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Kein Ich AG Geld mehr für ALG II Empfänger ab 2005?

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Christian Berger

unread,
Dec 14, 2004, 1:26:10 PM12/14/04
to
Hallo NG,

bisher habe ich nur gerüchteweise gehört, dass es für ALG II Empfänger ab
2005 kein Ich AG Geld mehr gibt.

Heute hatte ich ein Gespräch mit der Arbeitsagentur wo mir gesagt wurde das
das Ich AG Geld allen Personen zustehen würde die Aufgrund von SGB III
Unterstützung erhalten, also z. B. Arbeitslosengeld und
Arbeitslosenhilfebezieher.

Personen die nach SGB II Unterstützung erhalten, also ab 01.01.2005 die ALG
II Empfänger, können kein Ich AG Geld mehr erhalten.

Ob es in nächster Zeit einen Ersatz für das Ich AG Geld für die ALG II
Empfänger geben werde konnte mir dort nicht beantwortet werden, da sich "die
Gesetzeslage täglich ändern könnte".

Ist ja echt toll, also alle die von sich aus versuchen wollen aus der
Langzeitarbeitslosikeit zu kommen wird die Unterstützung durch das Ich AG
Geld schonmal verweigert.

Hat jemand vielleicht konkretere Informationen zu diesem Sachverhalt oder
kennt jemand vielleicht welche neuen Fördermöglichkeiten dann für ALG II
Empfänger, die sich selbständig machen wollen, angedacht sind?
--
Deutscher Wald wird sterben! (FGTH)


Martin Hentrich

unread,
Dec 14, 2004, 3:37:08 PM12/14/04
to
On Tue, 14 Dec 2004 19:26:10 +0100, "Christian Berger"
<Christia...@epost.de> wrote:

>Ist ja echt toll, also alle die von sich aus versuchen wollen aus der
>Langzeitarbeitslosikeit zu kommen wird die Unterstützung durch das Ich AG
>Geld schonmal verweigert.

Wenn jemand arbeitslos wird, dann gibt es zunächst Arbeitsloasngeld.
Ein ganzes Jahr lang. Wenn man dann meint, daß man sich selbständig
machen *will* (nicht *muß*), dann gibts die Förderung per
Überbrückungsgeld oder ICH-AG.

Wenn man nach mehr als einem jahr immer noch nicht diese Möglichkeit
ins Auge fassen konnte, dann kommt man ZU SPÄT!

Eine Existenzgründung ist nicht eine dritte oder vierte Möglichkeit
der staatlichen Alimentierung, wenn nichts anderes mehr geht.

Man hätte auch viel früher und mit eigenem Geld.

Aber ich weiß, das ist <böse>... :-(

Martin

Tom Berger

unread,
Dec 15, 2004, 8:12:49 AM12/15/04
to
Am Tue, 14 Dec 2004 21:37:08 +0100 schrieb Martin Hentrich:

> Eine Existenzgründung ist nicht eine dritte oder vierte Möglichkeit
> der staatlichen Alimentierung, wenn nichts anderes mehr geht.
>
> Man hätte auch viel früher und mit eigenem Geld.

Abgesehen davon, dass das Ungleichbehandlung ehemaliger Angestellter
gegenüber ehemaligen Sozialhilfeempfängern und Selbständigen mit sich
bringt, ist es auch unlogisch, denn das ALGII ist höher als der
Existenzgründungszuschuss für die Ich-AG, kommt den Staat also teurer.

Tom Berger

--
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Martin Hentrich

unread,
Dec 15, 2004, 9:12:38 AM12/15/04
to
Tom Berger bemerkte:

>Abgesehen davon, dass das Ungleichbehandlung...

Wir haben in D eine so Schexxx komplizierte Gesetzeslage, weil es jedem
Arsch *gerecht* gemacht werden soll. Allerdings hat jede Seite eine
zweite.

>... ehemaliger Angestellter


>gegenüber ehemaligen Sozialhilfeempfängern und Selbständigen mit sich

>bringt,...

Ach... Dafür werden wiederum alle AloII-Empfänger *gleich* behandelt.

>... ist es auch unlogisch, denn das ALGII ist höher als der


>Existenzgründungszuschuss für die Ich-AG, kommt den Staat also teurer.

Existenzgründung ist nicht das letzte Mittel, um an staatliches Geld zu
kommen. Es gehört nicht nur Wissen, es gehört auch eine bestimmte
Persönlichkeit dazu. Wer eine vorgespielte Existenzgründung als letzte
Geldquelle ansieht, ist schief gewickelt... Solche braucht niemand...

Martin
--
Aussagen sind stets IMHO und ohne Gewähr,
Ausnahmen bestätigen die Regel, Regeln gelten nur im Prinzip
Auf Unvollständigkeit wird ausdrücklich hingewiesen!

Matthias Kryn

unread,
Dec 15, 2004, 9:42:03 AM12/15/04
to
Martin Hentrich <tax...@aol.com> schrieb:

> Existenzgründung ist nicht das letzte Mittel, um an
> staatliches Geld zu kommen. Es gehört nicht nur Wissen, es
> gehört auch eine bestimmte Persönlichkeit dazu. Wer eine
> vorgespielte Existenzgründung als letzte Geldquelle ansieht,

... der ist günstigstenfalls _trotzdem_ erfolgreich.

> Solche braucht niemand...

Tendenziell ja.

Grüße
Matthias

Tom Berger

unread,
Dec 15, 2004, 9:56:37 AM12/15/04
to
Am Wed, 15 Dec 2004 15:12:38 +0100 schrieb Martin Hentrich:

> Existenzgründung ist nicht das letzte Mittel, um an staatliches Geld zu
> kommen. Es gehört nicht nur Wissen, es gehört auch eine bestimmte
> Persönlichkeit dazu. Wer eine vorgespielte Existenzgründung als letzte
> Geldquelle ansieht, ist schief gewickelt... Solche braucht niemand...

Nun, da das den Staat nicht nur nichts kostet, sondern sogar bares Geld
spart, ist es doch völlig egal, ob die Existenzgründung nur vorgegaukelt
ist oder nicht.

Will Berghoff

unread,
Dec 15, 2004, 10:27:39 AM12/15/04
to
"Edgar Warnecke" <ewar...@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag
news:1gs5zu2z5ogls.1...@40tude.net...
> noe, nix Genaues weiss man nicht. Vorgestern lief mir mein Bekannter
> von der BA ueber die Fuesse. Der meinte bloss "shrug" und dass das
> alles noch viel schlimmboeser kommt, als sich manche denken.
>
> Schlimm sei vor allem, dass die Gruender- und HIV-Aspiranten meistens
> besser informiert seien als die meisten Mitarbeiter der BA.


http://www.arbeitsmarktreform.de/

Gruß
Will


Hans-Peter Popowski

unread,
Dec 15, 2004, 11:08:59 AM12/15/04
to

"Will Berghoff" <real_...@berghoffs.de> schrieb im Newsbeitrag
news:32b3fbF...@individual.net...

Hallo Will,

> > noe, nix Genaues weiss man nicht. Vorgestern lief mir mein Bekannter
> > von der BA ueber die Fuesse. Der meinte bloss "shrug" und dass das
> > alles noch viel schlimmboeser kommt, als sich manche denken.
> >
> > Schlimm sei vor allem, dass die Gruender- und HIV-Aspiranten meistens
> > besser informiert seien als die meisten Mitarbeiter der BA.

> http://www.arbeitsmarktreform.de/

hmm, und damit soll die Einhaltung des Artikel 23 der "Allgemeinen Erklärung
der Menschenrechte" gewährleistet werden?

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter

goo...@projektbuero.de

unread,
Dec 15, 2004, 6:04:03 AM12/15/04
to
Hallo Christian,

du fragst:

> Hat jemand vielleicht konkretere Informationen zu diesem Sachverhalt
oder
> kennt jemand vielleicht welche neuen Fördermöglichkeiten dann für
ALG II
> Empfänger, die sich selbständig machen wollen, angedacht sind?

Nicht angedacht, sondern seit ungefähr einem Jahr beschlossene Sache
ist das so genannte "Einstiegsgeld" laut § 29 SGB II
http://www.bmgs.bund.de/download/gesetze_web/sgb02/sgb02x029.htm,
der zusammen mit den übrigen Arbeitsmarktreformen im Januar in Kraft
treten wird.

+++++++++++++ Z I T A T +++++++++++++
§ 29 Einstiegsgeld
(1) Zur Überwindung von Hilfebedürftigkeit kann erwerbsfähigen
Hilfebedürftigen, die arbeitslos sind, bei Aufnahme einer
sozialversicherungspflichtigen oder selbständigen Erwerbstätigkeit
ein Einstiegsgeld erbracht werden, wenn dies zur Eingliederung in den
allgemeinen Arbeitsmarkt erforderlich ist. Das Einstiegsgeld wird als
Zuschuss zum Arbeitslosengeld II erbracht.
(2) Das Einstiegsgeld wird, soweit für diesen Zeitraum eine
Erwerbstätigkeit besteht, für höchstens 24 Monate erbracht. Bei der
Bemessung der Höhe des Einstiegsgeldes soll die vorherige Dauer der
Arbeitslosigkeit sowie die Größe der Bedarfsgemeinschaft
berücksichtigt werden, in der der erwerbsfähige Hilfebedürftige
lebt.
+++++++++ Z I T A T - E N D E +++++++

Der Zuschuss zum ALG II ist ins Ermessen des jeweiligen Fallmanagers
gestellt. Und zwar nicht nur _ob_, sondern auch in welcher Höhe und
wie lange die Beihilfe im Rahmen der maximal zweijährigen Förderdauer
gezahlt wird.

