Steffen
Nein, soweit ich weiß.
Guido
Doch TU Dresden und auch einige ( energiekombinate ( dan aber schon als AG?
also Mitte 1990 aber Noch DDR)
gunter
--
Wichtige Mail an bastler100atarcorde
> Wikipedia meint, daß die Top-Level-Domain für die DDR ".dd" war. Gab es
> in der DDR Internet, versuchsweise vielleicht?
Yep.
Grüßle
Ali
1. Es kann natürlich jemand irgendwann auch für die DDR ein
Top-Level-Domain für die DDR definiert haben, dies bedeutet aber noch lange
nicht, daß sich irgendjemand in der DDR in ein Internet hätte einwählen
können. Beides hat miteinander nichts zu tun. Übrigens sagt die Wikipedia
dazu, daß diese TLD lediglich nach der Wende kurz an einigen
DDR-Universitäten zum Einsatz kam.
2. Um ins Internet zu kommen, hätte man in der DDR eine technische
Möglichkeit haben müssen, um sich ins Internet einzuwählen. Dies geschieht
heute über die sogenannten Provider. Den Zugang zum Internet von der DDR
aus hätten die USA zu dem Zeitpunkt aus Sicherheitsgründen verhindert.
3. Was versteht man unter Internet? Die Möglichkeit miteinander per email
zu kommunizieren? Das war zu DDR-Zeiten im Westen bereits möglich, in der
DDR selbst nicht. Im Westen waren zu dieser Zeit meines Wissens aber auch
lediglich Universitäten und Hochschulen vernetzt, an private Zugänge war
überhaupt nicht zu denken.
Meint man das World Wide Web, das was man heute landläufig unter Internet
versteht, dann gab´s das zu Lebzeiten der DDR noch gar nicht.
4. Es gab aber auch jede Menge technische Hindernisse für Internet in der
DDR. So gab es keine internetfähigen PC und es gab relativ wenige
Telefonanschlüsse in der DDR. Mann war, ganz platt, froh, wenn man ein
Textverarbeitungsprogramm, eine Tabellenkalkulation oder ein
Datenbanksystem am Laufen auf dem Arbeitsplatzrechner hatte. Das
Betriebssystem wurde noch von 5,25 Zoll großen flexiblen Disks gestartet
und dann in den Miniaturarbeitsspeicher geladen, in dem aber genug Platz
für Daten und das gestartete Programm bleiben mußte.
Über betriebliche Netze dachte man bis 1989 lediglich im Zusammenhang mit
Kleinrechnern nach, die ein eigenes Gebäude benötigten.
Der modernste PC in meinem Elektronikbetrieb war ein, beim Direktor
stehender Commodore 128 - internetfähig?
5. Es gab auch klare politische und natürlich Sicherheitsgründe, die gegen
die Nutzung eines Internets in der DDR gesprochen hätten.
Internet ist selbst mit den heutigen Mitteln nur sehr aufwendig bzw. nur
sehr schwer überwach- und zensierbar.
Die DDR hätte das nie gepackt und eine unkontrollierte Kommunikation im
Lande oder gar über die Grenzen hinaus, hätte das System nie gestattet.
Also, alles spricht gegen die Annahme, es hätte in der DDR Internet
gegeben.
mueding
.....
ausser experimentellen Versuchen glaube ich auch nicht das es sowas wies
Internet gab, obwohl hier schonmal wer hartnäckig behauptete er hätte sich
eingewählt. Aber eigentlich hatte ich '91 als Student noch nicht viel vom
Internet geahnt. Man hatte mich später mal zu gopher genötigt.
Allerdings gab es wohl Patentinformations-System über Modem-direkt-Einwahl,
was man dringend für nötig hielt. Aber der genaue Stand ist mir nicht
bekannt.
Internet würde ich das auch nicht nennen, denn man wählte sich direkt ein,
nicht über ein Netz. Auch hielten sich diese System noch sehr lange, auch im
Westen, selbst zu Internet-Zeiten.
Aber die normalen Besserwissenden können Modem-Direkteinwahl sowieso nicht
vom Internet unterscheiden.
> Am Fri, 26 Oct 2007 18:52:56 +0200 schrieb Steffen Uhlmann:
>
>> Wikipedia meint, daß die Top-Level-Domain für die DDR ".dd" war. Gab es
>> in der DDR Internet, versuchsweise vielleicht?
>>
>> Steffen
>
> 1. Es kann natürlich jemand irgendwann auch für die DDR ein
> Top-Level-Domain für die DDR definiert haben, dies bedeutet aber noch
> lange nicht, daß sich irgendjemand in der DDR in ein Internet hätte
> einwählen können. Beides hat miteinander nichts zu tun. Übrigens sagt die
> Wikipedia dazu, daß diese TLD lediglich nach der Wende kurz an einigen
> DDR-Universitäten zum Einsatz kam.
Nein die waren am Univerbund weltweit angeschlossen ( übrigens die TU
Dresden seit 88 oder so.
> 2. Um ins Internet zu kommen, hätte man in der DDR eine technische
> Möglichkeit haben müssen, um sich ins Internet einzuwählen. Dies geschieht
> heute über die sogenannten Provider. Den Zugang zum Internet von der DDR
> aus hätten die USA zu dem Zeitpunkt aus Sicherheitsgründen verhindert.
Konnte sie nicht.
> 3. Was versteht man unter Internet? Die Möglichkeit miteinander per email
> zu kommunizieren? Das war zu DDR-Zeiten im Westen bereits möglich, in der
> DDR selbst nicht. Im Westen waren zu dieser Zeit meines Wissens aber auch
> lediglich Universitäten und Hochschulen vernetzt, an private Zugänge war
> überhaupt nicht zu denken.
> Meint man das World Wide Web, das was man heute landläufig unter Internet
> versteht, dann gab´s das zu Lebzeiten der DDR noch gar nicht.
Es gab noch kein WWW. das hat aber nichts mit internet zu tun . das ist die
heutige Verblödung die alles auf WWW runterschraubt.
