Bin auf der Suche nach alten, inzwischen nicht mehr gebräuchlichen
Ortbeschreibungen, also Worten, die z.B. ein natürliches Gebilde (im
Wald, im Feld, wo auch immer) näher beschreiben / beschrieben haben.
Beispiel: 'Tobel'
Kann mir jemand ein Buch oder eine Website empfehlen, wo ich nach
soetwas suchen könnte?
Bin natürlich auch dankbar für weitere Beispiele, am besten mit
Erklärung, was denn genau mit dem Wort beschrieben wird.
btw: Ist ein Tobel eine Erhöhung in einer talähnlichen Senke?
Antworten bitte auch per mail, wenns nix ausmacht.
Vielen Dank und nen schönen Tag.
--
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> Bin auf der Suche nach alten, inzwischen nicht mehr gebräuchlichen
> Ortbeschreibungen, also Worten, die z.B. ein natürliches Gebilde (im
> Wald, im Feld, wo auch immer) näher beschreiben / beschrieben haben.
> Beispiel: 'Tobel'
Es scheint eher schweizerdeutsch als veraltet zu sein.
Ein Tobel ist eine Waldschlucht (Vertiefung) [Wahrig].
http://www.sac-manegg.ch/bibliothek/toessbergheimat.htm
http://www.lauchetal.ch/Lebensraum/Tobel/tobel.html
http://www.artcontent.de/dueren/museum/b_kirchner.htm
>Ein Tobel ist eine Waldschlucht (Vertiefung) [Wahrig].
Daher auch der Name der Toblerone: Die tiefen Einschnitte zwischen
den Berggipfeln.
M-.
Dazu fallen mir folgende Wörter ein:
Bruch: Sumpfgelände
Brühl: sumpfiger, morastiger Ort (mit Gebüsch bewachsen)
Fenn/Fenne: Sumpfgegend
Klinge: Talschlucht
Lehde: Brache, Heide
Loh: Gehölz, Wäldchen; auch: sumpfige Gegend
Schöne Grüße,
Wolf
wob> Tobias Bach schrieb:
> > Bin auf der Suche nach alten, inzwischen nicht mehr gebräuchlichen
> > Ortbeschreibungen, also Worten, die z.B. ein natürliches Gebilde (im
> > Wald, im Feld, wo auch immer) näher beschreiben / beschrieben haben.
>
wob> Dazu fallen mir folgende Wörter ein:
Die sich, so denke ich, nicht im Sinne der Fragestellung
qualifizieren, da sie nicht wie gefordert untergegangen,
sondern als Ortsnamenbestandteile oder fachsprachliche
Wörter durchaus lebendig sind.
wob> Bruch: Sumpfgelände
wob> Brühl: sumpfiger, morastiger Ort (mit Gebüsch bewachsen)
wob> Fenn/Fenne: Sumpfgegend
wob> Klinge: Talschlucht
wob> Lehde: Brache, Heide
wob> Loh: Gehölz, Wäldchen; auch: sumpfige Gegend
Bist Du sicher mit der Lehde? Ich hielte "Tal, Niederung"
für eine angemessenere Erklärung, denn dieses Wort ist doch
mit niederländisch <laag> "niedrig, tief" verwandt. Die
Bildung wie beim Gegenteil: <hoog> "hoch", substantiviert
<hoogte> "Höhe".
Für obige Sammlung (Bezeichnungen von Landschaftsformen
oder wie auch immer...) noch aus der hiesigen Jejend:
Luch: Feuchtgebiet durch mittelalterlichen Mühlenstau
Rummel: Nacheiszeitliches Trockental
Gruß,
--Thorsten
Schön wäre es gewesen, wenn ihr die Gegenden, wo obige Bezeichner
gebräuchlich sind, dazugeschrieben hättet. Ich vermute mal, eher im Norden?
Da fehlt mir übrigens noch: Siepe/Siepen (Sumpf?, im Ruhrgebiet).
>
> Hallihallo.
>
> Bin auf der Suche nach alten, inzwischen nicht mehr gebräuchlichen
> Ortbeschreibungen, also Worten, die z.B. ein natürliches Gebilde (im
> Wald, im Feld, wo auch immer) näher beschreiben / beschrieben haben.
