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"Amerika" ist nur die USA?

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Peter Veith

ungelesen,
27.02.2005, 08:19:5027.02.05
an
Ok, das mag naiv klingen, aber für mich ist "Amerika" grundsätzlich
Nord-, Mittel-, und Südamerika und zwangsläufig sind die Chilenen,
genauso wie Mexikaner oder US-Amerikaner "Amerikaner".

Nur im eindeutigen Zusammenhang, wie "amerikanische Bomber / Invasion"
oder "die Amis kommen" wird "Amerikaner" von mir als Synonym für
US-Bürger bzw. die USA verwendet. Selbst Schlagworte, wie
"Deutsch-amerikanische Freundschaft" beziehe ich aus dem Zusammenhang
nicht auf Kuba, sit also unproblematisch.

Durch ausreichend Hollywood-Filme geschult, weiß ich inzwischen, daß in
den USA offensichtlich die Begriffe "Amerika", "Amerikaner" _nur_ für
die USA gebraucht werden. Exemplarisch fand ich den Film "Irgendwo in
Mexiko", wo die Regie einen Mexikaner in Mexiko zu einen US-Bürger sagen
läßt: "Du bist hier nicht in Amerika!" ...

Animiert durch einen gerade gesehen Film über Puerto Rico, wo den
Kindern erzählt worde, sie seien (nur) durch die Mitgliedschaft im
"amerikanischen Commonwealth" (lt. Lexikon heißt der Staat amtlich
"Commonwealth of Puerto Rico") "Amerikaner".

Ist das nur die deutsche Synchronisation? Ist das US-amerikanisches
Selbstverständnis? Sehen sich auch die Mexikaner _nicht_ als Amerikaner?
Was sagen die Kandier dazu? Unterscheidet sich das bei den französisch
bzw. englisch sprachigen Kanadier noch ;-)

Wie denkt man in (West-) Deutschland darüber?
Veith
--
"Armut hat nicht nur mit Geld zu tun ....Manche Familie hat nicht
gelernt, einen Haushalt zu führen" Renate Schmidt,
Bundesfamilienministerin in der WamS vom 26.02.2005
http://TV.ddr-luftwaffe.de

Ulf Möller

ungelesen,
27.02.2005, 09:35:1127.02.05
an
Peter Veith schrieb:

> Durch ausreichend Hollywood-Filme geschult, weiß ich inzwischen, daß in
> den USA offensichtlich die Begriffe "Amerika", "Amerikaner" _nur_ für
> die USA gebraucht werden.

"America" sind die Vereinigten Staaten, "North America" ist der
Kontinent und "The Americas" sind Nord- und Südamerika zusammen.

> Was sagen die Kandier dazu? Unterscheidet sich das bei den französisch
> bzw. englisch sprachigen Kanadier noch ;-)

Die Kanadier sagen das ganz genauso, auf englisch und auf französisch.

Peter Veith

ungelesen,
27.02.2005, 10:01:3527.02.05
an
"Ulf Möller" schrieb:

> Peter Veith schrieb:
> > Durch ausreichend Hollywood-Filme geschult, weiß ich inzwischen, daß
> > in den USA offensichtlich die Begriffe "Amerika", "Amerikaner" _nur_
> > für die USA gebraucht werden.
>
> "America" sind die Vereinigten Staaten, "North America" ist der
> Kontinent und "The Americas" sind Nord- und Südamerika zusammen.

Mmmhhh, also läuft das ähnlich wie mit "Europa"?! In den hiesigen Medien
wird "Europa" i.d.R. als Synonym für die EU genutzt, obwohl "jeder"
weiß, das Europa bis zum Ural geht. Oder wie bis 1990 mit "Deutschland"
in Westdeutschland politisch meist nur die BRD, also Westdeutschland,
gemeint wurde.

Aber ein bißchen "merkwürdig" ist es doch. Hat die Verwendung durch
Hollywood / Medien eine ideologische Komponente?

Veith
--
"Ziel des Spieles ist es, Länder und Kontinente von Terroristen zu
befreien und in die Freiheit zu führen." - Risiko 2004 ???
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de


Peter Bruells

ungelesen,
27.02.2005, 10:44:4627.02.05
an
"Peter Veith" <ve...@snafu.de> writes:

> "Ulf Möller" schrieb:

>> "America" sind die Vereinigten Staaten, "North America" ist der
>> Kontinent und "The Americas" sind Nord- und Südamerika zusammen.
>
> Mmmhhh, also läuft das ähnlich wie mit "Europa"?! In den hiesigen Medien
> wird "Europa" i.d.R. als Synonym für die EU genutzt, obwohl "jeder"
> weiß, das Europa bis zum Ural geht. Oder wie bis 1990 mit "Deutschland"
> in Westdeutschland politisch meist nur die BRD, also Westdeutschland,
> gemeint wurde.
>
> Aber ein bißchen "merkwürdig" ist es doch. Hat die Verwendung durch
> Hollywood / Medien eine ideologische Komponente?

Es gibt zwar das Manifest Desitiny, aber ich halte die Lösung für
trivialer: "Europa" war auch immer ein Kulturbegriff und bezeichnete
eine bestimmte Region und auch Kultur. Genau diese gemeinsame
Geschichte machte die Idee eines vereinigten Europas ja seit
Jahrhunderten attraktiv. Das geht den Staaten auf dem amerikanischen
Kontinent ab. Wenn sich jemand den Vereinigten Staaten anschießen
möchte, dann ginge das (in der Theorie, in der Praxis können sie auf
eine Übermacht der Demokraten verzichten), aber es gibt kein Bestreben
kontinentaler Vereinigung, also ist es auch egal, wenn USAnianer den
Begriff Amerika belegen.

Christian Feldhaus

ungelesen,
27.02.2005, 10:29:1327.02.05
an
Peter Veith <ve...@snafu.de> wrote:

> Ok, das mag naiv klingen, aber für mich ist "Amerika" grundsätzlich
> Nord-, Mittel-, und Südamerika und zwangsläufig sind die Chilenen,
> genauso wie Mexikaner oder US-Amerikaner "Amerikaner".