Genaue Ausführungsbestimmungen gibt es meines Wissens noch nicht -
oder weiß jemand schon davon?

Schöne Grüße
Robert

Harald Hengel

unread,
Dec 15, 2004, 9:02:38 PM12/15/04
to
Martin Hentrich schrieb:

> Existenzgründung ist nicht das letzte Mittel, um an staatliches
> Geld zu kommen. Es gehört nicht nur Wissen, es gehört auch eine
> bestimmte Persönlichkeit dazu. Wer eine vorgespielte
> Existenzgründung als letzte Geldquelle ansieht, ist schief
> gewickelt... Solche braucht niemand...

Erkläre warum weniger Geld als das Existenzminmum eine letzte Geldquelle
sein soll.

Harald

Martin Hentrich

unread,
Dec 16, 2004, 1:21:15 AM12/16/04
to

Weil das eine mit dem anderen nichts zu tun hat.

Die Annahme, daß z.B. die 600 Euro, die man im ersten Jahr als
ExGründ-Zuschuß erhält, seien geeignet, eine Existenzgründung zu
deckeln, ist absolut abwegig. Davon gehen ca. 360 Euro nur an
SV-Pflichtbeiträgen drauf. Vom Rest kann man nicht leben. Darum *muß*
man als Existenzgründer Rücklagen haben.

Auf der Stufe der Sozialhilfe oder Alo II lebt man am Existenzminimum
und hat man keine Rücklagen. An dieser Stelle - erst an dieser Stelle
- auf die Idee zu kommen, "huch, ich könnt mich ja auch selbständig
machen, probier ichs mal woher ich das Geld dafür krieg" - ist
definitiv viel zu spät. (Ausnahmen bestätigen nur selten diese Regel).
Ja, es gibt noch das Einstiegsgeld, dass soll diese Ausnahmen
abfedern.

Ansonsten: Jedes Geld ohne Gegenleistung ist eine Geldquelle.

Martin

Axel Ceh

unread,
Dec 16, 2004, 4:23:06 AM12/16/04
to
Martin Hentrich schrieb:


Also: Arbeitslosengeld ist *keine* freiwillige Sozialleistung des
Staates ohne Gegenleistung! Sie wurde aus 6,5% der Beitraege eines AN
bezahlt (auch ALGII wird ja wohl noch z.T. daraus finanziert). Man muss
das leider immer wieder sagen, denn in der ganzen Hartz IV-Diskussion
wird das gerne vergessen. Was ist dagegen einzuwenden, sich selbstaendig
zu machen, *wenn* man eine Idee hat. Und die kommt dem einen frueher und
dem anderen spaeter oder gar nicht. Welchen Sinn macht es, die
Foerderung derselben von ALG oder ALGII abhaengig zu machen? Wenn man
ALG bekommt, war man Arbeitnehmer und eben *kein* Unternehmer. Wie
menschlich ist eine Gesellschaft, die ihre sie finanzierenden,
*abhaengig* beschaeftigten Kraefte bei Bedarf dazu treibt, sich mal eben
schnell zum Unternehmer machen zu lassen?

Damit ich nicht falsch verstanden werde: Im Prinzip habe ich nichts
gegen HartzIV, aber dann soll man bitteschoen so konsequent sein und die
Arbeitslosenpflichtversicherung ganz abschaffen. Auf der einen Seite
jahrelang fleissig kassieren und auf der anderen Seite, wenns ums
Bezahlen geht, sich zu druecken - das passt nicht zusammen.

Axel
P.S: Gerade hoere ich bei WDR5 einen Beitrag ueber Thomas Heinle (?),
der behauptet, in jedem stecke eine "Vision", die ihn zum Unternehmer
machen koennte. Na ja, damit verdient er halt sein Geld.

Tom Berger

unread,
Dec 16, 2004, 5:30:56 AM12/16/04
to
Am Thu, 16 Dec 2004 07:21:15 +0100 schrieb Martin Hentrich:

> Auf der Stufe der Sozialhilfe oder Alo II lebt man am Existenzminimum
> und hat man keine Rücklagen.

Ja und? Da helfen dann vielleicht Freunde oder Verwandte weiter. Wenn ein
ALGII-Bezieher den Existenzgründungszuschuss beantragt, dann kann man nur
davon ausgehen, dass er ernsthaft daran interessiert ist, eine Existenz zu
gründen, denn mit dem Zuschuss alleine hat er ja weniger Geld als mit ALGII
zur Verfügung.

Es bleibt dabei: den Existenzgründungszuschuss alleine ALG-Beziehern zu
gewähren, ist ungerecht UND unsinnig. Als einzigen Grund für diese Maßnahme
kann ich mir vorstellen, dass der Existenzgründungszuschuss zukünftig eine
aus den Beiträgen der Arbeitnehmer finanzierte Versicherungsleistung ist.

Hans-Peter Popowski

unread,
Dec 16, 2004, 6:16:17 AM12/16/04
to

"Axel Ceh" <aanv...@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag
news:32d2anF...@news.dfncis.de...

Hallo Axel,

> P.S: Gerade hoere ich bei WDR5 einen Beitrag ueber Thomas Heinle (?),
> der behauptet, in jedem stecke eine "Vision", die ihn zum Unternehmer
> machen koennte. Na ja, damit verdient er halt sein Geld.

ach?
Und was ist mit denen, die nicht einmal eine Vision zu einem
"Ausbildungs/Arbeitsverhältnis" haben?
Gut, unter ihnen wird man bestimmt einige finden, die eine Vision zum
"Unternehmer" haben.
Doch man bedenke Vision |= Vision. Manche sehen auch nur eine "Fata Morgana"
(z.B. MLM).
Obwohl man auch eine "Vision" als "Trugbild" bezeichnen könnte.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter

Hans-Peter Popowski

unread,
Dec 16, 2004, 5:49:30 AM12/16/04
to

"Harald Hengel" <ral...@freenet.de> schrieb im Newsbeitrag
news:cpqqfd$8ck$02$2...@news.t-online.com...

Hallo Harald,

man sollte sich bei der Betrachtung _alle_ möglichen Konstellationen vor
Augen halten und nicht nur den Tunnelblick anwenden.

Beispiel, ALG II 0,00 Euro oder minimal darüber, weil "Erwerbsgemeinschaft"
Beispiel Alleinerziehende mit zwei Kindern, eines davon in Berufsausbildung.
Und das wäre nur "1" Beispiel.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter

Martin Schoenbeck

unread,
Dec 16, 2004, 9:30:19 AM12/16/04
to
Hallo Axel,

Axel Ceh schrieb:

> Also: Arbeitslosengeld ist *keine* freiwillige Sozialleistung des
> Staates ohne Gegenleistung! Sie wurde aus 6,5% der Beitraege eines AN
> bezahlt

Vom Arbeitslosengeld war auch keine Rede.

> (auch ALGII wird ja wohl noch z.T. daraus finanziert).

Das hast Du jetzt woher genau? Höre ich von Dir zum ersten Mal.

> Man muss
> das leider immer wieder sagen, denn in der ganzen Hartz IV-Diskussion
> wird das gerne vergessen.

Vermutlich wird das deshalb vergessen, weil es einfach nicht stimmt. Aber
vielleicht bin ich ja falsch informiert.

> Damit ich nicht falsch verstanden werde: Im Prinzip habe ich nichts
> gegen HartzIV, aber dann soll man bitteschoen so konsequent sein und die
> Arbeitslosenpflichtversicherung ganz abschaffen. Auf der einen Seite
> jahrelang fleissig kassieren und auf der anderen Seite, wenns ums
> Bezahlen geht, sich zu druecken - das passt nicht zusammen.

Wann genau hast Du erfahren, daß das Arbeitslosengeld jetzt auch
abgeschafft wird? Das müßte dann wohl Hartz V sein.

> P.S: Gerade hoere ich bei WDR5 einen Beitrag ueber Thomas Heinle (?),
> der behauptet, in jedem stecke eine "Vision", die ihn zum Unternehmer
> machen koennte. Na ja, damit verdient er halt sein Geld.

Aber die Vision allein reicht eben nicht.

Gruß Martin
--
Bitte nicht an der E-Mail-Adresse fummeln, die paßt so.
-------------------------------------------------------
Softwarepatente? Nein, danke. Hier eintragen:
http://petition.eurolinux.org/index_html

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Tom Berger

unread,
Dec 16, 2004, 1:10:31 PM12/16/04
to
Am Thu, 16 Dec 2004 15:30:19 +0100 schrieb Martin Schoenbeck:

> Wann genau hast Du erfahren, daß das Arbeitslosengeld jetzt auch
> abgeschafft wird?

Es wird nur noch für ein Jahr ALG bezahlt. Da über die
Versicherungsbeiträge das eine Jahr Leistung binnen gut 6 Jahren
refinanziert wird (bei Verzinsung des Kapitals wohl schon nach ca 5
Jahren), entspricht der gegenwärtige Versicherungsbeitrag einer
Arbeitslosenquote von knapp 20%, wenn alle Arbeitslosen ALG beziehen. Da
aber die Hälfte der Arbeitslosen über ein Jahr arbeitslos ist und dann nur
noch das steuerfinanzierte ALGII bezieht, ist der derzeitige
Versicherungsbeitrag erst bei einer Arbeitslosenquote von 40% angemessen.

