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6000 Reisende/Tag - zu wenig fuer Stadtbahn

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Oliver Schnell

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Jun 1, 2006, 2:25:43 AM6/1/06
to
Wie den heutigen BNN zu entnehmen ist, ergibt die Standi für eine
Stadtbahnstrecke Pforzheim - Ittersbach keine hinreichend positive
Bewertung, um das Projekt weiter zu verfolgen. Zwar könne mit einem
Fahrgastaufkommen von 6000 pro Tag (ich nehme an, es ist Werktag gemeint)
der laufende Betrieb finanziert werden, für die Verzinsung des
einzusetzenden Kapitals für den Streckenbau reiche dies jedoch nicht
mal ansatzweise.

Man möge sich diese Kostenwahrheiten mal vergegenwärtigen, wenn darüber
diskutiert wird, wie irgendein Aufgabenträger es auch nur wagen kann,
darüber nachzudenken, die Strecke x oder y mit einem immerhin knapp
vierstelligen Reisendenaufkommen abzubestellen.

--
Oliver Schnell

Andreas Pothe

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Jun 1, 2006, 9:23:17 AM6/1/06
to
Oliver Schnell:

> Man möge sich diese Kostenwahrheiten mal vergegenwärtigen, wenn darüber
> diskutiert wird, wie irgendein Aufgabenträger es auch nur wagen kann,
> darüber nachzudenken, die Strecke x oder y mit einem immerhin knapp
> vierstelligen Reisendenaufkommen abzubestellen.

Wobei es aber einen gehörigen Unterschied macht, ob eine Linie (bzw. das
Gleis dafür) schon da ist und "nur" noch unterhalten werden muss, oder ob
erst noch großartig in einen Neubau investiert werden muss
(Kapitalbindung).

--
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Jens Schmidt

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Jun 1, 2006, 5:18:21 PM6/1/06
to
Andreas Pothe schrieb:

> Wobei es aber einen gehörigen Unterschied macht, ob eine Linie (bzw. das
> Gleis dafür) schon da ist und "nur" noch unterhalten werden muss, oder ob
> erst noch großartig in einen Neubau investiert werden muss
> (Kapitalbindung).

Bei den heutigen Stahlpreisen kann man aber aus der Strecke auch recht viel
Kapital machen. Gegen dessen Ertrag bei Anlage am Kapitalmarkt muss die
Bahn auch gegenanfahren.
--
Viele Grüße,
Jens Schmidt

Oliver Schnell

unread,
Jun 2, 2006, 2:15:24 AM6/2/06
to

Das scheint mir wiederum eher Kleinkram. Bei der genannten
Stadtbahnstrecke gings um Inbvestritionen in Höhe von 65 Mio. Euro.

N.B. wenn 6000 Nasen/Tag eine Investition von 60 Mio. nicht
rechtfertigen, wieviele Fahrgäste (doppelt so hohe Erlöse unterstellt)
pro Tag, reichen dann immer noch nicht aus, um eine milliardenschwere
Magnetbahnanbindung des Flughafens München zu rechtfertigen, wenn man
die üblich Vorgehensweise a la Standi zur Bewertung eines solchen
Vorhabens heranziehgen würde?

--
Oliver Schnell

Ingolf Berger

unread,
Jun 2, 2006, 5:12:43 AM6/2/06
to

Oliver Schnell schrieb:


>
> Das scheint mir wiederum eher Kleinkram. Bei der genannten
> Stadtbahnstrecke gings um Inbvestritionen in Höhe von 65 Mio. Euro.
>
> N.B. wenn 6000 Nasen/Tag eine Investition von 60 Mio. nicht
> rechtfertigen, wieviele Fahrgäste (doppelt so hohe Erlöse unterstellt)
> pro Tag, reichen dann immer noch nicht aus, um eine milliardenschwere
> Magnetbahnanbindung des Flughafens München zu rechtfertigen, wenn man
> die üblich Vorgehensweise a la Standi zur Bewertung eines solchen
> Vorhabens heranziehgen würde?
>

Und wie sieht es denn erst im Straßenbau aus?
Da dürfte so manche Straße mit weiniger Auslastung ein Vielfaches von 60
Millionen gekostet haben.
Und wenn ich mir dann auch noch den einen oder anderen Flughafen
anschaue, der für viele Millionen für ein-zwei Billigflugmaschinen am
Tag mit öffentlichen Geldern ausgebaut wird.
Nichtsdestotrotz ist eine volkswirtschaftlich gut kalkulierte Rechnung
für ÖPNV-Projekte sinnvoll - aber dann bitte auch für alle
Verkehrsträger. Davon sind wie in Deutschland sehr weit entfernt - und
kürzen jetzt auch noch die Mittel für den ÖPNV dazu. Über Kürzungen in
den Straßenbauetats für Neubauten ist mir sehr wenig bekannt. Und fast
ein jeder Regionalfürst träumt heute von seinem Flughafen (Deutschland
ist so eines der ganz wenigen Länder ohne koordinierte, gesamtnationale
Flughafenplanung...)

Viele Grüße
Ingolf

Peter Achterberg

unread,
Jun 7, 2006, 4:57:36 AM6/7/06
to
Hallo,

tja, für einen Bahnübergang sind 30.000,- Euro zuviel, ein (gem.
geltendem Gerichtsurteil) unerlaubter Flughafen (Weeze am Niederrhein)
kann dagegen ruhig mal zwei Millönchen an Zuschüssen kriegen...

Manche Demokraten haben eine merkwürdige Ansicht von Demokratie,
schade dass das Wahlvolk diese Leute nicht entsprechend abstraft
sondern dann nur "Protestwählen" geht oder überhaupt nicht mehr.

Peter Achterberg

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