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Global Players

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Peter Lemken

unread,
Mar 15, 2005, 10:10:48 AM3/15/05
to

Vor Jahren und Jahrzehnten gab es mal ein großes deutsches Unternehmen, das
im Bereich Großbaumaschinen, aber auch bei Aufzügen, Rolltreppen und
Lokomotivbau nicht nur konkurrenzfähig, sondern in vielen Sparten
Marktführer war.

Solide Technik, gepaart mit dem Erfindungsgeist nicht ganz dämlicher
Ingenieure, langfristiger Markenaufbau und einem hervorragenden
Vertriebsnetz. Präsent auf allen Messen der Welt, in allen
Modellbausortimenten, Alleinbelieferer in vielen Sparten wie Großraumbagger
für Minen oder dem Abbau untertage.

Mehrere große Produktionsstandorte in Deutschland, unter anderem in Berlin
und Dortmund, mehrere tausend Beschäftigte, jahrzehntelang mehr als solide
Geschäftsergebnisse.

Irgendein durchgeknallter Jung-BWLer muss sich wohl gesagt haben, daß das zu
klein und nicht global genug sei, also hat man sich ein Unternehmen gesucht,
von dem man sich aufkaufen und fremdbestimmen lassen darf. Irgendeine Kasse
wird dabei sicherlich geklingelt haben.

Einher mit dem Aufkauf ging die komplette Abschaffung einer über 100 Jahre
alten Marke, die weltweit für solide deutsche Technik stand; sämtliche
Hinweise auf den alten Markennamen wurden sukzessive getilgt, inklusive
Internetdomain und Suchmaschineneinträgen. Fanseiten gibt's noch ein paar.

Auf der Suche nach der Personalabteilung des Standortes Berlin habe ich also
erst einmal die übliche Verdächtigen probiert:

* www.*********-******.de ist jetzt zum Kauf bei einem Billighoster angeboten.

* www.*********-******.com verweist wenigstens auf die neuen Macher: ***.com

* Keinerlei Kontaktmöglichkeiten für den deutschen Standort des Global
Players

* Suche nach "Berlin" - Kein Treffer

* Vertriebsnetz Deutschland - nur regionale Händler (mit größtenteils
augenkrebserregenden Webauftritten) - kein Firmenstandort zu finden.

Ich habe dann bei einem dieser regionalen Händler angerufen, der auch
tatsächlich wußte, daß er die Bagger noch vertreibt. Von der Umfirmierung
hatte er noch nichts mitbekommen (Ist auch erst ein halbes Jahr her) und
*endlich* hatte ich sogar eine Telefonnummer für Berlin!

Ob er schon weiß, daß die Bagger jetzt nicht mehr rot-weiß, sondern gelb
sind? Na ja, laut Firmenblubber: "Die Farbe der Geräte ist zwar neu, doch die
Produkte selbst sind auf dem italienischen Markt bestens bekannt.".

Wow.

Den Standort Berlin gibt's also tatsächlich noch, aber die Telefonbegrüßung
hörte sich an wie ein Krämerladen um die Ecke. Man verband mich in die etwas
höhere Etage und diese Sekretärin war heute das einzige Lichtblick in diesem
Laden. Ja, man sei umfirmiert worden, nein, so richtig glücklich sei die
Belegschaft nicht, nein, keiner könne verstehen, warum O&K als Markenname
nicht mehr existiert. Ja, der Webauftritt sei vielleicht noch nicht ganz
gelungen, aber bevor es zu quälend wurde, bat sie mich inständig, doch
einmal mit der PR-Abteilung zu sprechen.

Bad idea.

Ich schätze die Dame auf etwa Ende 20, Stimme wie Kermit und Ahnung unter
dem Gefrierpunkt. Besserwisserisch.

Einige Highlights:

* Auf der Webseite von Siemens oder Daimler-Chrysler würde ich schließlich
auch nicht mit Telefonnummern und Ansprechpartnern versorgt werden.

* Die Webseiten sind eher für die Investoren gedacht, nicht für Kunden.

* Es wäre nicht im Sinne des Konzerns, die Zahlen der Beschäftigten für die
einzelnen Standorte zu veröffentlichen, das würde ein falsches Bild ergeben.

* Bewerbungen nur über die Homepage des Mutterkonzerns in Italien. Nein,
Stellenausschreibungen seien dort nicht vorgesehen. Nein, über die
Beschäftigungssituation könne sie leider nichts sagen.

* Ich möge das bitte mal aus einer anderen Perspektive sehen, als
Personalberater hätte man nicht den richtigen Blick für die vollständige
Situation.

* Die Umfirmierung sei ja auch noch ganz neu und die Website auch erst ganz
frisch gelonscht. Nein, die Suche nach dem Standort Berlin sei absichtlich
ohne Ergebnis, wie gesagt nur für Investoren.

Ich schätze mal, in zwei Jahren gibt's den Laden in Deutschland nicht mehr,
maximal noch einen Service zur Abarbeitung der Altlasten. Das Know-How
dürfte also irgendwo in Amiland und Italien mit Handkuss "integriert"
werden, außerdem ist Deutschland als Produktionsstandort viel zu teuer.

Oder so.

Ich hätte *echt* gerne mal ein Video von der Vorstandsitzung bei Liebherr,
als man die Nachricht vom Abstieg des Konkurrenten auf diese Art und Weise
gehört hat. Das dortige Schenkelklopfen wird wohl Ursache für den Tsunami
gewesen sein.