So weit ich weiss, läuft derzeit eine Verfassungsklage, denn die
Arbeitslosenversicherung nimmt Wucherprämien und bietet keine adäquate
Leistung.

Harald Hengel

unread,
Dec 16, 2004, 5:48:44 AM12/16/04
to
Martin Hentrich schrieb:

>> Erkläre warum weniger Geld als das Existenzminmum eine letzte
>> Geldquelle sein soll.
>
> Weil das eine mit dem anderen nichts zu tun hat.
>
> Die Annahme, daß z.B. die 600 Euro, die man im ersten Jahr als
> ExGründ-Zuschuß erhält, seien geeignet, eine Existenzgründung zu
> deckeln, ist absolut abwegig. Davon gehen ca. 360 Euro nur an
> SV-Pflichtbeiträgen drauf. Vom Rest kann man nicht leben. Darum
> *muß* man als Existenzgründer Rücklagen haben.

Oder man verdeint vom Start weg ausreichend, so dass man mit den 600.-- plus
Einnnahme hinkommt.

> Auf der Stufe der Sozialhilfe oder Alo II lebt man am
> Existenzminimum und hat man keine Rücklagen. An dieser Stelle -
> erst an dieser Stelle - auf die Idee zu kommen, "huch, ich könnt
> mich ja auch selbständig machen, probier ichs mal woher ich das
> Geld dafür krieg" - ist definitiv viel zu spät.

Das kann man pauschal nicht sagen, die Idee muss wachsen und es ist denkbar,
dass man eine schwache Existenz erst an der Stelle in Erwägung zieht, da es
im Ergebnis vielleicht besser als AlgII ist, aber nicht besser als ein
regulärer Job in seiner Qualifikation.
Man kann da im Grunde nur über Einzelfälle diskutieren, pauschal ist deine
Ausage nicht richtig.


> (Ausnahmen
> bestätigen nur selten diese Regel). Ja, es gibt noch das
> Einstiegsgeld, dass soll diese Ausnahmen abfedern.

> Ansonsten: Jedes Geld ohne Gegenleistung ist eine Geldquelle.

Klar, aber der Existenzgründerzuschuss ist deutlich weniger als AlgII.
Vorallem spart der Staat, daher ist es eher unsinnig Leuten die im ersten
Jahr der Arbeitslosigkeit eine Existenz, aus welchen Gründen auch immer,
nicht in Erwägung gezogen haben, die Möglichkeit anschliessend zu verwehren.

Harald


Axel Ceh

unread,
Dec 16, 2004, 1:39:04 PM12/16/04
to
Martin Schoenbeck schrieb:

> Axel Ceh schrieb:
>
>>Also: Arbeitslosengeld ist *keine* freiwillige Sozialleistung des
>>Staates ohne Gegenleistung! Sie wurde aus 6,5% der Beitraege eines AN
>>bezahlt

>>(auch ALGII wird ja wohl noch z.T. daraus finanziert).

> Das hast Du jetzt woher genau? Höre ich von Dir zum ersten Mal.

ALGII = Arbeitslosenhilfe (finanziert von der BA) plus Sozialhilfe
(steuerfinanziert von den Kommunen).
Hoerst du vielleicht von *mir* zum ersten Mal, in den Medien dafuer um
so oefter. Bei der ARGE dasselbe: ca. Haelfte Mitarbeiter Sozialamt,
Haelfte Mitarbeiter BA (da werden demnaechst die Arbeitsgerichte noch
eifrig bemueht werden, da beide Gruppen im Prinzip dieselbe Taetigkeit
ausfuehren, aber unterschiedlich bezahlt werden).

>>Man muss
>>das leider immer wieder sagen, denn in der ganzen Hartz IV-Diskussion
>>wird das gerne vergessen.
>
>
> Vermutlich wird das deshalb vergessen, weil es einfach nicht stimmt. Aber
> vielleicht bin ich ja falsch informiert.

Ich denke ja.

>>Damit ich nicht falsch verstanden werde: Im Prinzip habe ich nichts
>>gegen HartzIV, aber dann soll man bitteschoen so konsequent sein und die
>>Arbeitslosenpflichtversicherung ganz abschaffen. Auf der einen Seite
>>jahrelang fleissig kassieren und auf der anderen Seite, wenns ums
>>Bezahlen geht, sich zu druecken - das passt nicht zusammen.
>
>
> Wann genau hast Du erfahren, daß das Arbeitslosengeld jetzt auch
> abgeschafft wird? Das müßte dann wohl Hartz V sein.

Wie kann man dem vorstehenden Absatz die Behauptung entlocken, dass eine
Abschaffung des ALG unmittelbar bevor steht? Man *soll* die AV
abschaffen, wenn man keine (oder jetzt viel weniger) ALH/ALG/ALGII mehr
zahlen will. Der einzige Zweck von HartzIV ist IMHO die Enteignung von
Vermoegen abhaengig Beschaeftigter. Zuerst werden die Beitraege
kassiert, dann werden diese Menschen in die Selbstaendigkeit getrieben,
nur um nicht zahlen zu muessen. (Hat sich mal einer Gedanken gemacht,
was das heisst fuer die bereits vorhandenen Selbstaendigen, wenn
ploetzlich ein Heer nicht-kalkulieren-koennender Amateur-Selbstaendige
in den Markt einbricht? Immmerhin wird jetzt ein Business-Plan verlangt.
Die entspr. Fragen dazu haben wir hier schon miterleben koennen.)

Man stelle sich eine private Haftpflichtversicherung vor, die ploetzlich
auf die Idee kommt, die Leistungen auf einen Bruchteil einzuschmelzen
und zusaetzlich vorhandenes Vermoegen auf den Schaden anzurechnen ("Was,
Sie sind 30 und haben ein Vermoegen von 10.000 Euro? Ist ja gigantisch!
Das uebersteigt den Freibetrag um 4.000 Euro. Die zerbrochene
Glasscheibe zahlen Sie jetzt aber bitte selbst!"). Undenkbar!
(Und dann diese Regelung, wenn ein ALGII-Bezieher stirbt: der Staat kann
sich die letzten 10 Jahre ALGII ueber das Erbe - Freibetrag: 1.700,-
Euro - zurueck holen. Un-ver-schaemt.)

>>P.S: Gerade hoere ich bei WDR5 einen Beitrag ueber Thomas Heinle (?),
>>der behauptet, in jedem stecke eine "Vision", die ihn zum Unternehmer
>>machen koennte. Na ja, damit verdient er halt sein Geld.

> Aber die Vision allein reicht eben nicht.

ACK. Selbst wenn die Idee gut ist oder eine Nische: man muss davon leben
koennen.

Axel

Martin Schoenbeck

unread,
Dec 16, 2004, 3:15:06 PM12/16/04
to
Hallo Axel,

Axel Ceh schrieb:

> Martin Schoenbeck schrieb:

>> Das hast Du jetzt woher genau? Höre ich von Dir zum ersten Mal.
>
> ALGII = Arbeitslosenhilfe (finanziert von der BA) plus Sozialhilfe
> (steuerfinanziert von den Kommunen).

Du hattest behauptet, es würde zum Teil aus den Beiträgen zur
Sozialversicherung bezahlt. Die Tatsache, daß die Arbeitslosenhilfe bisher
von der AA ausgezahlt wurde, heißt aber nicht, daß sie aus Beitragsgeldern
finanziert wird. WIMRE wurde sie das auch nie.

> Hoerst du vielleicht von *mir* zum ersten Mal, in den Medien dafuer um
> so oefter.

Kann man BILD hören? Ich habe es jedenfalls noch nirgendwo gehört. Was
natürlich nicht heißen muß, daß ich mich nicht irre. Aber solange wir beide
einfach nur was Gegenteiliges behaupten, wird wohl nichts dabei rauskommen.

> Bei der ARGE dasselbe: ca. Haelfte Mitarbeiter Sozialamt,
> Haelfte Mitarbeiter BA (da werden demnaechst die Arbeitsgerichte noch
> eifrig bemueht werden, da beide Gruppen im Prinzip dieselbe Taetigkeit
> ausfuehren, aber unterschiedlich bezahlt werden).

Und?

> Ich denke ja.

Denke reicht nicht. Hast Du irgendeinen Beleg?

>>>Damit ich nicht falsch verstanden werde: Im Prinzip habe ich nichts
>>>gegen HartzIV, aber dann soll man bitteschoen so konsequent sein und die
>>>Arbeitslosenpflichtversicherung ganz abschaffen. Auf der einen Seite
>>>jahrelang fleissig kassieren und auf der anderen Seite, wenns ums
>>>Bezahlen geht, sich zu druecken - das passt nicht zusammen.
>>
>>
>> Wann genau hast Du erfahren, daß das Arbeitslosengeld jetzt auch
>> abgeschafft wird? Das müßte dann wohl Hartz V sein.
>
> Wie kann man dem vorstehenden Absatz die Behauptung entlocken, dass eine
> Abschaffung des ALG unmittelbar bevor steht?

Wie anders kann man 'sich zu drücken' interpretieren?

