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7 Volt aus dem Netzteil...

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Kall

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Jan 15, 2007, 10:09:40 AM1/15/07
to
Hi Leute,

ich habe auch einmal eine Frage (schnipps).

Ist es für das Netzteil schädlich wenn ich 7Volt (gelb + rot) aus dem Netzteil entnehme?

Hintergrund:
Ich habe 2 Papst Lüfter (8412NG) an meinem Ersatznetzteil [EG365AX-VE(G)] angeklemmt und eingeschaltet -
sie funktionieren. Mit einem Multimeter habe ich auch die knapp 7Volt ermittelt. "Wiso kommen da eigentlich 7 Volt raus?"

Jedoch:
Wenn ich die Lüfteranschlusslitzen 2 oder 3 mal an die Stromstecker des Netzteiles halte, steht plötzlich kein Strom mehr an.
Sprich: da scheint es eine Überlast gegeben zu haben?! Später, nach der "Abkühlphase?" konnte
ich wieder Strom dem Netzteil entnehmen.

In der Bedienungsanleitung steht nichts geschrieben, daß ich 7Volt aus dem Netzteil entnehmen kann.
Auch in einer Bedienungsanleitung eines ziemlich neuen Enermax Netzteils (..400 Watt) ist nichts darüber geschrieben.

Ist der Grund der Nichtdokumentation der, daß es nicht empfohlen wird 7 Volt zu entnehmen?


Gruß
Kall

Ansgar Strickerschmidt

unread,
Jan 15, 2007, 10:43:41 AM1/15/07
to
Kall schrub:

> Ist der Grund der Nichtdokumentation der, daß es nicht empfohlen wird 7
> Volt zu entnehmen?

Naja, kann man so sagen.
Also, 7V sind einfach erstmal die Differenz zwischen +5V und +12V.
Aaaber: ganz so einfach ist das nicht! Du musst Dir vor Augen halten, wie
die 5V und die 12V im Netzteil erzeugt werden. Jede Spannung hat ihren
separaten, getakteten und geregelten Spannungswandler, die darauf
ausgelegt sind, ihre Spannung gegen Masse zu erzeugen und auszuregeln. Sie
sind dabei darauf angewiesen, dass jeweils Strom "herausfließt". Wenn
dieser Strom zu gering wird, kann das Netzteil die Spannung nicht mehr
ausregeln!
Du schließt jetzt etwas zwischen +12V und +5V an, d.h. Dein Strom fließt
bei den +12V heraus und bei den +5V HINEIN!
Dieser hineinfließende Strom reduziert den Minimalstrom, den der
5V-Wandler zum Ausregeln braucht, oder kehrt ihn schlimmstenfalls sogar um
(nur wenn gar keine sonstige Last an den 5 V hängt), woraufhin der Wandler
abschaltet oder zumindest nicht merh ordentlich regelt. Wenn da ordentlich
Last dranhängt, fällt das normalerweise nicht ins Gewicht.

Ansgar

--
Mails an die angegebene Adresse erreichen mich - oder auch nicht! Gültige
Adresse gibt's bei Bedarf!
Mails to the given address may or may not reach me - valid return address
will be given when required!

Kall

unread,
Jan 15, 2007, 12:19:59 PM1/15/07
to
Ansgar Strickerschmidt schrieb:

> Kall schrub:
>
>> Ist der Grund der Nichtdokumentation der, daß es nicht empfohlen wird
>> 7 Volt zu entnehmen?
>
> Naja, kann man so sagen.
> Also, 7V sind einfach erstmal die Differenz zwischen +5V und +12V.
> Aaaber: ganz so einfach ist das nicht! Du musst Dir vor Augen halten,
> wie die 5V und die 12V im Netzteil erzeugt werden. Jede Spannung hat
> ihren separaten, getakteten und geregelten Spannungswandler, die darauf
> ausgelegt sind, ihre Spannung gegen Masse zu erzeugen und auszuregeln.
> Sie sind dabei darauf angewiesen, dass jeweils Strom "herausfließt".
> Wenn dieser Strom zu gering wird, kann das Netzteil die Spannung nicht
> mehr ausregeln!
> Du schließt jetzt etwas zwischen +12V und +5V an, d.h. Dein Strom fließt
> bei den +12V heraus und bei den +5V HINEIN!
> Dieser hineinfließende Strom reduziert den Minimalstrom, den der
> 5V-Wandler zum Ausregeln braucht, oder kehrt ihn schlimmstenfalls sogar
> um (nur wenn gar keine sonstige Last an den 5 V hängt), woraufhin der
> Wandler abschaltet oder zumindest nicht merh ordentlich regelt. Wenn da
> ordentlich Last dranhängt, fällt das normalerweise nicht ins Gewicht.
>
> Ansgar
>

Wow - das hast Du aber toll erklärt! "Wirklich!"