> 4. Es gab aber auch jede Menge technische Hindernisse für Internet in der
> DDR. So gab es keine internetfähigen PC und es gab relativ wenige
> Telefonanschlüsse in der DDR.
Schwachfug.
Nicht für leute wie dich das kann sein aber bei uns gabs so viele PC- die
wollten manche gar nicht ( ging so 88 richtig los)
> Mann war, ganz platt, froh, wenn man ein
> Textverarbeitungsprogramm, eine Tabellenkalkulation oder ein
> Datenbanksystem am Laufen auf dem Arbeitsplatzrechner hatte. Das
> Betriebssystem wurde noch von 5,25 Zoll großen flexiblen Disks gestartet
> und dann in den Miniaturarbeitsspeicher geladen, in dem aber genug Platz
> für Daten und das gestartete Programm bleiben mußte.
Ja na und .
was hat das mit dem Internet zu tun.
Das heute manche nur ne Verbindung zustande bringen wenn so sich durch die
Gegend klicken hat nichts damit zu tun das es anders auch geht.
> Über betriebliche Netze dachte man bis 1989 lediglich im Zusammenhang mit
> Kleinrechnern nach, die ein eigenes Gebäude benötigten.
> Der modernste PC in meinem Elektronikbetrieb war ein, beim Direktor
> stehender Commodore 128 - internetfähig?
So in welche Klitsche warst den du.
ich hatte 88 schon einen anderen auf dem Schreibtisch.
mein Chef wollte keinen.
> 5. Es gab auch klare politische und natürlich Sicherheitsgründe, die gegen
> die Nutzung eines Internets in der DDR gesprochen hätten.
> Internet ist selbst mit den heutigen Mitteln nur sehr aufwendig bzw. nur
> sehr schwer überwach- und zensierbar.
Das war damals noch nicht soo Groß und die Gefahren wurden noch nicht so
eingeschätzt und privat gabs es ja wohl gar nicht.
> Die DDR hätte das nie gepackt und eine unkontrollierte Kommunikation im
> Lande oder gar über die Grenzen hinaus, hätte das System nie gestattet.
Doch Per Fernschreiber gings doch auch. genauso alles ausser BRD auch
Telefon (SWF)
> Also, alles spricht gegen die Annahme, es hätte in der DDR Internet
> gegeben.
Für Annahmen und Glauben ist die Kirche zuständig.
Es hat gegeben ( wen auch nur in Anfängen.)
Übrigens haben wir das hier schon Mal durchgekaut.
( Mit noch vorhandenen Postings aus der Zeit wenn ich nicht irre )
> mueding
Müsste mal meine 5,1/4 zoll floppys durchsehen vieleicht ist noch was an
mich mit *.dd Endung dabei.
Im Übrigen Namesauflösung gabs aber glaube bis 89 noch nicht . das war dan
sowas wie 1234567:dd
Internet? Was haben die denn gemacht? Mail? Usenet? gopher?
> gunter
> Im Westen waren zu dieser Zeit meines Wissens aber auch
> lediglich Universitäten und Hochschulen vernetzt,
ACK
> an private Zugänge war überhaupt nicht zu denken.
NACK
Ich hatte als Privatperson über ein Gateway Fido<->IN die Möglichkeit
Mails zu schreiben und empfangen. Leider keinen Zugang zu den NGs, von
denen ich aus universitären Zeiten durchaus wusste. Das wurde allerdings
nicht groß an die Glocke gehängt.
> Meint man das World Wide Web, das was man heute landläufig unter Internet
> versteht, dann gab´s das zu Lebzeiten der DDR noch gar nicht.
Egal.
> So gab es keine internetfähigen PC
[..]
> stehender Commodore 128 - internetfähig?
Ja. Mit einen C128 konnte man auch am Fido-, Zerberus- oder Mausnetz
teilhaben, gerade Gateways Maus<->IN waren nicht selten. Ein Amiga 500
war allerdings da schon besser, hatte schon eine GUI und 32 Bits, als
Gates gerade den Sprung von Windows 1.0 auf 2.11 vollzog (2.0 bis 2.10
wurden idR übersprungen - heute heißt das "Servicepack" ;->
> Die DDR hätte das nie gepackt und eine unkontrollierte Kommunikation im
> Lande oder gar über die Grenzen hinaus, hätte das System nie gestattet.
>
> Also, alles spricht gegen die Annahme, es hätte in der DDR Internet
> gegeben.
China kann und will sich inzwischen auch nicht mehr wirklich dagegen
verwehren, wie sollen die Tomy-Spielzeuge und die Hitec-Fernsteuerungen
für RC-Modelle (gut, Hitec ist Korea ...) denn an den noch
zahlungskräftigen Westen geraten?
servus,
Patrick
> 4. Es gab aber auch jede Menge technische Hindernisse für Internet in der
> DDR. So gab es keine internetfähigen PC
Sicher?
> Mann war, ganz platt, froh, wenn man ein
> Textverarbeitungsprogramm, eine Tabellenkalkulation oder ein
> Datenbanksystem am Laufen auf dem Arbeitsplatzrechner hatte.
und diese Kisten hätten für Mail locker ausgrereicht.
> Das
> Betriebssystem wurde noch von 5,25 Zoll großen flexiblen Disks gestartet
> und dann in den Miniaturarbeitsspeicher geladen, in dem aber genug Platz
> für Daten und das gestartete Programm bleiben mußte.
Ahja, hier spricht der Fachmann. Es gab selbstverständlich auch PCs mit
Festplatten von robotron. Nur die braucht man auch nicht wirklich für
"Internet".
> Über betriebliche Netze dachte man bis 1989 lediglich im Zusammenhang mit
> Kleinrechnern nach, die ein eigenes Gebäude benötigten.
> Der modernste PC in meinem Elektronikbetrieb war ein, beim Direktor
> stehender Commodore 128 - internetfähig?
Ich durfte 1989 an einem Schneider-PC 1640 arbeiten. Und ja, auch dein
Commodore ist/war internetfähig.