<von Lüko kopierten Text gesnipt>

> Man stelle sich eine private Haftpflichtversicherung vor, die ploetzlich
> auf die Idee kommt, die Leistungen auf einen Bruchteil einzuschmelzen
> und zusaetzlich vorhandenes Vermoegen auf den Schaden anzurechnen ("Was,
> Sie sind 30 und haben ein Vermoegen von 10.000 Euro? Ist ja gigantisch!
> Das uebersteigt den Freibetrag um 4.000 Euro. Die zerbrochene
> Glasscheibe zahlen Sie jetzt aber bitte selbst!"). Undenkbar!

Klar. Steht ja auch so in den Versicherungsbedingungen. Die
Arbeitslosenversicherung ist aber eine Solidarversicherung, bei der die,
die Arbeit haben mit ihren Beiträgen die unterstützen, die keine Arbeit
haben. Der aktuelle Beitrag ist eben _kein_ Beitrag, der eine bestimmte,
später abzurufende Leistung sichert, sondern eine Zahlung für die aktuell
Arbeitslosen. Und wenn mehr arbeitslos sind und weniger arbeiten, dann kann
man denen, die arbeitslos sind irgendwann nicht mehr so viel zahlen, wie
vorher, wenn man a) die Arbeitenden nicht überlasten will und b) nicht in
eine Spirale mit noch mehr Arbeitslosen hinein will.

> (Und dann diese Regelung, wenn ein ALGII-Bezieher stirbt: der Staat kann
> sich die letzten 10 Jahre ALGII ueber das Erbe - Freibetrag: 1.700,-
> Euro - zurueck holen. Un-ver-schaemt.)

So ein Quatsch. Wenn der Staat (bis Du mir das Gegenteil beweist, gehe ich
davon aus, daß das ALG II wie die Arbeitslosenhilfe eine staatliche
Leistung ist) jemanden ohne Gegenleistung aus Solidarität Geld bezahlt,
dann ist es völlig korrekt, wenn er das, was der Begünstigte gar nicht
gebraucht hat, wieder einkassiert. Das kann er dann nämlich anderen geben,
die es brauchen.

>> Aber die Vision allein reicht eben nicht.
>
> ACK. Selbst wenn die Idee gut ist oder eine Nische: man muss davon leben
> koennen.

Und dazu gehört eben deutlich mehr, als nur die Vision.

Hans-Peter Popowski

unread,
Dec 16, 2004, 3:29:23 PM12/16/04
to

"Martin Schoenbeck" <ms.usene...@schoenbeck.de> schrieb im Newsbeitrag
news:yh0893f4tg52$.dlg@usenet.schoenbeck.de...

Hallo Martin,

> >> Das hast Du jetzt woher genau? Höre ich von Dir zum ersten Mal.

> > ALGII = Arbeitslosenhilfe (finanziert von der BA) plus Sozialhilfe
> > (steuerfinanziert von den Kommunen).

> Du hattest behauptet, es würde zum Teil aus den Beiträgen zur
> Sozialversicherung bezahlt. Die Tatsache, daß die Arbeitslosenhilfe bisher
> von der AA ausgezahlt wurde, heißt aber nicht, daß sie aus Beitragsgeldern
> finanziert wird. WIMRE wurde sie das auch nie.

hmm, für die Verwaltungskosten der ALH-Empfänger (z.B. auch
Weiterbildungsmaßnahmen, ABM etc.) gab es da auch gesonderte Zuschüsse aus
dem Steuertopf?

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter

Frank Bormann

unread,
Dec 16, 2004, 1:56:26 PM12/16/04
to
Hans-Peter Popowski meinte:

Zu Deiner Ergänzung: wer ALGII in Höhe von 0,00 € "erhält", ist auch
nicht mehr krankenversichert.

Und nach Murphy...

FB

Martin Hentrich

unread,
Dec 16, 2004, 4:26:58 PM12/16/04
to
Frank Bormann bemerkte:

>Zu Deiner Ergänzung: wer ALGII in Höhe von 0,00 € "erhält", ist auch
>nicht mehr krankenversichert.

Warum erhält er es nicht mehr?

Und warum sollte er krankenversichert sein? Durch wen?

Es gibt immer noch die Sozialhilfe, die ist nicht durch AloII
abgeschafft.

<zynikermodus>
Ach, schaffen wir doch wieder die Geldabhol-Maschine
mit Selbstbedienung an...
</zynikermodus>

Martin

Martin Schoenbeck

unread,
Dec 16, 2004, 5:01:24 PM12/16/04
to
Hallo Hans-Peter,

Hans-Peter Popowski schrieb:

> hmm, für die Verwaltungskosten der ALH-Empfänger (z.B. auch
> Weiterbildungsmaßnahmen, ABM etc.) gab es da auch gesonderte Zuschüsse aus
> dem Steuertopf?

Was haben die ABM bitteschön mit der Alimentierung zu tun? Die ABM sind ja
nun originär Maßnahmen, für die die Arbeitslosenversicherung da ist. Auch
wenn sie nach Ablauf des Arbeitslosengeld stattfinden. Willst Du den
Langzeitarbeitslosen jetzt auch noch die ABM verweigern?

Gruß Martin, versteht's nicht

Hans-Peter Popowski

unread,
Dec 16, 2004, 5:12:30 PM12/16/04
to

"Martin Schoenbeck" <ms.usene...@schoenbeck.de> schrieb im Newsbeitrag
news:11sb7cqz...@usenet.schoenbeck.de...

Hallo Martin,

> > hmm, für die Verwaltungskosten der ALH-Empfänger (z.B. auch
> > Weiterbildungsmaßnahmen, ABM etc.) gab es da auch gesonderte Zuschüsse
> > aus dem Steuertopf?

> Was haben die ABM bitteschön mit der Alimentierung zu tun? Die ABM sind ja
> nun originär Maßnahmen, für die die Arbeitslosenversicherung da ist. Auch
> wenn sie nach Ablauf des Arbeitslosengeld stattfinden. Willst Du den
> Langzeitarbeitslosen jetzt auch noch die ABM verweigern?
>
> Gruß Martin, versteht's nicht

mir ging es nur um die Zuordnung der jeweiligen Verwaltungskosten, ob die
auch sachgerecht aufgeteilt wurden und werden.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter

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Matthias Kryn

unread,
Dec 16, 2004, 6:11:13 PM12/16/04
to
Edgar Warnecke <ewar...@gmx.net> schrieb:

> Am Thu, 16 Dec 2004 21:15:06 +0100 schrieb Martin Schoenbeck:

> > Und dazu gehört eben deutlich mehr, als nur die Vision.
>

> Dazu zitierte ich bereits Helmut Schmidt.

Ich mag Visionen. Aber ich bin auch weltanschaulich vorbelastet.

Grüße
Matthias

Owe Jessen

unread,
Dec 16, 2004, 8:06:38 PM12/16/04
to
Am Thu, 16 Dec 2004 22:26:58 +0100, schrieb Martin Hentrich
<tax...@aol.com> :

>
>Es gibt immer noch die Sozialhilfe, die ist nicht durch AloII
>abgeschafft.
>

Falsch, das ist jetzt ein Topf (und eine Arge von Sozialamt und BA).

Owe
--
21 ist nur die halbe Wahrheit.
www.owejessen.de

Hans-Peter Popowski

unread,
Dec 16, 2004, 10:40:06 PM12/16/04
to

"Matthias Kryn" <usene...@planet-interkom.de> schrieb im Newsbeitrag
news:41c215e5$0$16048$9b4e...@newsread4.arcor-online.net...

Hallo Matthias,

> > > Und dazu gehört eben deutlich mehr, als nur die Vision.

> > Dazu zitierte ich bereits Helmut Schmidt.

> Ich mag Visionen. Aber ich bin auch weltanschaulich vorbelastet.

Harmagedon?

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter

Lutz Schulze

unread,
Dec 16, 2004, 11:46:55 PM12/16/04
to
On Fri, 17 Dec 2004 02:06:38 +0100, Owe Jessen <sp...@owejessen.de>
wrote:

>Am Thu, 16 Dec 2004 22:26:58 +0100, schrieb Martin Hentrich
><tax...@aol.com> :
>>
>>Es gibt immer noch die Sozialhilfe, die ist nicht durch AloII
>>abgeschafft.
>>
>
>Falsch, das ist jetzt ein Topf (und eine Arge von Sozialamt und BA).

Für bestimmte Fälle gibt es IMHO immer noch die Sozialhilfe. Setzt
wohl allerdings voraus, das man nicht arbeiten kann.

Lutz

--
Temperatur und mehr mit dem PC messen - auch im Netzwerk: http://www.messpc.de
jetzt neu: Ethernetbox für direkten Anschluss der Sensoren im Netzwerk
Test im IT-Administrator: http://www.messpc.de/MessPC-Testbericht-ITA.pdf
http://www.netzwerkseite.de - die Seite rund um EDV-Netzwerke

Martin Hentrich

unread,
Dec 17, 2004, 2:00:42 AM12/17/04
to
On Fri, 17 Dec 2004 02:06:38 +0100, Owe Jessen <sp...@owejessen.de>
wrote:

>Falsch, das ist jetzt ein Topf (und eine Arge von Sozialamt und BA).

Nein, es gibt immer noch die Sozialhilfe - für die, die tatsächlich
erwerbsunfähig sind und mittellos. Es ist nur für diejenigen ein Topf,
die durchaus arbeitsfähig sind.

