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Systemtreuer Rock aus den 80ern?

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Gerald Endres

unread,
May 25, 2004, 4:13:31 AM5/25/04
to
Hallo,
leider kenne ich mich mit dem DDR-Rock nicht besonders gut aus, und
diesmal suche ich auch noch was von der eher vergessenen Art: Ein
Stück aus den 80ern mit eindeutig sich anschleimendem, linientreuen
Text.
Das was ich so kenne, ist meistens derart lyrisch verquast, dass al
Botschaft nur noch rüberkommt: "Wir verstehen uns doch irgendwie"
oder, wenn's kritisch sein soll: Irgendwie leide ich schon auch
manchmal an dieser Welt" - Ihr merkt, das Rockschaffen der DDR hat
mich nie vom Hocker gerissen, aber das ist eine andere Baustelle.

Was ich suche, ist aber jemand, der in Rock so richtig uff Linie war,
und sei es nur bei einem einzelnen Pflicht-Stück.

Eine kleine Provokation kann ich mir nicht verkneifen: Neulich sprach
ich mit jemandem, der meinte, der DDR-Rock wäre deshalb so öde
gewesen, weil die Jungs alle eine richtige Ausbildung hatten.
Rockmusik komme aus der Garage, nicht von der Musikhochschule. Das
leuchtete mir ein.


Gruß
Gerald


--
Im Tal der Ahnungslosen - Westfernsehen Marke Eigenbau
Ein Film von Ute Bönnen und Gerald Endres
Montag, 31.5., um 19 Uhr im MDR
http//:www.boen-end.de

Ulf Gutschmidt

unread,
May 25, 2004, 4:44:49 AM5/25/04
to
Gerald Endres

> Eine kleine Provokation kann ich mir nicht verkneifen: Neulich sprach
> ich mit jemandem, der meinte, der DDR-Rock wäre deshalb so öde
> gewesen, weil die Jungs alle eine richtige Ausbildung hatten.

...und BRD-Rock war deshalb so supertoll, weil die Jungs alle keine
richtige Ausbildung hatten.

Und morgen erklärt uns Gerald die übrigen offenen Fragen der Welt.

U"und das einzige gute Lied haben die "Scorpions" bei OMEGA geholt"G


Matthias Opatz

unread,
May 25, 2004, 5:34:33 AM5/25/04
to
Ulf Gutschmidt schrieb:

> U"und das einzige gute Lied haben die "Scorpions" bei OMEGA geholt"G

Aber gefunden hätten sie's nie ohne Frank Schöbel. ;)

Matthias

--
Wer frech wird und sich nicht bemeistert,
kriegt manches an den Kopf gekleistert.

Ronald Konschak

unread,
May 25, 2004, 7:25:34 AM5/25/04
to
Gerald Endres <g.en...@gmx.de> schrieb:

> Hallo,
> leider kenne ich mich mit dem DDR-Rock nicht besonders gut aus, und
> diesmal suche ich auch noch was von der eher vergessenen Art: Ein
> Stück aus den 80ern mit eindeutig sich anschleimendem, linientreuen
> Text.

Hast du wirklich die richtige Newsgroup gewählt?

Mir fiele "In meinem Land" von der Gruppe Magdeburg ein, aber das
ist wohl nicht aus den 80ern.

> Eine kleine Provokation kann ich mir nicht verkneifen: Neulich sprach
> ich mit jemandem, der meinte, der DDR-Rock wäre deshalb so öde
> gewesen, weil die Jungs alle eine richtige Ausbildung hatten.

Dieser Jemand muß ein Manager aus dem Westen sein: "Was wir von
ihnen wollen kann jeder, sie müssen sich nur Mühe geben. Ausbildung
sparen wir uns." Das Ergebnis erlebe ich täglich.

> Rockmusik komme aus der Garage, nicht von der Musikhochschule. Das
> leuchtete mir ein.

Ja, du kennst dich wirklich nicht aus. Die meisten Musiker haben
als Kinder angefangen Musik zu machen. Wer sich frühzeitig für
diesen Beruf entschied, konnte auf eine erweiterte Oberschule
mit Zielrichtung Musikfächer gehen. Wenn sie sich dann noch für
ein Studium entschieden standen sie längst schon auf der Bühne.
Nebenbei bemerkt sind die Probenräume in den Musikhochschulen
besser als jede Garage.
Ronald.
--
Grüße aus der Sonderwirtschaftszone

Norbert Möller

unread,
May 25, 2004, 8:04:18 AM5/25/04
to
Am Tue, 25 May 2004 11:25:34 -0000, Ronald Konschak <dl1...@darc.de> schrieb:

>
>Ja, du kennst dich wirklich nicht aus. Die meisten Musiker haben
>als Kinder angefangen Musik zu machen. Wer sich frühzeitig für
>diesen Beruf entschied, konnte auf eine erweiterte Oberschule
>mit Zielrichtung Musikfächer gehen. Wenn sie sich dann noch für
>ein Studium entschieden standen sie längst schon auf der Bühne.
>Nebenbei bemerkt sind die Probenräume in den Musikhochschulen
>besser als jede Garage.

Für E-Musik hast Du recht, die Rocker hatten meist andere Bildungswege.
Garage -> Musikschulen / Spezialklassen Tanzmusik ...

MfG

Norbert

Norbert Möller

unread,
May 25, 2004, 8:19:30 AM5/25/04
to
Am Tue, 25 May 2004 10:13:31 +0200, Gerald Endres <g.en...@gmx.de> schrieb:

>Was ich suche, ist aber jemand, der in Rock so richtig uff Linie war,
>und sei es nur bei einem einzelnen Pflicht-Stück.

Bei www.ostmusik.de gibt es tonnenweise Texte.

Für linientreuen Gesang waren eher die Singeklubs zuständig, bei den
Rockern fallen mir nur Anlässe wie "Rock für den Frieden" und
Berlin-Jubiläum ein. Titel habe ich vergessen, weil das eher was für die Tonne
war.

Einige Amateurbands ließen sich auch anläßlich von Arbeiterfestspielen
passende Titel schreiben, mit denen dann der Kampf um eine Goldmedaille
aufgenommen wurde ;-) Eine mir bekannte Band aus Angermünde büßte
bei der öffentlichen Vorführung dieser Machwerke ihr Steuerkabel ein, das von
frustrierten Fans zerschnitten wurde.

>Eine kleine Provokation kann ich mir nicht verkneifen: Neulich sprach
>ich mit jemandem, der meinte, der DDR-Rock wäre deshalb so öde
>gewesen, weil die Jungs alle eine richtige Ausbildung hatten.
>Rockmusik komme aus der Garage, nicht von der Musikhochschule. Das
>leuchtete mir ein.

Erst Garage, dann Ausbildung ... Heute: erst Garage, dann Mainstream-Label ...

Habe gerade in Osnabrück die Maiwoche überstanden, die Kreativität diverser
regionaler Rockbands besteht vor allem im Kopieren von großen Bands der 70er und
80er Jahre. War tw. hart an der Kotzgrenze ...

MfG

Norbert

Gerald Endres

unread,
May 25, 2004, 11:29:44 AM5/25/04
to
Ronald Konschak <dl1...@darc.de> schrieb:

>Gerald Endres <g.en...@gmx.de> schrieb:
>
>> Hallo,
>> leider kenne ich mich mit dem DDR-Rock nicht besonders gut aus, und
>> diesmal suche ich auch noch was von der eher vergessenen Art: Ein
>> Stück aus den 80ern mit eindeutig sich anschleimendem, linientreuen
>> Text.
>
>Hast du wirklich die richtige Newsgroup gewählt?

Ich glaube schon.

>Mir fiele "In meinem Land" von der Gruppe Magdeburg ein, aber das
>ist wohl nicht aus den 80ern.

Danke, ich werde mich auf die Suche danach machen.


>> Eine kleine Provokation kann ich mir nicht verkneifen: Neulich sprach
>> ich mit jemandem, der meinte, der DDR-Rock wäre deshalb so öde
>> gewesen, weil die Jungs alle eine richtige Ausbildung hatten.
>
>Dieser Jemand muß ein Manager aus dem Westen sein: "Was wir von
>ihnen wollen kann jeder, sie müssen sich nur Mühe geben. Ausbildung
>sparen wir uns." Das Ergebnis erlebe ich täglich.

Yardbirds? Animals?
Ich rede nicht von den heutigen Retortenpopsternchen. Da machen
übrigens studierte Musiker als Komponisten und im Hintergrund die
Scheisse, die aus dem Radio quillt.
Bei den großen Bands der sechziger und siebziger war das anders, das
waren fast alles Autodidakten.

>> Rockmusik komme aus der Garage, nicht von der Musikhochschule. Das
>> leuchtete mir ein.
>
>Ja, du kennst dich wirklich nicht aus.

Bist du sicher, dass du dich bei Rockmusik aus England und den USA
auskennst? Ich weiß da relativ gut Bescheid.

Unwidersprochen war es in der DDR so, wie du das beschreibst:

>Die meisten Musiker haben
>als Kinder angefangen Musik zu machen. Wer sich frühzeitig für
>diesen Beruf entschied, konnte auf eine erweiterte Oberschule
>mit Zielrichtung Musikfächer gehen. Wenn sie sich dann noch für
>ein Studium entschieden standen sie längst schon auf der Bühne.
>Nebenbei bemerkt sind die Probenräume in den Musikhochschulen
>besser als jede Garage.

Aber die Musik, die letztlich dabei herauskam, war schlechter als die
aus der Garage.
Bei mir laufen gerade die Yardbirds. That's music!

Gruß
Gerald
(Renft hat mir neulich mal recht gut gefallen. Da hat die Musik Kraft)

Gerald Endres

unread,
May 25, 2004, 11:29:45 AM5/25/04
to
Norbert Möller <usen...@schinkelnet.de> schrieb:

>Am Tue, 25 May 2004 10:13:31 +0200, Gerald Endres <g.en...@gmx.de> schrieb:
>
>>Was ich suche, ist aber jemand, der in Rock so richtig uff Linie war,
>>und sei es nur bei einem einzelnen Pflicht-Stück.
>
>Bei www.ostmusik.de gibt es tonnenweise Texte.

Danke für den Tip.

>Für linientreuen Gesang waren eher die Singeklubs zuständig,

Dafür bin ich nicht hart genug ...

>bei den
>Rockern fallen mir nur Anlässe wie "Rock für den Frieden" und
>Berlin-Jubiläum ein. Titel habe ich vergessen, weil das eher was für die Tonne
>war.

Das könnte für mich interessant sein.

>
>Erst Garage, dann Ausbildung ... Heute: erst Garage, dann Mainstream-Label ...

Aber bei beidem werden den Leuten meistens die Zähne gezogen. Was
dabei heruskommt, hat keinen Biss mehr, sondern ist Kunstgewerbe.

Auch ohne Ausbildung sind viele Bands in den 70ern daran eingegangen,
dass die Musiker irgendwann doch ziemlich viel Ahnung von Musik
hatten, - und dann "Kunst" machen wollten, statt den Jungs und Mädels
gehörig einzuheizen.

>Habe gerade in Osnabrück die Maiwoche überstanden, die Kreativität diverser
>regionaler Rockbands besteht vor allem im Kopieren von großen Bands der 70er und
>80er Jahre. War tw. hart an der Kotzgrenze ...

Kann ich mir vorstellen.
Zwar haben diese großen Bands damals auch so angefangen, dass sie die
gängigen Rock'n'Roll- oder R&B-Stücke aus den 50ern und frühen 60ern
nachspielten, - aber eben auf ihre Art. Und mit der eigenen Art
hapert's heute.

Matthias Opatz

unread,
May 25, 2004, 11:35:00 AM5/25/04
to
Gerald Endres schrieb:

> Aber die Musik, die letztlich dabei herauskam, war schlechter als die
> aus der Garage.

Das kannst Du nur beurteilen, wenn Du einen breiten Einblick hast.
Den hast Du nach eigener Bekundung nicht.