Guido
>
> 4. Es gab aber auch jede Menge technische Hindernisse für Internet in der
> DDR. So gab es keine internetfähigen PC und es gab relativ wenige
> Telefonanschlüsse in der DDR. Mann war, ganz platt, froh, wenn man ein
> Textverarbeitungsprogramm, eine Tabellenkalkulation oder ein
> Datenbanksystem am Laufen auf dem Arbeitsplatzrechner hatte. Das
> Betriebssystem wurde noch von 5,25 Zoll großen flexiblen Disks gestartet
> und dann in den Miniaturarbeitsspeicher geladen, in dem aber genug Platz
> für Daten und das gestartete Programm bleiben mußte.
Abgesehen daß Guido schon schrieb, daß es auch PC mit Festplatte gab
(unserer Robotron-Rechner hatte eine mit 20 kB) waren die Programme
damals auch wirklich so klein, daß sehr wohl noch viel Platz auf der
Diskette für Daten war.
> Über betriebliche Netze dachte man bis 1989 lediglich im Zusammenhang mit
> Kleinrechnern nach, die ein eigenes Gebäude benötigten.
Ahnung hast Du wohl nicht oder wolltest Du provozieren? Selbst der
Großrechner R4000 von Robotron brauchte nur einen großen Raum und kein
eigenes Gebäude.
Zum Thema betriebliche Netze, die gab es sehr wohl. Nur setzte man
damals eher auf eine zentrale Datenverarbeitung. Das war damals auch im
Westen Standard.
Die Datenübertragung erfolgte bei uns über das Fernschreibnetz.
Knut
Ronald.
--
Es gibt keine andere Demokratie weltweit, in der die Bürger
so wenig zu sagen haben wie in Deutschland.
Hans-Olaf Henkel, Manager und ehem. BDI-Vorsitzender
[viel interessantes ge-snip-ped]
> Das World Wide Web wurde erst 1989 am CERN in Genf entwickelt
> und 1991 erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt.
Genau deswegen meine obige Frage. Hatte mich übrigens vertan, meinte mit
"Nein, soweit ich weiß." die Benutzung der Toplevel-Domain .dd und nicht
den Netzzugang generell.
Guido
> sind Argumentationen, daß das in der DDR wegen mangelnder
> Zensurmöglicheiten unterbunden worden wäre, völlig abwegig.
Für eine Zensur hätten wohl die techn. Möglichkeiten gefehlt, aber die
Rechenzentren hatten damals noch einen Pförtner, die den Zugang durchaus
überwachten und so einige, mit Zugang, hätten regelmässige Berichte
anbgeliefert.
Sollte da jemand was nach Australien schicken, was nicht erlaubt gewesen
wäre, hätte es siche baldigst Ärger gegeben.
> Abgesehen daß Guido schon schrieb, daß es auch PC mit Festplatte gab
> (unserer Robotron-Rechner hatte eine mit 20 kB)
20 *MB* meinst Du sicher :). Einige der EC 1834 bei uns waren sogar mit
40-MB-Festplatten ausgerüstet, so daß es erforderlich war, diese zu
partitionieren, da das DCP nur maximal 32 MB zu verwalten in der Lage
war.
Qno
--
»Im Prinzip war die Erde unbewohnt und unbewohnbar
und ist es noch immer.«
Aus dem Kommentar zum »Gesetz über die Zeitschleifen (ZeSchG)«
http://www.urania-dresden.de/terrasse/zeschg.htm
Daten über Leistung und Reserveleistung in ner Form von E-Mail ans
Internationale Energiezentrum verschickt.
( Meine Jetzt bei der Energie )
So Z.B. 3 MW warm Reserve, 10 MW Kalt Reserve .....)
Entweder Prag oder Berlin.
Von da aus gings weiter und seit 90 auch in die Brd.
Es war ja hier bis zum Ende der DDR gefragt.
Es kam dan hinter die lange nummer so ende 89 oder anfang 90 das :dd
Noch ohne @ entwerder: oder; ( ist schon zu lange her)
War auch noch anderes Protokoll hatte mit www eigentlich nichts zu tun war
aber auch schon weltweit.
Tuwien war da auch schon im Netz da konnte man schon so bissel was abrufen (
glaube wetter )
irgendwo auf paar 51/4 zoll habe ich noch paar mail aus der zeit.
waren ja dank KEIN html nur paar kb groß.
Nochwas das ging vom Kraftwerk über eigene Leitungen huckepack über das
Energieverbundnetz ( also damals schon auf den Stromleitungen)
Gunter
> Mueding schrieb:
>
>>
>> 4. Es gab aber auch jede Menge technische Hindernisse für Internet in der
>> DDR. So gab es keine internetfähigen PC und es gab relativ wenige
>> Telefonanschlüsse in der DDR. Mann war, ganz platt, froh, wenn man ein
>> Textverarbeitungsprogramm, eine Tabellenkalkulation oder ein
>> Datenbanksystem am Laufen auf dem Arbeitsplatzrechner hatte. Das
>> Betriebssystem wurde noch von 5,25 Zoll großen flexiblen Disks gestartet
>> und dann in den Miniaturarbeitsspeicher geladen, in dem aber genug Platz
>> für Daten und das gestartete Programm bleiben mußte.
>
> Abgesehen daß Guido schon schrieb, daß es auch PC mit Festplatte gab
> (unserer Robotron-Rechner hatte eine mit 20 kB) waren die Programme
> damals auch wirklich so klein, daß sehr wohl noch viel Platz auf der
> Diskette für Daten war.
Das ist allerdings richtig. Wir bekamen zum Arbeiten sogar pro Mitarbeiter
im Quartal eine einzelne neue Diskette, um unsere neuesten Daten
abzuspeichern. Einen PC mit "Festplatte" habe ich in unserem modernen
Elektronikbetrieb nie zu sehen bekommen, obwohl ich im Betrieb einer der
ersten war, der an einem Arbeitsplatzrechner als dBase-Programmierer (kann
mich an die DDR-Bezeichnung dieses Datenbanksystems nicht mehr erinnern),
arbeiten durfte.