Martin

Message has been deleted

Matthias Kryn

unread,
Dec 17, 2004, 5:49:09 AM12/17/04
to
Hans-Peter Popowski schrieb:
> "Matthias Kryn" schrieb:

Hallo HPP,

> > Ich mag Visionen. Aber ich bin auch weltanschaulich
> > vorbelastet.
>
> Harmagedon?

Ich hatte auch schon apokalyptische Träume. Aber das führt hier
zu weit.

Grüße
Matthias

Martin Schoenbeck

unread,
Dec 17, 2004, 5:49:44 AM12/17/04
to
Hallo Edgar,

Edgar Warnecke schrieb:

> Er?
> Weiss ich nicht.
> Ich aber. Meinen Kumpel vom AA. Himmel, ist der am abkxtzen.

Ich glaube, ich muß doch mehr von den Vorpostings stehen lassen. Sonst
kommen Leute, die den Thread nicht mitverfolgt haben, auf völlig falsche
Trichter. Bei seinem 'ich denke' ging es darum, daß ALG II aus Geldern der
Arbeitslosenversicherung bezahlt werde, nicht mehr darum, welche
Mitarbeiter da was machen.

>
>>> Wie kann man dem vorstehenden Absatz die Behauptung entlocken, dass eine
>>> Abschaffung des ALG unmittelbar bevor steht?
>>
>> Wie anders kann man 'sich zu drücken' interpretieren?
>

> Oha.
> Ich habe mit 3 Seiten zu tun.
> Den Gruendern.
> Der BA
> Den Rae.
>
> Martin, Du liegst schief.
> Ich bestreite nicht, dass es Drueckeberger gibt auf Seiten der
> Gruender ist es aber zu 90% schiere Verzweiflung.

Nee, auch da habe ich wohl zuviel gekürzt. Das 'sich zu drücken' bezog sich
auf die AA, die sich laut Axel drückt, aus den eingenommenen Geldern der
Arbeitslosenversicherung wieder was auszubezahlen. Aber ich sehe gerade, an
der Stelle habe ich gar nicht zuviel gekürzt, Du hast es wohl bloß
übersehen.

> ...um dann den Erben eine Moeglichkeit zur Existenzgruendung zu
> versemmeln. Du hast ein seltsames Verstaendnis von
> Solidargemeinschaft. Die funktioniert von unten nach oben, historisch
> erwiesen, besser als von oben nach unten. Siehe Link und ein
> Geschichtsbuch.

Jetzt bleib mal sachlich. Möglichkeit eins: der ehemalige ALG II-Empfänger
_hat_ was zu vererben. Dann hat er das, zumindest zum Teil, nur, weil die
Solidargemeinschaft ihn finanziert hat. Aus welchem Grund meinst Du, daß
irgendjemand anders ein Anrecht darauf hat, dieses Vermögen zu kassieren,
als eben diese Solidargemeinschaft? Möglichkeit zwei: es ist ohnehin nichts
zu vererben. Dann sind die Erben natürlich schlecht beraten, wenn sie das
Erbe überhaupt antreten. ALG II ist jedenfalls nicht dafür gedacht, Erben
die Existenzgründung zu ermöglichen. Wirklich nicht.

>>> ACK. Selbst wenn die Idee gut ist oder eine Nische: man muss davon leben
>>> koennen.
>>
>> Und dazu gehört eben deutlich mehr, als nur die Vision.
>

> Dazu zitierte ich bereits Helmut Schmidt.

Hat der das ex cathedra gesprochen, oder darf man zweifeln?

Hans-Peter Popowski

unread,
Dec 17, 2004, 8:54:29 AM12/17/04
to

"Matthias Kryn" <usene...@planet-interkom.de> schrieb im Newsbeitrag
news:41c2b978$0$29850$9b4e...@newsread2.arcor-online.net...

Hallo Matthias,

> > > Ich mag Visionen. Aber ich bin auch weltanschaulich
> > > vorbelastet.

> > Harmagedon?

> Ich hatte auch schon apokalyptische Träume. Aber das führt hier
> zu weit.

ja, aber es war ja auch nur als Lemma für die endopsychische Reizung der
Hirnrinde gemeint. ;-))

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter

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Martin Schoenbeck

unread,
Dec 17, 2004, 10:07:02 AM12/17/04
to
Hallo Edgar,

Edgar Warnecke schrieb:

> Sinnich Jung!
> Erst zielen, dann schiessen.
> Was nutzt es, einen Vermoegensfreibetrag fuer die Rente zu gewaehren,
> wenn anschliessend nicht darueber verfuegt werden darf?

Der Freibetrag soll ja wohl dazu dienen, daß der ALG-II-Empfänger im Alter
von seiner eigenen Alterssicherung leben kann, garantiert aber nicht dazu,
zu ermöglichen, daß er seinen Erben etwas hinterläßt. Das fände ich
gegenüber denen, die das ALG-II erwirtschaften müssen, auch eine ziemlich
Zumutung.

>> Aus welchem Grund meinst Du, daß irgendjemand anders ein Anrecht darauf hat, dieses Vermögen zu kassieren,
>> als eben diese Solidargemeinschaft?
>

> Obigen.
> Martin, ich weiss, dass das eigentlich bescheuert ist, aber ich habe
> das Gesetz doch nicht gemacht. Ein 55jaehriger bekommt ALGII. Dann
> kommt er in's Rentenalter und darf seine angesparte Rente (angesparte
> 55 x 200/400) verfruehstuecken. Danach ist Stuetze angesagt. Merkste
> was?

Was hat das bitteschön mit der bemängelten Situation zu tun, daß er nachdem
er jahrelang Stütze bekommen hat, der Staat sich etwas zurückholt, wenn
trotzdem noch ein Erbe übergeblieben ist?

>> Möglichkeit zwei: es ist ohnehin nichts
>> zu vererben. Dann sind die Erben natürlich schlecht beraten, wenn sie das
>> Erbe überhaupt antreten.
>

> ... ausser Frage.


>
>> ALG II ist jedenfalls nicht dafür gedacht, Erben
>> die Existenzgründung zu ermöglichen. Wirklich nicht.
>

> ALGII nicht. Aber wo bleibt denn da die Konsequenz?

Sorry, aber ich finde das absolut konsequent und auch völlig logisch. Was
findest Du daran inkonsequent?

> Wie weit denkt denn die Legislative?

Du meinst jetzt aber nicht im Ernst, daß die Mehrheit der Erben von
ALG-II-Empfänger mit dem ererbten eine selbständige Existenz gegründ hätten
und das nun vereitelt wird. Und mir sagt man nach, ich sei Optimist.

> Die zeigt sich mit adoptiertem Kleinkind auf den Schultern und die
> gattin designed Hundekram. Die Oppositionsfuehrerin begeistert sich
> fuer toitsche Fenster. Der ALGII-Maurer mit einer guten Idee darf fuer
> 1 EUR die Stunde im Altersheim Fruehstueck servieren und fuettern.
> Irnkwas stimmt doch hier nicht.

Hier stimmt vieles nicht. Aber die Möglichkeit, aus dem Erbe eines
ALG-II-Empfängers einen Teil des Geldes wieder zurückzuholen, gehört mMn
nicht dazu.


>>>>> ACK. Selbst wenn die Idee gut ist oder eine Nische: man muss davon leben
>>>>> koennen.
>>>>
>>>> Und dazu gehört eben deutlich mehr, als nur die Vision.
>>>
>>> Dazu zitierte ich bereits Helmut Schmidt.
>>
>> Hat der das ex cathedra gesprochen, oder darf man zweifeln?
>

> Hups. Meine Zidatenbank gibt mir das Zitat und den Autor. Ort, Zeit
> und Gelegenheit habe ich nicht erfasst. Okay, sollte das soooo wichtig
> sein, dann nehme ich es zurueck.

Das Zitat ist wohl authentisch. Ich meinte, ob ich da anderer Meinung als
Helmut Schmidt sein darf. Oder ob seine Auffassung amtlich ist.

> Eine Idee, mit Wissen hinterfuettert und Zahlen nachtraeglich
> fundamentiert, halte _ich_ fuer den besseren Weg.

Ohne weiteres. Aber in vielen Fällen, gerade auch bei erfolgreichen
Unternehmern, geht dem eine Vision voraus. Dein Satz entspricht meinem
'eine Vision reicht nicht', weshalb ich ihm durchaus zustimme.

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Frank Bormann

unread,
Dec 17, 2004, 5:15:23 PM12/17/04
to
Martin Hentrich meinte:

> Frank Bormann bemerkte:
>
>>Zu Deiner Ergänzung: wer ALGII in Höhe von 0,00 € "erhält", ist auch
>>nicht mehr krankenversichert.
>
> Warum erhält er es nicht mehr?

Weil die AA bei 0,00 € Bezug keine KV-Beiträge abführt!
Also ist der Mensch nicht mehr k-versichert.



> Und warum sollte er krankenversichert sein? Durch wen?

Hä? Warum sollte man krankenversichert sein?



> Es gibt immer noch die Sozialhilfe, die ist nicht durch AloII abgeschafft.

Nein, es gibt keine Sozialhilfe mehr ab 01.01.2005. Entweder man ist
arbeitsfähig nach Gesetz(min. 3h tägl.), dann ist ALGII zuständig.
Oder man ist nicht arbeitsfähig - dann gibt es das Sozialgeld.

