Buchhaendlerknoten
Matthias Damm
das bibliophile tazblog "Schröder und Kalender" erwähnt in einem der
jüngsten Beiträge den Buchhändlerknoten:
"Dieser spezielle Knoten konnte mit einem Ruck aufgezogen und - wenn man
es konnte - leicht wieder verschlossen werden. Ich hätte die Folgen gern
weiter so verpackt, aber die Post nimmt solche Büchersendungen nicht
mehr an, mit der Begründung: Die Schnüre könnten sich verknoten und die
Fließbänder lahmlegen."
<http://taz.de/blogs/schroederkalender/2006/08/15/adieu-buchhandlerknote
n/>
Da ich aussterbende Techniken schätze und für bewahrenswert halte, würde
ich gerne erfahren, wie ein Buchhändlerknoten ausgeführt wird.
Kann mir jemand einen Tip geben?
Schöne Grüße,
Matthias
--
Matthias Damm
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Horst Ruth
> Da ich aussterbende Techniken schätze und für bewahrenswert halte, würde
> ich gerne erfahren, wie ein Buchhändlerknoten ausgeführt wird.
> Kann mir jemand einen Tip geben?
Da kompetente Regulars wie Marius et alii nix antworten, unmaßgebliche
Mutmaßungen eines Archivars:
der badische Archivar gebraucht zweierlei verwandter Knoten: des
Aktenknotens an der badischen Oberrandheftung und des Knotens am Convolut.
Der noaddoitsche Seemann würde beides als halben Schlag mit Zugschlaufe
abhaken, nix besonderes.
Du meinst vermutlich letzteres: In das Ende einer Schnur schlägst Du eine
Schlinge, legst die Schnur unter die Schmalseite des Konvoluts, gehst mit
dem andern Ende durch die Schlinge, ziehst diese in die Mitte der
Oberseite, gehst mit der Schnur auf die Unterseite, wickelst sie um die
überzwerchlaufende Schnur, gehst wieder nach oben, wo Du im Wechsel unter
und über die Kreuzung gehst und einen halben Schlag mit Zugschlaufe machst.
(bessere Beschreibungen / Alternativen willkommen)
Gruß
HR
--
sunt nova grata tria: medicus, meretrix, melodia
Matthias Damm
> Da kompetente Regulars wie Marius et alii nix antworten, unmaßgebliche
> Mutmaßungen eines Archivars:
Es gibt sogar eine Antwort von Schröder und Kalender selbst (die
offenbar bei Google auf meine Frage gestoßen sind aber Probleme mit der
Bedienung von Google Groups hatten ...):
<http://taz.de/blogs/schroederkalender/2006/08/23/was-ist-ein-buchhandle
rknoten/>
> der badische Archivar gebraucht zweierlei verwandter Knoten: des
> Aktenknotens an der badischen Oberrandheftung und des Knotens am Convolut.
> Der noaddoitsche Seemann würde beides als halben Schlag mit Zugschlaufe
> abhaken, nix besonderes.
> Du meinst vermutlich letzteres: In das Ende einer Schnur schlägst Du eine
> Schlinge, legst die Schnur unter die Schmalseite des Konvoluts, gehst mit
> dem andern Ende durch die Schlinge, ziehst diese in die Mitte der
> Oberseite, gehst mit der Schnur auf die Unterseite, wickelst sie um die
> überzwerchlaufende Schnur, gehst wieder nach oben, wo Du im Wechsel unter
> und über die Kreuzung gehst und einen halben Schlag mit Zugschlaufe machst.
O.k., ich werde versuchen, das nachzuvollziehen. Vielen Dank auf jeden
Fall!
Horst Ruth
> Es gibt sogar eine Antwort von Schröder und Kalender selbst (die
> offenbar bei Google auf meine Frage gestoßen sind aber Probleme mit der
> Bedienung von Google Groups hatten ...):
>
> <http://taz.de/blogs/schroederkalender/2006/08/23/was-ist-ein-buchhandle
> rknoten/>
Der dort angegebene Slipsteg ist zumindest auf
http://mitglied.lycos.de/diveraider1964/Knotenkunde.htm genau das, was ich
- als Schwarzwälder - mit "halbem Schlag mit Zugschlaufe" meinte!