>> Über betriebliche Netze dachte man bis 1989 lediglich im Zusammenhang mit
>> Kleinrechnern nach, die ein eigenes Gebäude benötigten.
>
> Ahnung hast Du wohl nicht oder wolltest Du provozieren? Selbst der
> Großrechner R4000 von Robotron brauchte nur einen großen Raum und kein
> eigenes Gebäude.
> Zum Thema betriebliche Netze, die gab es sehr wohl. Nur setzte man
> damals eher auf eine zentrale Datenverarbeitung. Das war damals auch im
> Westen Standard.
> Die Datenübertragung erfolgte bei uns über das Fernschreibnetz.
Für dem "Kleinrechner" in meinem Betrieb, wurde in erster Linie für die
Produktionsplanung, die Materialplanung und einen Teil der Buchhaltung in
der zweiten Hälfte der 80er Jahre eingesetzt, war ein Gebäude erforderlich.
Auch der Kleinrechner der Deutschen Reichsbahn bei uns um die Ecke
benötigte mehrere Gebäude.
Die Herrschaften die da rumliefen waren im Betrieb die Gurus in Weiß.
mueding
> Das ist allerdings richtig. Wir bekamen zum Arbeiten sogar pro Mitarbeiter
> im Quartal eine einzelne neue Diskette, um unsere neuesten Daten
> abzuspeichern. Einen PC mit "Festplatte" habe ich in unserem modernen
> Elektronikbetrieb nie zu sehen bekommen, obwohl ich im Betrieb einer der
> ersten war, der an einem Arbeitsplatzrechner als dBase-Programmierer (kann
> mich an die DDR-Bezeichnung dieses Datenbanksystems nicht mehr erinnern),
> arbeiten durfte.
REDABAS
> Für dem "Kleinrechner" in meinem Betrieb, wurde in erster Linie für die
> Produktionsplanung, die Materialplanung und einen Teil der Buchhaltung in
> der zweiten Hälfte der 80er Jahre eingesetzt, war ein Gebäude erforderlich.
Komisch, ich kenne sowohl einen R300 wie auch einen R4000, beide
benötigten nur drei etwas größere Räume.
> Auch der Kleinrechner der Deutschen Reichsbahn bei uns um die Ecke
> benötigte mehrere Gebäude.
Mehrere Gebäude waren nur für das Personal nötig gewesen.
> Die Herrschaften die da rumliefen waren im Betrieb die Gurus in Weiß.
Klar, denen konnte ja keiner reinreden. Wenn die meinten, es geht nicht
konnte keiner das Gegenteil beweisen.
Knut
> 5. Es gab auch klare politische und natürlich Sicherheitsgründe, die gegen
> die Nutzung eines Internets in der DDR gesprochen hätten.
> Internet ist selbst mit den heutigen Mitteln nur sehr aufwendig bzw. nur
> sehr schwer überwach- und zensierbar.
> Die DDR hätte das nie gepackt und eine unkontrollierte Kommunikation im
> Lande oder gar über die Grenzen hinaus, hätte das System nie gestattet.
Naja, ganz so extrem wars nicht. Schließlich gabs auch mit Amateurfunk
in der DDR grenzenlose, weltweite und schlecht zensierbare Kommunikation.
Und um Funkamateur zu werden mußte man keine politische Prüfung ablegen
oder der Partei beitreten.
WIMRE gabs zu DDR-Zeiten auch schon Funkdatenübertragungen (Packet-Radio)
unter einigen Funkamateuren. Die Technik damals, wie üblich Eigenbau.
Als Computer der AC1 und als Modem ein 1200Bd-Modem Nachbau mit bei uns
verfügbaren Bauelementen und mit X.25-ähnlichem Übertragungsprotokoll.
Eigentlich kein simples Modem sondern ein TNC, mit eigenem Rechnerteil
fürs AX.25-Übertragungsprotokoll.
Alles kompatibel zu Packetradio, wie es Mitte der 80er auch im Westen
gemacht wurde.
Nachzulesen darüber gabs damals in der Zeitschrift Funkamateur.
W.
> War auch noch anderes Protokoll hatte mit www eigentlich nichts zu tun war
> aber auch schon weltweit.
> Tuwien war da auch schon im Netz da konnte man schon so bissel was abrufen (
> glaube wetter )
Aus der post-DDR- und prä-WWW-Phase kenne ich noch die Systeme die über FTP ihre
Informationen verbreiteten oder einen telnet-Zugang zu einem System mit einer
Terminaloberfläche hatten, wo man irgendwelche Informationen abrufen konnte.
Oder einfach auch nur lustige Spielchens machen konnte.
> Nochwas das ging vom Kraftwerk über eigene Leitungen huckepack über das
> Energieverbundnetz ( also damals schon auf den Stromleitungen)
Also nicht als auf die Hochspannungsleitungen aufmoduliertes Signal (diese
Technik wird gerne zur Übermittlung von Schaltbefehlen im Stromnetz genutzt)
sondern über separate Leitungen?
Bye Kai
> On 27.10.2007 09:14, gunter kuehne wrote:
>
>> War auch noch anderes Protokoll hatte mit www eigentlich nichts zu tun
>> war aber auch schon weltweit.
>> Tuwien war da auch schon im Netz da konnte man schon so bissel was
>> abrufen ( glaube wetter )
>
> Aus der post-DDR- und prä-WWW-Phase kenne ich noch die Systeme die über
> FTP ihre Informationen verbreiteten oder einen telnet-Zugang zu einem
> System mit einer Terminaloberfläche hatten, wo man irgendwelche
> Informationen abrufen konnte. Oder einfach auch nur lustige Spielchens
> machen konnte.
So ähnlich ging das mit dem melden von leistung u.s.w.
es waren 89 noch nicht alle an dieses System angeschlossen ( Einige
meldeten noch über Telefon b.z.b. Fernschreiber)
ende 90 wurde dann sowieso alles verwestlicht. ( also aufgesplittet) und da
starb das System wieder.