Der FALLBACK zur Sozialhilfe im bisherigen Sinne wird zum 31.12.2004
abgeschaft.


FB

Martin Hentrich

unread,
Dec 18, 2004, 2:23:17 PM12/18/04
to
Frank Bormann bemerkte:

>Nein, es gibt keine Sozialhilfe mehr ab 01.01.2005. Entweder man ist
>arbeitsfähig nach Gesetz(min. 3h tägl.), dann ist ALGII zuständig.
>Oder man ist nicht arbeitsfähig - dann gibt es das Sozialgeld.

Ach ja, neue Namen braucht das Land... ;-)

>Der FALLBACK zur Sozialhilfe im bisherigen Sinne wird zum 31.12.2004
>abgeschaft.

Das weiß ich auch.

Dafür gibt es das AloGeld II unbegrenzt lange, wenn man sich "konform"
verhält und entsprechend mittellos ist...

Martin
--
"Das Usenet ist prinzipiell ein recht lustiger Haufen, machmal ein
lustiger Haufen kleinkarierter, besserwissender und arroganter
Arschlöcher, aber doch immer irgendwie lustig." (Oliver C. Thornton)

Frank Bormann

unread,
Dec 18, 2004, 4:05:47 PM12/18/04
to
Martin Hentrich meinte:

> Frank Bormann bemerkte:
>
>>Nein, es gibt keine Sozialhilfe mehr ab 01.01.2005. Entweder man ist
>>arbeitsfähig nach Gesetz(min. 3h tägl.), dann ist ALGII zuständig.
>>Oder man ist nicht arbeitsfähig - dann gibt es das Sozialgeld.
>
> Ach ja, neue Namen braucht das Land... ;-)

Es ist eben leider nicht nur ein neuer Name - wenn einer durch
"nichtkonformes" Verhalten sein ALGII verbockt, wird es kritisch, kein
Sozialamt mehr weit und breit zuständig.



>>Der FALLBACK zur Sozialhilfe im bisherigen Sinne wird zum 31.12.2004
>>abgeschaft.
>
> Das weiß ich auch.

Das las sich oben bei Dir anders. Den Knackpunkt mit der fehelnden KV hast
Du ja jetzt weggelassen.

> Dafür gibt es das AloGeld II unbegrenzt lange, wenn man sich "konform"
> verhält und entsprechend mittellos ist...

Das galt uneingeschränkt schon für die bisherige AlHi.

FB

Martin Hentrich

unread,
Dec 19, 2004, 4:36:55 PM12/19/04
to
Frank Bormann bemerkte:

>Es ist eben leider nicht nur ein neuer Name - wenn einer durch
>"nichtkonformes" Verhalten sein ALGII verbockt, wird es kritisch, kein
>Sozialamt mehr weit und breit zuständig.
>
>>>Der FALLBACK zur Sozialhilfe im bisherigen Sinne wird zum 31.12.2004
>>>abgeschaft.
>>
>> Das weiß ich auch.
>
>Das las sich oben bei Dir anders. Den Knackpunkt mit der fehelnden KV hast
>Du ja jetzt weggelassen.

Na und? Dann muß man sie eben selber zahlen. Sorry, aber wo ist das
Problem? Fragst du nicht nach dem Grund?

>> Dafür gibt es das AloGeld II unbegrenzt lange, wenn man sich "konform"
>> verhält und entsprechend mittellos ist...
>
>Das galt uneingeschränkt schon für die bisherige AlHi.

Ebend.

*konform* ist das Stichwort.

Für mich bedeutet *konform* = kein Mißbrauch.

Sollten wir wieder ein Almosensystem wie aus dem 18. Jahrhundert
einführen?

Martin
--
Aussagen sind stets IMHO und ohne Gewähr,
Ausnahmen bestätigen die Regel, Regeln gelten nur im Prinzip
Auf Unvollständigkeit wird ausdrücklich hingewiesen!

Tom Berger

unread,
Dec 19, 2004, 4:56:02 PM12/19/04
to
Am Sat, 18 Dec 2004 22:05:47 +0100 schrieb Frank Bormann:

>> Dafür gibt es das AloGeld II unbegrenzt lange, wenn man sich "konform"
>> verhält und entsprechend mittellos ist...
>
> Das galt uneingeschränkt schon für die bisherige AlHi.

Nein, die bisherige AlHi gibt es nur bis zum 31.12.2004, und das nenne ich
nicht "unbegrenzt lange" :-)

Tom SCNR Berger

PS - zur Streichung des ALGII bei nicht-konformem Verhalten: gestrichen
wird auch, wenn jemand einen 1-Euro-Job verweigert. Angesichts dessen, dass
erstens die 1-Euro-Jobs als reguläre Jobs gelten sollen (die "Arbeitnehmer"
gelten dann nicht mehr als arbeitslos und fallen aus der Statistik), und
dass zweitens diese Jobs massive Lohnsenkungen im regulären
Niedriglohnbereich nach sich ziehen werden, halte ich das schon für
kriminell. Verfassungsklage läuft aber, AFAIK.

--
ArchTools: Architektur-Werkzeuge für AutoCAD (TM)
ArchDIM - Architekturbemaßung und Höhenkoten
ArchAREA - Flächenermittlung und Raumbuch nach DIN 277
Info und Demo unter http://www.archtools.de

Martin Hentrich

unread,
Dec 20, 2004, 1:02:29 AM12/20/04
to
Tom Berger bemerkte:

>dass zweitens diese Jobs massive Lohnsenkungen im regulären

>Niedriglohnbereich nach sich ziehen werden, halte ich...

...für ein Gerücht. Insbesondere das *massive* ist Wunschdenken.

>... das schon für kriminell.

[ ] Du weißt, was kriminell ist.

Tom Berger

unread,
Dec 20, 2004, 5:09:17 AM12/20/04
to
Am Mon, 20 Dec 2004 07:02:29 +0100 schrieb Martin Hentrich:

>>dass zweitens diese Jobs massive Lohnsenkungen im regulären
>>Niedriglohnbereich nach sich ziehen werden, halte ich...
>
> ...für ein Gerücht. Insbesondere das *massive* ist Wunschdenken.

Nun, da stellen wir mal ein Gedankenexperiment an: In einer idyllischen
Kleinstadt befindet sich ein Altersheim für ehemalige Beamte des
Argbeitsamts. Einige ältere arbeitsloser Akademiker in dieser Stadt sollen
nun einen 1-Euro-Job in dem Altersheim antreten. Ihre Aufgabe dort besteht
u.a. darin, die Alten zu waschen, zu füttern usw..

Der örtliche Taxiunternehmer zahlt seinen Fahrern bisher 8 Euro pro Stunde.
Aber er erfährt davon, dass einige Leute, die als Taxifahrer gut geeignet
wären, dort nun für einen Euro arbeiten sollen. Er bietet nun also Jobs für
4 Euro pro Stunden an, und er kann sicher sein, dafür nun genügend
Interessenten zu finden.

Merke: Wenn der Staat Arbeitslose zu 1-Euro-Jobs zwingt, ohne gleichzeitig
Mindestlöhne im regulären Arbeitsmarkt einzuführen, dann ergibt sich daraus
zwingend eine massive Absenkung im regulrären Niedriglohnbereich.

>>... das schon für kriminell.
>
> [ ] Du weißt, was kriminell ist.

[x]ja

Tom Berger

Frank Bormann

unread,
Dec 20, 2004, 1:27:11 PM12/20/04
to
Martin Hentrich meinte:

> Frank Bormann bemerkte:
>
>>Es ist eben leider nicht nur ein neuer Name - wenn einer durch
>>"nichtkonformes" Verhalten sein ALGII verbockt, wird es kritisch, kein
>>Sozialamt mehr weit und breit zuständig.
>>
>>>>Der FALLBACK zur Sozialhilfe im bisherigen Sinne wird zum 31.12.2004
>>>>abgeschaft.
>>>
>>> Das weiß ich auch.
>>
>>Das las sich oben bei Dir anders. Den Knackpunkt mit der fehelnden KV
>>hast Du ja jetzt weggelassen.
>
> Na und? Dann muß man sie eben selber zahlen. Sorry, aber wo ist das
> Problem? Fragst du nicht nach dem Grund?

Ojeminee, hätte nicht gedacht, dass _das_ jetzt von Dir kommt. Wie soll
er die KV selber zahlen, wenn er _kein_ ALGII bekommt? Von was?
Schon mal an den Fall des nochverdienenden Partners gedacht?

im MDR wurde von so einem Fall berichtet: 2 Kinder, Mann bekommt knapp
1.200,- netto, Frau -> kein ALGII-Anspruch.



>>> Dafür gibt es das AloGeld II unbegrenzt lange, wenn man sich
>>> "konform" verhält und entsprechend mittellos ist...
>>
>>Das galt uneingeschränkt schon für die bisherige AlHi.
>
> Ebend.
>
> *konform* ist das Stichwort.
>
> Für mich bedeutet *konform* = kein Mißbrauch.
>
> Sollten wir wieder ein Almosensystem wie aus dem 18. Jahrhundert
> einführen?

Haben wir doch ab 01.01.2005!

FB

Martin Hentrich

unread,
Dec 20, 2004, 5:03:56 PM12/20/04
to
Frank Bormann bemerkte:

[KV für ALG-II nicht Erhalter]

>Ojeminee, hätte nicht gedacht, dass _das_ jetzt von Dir kommt. Wie soll
>er die KV selber zahlen, wenn er _kein_ ALGII bekommt? Von was?