Schwierig <g>. Als die USA gegründet wurden, bestanden sie aus "nur" 13
Staaten - doch die Perspektive, dass sich andere Gebiete diesen
Vereinigten Staaten anschließen könnten/sollten, gab es ja durchaus. Und
immerhin sind aus den 13 bis heute 50 geworden. Aus Sicht der
US-Amerikaner ist es also durchaus konsequent, "Amerika" und
"amerikanisch" auf ihr Land zu beziehen.

In Kanada und Mexiko beispielsweise wird dagegen meist Wert darauf
gelegt, nicht zu diesem Amerika zu gehören. Ergo ist man Kanadier oder
Mexikaner, aber eben nicht Amerikaner.

Was die Sache kompliziert macht, ist der Umstand, das die Landmasse
zwischen Alaska und Feuerland geografisch meist als zwei Kontinente
gilt: Nordamerika und Südamerika. "Amerika" (im Sinne von USA) ist also
Teil von Nordamerika :-)

Übrigens: Auch in unserem Erdteil isses manchmal kompliziert, gerade
wenn das Adjektiv "europäisch" verwendet wird. In vielen Fällen bezieht
sich das auf die Europäische Union und schließt so Nicht-EU-Staaten aus.
Der Unterschied: Ein Norweger oder Schweizer hat vermutlich kein Problem
damit, als Europäer bezeichnet zu werden. In Kanada ist das (in bezug
auf Amerikaner) sicher anders ...

Tschüs,
Christian

Peter Veith

ungelesen,
27.02.2005, 09:04:5627.02.05
an
"René" <ka...@the-coalition.us> schrieb:

Hi Rene, Du hier und nicht in Hollywood? ;-)

> > Was sagen die Kandier dazu? Unterscheidet sich das bei den
> > französisch bzw. englisch sprachigen Kanadier noch ;-)
>

> In welchem US-Staat liegt Kanada gleich wieder? Ich kann mir das nie
> merken.

Ich habe offenbar die Frage nicht richtig rübergebracht. Soll heißen:
"Was sagen die Kandier dazu, nicht zu "Amerika" zu gehören" bzw. keine
"Amerikaner" zu sein?"

P.S. keine weder mexikanische noch kanadische NG zum Thema.
Veith
--
"Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf." Artikel 87 a GG
"Jeder weiß, daß die Landesverteidigung auf absehbare Zeit keine Rolle
mehr spielt." Angelika Beer, FR, 7.12.2002
http://TV.ddr-luftwaffe.de


René

ungelesen,
27.02.2005, 08:50:5127.02.05
an
Peter Veith wrote:
> Ok, das mag naiv klingen, aber für mich ist "Amerika" grundsätzlich
> Nord-, Mittel-, und Südamerika und zwangsläufig sind die Chilenen,
> genauso wie Mexikaner oder US-Amerikaner "Amerikaner".

Das ist der amerikanische Kontinent.

> Nur im eindeutigen Zusammenhang, wie "amerikanische Bomber / Invasion"
> oder "die Amis kommen" wird "Amerikaner" von mir als Synonym für
> US-Bürger bzw. die USA verwendet.

Richtig sowohl im dt. als auch im us-en Sprachgebrauch.

> Animiert durch einen gerade gesehen Film über Puerto Rico, wo den
> Kindern erzählt worde, sie seien (nur) durch die Mitgliedschaft im
> "amerikanischen Commonwealth" (lt. Lexikon heißt der Staat amtlich
> "Commonwealth of Puerto Rico") "Amerikaner".

Puerto Rico ist kein US-Staat, sondern den USA nur vertraglich eng
verbunden verbunden.

> Ist das nur die deutsche Synchronisation? Ist das US-amerikanisches
> Selbstverständnis?

Sowohl, als auch...

> Sehen sich auch die Mexikaner _nicht_ als Amerikaner?

Dies bitte in einer mex. NG anfragen :)

> Was sagen die Kandier dazu? Unterscheidet sich das bei den französisch
> bzw. englisch sprachigen Kanadier noch ;-)

René

ungelesen,
27.02.2005, 09:25:1327.02.05
an
Peter Veith wrote:
> "René" <ka...@the-coalition.us> schrieb:
>
> Hi Rene, Du hier und nicht in Hollywood? ;-)

Zu Diensten :)

>>> Was sagen die Kandier dazu? Unterscheidet sich das bei den
>>> französisch bzw. englisch sprachigen Kanadier noch ;-)
>>
>> In welchem US-Staat liegt Kanada gleich wieder? Ich kann mir das nie
>> merken.
>
> Ich habe offenbar die Frage nicht richtig rübergebracht.

Doch doch, haste. Ist nur ein Standardwitzelchen hier, wenn die Kanadier
offmuggn :)

> Soll heißen:
> "Was sagen die Kandier dazu, nicht zu "Amerika" zu gehören" bzw. keine
> "Amerikaner" zu sein?"

Es wird "North America" verwendet, wenns um die entsprechende Gegend, also
USA und Kanada, geht.

> P.S. keine weder mexikanische noch kanadische NG zum Thema.
> Veith

Wenn ich eine mex. NG kennte...kennen täten würde...nee, wenn mir also
eine solche bekannt wäre...hey, da kommt mir eine Idee. Ein halbes Dutzend
Rock- und C&W-Stationen hier in der Gegend wurden neulich von einer New
Yorker Firma aufgekauft und auf mexikanisches Format umgestellt. Die
Chefin der Firma meint, Texas bräuchte sowas unbedingt. Ich sehe das
nunmehr als Freibrief, in mx. NG auf deutsch und englisch zu posten.
Eventuell mit einem Zweitaccount....La Super Invasora mein Arsch!