>> Nochwas das ging vom Kraftwerk über eigene Leitungen huckepack über das
>> Energieverbundnetz ( also damals schon auf den Stromleitungen)
>
> Also nicht als auf die Hochspannungsleitungen aufmoduliertes Signal (diese
> Technik wird gerne zur Übermittlung von Schaltbefehlen im Stromnetz
> genutzt) sondern über separate Leitungen?
Und zum Telefonieren.
> Bye Kai
Doch auf der Hochspannungsleitung Aufmultiplext (oder so). Aber erst ab den
Einspeisepunkten( warscheinlich sind die trafos ein Hinderniss) Bis dahin
über Mietleitung von Post, oder auch eigene.)
> WIMRE gabs zu DDR-Zeiten auch schon Funkdatenübertragungen (Packet-Radio)
> unter einigen Funkamateuren. Die Technik damals, wie üblich Eigenbau.
> Als Computer der AC1 und als Modem ein 1200Bd-Modem Nachbau mit bei uns
> verfügbaren Bauelementen und mit X.25-ähnlichem Übertragungsprotokoll.
> Eigentlich kein simples Modem sondern ein TNC, mit eigenem Rechnerteil
> fürs AX.25-Übertragungsprotokoll.
> Alles kompatibel zu Packetradio, wie es Mitte der 80er auch im Westen
> gemacht wurde.
> Nachzulesen darüber gabs damals in der Zeitschrift Funkamateur.
und im "Elektronischen Jahrbuch 1990".
Guido
>Aus der post-DDR- und prä-WWW-Phase kenne ich noch die Systeme die über FTP ihre
>Informationen verbreiteten oder einen telnet-Zugang zu einem System mit einer
>Terminaloberfläche hatten, wo man irgendwelche Informationen abrufen konnte.
>Oder einfach auch nur lustige Spielchens machen konnte.
Man darf einfach nicht vergessen, dass zu Lebzeiten der DDR mit
Internet auch außerhalb nicht viel los war. Das am meisten verbreitete
Medium waren Mailbox-Netze, zu denen denen man sich per Telefonleitung
und Modem in einen Node einwählte.
Auch danach kamen erst mal die Online-Dienste (Compuserve, AOL) auf,
während das Internet ohne www mit gopher, ftp, usenet und mail eher
eine Randerscheinung blieb, von den Online-Diensten noch so nebenbei
mitgeliefert. Es wurde von Normalleuten auch kaum benutzt, weil es
vergleichsweise umständlich war. Nur das Mailen zwischen den einzelnen
Diensten und Mailbox-Netzen lief schon relativ früh über die heute
noch üblichen E-Mail-Strukturen.
Also: Das Internet nach unserem heutigen Verständnis gab es nicht, und
kaum jemand konnte sich vorstellen, dass aus den ersten Gehversuchen
mal so etwas Wichtiges werden würde. Das war bis dahin noch eine
Angelegenheit zwischen ein paar Unirechnern im Westen, und wenn da
irgend ein Unirechner im Osten mal irgendeine Verbindung in dieses
Netz hatte, war das politisch und sozial noch ohne Bedeutung und
Interesse. Was spielte es in der nur allmählich auslaufenden Zeit der
Akustikkoppler für eine Rolle, wenn irgendjemand - wahrscheinlich in
den USA - mal die Liste der Staaten dieser Welt durchging und der DDR
das Kürzel "dd" zuteilte?
Ich denke gerade nach, wann im Westen eigentlich die Faxomanie in
Blüte war, als einen Gott und die Welt ständig aufforderten: "Schicken
sie uns ein Fax!" Gab's was Vergleichbares eigentlich schon in der
DDR? Wohl kaum, wenn ich an das abenteuerliche Telefonnetz denke.
Gruß
Gerald
> Man darf einfach nicht vergessen, dass zu Lebzeiten der DDR mit
> Internet auch außerhalb nicht viel los war. <snip>
> Ich denke gerade nach, wann im Westen eigentlich die Faxomanie in
> Blüte war, als einen Gott und die Welt ständig aufforderten: "Schicken
> sie uns ein Fax!" Gab's was Vergleichbares eigentlich schon in der
> DDR? Wohl kaum, wenn ich an das abenteuerliche Telefonnetz denke.
Bei uns gab es Fernschreiber, allerdings nicht zu Hause ;-)
Veith
--
Strukturen, Bilder & Geschichte(n) der LSK/LV
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de
Nein an Faxen kann ichmich vor der wende nicht besinnen.
Glaube die Chefsekretärin in der Zentrale hatte eins.Sonst niemand.
Dafür war Fernschreiben weiter verbreitet.
Ich sprach ja schon 89 wollte man bei uns das mit den Rechnern einführen.
und so eigentlich die Faxgeschichte überspringen.( Man wollte )
Aber erstens kam es anders als man 2. denkt.
Gruß
gunter.
Redabas
Relationales Datenbank Betriebssystem
> Also: Das Internet nach unserem heutigen Verständnis gab es nicht, und
> kaum jemand konnte sich vorstellen, dass aus den ersten Gehversuchen
> mal so etwas Wichtiges werden würde. Das war bis dahin noch eine
> Angelegenheit zwischen ein paar Unirechnern im Westen, und wenn da
> irgend ein Unirechner im Osten mal irgendeine Verbindung in dieses
> Netz hatte, war das politisch und sozial noch ohne Bedeutung und
> Interesse. Was spielte es in der nur allmählich auslaufenden Zeit der
> Akustikkoppler für eine Rolle, wenn irgendjemand - wahrscheinlich in
> den USA - mal die Liste der Staaten dieser Welt durchging und der DDR
> das Kürzel "dd" zuteilte?
>
Das waren wohl die Maintainer von ISO 3166-1.
War dd. denn registriert? Wenn ja, hat jemand einen WHOIS-Eintrag oder so?