Vinzent 'Gadget' Hoefler

unread,
May 25, 2004, 11:41:06 AM5/25/04
to
Gerald Endres wrote:

>Zwar haben diese großen Bands damals auch so angefangen, dass sie die
>gängigen Rock'n'Roll- oder R&B-Stücke aus den 50ern und frühen 60ern
>nachspielten, - aber eben auf ihre Art. Und mit der eigenen Art
>hapert's heute.

NAK. Das Hauptproblem ist IMO die Musikindustrie mit ihren immer
groesseren Verlusten^W^Wkleiner werdenden Gewinnen, die sich auf das
Risiko, etwas neues hinzulegen, nicht einlaesst.

Aber Du kannst ja mal auf <http://www.mp3.de> gehen, vielleicht findet
sich da ja auch was fuer Deinen Geschmack.


Vinzent.

--
Wenn alle Stricke reissen, kann man sich immer noch erschiessen.

Matthias Opatz

unread,
May 25, 2004, 11:56:19 AM5/25/04
to
Gerald Endres schrieb:

>> Mir fiele "In meinem Land" von der Gruppe Magdeburg ein, aber das
>> ist wohl nicht aus den 80ern.
>
> Danke, ich werde mich auf die Suche danach machen.

Die Textquelle hat Dir ja schon jemand genannt: ostmusik.de
<http://www.ostmusik.de/in_meinem_land.htm>

Tipp grundsätzlich für diese Seite: Benutzermodus einschalten (so heißt das
bei Opera, gibts bei anderen Browsern bestimmt auch) oder auf irgend eine
andere Weise die Hintergrundbilder abschalten. Denn dort findest Du noch
andere Texte:

Electra - Weiter, weiter
<http://www.ostmusik.de/weiter.htm>

Puhdys - Vorn ist das Licht
<http://www.ostmusik.de/vorn_ist_das_licht.htm>

Freudenberg - Wie weit ist es bis ans Ende dieser Welt
<http://www.ostmusik.de/wie_weit_ist_es_bis_ans_ende_die1.htm>

Lift -Soldat vom Don
<http://www.ostmusik.de/soldat_vom_don1.htm>

Ansonsten fällt mir ein:
Lakomy: "Das Haus, wo ich wohne, das steht nicht mehr lang, es gibt ja
bekanntlich ein Neubauprogramm ... bis 1990, so sagt die Partei, sind wir
alle wohnraumsorgenfrei"

Ronald Konschak

unread,
May 25, 2004, 12:21:41 PM5/25/04
to
Gerald Endres <g.en...@gmx.de> schrieb:

> >Dieser Jemand muß ein Manager aus dem Westen sein: "Was wir von
> >ihnen wollen kann jeder, sie müssen sich nur Mühe geben. Ausbildung
> >sparen wir uns." Das Ergebnis erlebe ich täglich.

> Yardbirds? Animals?
> Ich rede nicht von den heutigen Retortenpopsternchen. Da machen

Diese Bemerkung bezog sich weniger auf das Musikgeschäft. Ich meinte
die allgemeine Abneigung von Managern gegen qualifizierte
Arbeitskräfte. Die könnten ja ihren eigenen Kopf haben und womöglich
noch leistungsgerechte Entlohnung verlangen. Heuchlerischerweise
wird dann noch Fachkräftemangel beklagt.

> Bei den großen Bands der sechziger und siebziger war das anders, das
> waren fast alles Autodidakten.

Hast du mal die gezählt, die nichts geworden sind?

> >> Rockmusik komme aus der Garage, nicht von der Musikhochschule. Das
> >> leuchtete mir ein.
> >
> >Ja, du kennst dich wirklich nicht aus.

> Bist du sicher, dass du dich bei Rockmusik aus England und den USA
> auskennst? Ich weiß da relativ gut Bescheid.

Ich habe nicht die Lebensläufe dieser Musiker verfolgt, schon
deshalb weil mir zu deren Glanzzeit die Informationen fehlten.
Du weißt ja, Tal der Ahnungslosen.

> Aber die Musik, die letztlich dabei herauskam, war schlechter als die
> aus der Garage.
> Bei mir laufen gerade die Yardbirds. That's music!

Was gute oder schlechte Musik ist liegt letzlich am
Geschmack des Zuhörers. Was heute so als Rockmusik verkauft
wird läßt mich schleunigst zur Fernbedienung greifen. Und auch
damals gefeierte Bands aus dem Westen reißen mich heute nicht
vom Hocker. Auf den diversen Digitalkanälen des ZDF sieht
man heute Wiederholungen von "Disco 71" u.ä., das sieht mir
größtenteils wie ein kläglicher Woodstock-Nachhall aus.
Die DDR-Rockmusik aus jener Zeit war mir zugegebenermaßen
auch nicht immer sympathisch, manchen Bands merkte man die
klassische Ausbildung deutlich an. Das änderte sich erst
Mitte der 70er, als die Ulbrichtsche Verteufelung der
Beatmusik "und dieses yeah yeah yeah und wie das alles
heißt" abgeklungen war.

> (Renft hat mir neulich mal recht gut gefallen. Da hat die Musik Kraft)

Das werde ich diesen Sonnabend ja erleben :-)

Anja Merdon-Jäger

unread,
May 25, 2004, 12:34:23 PM5/25/04
to
"Matthias Opatz" <spam-c...@onlinehome.de> schrieb im Newsbeitrag
news:14mulfdc946vj.a31kpfqzvbde$.dlg@40tude.net...

> Ansonsten fällt mir ein:
> Lakomy: "Das Haus, wo ich wohne, das steht nicht mehr lang, es gibt ja
> bekanntlich ein Neubauprogramm ... bis 1990, so sagt die Partei, sind wir
> alle wohnraumsorgenfrei"

*lol* Das war aber nur "linientreu", weil sie ihm verboten haben, die letzte
Strophe auch noch zu singen. ;-)

Gruß,
Anja


Gerald Endres

unread,
May 25, 2004, 12:57:00 PM5/25/04
to
Matthias Opatz <spam-c...@onlinehome.de> schrieb:

>> Aber die Musik, die letztlich dabei herauskam, war schlechter als die
>> aus der Garage.
>
>Das kannst Du nur beurteilen, wenn Du einen breiten Einblick hast.
>Den hast Du nach eigener Bekundung nicht.

Ich orientiere mich an den (mir) bekannten Namen: Silly, City, Karat,
Puhdys, Pankow, B.Thalheim.

Für Tips, die mich zu was Anderem weisen, bin ich sehr dankbar.

Vor ein paar Tagen hat mir ein Leipziger Plattenantiquar Rockhaus
empfohlen. Allerdings hatte er nur eine Vinylplatte zu einem
exorbitanten Preis da.
Was der junge Mann über die oben genannten Namen sagte, will ich aus
Rücksicht auf den gesitteten Umgangstons in dieser Gruppe lieber
verschweigen.

Besonders heftig äußerte er sich zu Karat.

Gruß
Gerald

Daniel Küstner

unread,
May 25, 2004, 1:12:13 PM5/25/04
to
Gerald Endres wrote:

> Matthias Opatz <spam-c...@onlinehome.de> schrieb:
>
>
>>>Aber die Musik, die letztlich dabei herauskam, war schlechter als die
>>>aus der Garage.
>>
>>Das kannst Du nur beurteilen, wenn Du einen breiten Einblick hast.
>>Den hast Du nach eigener Bekundung nicht.
>
>
> Ich orientiere mich an den (mir) bekannten Namen: Silly, City, Karat,
> Puhdys, Pankow, B.Thalheim.
>
> Für Tips, die mich zu was Anderem weisen, bin ich sehr dankbar.

Sandow, AG Geige, Dekadance, Feeling B

> Was der junge Mann über die oben genannten Namen sagte, will ich aus
> Rücksicht auf den gesitteten Umgangstons in dieser Gruppe lieber
> verschweigen.
>
> Besonders heftig äußerte er sich zu Karat.

Recht hatter.

daniel.
--
Daniel Küstner
pgp public key on request
Nimm eine fremde Hand und geh ins Unbekannte.

Norbert Möller

unread,
May 25, 2004, 1:20:57 PM5/25/04
to
Am Tue, 25 May 2004 17:56:19 +0200, Matthias Opatz <spam-c...@onlinehome.de>
schrieb:

>Puhdys - Vorn ist das Licht
><http://www.ostmusik.de/vorn_ist_das_licht.htm>
>

Das war imo ein Meisterwerk aus Anlaß der X. Weltfestspiele, also ein Jahrzehnt
früher. In dieser Zeit gab es jede Menge Titel, die aus der Abteilung Agitprop
kommen konnten.

Und dann war da noch der Versuch, eine professionell arbeitende Polit-Band
namens "Jahrgang 49" zu etablieren ...

Götz Hintze charakterisiert "Jahrgang 49" als "rockigen Singeclub" ...

MfG

Norbert

--
mp3: Eric Clapton - Me and Mr. Johnson
CD: Gundermann - Werkstücke II

Uwe Schickedanz

unread,
May 25, 2004, 2:40:00 PM5/25/04
to
Gerald Endres <g.en...@gmx.de> schrieb:

>Was der junge Mann über die oben genannten Namen sagte, will ich aus
>Rücksicht auf den gesitteten Umgangstons in dieser Gruppe lieber
>verschweigen.

Tu Dir keinen Zwang an. Wieder mal eine der seltenen Gelegenheiten,
bei denen wir konform gehen.

Gruß Uwe

--
Geschichte [wird] von den Siegern geschrieben,
und da ist auch was dran
G. Endres in dafddr

Carlo Kessel

unread,
May 25, 2004, 4:16:01 PM5/25/04
to
Gerald Endres <g.en...@gmx.de> wrote in message news:<2hgdc5F...@uni-berlin.de>...

> >
>
> Eine kleine Provokation kann ich mir nicht verkneifen: Neulich sprach
> ich mit jemandem, der meinte, der DDR-Rock wäre deshalb so öde
> gewesen, weil die Jungs alle eine richtige Ausbildung hatten.

Man muss aus der Not keine Tugend machen, siehe Kübelbock *brech*
Etwas Gesangsausbildung würde Herbert Knödelmeyer auch nicht schaden.

> Rockmusik komme aus der Garage, nicht von der Musikhochschule. Das
> leuchtete mir ein.

Du verwexelst da was, winzigweiche Software kam aus der Garage in
Seattle, ansonsten heisst es Probenkeller. Ostzonale Garagen waren
viel zu kostbar um sie für Gelärme zu mißbrauchen.

Und wenn wir schon bei Software sind, kommen wir gleich
hastenichgesehen zum größten Megabitchip der Welt. Aus der größten DDR
der Welt, auf Weltnivoh, jawoll!

gruss Carlo
Rockhaus und Silly kann man sich heute noch sehr gern anhören!

Norbert Möller

unread,
May 25, 2004, 5:15:18 PM5/25/04
to
Am Tue, 25 May 2004 18:57:00 +0200, Gerald Endres <g.en...@gmx.de> schrieb:

>Ich orientiere mich an den (mir) bekannten Namen: Silly, City, Karat,
>Puhdys, Pankow, B.Thalheim.
>
>Für Tips, die mich zu was Anderem weisen, bin ich sehr dankbar.
>
>Vor ein paar Tagen hat mir ein Leipziger Plattenantiquar Rockhaus
>empfohlen. Allerdings hatte er nur eine Vinylplatte zu einem
>exorbitanten Preis da.

>Was der junge Mann über die oben genannten Namen sagte, will ich aus
>Rücksicht auf den gesitteten Umgangstons in dieser Gruppe lieber
>verschweigen.

Wer Puhdys, Pankow und die Thalheim in einen Topf wirft, beweist schon eine
gewisse Ahnungslosigkeit.

Und Rockhaus als Geheimtipp für guten DDR-Rock, würg ...

Bonbons und Schokolade,
mir ist ganz schlecht davon.
Bonbons und Schokolade.
Bonbons und Schokolade,
mir ist ganz schlecht davon.
Bonbons und Schokolade.

>Besonders heftig äußerte er sich zu Karat.
>

Unsere Besten ;-) - Seite an Seite mit den Puhdys kämpften sie um Höchstgagen an
der DDR-Kulturfront, kein Pressefest, keinen Friedensrock und kein FDJ-Festival
auslassend. Ich konnte beide nicht mehr hören, es war einfach zu inflationär.

