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Den Aufstand proben (Sonderbeitrag Chalisti)

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Chaos Computer Club

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Jan 24, 1992, 2:38:44 AM1/24/92
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Sonderbeitrag C H A L I S T I, Kommentar

Mit der Bitte um Verbreitung auf den Netzen...


Den Aufstand proben ...

Mailboxen, Netze und andere neue Medien sind bekanntlich das Sinnbild fuer
die Freiheit der Information. Sie geben Anlass ueber vieles, wie Copyright,
bezahlte Information und aehnliches, nachzudenken, da sie in dieser modernen
Umgebung anachronistisch wirken. Besonders der Versuch, zu zensieren, muss von
vornherein zum Scheitern verurteilt sein. Wer auch nur ansatzweise glaubt,
Informationen, die elektronisch vorliegen, zurueckhalten zu koennen, zeigt,
dass er kein Einfuehlungsvermoegen fuer die zugrundeliegende Technik besitzt.

Dies ist manchmal auch aergerlich: Es kann z.B. vorteilhaft sein, wenn
bestimmte Informationen nur regional gebunden sind oder einer bestimmten
Zielgruppe offen stehen (z.B. interne Nachrichten von Vereinen, etc). Als
Realist muss mensch aber solche "Einschraenkungen" als Empfehlung betrachten.
Der Computer ist von seinen Wesen her eine Maschine zur Informations-
verarbeitung und deren Ausgabe. Der Aufwand, Informationen einen Rechner
zurueckhalten zu lassen, ist ziemlich gross. Jeder Entwickler von Sicherungs-
mechanismen und Zugriffskontrollen und auch jeder Hacker weiss dies aus
eigener Erfahrung.

Nun gab es aber genau dies: Zensur auf den Netzen. Anzeichen dafuer gab es,
als an einigen Universitaeten waehrend des Golfkrieges Spiele wie "conquer"
gesperrt wurden, weil dieses Simulationsprogramm auch Kriegsanteile besass.
Kurz darauf wurde auf Grund einer Initiative der Frauenbeauftragte der
TU Berlin die internationalen NetNews-Hierachie alt.sex.* gesperrt. Die
erste Welle des "Zensurvorwurfs" ging durch dieses Land. Sie blieb leider
ungehoert.

Ein schlecht recherchierter und unreflektierter Artikel der Zeitung "EMMA"
fuehrte zur Sperrung der alt.sex.* Hierachie an mehreren Universitaeten.
Aber auch Mailboxen fuehlten sich berufen, ihre Mailbox wieder "sauber"
zu bekommen. Der Vorwurf: Ueber Netz werden pornopraphische Bilder ueber-
tragen.

Mensch stellt sich selbst ins Unrecht, wenn mensch nicht zugibt: Ja, es
gibt solche Bilder im Netz. Sie verbrauchen eine ziemliche Bandbreite.
Sie werden von vielen Leuten angeschaut. Sie sind sicher alles andere als
frauenfreundlich. Ebenfalls sind Texte und Bilder dabei, die nach unseren
nationalen Gesetzen verboten waeren. Aber das Thema "Recht" lassen wir lieber
aussen vor: Dieses Thema ist selbst fuer Juristen ein Dschungel internationaler
Fernmelde-, Copyright- und aehnlicher Vertraege. Das heisst nicht, dass es
unwichtig waere. Der Gesetzgeber hat hier noch einigen Handlungsbedarf. Aber
da hier wesentliche Interessen der Industrie beruehrt sind, muss mensch sich
darueber KEINE Sorgen machen, dass sich Lobbyisten finden werden.
Dabei - sollten sie denn wirklich existieren - wird keiner etwas gegen die
Sperrung von Newsgruppen haben, wenn sie tatsaechlich und eindeutig gegen
geltendes nationales Recht verstossen. Dies sollte aber auch im Einzelfalle
geprueft und untersucht werden.

Wahr ist aber auch, dass nur ein geringer inhaltlicher Anteil in dieser
NetNews-Hierachie frauenverachtend ist. Eine Newsgruppe fuer Sex-Maso's
laesst eben noch nicht darauf schliessen, dass sich in dieser Gruppe (Brett)
nur Perverse tummeln. Ein intensiverer Blick bringt zu Tage, dass Begriffe
wie "beidseitiges Einverstaendnis" gross geschrieben werden. Frauenfeindlichen
Aeusserungen wird von der Netzgemeinschaft geschlossenen widersprochen. Dies
gerade in diesen Gruppen.

In anderen Newsgruppen wird offen ueber sexuelle Probleme, ueber Verhuetung
und ueber AIDS gesprochen. Auch Gruppen fuer Minderheiten, z.B. Homosexuelle,
sind vorhanden. Der Informationsgehalt dort ist gross. Nur wie meistens:
Die Existenz von Pornobildern hat dazu gefuehrt, dass auch diese Gruppen
abgeklemmt wurden. Ein ganzes Thema soll tabuisiert werden, weil Ihnen
ein Artikel in der EMMA als aeusserer Anlass genuegt. Oder wie soll erklaert
werden, dass an einer Universitaet in Baden-Wuerttemberg eine Gruppe ueber
militaerische Forschung gleich mit gesperrt wurde? Auch wenn diese
Entscheidung auf Benutzerdruck spaeter aufgehoben wurde. Einen Versuch war
es vielleicht wert.

Die Gelegenheit beim Schopfe packen, und die "alten" Medien schweigen. Einige
Leute in den Netzen forderten: Richtigstellung; Selbst aktiv werden; In
den Medien die falsche Position der EMMA richtigstellen.
Eigentlich spricht solche Meinungen fuer eine gehoerige Portion Naivitaet.
Die "alten" Medien haben nur wenig Interesse daran, sich mit den "neuen"
Medien zu befassen. Sie stellen in vielen Dingen eine zukuenftige Konkurrenz
dar. Nur wenige Redaktionen sind in den Netzen vertreten. Und wenn sie es tun,
dann behalten sie ihre Denkweisen haeufig bei. Das Verhalten der Redaktion
c't aus dem Heise-Verlag aufgrund eines Beitrages von Wau Holland spricht
da Baende. Nur weil dieser darauf aufmerksam machte, dass Beitraege von
Benutzern in Brettern nicht ohne zu Fragen als Leserbrief uebernommen werden
duerfen, forderte ein Angehoeriger der Redaktion, die Verbindung zwischen c't
und einem Netz abzuklemmen. Diese wurde aber spaeter zurueckgenommen.

Auch die Qualitaet des Magazines ist dabei irrelevant. Einerseits ein Artikel
in der EMMA, der schon am Stil erkennen laesst, dass er nur bedingt
ernstzunehmen ist. EMMA versuchte, eine allgemeine Gruppenhierachie ueber
Sexualitaet mit einer speziellen Gruppenhierachie fuer Kalte Kernfusion zu
vergleichen und aus den Zugriffszahlen abzulesen, dass alle Professoren an den
Unis augenscheinlich pervers sein muessen.
Der SPIEGEL ging das Thema anders an. Wenn mensch bedenkt, dass den Spiegel-
redakteuren jede Information von RZ-Leitern, Administratoren, Benutzern und
komplette Ausdrucke der Diskussion in den Netzen vorlagen, so ist der Artikel
besonders durch seine Sachlichkeit gefaehrlich. Die Autoren haben keine
Skrupel, 240.000 Lesezugriffe auf die - wegen des Themas jeden Menschen
betreffende Gruppenhierachie - mit den 120.000 Lesezugriffe der Gruppe
comp.graphics zu vergleichen. Also einer Gruppe, in der sich Informatiker
ueber das Spezialthema der "Angewandten Informatik" Computer Graphics
unterhalten.
Hier wird nicht nur ein Trabbi mit einen Porsche, sondern auch noch dieser
Trabbi mit einem Parkplatz voller Porsches verglichen.
Ein Vergleich mit Newshierachien aehnlicher Auspraegung, wie z.B. ueber
Freizeit oder Politik, wird vermieden. Es passt wohl nicht in den "Aufdeckungs-
journalismus". Dass statistische Zahlen wie der erhoehte Frauenanteil (im
Vergleich zu technischen Themen) in den alt.sex.* Gruppen schlichtweg
ignoriert werden, passt da gut ins BILD.

Die Sachlichkeit laesst aber den unbedarften Leser das nicht erkennen. Woher
auch. Selbst alteingesessene Benutzer halten den Artikel fuer "gut".

Besonders erbaermlich ist aber weniger, wie das Thema "Pornographie in
den Netzen" aufgegriffen wurde. Der publizistische Grundsatz, dass der
recherchierende Journalist selbst nicht vom "Fach" des Themas sein sollte,
entschuldigt diesen im allgemeinen.
Nur schwer zu verkraften ist jedoch, dass der Herausgeber Rudolf Augstein erst
vor kurzem in einem seiner beruehmt-beruechtigten Kommentare intensiv auf das
Gesetz zur Einschraenkung der Veroeffentlichung von Stasi-Papieren eingegangen
ist, dies unbeirrt als Angriff auf die Pressefreiheit titulierte, und wenige
Wochen spaeter Redakteure seines Magazins im Grossteil eines Artikels auf die
Pornographie eingehen und die dadurch ausgeloeste Zensur in ein paar Neben-
saetzen abgetan wird. Damit wird der Freiheit der Information, der Presse und
der Meinung sicher nicht geholfen.

Aber auch die Positionen von Rechenzentren und Mailbox-SysOps ist nur schwer
nachzuvollziehen. Eine Diskussion zwischen Benutzern, Netzbetreibern und
Verantwortlichen kommt kaum zustande, weil ihnen eine Mauer von vorgeschobenen
Argumenten im Wege steht.