Ich werde die 7 Volt nicht nutzen, das soll ein ordentlicher Regler machen.
"Danke!"

Gruß Kall

Rupert Haselbeck

unread,
Jan 15, 2007, 5:45:51 PM1/15/07
to
Ansgar Strickerschmidt schrieb:

> Jede Spannung hat
> ihren separaten, getakteten und geregelten Spannungswandler,

Welches PC-Netzteil hat denn für die diversen Spannungen getrennte
Wandler?
In aller Regel gibt es genau einen einzigen Schaltregler, von dessen
Trafo alle Ausgangsspannungen abgeleitet werden, (mal abgesehen von der
5Volt-Standby-Schiene, welche oftmals mit einem separaten Längsregler
realisiert wird).
Ansonsten hast du natürlich recht. Wenn das Netzteil auf 12Volt und
5Volt etwas Last hat, dann kann man durchaus ein paar Lüfter an der
Differenzspannung von 7 Volt betreiben

MfG
Rupert

Ansgar Strickerschmidt

unread,
Jan 16, 2007, 5:41:41 AM1/16/07
to
Rupert Haselbeck schrub:

> Ansgar Strickerschmidt schrieb:
>
>> Jede Spannung hat
>> ihren separaten, getakteten und geregelten Spannungswandler,
>
> Welches PC-Netzteil hat denn für die diversen Spannungen getrennte
> Wandler?
> In aller Regel gibt es genau einen einzigen Schaltregler, von dessen
> Trafo alle Ausgangsspannungen abgeleitet werden, (mal abgesehen von der
> 5Volt-Standby-Schiene, welche oftmals mit einem separaten Längsregler
> realisiert wird).

Hab nochmal nachgeschaut - das stimmt. (Wobei ich nicht gänzlich
ausschließen will, dass es auch hochwertige Netzteile geben mag, die
tatsächlich jede Schiene einzeln ausregeln, oder z.B. sogar mehrere
getrennt geregelte 12V-Schienen haben...)
Was aber nichts an der prinzipiellen Aussage ändert, dass ein Strom, der
bei +5V hineinfließt, die Regelung aus dem Tritt bringen kann - je nach
konkretem Aufbau des betreffenden Netzteils eben mehr oder weniger.

> Ansonsten hast du natürlich recht. Wenn das Netzteil auf 12Volt und
> 5Volt etwas Last hat, dann kann man durchaus ein paar Lüfter an der
> Differenzspannung von 7 Volt betreiben

ACK. Kritisch isses halt dann, wenn die Last eben plötzlich fehlt.

Stefan Koschke

unread,
Jan 16, 2007, 6:15:31 AM1/16/07
to
Hallo zusammen,

"Ansgar Strickerschmidt" <dropsp...@onlinehome.de> schrieb im Newsbeitrag
news:op.tl8tb...@stargar.de...


> Rupert Haselbeck schrub:
>
>> Ansgar Strickerschmidt schrieb:
>>
>>> Jede Spannung hat
>>> ihren separaten, getakteten und geregelten Spannungswandler,
>>
>> Welches PC-Netzteil hat denn für die diversen Spannungen getrennte
>> Wandler?
>> In aller Regel gibt es genau einen einzigen Schaltregler, von dessen
>> Trafo alle Ausgangsspannungen abgeleitet werden, (mal abgesehen von der
>> 5Volt-Standby-Schiene, welche oftmals mit einem separaten Längsregler
>> realisiert wird).
>
> Hab nochmal nachgeschaut - das stimmt. (Wobei ich nicht gänzlich
> ausschließen will, dass es auch hochwertige Netzteile geben mag, die
> tatsächlich jede Schiene einzeln ausregeln, oder z.B. sogar mehrere
> getrennt geregelte 12V-Schienen haben...)
> Was aber nichts an der prinzipiellen Aussage ändert, dass ein Strom, der
> bei +5V hineinfließt, die Regelung aus dem Tritt bringen kann - je nach
> konkretem Aufbau des betreffenden Netzteils eben mehr oder weniger.
>
>> Ansonsten hast du natürlich recht. Wenn das Netzteil auf 12Volt und
>> 5Volt etwas Last hat, dann kann man durchaus ein paar Lüfter an der
>> Differenzspannung von 7 Volt betreiben
>
> ACK. Kritisch isses halt dann, wenn die Last eben plötzlich fehlt.
>

um das zu vermeiden gibt es 2 Wege:
Der teure ist ein eigener Regler für den/die Lüfter, der billige eine 5V
z-Diode (ein paar Cent) in Reihe zum Lüfter und dann an 12V gegen Masse
anschließen.