Radbert Grimmig

ungelesen,
27.02.2005, 09:18:0727.02.05
an
"Peter Veith" <ve...@snafu.de> schrieb:

>Ok, das mag naiv klingen, aber für mich ist "Amerika" grundsätzlich
>Nord-, Mittel-, und Südamerika und zwangsläufig sind die Chilenen,
>genauso wie Mexikaner oder US-Amerikaner "Amerikaner".

Schade nur, dass Du nicht allein auf der Welt bist =;-)

>Wie denkt man in (West-) Deutschland darüber?

Keine Ahnung, wie "man" hier so denkt, aber nach meiner Beobachtung
entspricht das nun mal dem Sprachgebrauch, und Sprache dient ja nun
unter anderem der Kommunikation. Also so mit anderen Menschen.

Es ist ja nicht verwerflich, wenn man sich über so was Gedanken macht,
und ich bin ebenfalls bestrebt, mich in solchen Fällen präzise
auszudrücken.

Ein Beharren auf präskriptiver Grammatik jedoch hat noch niemanden
weitergebracht. Es hat aber schon mindestens eine Sprache - Latein -
getötet, die bis zu dem entsprechenden Zeitraum - der Rennaissance -
eigentlich noch ziemlich lebendig war. Und ich sehe keinen Grund, aus
dem der Versuch einer "präskriptiven Vokabularentwicklung" anderes
oder besseres bewirken können sollte.

--

Gruß
Radbert

Ulf Möller

ungelesen,
27.02.2005, 09:42:4927.02.05
an
Peter Veith schrieb:

> Ich habe offenbar die Frage nicht richtig rübergebracht. Soll heißen:
> "Was sagen die Kandier dazu, nicht zu "Amerika" zu gehören" bzw. keine
> "Amerikaner" zu sein?"

Darauf legen sie durchaus gesteigerten Wert.

Lueko Willms

ungelesen,
27.02.2005, 10:09:0027.02.05
an
. Am 27.02.05
schrieb ve...@snafu.de (Peter Veith)
auf /DE/ETC/SPRACHE/MISC
in 38dvpiF...@uni-berlin.de
ueber "Amerika" ist nur die USA?

PV> Animiert durch einen gerade gesehen Film über Puerto Rico, wo den
PV> Kindern erzählt worde, sie seien (nur) durch die Mitgliedschaft im
PV> "amerikanischen Commonwealth" (lt. Lexikon heißt der Staat amtlich
PV> "Commonwealth of Puerto Rico") "Amerikaner".

Es ist eine Kolonie der USA, im Krieg von 1898 von Spanien
übernommen.

PV> Ist das nur die deutsche Synchronisation? Ist das US-amerikanisches
PV> Selbstverständnis?

Ja sehr. Für viele US-Amerikaner hört entweder die Welt hinter der
US-Grenze auf, oder sie sehen das als Hinterland an.

Aber auch in den USA gibt es durchaus Leute, die über ihre
Nasenspitze hinausgucken können, und zwischen USA und Amerika
unterscheiden.

PV> Sehen sich auch die Mexikaner _nicht_ als Amerikaner?

"Tan lejos de dios, tan cerca de Estados Unidos!" beklagte mal ein
mexikanischer Präsident das Schicksal seines Landes als unmittelbarer
Nachbar der USA. Schließlich haben die USA ihrem Nachbarland die
Hälfte seines Territoriums geraubt.

Tatsächlich wird es doch sein, wie auch sonst südlich des Rio
Grande: man schreibt EE.UU., wenn man die USA meint, sieht sich als
Teil von "Nuestra America" (José Martí), aber spricht durchaus von
"los Americanos", wenn sie nur die Gringos meinen. Oder die Yankees.
Es geht bunt durcheinander.

PV> Was sagen die Kandier dazu? Unterscheidet sich das bei
PV> den französisch bzw. englisch sprachigen Kanadier noch ;-)

Dazu empfehle ich die Comicfilmserie "South Park", die auf
irgendeinem in Deutschland empfangbaren Popmusiksender läuft. Die
"Canuck" sind doch ständig Thema...

PV> Wie denkt man in (West-) Deutschland darüber?

Genauso unterschiedlich wie sonst auch.


Mfg,
Lüko Willms http://www.mlwerke.de
/--------- L.WI...@jpberlin.de -- Alle Rechte vorbehalten --

"Es sind nicht die Generäle und Könige, die die Geschichte machen,
sondern die breiten Massen des Volkes" - Nelson Mandela

Michael Baumgartner

ungelesen,
27.02.2005, 14:19:2427.02.05
an
"Ulf Möller" <use...@ulfm.de> schrieb

>
> "America" sind die Vereinigten Staaten, "North America" ist der
> Kontinent und "The Americas" sind Nord- und Südamerika zusammen.

Das ist ja genau das Problem, denn nach gängiger Kontinentzählung
werden Nord- und Südamerika hierzulande halt nicht als zwei, sondern
als ein Kontinent aufgefaßt. Darum kommt es, anders als im Englischen,
zu der Doppelbedeutung von Amerika.
Trotzdem kommt's natürlich selten zu Verwirrung, denn der Kontext ist
immer noch dein bester Freund.

Gruß, Michael

Oliver Cromm

ungelesen,
27.02.2005, 16:38:4527.02.05
an
fUlf Möller meinte:

> Peter Veith schrieb:
>
>> Durch ausreichend Hollywood-Filme geschult, weiß ich inzwischen, daß in
>> den USA offensichtlich die Begriffe "Amerika", "Amerikaner" _nur_ für
>> die USA gebraucht werden.
>
> "America" sind die Vereinigten Staaten, "North America" ist der
> Kontinent und "The Americas" sind Nord- und Südamerika zusammen.

Wobei Mexiko manchmal zu Nordamerika dazugehört, manchmal nicht, auch
das muß man im Kontext einschätzen.