Argumente wie zu wenig Bandbreite auf den Netzen, zu hohe Kosten oder zu
wenig Plattenplatz lassen einen erschaudern.
Entweder meinen diese Leute die Argumente ernst - dann ist das ein Fall fuer
den entsprechenden Landesrechnungshof, denn dann werden die vorhandenen
Resourcen eindeutig falsch eingesetzt. Jene RZ's, die keine Probleme mit
Resourcen haben (und viel finanzschwaecher sind) zeigen dies.
Oder aber es sind vorgeschobene Argumente oder Argumente aus Unkenntnis -
dann muss diese Mauer niedergerissen werden. Sonst kann es zu keiner
vernueftigen (hier: ausgewogenden) Loesung kommen.

Als Argument beliebt ist auch, dass Universitaetsresourcen nur zur Forschung
und zur Lehre eingesetzt werden. Dieses Argument ist besonders gefaehrlich,
wenn es ernst gemeint ist. Es wuerde bedeuten, dass auch Gruppen/Bretter ueber
Politik, ueber Witze, ueber Kultur, etc. jederzeit gesperrt werden koennten.
Es genuegt, wenn ein RZ-Leiter auf die Idee kommt, dass ja eigentlich der
Bezug von einigen Brettern nicht zulaessig waere, weil irgendjemand in der
Welt in diesen Brettern Wahlinformation von Parteien verbreitet. Dies ist
bedenklich. Irgendwo auf dieser Welt wird es immer jemanden geben, der
in ein Brett nicht genehme Informationen verbreitet. Uebertrieben?
Nein. Die Uni Freiburg hat durch Beschluss des Verwaltungsausschusses
genau DIES getan. Ausser den Computer- und wissenschaftlichen Gruppen
werden keine NetNews mehr bezogen. Argumente dieser Art gab es auch schon
an anderen Universitaeten. Das ist schon der 2. Schritt, bevor der 1. Schritt
richtig gemacht wurde.

Dabei wuerde nur geringer Wille notwendig sein, um sich diese Probleme vor
dem (an der Stelle ploetzlich ach so gefuerchteten) Rechnungshof und
anderer Probleme (Presserecht, etc) zu entledigen: Wenn mensch die Netz-
anschluessen nicht als Quelle fuer aufgabenspezifische Information ansieht
sondern als Infrastruktur: wie eine Bibliothek. Keinem Informatiker wird in
einer Bibliothek verboten, ein Buch ueber Germanistik oder ein Biologiebuch
zu lesen. Auch wird einem Studenten oder Nutzer der Bibliothek nicht verboten,
die TAZ, die WELT oder den SPIEGEL oder eine andere Zeitung seiner Wahl zu
lesen, die dort vorraetig ist. Jeder der will, kann dort in die Bibel oder
in "Das Kapital" schauen, und wuerde dieses Recht eingeschraenkt werden,
wuerde ein Zetter und Mordio entstehen, das vom Ural bis zum Atlantik reicht.

Aber wenn in Freiburg oder an anderer Stelle die NetNews mit nicht-wissen-
schaftlichen Inhalt abbestellt werden, dann hat das jeder hinzunehmen?

Zensur ist definiert als "behoerdliche Aufsicht ueber Veroeffentlichungen
in Wort und Bild" (Meyers Handlexikon) oder "behoerdliche Pruefung und
gegebenenfalls Verbot von Buechern, Theaterstuecken, u.ae." (Fremdwoerter-
duden). Auf der anderen Seite steht in einem nicht ganz so wichtigen Buch
(wenigstens nach Auffassung der Rechenzentren und Systembetreiber) folgender
Absatz:

"Art. 5, (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung [..].
Eine Zensur findet nicht statt".

Der letzte Satz ist in keiner Art eingeschraenkt. Im selben Artikel finden
wir aber auch:

"Art. 5, (2) Kunst, Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.
Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung".

Darf also im Namen der Wissenschaft z.B. Studenten der Zugang zu News-
gruppen aus inhaltlichen Gruenden verwehrt werden? Diese Frage muss sich
jeder selbst beantworten - je nachdem, was er unter "Treue zur Verfassung"
und unter "Lehre" versteht. Wenigstens bis zu dem Tag, wo das Bundes-
verfassungsgericht diese Frage endgueltig beantwortet.

Aber die derzeitige Entwicklung hat auch andere Auswirkungen ...
Franzosen, Hollaender, Polen oder unsere tuerkischen und juedischen Bekannte
in den Netzen - besonders jene im Ausland -, wuerden neue dunkle Wolken der
"Verdummung" und der Intoleranz am Horizont aufziehen sehen. Das sollte
nachvollziehbar sein.
Genau solche Aeusserungen waren nach den ersten Aktionen der Uni Stuttgart zu
lesen.
Wenn nun aber einige Benutzer der Netze, z.B. aus Holland oder den USA, sich
verwundert ueber die Ankuendigungen von RZ-Verantwortlichen ueber Sperrung
einiger Bretter aeussern und die anschliessende Diskussion mit Worten wie
z.B. "Geht es denn schon wieder los ..." kommentieren, dann gilt das als
ueberzogen.
Unabhaengig davon, dass es vielleicht wirklich ueberzogen ist:
Es kann so im Ausland WIRKEN ... denn sie sehen dieses Land nicht so wie
wir. Sondern aus der Geschichte heraus, und diese Geschichte kennt die Zensur
und ihre Wirkung von rechts wie von links. Und die Aelteren sehen Parallelen.
Und die Juengeren halten es daher fuer ueberzogen?
Bedeutet dies der Grundsatz "Wehret den Anfaengen"?
Bedeutet dies aus der Geschichte lernen ?
Als Philip Jenninger, damals Bundestagspraesident, die Anfuehrungszeichen
nicht deutlich mitsprechen konnte, musste er gehen. Er hatte nicht genug
"Sensibiltaet" gezeigt. Muss nicht jeder Entscheidungstraeger diese
Sensibilitaet aufbringen und genau abwaegen was er tut ? Abwaegen heisst ja
noch nicht unterlassen.

Wenn also eine SysOmi aus Stuttgart die Sperrung von alt.sex.* und sci.military
mitteilt, ein Amerikaner sich entsprechend aeussert und von einigen Netz-
nutzern ein "ach was" zu hoeren bekommt, dann unterschaetzt mensch die
Wirkung dieser Ereignisse. Schade ist dabei nur, wie z.B. in Stuttgart, dass
die News-Administratoren die Pruegel aus den Netzen beziehen, obwohl sie nur
eine Anweisung ausfuehren.
Die Netze werden haeufig als "globales Dorf" bezeichnet. Sie koennen nicht
national sein. Jeder, der diese Netze nutzt, muss daran denken, dass seine
Aeusserungen von vielen Menschen in der Welt gelesen und bewertet werden.
Dadurch entwaechst fuer jeden - besonders aber bei den Entscheidungstraegern
von RZ's und Systembetreibern - eine Verantwortung fuer das eigene Tun. Dies
geht soweit, dass mensch nicht nur als Tourist im Ausland "sein Land
repraesentiert" sondern auch im globalen Dorf: Den Netzen.
Die meisten Benutzer sind sich dieser Verantwortung bewusst.

Andere vorgeschobene (oder wenig durchdachte) Argumente sind die Probleme
mit Texten und Bildern in den Netzen, die unter Copyright fallen. Unabhaengig
davon, dass die Rechtslage dazu verworren ist, es sogar BVG-Urteile gibt,
die eigentlich eine andere Sprache sprechen und der Begriff des "Copyrights"
in den neuen Medien eh ueberholt ist ... Es ist unverstaendlich solche
Argumente von Leuten zu hoeren, die haeufig von "News fuer alle" reden und
diesbezuegl. auch Diensteanbieter angreifen, die (noch) der Meinung sind, dass
dies ein zu bezahlender Dienst ist.
In Einzelfaellen muss der Betroffene bei Verstoessen gegen Copyright dagegen
prozessieren, wie in den USA geschehen. Die Betroffenen wissen ihre Rechte
zu schuetzen - sie brauchen dafuer weder System-Betreiber noch Universitaeten.
Diese sind keine Staatsanwaelte oder Polizisten ...

Das Ziel muss sein, dass Information frei ist. Dies kann mensch dadurch
erreichen, dass mensch diesbezueglich Fakten schafft, oder das mensch mit
den Diensteanbietern redet. Was auf jeden Fall NICHT geht ist, an diesen
Stellen mit "gespaltener Zunge" zu reden. Dies gilt fuer viele - haeufig auch
fuer den Autor diesen Beitrages -, aber mensch muss sich GEDANKEN darueber
machen.

News sollen Infrastruktur sein. Der Diensteanbieter hat fuer den Inhalt KEINE
Verantwortung. Entsprechende Urteile, z.B. aus Stuttgart, existieren. Also
soll sich der Diensteanbieterich nicht selbst als "zustaendig" deklarieren,
um eigene Ziele und Vorstellung umzusetzen. Wichtig ist hierbei, dass nicht
technische Gruende vorgeschoben werden, um eine inhaltliche Zensur durchzu-
fuehren. Wenn eine Universitaet oder ein Diensteanbieter sagen muss,
dass kein Speicherplatz vorhanden ist und daher den Bezug der Newsgruppen
einschraenken muss, stehen mehrere Moeglichkeiten zur Auswahl:

a) Verkuerzung der "Haltedauer". Statt jeden Artikel 2 Wochen zu behalten,
wird das auf 10 Tage oder weniger verkuerzt. Dies ist fuer einzelne
Gruppen einstellbar.
b) Oder die Benutzer werden gefragt, welche Gruppen sie NICHT lesen.
c) Oder einige wenige trafficintensive Gruppen werden nicht mehr bezogen.