Moos = Moor
Ach = Quelle, Gewässer
Bronn, brunn = Quelle
Wolf Busch wrote:
> Loh: Gehölz, Wäldchen; auch: sumpfige Gegend
Das interessiert mich natürlich besonders ;-). Aus welcher Gegend stammt
des Wort?
Karsten
--
And crawling on the Planet's Face / Some Insects called the Human Race /
Lost in Time and lost in Space / And Meaning...
Fsayannes SF&F-Bibliothek: http://fsayanne.home.pages.de/
tah> Schön wäre es gewesen, wenn ihr die Gegenden, wo obige Bezeichner
tah> gebräuchlich sind, dazugeschrieben hättet. Ich vermute mal, eher
tah> im Norden?
Bruch, Fenn, Luch, Rummel kann ich für Brandenburg bestätigen.
Loh und Lehde in Nieder-, Klinge in Sachsen.
tah> Da fehlt mir übrigens noch: Siepe/Siepen (Sumpf?, im Ruhrgebiet).
Nun war Brandenburg zu der Zeit, als man noch Althochdeutsch
sprach, noch gar nicht richtig germanisiert. In den Gebieten
jenseits der Linie Bardowiek--Magdeburg--Erfurt--Hallstadt--
Linz müßten sich demnach zahlreichere Beispiele für die
ursprünglich gesuchten Benennungsmotive finden lassen.
Dort haben sie einfach mehr Zeit gehabt, unterzugehen.
Gruß,
--Thorsten
Ich dachte, Loh waere eine Lichtung (und sogar verwand mit lat. lux).
Ausserdem:
Buehl: Huegel, Erhebung.
Viele Gruesse
Joerg
Sent via Deja.com http://www.deja.com/
Before you buy.
Früher war es wohl in ganz Deutschland verbreitet, heutzutage wird es
anscheinend nur noch im süddeutschen Raum verwendet.
Es gibt:
1. der/das Loh: Gehölz, Wäldchen, Hain.
Wahrig: bairisch, hessisch.
Brockhaus: bairisch, hessisch.
Kluge: mundartlich in Teilen Schwabens und Tirol noch heute.
2. die Loh: sumpfige Gegend, Sumpfwiese.
Wahrig: bairisch.
Ob diese beiden Wörter etymologisch verwandt sind, ist mir
momentan noch nicht klar, denn im Kluge steht nur Nr. 1.
Loh (Wald) wird schon von Adelung als veraltet bezeichnet,
das Wort kommt in dieser Bedeutung z. B. bei Walther von der
Vogelweide vor:
Sumer mache vns aber fro
Du zierest anger un lo
Auch im Althochdeutschen gab es den 'loh'. (niederes Holz,
Gebüsch, bewachsene Lichtung). Das Wort kann man zurückführen
auf germ. *lauh- 'Gehölz mit lichten Stellen und Graswuchs
als Viehweide und Versammlungsplatz'. Urverwandt ist lat.
lucus (Hain). Grundbedeutung von idg. *loukos ist 'Lichtung,
Waldblöße' (vgl. Kluge).
Woher die Loh (Sumpfwiese) kommt, weiß ich nicht, im Brockhaus
von 1936 wird es mit »Luch« in Verbindung gebracht, so bezeichnet
man in Brandenburg eine Sumpfwiese. Adelung weist noch darauf hin,
daß in Niedersachsen der Torf ebenfalls Loh genannt wird.
Schöne Grüße,
Wolf
Ach ja, und auch
Born: Quelle
Zu Hagen -- Hecke: Verwandt auch mit
Den Haag und die Madonna im Rosenhag.
Du hast sicherlich recht, daß man nicht alle diese Wörter als
»nicht mehr gebräuchlich« bezeichnen kann. Beispielsweise scheint
mir das Wort »Bruch« noch recht lebendig zu sein. Aber das Wort
»Tobel«, das in der Anfrage als Beispiel genannt wurde, ist ja
ebenfalls noch gebräuchlich.
Auch in Ortsnamen können alte Wörter konserviert werden, aber
wenn ein Wort nur noch in der erstarrten Form eines Ortsnamens
vorkommt, dann kann man es getrost als untergegangen bezeichnen.