>> Was sagen die Kandier dazu? Unterscheidet sich das bei den französisch
>> bzw. englisch sprachigen Kanadier noch ;-)
>
> Die Kanadier sagen das ganz genauso, auf englisch und auf französisch.

Kleine Einschränkung: in Kanada höre ich für die USA oft "The States",
was in den USA wohl nur noch selten gebraucht wird.
--
Oliver Cromm
- Was ist das - Kommunismus?
- Es ist die Vertreibung der Menschen ins Paradies.
Horst Stern, Mann aus Apulien

Oliver Cromm

ungelesen,
27.02.2005, 16:38:4627.02.05
an
Ulf Möller meinte:

<http://www.cafepress.com/cp/browse/Ne-25_pv-web~store.11563759_N-20704038_nr-1_bt-2>
--
Oliver Cromm
Ich war ein noch junger Mann. Da reichen Engel und Erektionen hin, die
oberen und die unteren Phaenomene zu erklaeren.

Oliver Cromm

ungelesen,
27.02.2005, 16:38:4927.02.05
an
Peter Veith meinte:

> Aber ein bißchen "merkwürdig" ist es doch. Hat die Verwendung durch
> Hollywood / Medien eine ideologische Komponente?

Nein, es entspricht dem allgemeinen Sprachgebrauch. Bei "American" ist
es auch schlicht so, daß es für "Bürger der USA" kein anderes Wort gibt.
--
Oliver Cromm
Die Frau, die das Haar ihres Mannes sich Jahr fuer Jahr lichten sieht,
laechelt. Die Frau aber, die das Ergebnis dieser Entwicklung noch
heiraten soll, lacht. - Horst Stern, Mann aus Apulien

C Engelmann

ungelesen,
27.02.2005, 17:10:5427.02.05
an
Oliver Cromm <lispa...@internet.uqam.ca> wrote:
>Bei "American" ist
>es auch schlicht so, daß es für "Bürger der USA" kein anderes Wort gibt.

US Citizen. US American.

Gruß
Carsten

Sebastian Koppehel

ungelesen,
27.02.2005, 17:39:4927.02.05
an
Oliver Cromm wrote:

> fUlf Möller meinte:


>
>>Die Kanadier sagen das ganz genauso, auf englisch und auf französisch.
>
> Kleine Einschränkung: in Kanada höre ich für die USA oft "The States",
> was in den USA wohl nur noch selten gebraucht wird.

Wirklich unüblich sind "states" oder "stateside" aber auch in den USA
nicht, nach meiner Beobachtung.

- Sebastian

Michael Mendelsohn

ungelesen,
27.02.2005, 18:53:2827.02.05
an
C Engelmann schrieb:

Etwas informeller auch USAnian.

Grüße
Michael
--
It's silly talking about how many years we will have to spend
in the jungles of Vietnam when we could pave the whole country
and put parking stripes on it and still be home by Christmas.
-- Ronald Reagan, October 10, 1965

Stephen Hust

ungelesen,
27.02.2005, 19:11:5727.02.05
an
Oliver Cromm <lispa...@internet.uqam.ca> wrote:

> Bei "American" ist es auch schlicht so, daß es für "Bürger der
> USA" kein anderes Wort gibt.

United Statesian ("a native or resident of the United States of No.
America" - "Webster's New World International Dictionary"). Ich habe
es im "wirklichen" Leben nie oder kaum gehört, aber einige Male in
Büchern gelesen.

--
Steve

My e-mail address works as is.

Lueko Willms

ungelesen,
27.02.2005, 21:05:0027.02.05
an
. Am 28.02.05
schrieb shNO...@a1.net (Stephen Hust)
auf /DE/ETC/SPRACHE/MISC
in Xns960BC4EE75C...@127.0.0.1
ueber Re: "Amerika" ist nur die USA?

>> Bei "American" ist es auch schlicht so, daß es für "Bürger der
>> USA" kein anderes Wort gibt.

SH> United Statesian

hab ich noch nie gehört, wohl aber auf Spanisch: "estadounidense".


MfG,


Lüko Willms http://www.mlwerke.de
/--------- L.WI...@jpberlin.de -- Alle Rechte vorbehalten --

"Die Arbeit in weißer Haut kann sich nicht dort emanzipieren, wo sie
in schwarzer Haut gebrandmarkt wird." - Karl Marx 12.11.1866

Matthias Opatz

ungelesen,
28.02.2005, 03:31:3328.02.05
an
Oliver Cromm schrieb:

> Bei "American" ist
> es auch schlicht so, daß es für "Bürger der USA" kein anderes Wort gibt.

<http://en.wikipedia.org/wiki/Alternative_words_for_American>

Matthias

--
Semiramis ließ 20'000 schwarze Ochsen kaufen und aus ihnen Elephanten
schneiden. Prof. Galletti
*** Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de ***
-- Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen ---

Michael Mendelsohn

ungelesen,
28.02.2005, 05:10:0728.02.05
an
Matthias Opatz schrieb:

> Oliver Cromm schrieb:
> > Bei "American" ist
> > es auch schlicht so, daß es für "Bürger der USA" kein anderes Wort gibt.
>
> <http://en.wikipedia.org/wiki/Alternative_words_for_American>

Ich hab' mal Google auf die Liste losgelassen:

Appalacian 25000 -> Appalachian
Colonican 515
Columbard 2270
Columbian 1800000 Kolumbianer?
Frede 268000 Eigenname
Fredonian 3750
Nacirema 13800
Pindosian 44
stateside 647000
Statesider 839
Uesican 401
Uessian 400
Unisan 96600 Gas, Wasser, Heizung
Unisian 487
United States American 159000
United Stater 262
United Stateser 149
United Statesian 2180
United Statesman 102
United Statian
USAian 204
US American 369000
Usan,USAn 380000 Acronym
Usanian 1400
Usian 7990
U-S-ian 11900 Ian = Name
Usonian 15100 Architektur (Frank Lloyd Wright)
Washingtonian 210000 George, D.C.