Peter "RH25" Lemken
Berlin

--
Dass man den gesunden Menschenverstand ausschalten und stattdessen an
allem so lange rumdeuteln muss, bis man die böswilligst mögliche
Interpretation gefunden hat, ist ein Armutszeugnis.

Andreas Iwanowitsch

unread,
Mar 15, 2005, 12:48:46 PM3/15/05
to
Peter Lemken schrieb:

> Ich hätte *echt* gerne mal ein Video von der Vorstandsitzung bei Liebherr,
> als man die Nachricht vom Abstieg des Konkurrenten auf diese Art und Weise
> gehört hat. Das dortige Schenkelklopfen wird wohl Ursache für den Tsunami
> gewesen sein.

Bei Komatsu dürfte man auch recht laut gelacht haben.

"Die individuellen Stärken von O&K, Fiat Kobelco, Kobelco und New
Holland Construction wurden vereint und bilden eine einzige, global
agierende Marke, die nun als Full-Liner den Wettbewerb in den
Weltmärkten aufnimmt."

Mir ist schlecht. Du hast mir den Abend verdorben.

Andreas

Hubert Reinelt

unread,
Mar 15, 2005, 1:55:58 PM3/15/05
to
Peter Lemken wrote:

> Vor Jahren und Jahrzehnten gab es mal ein großes deutsches
> Unternehmen, das im Bereich Großbaumaschinen, aber auch bei Aufzügen,
> Rolltreppen und Lokomotivbau nicht nur konkurrenzfähig, sondern in
> vielen Sparten Marktführer war.

In Ermangelung fundierter Kenntnisse dieser Branche würde mich
der Firmenname doch interessieren.

Peter Lemken

unread,
Mar 15, 2005, 2:49:40 PM3/15/05
to

Lern lesen.

Peter Lemken

Hubert Reinelt

unread,
Mar 15, 2005, 3:05:15 PM3/15/05
to
Peter Lemken wrote:

> Lern lesen.

Peter Lemken wrote:

> keiner könne verstehen, warum O&K als Markenname nicht mehr
> existiert.

Asche.., usw.

Nico Hoffmann

unread,
Mar 15, 2005, 3:24:24 PM3/15/05
to
Peter Lemken schreibt:

> Ja, der Webauftritt sei vielleicht noch nicht ganz
> gelungen, aber bevor es zu quälend wurde, bat sie mich inständig, doch
> einmal mit der PR-Abteilung zu sprechen.

Ein grauenhafter Internetauftritt scheint gewissermaßen schon
irgendwie aus dem olympischen Prinzip bezüglich der Marktwirtschaft zu
entspringen. Der genaue Mechanismus ist mir bisher verborgen
geblieben. Es scheint wohl eine Art Dogma zu sein, nachdem
Firmenhomepages informationsfrei und unbenutzbar sein müssen.


> * Ich möge das bitte mal aus einer anderen Perspektive sehen, als
> Personalberater hätte man nicht den richtigen Blick für die vollständige
> Situation.

Wenn wir schon dabei sind...

Hm, Stellenangebote kommen mir auch des öfteren vor, als wären sie
vornehmlich für Großinvestoren geschrieben. 'Suchen 20-jährigen
promovierten Akademiker, soll 7 Sprachen fließend in Wort und Schrift
beherrschen und 5 Jahre Auslandserfahrung haben.
Wir bieten eine großzügige 80-Stunden-Woche...'

Mir wird nur beim Lesen immer etwas schwindelig, weil ich einen Moment
die Zukunftsangst nicht unterdrücken kann, denn: Zum Taxifahrer fehlt
mir der Orientierungssinn und für den Handlanger am Bau habe ich das
Falsche studiert. Und jetzt, mit Anfang 30 (also kurz vor der Rente),
ist es wohl zu spät, auf was Vernünftiges umzuschwenken.


N.
--
Das BMW E28 Forum: <http://www.e28-forum.de>

Frank Scheffski

unread,
Mar 15, 2005, 3:35:50 PM3/15/05
to
Andreas Iwanowitsch <a.iwan...@gmx.de> schrieb:


>"Die individuellen Stärken von O&K, Fiat Kobelco, Kobelco und New
>Holland Construction wurden vereint und bilden eine einzige, global
>agierende Marke, die nun als Full-Liner den Wettbewerb in den
>Weltmärkten aufnimmt."
>
>Mir ist schlecht. Du hast mir den Abend verdorben.

Heul dochŽ!

Was war an Peters Geschichte jetzt _neu_ oder _anders_?
Mit etwas pessimistisch angehauchtem Realismus ausgestattet, sollte
man sich über sowas nicht mehr wundern.
Allein die Tatsache, daß sowas nur die Spitze vom Eisberg ist, läßt es
einen vielleicht etwas frösteln.

Geht doch eh' alles vor die Hundte....

MfG

Frank


>
>Andreas

Thomas Steier

unread,
Mar 15, 2005, 6:13:22 PM3/15/05
to
Hallo,

Peter Lemken schrieb:

>Ich schätze mal, in zwei Jahren gibt's den Laden in Deutschland nicht mehr,
>maximal noch einen Service zur Abarbeitung der Altlasten. Das Know-How
>dürfte also irgendwo in Amiland und Italien mit Handkuss "integriert"
>werden, außerdem ist Deutschland als Produktionsstandort viel zu teuer.
>

Kommt mir irgendwie bekannt vor - der ..äh.. neue Macher hat unter anderem
hier auch schon fleißig geübt:
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=589765
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=586273

Wobei dort nun seit Anfang des Jahres entgültig Ruhe ist... Unmut seitens
der Einheimischen ist da noch geschmeichelt.