So eine Nummer habe ich trotzdem mal durchgezogen. Mein Vater war
damit beschäftigt, Angebote für Transformatoren zu erstellen, dazu
gehörten umfangreiche Berechnungen. Dazu mußte er recht lange und
oft den Taschenrechner traktieren. Nachdem der PC1715 Einzug
gehalten hatte fragte er so einen EDV-Guru, ob man das nicht auf
dem Computer machen könnte. Der erklärte das für unmöglich. Als
ich mal wieder mit Computerbastelei befaßt war fragte mich mein
Vater beiläufig, ob der sowas rechnen kann. Ich ließ mir die
Formeln geben und binnen eines Nachmittags war das Programm fertig.
Ein paar Tage später lief es dann auch auf dem volkseigenen PC.
Das war mein erstes echt produktives Programm. Das Gesicht des
EDV-Experten aus dem Rechenzentrum habe ich leider nicht gesehen.
> Vater beiläufig, ob der sowas rechnen kann. Ich ließ mir die
> Formeln geben und binnen eines Nachmittags war das Programm fertig.
> Ein paar Tage später lief es dann auch auf dem volkseigenen PC.
> Das war mein erstes echt produktives Programm. Das Gesicht des
> EDV-Experten aus dem Rechenzentrum habe ich leider nicht gesehen.
Die Rechenzentrumsmenschen waren meist reine Bediener, vom
Programmieren wenig Ahnung. In Bx hatten wir einen R300, da ging
wirklich außer dem vorgefertigtem nix drauf.
Dafür konnte man den PRS der 500er Blöcke auch für andere Sachen
"mißbrauchen", soviel hatte der ja eh nicht produktiv zu rechnen, das
meiste war Parameterdarstellung, -auswertung und -archivierung. Dafür
hatte der sogar eine Wechselplatte dran.
Frank
--
Steht im November noch das Korn,
Ist es wohl vergessen worn.
> Vater beiläufig, ob der sowas rechnen kann. Ich ließ mir die
> Formeln geben und binnen eines Nachmittags war das Programm fertig.
> Ein paar Tage später lief es dann auch auf dem volkseigenen PC.
> Das war mein erstes echt produktives Programm. Das Gesicht des
> EDV-Experten aus dem Rechenzentrum habe ich leider nicht gesehen.
Also, ob das Programm mit Arbeit von einem Nachmittag wirklich brauchbar
war, wäre zu bezweifeln. Da gehört sicher noch mehr dazu und deutlich mehr
Zeit, die sich der andere ersparrt hat.
Es kommt heute öfters vor, das manche einfach sagen: _Geht nicht_ , den
nsonst haben sie die Arbeit an der Backe, die letztlich niemand würdig. Man
muss immer viel Trara mahchen, sonst bekomtm man nur die Arbeit von denen,
die keine Lust haben, aber keinerlei Anerkennung und schon garnicht
irgendwelche Gelder. sowas nannt man Selbstschutz und ich kann nur jeden
raten es genauso zu machen oder gleich die entsprechende Bezahlung
auszuhandeln.
Die meiste Arbeit daran war das eintippen. Wenn man den Rechenweg
schon kennt, seine Programmiersprache beherrscht und ein wenig
Talent hat geht das schon.
> Es kommt heute öfters vor, das manche einfach sagen: _Geht nicht_ , den
> nsonst haben sie die Arbeit an der Backe, die letztlich niemand würdig. Man
> muss immer viel Trara mahchen, sonst bekomtm man nur die Arbeit von denen,
> die keine Lust haben, aber keinerlei Anerkennung und schon garnicht
> irgendwelche Gelder. sowas nannt man Selbstschutz und ich kann nur jeden
> raten es genauso zu machen oder gleich die entsprechende Bezahlung
> auszuhandeln.
>
Ganz wichtig dazu: Dem Auftraggeber muß es wehtun, wenn er das
Projekt mittendrin abbläst. Das sind aber alles Sachen, die
mehr in die heutige Zeit passen. Damals war man nicht so boshaft
drauf. Man freute sich, wenn sowas unbürokratisch lief, und eine
kleine Neurerprämie war allemal drin.
>> Also, ob das Programm mit Arbeit von einem Nachmittag wirklich brauchbar
>> war, wäre zu bezweifeln. Da gehört sicher noch mehr dazu und deutlich
>> mehr
>> Zeit, die sich der andere ersparrt hat.
>
> Die meiste Arbeit daran war das eintippen. Wenn man den Rechenweg
> schon kennt, seine Programmiersprache beherrscht und ein wenig
> Talent hat geht das schon.
Und eien Oberfläche idiotensicher basteln, kann sehr aufwendig werden.
>> irgendwelche Gelder. sowas nannt man Selbstschutz und ich kann nur jeden
>> raten es genauso zu machen oder gleich die entsprechende Bezahlung
>> auszuhandeln.
>>
>
> Ganz wichtig dazu: Dem Auftraggeber muß es wehtun, wenn er das
> Projekt mittendrin abbläst. Das sind aber alles Sachen, die
> mehr in die heutige Zeit passen. Damals war man nicht so boshaft
> drauf. Man freute sich, wenn sowas unbürokratisch lief, und eine
> kleine Neurerprämie war allemal drin.
Wenn man es machen will, kann man sich die Mühe machen, wenn man gerade ein
Hausbau am Hals hatte, sollte man es abwimmeln.
Selbst Neurerprämie waren bei uns beziehungsabhängig, so einfach bekam man
das nicht wegen guter Leistung. Es war Geld und das teilten sich die
Funktionäre unter sich auf. Ich habe mit persöhnl. Einsatz leider nur
schlechte Erfahrungen gemacht und orientiere mich jetzt mehr auf pers.
Interessen um und Vertragserfüllung, aber nicht mehr.
Wenn alles dagegen spricht muss es auch zwangsläufig nicht so sein.
Definitiv gab es in der DDR kein 'Internet' so wie man das heute so
kennt, aber es gab auch noch kein weiteres Land auf der Welt welches ein
'Internet' hatte. Aber Computernetzwerke die gab es schon Weltweit und
auch in der DDR und die entsprachen halt dem technischen Standard ihrer
Zeit.