Verwendbar sind eigentlich nur "United States American", "US American"
und eventuall "USian" (was leider weit vor meinem "USAnian" liegt).

Jakez

ungelesen,
28.02.2005, 06:51:5528.02.05
an
Peter Veith a écrit

> Ok, das mag naiv klingen, aber für mich ist "Amerika" grundsätzlich
> Nord-, Mittel-, und Südamerika und zwangsläufig sind die Chilenen,
> genauso wie Mexikaner oder US-Amerikaner "Amerikaner".

Wenn ich mir erlauben darf, als nicht Muttersprachler eine Meinung zu
diesem Thema zu äußern, möchte ich bekräftigend hinzufügen, dass die
Begriffe "Amerika, Amerikaner, amerikanisch" auch in anderen Sprachen
ähnliche Schwierigkeiten bereiten. Der Bedarf nach einer genaueren
Benennung alles US-amerikanischen ist um so notwendiger geworden, als
die Vereinigten Staaten in letzter Zeit eine Politik führen, die sie
sowohl von den anderen Nordamerikanern als auch von den Südamerikanern
grundsätzlich trennt. Deshalb haben die Franzosen (Vielleicht waren es
die Belgier oder die Quebecer?) das Adjektiv "états-unien" gebildet,
das immer häufiger verwendet wird: Eine Google-Suche (Einzahl oder
Mehrzahl, männlich oder weiblich) ergibt 77000 Treffer.
Selbst wenn ich weiß, dass der Kontext zu keinem Missverständnis führen
kann und mich auf Deutsch unterhalte, spreche ich immer von
"US-Amerikanern", vor allem aus Respekt für die Mexikaner, Chilenen,
Brasilianer und Kanadier, die sich zu gutem Recht auch als Amerikaner
betrachten.

Bonne journée !

Jakez (Bihan)

--
"La liberté de l'autre prolonge, protège, consolide et garantit la
mienne à l'infini..." (Bakounine)

Oliver Cromm

ungelesen,
28.02.2005, 07:29:5128.02.05
an
Michael Mendelsohn meinte:

> C Engelmann schrieb:
>> Oliver Cromm <lispa...@internet.uqam.ca> wrote:
>>>Bei "American" ist
>>>es auch schlicht so, daß es für "Bürger der USA" kein anderes Wort gibt.
>>
>> US Citizen. US American.
>
> Etwas informeller auch USAnian.

US Citizen - steht meines Erachtens eher im Gegensatz zu in den USA
wohnhaften Nichtbürgern und erscheint da, wo die Staatsbürgerschaft
formal wichtig ist, nicht aber die Herkunft, Kultur etc.

USAnian - wird von vielen Englischsprachigen heftig abgelehnt und
jedenfalls eher nicht ernstgenommen.

US American - ist, würde ich vermuten, die Normalform, die dann zu
"American" abgekürzt wurde, weil es ja gar keine anderen "XX Americans"
gibt.
--
Oliver Cromm
Der omnipotente Gott der Juden kam in Schwierigkeiten, als der
Milchdunst der heiligen Familie an ihm ruchbar wurde.

Matthias Opatz

ungelesen,
28.02.2005, 08:04:3028.02.05
an
Oliver Cromm schrieb:

> US American - ist, würde ich vermuten, die Normalform, die dann zu
> "American" abgekürzt wurde, weil es ja gar keine anderen "XX Americans"
> gibt.

South Americans?


Wie üblich ist eigentlich Pan-Americans?

Stephan Robotta

ungelesen,
28.02.2005, 08:37:2028.02.05
an
Peter Veith <ve...@snafu.de> wrote:
>
> Ich habe offenbar die Frage nicht richtig rübergebracht. Soll heißen:
> "Was sagen die Kandier dazu, nicht zu "Amerika" zu gehören" bzw. keine
> "Amerikaner" zu sein?"
>
> P.S. keine weder mexikanische noch kanadische NG zum Thema.
> Veith

Die Mexikaner betrachten sich erstmal genauso als Amerikaner, wiewohl
wissend, das von außenstehenden das Wort Amerika meist nur für die USA
verwendet wird.

Das noch kuriosere (aber auch wenig bekanntere) ist, das auch Mexiko
als vereinigte Staaten bezeichnet werden darf (jedenfalls bezeichnen
sie ihr Land als estados unidos mexicanos). Sie selbst verwenden
umgangsprachlich aber Mexico wenn sie über ihr land sprechen.

Wenn die Mexikaner dann über die US Bürger sprechen, verwenden sie z.B.
norte americanos (Nordamerikaner), gringos (wobei das nach meinem
Empfinden auch immer einen leicht ironischen Ton hat). Kanadier werden
von den Mexikanern of als "canadiense" bezeichnet.

Gruß, Stephan

Stephan Robotta

ungelesen,
28.02.2005, 08:43:2928.02.05
an
Peter Veith <ve...@snafu.de> wrote:
>
> Selbstverständnis? Sehen sich auch die Mexikaner _nicht_ als Amerikaner?

Doch, die Mexikaner bezeichnen sich selbst sehr wohl als Amerikaner,
wenn es um die Identiät oder ethnische Herkunft geht.
Aber umgangspachlich verwenden sie für sich selbst meist "los
mexicanos", ohne Amerika direkt zu betonen.

Gruß, Stephan

Lueko Willms

ungelesen,
28.02.2005, 07:12:0028.02.05
an
. Am 28.02.05
schrieb spam-c...@onlinehome.de (Matthias Opatz)
auf /DE/ETC/SPRACHE/MISC
in 1g85njpmmciuf.1...@40tude.net

ueber Re: "Amerika" ist nur die USA?

>> Bei "American" ist es auch schlicht so, daß es für "Bürger der USA"
>> kein anderes Wort gibt.

MO> <http://en.wikipedia.org/wiki/Alternative_words_for_American>

Danke für den Hinweis.