Viele Grüße,
Thomas

*wieder in der Versenkung verschwindend*

Peter Lemken

unread,
Mar 15, 2005, 6:55:02 PM3/15/05
to
Thomas Steier <thst...@gmx.de> wrote:

[...]

> Kommt mir irgendwie bekannt vor - der ..äh.. neue Macher hat unter anderem
> hier auch schon fleißig geübt:
> http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=589765
> http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=586273
>
> Wobei dort nun seit Anfang des Jahres entgültig Ruhe ist... Unmut seitens
> der Einheimischen ist da noch geschmeichelt.

Ach, kiek an.

Ist's auch Wahnsinn, so hat's doch Methode.

> *wieder in der Versenkung verschwindend*

Nee, bleib mal.

Peter Lemken

Burkhardt Müller

unread,
Mar 15, 2005, 2:26:51 PM3/15/05
to
Hubert Reinelt schrieb am 15.03.05 19:55:

> In Ermangelung fundierter Kenntnisse dieser Branche würde mich
> der Firmenname doch interessieren.
>

"Orenstein & Koppel" soweit ich weiß.
Hab' als Dortmunder den Namen oft gesehen.
cu, Miller

Burkhardt Müller

unread,
Mar 15, 2005, 5:49:55 PM3/15/05
to
Nico Hoffmann schrieb am 15.03.05 21:24:

> Mir wird nur beim Lesen immer etwas schwindelig, weil ich einen Moment
> die Zukunftsangst nicht unterdrücken kann, denn: Zum Taxifahrer fehlt
> mir der Orientierungssinn und für den Handlanger am Bau habe ich das
> Falsche studiert. Und jetzt, mit Anfang 30 (also kurz vor der Rente),
> ist es wohl zu spät, auf was Vernünftiges umzuschwenken.

Ach komm - erwartest du ernsthaft noch irgendwelche Rentenzahlungen,
die mehr als einen "satt&sauber"-Zustand ermöglichen? ;-)
Ich für meinen Teil habe mit meinen Zukunftsängsten so langsam
abgeschlossen; was sich permanent wiederholt stumpft eines Tages ab.

Mit fast 37 Jahren kann ich auf 14 Jahre Schulbildung mit dreimaligem
Abbruch kurz vor'm Abi, 18 Monate Zivi-Arsch im Altenheim und 10 Jahre
Gastronomie-Erfahrung zurückblicken. Mit Ausnahme von einem Jahr ALG
(als "Entschädigung" für unterbezahlte Zivi-Zwangsarbeit in meinen Augen)
hab' ich noch nie Geld von Vater Staat bekommen und muß ehrlich sagen:
So schlecht geht's mir gar nicht! Oder mal umgekehrt ausgedrückt: dem
größten Teil der Menschen, Tiere und Pflanzen auf diesem unbedeutendem
Planeten am Rande irgendeiner Galaxis geht es bedeutend schlecher als mir.

Lass mich Tecumseh zitieren:
"Wenn du am Morgen aufstehst, dann sage Dank für das Morgenlicht,
für dein Leben und die Kraft, die du besitzt.
Sage Dank für deine Nahrung und die Freude, am Leben zu sein.
Wenn du keinen Grund siehst, Dank zu sagen, liegt der Fehler bei dir."

Ich weiß jetzt nicht mehr so genau, was ich eigentlich sagen wollte... ;-)
Was solls...
Halt die Ohren steif!
cu, Miller

Boris Gerlach

unread,
Mar 16, 2005, 12:53:38 AM3/16/05
to

Bergmann Borsig?

BGE

Andreas Iwanowitsch

unread,
Mar 16, 2005, 1:15:29 AM3/16/05
to
Frank Scheffski schrieb:

>
> Andreas Iwanowitsch <a.iwan...@gmx.de> schrieb:
>
> >"Die individuellen Stärken von O&K, Fiat Kobelco, Kobelco und New
> >Holland Construction wurden vereint und bilden eine einzige, global
> >agierende Marke, die nun als Full-Liner den Wettbewerb in den
> >Weltmärkten aufnimmt."
> >
> >Mir ist schlecht. Du hast mir den Abend verdorben.
>
> Heul dochŽ!

Jaja, ich war durch die Gespräche des gestrigen Tages etwas
sensibilisiert (mit anderen Leuten aus F+E-Abteilungen diverser Firmen
aus den verschiedensten Branchen).

> Was war an Peters Geschichte jetzt _neu_ oder _anders_?
> Mit etwas pessimistisch angehauchtem Realismus ausgestattet, sollte
> man sich über sowas nicht mehr wundern.
> Allein die Tatsache, daß sowas nur die Spitze vom Eisberg ist, läßt es
> einen vielleicht etwas frösteln.
>
> Geht doch eh' alles vor die Hundte....

Beispiel Volkswagen, oder auch O&K, oder wasweißichwen.

Erster Schritt: Transfer der Technologie in
$UNTERENTWICKELTES_NACHBARLAND. VW hat Spaniern und Tschechen
beigebracht, wie man qualitativ hochwertige Autos baut, O&K zeigt den
Italienern, wie man Bagger baut.