Ciao
Stefan


Ansgar Strickerschmidt

unread,
Jan 16, 2007, 7:23:12 AM1/16/07
to
Stefan Koschke schrub:

> um das zu vermeiden gibt es 2 Wege:
> Der teure ist ein eigener Regler für den/die Lüfter, der billige eine 5V
> z-Diode (ein paar Cent) in Reihe zum Lüfter und dann an 12V gegen Masse
> anschließen.

Oder so. :)
Wobei ich die Z-Diode bei einem Rechner durch eine Kette von einigen
normalen Wald-und-Wiesen-1N4005 ersetzt habe - hat den Vorteil, dass man
in recht kleinen Stufen eine "wohlklingende" Drehzahl wählen kann.

Heiko Nocon

unread,
Jan 16, 2007, 12:17:22 PM1/16/07
to
Stefan Koschke wrote:

>der billige eine 5V
>z-Diode (ein paar Cent) in Reihe zum Lüfter und dann an 12V gegen Masse
>anschließen.

Genau. Und das Nonplusultra ist zusätzlich ein Elko (100..4700µF, je
nach Lüfterleistung und -größe) parallel zur Z-Diode. Der sorgt dafür,
daß im Einschaltmoment nahezu die volle Spannung am Lüfter liegt und
beugt so Anlaufproblemen bei gealterten Lüftern wirkungsvoll vor.

Netter Nebeneffekt: Man kann dann ggf. mit der Lüfterspannung auch noch
weiter runtergehen. Die berühmten 7V stammen ja nur daher, daß die
meisten Lüfter zumindest im Neuzustand bei dieser Spannung noch
problemlos anlaufen, bei 5V aber schon nicht mehr. Mit der beschriebenen
Schaltung tuen sie es sogar noch bei 4,5V (7,5V Z-Diode) problemlos.

Marcel Müller

unread,
Jan 16, 2007, 4:51:15 PM1/16/07
to
Hallo,

Ansgar Strickerschmidt schrieb:


> Hab nochmal nachgeschaut - das stimmt. (Wobei ich nicht gänzlich
> ausschließen will, dass es auch hochwertige Netzteile geben mag, die
> tatsächlich jede Schiene einzeln ausregeln, oder z.B. sogar mehrere
> getrennt geregelte 12V-Schienen haben...)

Die ATX-Netzteile habe 2 Regler. Die +3,3V wird separat geregelt.
+5V und die (oder mehrere) +12V Schienen sind gemeinsam geregelt.

> Was aber nichts an der prinzipiellen Aussage ändert, dass ein Strom, der
> bei +5V hineinfließt, die Regelung aus dem Tritt bringen kann - je nach
> konkretem Aufbau des betreffenden Netzteils eben mehr oder weniger.

So viele Lüfter kann man gar nicht anschließen, dass das ein Problem
werden könnte. Die etwa 0,1A pro Lüfter sind gegen die üblicherweise
2-stelligen Amperezahlen auf der +5V ohne jede praktische Bedeutung.


>> Ansonsten hast du natürlich recht. Wenn das Netzteil auf 12Volt und
>> 5Volt etwas Last hat, dann kann man durchaus ein paar Lüfter an der
>> Differenzspannung von 7 Volt betreiben
>
> ACK. Kritisch isses halt dann, wenn die Last eben plötzlich fehlt.

Völlig unrealistisch. OK, so bei 100 Lüftern sollte man aufhören.


Marcel

Rupert Haselbeck

unread,
Jan 17, 2007, 3:09:04 PM1/17/07
to
Marcel Müller schrieb:

> Die ATX-Netzteile habe 2 Regler. Die +3,3V wird separat geregelt.

Hast du ein Beispiel dafür?
Die wohl meisten real existierenden ATX-Netzteile sind primär getaktete
Schaltnetzteile, deren unterschiedliche Ausgangsspannungen einfach
dadurch zustande kommen, daß sie an verschiedenen Anzapfungen des
einzigen Trafos abgenommen werden.

> So viele Lüfter kann man gar nicht anschließen, dass das ein Problem
> werden könnte. Die etwa 0,1A pro Lüfter sind gegen die üblicherweise
> 2-stelligen Amperezahlen auf der +5V ohne jede praktische Bedeutung.

Man kann im Gegenteil sehr wohl ein Problem damit haben, wenn man, wie
der OP das möchte, nur ein paar Lüfter als Last hat. Was du oder sonst
jemand als üblich ansehen mag, ist insoweit dann leider nicht sehr
hilfreich.

> Völlig unrealistisch. OK, so bei 100 Lüftern sollte man aufhören.

Es würde schon helfen, das OP zu lesen :->

MfG
Rupert

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