Auch das Argument, dass z.B. der Inhalt einer Gruppe alt.sex.bestiality zu
einem hohen Prozentsatz gegen deutsche Gesetze verstoesst, kann akzeptiert
werden. Aber ein Rundumschlag, mit inhaltlichen Argumenten auf die
Informationen Einfluss zu nehmen, verstoesst immer noch gegen das Grundgesetz
"Eine Zensur findet nicht statt". KEINER wuerde diese Aussage bezweifeln, wenn
ein SPIEGEL oder eine TAZ verboten werden sollte mit dem Argument, es waere
nicht genug Druckerschwaerze da oder mensch koennte sie ja weiter im Ausland
kaufen, oder der STERN wird verboten, weil er haeufig leicht bekleidete Frauen
darstellt. Die neuen Medien koennen an dieser Stelle den Vergleich mit den
alten Medien standhalten. Gerichte tun dies. Warum also klueger sein als
die Mutter ?

Natuerlich gibt es Missbrauch. Porno-Bilder, Rassismus oder persoenliche
Beleidigungen der schlimmsten Art sind zu sehen. Aufrufe zu Straftaten,
Rechtfertigungsschriften von Terroristen - alles schon dagewesen. Aber
die Besten, die damit umzugehen haben und sollten, ist die Gemeinschaft
der Benutzer. So wie sich in "anderen" Medien die Leser auf verschiedenste
Art an Autoren und Verleger wenden wenn entsprechende Beitraege auftauchen,
so wie die Konkurrenz schon auf sowas aufmerksam machen wird, so will und
kann die Netzgemeinschaft die Verantwortung weitgehend allein tragen. Nur
in konkreten Einzelfaellen kann von diesen Grundsatz abgewichen werden.

Niemand sollte versuchen, eine Zensur auch nur ansatzweise zu befuerworten.
Es werden immer die Betroffenheit des Einzelnen und die Freiheit der Meinung
und der Information gegenueberstehen. Es gibt grundsaetzliche Menschenrechte,
und dazu gehoert auch die Meinungsfreiheit. Wenn Universitaeten beschliessen,
einzelne Newsgruppen nicht mehr zu beziehen und dafuer inhaltliche Gruende
nennen - dann verstossen sie gegen Grundsaetze dieses Landes. Die Freiheit
der Wissenschaft und der Forschung/Lehre ist kein Freibrief fuer Massnahmen,
die diesen Grundsaetzen zuwiderlaufen.

Nur weil uns diese neue Art der "Zensur" nicht immer offensichtlich ist
sollten wir das Verbot einzelner Newsgruppen nicht hinnehmen. Es genuegt,
dass - weil es die Leute nicht interessierte - der Talmud als einer der
ersten Werke damals verbrannt wurde. Auch wenn die Gefahr gering ist, dass
solche Zeiten wiederkommen: Wir - als Menschen - werden die Meinungs- und
Informationsfreiheit nur dadurch schaetzen lernen, dass wir uns immer wieder
ueberlegen, was es heisst, bestimmte Informationen auf Grund "hoeherer"
Entscheidung nicht zu beziehen - und im Einzelfall dagegen etwas tun.

Dies gilt erst Recht im Vorfeld: Sprecht mit euren RZ's, BEVOR sie durch
Presseartikel, Benutzer oder Rechnungshoefer aufgeschreckt werden und
ueberstuerzt handeln.
Bringt das Thema von Euch aus zur Sprache. Unterstuetzt Strukturen, die Net-
News als Infrastruktur im gesamtuniversitaeren Bereich einfuehren wollen.
Sollte gegen die Meinungs- und Informationsfreiheit vorgegangen werden,
versucht es ueber Politik und Mediem, eure Meinung deutlich zu machen. Damit
nicht nur eine Seite gehoert wird.
Ueberlasst die "Meinungsbildung" an den Universitaeten nicht der Gruppe von
Menschen, die unter dem Siegel der moralischen und juristischen Rechtfertigung
bereit sind, einseitig zu handeln und damit Grundwerte vergessen.

Nehmt das selbst in die Hand ...

Frank Simon (a ka Terra)


Anmerkung: Dieser Artikel ist am Montag, den 20.1.1992 entstanden und
im Laufe der Woche mit verschiedenen Aktiven besprochen worden. Er wird
neben den Netzen in abgeaenderter und layouteter Form an die Presse sowie
an die Herausgeber erwaehnter Zeitschriften wie SPIEGEL und EMMA gehen.
--

Joerg Hertzer

unread,
Jan 27, 1992, 5:15:02 AM1/27/92
to
In article <32...@sol.ccc.de> c...@sol.ccc.de (Chaos Computer Club) writes:
>Auf der anderen Seite steht in einem nicht ganz so wichtigen Buch
>(wenigstens nach Auffassung der Rechenzentren und Systembetreiber) folgender
>Absatz:
>
> "Art. 5, (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung [..].
> Eine Zensur findet nicht statt".
>
>Der letzte Satz ist in keiner Art eingeschraenkt. Im selben Artikel finden
>wir aber auch:
>
> "Art. 5, (2) Kunst, Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.
> Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung".
>
Das zitierte Buch halte ich fuer so wichtig, dass ich eines an meinem
Arbeitsplatz habe. In meiner Ausgabe steht jedoch:

Artikel 5

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu
aeussern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugaenglichen Quellen
ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichter-
stattung durch Rundfunk und Film werden gewaehrleistet. Eine Zensur findet
nicht statt.

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen
Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht
der persoenlichen Ehre.

(3) Kunst, Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre


entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

Absatz 1 wird also sehr wohl durch Absatz 2 eingeschraenkt; der als Absatz 2
bezeichnete Text ist Absatz 3. Ich darf doch wohl hoffen, dass der Fehler
ein Versehen war.

>Wenn also eine SysOmi aus Stuttgart ....
Habt Ihr mal bedacht, dass die Formulierung 'SysOmi' beleidigend sein koennte?
Angemessen ist sie sicher nicht. (Da ich mit der betroffenen Kollegin seit
Jahren zusammenarbeite, weiss ich, wovon ich schreibe.)

Ich wuerde gern noch viel mehr zu der Angelegenheit schreiben,
muss mich aber um die Anliegen unserer Benutzer kuemmern.

Joerg

Dr.-Ing. Joerg Hertzer
Rechenzentrum Universitaet Stuttgart
E-Mail: Joerg....@rus.uni-stuttgart.de

Georg Hessmann

unread,
Jan 27, 1992, 12:22:14 PM1/27/92
to
In article <1992Jan27.1...@rusmv1.rus.uni-stuttgart.de> zrfp...@awssn3.rus.uni-stuttgart.de (Joerg Hertzer) writes:
>In article <32...@sol.ccc.de> c...@sol.ccc.de (Chaos Computer Club) writes:
[...]

>
>>Wenn also eine SysOmi aus Stuttgart ....
>Habt Ihr mal bedacht, dass die Formulierung 'SysOmi' beleidigend sein koennte?
>Angemessen ist sie sicher nicht. (Da ich mit der betroffenen Kollegin seit
>Jahren zusammenarbeite, weiss ich, wovon ich schreibe.)

Ueber diesen Ausdruck bin ich allerdings auch gestolpert.
Vor allem da er so ueberhaupt nicht zu dem 'mensch' statt 'man'
im ganzen restlichen Artikel passt.
Mein erster Gedanke war, dass das viele 'mensch' doch wohl mehr nur
ein find/replace, als wirkliche Ueberzeugung war.

>Ich wuerde gern noch viel mehr zu der Angelegenheit schreiben,
>muss mich aber um die Anliegen unserer Benutzer kuemmern.

Hmm, das ist genau die Einstellung, die der Artikel versucht zu verhindern.
Wenn man eine Meinung hat, so soll man diese auch offen darlegen!

Die Auffassung 'ich hab jetzt keine Zeit' (was sehr wohl richtig sein kann)
oder Einstellungen wie 'das wird schon jemand anderes deutlich machen...'
sind genau die Punkte, die es gilt zu vermeiden!

Was hilft es mir/Dir, wenn ich nun weiss, dass Du (vermutlich) noch
in anderen Punkten nicht mit dem vorherigen Artikel einverstanden bist,
wenn ich nicht weiss, mit was Du nicht einverstanden bist?

Zumindestens Dein obiges Argument (deleted) war nicht schlecht... :)

Georg.


PS: Ich fand den CCC Artikel aber dennoch sehr gut. Lob!

--
hess...@unipas.fmi.uni-passau.de hess...@unipas.uucp

Frank Simon

unread,
Jan 27, 1992, 2:14:39 PM1/27/92
to
Hallo,

zrfp...@awssn3.rus.uni-stuttgart.de (Joerg Hertzer) writes:
[Zitat aus dem Sonderbeitrag]


>Das zitierte Buch halte ich fuer so wichtig, dass ich eines an meinem
>Arbeitsplatz habe. In meiner Ausgabe steht jedoch:
>Artikel 5

>(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen


>Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht
>der persoenlichen Ehre.