Über den Partner? Oder eventuell ist Partner *privat* <böse> versichert?
Weil das billiger war?

>Schon mal an den Fall des nochverdienenden Partners gedacht?

Wenn der Partner tatsächlich *hochverdienend* ist - warum sollte der
andere ALO-II erhalten?

>im MDR wurde von so einem Fall berichtet: 2 Kinder, Mann bekommt knapp
>1.200,- netto, Frau -> kein ALGII-Anspruch.

Das ist *nicht* hochverdienend. Aber eben gings um die KV.
Und? Dann ist sie doch familienversichert. KOSTENLOS!
Wo ist da ein Problem? Die Solidargemeinschaft funzt!
Dafür ist sie da!

>> Sollten wir wieder ein Almosensystem wie aus dem 18. Jahrhundert
>> einführen?
>
>Haben wir doch ab 01.01.2005!

[ ] Du weißt, wie das damals funktioniert hat.

Ich will ein System, daß Mißbrauch radikal unterbindet. Wenn ich an den
30jährigen erwerbslosen, arbeitslosen und ausbildungslosen aber gesunden
Sohn denke, der von seinem Zahnarzt-Vater monatlich 1.500 Euronen
Unterhalt gerichtlich einklagen will, dann kommt mir die Galle hoch (war
heute Abend im Kanal). Sohn muß angeblich 4-jährige Therapie machen, um
sich an regelmäßige Arbeit zu gewöhnen.... <no comment>

Frank Bormann

unread,
Dec 21, 2004, 2:13:40 PM12/21/04
to
Martin Hentrich meinte:

> Frank Bormann bemerkte:
>
> [KV für ALG-II nicht Erhalter]
>
>>Ojeminee, hätte nicht gedacht, dass _das_ jetzt von Dir kommt. Wie soll
>>er die KV selber zahlen, wenn er _kein_ ALGII bekommt? Von was?
>
> Über den Partner? Oder eventuell ist Partner *privat* <böse> versichert?
> Weil das billiger war?

Zum Bleischiff - denk mal an kleine Beamte...da spielt billig keine Geige,
die _müssen_ PKV nehmen.

>>Schon mal an den Fall des nochverdienenden Partners gedacht?
>
> Wenn der Partner tatsächlich *hochverdienend* ist - warum sollte der
> andere ALO-II erhalten?
>
>>im MDR wurde von so einem Fall berichtet: 2 Kinder, Mann bekommt knapp
>>1.200,- netto, Frau -> kein ALGII-Anspruch.
>
> Das ist *nicht* hochverdienend. Aber eben gings um die KV. Und? Dann ist
> sie doch familienversichert. KOSTENLOS! Wo ist da ein Problem? Die
> Solidargemeinschaft funzt! Dafür ist sie da!

Wenn sie denn aber nicht verheiratet sind...

Hat keinen Zweck, es ist eh nicht nachvollziehbar: ein hochzivilisiertes,
mitteleuropäisches Land, eines der reichsten der Erde und kippen ihre
eigenen Leute einfach weg wie Müll - Zustände wie im afrikanischen Busch...

<brech>

EOT

FB

Message has been deleted

Susanne Dieter

unread,
Dec 22, 2004, 5:38:54 AM12/22/04
to
Tom Berger wrote:
> Am Mon, 20 Dec 2004 07:02:29 +0100 schrieb Martin Hentrich:

>>>dass zweitens diese Jobs massive Lohnsenkungen im regulären
>>>Niedriglohnbereich nach sich ziehen werden, halte ich...
>>...für ein Gerücht. Insbesondere das *massive* ist Wunschdenken.
> Nun, da stellen wir mal ein Gedankenexperiment an: In einer idyllischen
> Kleinstadt befindet sich ein Altersheim für ehemalige Beamte des
> Argbeitsamts. Einige ältere arbeitsloser Akademiker in dieser Stadt sollen
> nun einen 1-Euro-Job in dem Altersheim antreten. Ihre Aufgabe dort besteht
> u.a. darin, die Alten zu waschen, zu füttern usw..

Dass die 1-EUR-Jobber nur zusätzliche Aufgaben erledigen, ist sicher
genauso Illussion wie Azubis oder Praktikanten, die nicht für reguläre
Arbeitsstellen als Urlaubs- oder Schwangerschaftsvertretung oder als
Botengänger / Kopierer / Kaffeekocher beschäftigt werden.

Viel Spaß übrigens als Patient in solchen Heimen oder Krankenhäusern.
Hoffentlich sterbe ich, ohne vorher bettlägrig und pflegebedürftig zu sein.

> Der örtliche Taxiunternehmer zahlt seinen Fahrern bisher 8 Euro pro Stunde.
> Aber er erfährt davon, dass einige Leute, die als Taxifahrer gut geeignet
> wären, dort nun für einen Euro arbeiten sollen. Er bietet nun also Jobs für
> 4 Euro pro Stunden an, und er kann sicher sein, dafür nun genügend
> Interessenten zu finden.

So weit muss man gar nicht gehen. Ich bekam neulich eine Bewerbung, in
der explizit 4 EUR pro Stunde für 10 Stunden pro Wochen "verlangt"
wurden. Als Bürokraft im Saarland (Westen, für die, die nicht wissen, wo
das ist).

Es gibt schon länger Tarife und ortsübliche Löhne unter 6,50 EUR pro
Stunde (Bewachungsgewerbe, Zeitarbeit, Systemgastronomie, Friseurhelfer,
auch eine Arzthelferin im 1. Jahr erhält z.B. nur ca. 1.300 EUR brutto).

Und je mehr Leute für weniger Geld arbeiten, desto eher sinkt der
Durchschnitt und die Zumutbarkeit. Sittenwidrig ist erst eine Bezahlung
unter 70% des ortsüblichen Lohnes. Wenn 6 EUR ortsüblich sind, muss man
für 4,00 EUR arbeiten. In einem Jahr ist der Durchschnitt vielleicht auf
5 EUR gesunken usw.

Dass macht auch vor den "besseren" Arbeitsstellen keinen Halt. Es gibt
genug gut qualifizierte, willige Arbeitlose, die einen solchen Job einem
1-EUR-Job oder einer Arbeit unter ihrer Qualifikation vorziehen, auch zu
einem Hungerlohn. Ich würde z.B. eher im Büro für 5 EUR arbeiten als bei
Woolworth (5,xx EUR).

Gruß

Susanne

--
Die FAQ für de.etc.beruf.selbstaendig: www.debs-faq.de

Tom Berger

unread,
Dec 22, 2004, 6:18:47 AM12/22/04
to
Am Wed, 22 Dec 2004 11:38:54 +0100 schrieb Susanne Dieter:

> Dass die 1-EUR-Jobber nur zusätzliche Aufgaben erledigen, ist sicher
> genauso Illussion wie Azubis oder Praktikanten, die nicht für reguläre
> Arbeitsstellen als Urlaubs- oder Schwangerschaftsvertretung oder als
> Botengänger / Kopierer / Kaffeekocher beschäftigt werden.

Ja, aber selbst wenn das so wäre, wäre die durchschlagende Wirkung auf den
regulären Arbeitsmarkt absolut unvermeidlich. Es ist absolut nicht zu
vermeiden, dass sich als niedrigster regulärer Lohn immer das heraus
bildet, was der Staat ansonsten an Lohnersatzleistungen anzubieten hat. Die
Nachfrage nach Niedriglohnjobs ist wesentlich höher als das Angebot, und
deshalb werden sich immer auch Leute finden, die für (Sozialhilfe +
1-Euro-Job-Gehalt) lieber einen regulären Job annehmen als Sklavenarbeit.

Ich kann mir beim allerbesten Willen nicht vorstellen, dass dieser simple
Umstand den Politikern nicht bekannt ist. Jede Aussage, dass die
1-Euro-Jobs keinen Einfluss auf den regulären Arbeitsmarkt haben werden,
ist eine Lüge. Und wenn es keine Lüge ist, dann muss der Politiker, der
dies verkündet, wegen Debilität in den Vorruhestand verseetzt werden.

> Dass macht auch vor den "besseren" Arbeitsstellen keinen Halt. Es gibt
> genug gut qualifizierte, willige Arbeitlose, die einen solchen Job einem
> 1-EUR-Job oder einer Arbeit unter ihrer Qualifikation vorziehen, auch zu
> einem Hungerlohn. Ich würde z.B. eher im Büro für 5 EUR arbeiten als bei
> Woolworth (5,xx EUR).

Als ich nach meinem Abschluss an der Uni anfing, bekam ich BAT IIa, das
waren damals knapp 8.000 DM brutto. Das wird im öffentlichen Dienst auch
heute noch bezahlt. Ein Anfänger in der Wirtschaft bekam damals schon
höchstens 5.000 DM, heute kriegen die Anfänger in der Architektur selten
mehr als 3.000. Die meisten jobben dafür sogar als freie Mitarbeiter und
versichern sichb selbst. Im Maschinenbau ist es übrigens dasselbe - eine
Firma, an der ich beteiligt war, bezahlte vor 15 Jahren den erfahrenen
Ingenieuren 5.000 DM, den Anfängern 4.500. Heute werden Anfänger nur noch
für 3.500 eingestellt. In der Großindustrie dagegen liegen die Gehälter
mindestens 50% darüber.