MfG

Norbert

Kühne Gunter

unread,
May 25, 2004, 5:11:27 PM5/25/04
to
Gerald Endres wrote:

>
>
> Path:
>
news.t-online.com!newsmm00.sul.t-online.de!newsfeed00.sul.t-online.de!t-online.de!npeer.de.kpn-eurorings.net!fu-berlin.de!uni-berlin.de!not-for-mail
> From:
> Gerald Endres <g.en...@gmx.de>
> Newsgroups:
> de.alt.folklore.ddr
> Subject:
> Re: Systemtreuer Rock aus den 80ern?
> Date:
> Tue, 25 May 2004 17:29:44 +0200
> Lines:
> 65
> Message-ID:
> <2hh6u0F...@uni-berlin.de>
> References:
> <2hgdc5F...@uni-berlin.de> <d2nbo1-...@dl1dww-u.ampr.org>
> Reply-To:
> g.en...@gmx.de
> Mime-Version:
> 1.0
> Content-Type:
> text/plain; charset=ISO-8859-1
> Content-Transfer-Encoding:
> 8bit
> X-Trace:
> news.uni-berlin.de mNkqlsMPrHAif0OrCc00Hgs45SWaGrbVUvsHswvkWtUnbxKMfh
> X-Newsreader:
> Forte Agent 1.93/32.576 Deutsch (Standard)
> Xref:
> news.t-online.com de.alt.folklore.ddr:75074
> Referenzen: 1 2
>
> Ronald Konschak <dl1...@darc.de> schrieb:
>
>>
ein grosses snipp.
dann hör dir mal "Hilflos" an. ja auch von renft.
Oder Stern Meissen (ok für manche stern combo meissen)
z.b. "Die Nacht auf dem kahlem Berg"
Und dann als Gegenstück :
" DANIEL Kübelk... oder so"
mit irgendetwas Nachgemachten.

Mich als neuen Bundesbürger würde viel mehr interresieren ,
ob ihr nach euer erfolgreichen Entwicklung auf dem Unterhaltungssektor,
auch einen eigenen Titel habt.
(ich meine irgendetwas was nicht irgendwo heimlich geklaut wurde und dann,
behauptet wir es stammt u.s.w.
und mann müsse unbedingt die Urheberechte u.s.w.
Sorry an die Anderen.
aber der Mann regt mich immer so auf das ich direkt mal wieder was
schreiben muss.
Übrigens Gennerell.:
Musik ist auch Geschmackssache!!!
Und darüber sollte man bekanntlich Nicht streiten.!
(augenommen irgendwelche leute aus den gebrauchten Ländern die dürfen
immer alle anderen Beleidigen!!)
Gunter

Irgendwan emulieren wir euch alle.

Martin Ebert

unread,
May 25, 2004, 5:58:15 PM5/25/04
to
Kühne Gunter wrote:

> ob ihr nach euer erfolgreichen Entwicklung auf dem Unterhaltungssektor,
> auch einen eigenen Titel habt.

Ich befürchte, dass Du ein Zuordnungsproblem hast:
Er ist *für Dich*
- ihr
- euch
- eigenen (wer?)

Martin Ebert

Kai-Uwe Thiessenhusen

unread,
May 25, 2004, 7:18:57 PM5/25/04
to
Gerald Endres schrieb:

> Matthias Opatz <spam-c...@onlinehome.de> schrieb:
>
>
>>>Aber die Musik, die letztlich dabei herauskam, war schlechter als die
>>>aus der Garage.
>>
>>Das kannst Du nur beurteilen, wenn Du einen breiten Einblick hast.
>>Den hast Du nach eigener Bekundung nicht.
>
> Ich orientiere mich an den (mir) bekannten Namen: Silly, City, Karat,
> Puhdys, Pankow, B.Thalheim.

Ich finde deutsche Literatur schlecht und orientiere mich an
den (mir) bekannten Namen: Konsalik, Bohlen, Danella.

> Für Tips, die mich zu was Anderem weisen, bin ich sehr dankbar.

Es gab hier schon -zig Diskussionen.

> Was der junge Mann über die oben genannten Namen sagte, will ich aus
> Rücksicht auf den gesitteten Umgangstons in dieser Gruppe lieber
> verschweigen.

Er wollte vermutlich damit zum Ausdruck bringen, daß Deine
Kenntnisse über DDR-Rockmusik doch *sehr* begrenzt sind.

Ich beurteile oben genannten Namen übrigens *sehr* unterschiedlich;
manche ganz nett, manche belanglos, manche sind für mich der Beweis,
daß es in der DDR sehr wohl biologische Waffen gab.

Aber Deine Beiträge in diesem Thread haben es geschafft, daß mir alle
auf irgendeine Art doch sympatisch sind. Und ohne arrogant sein zu
wollen: ich vermute, es geht hier nicht nur mir so.

Und zu Deiner Bemerkung:

| der DDR-Rock wäre deshalb so öde
| gewesen, weil die Jungs alle eine richtige Ausbildung hatten.

| Rockmusik komme aus der Garage, nicht von der Musikhochschule. Das
| leuchtete mir ein.

Das magst Du so sehen.
Ich dagegen finde durchaus, daß es einem Musiker nicht schadet wenn er
handwerkliche Ahnung hat; ähnliches gilt auch für Filmemacher, und auch
manchen Usenet-Posting stünde es nicht schlecht an, wüßte der
Schreiber, was Sache ist.

Daß es manche Musiker gibt, die ihr Handwerk nicht an der Musikschule
lernten, sondern als Folge langjähriger Erfahrung, ist kein Beweis für
das Gegenteil.

Daß der Besuch einer Musikschule bei weitem keine hinreichende
Voraussetung ist, gute Musik zu machen, sollte aber eigentlich jedem
klar sein. Insofern ist es doch absurd, schlechte Musik (selbst, wenn
darüber Konsens besteht) als Beleg anzusehen.

-kut

Gerald Endres

unread,
May 25, 2004, 7:24:06 PM5/25/04
to
Kühne Gunter <bas...@linux.net> schrieb:


>ein grosses snipp.
>dann hör dir mal "Hilflos" an. ja auch von renft.
>Oder Stern Meissen (ok für manche stern combo meissen)
>z.b. "Die Nacht auf dem kahlem Berg"

Werde ich machen.

>Und dann als Gegenstück :
>" DANIEL Kübelk... oder so"
>mit irgendetwas Nachgemachten.

Was hat das mit Rockmusik zu tun?


>Mich als neuen Bundesbürger würde viel mehr interresieren ,
>ob ihr nach euer erfolgreichen Entwicklung auf dem Unterhaltungssektor,
>auch einen eigenen Titel habt.

Habe ich in meinem Posting irgendetwas über BRD-Rockmusik gesagt?

Folgt logisch aus der Tatsache, dass mir DDR-Rock nicht gefällt, die
Tatsache, dass ich BRD-Rock gut finden müsse?

Beidesmal Nein.

Entspringt dein Antwort-Schema dem eingefahrenen Zoni-Reflex, jede
Aussage über die DDR in einen West-Ost-Vergleich umzuinterpretieren?

Wohl ja.

Nur zu deiner Information: Ich kenne auch keine BRD-Rockband, die mich
vom Hocker reißt wie beispielsweise Led Zeppelin.

>Musik ist auch Geschmackssache!!!
>Und darüber sollte man bekanntlich Nicht streiten.!
>(augenommen irgendwelche leute aus den gebrauchten Ländern die dürfen
>immer alle anderen Beleidigen!!)

Du fühlst dich beleidigt, weil ich DDR-Rock nicht mag?

Ich glaube ja, wenn jemand einen Sketch aufführte: Wessi sagt, ihm
gefällt DDR-Rock nicht, worauf sich Ossi gleich beleidigt fühlt, -
dann würdest du dich von dieser Darstellung des Ossis als ewig
beleidigte Leberwurst auch wieder beleidigt fühlen.

Du bist Gunter Kühne und spielst meines Wissens auch in keiner Band.
Wieso um Himmels Willen fühlst du dich beleidigt?

Kopfschüttelnd
Gerald

Kai-Uwe Thiessenhusen

unread,
May 25, 2004, 7:33:43 PM5/25/04
to
Gerald Endres schrieb:

> Folgt logisch aus der Tatsache, dass mir DDR-Rock nicht gefällt, die
> Tatsache, dass ich BRD-Rock gut finden müsse?

Nun, aus Deinen, nun ja, interessanten Ausführungen, über die
Folgen des Musikschulbesuches über die Qualität der Rockmusik,
und daraus, daß BRD-Rockmusiker keineswegs so oft Musikschulen
besuchten (oder liege ich da falsch?) folgt für mich sehr wohl,
daß Du Dich über etwas äußerstest, was D.E. DDR-spezifisch ist.

Wenn Du freilich BRD-Rockmusik nicht besser beurteilst als DDR-
Rockmusik, so liegt der Schluß nahe, daß die Ursachen
für eine tatsächlich oder vermeintlich schlechte Qualität doch andere
sein müssen als die von Dir postulierte.

-kut

Gerald Endres

unread,
May 25, 2004, 9:02:28 PM5/25/04
to
Kai-Uwe Thiessenhusen <kuth+del...@vollbio.de> schrieb:

>Gerald Endres schrieb:
>
>> Folgt logisch aus der Tatsache, dass mir DDR-Rock nicht gefällt, die
>> Tatsache, dass ich BRD-Rock gut finden müsse?
>
>Nun, aus Deinen, nun ja, interessanten Ausführungen, über die
>Folgen des Musikschulbesuches über die Qualität der Rockmusik,
>und daraus, daß BRD-Rockmusiker keineswegs so oft Musikschulen
>besuchten (oder liege ich da falsch?) folgt für mich sehr wohl,
>daß Du Dich über etwas äußerstest, was D.E. DDR-spezifisch ist.

DDR-spezifisch, aber mit keiner Aussage über die BRD verbunden. Der
Vergleich bezog sich eher auf die Verhältnisse in in den USA und in
UK.
Ich äußere mich in dafddr übrigens meistens über DDR-Spezifisches, -
was dir regelmäßig nicht zu gefallen scheint.


>Wenn Du freilich BRD-Rockmusik nicht besser beurteilst als DDR-
>Rockmusik, so liegt der Schluß nahe, daß die Ursachen
>für eine tatsächlich oder vermeintlich schlechte Qualität doch andere
>sein müssen als die von Dir postulierte.

Das ist nicht schlüssig. Der größte Teil des BRD-Rocks missfällt mir
aus anderen Gründen als der größte Teil des DDR-Rocks. Man kann auch
aus sehr unterschiedlichen Gründen schlechte oder uninteressante Musik
machen.
Die Tatsache, dass BRD-Rock auch schlecht war, besagt deshalb in
keiner Weise, dass die Reglementierung des Musikbetriebs in der DDR
nicht an der miesen Qualität schuld war.

Was wäre wohl aus Jimi Hendrix geworden, hätte er erst die
Musikhochschule durchlaufen müssen, bevor er seinen Lebensunterhalt
auf der Bühne hätte verdienen dürfen?

Er würde möglicherweise noch leben, aber vielleicht als Kellner ...

Gruß

Matthias Opatz

unread,
May 25, 2004, 9:07:09 PM5/25/04
to
Gerald Endres schrieb:

> Was wäre wohl aus Jimi Hendrix geworden, hätte er erst die
> Musikhochschule durchlaufen müssen, bevor er seinen Lebensunterhalt
> auf der Bühne hätte verdienen dürfen?

Es gibt sone [1] und sone [2], können beide gut sein.
Wo's sone [1] nicht gibt, kann aber trotzdem sone [2] geben.
Odernich?