Im Artikel wird klar gesagt: Es geht NICHT darum, dass Gruppen gesperrt
werden, deren Inhalt nach geltenden Recht verboten ist. Das die Bilder
in alt..picture.erotica dazugehoeren, bezweifle ich nicht. Ebenso die
Stories in alt.sex.bestiality. DAS hast du wohl (sicher unabsichtlich)
wohl ueberlesen. Es geht darum, dass Gruppen aus _REIN_ inhaltlichen
Erwaegungen von einer Institution auf Grund hoheitlicher Macht (Uni-
Rektor, Praesident, Dekan, etc) nicht mehr bezogen werden. Aber die politische
Seite hat Frank Moeller in seinen Beitrag "Gift, Emma und Zensur" tausend-
mal besser beschrieben, als ich es koennte.

Uebrigens wird das "Recht" eingeschraenkt. Das heisst, du kannst gegen
den Menschen, der sowas macht (wie in Absatz 2 beschrieben) vorgehen
(Unterlassen, Schadenersatz, Widerruf, etc). DIES wird aber nicht durch
einen Staatsanwalt (Staat) oder durch eine Behoerde, sondern isr nur auf
Betreiben des Betroffenden moeglich.

>(3) Kunst, Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre
>entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

Soeben sehe ich, dass tatsaechlich ein Tippfehler in meinen Text ist.
Natuerlich ist der von mir als Absatz 2 gekennzeichnete Artikel Absatz 3.

>>Wenn also eine SysOmi aus Stuttgart ....
>Habt Ihr mal bedacht, dass die Formulierung 'SysOmi' beleidigend sein koennte?

Tut mir leid. Ich benutz den Begriff instinktiv, weil mir bekannte SysOmi's
sich so nennen. Ich habe bis heute keinen besseren Begriff gehoert. Der
Begriff SysOmi ist wohl eher ein Affront und als Gegenstueck auf den Begriff
SysOp gemuenzt. ICH kann nix dafuer, dass die sich so nennen. :-)
Der Begriff "Haekse" ist nicht weniger "beleidigend", aber die gaengige
(und von Frauen eingefuehrte) Begriff fuer den weiblichen Hacker. Ein
wenig umsehen in die Terminilogie der Netzwerke ausserhalb der akademischen
Netzwelt, waere wirklich nicht schlecht. :-)

Es KOENNTE also auch sein, dass sich da jemand dann ungerechtfertigterweise
beleidigt fuehlt. Ausserdem wuerde ich dir vorschlagen, dass Barbara im
Zweifelsfall selbst entscheiden zu lassen, ob sie sich beleidigt fuehlt
oder nicht.

>Angemessen ist sie sicher nicht. (Da ich mit der betroffenen Kollegin seit
>Jahren zusammenarbeite, weiss ich, wovon ich schreibe.)

Tjae. Ueberleg dir mal, was das heisst. Der Begriff SysOp wird maennlich
verstanden. Obwohl fuer System Operator und System Operatrice die
Abkuerzung gleich ist. Die SysOmi's wollten eben genauso "ihren" Begriff.
Du willst denen das doch nicht absprechen ?

>Ich wuerde gern noch viel mehr zu der Angelegenheit schreiben,
>muss mich aber um die Anliegen unserer Benutzer kuemmern.

Danke. :-) Es geht in diesen Artikel um das anliegen der Benutzer ...

>Dr.-Ing. Joerg Hertzer
Ach DU bist das. Das mensch auch mal wieder von dir hoert ...

Terra

PS. Da ich mal von Juristen in Dortmund einiges ueber "Informatiker reden
ueber Juristerei" zu hoeren bekam, bitte ich jede juristische Fehl-
interpretation oder Ungenauigkeit zu entschuldigen und zu berichtigen.
--
-------------------------------------------------------------------------------
! Frank Simon (Terra), Ammerlaender Heerstr. 389, D-2900 Oldenburg, FRG !
! te...@sol.ccc.de, te...@sol.zer, ext/si...@kmx.gmd.dbp.de, +49 441 76206 !
!Art.5 (1) GG, "Eine Zensur findet nicht statt. Naeheres regelt der RZ-Leiter"!
-------------------------------------------------------------------------------

Josef Wolf

unread,
Jan 31, 1992, 3:33:52 PM1/31/92
to
In <32...@sol.ccc.de> c...@sol.ccc.de (Chaos Computer Club) writes:
] [ ... ] Schade ist dabei nur, wie z.B. in Stuttgart, dass
] die News-Administratoren die Pruegel aus den Netzen beziehen, obwohl sie nur
] eine Anweisung ausfuehren. ^^^^^^^^^^^^^^
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Ist dieser Satz denn keinem aufgefallen? Ich moechte an dieser Stelle
weder den Artikel noch die News-Administratoren kritisieren! Aber wenn
man schon Vergleiche mit den Ereignissen vor einem halen Jahrhundert
macht, dann sollte man auch daran denken wie das Ganze ueberhaupt erst
moeglich wurde.

Gruss
Sepp

--
| Josef Wolf, Germersheim, Germany aka se...@ppcger.ppc.sub.org |
| +49 7274 8048 USR HST-DS 300-14400 V32/V32bis V42/V42bis/HST 24 Hours |
| ...und wieviel brave Deutsche haben wieder nichts geschnallt... (Marius) |

Frank Simon

unread,
Feb 2, 1992, 12:55:56 AM2/2/92
to
Hallo,

Se...@ppcger.ppc.sub.org (Josef Wolf) writes:
>In <32...@sol.ccc.de> c...@sol.ccc.de (Chaos Computer Club) writes:
>] die News-Administratoren die Pruegel aus den Netzen beziehen, obwohl sie nur
>] eine Anweisung ausfuehren. ^^^^^^^^^^^^^^
> ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
>Ist dieser Satz denn keinem aufgefallen?

Doch. Mir. :-) Also, mir ist klar was du meinst. Aber zu meinem
Leidwesen habe ich eben erkennen muessen, dass der Widerstand gegen solche
Entscheidungen eben NICHT sehr weit verbreitet ist. Mensch will seinen
Job behalten, keinen Aerger, etc. Das ist (leider) Realitaet. Mir faellt
es einfach schwer von jemand anders etwas zu fordern, von den ich selbst
noch nicht 100%ig weiss, ob ich - wenn ich weiss, dass es mich den Job
kosten kann - dagegen vorgehen wuerde.
Zu dem Problem gibt es ja nun mehrere Crosspostings von Frank Moellers
Artikel.

Aber die direkten Verantwortlichen - DIE koennen sich nicht herausreden.
Anders als vor einem halben Jahrhundert gibt es einen direkten Ver-
antwortlichen, der im Rahmen seiner Aufgaben eben NICHT sich auf jemand
anders berufen kann. Im Zweifelsfall soll es nach dem Prinzip gehen, dass
die grossen (die das entscheiden) eines aufs Dach kriegen - und nicht
die Kleinen.

Terra

Framstag

unread,
Feb 2, 1992, 11:42:00 AM2/2/92
to
In <cMa...@ppcger.ppc.sub.org> Se...@ppcger.ppc.sub.org writes:

> In <32...@sol.ccc.de> c...@sol.ccc.de (Chaos Computer Club) writes:
> ] [ ... ] Schade ist dabei nur, wie z.B. in Stuttgart, dass
> ] die News-Administratoren die Pruegel aus den Netzen beziehen, obwohl sie nur
> ] eine Anweisung ausfuehren. ^^^^^^^^^^^^^^
> ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
>
> Ist dieser Satz denn keinem aufgefallen? Ich moechte an dieser Stelle
> weder den Artikel noch die News-Administratoren kritisieren! Aber wenn
> man schon Vergleiche mit den Ereignissen vor einem halen Jahrhundert
> macht, dann sollte man auch daran denken wie das Ganze ueberhaupt erst
> moeglich wurde.
>
> Gruss

Aehhhh... was wollen uns diese Worte sagen?
Willst Du den News-Admins an der Uni etwa fehlende Zivilcourage vorwerfen?
Dann moechte ich Dich gerne in folgender Situation sehen:
Entweder Du loescht SOFORT die angegeben News-Gruppen oder Du bist fast
ebenso schnell Deinen Job los und brauchst Dich an dieser Uni erst gar
nicht mehr fuer irgendeinen Job bewerben. Eine Diskussion stand nicht zur
Debatte.
So sah es naemlich fuer mich aus.

------------------------------------------------------------------------------
Ulli Horlacher # Student consultant VAX/VMS and networks # University of Ulm
ora...@dulruu51.bitnet # ora...@rz.uni-ulm.de # 50184::orakel
"With mainframes you just can do nonsense, with PCs not even that."
------------------------------------------------------------------------------

Frank Simon

unread,
Jan 31, 1992, 1:40:12 PM1/31/92
to
c...@sol.ccc.de (Chaos Computer Club) writes:
>Sonderbeitrag C H A L I S T I, Kommentar
>Mit der Bitte um Verbreitung auf den Netzen...
Aenderung des folgenden Satzes ...

[..]


>dann behalten sie ihre Denkweisen haeufig bei. Das Verhalten der Redaktion
>c't aus dem Heise-Verlag aufgrund eines Beitrages von Wau Holland spricht
>da Baende. Nur weil dieser darauf aufmerksam machte, dass Beitraege von

[..]


"Das Verhalten der Redaktion c't"

ist dahingehend zu aendern:
"Das Verhalten eines Angehoerigen der Redaktion c't"

Diese Aenderung geschieht auf Wunsch eines Mitarbeiters der c't (wer weiss,
ob das im Namen der Redaktion an sich war - anscheinend ist das nicht immer
Defaultmaessig klar). Wir nehmen die Aenderung vor, weil uns dieser kleine
Unterschied wichtig erscheint. In welcher Weise, kann jeder selbst
entscheiden.