> wob> Bruch: Sumpfgelände
> wob> Brühl: sumpfiger, morastiger Ort (mit Gebüsch bewachsen)
> wob> Fenn/Fenne: Sumpfgegend
> wob> Klinge: Talschlucht
> wob> Lehde: Brache, Heide
> wob> Loh: Gehölz, Wäldchen; auch: sumpfige Gegend
>
> Bist Du sicher mit der Lehde? Ich hielte "Tal, Niederung"
> für eine angemessenere Erklärung, denn dieses Wort ist doch
> mit niederländisch <laag> "niedrig, tief" verwandt. Die
> Bildung wie beim Gegenteil: <hoog> "hoch", substantiviert
> <hoogte> "Höhe".
Ja, es kommt ursprünglich aus dem Niederländischen. Im
Deutschen hat sich die Bedeutung dann wohl irgendwann
zu »Brachland« gewandelt. Im Adelung steht: ... ein wüstes
ungebautes Stück Landes, welches keinen Nutzen bringet.
In der 18. Auflage des Dudens (1980) war »Lehde« noch
verzeichnet. Im Kleinen Lexikon untergegangener Wörter
von Osman wird »Lehde« ebenfalls aufgeführt. Als
Untergangsgrund wird dort angegeben, daß es ein Dialektwort
sei und in der Schriftsprache keine besondere Geltung gefunden
habe. Ich könnte mir aber vorstellen, daß dieses Wort von
Mundartsprechern (niederdeutsch) noch verwendet wird.
Schöne Grüße,
Wolf
Thorsten Meinecke wrote:
>
> 'wob>' := Wolf Busch <tei...@web.de>
> wob> Dazu fallen mir folgende Wörter ein:
>
> Die sich, so denke ich, nicht im Sinne der Fragestellung
> qualifizieren, da sie nicht wie gefordert untergegangen,
> sondern als Ortsnamenbestandteile oder fachsprachliche
> Wörter durchaus lebendig sind.
Wobei sich mir die Frage stellt, wie viele Menschen, die in 'Hagen'
leben wissen, dass der Name ihrer Stadt etwas mit Rohdung zu tun hat. Im
umgangssprachlichen Gebrauch sind doch Worte wie 'Brühl' oder 'Fenn'
kaum bis garnicht zu finden und genau danach hatte ich gesucht. Sorry
für die unzweifelhafte Formulierung.
Aber egal, vielen Dank für die Beispiele, ihr habt mir sehr weiter geholfen!
>Beispiel: 'Tobel'
Tobel bzw. Dobel ist in der näheren Umgebung Passaus die
gebräuchliche Bezeichnung für eine Talsenke, insbesondere entlang
von Bach- und Flussläufen. Auch bei den Ortsnamen, die auf -dobel
enden, ist die Bedeutung der Namenszusammensetzung wohl noch
präsent, da diese Namen gern mit einem (männlichen) Artikel versehen
werden.
Grüße
Jörg.
--
Jörg Digmayer; joerg.d...@gmx.de
"Nein, du wirst nicht singen!"
Volksetymologisch natürlich voll korrekt,
die richtige "Erklärung" dieses Produkt-Namens
ist aber relativ banal: Ihr Erfinder
hieß nämlich einfach Tobler, und die
Bezeichnung spielt zugleich auf das italienische
"torrone" (Nougat) an. Siehe unter
"1908" in:
http://www.toblerone.com/d/his/fs_his.htm
M. Kranz
--
_____________________________________________________________
NewsGroups Suchen, lesen, schreiben mit http://netnews.web.de
Wie sollten sie auch, wo Hagen von Hecke kommt. In Essen gibt es
übrigend drei Straßen I.-III. Hagen, die auf die historische
Stadtbefestigung zurückgeführt werden. Dort auch "Im Siepen",
"Siepental" und "Brauksiepe".
> Im
> umgangssprachlichen Gebrauch sind doch Worte wie 'Brühl' oder 'Fenn'
> kaum bis garnicht zu finden und genau danach hatte ich gesucht. Sorry
^
> für die unzweifelhafte Formulierung.
Für was für eine Formulierung?
> Aber egal, vielen Dank für die Beispiele, ihr habt mir sehr weiter geholfen!
^ RSR?
Daß Wörter verschwinden, kann aber gerade auch darauf zurückzuführen
sein, daß sie zum Namen erstarren.