Fazit: die soziale Schere klafft immer weiter auseinander, und das gilt
auch für jeden einzeln betrachteten Teilbereich der Wirtschaft.

Susanne Dieter

unread,
Dec 22, 2004, 6:35:21 AM12/22/04
to
Tom Berger wrote:
> Am Wed, 22 Dec 2004 11:38:54 +0100 schrieb Susanne Dieter:

>>Dass die 1-EUR-Jobber nur zusätzliche Aufgaben erledigen, ist sicher
>>genauso Illussion wie Azubis oder Praktikanten, die nicht für reguläre
>>Arbeitsstellen als Urlaubs- oder Schwangerschaftsvertretung oder als
>>Botengänger / Kopierer / Kaffeekocher beschäftigt werden.
> Ja, aber selbst wenn das so wäre, wäre die durchschlagende Wirkung auf den
> regulären Arbeitsmarkt absolut unvermeidlich.

Da stimme ich Dir doch zu. Die 1-EUR-Jobber ersetzen manchen bis jetzt
regulären Arbeitsplatz. Die Altenpfleger, Krankenpfleger, Erzieher etc.
müssen sich also um einen noch härteren Kampf um die verbliebenen
Stellen einstellen - und die Löhne sinken.

Verstärkt wird das im medizinischen Bereich noch mit dem unvermeidlichen
Wettbewerb mit dem Ausland bei nicht akuten Erkrankungen wie Zahnersatz
oder Kurverfahren und Reha-Behandlungen, die nun auch im Ausland bezahlt
werden sollen.

>>Dass macht auch vor den "besseren" Arbeitsstellen keinen Halt. Es gibt
>>genug gut qualifizierte, willige Arbeitlose, die einen solchen Job einem
>>1-EUR-Job oder einer Arbeit unter ihrer Qualifikation vorziehen, auch zu
>>einem Hungerlohn. Ich würde z.B. eher im Büro für 5 EUR arbeiten als bei
>> Woolworth (5,xx EUR).
> Als ich nach meinem Abschluss an der Uni anfing, bekam ich BAT IIa, das
> waren damals knapp 8.000 DM brutto. Das wird im öffentlichen Dienst auch
> heute noch bezahlt.

"Oben". Ich hätte mich beinahe mal als Sekretärin bei den Stadtwerken
Saarbrücken beworben. Bis ich gesehen habe, das BAT VII gerade mal 1.200
EUR brutto sind bei einer Vollzeitstelle.

> Ein Anfänger in der Wirtschaft bekam damals schon
> höchstens 5.000 DM, heute kriegen die Anfänger in der Architektur selten
> mehr als 3.000.

Das sind Gehälter, die ich - und die meisten meiner privaten Bekannten -
nie gesehen haben. Aber das ist eine andere Liga.

Ich frage mich nur manchmal, was die Menschen glauben, was andere
verdienen.

Inzwischen habe ich mich von dem Gedanken verabschiedet, dass jemand,
der Vollzeit arbeitet, sich ohne Hilfe des Staates eine Existenz
aufbauen kann, halbwegs gut leben (2-Zimmer-Wohnung, Auto, ab und an mal
abends ausgehen) und dazu noch für das Alter vorsorgen kann. :-(

> Die meisten jobben dafür sogar als freie Mitarbeiter und
> versichern sichb selbst. Im Maschinenbau ist es übrigens dasselbe - eine
> Firma, an der ich beteiligt war, bezahlte vor 15 Jahren den erfahrenen
> Ingenieuren 5.000 DM, den Anfängern 4.500. Heute werden Anfänger nur noch
> für 3.500 eingestellt. In der Großindustrie dagegen liegen die Gehälter
> mindestens 50% darüber.

Noch.

> Fazit: die soziale Schere klafft immer weiter auseinander, und das gilt
> auch für jeden einzeln betrachteten Teilbereich der Wirtschaft.

Sage ich doch.

Ich bin schon immer der Meinung gewesen: Wenn es einen Mindestlohn von
6-7 EUR gibt, dann kann man die Leute von mir aus auch zum Arbeiten
zwingen.

Hans-Peter Popowski

unread,
Dec 22, 2004, 7:14:44 AM12/22/04
to

"Tom Berger" <ber...@archtools.de> schrieb im Newsbeitrag
news:f9fv8ekzfzpr.1u...@40tude.net...

Hallo Tom,

> Fazit: die soziale Schere klafft immer weiter auseinander, und das gilt
> auch für jeden einzeln betrachteten Teilbereich der Wirtschaft.

nur gut, dass die Politik zu keinem Bereich der Wirtschaft zugeordnet wird
(bis auf die mysteriösen Nebenverdienste vielleicht). :-((

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter

Tom Berger

unread,
Dec 22, 2004, 7:31:20 AM12/22/04
to
Am Wed, 22 Dec 2004 13:14:44 +0100 schrieb Hans-Peter Popowski:

>> Fazit: die soziale Schere klafft immer weiter auseinander, und das gilt
>> auch für jeden einzeln betrachteten Teilbereich der Wirtschaft.
>
> nur gut, dass die Politik zu keinem Bereich der Wirtschaft zugeordnet wird
> (bis auf die mysteriösen Nebenverdienste vielleicht). :-((

Na, da hast Du die Lösung für das soziale Problem Deutschlands gefunden:
alle Arbeitslosen sollen in die Politik gehen :-)

Gruß

Jockel Hofmann

unread,
Dec 22, 2004, 8:12:49 AM12/22/04
to
Hans-Peter Popowski am Mittwoch, 22. Dezember 2004 13:14:

>> Fazit: die soziale Schere klafft immer weiter auseinander, und das gilt
>> auch für jeden einzeln betrachteten Teilbereich der Wirtschaft.
>
> nur gut, dass die Politik zu keinem Bereich der Wirtschaft zugeordnet wird
> (bis auf die mysteriösen Nebenverdienste vielleicht). :-((

Wieso? Politik wird doch bekanntlich am Stammtisch gemacht. Und? Wo steht
der?

:-) Jo(soviel zum Thema Wirtschaftspolitik!)ckel

--
http://debs-faq.de
Web-Auftritte: http://www.web-am-main.de/
Marketing: http://jockelhofmann.de/

Hans-Peter Popowski

unread,
Dec 22, 2004, 12:12:53 PM12/22/04
to

"Jockel Hofmann" <po...@jockelhofmann.de> schrieb im Newsbeitrag
news:32ta6iF...@individual.net...

Hallo Jockel,

> >> Fazit: die soziale Schere klafft immer weiter auseinander, und das gilt
> >> auch für jeden einzeln betrachteten Teilbereich der Wirtschaft.

> > nur gut, dass die Politik zu keinem Bereich der Wirtschaft zugeordnet
> > wird (bis auf die mysteriösen Nebenverdienste vielleicht). :-((

> Wieso? Politik wird doch bekanntlich am Stammtisch gemacht. Und? Wo steht
> der?
>
> :-) Jo(soviel zum Thema Wirtschaftspolitik!)ckel

ja, deswegen schrieb ich ja schon mal "The Boss of the Pubs is a
Undertaker.", nur hapert es bei mir immer mit der Übersetzung ins
Vogtländische. ;-))

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter

Tom Berger

unread,
Dec 22, 2004, 1:30:58 PM12/22/04
to
Am Wed, 22 Dec 2004 18:12:53 +0100 schrieb Hans-Peter Popowski:

> ja, deswegen schrieb ich ja schon mal "The Boss of the Pubs is a
> Undertaker.", nur hapert es bei mir immer mit der Übersetzung ins
> Vogtländische. ;-))

Was hat denn jetzt das Bestattungsgewerbe damit zu tun?

Rest in pieces :-)

Tom SCNR Berger´

Hans-Peter Popowski

unread,
Dec 22, 2004, 2:27:41 PM12/22/04
to

"Tom Berger" <ber...@archtools.de> schrieb im Newsbeitrag
news:11vcw4r48d0cg.5...@40tude.net...

Hallo Tom,

> > ja, deswegen schrieb ich ja schon mal "The Boss of the Pubs is a
> > Undertaker.", nur hapert es bei mir immer mit der Übersetzung ins
> > Vogtländische. ;-))

> Was hat denn jetzt das Bestattungsgewerbe damit zu tun?

naja, Undertaker auf Vuuchttlännisch kommt auf'm Gottsacker und in der
Wertschaft vor. ;-))

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter


Frank Bormann

unread,
Dec 22, 2004, 1:30:47 PM12/22/04
to
Rüdiger Silberer meinte:

> Am 21.12.2004 schrieb Frank Bormann:
>
>> Martin Hentrich meinte:
>>
>>> Frank Bormann bemerkte:
>>>
>>> [KV für ALG-II nicht Erhalter]
>>>
>>>>Ojeminee, hätte nicht gedacht, dass _das_ jetzt von Dir kommt. Wie
>>>>soll er die KV selber zahlen, wenn er _kein_ ALGII bekommt? Von was?
>>>
>>> Über den Partner? Oder eventuell ist Partner *privat* <böse>
>>> versichert? Weil das billiger war?
>>
>> Zum Bleischiff - denk mal an kleine Beamte...da spielt billig keine
>> Geige, die _müssen_ PKV nehmen.
>

> Zum 50% Tarif, und für die Angehörigen nochmal weniger. [..]

Also auch wieder selbst bezahlen von 0,00 € ALGII. Sagte ich doch.

FB

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