Die Klarstellung, dass es auf das betreiben eines Mitarbeiters geschieht,
ist eigentlich im naechsten Satz zu finden:

>da Baende. Nur weil dieser darauf aufmerksam machte, dass Beitraege von
>Benutzern in Brettern nicht ohne zu Fragen als Leserbrief uebernommen werden

>duerfen, forderte ein Angeboriger der Redaktion, die Verbindung zwischen c't

>und einem Netz abzuklemmen. Diese wurde aber spaeter zurueckgenommen.

Das scheint aber nicht zu reichen. Nun gut ...

Vera Heinau

unread,
Feb 2, 1992, 6:39:47 PM2/2/92
to
ORA...@rzmain.rz.uni-ulm.de (Framstag) writes:

>In <cMa...@ppcger.ppc.sub.org> Se...@ppcger.ppc.sub.org writes:
>
>> In <32...@sol.ccc.de> c...@sol.ccc.de (Chaos Computer Club) writes:
>> ] [ ... ] Schade ist dabei nur, wie z.B. in Stuttgart, dass
>> ] die News-Administratoren die Pruegel aus den Netzen beziehen, obwohl sie nur
>> ] eine Anweisung ausfuehren. ^^^^^^^^^^^^^^
>> ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
>>
>> Ist dieser Satz denn keinem aufgefallen? Ich moechte an dieser Stelle
>> weder den Artikel noch die News-Administratoren kritisieren! Aber wenn
>> man schon Vergleiche mit den Ereignissen vor einem halen Jahrhundert
>> macht, dann sollte man auch daran denken wie das Ganze ueberhaupt erst
>> moeglich wurde.
>>
>> Gruss
>
>Aehhhh... was wollen uns diese Worte sagen?
>Willst Du den News-Admins an der Uni etwa fehlende Zivilcourage vorwerfen?
>Dann moechte ich Dich gerne in folgender Situation sehen:
>Entweder Du loescht SOFORT die angegeben News-Gruppen oder Du bist fast
>ebenso schnell Deinen Job los und brauchst Dich an dieser Uni erst gar
>nicht mehr fuer irgendeinen Job bewerben. Eine Diskussion stand nicht zur
>Debatte.
>So sah es naemlich fuer mich aus.

Nicht aufregen, nur wundern! Oder nichteinmal das - fuer Leute, die nicht
in der entsprechenden Situation stecken, ist es immer leicht, von anderen
mehr Courage zu verlangen. Und sich bei allem und jedem auf gewisse histo-
rische Vorgaenge zu beziehen, klingt natuerlich auch gut (und es wagen im-
mer so schoen wenig Leute, dann noch was zu sagen, weil sie Angst haben,
dann als faschistisch oder sonst irgendwas angesehen zu werden...).

Tschuess, Vera

--
|~| Vera Heinau (+49 30 8382677) | Freie Universitaet Berlin
/ \ hei...@Harpo.Chemie.FU-Berlin.DE | hei...@methan.chemie.fu-berlin.de
/FUB\ Institut fuer Kristallographie | Institut fuer Organische Chemie
`---' D-1000 Berlin 33, Takustr. 6 | D-1000 Berlin 33, Takustr. 3

Bruno Blissenbach

unread,
Feb 2, 1992, 12:04:13 PM2/2/92
to
In seinem Artikel <32...@sol.ccc.de>
sagt c...@sol.ccc.de (Chaos Computer Club) :
>
> Den Aufstand proben ...
>

Einige Positionen werden dargelegt, mit denen ich nicht immer
uebereinstimme, dann kommt er auf des Pudels Kern, den Anstoss fuer
den Artikel:

> Der Vorwurf: Ueber Netz werden pornopraphische Bilder uebertragen.

und schreibt:

> Mensch stellt sich selbst ins Unrecht, wenn mensch nicht zugibt: Ja, es
> gibt solche Bilder im Netz. Sie verbrauchen eine ziemliche Bandbreite.
> Sie werden von vielen Leuten angeschaut.

Bandbreite hin oder her, da sie angeguckt werden, gibt es einen Markt
dafuer. Also sehe ich keinen Grund, diesem Bedarf nicht zu
entsprechen. Solange das niemandem schadet, und das tut es nicht.
Im Gegenteil, die Beobachtungen der Fachwissenschaftler zu dem
Thema Prostitution, Pornografie, usw. weisen eher deutlich in die
Richtung, dass die Idee der Frauenfreundlichkeit ueberwiegt. Es
wird beobachtetdass , in Umgebeungen, wo Pornografie zugelassen und
konsumierbar ist, die Rate der Belaestigungen und Vergewaltigungen
von Frauen geringer ist, als dort, wo Pornografie schlecht der
schwer zugaenglich ist, und gleiches gilt fuer Prostitution.
Der gedankliche Ansatz der Frauengruppen wird also von der Realitaet
scheinbar nicht bestaetigt. Es bleibt fuer mich noch offen, ob das
Bild sich verschiebt, wenn die Wissenschaftler zu 50% Frauen sind
(ich vermute, zur Zeit sind sie es nicht)

Weiter schreibt er zu den angeblichen (*) Porno-Bildern

> Sie sind sicher alles andere als frauenfreundlich.

Ideell moegen sie es nicht sein - praktisch sind sie es schon, s.o.

(*) Ich kriege sie nicht, kann also den Pornografie-Begriff hier nur
ungeprueft uebernehmen.

> Ebenfalls sind Texte und Bilder dabei, die nach unseren nationalen
> Gesetzen verboten waeren. Aber das Thema "Recht" lassen wir lieber
> aussen vor: Dieses Thema ist selbst fuer Juristen ein Dschungel
> internationaler Fernmelde-, Copyright- und aehnlicher Vertraege.

Ich moechte gerne ein bischem mehr Praezision in solchen
Darstellungen haben. "Nach nationalen Gesetzen verboten" - was ist
denn das? Zensur? Unzulaessig nach Art.5 GG. Oeffentlichkeit? ist
in Netzen nicht gegeben. Also kann es ein Verbot per nationalem
Gesetz eigentlich nicht geben. Andere sehr wohl, natuerlich. Dazu
waere auch hilfreich auszufuehren, was denn verboten sein soll.
Bilder? Das ist Bloedsinn, die sind ebensowenig verbietbar, wie
Flusskiesel. Das Anschauen, Weitergeben, Erstellen ? Ist das etwa
dann wie beim FAG, muss man in die Bilder "Nur fuer den Export"
einblenden, damit sie transportiert werden duerfen? :-)

Wiseo "verboten waeren". Sind sie es oder sind sie es nicht? Das
kann nam doch imho leicht klaeren, z.B. per Anfrage an ein passendes
Gericht, oder indem mal einer musterhaft einen Prozess dazu
durchfuehrt.

> Der Gesetzgeber hat hier noch einigen Handlungsbedarf.

Das sehe ich anders. Der Gesetzgeber hat da nichts zu suchen.
Ebenso, wie sich der Gesetzgeber ja allmaehlich aus unseren
Schlafzimmern und Wohnzimmern verabschiedet (Im 3.Reich war ja das
Abhoeren auslaendischer Rundfunkprogramme noch nicht erlaubt, in der
BRD die "Geschlechtliche Interaktion zwischen Gleichgeschlechtlichen"
lange verboten) so braucht er IMHO gar nicht erst in einen Bereich
hinenzuregieren, aus dem er sich dann wieder zurueckzuziehen hat.

Netznachrichten fallen entweder unter ein Aequivalent des Brief- und
Fernmeldegeheimnisses, das ist unbestritten, oder sie fallen unter
die elektronischen Aequivalente der Pressegestzgebung und der freien
Meinungsaeusserung innnerhalb von Kneipen, Konferenzzimmern,
Gespraechskreisen, bis hin zu therapeutischen Gruppensitzungen.
Alle diese Dinge sind hinreichend gesetzlich geregelt, und so ist
lediglich im Einzelfall (in *jedem* Einzelfall!) eine Zuordnung auf
eines der bekannten juristischen Grundmuster zu erarbeiten. Dass
hierzu noch wenig etablierte Regeln existieren, zeigt, dass es in den
letzten gut 10 Jahren der Entwicklung in der Welt elektronischer
Netze und Mailboxen den Beteiligten gelungen ist, in einem hohen
Masse und mit sehr gutem Erfolg selbstregulierend zu gestalten,
was an Strukturen und Einsicht dazu notwendig war.

Eine gesetzliche Regelung haette also nur dann Erfolg, wenn sie
praktisch beschreibend, vielleicht etwas systematisierend, das
wiedergeben wuerde, was ohnehin schon da ist und praktiziert wird.
Das ist aber bekanntermassen (Gewohnheitsrecht) juristisch unnoetig,
ja duerfte eher bremsend als impulsgebend wirken bei notwendigen
Neuen Entwicklungen.

> Dabei - sollten sie denn wirklich existieren - wird keiner etwas gegen die
> Sperrung von Newsgruppen haben, wenn sie tatsaechlich und eindeutig gegen
> geltendes nationales Recht verstossen. Dies sollte aber auch im Einzelfalle
> geprueft und untersucht werden.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Newsgroup (Brett) im Usenet
gegen Rechtsgrundsaetze verstossen koennte - sie wuerde beim CFV
abgelehnt werden, und ein "Durchpeitscher" wuerde mit einem Voting
endgueltig scheitern. Das hindert niemanden, auf dem eigenen Rechner
einzurichten, was immer er will, da das aber eine reine
Privatangelegenheit ist, kann man es in dieser, sehr allgemeinen,
Betrachtung aussen vor lassen.