Gruß aus Bremen
Ralf
>>>Ein Tobel ist eine Waldschlucht (Vertiefung) [Wahrig].
>>
>>Daher auch der Name der Toblerone: Die tiefen Einschnitte zwischen
>>den Berggipfeln.
>
>
>Volksetymologisch natürlich voll korrekt, die richtige "Erklärung"
>dieses Produkt-Namens ist aber relativ banal: Ihr Erfinder hieß
>nämlich einfach Tobler,
Und woher glaubst Du, hat die Familie Tobler ihren Namen her?
>und die Bezeichnung spielt zugleich auf das italienische "torrone"
>(Nougat) an.
Danke für die Erklärung des zweiten Wortteils.
Michael
Etwas weiter südlich Siefen = tiefeingeschnittenes, bewaldetes Tal mit Bach
Gruß
Oliver
> Die sich, so denke ich, nicht im Sinne der Fragestellung
> qualifizieren, da sie nicht wie gefordert untergegangen,
> sondern als Ortsnamenbestandteile oder fachsprachliche
> Wörter durchaus lebendig sind.
>
> wob> Bruch: Sumpfgelände
> wob> Brühl: sumpfiger, morastiger Ort (mit Gebüsch bewachsen)
> wob> Fenn/Fenne: Sumpfgegend
> wob> Klinge: Talschlucht
> wob> Lehde: Brache, Heide
> wob> Loh: Gehölz, Wäldchen; auch: sumpfige Gegend
>
> Bist Du sicher mit der Lehde? Ich hielte "Tal, Niederung"
> für eine angemessenere Erklärung, denn dieses Wort ist doch
> mit niederländisch <laag> "niedrig, tief" verwandt. Die
> Bildung wie beim Gegenteil: <hoog> "hoch", substantiviert
> <hoogte> "Höhe".
>
> Für obige Sammlung (Bezeichnungen von Landschaftsformen
> oder wie auch immer...) noch aus der hiesigen Jejend:
>
> Luch: Feuchtgebiet durch mittelalterlichen Mühlenstau
> Rummel: Nacheiszeitliches Trockental
Ich biete: Werder, norddeutsch mit ähnlicher Bedeutung wie Au(e).
Gruß, ULF
--
________________________________________________________________________
Ulf Kutzner Backhaushohl 46 D-55128 Mainz
________________________________________________________________________
> Wobei sich mir die Frage stellt, wie viele Menschen, die in 'Hagen'
> leben wissen, dass der Name ihrer Stadt etwas mit Rohdung
Damit doch hoffentlich nicht!
> zu tun hat. Im
> umgangssprachlichen Gebrauch sind doch Worte wie 'Brühl'
Man beachte Straßennahmen wie 'Im Brühl'.
> oder 'Fenn'
> kaum bis garnicht zu finden und genau danach hatte ich gesucht. Sorry
> für die unzweifelhafte
?
> Formulierung.
> Ausserdem:
> Buehl: Huegel, Erhebung.
Wie steht es eigentlich mit Kaute?
Wolf Busch schrieb: viel erhellendes zu 'Loh'.
Danke!
Ich hatte bisher mit 'Loh' meist 'Lohe' assoziiert, was aber in den
meisten Fällen natürlich überhaupt keinen Sinn ergab...
Heißt Werder nicht einfach Insel ?
In Berlin gibt es viele Beispiele dafür.
Gruß
Oliver
[ULF schreibt:]
> > Ich biete: Werder, norddeutsch mit ähnlicher Bedeutung wie Au(e).
oln> Heißt Werder nicht einfach Insel ?
Das frage ich mich auch. Im dtv-Atlas wird Werder/
-werda/-wörth als Beispiel für einen Ortsnamenbestandteil
in nieder-, mittel- und oberdeutscher Form gebracht,
mit der Bedeutung 'Furt, seichter Flußübergang".
Kluge sagt "Herkunft unklar", bietet jedoch einen
Erklärungsversuch durch altnordische und altenglische
Wörter für Meer als 'Land am Wasser'.
oln> In Berlin gibt es viele Beispiele dafür.
