiesigen Polizei
> durchgelesen, der auch speziell auf Radfahrer eingeht. Darin
> unter anderem zu finden:
>
> - Die überwiegende Mehrzahl von Radfahrerunfällen steht im
> Zusammenhang mit Gehwegradelei und falschseitiger Radwegbenutzung.
> Von Geschwindigkeit steht da nix.

Ich habe meine Alleinunfälle nie der Polizei gemeldet, du etwa?

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