Eine Newsgroup, die kleinkarierten nationalem Recht in
irgendwelchen relativen Belanglosigkeiten zuwiderlaeuft kann ich
mir auch schlecht vorstellen - sollte es diese geben, saehe ich
wenigstens in Europa eher den Weg der Angleichung nationalen an
allgemeines europaeisches Recht, als eine Beschraenkung der
Verfuegbarkeit der Gruppe, die IMHO i.d.R. in Europa technisch
ohnehin kaum funktionieren duerfte, sofern sich jemand fuer die
Gruppe hinreichend interessiert. Und um Gruppen, die keiner haben
will, wird es keine Konflikte geben ... :-)

Anders mag es bei einzelnen Artiklen sein, aber hierzu gibt es sehr
eindeutige (und anwendbare) Gesetze. Vom Grundsatz her muessen die
elektronischen Artikel immer behandelt werden wie in
"Veroeffentlichungen mit (teilweise) privatem Charakter" also
Vereinszeitungen, Konferenzpapers, usw. und als ob im Selbstverlag
des Autors verlegt. Letzteres duerfte unmittelbar einleuchten, da
ja in der Regel der Newstransport und sein Administrator *keine*
Moeglichkeit eines Lektorats hat und damit auch technisch und
personell ueberfordert waere, eine Inhaltskontrolle also unzumutbar
waere und damit nicht geforfert werden darf. Die allergroesste Zahl
der Admins wird dem gerne zustimmen, zumal die meisten eine
Inhaltskontrolle auch kaum bis gar nicht vornehmen *wollen*

> Wahr ist aber auch, dass nur ein geringer inhaltlicher Anteil in dieser
> NetNews-Hierachie frauenverachtend ist. Eine Newsgruppe fuer Sex-Maso's
> laesst eben noch nicht darauf schliessen, dass sich in dieser Gruppe (Brett)
> nur Perverse tummeln. Ein intensiverer Blick bringt zu Tage, dass Begriffe
> wie "beidseitiges Einverstaendnis" gross geschrieben werden. Frauenfeindlichen
> Aeusserungen wird von der Netzgemeinschaft geschlossenen widersprochen. Dies
> gerade in diesen Gruppen.

Die *gerade* *deshalb* eine wesentliche Funktion haben,
Problembewusstsein entwickeln zu helfen, und versteckte, unbewusste
Frauenfeindlichkeit erkennen und abbauen zu helfen. So gesehen, um
im Computerjargon zu bleiben, handelt es sich bei dem, was diese
Gruppen leisten koennen, um eine Art "psychosoziales Debugging".
Die Emma Frauen sind daran definitiv nicht interessiert - sie
agieren auf einer anderen politischen Ebene. Und der Verkauf von
Emma in der heutigen Form mit heutigem Inhalt wuerde schwer werden,
wenn die Ideen von der tatsaechlichen Einordnung der Frauen mit dem
dazugehoerigen "feindbildlichen" Maennerbild in unserer Gesellschaft
wesentlich zurueckgehen wuerde. (siehe unten)

Ich will hiermit nicht gegen Emma reden, im Gegenteil, ich bin fuer
Emma und unterstuetze vieles, das die Emma-Frauen erreichen moechten
und bin der Meinung, dass ihr Kampf gegen Pornografie viel
Berechtigung hat. Er ist IMO ebenso ueberfluessig, eine Art
"Nebenkriegsschauplatz" aber das soll mir bitteschoen keiner
glauben, das ist nur meine Meinung.

Als ich gerade sagte "...wenn die Ideen von der tatsaechlichen
Einordnung der Frauen mit dem dazugehoerigen "feindbildlichen"
Maennerbild in unserer Gesellschaft wesentlich zurueckgehen wuerden"
war mir klar, dass damit eine Aenderung der Maenner einher (oder
eher: vorher)gehen muss. Damit wuerde auch der "Bedarf" and
Pornografie wesentlich zurueckgehen, den Pornografen wuerde die
Kundschaft ausbleiben. Ich weiss nicht, ob ein "Restbedarf"
ueberbleiben wuerde, sozusagen ein "gesundes" Grundbeduerfnis
*aller* Geschlechter nach Pornografie. Ich bin aber gerne bereit,
diese Frage auf Experimentellem Wege zu entscheiden. Ich bin sogar
dafuer. Das bedeutet aber IMO dass wir den Zugang zu den *.sex.*
Gruppen (und Pornoshops, etc.) erhalten muessen, und ich erwarte
auch, dass es die Emma in der heutigen Form und mit heutigem
Verstaendnis ueberfluessig machen wuerde.

Im weiteren Verlauf des Artikel kommt mehrfach zum Ausdruck:

> Auch wenn diese Entscheidung auf Benutzerdruck spaeter aufgehoben wurde.

und spaeter:
>.. und einem Netz abzuklemmen. Diese wurde aber spaeter zurueckgenommen.

*Das* ist gaengige Praxis auch bei anderen Zensurvorhaben (z.B. auch
rec.humor.funny an einer nordamerikanischen Uni: 1 Jahr) sie sind extrem
kurzlebig.


Ich uebergehe einige Ausfuehrungen zu Emma und der Tatsache,
dass mal wieder Sexualle Emanzipation in Gespraechsgruppen und
die AIDS-Aufklaerung unter die Zensurschere fallen.


> Der SPIEGEL ging das Thema anders an. Wenn mensch bedenkt,

# [...sehr gute Ausfuehrungen ueber unserioese
# Spiegel-Arbeitsweise geloescht]


> Die Sachlichkeit laesst aber den unbedarften Leser das nicht erkennen.

# ^scheinbare!


> Woher auch.
> Selbst alteingesessene Benutzer halten den Artikel fuer "gut".

Ich nicht. Er gehoerte fast nach dem alten Paragraphen 88a StGB
verfolgt, wenn der noch existierte und der Anlass nicht relativ
nichtig waere. Hier haben Journalisten wider bessere Wissen die
Unwahrheit verbreitet. Man braucht nur wenig zu uebertreiben und
vielleicht die Zielgruppe in "Auslaender" oder "Juden" abzuaendern,
um sogleich jedermann unheilvolle Konsequenzen sehen zu lassen.
Diese Fehlinformationen koennten einer "Hetzjagd" Vorschub geleistet
haben, die in der Konsequenz Menschenrechtsverletzungen zur Folge
hat.

Werner Hoefer, Ex-Frueschoeppner und WDR-Intendant, hat als
"Jugendsuende" im 3.Reich einen strukturell sehr aehnlichen Artikel
geschrieben, und spaeter rund 40 Jahre lang unter Beweis gestellt,
dass er unauffaellig dazugelernt hatte. Dennoch wurde er als alter
Mann wegen dieser (wohl) jugendlichen Unreflektiertheit und der
Unfaehigkeit sie oeffentlich zuzugestehen und zu bedauern, aus dem
Amt gejagt. Nun gut, er war auch "politisch unbequem" zu der Zeit.

#flame,on
Die gemeingefaehrlichen Idioten beim Spiegel sollten meiner Meinung
nach was anderes tun, als Zeitungsartikel schreiben oder Amtsstuben
bevoelkern. Damit das passiert, bedarf es aber einer demokratischen
#flame,off
Entscheidung, die nicht zustandekommt, naemlich *aus diesen
Gruenden* Spiegel-Abos zu kuendigen in grosser Zahl, etc.


Um das klarzustellen: Ich finde Werner Hoefers Artikel verwerflich,
ebenso wie die Tatsache, dass er ihn geschrieben hat und jemand
anders ihn gedruckt hat, usw. Ebenso finde ich den genannten
Spiegel-Artikel verwerflich.


> Nur schwer zu verkraften ist jedoch, dass der Herausgeber Rudolf Augstein erst
> vor kurzem in einem seiner beruehmt-beruechtigten Kommentare intensiv auf das
> Gesetz zur Einschraenkung der Veroeffentlichung von Stasi-Papieren eingegangen
> ist, dies unbeirrt als Angriff auf die Pressefreiheit titulierte, und wenige
> Wochen spaeter Redakteure seines Magazins im Grossteil eines Artikels auf die
> Pornographie eingehen und die dadurch ausgeloeste Zensur in ein paar Neben-
> saetzen abgetan wird. Damit wird der Freiheit der Information, der Presse und
> der Meinung sicher nicht geholfen.

Nein, aber den Verkaufszahlen von Augsteins Blatt. Da
das in beidern Faellen so war, duerfte das auch mit zu Augsteins Beweggruenden
fuer sein Handeln zaehlen. Wie war das? Die wirtschaftlichen Hintergruende
bestimmen das Handeln der Menschen. Das ist zwar im Allgemeinen falsch, aber
durchaus manchmal richtig :-)

> Aber auch die Positionen von Rechenzentren und Mailbox-SysOps ist nur schwer

> nachzuvollziehen. Eine Diskussion [...] kommt kaum zustande, weil ihnen eine

> Mauer von vorgeschobenen Argumenten im Wege steht.

> [einige Richtigstellungen und Entkraeftungen geloescht]


> Als Argument beliebt ist auch, dass Universitaetsresourcen nur zur Forschung
> und zur Lehre eingesetzt werden. Dieses Argument ist besonders gefaehrlich,
> wenn es ernst gemeint ist. Es wuerde bedeuten, dass auch Gruppen/Bretter ueber
> Politik, ueber Witze, ueber Kultur, etc. jederzeit gesperrt werden koennten.