Du kannst mir bei Problemen auch eine E-Mail mit Deiner Adresse schicken,
dann kriegst Du einen Brief mit Muster - zum langsamen und aufmerksamen
Lösen ;-)
Matthias Damm
> Du kannst mir bei Problemen auch eine E-Mail mit Deiner Adresse schicken,
> dann kriegst Du einen Brief mit Muster - zum langsamen und aufmerksamen
> Lösen ;-)
Vielen Dank für das Angebot -- ich habe nächste Woche Urlaub und Zeit
zum Üben. Gegebenenfalls komme ich dann auf das Angebot zurück! :-)
Helga Buß
>><http://taz.de/blogs/schroederkalender/2006/08/23/was-ist-ein-buchhandle
>>rknoten/>
> Der dort angegebene Slipsteg ist zumindest auf
> http://mitglied.lycos.de/diveraider1964/Knotenkunde.htm genau das, was ich
> - als Schwarzwälder - mit "halbem Schlag mit Zugschlaufe" meinte!
> Du kannst mir bei Problemen auch eine E-Mail mit Deiner Adresse schicken,
> dann kriegst Du einen Brief mit Muster - zum langsamen und aufmerksamen
> Lösen ;-)
> Gruß
> HR
OK, den Knoten, mit dem die Hausfrau ihre Wäscheleine und den Draht am
Himbeerspalier befestigt, benutzen auch die Buchhändler.
Ist es der gleiche, mit dem Briefumschläge und Akten, die einen
Pappknopf haben, verschlossen werden?
:-)
Helga
Marius Fraenzel
> Am 18.08.2006 schrieb Matthias Damm:
>
>> Da ich aussterbende Techniken schätze und für bewahrenswert halte, würde
>> ich gerne erfahren, wie ein Buchhändlerknoten ausgeführt wird.
>> Kann mir jemand einen Tip geben?
>
> Da kompetente Regulars wie Marius et alii nix antworten, unmaßgebliche
> Mutmaßungen eines Archivars:
Kaum ist man einen Tag nicht da, schon reden sie über einen! ;-)
Ich hatte von einem Buchhändlerknoten noch nie was gehört, bevor ich
das Posting von Matthias gelesen habe. War also selbst neugierig.
Gruß, Marius
Horst Ruth
> Horst Ruth schrieb:
>> Der dort angegebene Slipsteg ist zumindest auf
>> http://mitglied.lycos.de/diveraider1964/Knotenkunde.htm genau das, was ich
>> - als Schwarzwälder - mit "halbem Schlag mit Zugschlaufe" meinte!
> OK, den Knoten, mit dem die Hausfrau ihre Wäscheleine und den Draht am
> Himbeerspalier befestigt, benutzen auch die Buchhändler.
>
> Ist es der gleiche, mit dem Briefumschläge und Akten, die einen
> Pappknopf haben, verschlossen werden?
Gut möglich. Es geht ja um das Prinzip: Man will den Knoten mit einem Zug
öffnen können, also läßt man beim Schlagen des Knotens eine Schlaufe
stehen. Bei der Wäscheleine muß man bei einfachen Knoten halt noch drauf
achten, daß der Zug den Knoten nicht öffnet sondern festigt.
Horst Ruth
> Vielen Dank für das Angebot -- ich habe nächste Woche Urlaub und Zeit
> zum Üben. Gegebenenfalls komme ich dann auf das Angebot zurück! :-)
Vielleicht liege ich komplett falsch mit der Übertragung vom Archiv- auf's
Buchwesen. Heut kam ein Buch von ADEVA (Graz), das mit drei einzelnen
Schnüren verschnürt war. Auch hier jeweils doppelte Zugschlaufen, aber in
einer Art geschlagen, bei der mir nicht klar ist, wie man die Schnur ohne
größere Mühen straff kriegt:
http://people.freenet.de/horstruth/knoten/knoten.html
Matthias Damm
> Vielleicht liege ich komplett falsch mit der Übertragung vom Archiv- auf's
> Buchwesen. Heut kam ein Buch von ADEVA (Graz), das mit drei einzelnen
> Schnüren verschnürt war. Auch hier jeweils doppelte Zugschlaufen, aber in
> einer Art geschlagen, bei der mir nicht klar ist, wie man die Schnur ohne
> größere Mühen straff kriegt:
Das sieht mir sehr nach einer automatisierten Methode aus. Wobei ich
nicht weiß, wie der Automat das hinbekommt ...