Das Problem liegt ja daran, daß das Land USA ja keinen eigenen
Namen hat, sondern nur eine Bezeichnung. Deswegen können haben die
Leute dieses Landes auch keine von einem Landesnamen abgeleiteeten
Namen haben.

Korrekt kann man auf englisch und deutsch eigentlich nur "US-
Amerikaner" sagen, oder auf spanisch eben "estadounidense". Für
Französisch werde ich mir mal die im diesem Wikipedia-Artikel erwähnte
Benennung "étasunien" angewöhnen.


MfG,
Lüko Willms http://www.mlwerke.de
/--------- L.WI...@jpberlin.de -- Alle Rechte vorbehalten --

"Ohne Pressefreiheit, Vereins- und Versammlungsrecht ist keine
Arbeiterbewegung möglich" - Friedrich Engels (Februar 1865)

René

ungelesen,
28.02.2005, 09:16:2728.02.05
an
Stephan Robotta wrote:
> Wenn die Mexikaner dann über die US Bürger sprechen, verwenden sie z.B.
> norte americanos (Nordamerikaner), gringos (wobei das nach meinem
> Empfinden auch immer einen leicht ironischen Ton hat).

s/ironisch/abfällig.

Und bitte yanqui nicht vergessen.


René

ungelesen,
28.02.2005, 09:17:3828.02.05
an
Jakez wrote:
> Selbst wenn ich weiß, dass der Kontext zu keinem Missverständnis führen
> kann und mich auf Deutsch unterhalte, spreche ich immer von
> "US-Amerikanern", vor allem aus Respekt für die Mexikaner, Chilenen,
> Brasilianer und Kanadier, die sich zu gutem Recht auch als Amerikaner
> betrachten.

Sicher nennst du einen Böhmen auch "Tschechischer Republikaner".


Jakez

ungelesen,
28.02.2005, 10:51:5428.02.05
an
René a écrit

> Jakez wrote:

Was willst du damit beweisen? Tschechien besteht soviel ich weiß aus
den Provinzen Böhmen und Mähren, also ist ein Böhme gleichzeitig
Tscheche, genauso wie ein Bretone Franzose, ein Waliser und ein
Engländer Briten, Iren und Ukrainer Europäer sind. Sind etwa
Argentinien und Kanada US-Provinzen?

Jakez.

--
" Il y a des gens qui savent tout, mais c'est tout ce qu'ils savent."
(Machiavel)

Christian Weisgerber

ungelesen,
28.02.2005, 10:30:1728.02.05
an
Michael Mendelsohn <a2...@michael.mendelsohn.de> wrote:

> > US Citizen. US American.
>
> Etwas informeller auch USAnian.

Das scheint mir eines dieser Wörter zu sein, die nur bei Diskussionen
über das Wort selbst auftauchen.

--
Christian "naddy" Weisgerber na...@mips.inka.de

Christian Weisgerber

ungelesen,
28.02.2005, 10:49:4328.02.05
an
Peter Veith <ve...@snafu.de> wrote:

> > "America" sind die Vereinigten Staaten, "North America" ist der
> > Kontinent und "The Americas" sind Nord- und Südamerika zusammen.
>

> Mmmhhh, also läuft das ähnlich wie mit "Europa"?! In den hiesigen Medien
> wird "Europa" i.d.R. als Synonym für die EU genutzt, obwohl "jeder"
> weiß, das Europa bis zum Ural geht.

Ja, das ist ein vergleichbares Phänomen und recht spannend, weil
die zunehmende Verwendung von »Europa« im Sinn von EU eine neue
Entwicklung der letzten Jahre ist, die wir live mitverfolgen können.
Außerdem besteht wie bei den USA das Problem, ein passendes Adjektiv
zu »EU« zu finden - eine Nische, die zunehmend von »europäisch«
gefüllt wird.

Peter Bruells

ungelesen,
28.02.2005, 12:45:1528.02.05
an
na...@mips.inka.de (Christian Weisgerber) writes:

> Michael Mendelsohn <a2...@michael.mendelsohn.de> wrote:
>
> > > US Citizen. US American.
> >
> > Etwas informeller auch USAnian.
>
> Das scheint mir eines dieser Wörter zu sein, die nur bei Diskussionen
> über das Wort selbst auftauchen.

Ja, aber wenn "wir" das machen, dann ist das ein Zeichen
fortschrittlicher, gesamteuropäischer Integration. Wenn Amerikaner so
etwas machen, kulturelle Arroganz.

Lueko Willms

ungelesen,
28.02.2005, 10:36:0028.02.05
an
. Am 28.02.05
schrieb ka...@the-coalition.us (Ren)
auf /DE/ETC/SPRACHE/MISC
in 6KFUd.42167$wi2....@newssvr11.news.prodigy.com

ueber Re: "Amerika" ist nur die USA?

>> Selbst wenn ich weiß, dass der Kontext zu keinem Missverständnis


>> führen kann und mich auf Deutsch unterhalte, spreche ich immer von
>> "US-Amerikanern", vor allem aus Respekt für die Mexikaner, Chilenen,
>> Brasilianer und Kanadier, die sich zu gutem Recht auch als Amerikaner
>> betrachten.

k> Sicher nennst du einen Böhmen auch "Tschechischer Republikaner".

Das Land Tschechien hat einen eigenen Namen, von dem man einen
Namen (Bezeichner) für dessen Bewohner ableiten kann, die USA nicht.
Die haben nur eine Bezeichnung, der Name darin bezieht sich allerdings
nicht auf das Territorium des Landes USA, sondern auf den ganzen
Doppelkontinent.

Tschechien nennt sich jedoch nicht "Republik Europa", sondern
_tschechische_ Republik.

Und nicht jeder Tscheche ist auch ein Böhme.

Die USA nennen sich schließlich auch nicht, obwohl es angemessen
wäre, die "United States of WASPs".