Nein, nein, wenn das Argument richtig waere, *muessten* sie gesperrt
werden. Ich will das nicht provozieren, weil es mich nichts angeht,
was die Menschen an den Unis tun und lassen, aber als "Ehemaliger"
packt mich doch die Idee, man koennte ja mit diesem Argument von den
RZ-Verantwortlichen *verlangen*, *.joke.* *.witz.* usw. zu "loeschen".

Das Ergebnins duerfte ein Aufschrei sein, der (siehe oben) dazu
fuehren koennte, dass diese Entscheidung zurueckgenommen wird.
Resultat: Das Argument entfiele auch als Argument gegen *.sex.*
Gruppen.

> Die Uni Freiburg hat durch Beschluss des Verwaltungsausschusses
> genau DIES getan. Ausser den Computer- und wissenschaftlichen Gruppen
> werden keine NetNews mehr bezogen.

Das duerfte jetzt noch nicht dazu fuehren, dass der Uni Freiburg die
Studenten ausbleiben, aber wie sieht das in circa 20 Jahren aus?
Mich als wissenschaftlichen Mitarbeiter zu gewinnen, duerfte der Uni
jedenfalls derzeit schon schwerfallen - obwohl es fuer beide Seiten gute
Gruende gaebe, zusammenzukommen, bessere als bei vielen anderen Unis.
Aber auch diese Entscheidung wird voraussichtlich zurueckgenommen
werden :-)

Der globalere Ansatz, der
> Netzanschluesse nicht als Quelle fuer aufgabenspezifische Information ansieht


> sondern als Infrastruktur: wie eine Bibliothek.

wird von mir ausdruecklich unterstuetzt.

Niemand kann in einer nach dem Muster der EMMA-praeventiv-Ko-Tau-enden
Menschen "sauberen" Welt mehr eine wirkliche Aversion gegen dieses
widerliche Pornomaterial entwickeln (weil er keines bekommt) und
wie wir alle wissen, nur Nachplappern bringt nichts. Also bleibt
die Gefaehrdung der menschlichen Psyche durch den "Bazillus"
Pornographie bestehen, ja er wird umso gefaehrlicher, wie er
unbekannt gemacht wird, Parallelen zur Hygiene-Aufklaerung Pest
und AIDS schenke ich mir, die sind wohl allgemein bekannt.

Also: In einer Bibliothek muesste "ein wenig" Pornographie "aus
Alten Zeiten" bewahrt werden, selbst auf die Gefahr hin, dass es
sich niemand anguckt. So viel zur Historischen Wahrhaftigkeit und
zu erzieherischen Notwendigkeiten.

Ja sicher, der Usenet-Zugang in Bibliotheken beginnt gerade seinen
Weg in USA, er wird uns in Europa wohl in ersten Exemplaren in drei
bis fuenf Jahren erreichen. Das Aussondern einzelner Gruppen, die
nicht so sehr in der Zielsetzung der Bibliotheken liegen, wird am
Anfang sicher die Regel sein, zumal bei "kleinen Anfaengen" mit
billiger und wenig leistungsfaehiger Hardware technische Gruende
durchaus eine Weile gegeben sein werden, das wird sicherlich auch
vorbeigehen. Danach - ich kann mir keinen elektronisch geschulten
Bibliothekar vorstellen, der andere als technische Gruende oder
"unbewaeltigbares Volumen" gelten laesst. Zur Zeit sammeln ja auch
nicht alle Bibliotheken alle Zeitschriften, aber wer etwas haben
will, bekommt das immer auch in "seiner" Bibliothek.

> in "Das Kapital" schauen, und wuerde dieses Recht eingeschraenkt werden,
> wuerde ein Zetter und Mordio entstehen, das vom Ural bis zum Atlantik reicht.

Ja? Als 1946-48 "Mein Kampf" aus den Bibliotheken im ehemaligen
Reichsgebiet verbannt wurde, waren alle still oder einverstanden.

Jemand hat damals ein Exemplar vor dem Verbrennen gerettet, womit er
mir spaeter die Gelegenheit gegeben hat, das zu lesen. Da ich nicht
weiss, ob diese Untat noch verfolgt wird - keine Ahnung, wer's war!
Ich bin ihm aber dankbar dafuer.

> Aber wenn in Freiburg oder an anderer Stelle die NetNews mit nicht-wissen-
> schaftlichen Inhalt abbestellt werden, dann hat das jeder hinzunehmen?

Kaum, zumal es auf Dauer nicht klappt. Ich habe im letzen halben Jahr
sicher ein halbes Dutzend unabhaengige Aeusserungen gesehen, die sagten,
lasst uns dieses und jenes *technische* oder *politisch/weltanschaulich/
technische* Thema in einer nicht alt.*, soc.*, rec,*,... Gruppe abhandeln,
sonst laeuft es Gefahr, bei uns als *unwissenschaftlich* oder unappropriat
abbestellt zu werden. Keiner hat seine Unzufriedenheit lange geaeussert,
weil praktisch jeder, der sich benuehte, einen Weg an das ihn interessierende
Material gefunden hat.

Richtig ist, dass es sinnvoll ist, den Anfaengen zu wehren. Richtig ist,
dass im Ausland leicht immer mal wieder Assozationen zu braunen Zeiten
auftauchen, wenn hier verhaeltnismaessig "kleine" und unwichtige Dinge
passieren, die sie wecken koennten. Na und?

> Als Philip Jenninger, damals Bundestagspraesident, die Anfuehrungszeichen
> nicht deutlich mitsprechen konnte, musste er gehen. Er hatte nicht genug
> "Sensibiltaet" gezeigt.

Nicht dass ich "fuer" Philip Jenninger waere - ich haette ihn nicht
gewaehlt und halte seine Bundestagspraesidentschaft fuer eine
Fehlbesetzung, so plaedierte ich doch fuer seinen Verbleib im Amt.
Geschickt mag seine Rede nicht gewesen sein - ich hielt sie fuer
sehr mittelmaessig - aber die mangelnde Sensibilitaet seiner
politischen Gegner, die fehlende unhoerbare Anfuehrungszeichen nicht
freundlich in Gedanken nachtragen koennen, gehoert nicht gestuetzt.

Das gleiche gilt fuer den ehemaligen Buergermeister in
Korschenbroich, der den - IMO geschmacklosen - Witz nicht fuer
sich behalten konnte, "Wenn wir den Gemeindehaushalt wirklich
beschliessen, muessen wir schon ein paar reiche Juden totschlagen,
um ueber die Runden zu kommen." Das mag man seinem uebernaechtigten
Zustand zugutehalten und sonstwas - einen Grund zum Ruecktritt sehe
ich darin nicht. Oder sollten wir allen Politikern, die
Ostfriesenwitze weitersagen, and den Grenzen Ostfrieslands die
Weitereise untersagen? (Dann haetten wir einen Grund, das Land in
"Ostfiesland" umzubenennen) Und sollen alle Mantawitzerzaehler mit
einer Anzeige wegen Rufschaedigung von Opel bedacht werden?

Nochmal zu Klarstellung: Jede Nazi-Aeusserung ist mir zuwider, auch
wenn es nur missverstaendlich Gesagtes und anders gemeintesist, wie
bei Jenninger. Kritisieren moechte ich aber die Unsensiblitaet derer,
die einen Jenninger zum Ruecktritt zwingen mehr, als Jenningers Torheit.

Obwohl Jenningers Ruecktritt wegen seiner Dummheit sicher eine gute
Entscheidung war - nur haette er derwegen ruhig schon viel frueher
gehen koennen, nicht wahr, denn er ist ja nicht erst mit seiner
"verhaengnisvollen" Rede so dumm geworden. Sollte das zu respektlos
ausgedrueckt sein, bitte ich um Verzeihung und verweise auf die
spaete/fruehe Stunde, zu der ich dieses schreibe.

> Die Netze werden haeufig als "globales Dorf" bezeichnet. Sie koennen nicht
> national sein. Jeder, der diese Netze nutzt, muss daran denken, dass seine
> Aeusserungen von vielen Menschen in der Welt gelesen und bewertet werden.

Das ist gut so.

> Die meisten Benutzer sind sich dieser Verantwortung bewusst.

Zur Zeit leider immer nur diejenigen, die die Netze aktiv nutzen.
Der Stand der Unkenntnis bei anderen ist erschreckend. Es gehoert
meiner Meinung nach dazu, dass sich Entscheidungstraeger sachkundig
machen, bevor sie entscheiden.

> Andere vorgeschobene (oder wenig durchdachte) Argumente sind die Probleme
> mit Texten und Bildern in den Netzen, die unter Copyright fallen.

Das ist einfach: Alle Texte in den Netzen fallen unter Copyrights,
und das gleiche gilt fuer Bilder usw.
Nur dass daraus noch lange keine Notwendigkeit folgt, irgendwas
abzuklemmen. Niemand (kein Kioskbetreiber) bricht ja auch eine Wand
von seinem Zeitungskiosk ab, weil das die Wand ist, an der die
Zeitschriften mit den Copyright-geschuetzten nackten Covergirl-Fotos
haengen. Abgesehen wovon man dann ja alle Waende abbrechen
muesste... :-)

> Das Ziel muss sein, dass Information frei ist.

Ich bin nicht unbedingt dagegen, aber wieso muss das Ziel sein?

> News sollen Infrastruktur sein. Der Diensteanbieter hat fuer den Inhalt KEINE
> Verantwortung. Entsprechende Urteile, z.B. aus Stuttgart, existieren. Also

> soll sich der Diensteanbieter sich nicht selbst als "zustaendig" deklarieren,

> um eigene Ziele und Vorstellung umzusetzen.