Vorzugsweise die Inseln der Havelseen, an Spree und Dahme
scheint man sie öfter "Wall" zu nennen. Darauf kann ich
mir gar keinen Reim machen, außer daß die slawischen Stämme
früher dazu neigten, zur Verteidigung Ringwälle mit
Palisaden auf natürlichen oder künstlichen Inseln anzulegen.
Gruß,
--Thorsten
>
> Und woher glaubst Du, hat die Familie Tobler ihren Namen her?
Jeder zweite Zahn fehlte?
scnr
JL
> [ULF schreibt:]
> > > Ich biete: Werder, norddeutsch mit ähnlicher Bedeutung wie Au(e).
> oln> Heißt Werder nicht einfach Insel ?
>
> Das frage ich mich auch. Im dtv-Atlas wird Werder/
> -werda/-wörth als Beispiel für einen Ortsnamenbestandteil
> in nieder-, mittel- und oberdeutscher Form gebracht,
> mit der Bedeutung 'Furt, seichter Flußübergang".
>
> Kluge sagt "Herkunft unklar", bietet jedoch einen
> Erklärungsversuch durch altnordische und altenglische
> Wörter für Meer als 'Land am Wasser'.
'Au' heißt bei uns auch einfach 'Insel', Auwälder können jedoch auch
neben dem Fluß stehen... Erschwerend kommt aber hinzu, daß der Rhein
seinen Lauf teils freiwillig, teils unfreiwillig, mehrmals verlegte.
>
>Es scheint eher schweizerdeutsch als veraltet zu sein.
>Ein Tobel ist eine Waldschlucht (Vertiefung) [Wahrig].
Das Ortsnamenverzeichnis des österreichischen Bundesamts für Eich- und
Vermessungswesen findet Tobel hauptsächlich in Vorarlberg, aber auch
gehäuft im niederösterreichischen Waldviertel und vereinzelt in ganz
Österreich. Im Waldviertel scheinen damit auch Anhöhen bezeichnet zu
werden.
Hans
Wird "Morast" noch breit angewendet? Soweit ich mich entsinne,
lese und höre ich nur "Sumpff".
JL
Es wird verwendet, aber nicht mehr als Ortsbezeichnung.
Es bezeichnet den Stoff (Matsch, Lehm).
"WIr steckten bis zu den Knien im Morast."
ist normales Deutsch.
HTH
Oliver
Wie waere es mit Berme!
In den Niederlanden ist das Wort noch ziemlich gebraeuchlich, hier in
Deutschland aber praktisch unbekannt. Eine Berme ist einfach eine
Boeschung.
Fritz
--
Ist Ihnen eigentlich heute schon aufgefallen,
wie wunderschoen unsere Welt ist?
F. Cremer, may the FORTH be with you!
"Oliver Neukum" <Oliver...@lrz.uni-muenchen.de> wrote in message
news:8u5j7u$o3g$1...@goliath.news.is-europe.net...
>
> "Oliver Neukum" <Oliver...@lrz.uni-muenchen.de> wrote in message
> news:8u5j7u$o3g$1...@goliath.news.is-europe.net...
> 'Ach' kenne ich als Name fuer mehrere Baeche. (Bodensee/Hegau).
Es gibt auch den Achenbach! B'ach, Ach(e), Aa, Ahe sind uralte Bezeichnungen
für fließende Gewässer, got. ahwa, lat. acqua. Kommt in vielen Bach und
Ortsnamen vor.
Pfeifers Angabe für Peeters Ableitung von Bach aus germ. *bakjaz scheint mir
etwas sehr unsicher!
--
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> > > Ich biete: Werder, norddeutsch mit ähnlicher Bedeutung wie Au(e).
> oln> Heißt Werder nicht einfach Insel ?
>
> Das frage ich mich auch. Im dtv-Atlas wird Werder/
> -werda/-wörth als Beispiel für einen Ortsnamenbestandteil
> in nieder-, mittel- und oberdeutscher Form gebracht,
> mit der Bedeutung 'Furt, seichter Flußübergang".
Das "Städtenamenbuch DDR" verweist auf ahd. warid, werid,
mhd. werde "Flußinsel, -ufer, erhöhtes Land zwischen
Gewässern", auch "Halbinsel". Als Beispiel werden genannt:
Werdau, Werder, Bischofs-, Elster-, Hoyers- und Liebenwerda.