Ulrich Schweitzer

ungelesen,
28.02.2005, 16:14:1728.02.05
an
Peter Veith wrote:

> Exemplarisch fand ich den Film "Irgendwo
> in Mexiko", wo die Regie einen Mexikaner in Mexiko zu einen US-Bürger
> sagen läßt: "Du bist hier nicht in Amerika!" ...

Bist Du sicher, daß das die Regie und nicht nur ein dämlicher
Synchro-Übersetzer war? Ich kann mich an so einen Spruch nämlich nicht
erinnern, habe den Film aber auch nur im Original gesehen.

Wenn Du weißt, wer das zu wem sagt und wo es ungefähr im Film ist, dann
schaue ich mal nach, wie das im Original lautet.

Ulrich
--
PGP key ID: 0xDF6FC4FA

Oliver Cromm

ungelesen,
28.02.2005, 18:21:2728.02.05
an
* Peter Bruells wrote:

*Was* machen?
--
Oliver C.
45n31, 73w34
Temperatur: -6°C (-13)

Oliver Cromm

ungelesen,
28.02.2005, 18:20:5828.02.05
an
* Matthias Opatz wrote:

> Oliver Cromm schrieb:
>
>> US American - ist, würde ich vermuten, die Normalform, die dann zu
>> "American" abgekürzt wurde, weil es ja gar keine anderen "XX Americans"
>> gibt.
>
> South Americans?

Das nun weniger, aber, zugegeben, Latin Americans.
(Es gibt ja selten Gelegenheit, Brasilianer und Kolumbier in einen Topf
zu stecken, aus dem man die Nicaraguaner und Mexikaner sorgsam draußen
hält.)



> Wie üblich ist eigentlich Pan-Americans?

Nie gehört - da denke ich nur an eine Straße.

Peter Bruells

ungelesen,
01.03.2005, 02:54:3901.03.05
an
Oliver Cromm <lispa...@internet.uqam.ca> writes:

Huch. "Europa" als Synonym für "EU" zu verwenden, analog zur
Gleichsetzung von "America" mit "USA" in der Vereinigten Staaten.

Muß beim Followup den falschen Artikel erwischt und dann nicht richtig
hingeguckt haben.

Christian Weisgerber

ungelesen,
01.03.2005, 12:33:4601.03.05
an
Peter Bruells <p...@ecce-terram.de> wrote:

> Ja, aber wenn "wir" das machen, dann ist das ein Zeichen
> fortschrittlicher, gesamteuropäischer Integration. Wenn Amerikaner so
> etwas machen, kulturelle Arroganz.

Quatsch.

Ich stehe ganz sicher nicht in der hintersten Reihe, wenn es darum
geht, den Amerikanern kulturelle Arroganz vorzuwerfen, aber die
Bedeutungsverengung von »amerikanisch« auf die USA zieht sich quer
durch die europäischen Sprachen, unabhängig vom amerikanischen,
pardon, US-amerikanischen Sprachgebrauch.

Umgekehrt bin ich über die Verwendung von »europäisch« für die EU
genauso wenig glücklich wie darüber, dass sich hierzulande außerhalb
von Atlanten kaum eine so genannte »Europa-Karte« finden lässt, auf
der beispielsweise Kasan noch verzeichnet ist. Aber es ist eine
nachvollziehbare sprachliche Entwicklung. »EU« selbst kann man noch
attributiv gebrauchen (»EU-Politik«), aber spätestens in prädikativer
Stellung fehlt ein Adjektiv (»diese Politik ist ...«), und als
Bezeichnung für die Einwohner ist »EU-Bürger« auch schwerfällig.

Und die Verwendung von »Europa« für die EU findet sich nicht nur
in den EU-Medien, sondern mindestens auch in den englischsprachigen
auf anderen Kontinenten. Ohne dass wir sie darum gebeten hätten.
(Oder ist dieser Sprachgebrauch gar eine amerikanische Erfindung,
die die europäischen Medien nur unreflektiert übernommen haben?)

Peter Bruells

ungelesen,
01.03.2005, 15:34:3301.03.05
an
na...@mips.inka.de (Christian Weisgerber) writes:

> Peter Bruells <p...@ecce-terram.de> wrote:
>
> > Ja, aber wenn "wir" das machen, dann ist das ein Zeichen
> > fortschrittlicher, gesamteuropäischer Integration. Wenn Amerikaner so
> > etwas machen, kulturelle Arroganz.
>
> Quatsch.

Rein interessehalber: Du hast meinen Beitrag wirklich für bare Münze
anstatt für Satire genommen?



> Ich stehe ganz sicher nicht in der hintersten Reihe, wenn es darum
> geht, den Amerikanern kulturelle Arroganz vorzuwerfen, aber die
> Bedeutungsverengung von »amerikanisch« auf die USA zieht sich quer
> durch die europäischen Sprachen, unabhängig vom amerikanischen,
> pardon, US-amerikanischen Sprachgebrauch.

Ja.



> Umgekehrt bin ich über die Verwendung von »europäisch« für die EU
> genauso wenig glücklich wie darüber, dass sich hierzulande außerhalb
> von Atlanten kaum eine so genannte »Europa-Karte« finden lässt, auf
> der beispielsweise Kasan noch verzeichnet ist. Aber es ist eine
> nachvollziehbare sprachliche Entwicklung. »EU« selbst kann man noch
> attributiv gebrauchen (»EU-Politik«), aber spätestens in
> prädikativer Stellung fehlt ein Adjektiv (»diese Politik ist ...«),
> und als Bezeichnung für die Einwohner ist »EU-Bürger« auch
> schwerfällig.

Eben.

Auf die gleiche Art und Weise können wir ja auch von "Deutschen"
sprechen, ohne damit grundsätzliche nur Bundesdeutsche zu
meinen.

> Und die Verwendung von »Europa« für die EU findet sich nicht nur
> in den EU-Medien, sondern mindestens auch in den englischsprachigen
> auf anderen Kontinenten. Ohne dass wir sie darum gebeten hätten.