... Es sei denn, er tritt auch als INFORMATIONSANBIETER auf.
Und dabei empfehle ich (abgesehen von notwendigen technischen
Information *ueber* den Dienst) jedermann, zwischen diesen beiden
Funktionen "Dienstanbieter" und "Informationsanbieter" sauber zu
trennen - sowohl in der Buchhaltung, als auch in der Form und dem
Auftreten nach aussen. Ich habe fast den Untergang eines
internationalen Computernetzes miterlebt, weil es einige
(netzwichtige) Leute gegeben hat, die diese Faehigkeit zur Trennung
scheinbar nicht besassen. (Im wesentlichen mal wieder: selbst keine
*Nutzer* des Netzes, sondern in einer *Organisation* entscheidend,
die das Netz mitgetragen hat)

Es ist in der Tat dem Brieftraeger, der sagt "Ich habe Post fuer Sie"
nicht anzusehen, wo die Post herkommt. Sie koennte vom Brieftraeger
persoenlich stammen, das ist aber nicht die Regel.
Die Frage "Was steht denn drin?" koennte also unangebracht sein :-)

> Auch das Argument, dass z.B. der Inhalt einer Gruppe alt.sex.bestiality zu
> einem hohen Prozentsatz gegen deutsche Gesetze verstoesst, kann akzeptiert
> werden.

Nein. Ich moechte das unter einer aus dem Strafrecht uebertragenen
"Unschuldsvermutung" behandelt wissen. Man kann der Meinung sein,
die Gruppe verstosse, oder nicht. Solange nicht jemand nachgewiesen
hat, dass sie es tut (Rechtsentscheid oder Urteil) gilt "in dubio pro
reum" und die Gruppe hat als gesetzeskonform behandelt zu werden.
Das schraenkt die Meinungsfreiheit in keiner Weise ein, schafft aber
potentielles Unrecht im Handeln aus der Welt.

Waere die Newsgruppe ein Mensch, koennte er gegen diejenigen
gerichtlich vorgehen, die behaupten, dass "der Inhalt einer Gruppe
[...] zu einem hohen Prozentsatz gegen deutsche Gesetze" verstosse.

> Die neuen Medien koennen an dieser Stelle den Vergleich mit den
> alten Medien standhalten.

Richtig. Daher kann sich auch jeder Poster fragen: Wuerde ich es
akzeptabel finden, wenn dieses Posting als Artikel unter meinem
Namen in der morgigen <insert your favorite Tageszeitung> stehen
wuerde? Nicht *nur* ein Weg, Ueberflussiges auszusondern.

> Natuerlich gibt es Missbrauch. Porno-Bilder, Rassismus oder persoenliche
> Beleidigungen der schlimmsten Art sind zu sehen.

Das finde ich in jeder Kneipe genauso.

> Aufrufe zu Straftaten, Rechtfertigungsschriften von Terroristen -
> alles schon dagewesen.

Auch in der Zeitung.

> Wenn Universitaeten beschliessen, einzelne Newsgruppen
> nicht mehr zu beziehen und dafuer inhaltliche Gruende
> nennen - dann verstossen sie gegen Grundsaetze dieses Landes.

Sie verraten damit indirekt eine ihrer Voraussetzungen, ohne die sie
nicht existieren koennen - die Freiheit von Lehre und Forschung.

Forschung findet nicht statt, wenn der Forschungsgegenstand nicht
zugaenglich ist, wenn keine Hilfsmittel vorhanden sind, wenn der
akademische Gedankenaustausch fehlt. (Und Sach/Fachfremde koennen
nicht beurteilen, was das im Einzelnen ist) Solche Universitaeten
werden entweder eingehen, zu "Fach"(im einschraenkenden Sinne)-Schulen
verkommen, oder solchermassen Beschraenkungen wieder aufheben.

Letzteres ist der Regelfall. Wie schoen.

B.Blissenbach

- Domain: bru...@purodha.GUN.de GeoNet: GEOD:B.Blissenbach OshoNet: 49/52.
-- X.400: G=Bruno; S=Blissenbach; O=B.Blissenbach; PRM=GeoNet; ADM=DBP; CO=DE.
--- Expressed opinions are mine, unrelated with employer's & usual disclaimers.

Josef Wolf

unread,
Feb 8, 1992, 9:03:44 PM2/8/92
to
In <1992Feb2.1...@wega.rz.uni-ulm.de> ORA...@rzmain.rz.uni-ulm.de (Framstag) writes:

] In <cMa...@ppcger.ppc.sub.org> Se...@ppcger.ppc.sub.org writes:
] > In <32...@sol.ccc.de> c...@sol.ccc.de (Chaos Computer Club) writes:
] > ] [ ... ] Schade ist dabei nur, wie z.B. in Stuttgart, dass
] > ] die News-Administratoren die Pruegel aus den Netzen beziehen, obwohl sie nur
] > ] eine Anweisung ausfuehren. ^^^^^^^^^^^^^^
] > ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
] > Ist dieser Satz denn keinem aufgefallen? Ich moechte an dieser Stelle
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
] > weder den Artikel noch die News-Administratoren kritisieren! Aber wenn
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
] > man schon Vergleiche mit den Ereignissen vor einem halen Jahrhundert

] > macht, dann sollte man auch daran denken wie das Ganze ueberhaupt erst
] > moeglich wurde.
]
] Aehhhh... was wollen uns diese Worte sagen?

] Willst Du den News-Admins an der Uni etwa fehlende Zivilcourage vorwerfen?

Genau _das_ habe ich oben ausgeklammert (bitte erst lesen, dann flamen!)

] Dann moechte ich Dich gerne in folgender Situation sehen:


] Entweder Du loescht SOFORT die angegeben News-Gruppen oder Du bist fast
] ebenso schnell Deinen Job los und brauchst Dich an dieser Uni erst gar
] nicht mehr fuer irgendeinen Job bewerben. Eine Diskussion stand nicht zur
] Debatte.

Gerade weil ich fuerchte, dass ich in solch einer Situation so handeln
wuerde wie die meisten, habe ich oben geschrieben, dass ich keinem
einen Vorwurf machen will!

Hannes Deeken

unread,
Feb 8, 1992, 9:35:56 AM2/8/92
to
In article <33...@sol.ccc.de>, Frank Simon writes:

> Der Hammer ist ... die meisten Universitaeten haben auf Grund der
> Hochschulrahmengesetze und dem Haushaltsrecht auch die Moeglichkeit, diesen
> Bezug offiziel zu machen. WENN der politische Wille da waere.

Koenntest Du diese Moeglichkeit mal naeher erlaeutern bzw. belegen?

> Terra
Hannes
--
Hans-Christoph Deeken | han...@flinx.hotb.sub.org (home)
Gerauer Str. 20 | dee...@iti.informatik.th-darmstadt.de (university)
6000 Frankfurt/M 71 |

Frank Simon

unread,
Feb 9, 1992, 11:17:14 AM2/9/92
to
Hallo,

han...@flinx.hotb.sub.org (Hannes Deeken) writes:
>In article <33...@sol.ccc.de>, Frank Simon writes:

[..]


>Koenntest Du diese Moeglichkeit mal naeher erlaeutern bzw. belegen?

Das werde ich eh in den naechsten Tagen tun. Ich will aber hier noch eine
Entscheidung abwarten. Dann wollte ich das eh nochmal alles aufbereiten und
das wird hier auch verbreitet.

Josef Wolf

unread,
Feb 9, 1992, 2:54:46 PM2/9/92
to
In <GS3...@math.fu-berlin.de> hei...@Harpo.Chemie.FU-Berlin.DE (Vera Heinau) writes:

] ORA...@rzmain.rz.uni-ulm.de (Framstag) writes:
] >In <cMa...@ppcger.ppc.sub.org> Se...@ppcger.ppc.sub.org writes:
] >> In <32...@sol.ccc.de> c...@sol.ccc.de (Chaos Computer Club) writes:
[ ... ]
] >Aehhhh... was wollen uns diese Worte sagen?

] >Willst Du den News-Admins an der Uni etwa fehlende Zivilcourage vorwerfen?
] >Dann moechte ich Dich gerne in folgender Situation sehen:
] >Entweder Du loescht SOFORT die angegeben News-Gruppen oder Du bist fast
] >ebenso schnell Deinen Job los und brauchst Dich an dieser Uni erst gar
] >nicht mehr fuer irgendeinen Job bewerben. Eine Diskussion stand nicht zur
] >Debatte.
] >So sah es naemlich fuer mich aus.
] Nicht aufregen, nur wundern! Oder nichteinmal das - fuer Leute, die nicht
] in der entsprechenden Situation stecken, ist es immer leicht, von anderen
] mehr Courage zu verlangen.

Dazu habe ich mich ja schon geaeussert...

] Und sich bei allem und jedem auf gewisse histo-


] rische Vorgaenge zu beziehen, klingt natuerlich auch gut (und es wagen im-
] mer so schoen wenig Leute, dann noch was zu sagen, weil sie Angst haben,
] dann als faschistisch oder sonst irgendwas angesehen zu werden...).

Falls Du meinen Artikel richtig durchgelesen haettest, dann waere Dir
aufgefallen, dass diese Hinweise auf historische Vorgaenge von Terra
stammen. Ich habe ihn lediglich darauf aufmerksam machen wollen, dass
diese Hinweise mit Vorsicht zu behandeln sind.

Falls Du den Artikel durchgelesen haettest, DANN HAETTEST DU AUCH
FESTEGESTELLT DASS ICH EXPLIZIT HINGESCHRIEBEN HABE DASS ICH KEINEM
EINEN VORWURF MACHEN WILL.

Also bitte kuenftig aufmerksamer lesen!

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