Die Interpretation halte ich für plausibeler. "Erhöht"
deutet jedenfalls nicht auf "Aue" hin.
> oln> In Berlin gibt es viele Beispiele dafür.
>
> Vorzugsweise die Inseln der Havelseen, an Spree und Dahme
> scheint man sie öfter "Wall" zu nennen.
Die Wall-Namen gibt es, auch woanders in Brandenburg.
Werder aber auch an Spree und Dahme: im Berliner
Teil der Dahme etwa Schmöckwitzwerder, Rauchfangswerder,
Werderchen, Krampenwerder. In der Spree der Müggelwerder,
auch die Friedrichwerdersche Kirche in Mitte deutet darauf
hin, daß da mal was war.
Auch im Rest Nordostdeutschlands ist Werder als Name
von (Halb-)Inseln sehr verbreitet.
Kai
>Auch im Rest Nordostdeutschlands ist Werder als Name
>von (Halb-)Inseln sehr verbreitet.
Sogar in der Schweiz, allerdings ohne -er, nur als "Werd".
In Zuerich gibt es einen Werdplatz, eine Werdmuehlestrasse und eine
doppelt gemoppelte Werdinsel. Auch sonst in Ortsnamen nicht selten
-- Schoenenwerd etwa.
- Andi
frc> Wie waere es mit Berme!
frc>
frc> In den Niederlanden ist das Wort noch ziemlich gebraeuchlich, hier in
frc> Deutschland aber praktisch unbekannt. Eine Berme ist einfach eine
frc> Boeschung.
Fachsprachlich speziell der waagerechte Teil einer Böschung,
die Dammkrone. Jeder Landschaftsplaner oder Brückenbauer
müßte Dich verstehen können. Man kann also höchstens
behaupten, daß das Wort "Berme" unter durchschnittlichen
Sprechern des Deutschen unbekannt sei, sich fachsprachlich
aber erhalten habe.
Das niederländische Wort <berme> entspricht in einer seiner
Bedeutungen dem deutschen "Rain" (Ackerumgrenzung).
In Teilen Norddeutschland, wo Feldsteine von den Äckern
gesammelt und zu kleinen Wällen geschichtet wurden, heißen
diese im baumbewachsenen Zustand "Knick". In Süddt. und
der Schweiz kann "Rain" lt. Duden wiederum einen Abhang
bezeichnen...
Gruß,
--Thorsten
Oliver Neukum schrieb:
> Moos = Moor
> Ach = Quelle, Gewässer
> Bronn, brunn = Quelle
-beuren = Ort, wo etwas entspringt, z.B. Blaubeuren
Grüßle
Volker
--
"Und im übrigen bin ich der Ansicht, daß die Härtsfeldbahn wieder
aufgebaut werden sollte."http://www.ibwollny.de/haertsfeldbahn/
IBW - Dipl. Ing. (fh) Volker Wollny - Schumannstr. 16, D-73430 Aalen
+49-7361-45 813, +49-172-73 27 257 email: v.wo...@ibwollny.de
Tobias Bach schrieb:
> Beispiel: 'Tobel'
-eich, -buch, -tann, -holz, (erkären sich selber)
-roden, -reute (Siedlung auf einer Rodung im Wald)
-hau (Platz, wo Holz eigenschlagen wurde?)
-wang, -leite (genaue Bedeutung weiß ich nicht, irgendwas mit
Berghängen?)
-ried (sumpfiger Ort wo Ried (Schilf) wächst)
-weiler (kleine Ansammlung von Häusern/Gehöften, ursprüngliche
Abgrenzung vom Begriff "Dorf": Ohne Kirche, kein eigener
Bürgermeister?)
-brand (Durch Brandrodung urbar gemachter Ort?)
Eine Ortsbezeichnung, die man im schwäbischen oft trifft ist "In der
Wette", was meines Wissens ein nasses Wiesenstück bezeichnet.
(Keltischer Ursprung?)
> Hallochen!
>
> -beuren = Ort, wo etwas entspringt, z.B. Blaubeuren
>
Kommt da das Blau her?
ENGE
Ralf
Ralf Heinrich Arning schrieb:
> Kommt da das Blau her?
Nein. *Die* Blau. Ein Flüßchen, das in Ulm in die Donau mündet.