Wolfram Steinacker

unread,
May 26, 2004, 2:10:11 AM5/26/04
to
Gerald Endres schrieb:

>
> Hallo,
> leider kenne ich mich mit dem DDR-Rock nicht besonders gut aus, und
> diesmal suche ich auch noch was von der eher vergessenen Art: Ein
> Stück aus den 80ern mit eindeutig sich anschleimendem, linientreuen
> Text.
> Das was ich so kenne, ist meistens derart lyrisch verquast, dass al
> Botschaft nur noch rüberkommt: "Wir verstehen uns doch irgendwie"
> oder, wenn's kritisch sein soll: Irgendwie leide ich schon auch
> manchmal an dieser Welt" -

So ähnlich war es. Bezweifle eher, dass du da fündig wirst. Man
flüchtete doch. Die Künstler flüchteten sich in metaphorische Lyrismen
und das Publikum ihnen hinterher. Wir schwelgten unter der Rose auf der
Regenwiese mit den Gänsen in Baumesschatten. Und sobald jemand konkreter
zu werden drohte, bekam er eins auf die Mütze.

>Ihr merkt, das Rockschaffen der DDR hat
> mich nie vom Hocker gerissen, aber das ist eine andere Baustelle.


>
> Was ich suche, ist aber jemand, der in Rock so richtig uff Linie war,
> und sei es nur bei einem einzelnen Pflicht-Stück.

Agit-Prop war eine andere Schaubühne. Das haben selbst die obersten
Agitpropper in den 80ern geschnallt. Aber es gab eine gewisse handzahme
Klientel. Was mir etwa von ''berluc'' (zugegeben nicht viel) unter die
Flinte kam, zählt von A-Z dazu. Was die Barden von der Küste teilweise
ganz direkt und unmetaphorisch vom Holze schruppten, stellte die Partei-
und Staatsführung noch jederzeit immerhin in eine trübe Aura. Ich sag
nur "Gradaus". :-(

> Eine kleine Provokation kann ich mir nicht verkneifen: Neulich sprach

> ich mit jemandem, der meinte, der DDR-Rock wäre deshalb so öde


> gewesen, weil die Jungs alle eine richtige Ausbildung hatten.
> Rockmusik komme aus der Garage, nicht von der Musikhochschule. Das
> leuchtete mir ein.

mehr noch, sie haben ihre Seele verkauft. Ein hervorragender Pianist des
Oktoberklubs prahlte damit, den ganzen Scheiß eben nur zu begleiten um
mal in die USA zu touren. Wer wollte es ihm verdenken? Aber das sollte
Kunst sein...?

Über die in den HS verabreichte musikalische Ausbildung will ich nichts
sagen. Allerdings ist nicht zu vergessen, dass sie integraler
Bestandteil eines Ideologisierungsprogrammes blieb. Eine gewisse
geistige Selbstkastration lässt sich da nicht absprechen. Wenn jemand
textend (in den 70ern) über den Stacheldraht in Fernost reflektierte,
dem vietnamesische Gefangene der USA ausgesetzt waren, witterten die
Ausbilder merkwürdigerweise einen ganz anderen Draht. Also ließ er das
verwegene Räsonieren lieber ganz bleiben.

Grüße von
Wolfram

Torsten Mueller

unread,
May 26, 2004, 2:14:46 AM5/26/04
to
Gerald Endres <g.en...@gmx.de> schrieb:

> diesmal suche ich auch noch was von der eher vergessenen Art: Ein
> Stück aus den 80ern mit eindeutig sich anschleimendem, linientreuen
> Text.

Nicht, daß mir nix einfallen würde. Aber ... zu welchem Zweck suchst
Du ausgerechnet so einen Text?

(Eine mögliche Antwort wäre übrigens: ... weil Du als seriöser,
objektiver, unvoreingenommener, dialektischer Filmemacher schon so
viele andere DDR-Texte hast, die heute noch (!) neben Grönemeyer und
neben ... ähem ... ??? ... bestehen könnten.)

> [...] der DDR-Rock wäre deshalb so öde gewesen, weil die Jungs alle


> eine richtige Ausbildung hatten. Rockmusik komme aus der Garage,
> nicht von der Musikhochschule. Das leuchtete mir ein.

Mir leuchtet vor allem ein:

> leider kenne ich mich mit dem DDR-Rock nicht besonders gut aus

T.M.

Patrick Bonacker

unread,
May 26, 2004, 3:15:04 AM5/26/04
to
Hallo,

on Tue, 25 May 2004 19:12:13 +0200, Daniel Küstner <ne...@kuestner.org>
wrote:

>Gerald Endres wrote:
>
[...]


>> Ich orientiere mich an den (mir) bekannten Namen: Silly, City, Karat,
>> Puhdys, Pankow, B.Thalheim.
>>
>> Für Tips, die mich zu was Anderem weisen, bin ich sehr dankbar.
>
>Sandow, AG Geige, Dekadance, Feeling B

die anderen (nomen est omen!), Die Art, Skeptiker, Herbst in Peking,
Hard Pop, Ornament & Verbrechen, Elektro Artist, Die Potentiellen
Steaks, Der Expander des Fortschritts, Big Savod and the Deep Manko
und und und...

Guck mal hier:
http://www2.rz.hu-berlin.de/musik/kongress_99/congress-binas.htm

Patrick

Patrick Bonacker

unread,
May 26, 2004, 3:19:16 AM5/26/04
to
Hallo,

on 25 May 2004 13:16:01 -0700, Carlo...@gmx.net (Carlo Kessel)
wrote:

>> Rockmusik komme aus der Garage, nicht von der Musikhochschule. Das
>> leuchtete mir ein.
>
>Du verwexelst da was, winzigweiche Software kam aus der Garage in
>Seattle, ansonsten heisst es Probenkeller.

Nö. Ein nicht unbekanntes Metallica-Album heißt nicht umsonst "Garage
Inc." (und ein früheres "Garage Days Revisited", WIMRE).

Patrick

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Norbert Möller

unread,
May 26, 2004, 7:10:43 AM5/26/04
to
Am Wed, 26 May 2004 09:15:04 +0200, Patrick Bonacker
<pat...@bonacker-imberkh.de> schrieb:

>>> Für Tips, die mich zu was Anderem weisen, bin ich sehr dankbar.
>>
>>Sandow, AG Geige, Dekadance, Feeling B
>
>die anderen (nomen est omen!), Die Art, Skeptiker, Herbst in Peking,
>Hard Pop, Ornament & Verbrechen, Elektro Artist, Die Potentiellen
>Steaks, Der Expander des Fortschritts, Big Savod and the Deep Manko
>und und und...
>
>Guck mal hier:
>http://www2.rz.hu-berlin.de/musik/kongress_99/congress-binas.htm
>

Und hier:

www.parocktikum.de

MfG

Norbert

Daniel Küstner

unread,
May 26, 2004, 7:18:42 AM5/26/04
to

Florian Ritter

unread,
May 26, 2004, 8:22:17 AM5/26/04
to
Wolfram Steinacker <Wolfram.S...@t-online.de> wrote in message news:<40B434C3...@t-online.de>...

[...]

> > Eine kleine Provokation kann ich mir nicht verkneifen: Neulich sprach
> > ich mit jemandem, der meinte, der DDR-Rock wäre deshalb so öde
> > gewesen, weil die Jungs alle eine richtige Ausbildung hatten.
> > Rockmusik komme aus der Garage, nicht von der Musikhochschule. Das
> > leuchtete mir ein.
>
> mehr noch, sie haben ihre Seele verkauft. Ein hervorragender Pianist des
> Oktoberklubs prahlte damit, den ganzen Scheiß eben nur zu begleiten um
> mal in die USA zu touren.

War der Pianist zufälligerweise der Theologe Z.? FR

Florian Ritter

unread,
May 26, 2004, 8:27:57 AM5/26/04
to
Kai-Uwe Thiessenhusen <kuth+del...@vollbio.de> wrote in message news:<2hi2j0F...@uni-berlin.de>...

[...]

> > Ich orientiere mich an den (mir) bekannten Namen: Silly, City, Karat,
> > Puhdys, Pankow, B.Thalheim.
>
> Ich finde deutsche Literatur schlecht und orientiere mich an
> den (mir) bekannten Namen: Konsalik, Bohlen, Danella.

Olle Joethe fehlt noch.



> > Für Tips, die mich zu was Anderem weisen, bin ich sehr dankbar.
>
> Es gab hier schon -zig Diskussionen.
>
> > Was der junge Mann über die oben genannten Namen sagte, will ich aus
> > Rücksicht auf den gesitteten Umgangstons in dieser Gruppe lieber
> > verschweigen.
>
> Er wollte vermutlich damit zum Ausdruck bringen, daß Deine
> Kenntnisse über DDR-Rockmusik doch *sehr* begrenzt sind.
>
> Ich beurteile oben genannten Namen übrigens *sehr* unterschiedlich;
> manche ganz nett, manche belanglos, manche sind für mich der Beweis,
> daß es in der DDR sehr wohl biologische Waffen gab.

'tüllich gab's die. Ein sehr guter Bekannter hat an der MMS über
Pesterreger gearbeitet und mit dem Thema auch promoviert (konnte er
'tüllich erscht nach der Wende mit rausrücken, war jeheim).



> Aber Deine Beiträge in diesem Thread haben es geschafft, daß mir alle
> auf irgendeine Art doch sympatisch sind. Und ohne arrogant sein zu
> wollen: ich vermute, es geht hier nicht nur mir so.

Extrem harmoniebedürftig?



> Und zu Deiner Bemerkung:
>
> | der DDR-Rock wäre deshalb so öde
> | gewesen, weil die Jungs alle eine richtige Ausbildung hatten.
> | Rockmusik komme aus der Garage, nicht von der Musikhochschule. Das
> | leuchtete mir ein.
>
> Das magst Du so sehen.
> Ich dagegen finde durchaus, daß es einem Musiker nicht schadet wenn er
> handwerkliche Ahnung hat

Um aber Schlagersänger werden zu können, ist es conditio sine qua non,
_nicht_ singen zu können - FR

Guido Grohmann

unread,
May 26, 2004, 12:26:37 PM5/26/04
to
M. Günther schrieb:
> Einer Band wie Deep Purple
> hat es offenbar nicht geschadet, dass Jon Lord klassische Musik
> studiert hat.

"April" ist einfach nur gut.

GG

Gerald Endres

unread,
May 26, 2004, 12:53:59 PM5/26/04
to
Norbert Möller <usen...@schinkelnet.de> empfahl:

>>http://www2.rz.hu-berlin.de/musik/kongress_99/congress-binas.htm
>>

Wie sieht das denn heute mit der Verfügbarkeit solcher Musik aus?
Die Standard-Bands sind ja irgendwann später auch auf CD erschienen,
aber was ist mit der Musik, die damals nur auf Kassette oder
gelegentlich mal auf Vinyl unters Volk kam?
Bei www.parocktikum.de gibt es ja schon einiges - Danke für den Tip -
aber da muss ja noch mehr gewesen sein.

Daniel Küstner

unread,
May 26, 2004, 1:32:24 PM5/26/04
to
Gerald Endres wrote:
> Wie sieht das denn heute mit der Verfügbarkeit solcher Musik aus?
> Die Standard-Bands sind ja irgendwann später auch auf CD erschienen,
> aber was ist mit der Musik, die damals nur auf Kassette oder
> gelegentlich mal auf Vinyl unters Volk kam?

Vieles bekommt man nicht mehr. Es sind aber nach der Wende diverse
Sampler erschienen: http://www.die-anderen-bands.de/sampler.html. Wenn
du nur

> Ich orientiere mich an den (mir) bekannten Namen: Silly, City, Karat,
> Puhdys, Pankow, B.Thalheim.

kennst, findest du dort noch einiges neues. Da bekommt man einen
Einblick in die bekannteren Sachen.

Danach heißt es stöbern auf dem Flohmarkt. Einige der Bands (Sandow, Die
Art, Dekadance) haben auch nach der Wende noch schöne Alben veröffentlicht.