Zweiter Schritt: Durch die billigen Lohnkosten in
$UNTERENTWICKELTES_NACHBARLAND wird dort gleiche Qualität billiger
hergestellt.

Dritter Schritt: a) Die in $UNTERENTWICKELTES_NACHBARLAND hergestellten
Produkte verkaufen sich hierzulande besser als die aus eigener
Herstellung. b) Manager jaulen rum und versuchen hierzulande Kosten zu
senken, was voll zu Lasten der Qualität geht.

Folge: Hier gehts bergab. Nur die Konzerngewinne steigen immer weiter.

Der Staat schaut tatenlos zu, wie ihm die Steuereinnahmen wegbrechen.
Man möchte selbst brechen ob dieser Dummheit.

Andreas

Torsten Mueller

unread,
Mar 16, 2005, 2:11:39 AM3/16/05
to
Frank Scheffski <usenet...@online.de> schrieb:

> Was war an Peters Geschichte jetzt _neu_ oder _anders_? Mit etwas
> pessimistisch angehauchtem Realismus ausgestattet, sollte man sich
> über sowas nicht mehr wundern.

Zumindest nicht, wenn man die letzten 15 Jahre wachen Auges erlebt
hat. Ja, klar, die VEBs waren damals natürlich alle unrentabel und
minderproduktiv - das muß man heute nicht mehr diskutieren. Heute ist
das was ganz anderes. Das sind gute[TM] Firmen, um die es geht! Oder?

Es entbehrt nicht einer gewissen Logik, daß dieselben Mechanismen auch
heute noch funktionieren. Deshalb keine Krokodilstränen mehr, bitte.
Kapitalismus ist nicht in einem Falle gut und im anderen Falle böse.

T.M.

Christof Richter

unread,
Mar 16, 2005, 2:27:16 AM3/16/05
to
Frank Scheffski skrev:

>Geht doch eh' alles vor die Hundte....

Aber es gibt doch Licht am Ende des Tunnels, wie z.B. die FAZ zu
vermelden weiß. Im harten Standortwettkampf der Nationen kann sich D
mittlerweile als "Billiglohnland" profilieren.
Vgl.
http://www.faz.net/s/RubC8BA5576CDEE4A05AF8DFEC92E288D64/Doc~E0E2F2D0DBDC5460BA8D6207FC76D196D~ATpl~Ecommon~Scontent.html

(Zusammengefasst geht es darum, dass mit der Hilfe osteuropäischer
Kontingentarbeiter die Kosten deutscher Werke in der
fleischverarbeitenden Industrie deutlich unter die der dänischen
Produktionsstätten gedrückt werden können. Folglich werden in D
Arbeitsplätze für ausbezahlte 5 Euro fuffzig geschaffen, von denen
sich nur Rumänen und Polen ihren Wodka leisten können.)

Peters lesenswerter Beitrag regte mich übrigens an, die
Internetpräsenz eines einstmals im Nachbardorf produzierenden
Baumaschinenherstellers zu besuchen. Unter Historie finde ich dann:

2001
Ein neues Corporate Design, sowie die Vorstellung neuer innovativer
Produkte auf der BAUMA in München, ist für ATLAS WEYHAUSEN ein
weiterer Meilenstein auf dem Weg in die Zukunft.

2002
ATLAS TEREX

ATLAS heute:
Ein erfolgreiches Unternehmen in der TEREX-Gruppe

Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man lachen...

Christof

PS: Die Adresse des zwischenzeitlich größten Fahrradproduzenten
Europas leitet mittlerweile auf eine Seite zum Thema "Mit einer
professionellen Bewerbung zum Erfolg!" - Preis 30 FRZ je Einwahl.

Torsten Mueller

unread,
Mar 16, 2005, 2:27:41 AM3/16/05
to
Burkhardt Müller <mil...@dokom.net> schrieb:

> Lass mich Tecumseh zitieren:
> "Wenn du am Morgen aufstehst, dann sage Dank für das Morgenlicht,
> für dein Leben und die Kraft, die du besitzt. Sage Dank für deine
> Nahrung und die Freude, am Leben zu sein. Wenn du keinen Grund
> siehst, Dank zu sagen, liegt der Fehler bei dir."
>
> Ich weiß jetzt nicht mehr so genau, was ich eigentlich sagen
> wollte...

Den Eindruck hab ich auch.

> ;-)

Argh.

T.M.

Peter Lemken

unread,
Mar 16, 2005, 3:57:11 AM3/16/05
to
Christof Richter <christof...@expires-2005-03-31.arcornews.de> wrote:
>
> (Zusammengefasst geht es darum, dass mit der Hilfe osteuropäischer
> Kontingentarbeiter die Kosten deutscher Werke in der
> fleischverarbeitenden Industrie deutlich unter die der dänischen
> Produktionsstätten gedrückt werden können. Folglich werden in D
> Arbeitsplätze für ausbezahlte 5 Euro fuffzig geschaffen, von denen
> sich nur Rumänen und Polen ihren Wodka leisten können.)

Das war gestern. Heute ist Polen in der EU und Moldawien wird interessant.

> ATLAS TEREX
>
> ATLAS heute:
> Ein erfolgreiches Unternehmen in der TEREX-Gruppe
>
> Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man lachen...