MfG
S. Steiner
"Make it idiotproof und someone will create a bigger idiot."
Das brauchte er vielleicht nicht mal, denn damals kamen wohl nur Leute
an Rechner, die damit auch umgehen konnten.
Da wurden manches mal noch nicht mal Eingaben geprüft, gabs eben einen
Abflug und den nächsten Versuch. Heute undenkbar.
Guido
> > Und eine Oberfläche idiotensicher basteln, kann sehr aufwendig werden.
> "Make it idiotproof und someone will create a bigger idiot."
> Das brauchte er vielleicht nicht mal, denn damals kamen wohl nur Leute an
> Rechner, die damit auch umgehen konnten.
... und dann kommt die Urlaubsvertretung ...
> Da wurden manches mal noch nicht mal Eingaben geprüft, gabs eben einen
> Abflug und den nächsten Versuch. Heute undenkbar.
Das gibt es immer noch, habe ich massenweise hier und ich halte mich raus,
stopfe mir die Ohren zu und lass die Pfuscher das selber machen. Schon
interessant, wenn die jahrelang am selben Problem rumdoktern.
Ich habe schon die Erfahrung gemacht, das ich wegen Faulheit und/oder
Dummheit der anderen, irgendwann alles allein gemacht habe und Vorgesetzte
haben auch nicht unbedingt den Durchblick das dann auch zu merken.
Perfekt, danke - gleich für die Erinnerungen notiert.
mueding
Wenn man bei der Stasi, der Polizei oder ähnlichen Staatsorganen arbeitete
vermutlich nicht. Als Funkamatuer konnte man aber nur aktiv werden als
Mitglied einer entsprechenden Gruppierung bei der GST.
Ansonsten bekam man die erforderliche Funkgenehmigung überhaupt nicht.
Das habe ich bei uns im Betrieb versucht und wurde abgelehnt auf Grund
meiner politischen Unzuverlässigkeit, was mir von den zuständigen Genossen
auch ganz klar gesagt wurde.
Jeder Funkamateur hatte seinen Beschatter, da kannste sicher sein. Wie aber
typisch für die DDR, sind sicher auch einige beim Amateurfunk gelandet, die
dort nach dem Sicherheitsverständnis der DDR noch eher wie ich, nicht
hingehört hätten. Aber so war die DDR, auf nichts konnte man sich so
richtig verlassen, außer, daß man sich auf nichts verlassen konnte.
Da fuhren ja auch Leute in dringenden Familienangelegenheiten zu einer
schwer kranken Tante, die vorher jedem im Betrieb erzählt hatten, daß die
Dame überhaupt nicht krank sei. Andere wiederum wollten die wirklich
sterbenskranke Mutter besuchen und erhielten die Ablehnung ohne jegliche
Begründung und die Rechtsbelehrung, daß eine solche Begründung auch nicht
vorgesehen sei.
mueding
Immer mit dem Hammerhit Radar Love von Golden Earring verwexelt.
BGE
>> Relationales Datenbank Betriebssystem
>
> Perfekt, danke - gleich für die Erinnerungen notiert.
>
> mueding
Jo. notier mal.
BGE
> Ich denke gerade nach, wann im Westen eigentlich die Faxomanie in
> Blüte war, als einen Gott und die Welt ständig aufforderten: "Schicken
> sie uns ein Fax!" Gab's was Vergleichbares eigentlich schon in der
> DDR? Wohl kaum, wenn ich an das abenteuerliche Telefonnetz denke.
Das Thema hatten wir hier schon behandelt. Wir hatten in der
Dienststelle ab ca. 1987 ein Fax. Bei der Qualität der Telefonleitungen
waren aber die empfangenen Faxe nicht gerade lesbar. Vielfach mußte ein
Fax mehrmals gesendet werden um zu lesen, was der Absender nun
geschrieben hat. Daher wurde meist der Fernschreiber bevorzugt.
Knut
mMn. nur Relationales Datenbank *System*
Guido
>> Doch TU Dresden und auch einige ( energiekombinate ( dan aber schon
>> als AG?
>> also Mitte 1990 aber Noch DDR)
So ab Frühjahr 1990. Und es waren ein paar mehr. Eine Verbindung
lief über die Humbold-Uni nach Westberlin.
> Internet? Was haben die denn gemacht? Mail? Usenet? gopher?
Mail und Usenet - via uucp.
Mt
> Aus der post-DDR- und prä-WWW-Phase kenne ich noch die Systeme die über FTP ihre
> Informationen verbreiteten oder einen telnet-Zugang zu einem System mit einer
> Terminaloberfläche hatten, wo man irgendwelche Informationen abrufen konnte.
Es hat schon in den 1970er Jahren Systemverbunde gegeben - so z.B.
Chemieverbund: Dort wurden Daten (auch Stördaten) ausgetauscht.
Man kann sich das wie ein stärker rechnergestütztes TELEX vor-
stellen - an dem alle mitlesen. Und logischerweise war das auch
in der Geheimhaltung. - Erst in der Wendezeit kam ich da ran.
Mt
Es hätte für die Unis und Forschungsstellen eine Rolle spielen
können. Und auch für's Militär: Der Vernetzungsgrad in der DDR
war weiter als man sich das heute so vorstellt.
Diese falsche Vorstellung hat vmtl. damit zu tun, dass die Leute
nur die Qualität des jedermann-Telefonnetzes kennen.
Die Begründung ist eine andere: Zur Wendezeit befand sich DNS erst
in der Einführung - weltweit. Damals gab es regelrechte Kämpfe, ob
DNS denn das richtige sei. und auch die Frage des Transports war noch
nicht völlig entschieden: TCP vs. OSI wurde fleißig gestritten.
> War dd. denn registriert? Wenn ja, hat jemand einen WHOIS-Eintrag oder so?
Wenn ich Lutz Donnerhacke recht im Ohr habe: Es hätte das gegeben. Auf
meine Nachfrage <94ai3a$lh9$01$1...@news.t-online.com> kam dann aber
nichts mehr.