Kühne Gunter

unread,
May 26, 2004, 2:17:52 PM5/26/04
to
Gerald Endres wrote:

> Kühne Gunter <bas...@linux.net> schrieb:
>
>
>>ein grosses snipp.
>>dann hör dir mal "Hilflos" an. ja auch von renft.
>>Oder Stern Meissen (ok für manche stern combo meissen)
>>z.b. "Die Nacht auf dem kahlem Berg"
>
> Werde ich machen.
>
>>Und dann als Gegenstück :
>>" DANIEL Kübelk... oder so"
>>mit irgendetwas Nachgemachten.
>
> Was hat das mit Rockmusik zu tun?
>
>
>>Mich als neuen Bundesbürger würde viel mehr interresieren ,
>>ob ihr nach euer erfolgreichen Entwicklung auf dem Unterhaltungssektor,
>>auch einen eigenen Titel habt.
>
> Habe ich in meinem Posting irgendetwas über BRD-Rockmusik gesagt?
>
> Folgt logisch aus der Tatsache, dass mir DDR-Rock nicht gefällt, die
> Tatsache, dass ich BRD-Rock gut finden müsse?

Nein ,kann ja sein ,das siehe unten ,du gar keine Rockmusik magst.
(solls ja auch geben)



> Beidesmal Nein.
>
> Entspringt dein Antwort-Schema dem eingefahrenen Zoni-Reflex, jede
> Aussage über die DDR in einen West-Ost-Vergleich umzuinterpretieren?
>
> Wohl ja.

Kann sein


> Nur zu deiner Information: Ich kenne auch keine BRD-Rockband, die mich
> vom Hocker reißt wie beispielsweise Led Zeppelin.

Doch da gabs mal was aus HH.
ich glaube die hiessen " Frampi " oder so.(keine Ahnung wie die sich
wirklich schreiben)



>>Musik ist auch Geschmackssache!!!
>>Und darüber sollte man bekanntlich Nicht streiten.!

>>(augenommen irgendwelche Leute aus den gebrauchten Ländern die dürfen


>>immer alle anderen Beleidigen!!)
>
> Du fühlst dich beleidigt, weil ich DDR-Rock nicht mag?
>
> Ich glaube ja, wenn jemand einen Sketch aufführte: Wessi sagt, ihm
> gefällt DDR-Rock nicht, worauf sich Ossi gleich beleidigt fühlt, -
> dann würdest du dich von dieser Darstellung des Ossis als ewig
> beleidigte Leberwurst auch wieder beleidigt fühlen.
>
> Du bist Gunter Kühne und spielst meines Wissens auch in keiner Band.

Das ist schon lang her.

> Wieso um Himmels Willen fühlst du dich beleidigt?

Weil du alle die im Osten irgendwie eine Schule besucht haben ( in dem
Falle eine Musiksch..)irgendiwie beleidigst.
Und dazu kommt die Erfahrung aus dem eigenem Berufsleben.
Die ist in meinem Falle nicht sonderlich gut.
(zumindestens seit der Wende,aber das währe ne andere Baustelle)

> Kopfschüttelnd
> Gerald
Vieleicht liegts ja auch an deiner Fragestellung.?
Leute,die aus dem Osten kommen und paar Jahre älter sind, lesen oft
zwischen den Zeilen.
Und wenn man dan noch keine angenehmen Erfahrungen mit Bürgern aus den
gebrachten Ländern gemacht hat ,
kommt Sowas meist raus.

Gunter
p.s. Hilflos von renft wirst du warscheinlich nur noch über die ed2k links
bekommen.
Leider

>

--

Gerald Endres

unread,
May 26, 2004, 3:19:43 PM5/26/04
to

>> Wieso um Himmels Willen fühlst du dich beleidigt?
>Weil du alle die im Osten irgendwie eine Schule besucht haben ( in dem
>Falle eine Musiksch..)irgendiwie beleidigst.

Ja wie denn, um Himmels Willen? Du siehst dich als Mitglied eines
Kollektivs derjenigen, die in der DDR zur Schule gingen, und fühlst
dich deshalb beleidigt, wenn mir DDR-Rock nicht gefällt?

Das ist nicht mein Problem, sondern deines, und auch nicht das Problem
vieler Leute, die in der DDR zur Schule gingen.

>Und dazu kommt die Erfahrung aus dem eigenem Berufsleben.
>Die ist in meinem Falle nicht sonderlich gut.
>(zumindestens seit der Wende,aber das währe ne andere Baustelle)

Ich hatte noch nie auf Arbeit was mit dir zu tun. Was soll also der
Quatsch?


>Vieleicht liegts ja auch an deiner Fragestellung.?
>Leute,die aus dem Osten kommen und paar Jahre älter sind, lesen oft
>zwischen den Zeilen.

Lies doch einfach mal das, was in den Zeilen steht.

>Und wenn man dan noch keine angenehmen Erfahrungen mit Bürgern aus den
>gebrachten Ländern gemacht hat ,
>kommt Sowas meist raus.

Stell dir einfach mal vor, derartige Gruppenurteile und
Gruppenhaftungen würde hier jemand über Ossis loslassen. Das wäre ein
empörtes Aufheulen!

Gruß

Rainer Borchmann

unread,
May 26, 2004, 3:30:57 PM5/26/04
to

"Kühne Gunter" <bas...@linux.net> schrieb im Newsbeitrag
news:57157328....@gunti.de...

> p.s. Hilflos von renft wirst du warscheinlich nur noch über die ed2k links
> bekommen.
> Leider

Hi, Danke für den (hellples-)Tip, sowohl mit Renft als auch den "Blutigen
Erdbeeren" in dt. und OrginalFassung hats gerade geklappt. Auch eine
komplette Zusammenstellung aller Musiktitel des Films gabs/gibs.

Gruß
Jo


Ronald Konschak

unread,
May 26, 2004, 4:03:51 PM5/26/04
to
Gerald Endres <g.en...@gmx.de> schrieb:

>>Erst Garage, dann Ausbildung ... Heute: erst Garage, dann Mainstream-Label

> Aber bei beidem werden den Leuten meistens die Zähne gezogen. Was
> dabei heruskommt, hat keinen Biss mehr, sondern ist Kunstgewerbe.

Passend dazu habe ich eben etwas gefunden:
http://www.jackireznicek.com/Images/Presse/Bass.zip (643 kB)

MP3 gibts auf der Webseite auch, da kann sich nun jeder sein Urteil
bilden.

Ronald.
--
Grüße aus der Sonderwirtschaftszone

Kai-Uwe Thiessenhusen

unread,
May 26, 2004, 7:05:58 PM5/26/04
to
Gerald Endres schrieb:

>
>>Nun, aus Deinen, nun ja, interessanten Ausführungen, über die
>>Folgen des Musikschulbesuches über die Qualität der Rockmusik,
>>und daraus, daß BRD-Rockmusiker keineswegs so oft Musikschulen
>>besuchten (oder liege ich da falsch?) folgt für mich sehr wohl,
>>daß Du Dich über etwas äußerstest, was D.E. DDR-spezifisch ist.
>
>
> DDR-spezifisch, aber mit keiner Aussage über die BRD verbunden.

Ja, klar! Nur der wäre sinnvoll.

> Der Vergleich bezog sich eher auf die Verhältnisse in in den USA und in
> UK.

Rockmusik ist nun mal englischsprachigen Ursprungs. Beide Länder spielen
in der Hinsicht nun mal in einer ganz anderen Liga als BRD, DDR und
andere europäische Staaten.

> Ich äußere mich in dafddr übrigens meistens über DDR-Spezifisches, -
> was dir regelmäßig nicht zu gefallen scheint.

Du irrst, Gerald. Es geht mir nicht um das "was". Mir gefällt oft
das "wie" nicht, der Stil.
(Doch, auch um ein "was" geht es auch: das *häufige* Posten von
Beiträgen, die hier nicht oder nur am Rande on-topic sind. Hat aber
nichts mit diesem Thread zu tun).

Aber kommen wir lieber wieder zur Sache:

>>Wenn Du freilich BRD-Rockmusik nicht besser beurteilst als DDR-
>>Rockmusik, so liegt der Schluß nahe, daß die Ursachen
>>für eine tatsächlich oder vermeintlich schlechte Qualität doch andere
>>sein müssen als die von Dir postulierte.
>
> Das ist nicht schlüssig. Der größte Teil des BRD-Rocks missfällt mir
> aus anderen Gründen als der größte Teil des DDR-Rocks. Man kann auch
> aus sehr unterschiedlichen Gründen schlechte oder uninteressante Musik
> machen.

Gewiß. Und Du darfst nicht vergessen: über die absolute Mehrheit der
Musik, die, egal wo, egal welches Genre entsteht, sind wir uns
vermutlich einig, daß wir sie uninteressant oder schlecht finden.

Die Frage ist eher die nach dem Guten.

Nur: es ist *Deine* These, DDR-Rockmusik sei schlecht gewesen, weil
die (Berufs)Musiker alle auf der Musikschule waren. Und diese These kann
man belegen oder zumindest illustrieren, wenn man eine vergleichbare
Population heranzieht. Und am vergleichbarsten ist nun mal die BRD. Und
wenn Du daran nicht zeigen kannst, daß die BRD-Rockmusik entsprechend
ihrer Bevölkerungsanteil mehr an (D.E.) Bleibendem hervorgebracht hat,
so ist das doch ein Indiz, daß Deine These eben nicht stimmt.

> Die Tatsache, dass BRD-Rock auch schlecht war, besagt deshalb in
> keiner Weise, dass die Reglementierung des Musikbetriebs in der DDR
> nicht an der miesen Qualität schuld war.

Jetzt gehst Du noch weiter: jetzt sind es nicht mehr nur die
Musikschulen, jetzt ist es die Reglementierung an sich. Ist ja ein
prinzipiell berechtigter Punkt. Über die moralische Bewertung manche
dieser Reglementierungen sind wir uns vermutlich einig. Sicher auch
darüber, daß dieser Deckel dazu führte, daß die Kultur sich drunter
anders entwickelte, als wenn er nicht drauf gewesen wäre.

Aber daß der Deckel schlecht war, heißt eben nicht automatisch, daß das
was drunter entstand, schlecht war.

Und für mich ist in der DDR-Rockmusik *viel* mehr entstanden, was aus
meiner geschmacklichen Sicht heute noch Gewicht hat, als in der
dreieinhalb mal so bevölkerten BRD. (Und Du kannst mir glauben, daß ich
mich auch, was BRD-Musik angeht, ganz gut auskenne). Und ja, daß die
DDR-Musiker ihr Handwerk beherrschten, ist für mich ein Grund dafür.


> Was wäre wohl aus Jimi Hendrix geworden, hätte er erst die
> Musikhochschule durchlaufen müssen, bevor er seinen Lebensunterhalt
> auf der Bühne hätte verdienen dürfen?
>
> Er würde möglicherweise noch leben, aber vielleicht als Kellner ...

Vermutlich sähe es so aus. (Wobei ich das Beispiel Hendrix nicht ganz
glücklich finde: er war für mich eher Virtuose als Songkünstler, und
so etwas könnte man auch an einer Musikschule gelernt haben). Aber ich
glaube zu verstehen, was Du meinst. Und ja:
Wirklich neue innovative Stile bekommt man an einer Musikschule nicht
vermittelt. Soweit gehen wir konform.
Und Musikschulen sind auch keineswegs der einzige Weg, weiß Gott, sein
Handwerk zu lernen, keine Frage.

Ändert aber nichts daran, daß die Beherrschung des Handwerkes m.E. alles
andere als schadet. Und Leute wie Hendrix sind nun mal so oder so die
Ausnahmen, und die DDR hätte sie aus statistischen Gründen kaum
hervorgebracht. Etliche größere Länder habens ja auch nicht.


-kut


Kai-Uwe Thiessenhusen

unread,
May 26, 2004, 7:14:37 PM5/26/04
to
Matthias Opatz schrieb:

>>>Mir fiele "In meinem Land" von der Gruppe Magdeburg ein, aber das
>>>ist wohl nicht aus den 80ern.
>>
>>Danke, ich werde mich auf die Suche danach machen.


Deine Beispiele verstehe ich nicht:

> Electra - Weiter, weiter
> <http://www.ostmusik.de/weiter.htm>

> Puhdys - Vorn ist das Licht
> <http://www.ostmusik.de/vorn_ist_das_licht.htm>

Beides naive Aufbruchtexte, Zeitgeist der 70er.
Eher unkritischer Optimismus als unbedingt staatsnah.

> Freudenberg - Wie weit ist es bis ans Ende dieser Welt
> <http://www.ostmusik.de/wie_weit_ist_es_bis_ans_ende_die1.htm>

Friedenslied. Zeitgeist der 80er. Lindenberg ist *viel* platter.