Bitte noch nicht, sondern erst jetzt:

http://www.terex-ok.com

Immerhin findet man dort die Telefonnummer des O&K-Werks in Dortmund. Und
ein Pinguin sitzt auch neben dem Großbagger. Und die Dinger sind immer noch
rot-weiß. Und die Marke haben sie auch noch beibehalten. Gut, die Gewinne
werden halt jetzt nach Amiland transferiert, aber das kennen wir ja nun
schon. Wenn schon selbst die Deutsche Bank kurz davor war, von Amis
aufgekauft zu werden...


Peter Lemken

Frank Scheffski

unread,
Mar 16, 2005, 4:02:27 AM3/16/05
to
Andreas Iwanowitsch <a.iwan...@gmx.de> schrieb:


>Jaja, ich war durch die Gespräche des gestrigen Tages etwas
>sensibilisiert (mit anderen Leuten aus F+E-Abteilungen diverser Firmen
>aus den verschiedensten Branchen).

Das hatte ich dann hinterher auch so vermutet.

>Beispiel Volkswagen, oder auch O&K, oder wasweißichwen.
>
>Erster Schritt: Transfer der Technologie in
>$UNTERENTWICKELTES_NACHBARLAND. VW hat Spaniern und Tschechen
>beigebracht, wie man qualitativ hochwertige Autos baut, O&K zeigt den
>Italienern, wie man Bagger baut.

Das ist aber nicht neu.
Mir fallen spontan 4 Beispiele ein, davon 3 aus Rumänien. Das muß aber
nichts bedeuten:

- Polski FIAT http://auta5p.car.cz/katalog/polski_fiat/fiat.htm
- Dacia (Lizenzfertigung des Renault 12)
- ROMAN (Lizenzfertigung von MAN-LKW) http://www.roman.ro/
- Dieselelektrische Loks eines Schweizer Herstellers werden in Lizenz
gefertigt: http://www.bahnbilder.de/bilder/17133.jpg

Das alles gibt es schon seit Ewigkeiten, ohne daß uns daraus
nennenswerte Probleme entstanden wären. Liegt das nur an der
Bräsigkeit der Lizenznehmer? Oder an der mangelnden
Konkurrenzfähigkeit der Produkte? Wobei Dacia klugerweise von Renault
übernommen wurde, bevor [*] die Produktion des Logan begann.
[*] Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob der Logan ohne Renault
überhaupt hätte produziert werden können.

Und haben nicht die Asiaten von KIA? Daewoo? als Erstlingswerk ein
überarbeitetes Vorserienmodell des Opel Kadett? herausgebracht?

>Zweiter Schritt: Durch die billigen Lohnkosten in
>$UNTERENTWICKELTES_NACHBARLAND wird dort gleiche Qualität billiger
>hergestellt.

Mit der gleichen Qualität gibt es wohl öfter mal Probleme.
Andererseits ist der deutsche Verbraucher in seinen
Qualitätsansprüchen nach unten dressiert worden. Von daher ist dieses
Problem garkeins.

>Dritter Schritt: a) Die in $UNTERENTWICKELTES_NACHBARLAND hergestellten
>Produkte verkaufen sich hierzulande besser als die aus eigener
>Herstellung. b) Manager jaulen rum und versuchen hierzulande Kosten zu
>senken, was voll zu Lasten der Qualität geht.
>
>Folge: Hier gehts bergab. Nur die Konzerngewinne steigen immer weiter.

Fairerweise muß man dem Mittelstand zugestehen, daß dieser Kelch
tatsächlich unerreichbar weit an ihm vorübergeht.

>Der Staat schaut tatenlos zu, wie ihm die Steuereinnahmen wegbrechen.

Nicht nur das, es wird sogar noch Geld hinterhergeworfen.

>Man möchte selbst brechen ob dieser Dummheit.

Das ist noch das geringste der Gefühle.
Wenn man nur könnte, wie man wollte......

MfG

Frank

Andreas Iwanowitsch

unread,
Mar 16, 2005, 4:14:18 AM3/16/05
to
Frank Scheffski schrieb:

> >Erster Schritt: Transfer der Technologie in
> >$UNTERENTWICKELTES_NACHBARLAND. VW hat Spaniern und Tschechen
> >beigebracht, wie man qualitativ hochwertige Autos baut, O&K zeigt den
> >Italienern, wie man Bagger baut.
>
> Das ist aber nicht neu.
> Mir fallen spontan 4 Beispiele ein, davon 3 aus Rumänien. Das muß aber
> nichts bedeuten:
>
> - Polski FIAT http://auta5p.car.cz/katalog/polski_fiat/fiat.htm

FIAT will man nicht mal im Original. (Ergänze übrigens noch Lada, das
waren auch Fiat-Uraltmodelle)

> - Dacia (Lizenzfertigung des Renault 12)

Einen Renault 12 will man nicht mal im Original.

> - ROMAN (Lizenzfertigung von MAN-LKW) http://www.roman.ro/

Für diese (wie auch für Polski-Fiat und Dacia) gilt m.E., daß die
Lizenzen zu Zeiten des eisernen Vorhangs erteilt wurden und die
Nachbauten auf den originären Märkten im Westen nicht verkauft wurden
(werden durften?). Den Polski-Fiat und den Lada gab es erst im Westen zu
kaufen, als Fiat 124, 125 und 126 längst nicht mehr produziert wurden.

> Das alles gibt es schon seit Ewigkeiten, ohne daß uns daraus
> nennenswerte Probleme entstanden wären. Liegt das nur an der
> Bräsigkeit der Lizenznehmer? Oder an der mangelnden
> Konkurrenzfähigkeit der Produkte?

Eben.