Der springende Punkt. Es sind beides natürliche Entwicklungen und auf
der Hand liegende Vereinfachungen. Inbesondere, wenn die beiden
Blöcke "Amerika" und "Europa" tatsächlich einen Großteil des jeweils
Namensgebenen Kontinents dominieren. Gäbe es heute auf dem Kontinent
Australien das Commenwealth of Australia, dazu eine unabhängige
Aborignes Natio -Didgeridoo und ein zu Frankreich gehörendens Gebiet,
das CoA würde wohl immer noch Australien genannt.


Christian Weisgerber

ungelesen,
01.03.2005, 18:07:0101.03.05
an
Peter Bruells <p...@ecce-terram.de> wrote:

> > > Ja, aber wenn "wir" das machen, dann ist das ein Zeichen
> > > fortschrittlicher, gesamteuropäischer Integration. Wenn Amerikaner so
> > > etwas machen, kulturelle Arroganz.
> >
> > Quatsch.
>
> Rein interessehalber: Du hast meinen Beitrag wirklich für bare Münze
> anstatt für Satire genommen?

Ich hatte ihn als parodistische Darstellung der Meinung Dritter
verstanden. Und wenn irgendjemand sowas glaubt, dann fordert das
meinen Widerspruch heraus.

Klaus Scholl

ungelesen,
05.03.2005, 15:10:1205.03.05
an
Peter Veith schrieb:

> Ok, das mag naiv klingen, aber für mich ist "Amerika" grundsätzlich
> Nord-, Mittel-, und Südamerika und zwangsläufig sind die Chilenen,
> genauso wie Mexikaner oder US-Amerikaner "Amerikaner".
>
> Nur im eindeutigen Zusammenhang, wie "amerikanische Bomber / Invasion"
> oder "die Amis kommen" wird "Amerikaner" von mir als Synonym für
> US-Bürger bzw. die USA verwendet. Selbst Schlagworte, wie
> "Deutsch-amerikanische Freundschaft" beziehe ich aus dem Zusammenhang
> nicht auf Kuba, sit also unproblematisch.
>
> Durch ausreichend Hollywood-Filme geschult, weiß ich inzwischen, daß in
> den USA offensichtlich die Begriffe "Amerika", "Amerikaner" _nur_ für
> die USA gebraucht werden. Exemplarisch fand ich den Film "Irgendwo in

> Mexiko", wo die Regie einen Mexikaner in Mexiko zu einen US-Bürger sagen
> läßt: "Du bist hier nicht in Amerika!" ...
>
> Animiert durch einen gerade gesehen Film über Puerto Rico, wo den
> Kindern erzählt worde, sie seien (nur) durch die Mitgliedschaft im
> "amerikanischen Commonwealth" (lt. Lexikon heißt der Staat amtlich
> "Commonwealth of Puerto Rico") "Amerikaner".
>
> Ist das nur die deutsche Synchronisation? Ist das US-amerikanisches

> Selbstverständnis? Sehen sich auch die Mexikaner _nicht_ als Amerikaner?
> Was sagen die Kandier dazu? Unterscheidet sich das bei den französisch
> bzw. englisch sprachigen Kanadier noch ;-)
>
> Wie denkt man in (West-) Deutschland darüber?
> Veith
> --
> "Armut hat nicht nur mit Geld zu tun ....Manche Familie hat nicht
> gelernt, einen Haushalt zu führen" Renate Schmidt,
> Bundesfamilienministerin in der WamS vom 26.02.2005
> http://TV.ddr-luftwaffe.de
>
>
>

Natürlich ist das ein Problem,
aber eines des Wortmangels.
Ich gebrauche seit einiger Zeit das Wort "USAner",
habe es wohl irgendwo aufgeschnappt,
und für gelungen befunden.
Gruß vom Klaus.

Sven Manias

ungelesen,
06.03.2005, 17:10:1906.03.05
an
Ulf Möller <use...@ulfm.de> wrote:
> Peter Veith schrieb:

>> Ich habe offenbar die Frage nicht richtig rübergebracht. Soll heißen:
>> "Was sagen die Kandier dazu, nicht zu "Amerika" zu gehören" bzw. keine
>> "Amerikaner" zu sein?"

> Darauf legen sie durchaus gesteigerten Wert.

Kann ich für meine (englischsprechende) kanadische Verwandtschaft nur
bestätigen. Auf meine gezielte Nachfrage hin wurde die Existenz einer
Landmasse namens "America" rundweg in Abrede gestellt; es gebe nur die
Kontinente "North America" (auf welchem immerhin, zugegebenermaßen, auch
Kanada liege) und "South America".

Auf meine weitere Frage, ob Kanada eigentlich Mitglied in der OAS sei,
erhielt ich keine Antwort.

Gruß,
Sven
--
Sven Manias * Karlsruhe * Germany
E-Mail: sven....@gmx.de * WWW: http://www.sven-manias.de/

Matthias Opatz

ungelesen,
07.03.2005, 18:25:2707.03.05
an
Sven Manias schrieb:

> Auf meine weitere Frage, ob Kanada eigentlich Mitglied in der OAS sei,
> erhielt ich keine Antwort.

Wissen sie keine oder geben sie sie nicht?

Sven Manias

ungelesen,
10.03.2005, 02:00:4010.03.05
an
Matthias Opatz <spam-c...@onlinehome.de> wrote:
> Sven Manias schrieb:

>> Auf meine weitere Frage, ob Kanada eigentlich Mitglied in der OAS sei,
>> erhielt ich keine Antwort.

> Wissen sie keine oder geben sie sie nicht?

Wenn ich nochmal darüber nachdenke, war wohl bei genauem Hinhören so
etwas wie ein gegrummeltes "smartass" zu vernehmen. :-)

Nein, ernsthaft: es gab keine klare Antwort, mit der ich was anfangen
konnte, so dass sie mir im Gedächtnis haften blieb; mein Einwand wurde
zumindest nicht als stichhaltig anerkannt.

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