Und die Frage, was sagt man seinem Kinde. Ich finde den Text
handwerklich nicht so toll, inhaltlich finde ich aber nichts daraun
auszusetzen.

> Lift -Soldat vom Don
> <http://www.ostmusik.de/soldat_vom_don1.htm>

Erinnert mich vom Duktus sehr an "No man's land" von Eric Bogle. Gut,
der Text geht mir mehr unter die Haut, der Soldat vom Don ist etwas
pathetisch. (Aber die deutsche Nachdichtung von No man's land "es
ist an der Zeit" finde ich viel schlimmer). Soldat vom Don habe ich
neulich mal gehört; der Pathos kitzelte ein wenig am Zwerchfell;
anderseits zu Treptes Stimme paßt er, und die Musik ist gut.

> Ansonsten fällt mir ein:
> Lakomy: "Das Haus, wo ich wohne, das steht nicht mehr lang, es gibt ja
> bekanntlich ein Neubauprogramm ... bis 1990, so sagt die Partei, sind wir
> alle wohnraumsorgenfrei"

Das ist nun wirklich ironisch.

-kut

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Kai-Uwe Thiessenhusen

unread,
May 26, 2004, 7:24:13 PM5/26/04
to
Wolfram Steinacker schrieb:

>>Das was ich so kenne, ist meistens derart lyrisch verquast, dass al
>>Botschaft nur noch rüberkommt: "Wir verstehen uns doch irgendwie"
>>oder, wenn's kritisch sein soll: Irgendwie leide ich schon auch
>>manchmal an dieser Welt" -
>
>
> So ähnlich war es. Bezweifle eher, dass du da fündig wirst. Man
> flüchtete doch. Die Künstler flüchteten sich in metaphorische Lyrismen
> und das Publikum ihnen hinterher. Wir schwelgten unter der Rose auf der
> Regenwiese mit den Gänsen in Baumesschatten. Und sobald jemand konkreter
> zu werden drohte, bekam er eins auf die Mütze.

Und zwar im Zweifel von beiden Seiten, nicht nur vom Staat. Auch
DDR-Rockmusiker hatten ein Publikum zu bedienen, und denen konnte man
auch nicht mit zu plattem Zeug kommen. Erst spät, zu Zeiten von "Rock
für den Frieden" hat man's versucht.

>>Was ich suche, ist aber jemand, der in Rock so richtig uff Linie war,
>>und sei es nur bei einem einzelnen Pflicht-Stück.
>
>
> Agit-Prop war eine andere Schaubühne. Das haben selbst die obersten
> Agitpropper in den 80ern geschnallt.

Eben.

> Aber es gab eine gewisse handzahme
> Klientel. Was mir etwa von ''berluc'' (zugegeben nicht viel) unter die
> Flinte kam, zählt von A-Z dazu. Was die Barden von der Küste teilweise
> ganz direkt und unmetaphorisch vom Holze schruppten, stellte die Partei-
> und Staatsführung noch jederzeit immerhin in eine trübe Aura. Ich sag
> nur "Gradaus". :-(

Deine Formulierung ist etwas zu hart, dennoch stimmt die Tendenz m.E.

"Hey, Mister Präsident of America !
Hey, Mister Präsident, here is a crazy Star.
Ich bin verrückt,
doch soviel weiß ich noch,
von dieser Erde hier
komm ich nicht los.
Und wird die Erde ein großes Bombenloch
liegen wir alle tot in seinem Schoß.
{...]
No Bomb, no radioactivity !
Niemals Euroshima !
No Bomb, but Peace."

( http://www.ostmusik.de/no_bomb.htm )


Dennoch: ich rechne den Jungs heute noch hoch an, daß sie für uns (in
der Tradition der Jahre zuvor) im Lager für Arbeit und Erholung
spielten, *nachdem* sie mit "Hallo Erde hier ist Alpha" (wo man
erzählte, sie hätten es live mit englischer statt russischer Ansage des
Raumschiffstartes gespielt) schon einen Nummer 1- Hit in der DDR hatten.
Drei oder vier Stunden Programm für drei Schulklassen.

> mehr noch, sie haben ihre Seele verkauft. Ein hervorragender Pianist des
> Oktoberklubs prahlte damit, den ganzen Scheiß eben nur zu begleiten um
> mal in die USA zu touren. Wer wollte es ihm verdenken? Aber das sollte
> Kunst sein...?

*Das* ist es bestimmt nicht. Nur, daß sich gute Künstler, um überleben
zu können, mit irgendwelchem Mist prostituiert haben (und manchmal
nebenbei trotzdem außerdem noch gute Kunst gemacht haben) gab es zu
allen Zeiten, und heute genauso. Daran finde ich nichts, aber auch gar
nichts DDR-spezifisches.

-kut

Kai-Uwe Thiessenhusen

unread,
May 26, 2004, 7:26:28 PM5/26/04
to
Florian Ritter schrieb:

>>Ich finde deutsche Literatur schlecht und orientiere mich an
>>den (mir) bekannten Namen: Konsalik, Bohlen, Danella.
>
>
> Olle Joethe fehlt noch.

Du glaubst gar nicht, wie sehr er mir fehlt!


>>Das magst Du so sehen.
>>Ich dagegen finde durchaus, daß es einem Musiker nicht schadet wenn er
>>handwerkliche Ahnung hat
>
>
> Um aber Schlagersänger werden zu können, ist es conditio sine qua non,
> _nicht_ singen zu können - FR

Nun, da fällt mir der Ex-Thomaner Hans-Jürgen Beyer ein (der früher
Rockmusik machte, den sich aber dann nicht ließen) oder auch das in Ost
wie West beliebte goldene Reibeisen aus Prag.
Singen können die wirklich...

-kut

Matthias Opatz

unread,
May 26, 2004, 7:24:11 PM5/26/04
to
Kai-Uwe Thiessenhusen schrieb:

> Deine Beispiele verstehe ich nicht:

Das mach nüscht.
Das war hat das weiteste, was'sch Gerald entgegenkommen konnte.
Weiter ging nich.

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Gerald Endres

unread,
May 27, 2004, 5:10:22 AM5/27/04
to
Kai-Uwe Thiessenhusen <kuth+del...@vollbio.de> schrieb:

>Und für mich ist in der DDR-Rockmusik *viel* mehr entstanden, was aus
>meiner geschmacklichen Sicht heute noch Gewicht hat, als in der
>dreieinhalb mal so bevölkerten BRD.

Wobei man nicht vergessen darf, dass mit der Reglementierung auch eine
gewisse Förderung verbunden war, ein Schutz vor der US- und
UK-Konkurrenz, den BRD-Musiker nicht hatten. Dem DDR-Bestreben, auch
hier eine autarke Produktion aufzubauen, stand nichts Vergleichbares
im Westen gegenüber.
Insofern fehlen auch die populären Westbands, mit denen man die
DDR-Rocker vergleichen könnte. Die bemerkenswerten BRD-Gruppen aus den
Spätsechzigern/Siebzigern, Leute wie Amon Düül, Can, Kraftwerk,
Tangerine Dream usw, spielten einfach in einer ganz anderen Kategorie,
wesentlich näher an der Kunscht oder dem Kunschtwollen als an der
populären Musik. Hatten sie mal einen Hit, war das eher ein
zufälliges Nebenergebnis.
Was dann noch bleibt, sind später die NDW-Eintagsfliegen und ihre
Nachfolger.

Aber quantifizierbar sind geschmackliche Sichten ohnehin nicht. Bei
mir bleibt beim DDR-Rock der Eindruck des Kunstgewerblichen -
Ausnahmen gibt es immer wieder. Von den Texten will ich gar nicht
reden, da sind die Begrenzungen klar, aber auch die Musik ist ohne
Biss: Handwerklich sauber, die Jungs haben ja ihr Geschäft gelernt
(lernen müssen), aber das ist es auch schon. Vieles ist handwerklich
geglättete Kopie von US/UK-Bands, hübsch gehobelt und geschliffen, die
Kanten und rauen Stellen sind weg.

Weiß eigentlich jemand, wo ich noch was von der Bürkholz-Formation
finden kann. Da soll ja dem Vernehmen nach die Musik anders gewesen
sein.

Gerald Endres

unread,
May 27, 2004, 5:10:22 AM5/27/04
to
"M. Günther" <GuMi...@hotmail.com> schrieb:

>m
>Prinzip hat er die Niesche gesucht, der Massenhype war erst im
>Entstehen. Und das hat ihn in gewissen Sinne auch umgebracht. Als
>unbekannter(!) Farbiger wurde er im Krankenhaus erstmal ins Abseits
>gestellt und erstickte unbeachtet an seinem Erbrochenen..

Das halte ich für eine Legende, - wobei viele widersprüchliche
Versionen seines Todes kolportiert wurden.
Aber lassen wir's. Es ist wirklich offtopic.

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Matthias Opatz

unread,
May 27, 2004, 8:33:40 AM5/27/04
to
M. Günther schrieb:

> (2) 40 Jahre Klaus-Renft-Combo, Schwarzkopf+Schwarzkopf, 1997

Wie hat es der Verlag eigentlich geschafft, für einen blanken Tonträger, der
nicht Zugabe eines Buches ist, eines ISBN zu bekommen (3896020994)?

Message has been deleted

Matthias Opatz

unread,
May 27, 2004, 8:40:16 AM5/27/04
to
M. Günther schrieb:

> beide sind zurzeit nicht im Handel.

Schau mal hier:
http://home.t-online.de/home/Frank.Frenzel/LPCD.html

Matthias Opatz

unread,
May 27, 2004, 8:48:23 AM5/27/04
to
M. Günther schrieb:

> Nun ja, die Kunscht war uU im Osten in den 70ern vielleicht noch mehr
> das Ziel,

Eine Zeitlang waren gemeinsame Konzerte von Bands und Sinfonierorchestern
(spielten dann im Wechsel und/oder gemeinsam) schwer angesagt.

Auch für Nur-Rockbands geb es Konzerte mit Pause, Bestuhlung war ohnehin
usus. Das war war zum Zuhören (irgendwie konnten das die Leute damals noch),
auch von etwas, was man vorher noch gar nicht kannte. Uraufführungen von
neuen Werken zum beispiel der Stern-Combo waren immer große Ereignisse.

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Sebastian Koppehel

unread,
May 27, 2004, 10:07:43 AM5/27/04
to
Vinzent 'Gadget' Hoefler wrote:

> Gerald Endres wrote:
>
>>Zwar haben diese großen Bands damals auch so angefangen, dass sie die
>>gängigen Rock'n'Roll- oder R&B-Stücke aus den 50ern und frühen 60ern
>>nachspielten, - aber eben auf ihre Art. Und mit der eigenen Art
>>hapert's heute.
>
> NAK. Das Hauptproblem ist IMO die Musikindustrie mit ihren immer
> groesseren Verlusten^W^Wkleiner werdenden Gewinnen, die sich auf das
> Risiko, etwas neues hinzulegen, nicht einlaesst.

Jetzt wissen wir endlich, wem wir die tolle Rockmusik der 60er und 70er
Jahre verdanken - den großen Plattenbossen und ihren berstenden
Geldspeichern. Demnächst bei Time Life: The Golden Age of Capitalism -
eine einzigartige Kollektion auf 27 CDs - nur bei uns, nicht im Handel!

- Sebastian

Wolfram Steinacker

unread,
May 27, 2004, 10:50:37 AM5/27/04
to
Sebastian Koppehel schrieb:

Bei allem Sarkasmus ist da leider was dran. Gerade in den 60ern und
70ern. Während in den USA große Networks aus bekannten Gründen (in
übrigens teils frappierender Analogie zu den Amiga-Amigos) die
"Neger-Yeah-yeal-musik" weitgehend boykottierten, waren es eben
bestimmte Plattenbosse, die sich eben *nicht* zu schade waren und
offensichtlich einen guten Riecher hatten. Das Zeug hat ihnen persönlich
oder politisch oder sonstwie in keiner Weise zugesagt. Aber das
entscheidende war der Umsatz. So wurden sie in diesen bewegten Jahren
zum entscheidenden Medium dieser kulturellen Umwälzung. Und sie
bekannten sich zu ihrer kulturellen Ignoranz, sofern eben nur die
Ökonomie stimmte. Etwas "progressiveres" als diese undogmatischen
Geschäftemacher wären in dieser Zeit nicht vorstellbar gewesen. Nachher
wurde dies alles freilich zu einer Disko-Sterilität mumifiziert.