> Und haben nicht die Asiaten von KIA? Daewoo? als Erstlingswerk ein
> überarbeitetes Vorserienmodell des Opel Kadett? herausgebracht?

Daewoo. Nicht Vorserien-, sondern Vorgängermodell. Auch hier gilt, daß
man sich die Konkurrenz herangezogen hat, zumal Daewoo zu GM gehört und
demnächst nur noch als Chevrolet firmieren wird.

> >Zweiter Schritt: Durch die billigen Lohnkosten in
> >$UNTERENTWICKELTES_NACHBARLAND wird dort gleiche Qualität billiger
> >hergestellt.
>
> Mit der gleichen Qualität gibt es wohl öfter mal Probleme.
> Andererseits ist der deutsche Verbraucher in seinen
> Qualitätsansprüchen nach unten dressiert worden. Von daher ist dieses
> Problem garkeins.

Es ist eins, weil es zwar keinen Qualitätsvorsprung mehr, aber immer
noch den Preisvorsprung gibt.

Andreas

Martin Seibert

unread,
Mar 16, 2005, 4:17:24 AM3/16/05
to
"Andreas Iwanowitsch" <a.iwan...@gmx.de> schrieb:

[..]


> Folge: Hier gehts bergab. Nur die Konzerngewinne steigen immer weiter.

Seh ich auch so. *)

> Der Staat schaut tatenlos zu, wie ihm die Steuereinnahmen wegbrechen.

Tjooo... was soll er auch gross machen, der Staat? Wenn der net spurt,
wird gedroht $BESTIMMTE_ANZAHL Mitarbeiter abzubauen oder die neue
Niederlassung doch im Ausland zu bauen. Die Wirtschaft regiert, nicht der
Staat. Und mit dem Druckmittel $ANZAHL_ARBEITSLOSE hat man als Konzern
alle Joker die man so braucht.

Dann werden hier und dort wieder ein paar Verguenstigungen fuer die
Wirtschaft "erkaempft" (LOL) damit dann ja (keine) Arbeitsplaetze
geschaffen werden (koennen), weils ja der Wirtschaft so schlecht geht und
ohne Finanzhilfen/Steuererleichterungen kann man sowieso keine neuen
Arbeitnehmer einstellen.

Komisch nur wieso dann zwar die 'die da oben' mehr kriegen, die
Arbeitslosen aber trotzdem net weniger werden. Naja, wenigstens habens dann
wieder bissl mehr Geld zur Verfuegung, das sie dann im Ausland in
Betriebsstandorte und Arbeitnehmer investieren koennen.

Das Problem ist nur, die Regierungen (allgemein) koennen eigentlich gar
nichts dagegen unternehmen... Die Macht der Wirtschaft ist einfach zu
gross.

> Man möchte selbst brechen ob dieser Dummheit.

Das sowieso. Aber Dummheit wars wohl vor etlichen Jahren, jetzt ists IMO
stattdessen eine Abhaengigkeit.


Torsten Mueller

unread,
Mar 16, 2005, 4:36:21 AM3/16/05
to
Andreas Iwanowitsch <a.iwan...@gmx.de> schrieb:

> > - Polski FIAT http://auta5p.car.cz/katalog/polski_fiat/fiat.htm
>
> FIAT will man nicht mal im Original. (Ergänze übrigens noch Lada,
> das waren auch Fiat-Uraltmodelle)

Nein. Bereits der erste Lada (Zhiguli 2101, ungefähr 1974) war eine
unabhängige Entwicklung, die auf konstruktiven Merkmalen des Fiat 124
beruhte. Ein Vorbild zu haben, muß nicht schlecht sein. Von "Nachbau"
oder gar "Lizenzfertigung" ist hinsichtlich Lada nicht zu sprechen.
Bei den polnischen FIATs und Dacia war das grundlegend anders. Ich
werfe noch den jugoslawischen Zastava (FIAT 127?) in die Runde.

> > - Dacia (Lizenzfertigung des Renault 12)
>
> Einen Renault 12 will man nicht mal im Original.

Angesichts dessen, was man heute so auf Straßen sieht, ist ein R 12
eine willkommene Erscheinung.

T.M.

Andreas Iwanowitsch

unread,
Mar 16, 2005, 4:45:13 AM3/16/05
to
Torsten Mueller schrieb:

>
> Andreas Iwanowitsch <a.iwan...@gmx.de> schrieb:
>
> > > - Polski FIAT http://auta5p.car.cz/katalog/polski_fiat/fiat.htm
> >
> > FIAT will man nicht mal im Original. (Ergänze übrigens noch Lada,
> > das waren auch Fiat-Uraltmodelle)
>
> Nein. Bereits der erste Lada (Zhiguli 2101, ungefähr 1974) war eine
> unabhängige Entwicklung, die auf konstruktiven Merkmalen des Fiat 124
> beruhte. Ein Vorbild zu haben, muß nicht schlecht sein. Von "Nachbau"
> oder gar "Lizenzfertigung" ist hinsichtlich Lada nicht zu sprechen.

http://www.lada.de --> Geschichte

"Im August 1966 wurde das Generalabkommen mit dem italienischen Konzern
FIAT über die Zulieferung von Ausrüstung, Technologien und Lizenzen für
die Organisierung der Herstellung von Kraftwagen abgeschlossen. [...] An
der Projektierung des Kleinwagens nahmen FIAT, das Moskauer Institut
NAMI und das junge Konstruktionsbüro des Automobilwerkes teil. Als
Grundmodell diente „Fiat 124“, das man 1966 als das beste Auto des
Jahres in seiner Klasse anerkannte."

> Bei den polnischen FIATs und Dacia war das grundlegend anders. Ich
> werfe noch den jugoslawischen Zastava (FIAT 127?) in die Runde.

128

> > > - Dacia (Lizenzfertigung des Renault 12)
> >
> > Einen Renault 12 will man nicht mal im Original.
>
> Angesichts dessen, was man heute so auf Straßen sieht, ist ein R 12
> eine willkommene Erscheinung.

Er wäre es, wenn er nicht schon vollständig in Fe2O3 umgewandelt wäre.

Andreas

Torsten Mueller

unread,
Mar 16, 2005, 5:59:21 AM3/16/05
to
Andreas Iwanowitsch <a.iwan...@gmx.de> schrieb:

> > Nein. Bereits der erste Lada (Zhiguli 2101, ungefähr 1974) war
> > eine unabhängige Entwicklung, die auf konstruktiven Merkmalen des
> > Fiat 124 beruhte. Ein Vorbild zu haben, muß nicht schlecht sein.
> > Von "Nachbau" oder gar "Lizenzfertigung" ist hinsichtlich Lada
> > nicht zu sprechen.
>
> http://www.lada.de --> Geschichte

Interessant. Aber daraus geht nichts über eine Lizenzfertigung in
Serie hervor. Ein Lada vor dem 2101 ist mir nicht bekannt, ist auch
nicht exportiert worden. Der 2101 selbst ist mir hingegen in- und
auswendig vertraut und dieser ist ein rundum russisches Auto,
grundverschieden auch vom Polski FIAT. Jener hatte beispielsweise
einen Motor, mit obenliegender Nockenwelle, die direkt auf die Ventile
drückt und durch eine metallene Steuerkette angetrieben wird, dieser
hingegen einen Motor mit klassisch-altmodischen Kipphebeln.

T.M.

Carsten Gier

unread,
Mar 16, 2005, 6:16:40 AM3/16/05
to
Torsten Mueller schrieb:

> Andreas Iwanowitsch <a.iwan...@gmx.de> schrieb:


> > Einen Renault 12 will man nicht mal im Original.
>
> Angesichts dessen, was man heute so auf Straßen sieht, ist ein R 12
> eine willkommene Erscheinung.

Anschauen ja, Besitzen nein.
Das gilt für viele Autos aus dieser Zeit, so hübsch die auch sein mögen.
Egal, ob R12, R15, eine DS oder ein Simca 1200: Ich zöge zwar einen
durchgerosteten R12 jederzeit einem Multipla oder einem Ford Ka vor,
aber im allgemeinen würde ich mir so einen Pflegefall trotzdem nicht
freiwillig ans Bein binden, weil es auf die Dauer doch schönere Plätze
als "unter der Ölwanne" gibt.

Ohne das jetzt für einzelne Modelle zu wissen, würde ich davon ausgehen,
daß der Kampf gegen den Rost und für ein fahrbereites Gefährt nur
schwer zu gewinnen sein dürfte. Und wenn ich Rost geil finde, kaufe
ich mir doch gleich einen Alfasud.

Carsten

Frank Scheffski

unread,
Mar 16, 2005, 6:50:54 AM3/16/05
to
"Carsten Gier" <kenny_m...@gmx.li> schrieb:

>Und wenn ich Rost geil finde, kaufe
>ich mir doch gleich einen Alfasud.

Das ist doch wieder tüpisch!
So wird das nix mit der heimischen Wirtschaft.
Richtig guten Rost findest Du nur bei den alten Astras und Omegas.


MfG

Frank

Uwe Dunder

unread,
Mar 16, 2005, 8:19:32 AM3/16/05
to
"Andreas Iwanowitsch" schrieb

> Beispiel Volkswagen, oder auch O&K, oder wasweißichwen.
>
> Erster Schritt: Transfer der Technologie in
> $UNTERENTWICKELTES_NACHBARLAND. VW hat Spaniern und Tschechen
> beigebracht, wie man qualitativ hochwertige Autos baut,

Muss ich unbedingt erzählen:
1. Zuerst gingen die Automobilzuliefer nach Spanien.
2. Dann gingen die Autohersteller nach Spanien
3. Dann gingen die Automobilzuliefer nach Tchechien
4. Dann gingen die Autohersteller nach Tchechien
5. Dann gingen die Autozulieferer nach Tunesien und Marokko
6. Bald gehen die Autohersteller nach Tunesien und Marokko

...weil die Tschechen schon zu teuer sind.

Das gilt für diejenigen Zulieferer, die noch "nahe" an die
Autohersteller angesiedelt werden müssen, weil sie noch
"produktionsnah" herstellen müssen (z.B. Kabelbäume bei hoher Varianz).

Die Elektronikzulieferer, bei denen es wenig Varianz gibt und wo es
zeimlich egal ist, ob sie 5 Tage oder 5 Wochen bis zum Montageband
brauchen und wenig Varianz haben (Steuergeräte Airbag, Autoradio,
Klimatronik), die sind schon seit langem in Japan oder China, weil 10
Paletten reichen sechs Monate und brauchen wenig Lagerplatz, die kann
man mit entsprechend langem Vorlauf disponieren.