Aber im Osten war dieser Aufbruch - vom System her - nicht möglich. Die
gelenkte Kultur war in ihrer Pseudoprogressivität stinkreaktionär und
hat es in der Tat vermocht, eigenes zu ersticken. Jedenfalls was mich
hätte überzeugen können. Textlich wie musikalisch.
Was nicht ausschloss, dass wenn jemand mit 5 Akkorden Hey Joe brüllen
konnte, alles genauso ausflippte wie im Westen vermutlich auch. Im
Gegenteil ;-)

Grüße von
Wolfram

Ronald Konschak

unread,
May 27, 2004, 2:47:27 PM5/27/04
to
Gerald Endres <g.en...@gmx.de> schrieb:

> Ausnahmen gibt es immer wieder. Von den Texten will ich gar nicht
> reden, da sind die Begrenzungen klar, aber auch die Musik ist ohne
> Biss: Handwerklich sauber, die Jungs haben ja ihr Geschäft gelernt
> (lernen müssen), aber das ist es auch schon. Vieles ist handwerklich
> geglättete Kopie von US/UK-Bands, hübsch gehobelt und geschliffen, die
> Kanten und rauen Stellen sind weg.

Ich habe mir heute nachmittag aus Anlaß dieser Diskussion
nochmal die Sachsendreier-CD reingezogen. Diese Veranstaltung
wurde von den DDR-Kunsthandwerkern der 70er Jahre des vorigen
Jahrhunderts durchgeführt. Jetzt fällt mir zur obigen Argumen-
tation nur noch eins ein: Blödsinn (sri, was harmloseres war
grad' nicht da). Eben läuft die Gegenveranstaltung auf dem
ZDF - Weichgespültes aus dem Computer, geschliffen und
hochglanzpoliert.

Ronald, den Sonnabend herbeisehnend

Vinzent 'Gadget' Hoefler

unread,
May 28, 2004, 4:38:50 AM5/28/04
to
Sebastian Koppehel wrote:

>Vinzent 'Gadget' Hoefler wrote:
>
>> NAK. Das Hauptproblem ist IMO die Musikindustrie mit ihren immer
>> groesseren Verlusten^W^Wkleiner werdenden Gewinnen, die sich auf das
>> Risiko, etwas neues hinzulegen, nicht einlaesst.
>
>Jetzt wissen wir endlich, wem wir die tolle Rockmusik der 60er und 70er
>Jahre verdanken - den großen Plattenbossen und ihren berstenden
>Geldspeichern.

Damals war die Plattenindustrie noch nicht so riesig, was man allein
daran erkennt, dass eine goldene Schallplatte damals tatsaechlich noch
was wert war. Heutzutage gelten Newcomer, die das nicht auf Anhieb
schaffen, als Flop.

BTW, die Firma, die damals die Beatles nicht wollte, weil
Gitarrenmusik ja keine Zukunft haette, war die gleiche, die kurz
danach die Stones unter Vertrag genommen hat.


Vinzent.

--
Wenn alle Stricke reissen, kann man sich immer noch erschiessen.

Vinzent 'Gadget' Hoefler

unread,
May 28, 2004, 4:40:58 AM5/28/04
to
Wolfram Steinacker wrote:

>Was nicht ausschloss, dass wenn jemand mit 5 Akkorden Hey Joe brüllen
>konnte, alles genauso ausflippte wie im Westen vermutlich auch. Im
>Gegenteil ;-)

Fuenf Akkorde? Wie kreativ. Heutzutage sind mehr als zwei in einem
Lied ja schon avantgardistisch.

Ulf Gutschmidt

unread,
May 28, 2004, 5:49:03 AM5/28/04
to
Matthias Opatz schrieb

> Auch für Nur-Rockbands geb es Konzerte mit Pause, Bestuhlung war
> ohnehin usus. Das war war zum Zuhören (irgendwie konnten das die
> Leute damals noch),

Heute nicht mehr.
Was ich da an Lärmpublikumpöbel bei Roger Waters erleben durfte, spottet
jeder Beschreibung.

> auch von etwas, was man vorher noch gar nicht kannte.

Ich wünsche mir noch mal ein großangelegtes Konzert von Bayon.

> Uraufführungen von neuen Werken zum beispiel der Stern-Combo
> waren immer große Ereignisse.

Die Ostseezeitung orakelte unkängst, die diesjährige SCM-Tour wäre wohl
die letzte.
Tja, Reini - was bleibt zuerst stehen: Herz oder Lunge?

Und all das ganze Faschistengesindel lebt fröhlich weiter sein sinnloses
Leben vor sich hin.

UG


Kai-Uwe Thiessenhusen

unread,
May 28, 2004, 6:07:27 PM5/28/04
to
Ulf Gutschmidt schrieb:

>>Uraufführungen von neuen Werken zum beispiel der Stern-Combo
>>waren immer große Ereignisse.
>
> Die Ostseezeitung orakelte unkängst, die diesjährige SCM-Tour wäre wohl
> die letzte.

Tja, irgendwie ärgere ich mich jetzt doch, daß ich letzten
Sonnabendabend in Rostock zu müde war, da noch hinzugehen.

Warst Du da?

-kut

Falk Schade

unread,
May 29, 2004, 4:03:31 AM5/29/04
to

"Daniel Küstner" <ne...@kuestner.org> schrieb im >
> > Matthias Opatz <spam-c...@onlinehome.de> schrieb:

>
> > Was der junge Mann über die oben genannten Namen sagte, will ich aus
> > Rücksicht auf den gesitteten Umgangstons in dieser Gruppe lieber
> > verschweigen.
> >
> > Besonders heftig äußerte er sich zu Karat.
>
> Recht hatter.

"Aber man kann sagen was man will, die haben immer sauber gewaschene Haare".
Orginalton meine Oma

Falk
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Ulf Gutschmidt

unread,
May 29, 2004, 5:15:55 AM5/29/04
to
Kai-Uwe Thiessenhusen schrieb
> Ulf Gutschmidt schrieb:
> > Die Ostseezeitung orakelte unlängst, die diesjährige SCM-Tour wäre
> > wohl die letzte.

> Tja, irgendwie ärgere ich mich jetzt doch, daß ich letzten
> Sonnabendabend in Rostock zu müde war, da noch hinzugehen.

> Warst Du da?

Nein, ohne Thomas Kurzhals mag ich die Band nicht sonderlich.
(Vielleicht ist das auch nur eine Ausrede, in Wirklichkeit hängen viel
zu viele Erinnerungen dran; ich sag nur "Limbach-Oberfrohna"...)

Außerdem beschert die Stadt Greifwald demnächst den "Sachsendreier",
und das sogar kostenlos.

UG

Sebastian Koppehel

unread,
May 30, 2004, 5:47:10 PM5/30/04
to
Wolfram Steinacker wrote:

> Sebastian Koppehel schrieb:
>>Vinzent 'Gadget' Hoefler wrote:
>>
>>>NAK. Das Hauptproblem ist IMO die Musikindustrie mit ihren immer
>>>groesseren Verlusten^W^Wkleiner werdenden Gewinnen, die sich auf das
>>>Risiko, etwas neues hinzulegen, nicht einlaesst.
>>
>>Jetzt wissen wir endlich, wem wir die tolle Rockmusik der 60er und 70er
>>Jahre verdanken - den großen Plattenbossen und ihren berstenden
>>Geldspeichern. Demnächst bei Time Life: The Golden Age of Capitalism -
>>eine einzigartige Kollektion auf 27 CDs - nur bei uns, nicht im Handel!
>
> Bei allem Sarkasmus ist da leider was dran. Gerade in den 60ern und
> 70ern. Während in den USA große Networks aus bekannten Gründen (in
> übrigens teils frappierender Analogie zu den Amiga-Amigos) die
> "Neger-Yeah-yeal-musik" weitgehend boykottierten, waren es eben
> bestimmte Plattenbosse, die sich eben *nicht* zu schade waren und
> offensichtlich einen guten Riecher hatten. Das Zeug hat ihnen persönlich
> oder politisch oder sonstwie in keiner Weise zugesagt. Aber das
> entscheidende war der Umsatz.

Also kann die darbende Musikindustrie von heute wohl kaum schuld sein am
vermeintlich schlechten Zustand der Populärmusik, denn die wird kaum
etwas gegen Umsatz haben. Nun könnte man mutmaßen, daß heute die
Risikobereitschaft geringer ist, aber das bezweifle ich auch. Die Schuld
dürfte beim Publikum liegen, daß sich massenhaft auf Bohlen-CDs stürzt
(mal ernsthaft, wer *kauft* das Zeug?). Also werden Bohlen-CDs geliefert.

- Sebastian

Ralf Schrader

unread,
May 31, 2004, 2:36:32 PM5/31/04
to
> Wirklich neue innovative Stile bekommt man an einer Musikschule nicht
> vermittelt. Soweit gehen wir konform.
> Und Musikschulen sind auch keineswegs der einzige Weg, weiß Gott, sein
> Handwerk zu lernen, keine Frage.
>
> Ändert aber nichts daran, daß die Beherrschung des Handwerkes m.E. alles
> andere als schadet. Und Leute wie Hendrix sind nun mal so oder so die
> Ausnahmen, und die DDR hätte sie aus statistischen Gründen kaum
> hervorgebracht. Etliche größere Länder habens ja auch nicht.

Die DDR hat Gerhard Gundermann hervorgebracht, auch ohne Musikschule, nicht
mal wirklich Profi- Musiker. Vor ein paar Wochen hat Buschfunk die
"Gundermann und Wilderer" (schon 1990 aufgenommen) herausgebracht. Wer die
nicht gleich kaufen will, kann eine Rezension unter

http://www.gundi.de/assets/Wilderer-CD.pdf

lesen. Da beantworten sich viele Fragen, Hören ist besser,

Ralf


Boris Gerlach

unread,
May 31, 2004, 3:10:42 PM5/31/04
to
Gerald Endres wrote:

>
> Vor ein paar Tagen hat mir ein Leipziger Plattenantiquar Rockhaus
> empfohlen.


*Grmbl! Danke, der Wurstsalat ist wieder draußen.*


> Allerdings hatte er nur eine Vinylplatte zu einem
> exorbitanten Preis da.

Ich weiß nicht, wer diese Platten kaufte.
Dieselben Tüpen die Stonewashedkarottenjeanshosen
von Ju-Mo trugen und als Kerle Dauerwelle.

Rockhaus war das Allerletzte.

B"Bin wieder ßuhause." GE

Boris Gerlach

unread,
May 31, 2004, 3:12:09 PM5/31/04
to
Norbert Möller wrote:
>
> Am Tue, 25 May 2004 17:56:19 +0200, Matthias Opatz <spam-c...@onlinehome.de>
> schrieb:
>
> >Puhdys - Vorn ist das Licht
> ><http://www.ostmusik.de/vorn_ist_das_licht.htm>
> >
>
> Das war imo ein Meisterwerk aus Anlaß der X. Weltfestspiele, also ein Jahrzehnt
> früher. In dieser Zeit gab es jede Menge Titel, die aus der Abteilung Agitprop
> kommen konnten.
>
> Und dann war da noch der Versuch, eine professionell arbeitende Polit-Band
> namens "Jahrgang 49" zu etablieren ...

Wir diskutierten doch schonmal "Sag mir wo Du stehst."

BGE

Peter Veith

unread,
May 31, 2004, 3:13:48 PM5/31/04
to
"Ralf Schrader" schrieb:

> "Gundermann und Wilderer" (schon 1990 aufgenommen) herausgebracht. Wer
die
> nicht gleich kaufen will, kann eine Rezension unter
> http://www.gundi.de/assets/Wilderer-CD.pdf
> lesen. Da beantworten sich viele Fragen, Hören ist besser,

heißen Dank!!!