Lothar Frings

unread,
Mar 16, 2005, 9:51:52 AM3/16/05
to
Uwe Dunder tat kund:

> Muss ich unbedingt erzählen:
> 1. Zuerst gingen die Automobilzuliefer nach Spanien.
> 2. Dann gingen die Autohersteller nach Spanien
> 3. Dann gingen die Automobilzuliefer nach Tchechien
> 4. Dann gingen die Autohersteller nach Tchechien
> 5. Dann gingen die Autozulieferer nach Tunesien und Marokko
> 6. Bald gehen die Autohersteller nach Tunesien und Marokko
>
> ...weil die Tschechen schon zu teuer sind.
>

Und irgendwann werden sie baß erstaunt feststellen,
daß die Leute, die sie in Deutschland rausgeworfen haben,
ihre Autos nicht mehr kaufen können.

Thomas Steier

unread,
Mar 16, 2005, 12:17:03 PM3/16/05
to
Hallo,

Peter Lemken schrieb:

>Ist's auch Wahnsinn, so hat's doch Methode.
>

Vorher war übrigens "International Harvesters" in Neuss dran. Gleicher
Aufkäufer (hieß damals nur noch anders), gleiche Methode, gleicher
Zeitrahmen, gleiches Resultat...
Ich würde mal sagen, daß, wenn die "Gelben" vorsprechen, der Tod des
jeweiligen Standortes sicher und nur eine Frage der Zeit ist (Was jetzt
nicht dazu führen soll, beim Anblick einen Postautos Panikattacken zu
bekommen). Aber egal - die erweitern halt solange Richtung Osten, bis sie
irgendwann von Westen wiederkommen. Man braucht halt nur Geduld.

BTW - was in unserer Gegend passiert, hat doch in Rest-D noch nie jemanden
interessiert, solange es nicht blutig und damit gut genug für fette
B**D-Schlagzeilen ist. Hier gibts eh nur Köhler, Hexen und Wilddiebe. Die
Eingebohrenen ersäufen kleine Kinder, praktizieren Inzucht und
Katzenfresserei und wählen die NPD... Also ganz in Ruhe vor die Hunde
gehen lassen, und schon ist D wieder eine schöne heile Welt.

>Nee, bleib mal.
>
Wieso? Ist das Spielzeug ausgegangen? ;)

Viele Grüße,
Thomas

Ralph A. Schmid, DK5RAS

unread,
Mar 17, 2005, 12:38:17 AM3/17/05
to
Thomas Steier <thst...@gmx.de> wrote:

>Vorher war übrigens "International Harvesters" in Neuss dran. Gleicher
>Aufkäufer (hieß damals nur noch anders), gleiche Methode, gleicher
>Zeitrahmen, gleiches Resultat...

Ich kenne das aus dem Funkbereich. Pfitzner/Teletron wird von Ascom
gekauft und plattgemacht, dann kauft Bosch die Funksparte von Ascom,
mach natürlich diese platt, später kauft Motorola die Funksparte von
Bosch und...? Richtig, macht diese platt. Jetzt gibt es nur noch
Motorola, zugegeben, (nahezu) konkurrenzlos (Kenwood ist auch
teilweise ganz brauchbar) gut und dennoch preiswert, aber Firma aus
den USA, Produktion in Malaysia...und der Teilekatalog, eine Textdatei
von 8.5 MB, enthält eine lustige Mischung von Ersatzteilen aller
genannten Firmen, mit Tendenz des Aussterbens der
nicht-Motorola-Teile.

Wer in Sachen Funk noch so nebenbei dahinvegetiert ist EADS,
hervorgegangen aus Telefunken und AEG, aber mehr im Systemgeschäft,
und in typisch deutscher Arroganz (den zuständigen Außendienstler mal
ausgenommen, ein netter, bemühter und fähiger Mann).

regards - Ralph

--

Want to get in touch? http://www.radio-link.net/whereisralph.txt

Moro Burrows

unread,
Mar 18, 2005, 5:53:50 AM3/18/05
to
Lothar Frings wrote:

Und es wird ihnen sch...egal sein, da es weltweit genug andere
Kunden gibt die sich die Autos kaufen wollen und können.

Abgesehen davon, was schert es den jetzigen Vorstandsvorsitzenden
von $Automobilhersteller dass sein Nachfolger in 5 Jahren masisve
Umsatzrückgänge zu verkraften hat wenn er *jetzt* Rekordgewinne
realisieren kann?

Sebastian Suchanek

unread,
Mar 27, 2005, 3:08:06 PM3/27/05
to
Peter Lemken spoke thusly:

> [...]
> Peter "RH25" Lemken

WTF hast Du mit so einer Kiste zu schaffen?


Tschüs,

Sebastian

--
http://www.baumaschinen-modelle.net

Neu: Schwerlast-FAQ

Peter Lemken

unread,
Mar 27, 2005, 4:07:11 PM3/27/05
to
Sebastian Suchanek <sebastian...@gmx.de> wrote:
> Peter Lemken spoke thusly:
>
> > [...]
> > Peter "RH25" Lemken
>
> WTF hast Du mit so einer Kiste zu schaffen?

Durch Papa.

Ja, ich kenne Deine Webseiten, insofern verwundert mich Deine Frage nicht.
Das Modell des RH25 hat leider nicht überlebt. Meine tausenden von
selbstgemalten/gezeichneten Baggerbildern gottseidank auch nicht.

Peter Lemken
Berlin

--
Was schlechten Geschmack so berauschend macht, ist die aristokratische
Wonne der VerÀrgerung.

-- Charles Baudelaire

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