Veith
--
Strukturen, Geschichte(n) & Bilder der LSK/LV
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de

Kai-Uwe Thiessenhusen

unread,
May 31, 2004, 4:45:18 PM5/31/04
to
Boris Gerlach schrieb:

> Gerald Endres wrote:
>
>
>>Vor ein paar Tagen hat mir ein Leipziger Plattenantiquar Rockhaus
>>empfohlen.
>
> *Grmbl! Danke, der Wurstsalat ist wieder draußen.*
>

Wenn Geralds Erlebnis wirklich so war wie er (notwendigerweise verkürzt)
hier beschrieben hat, dann wollte der Mensch ihn verscheißern. Jede
Wette. Ich hatte diesen Eindruck schon einiger Runden vorher gewonnen,
als er meinte, das Urteil des Hökers über Puhdys, Pankow, Thalheim wäre
ähnlich (schlecht).

>>Allerdings hatte er nur eine Vinylplatte zu einem
>>exorbitanten Preis da.
>
> Ich weiß nicht, wer diese Platten kaufte.

Ich besitze eine Nachwende-Re-Edition als CD. Ich weiß nicht mehr, wer
sie mir schenkte, ich vergesse manchmal die schlimmen Dinge, die mir
meine Freunde antaten. (Nein, gekauft habe ich sich *mit Sicherheit*
nicht).

> Dieselben Tüpen die Stonewashedkarottenjeanshosen
> von Ju-Mo trugen und als Kerle Dauerwelle.
>
> Rockhaus war das Allerletzte.

Ich stimme nicht völlig (Engerling) mit Deinem Musikgeschmack überein,
aber hier schon.

Und dazu dieser Akzent. "Isch, isch liebe disch. Isch, isch brauch
disch. Isch, isch will nur disch". (Früher gehörte auch eine gewisse
Spracherziehung zum Gesangsunterricht. Oder man singt gleich Dialekt,
aber das machten die auch wieder nicht).

Nach der Wende versuchte sich Sänger Mike Kilian ein wenig als
Ost-Mercury, paar Sachen sind sogar erstaunlich gut.

-kut


Boris Gerlach

unread,
Jun 1, 2004, 1:34:11 AM6/1/04
to
-kut wrote:

> Und dazu dieser Akzent. "Isch, isch liebe disch. Isch, isch brauch
> disch. Isch, isch will nur disch". (Früher gehörte auch eine gewisse
> Spracherziehung zum Gesangsunterricht. Oder man singt gleich Dialekt,
> aber das machten die auch wieder nicht).


Wir hatte einen Rekruten 1983/84 in der NFAK in Cottbus, der war
der einzige Rockhausfan, der mir je übern Weg lief.
beim Flurblockern brüllten wir immer:

"Disco inner U-Bahn" und dann dieses nasale kopfstimmige "hnghooch" "hnghooch".
Da wurde der richtig wütend.
Aber diese von Dir og. Sprachanomalie ist bei Pseudorockern aus
einem bestimmten Sprachbereich (Bln.-Brbg.) gern benutztes Stilmittel um die
Milchreisbubistimme etwas mehr nach Rockmülltonne klingen zu lassen.

Bestes Bspl.: Keimzeit. Deren Sänger bricht mit Absicht die
Harmonien, läßt die Stimme brüchig erscheinen
(Hildegard Knef hat das mal ethabliert, ohne Quark)
und beherrscht das kehlige "chsch" bei dem man immer denkt,
er spuckt grade wärend des Singens, perfekt.

Ähnlich der Sänger von der (sonst ganz guten) "Nationalgalerie".

Was Rockhaus bei DDR-Rock ist für mich übrigens Engerling bei DDR-Blues.


> Nach der Wende versuchte sich Sänger Mike Kilian ein wenig als
> Ost-Mercury, paar Sachen sind sogar erstaunlich gut.

Viele sozialistische DDR-Stilblüten versuchten
nach der Wende allerhand. Sie sind alle zurecht verschwunden.

BTW:
Spielten da wirklich (bei Rockhaus) Puhdys-Söhne mit?

BGE

Holger Kunadt

unread,
Jun 1, 2004, 1:56:54 AM6/1/04
to
Boris Gerlach schrieb:

> > Vor ein paar Tagen hat mir ein Leipziger Plattenantiquar Rockhaus
> > empfohlen.
> *Grmbl! Danke, der Wurstsalat ist wieder draußen.*

Wie sie selbst schon sangen:
"Ja, ja, mir ist ganz schlecht davon!"

Über den seinerzeit formulierten Anspruch, die Nachfolge der Puhdys
antreten zu wollen, decken wir lieber höflichkeitshalber den Mantel
des Schweigens.

Qno

--
Es gibt Tage, an denen möchte man einfach nur friedlich sterben. Und
was passiert? Irgendwie zappt man doch noch versehentlich in eine
frühe Nachrichtensendung und der ganze Tag ist versaut, bevor er
angefangen hat. (Benedict Mangelsdorff in ger.ct)

Holger Kunadt

unread,
Jun 1, 2004, 2:00:05 AM6/1/04
to
Boris Gerlach schrieb:

> Spielten da wirklich (bei Rockhaus) Puhdys-Söhne mit?

AFAIK nicht, das war IIRC "Rosalili".

Matthias Opatz

unread,
Jun 1, 2004, 3:59:57 AM6/1/04
to
Boris Gerlach schrieb:

> Was Rockhaus bei DDR-Rock ist für mich übrigens Engerling bei DDR-Blues.

Was ist denn dann Stefan Diestelmann?

Boris Gerlach

unread,
Jun 1, 2004, 4:36:19 AM6/1/04
to
Matthias Opatz wrote:
>
> Boris Gerlach schrieb:
>
> > Was Rockhaus bei DDR-Rock ist für mich übrigens Engerling bei DDR-Blues.
>
> Was ist denn dann Stefan Diestelmann?

Besser.

BGE

Message has been deleted
Message has been deleted

Boris Gerlach

unread,
Jun 1, 2004, 3:16:26 PM6/1/04
to
Dirk Moebius wrote:


[Rockmülltonne]

> > Bestes Bspl.: Keimzeit. Deren Sänger bricht mit Absicht die
> > Harmonien, läßt die Stimme brüchig erscheinen
> > (Hildegard Knef hat das mal ethabliert, ohne Quark)
> > und beherrscht das kehlige "chsch" bei dem man immer denkt,
> > er spuckt grade wärend des Singens, perfekt.
>

> Nach Aussage eines Kollegen, der mal mit ihm zusammen musiziert hat, spielt
> Norbert L. das nicht, sondern hat tatsächlich Artikulationsdefizite...

Die Häufigkeit dieser Anomalie ist frappierend.
Auch Herzberg von Pankow bediente sich dieser Methode.
Das sind doch nicht alles Hasenscharten?
Oder waren die Mikrophone so schlecht?

BGE

Florian Ritter

unread,
Jun 2, 2004, 12:56:23 PM6/2/04
to
Kai-Uwe Thiessenhusen <kuth+del...@vollbio.de> wrote in message news:<2hknd3F...@uni-berlin.de>...

> >>Ich finde deutsche Literatur schlecht und orientiere mich an
> >>den (mir) bekannten Namen: Konsalik, Bohlen, Danella.
> >
> > Olle Joethe fehlt noch.
>
> Du glaubst gar nicht, wie sehr er mir fehlt!

Da Du Interesse an ASch äußertest: Beim Durchgehen meiner ASchiana
fiel mir ein sehr schmales Reclam-Heft in die Hände, "Windmühlen",
enthaltend einige Kurzgeschichten. Empfehle ich Dir mal anzuschaffen,
sollte im Buchhandel noch erhältlich sein. Die titelgebende Geschichte
ist meisterlich. Ich habe sogar mal das niedersäxische Freibad
aufgesucht, das darin vorkommt - FR

Kai-Uwe Thiessenhusen

unread,
Jun 2, 2004, 5:29:31 PM6/2/04
to
Boris Gerlach schrieb:


Nun, da sind wir sehr verschiedener Meinung. Engerling fand und finde
ich gut, sowohl von den Texten als auch von der Musik her. Diestelmann
finde ich einfach nur flau, in jeder Hinsicht. Kerth hat noch einen
gewissen Charme mit seinen naiven Texten, aber richtig gut finde ich ihn
auch nun wieder nicht.

-kut

Kai-Uwe Thiessenhusen

unread,
Jun 2, 2004, 5:30:44 PM6/2/04
to
Holger Kunadt schrieb:

> Boris Gerlach schrieb:
>
>
>>Spielten da wirklich (bei Rockhaus) Puhdys-Söhne mit?
>
>
> AFAIK nicht, das war IIRC "Rosalili".

Ja. Und heute Bell, Book und Candle, weiß aber gar nicht, ob es
dieselben Puhdys-Kinder sind.

-kut

Kai-Uwe Thiessenhusen

unread,
Jun 2, 2004, 5:31:31 PM6/2/04
to
Holger Kunadt schrieb:

>>>Vor ein paar Tagen hat mir ein Leipziger Plattenantiquar Rockhaus
>>>empfohlen.

> Über den seinerzeit formulierten Anspruch, die Nachfolge der Puhdys


> antreten zu wollen, decken wir lieber höflichkeitshalber den Mantel
> des Schweigens.

Och, man kann schon sagen, daß die heutigen Puhdys würdige
Rockhaus-Nachfolger sind.

SCNR;

-kut

Matthias Opatz

unread,
Jun 2, 2004, 6:04:16 PM6/2/04
to
Kai-Uwe Thiessenhusen schrieb:

> Engerling fand und finde
> ich gut, sowohl von den Texten als auch von der Musik her. Diestelmann
> finde ich einfach nur flau, in jeder Hinsicht.

Oder um es mal anders auszudrücken: Bodag ist erdig, Diestelmann ist blumig.

Martin Ebert

unread,
Jun 2, 2004, 8:05:36 PM6/2/04
to
Kai-Uwe Thiessenhusen wrote:

> Och, man kann schon sagen, daß die heutigen Puhdys würdige
> Rockhaus-Nachfolger sind.

Wenn ich mir eine Signatur-Maschine leiten könnte:
DEN Spruch würde ich da sofort einbauen ...

Martin Ebert

Boris Gerlach

unread,
Jun 3, 2004, 12:58:00 AM6/3/04
to
Matthias Opatz wrote:
>
> Kai-Uwe Thiessenhusen schrieb:
>
> > Engerling fand und finde
> > ich gut, sowohl von den Texten als auch von der Musik her. Diestelmann
> > finde ich einfach nur flau, in jeder Hinsicht.
>
> Oder um es mal anders auszudrücken: Bodag ist erdig, Diestelmann ist blumig.

Schön ausgedrückt.

Es sind 2 verschiedene Genres.
Die einen versuchten sich an Blues-Rock.
Der andere machte Folk-Blues.
Die erste Scheibe von ihm mit den Hohner
Blues-Harps ins Cover einmontiert, war eine
einzigartige Platte in der DDR.
Sowas hatte in der Art noch keiner gemacht.
Blues für Kinder, oder der Reichsbahnblues
waren schon gut arrangiert.
Auch die allseits akzeptierte Masche im Blues,
alte Größen mit eigenem Profil zu covern,
hat er gut gemacht.(Willie Dixon, Memphis Slim)
Das er menschlich ein Arsch war (habe ihn mal persönlich
in Schwedt im Jugendclub M. Curie kennengelernt)
ist eine andere Geschichte.
Musikalisch kommt bei Engerling bei mir immer
nur "Gähn".
D. konnte allein ein Publikum auf Trab bringen.
Bodag ist übrigens der Hauptgrund warum Engerling mir
nicht gefällt. Es gab selten einen schlechteren Sänger
der Blues singen wollte.

BGE

Boris Gerlach

unread,
Jun 3, 2004, 1:10:15 AM6/3/04
to

Hi Martin

Konnte leider über den PCK Bunker
nichts herausbekommen. Eisiges Schweigen im Walde.
Der Träger des Spezialbau Schwedt war das BMK-Ost.

Gruß
BGE

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