Mt
Ich bezweifele Lutz' Darstellung. Vier Jahre: Das wäre 1994 gewesen.
Zu dem Zeitpunkt habe ich erste Webseiten via www2mail via CServe
geholt. Und auch ca 1994 ging dann der Webzugang von CServe - deutlich
vor dem der Telekom. Letztere machte das dann die erste Zeit über ein
wildes BTX-Interface.
Den ersten Webserver habe ich Frühjahr 1995 ins Web gehängt: Da gab
es weit und breit keine *.dd - und man findet auch keine usenet-postings
mit *.dd .
Mt
> So gab es keine internetfähigen PC und
Wo gabs den schon? Bei Windows-3.11 mußte man den TCP-Stack
noch selbst dranstricken. Und Windows95 kam erst 1996 auf den
Markt.
> es gab relativ wenige Telefonanschlüsse in der DDR.
Das hat keine Bedeutung für die Frage nach Internet. In der
DDR gab es sackweise verschiedene Telefonnetze - einige mit
durchaus guter technischer Qualität.
> Über betriebliche Netze dachte man bis 1989 lediglich im Zusammenhang mit
> Kleinrechnern nach, die ein eigenes Gebäude benötigten.
Vielleicht in der PGH Buschkuhnsdorf.
Es hat eine ganze Menge Vernetzungen gegeben - der Zeit und
international (!) gängigen Technik geschuldet aber Vernetzung
von Rechnenzentren.
> Der modernste PC in meinem Elektronikbetrieb war ein, beim Direktor
> stehender Commodore 128 - internetfähig?
Und daher gab's da ja auch im Westen nicht - zu gleicher Zeit.
Da hat es Freaks gegeben, die mit Akustikkoppler oder illegalem
Modem (Hoheit Bundespost!) sich in Mailboxen einwählten.
Du kannst nicht für die DDR was verlangen, was es technisch
für den privaten Endkunden auch im Westen nicht gab.
> Also, alles spricht gegen die Annahme, es hätte in der DDR Internet
> gegeben.
Das ist falsch.
Die DDR -das bitte mal merken- bestand bis zum 02. Oktober 1990.
Und aus diesem Grund gab es in der DDR Internet.
Mt
> ausser experimentellen Versuchen glaube ich auch nicht das es sowas wies
> Internet gab, obwohl hier schonmal wer hartnäckig behauptete er hätte
> sich eingewählt.
Ich.
Und wenn Du genau suchst, findest Du noch eines der damaligen
Verbindungsschemen. Interessanterweise liegen einige Postings von
1990 auf groups.google.
Mt
> Das war mein erstes echt produktives Programm. Das Gesicht des
> EDV-Experten aus dem Rechenzentrum habe ich leider nicht gesehen.
Die EDV-Experten der ersten Generation waren Absolventen anfang
der 1970er Jahre - ist auch logisch: Damals ging es so richtig
los mit der Einführung Groß-EDVA in Betriebe.
Ab ca. 1988 kamen dann erste Absolventen, die PC/BC/MC-Erfahrung
hatten und trafen auf die ersten 1715,1834,1835,7100,7150.
Und prompt gab es einen Kampf zwischen den Halbgöttern aus dem
RZ und den heißen Codern von der Uni. Die Halbgötter konnten und
wollten sich nicht vorstellen, dass dreihundert Meter weiter ein
PC stand, der die Kapazität des RZ hatte _und_ auch noch programmiert
wurde. - Du hast das sehr schön beschrieben.
Mt
Die paar Monate mit einem katastophalen Fenmeldenetz zählen nicht.
Nicht mal in der sog. Haupstadt war es einigermassen Brauchbar. Also
spricht alles dagegen..
> Und daher gab's da ja auch im Westen nicht - zu gleicher Zeit.
> Da hat es Freaks gegeben, die mit Akustikkoppler oder illegalem
> Modem (Hoheit Bundespost!) sich in Mailboxen einwählten.
Ich verweise auf MID: <47224a36$0$4070$9b62...@news.freenet.de> in
diesem Thread. Kurzform: der C128 (den /ich/ nicht hatte, aber kannte)
war fidotauglich, also auch für die anderen Mailboxnetze. (Wenige ...)
Gateways ins IN existierten.
> Du kannst nicht für die DDR was verlangen, was es technisch
> für den privaten Endkunden auch im Westen nicht gab.
> Das ist falsch.
Stimmt! Es war nur schwierig/aufwendig (Wenn auch falsch zusammenzitiert ;-)
servus,
Patrick, Wessi, der das vor dem "Abschalten" der DDR praktizierte
Hallo hatten wir schonmal.
Es ist das Internet gemeint mit seinen Vorläufern.
Das www ist was anderes.
Gunter
Das öffentliche Fernsprechnetz interessierte niemanden.
Und ist für die Anwendungen die liefen irrelevant.
Es gab wie schon erwähnt Netze von den Großen Kombinaten durch die ganze
Rep.
Außerdem war das Telexnetz eigentlich in der Qualität i.o.
Auch Hier läuft Internet nur die letzte meine zu Susi Sorglos über das
Postkabel.
wer hier richtig groß ist hat auch was anderes.
Also wen die Fragestellung gewesen Währe gab es Privatpersonen in der DDR
die weltweit Daten tauschen konnten dann eher nein. ( vieleicht 3 oder 4
aber mehr nicht.)
Gunter
P.S. Wenn es die DDr noch paar Tage länger gegeben hätte währe ich auch
Privat drinn gewesen.
(Ende 90 Anfang 91 war es soweit.)
Rechner war Zuhause und und Betriebstelefon auch.
( Ja es gab Leute in der DDR die hatten zwar ein Telefon zu hause aber das
hing nicht am öffentlichen Telefonnetz.
Das kam erst mit der Zerschlagung und Umstellung nach BRD Gegebenheiten.
Da will ich nochmal darauf verweisen, daß Terminalzugang und
direkte Internet-Verbindung zweierlei Ding sind. Ersteres kann
man auf jedem x-beliebigen Heimcomputer machen, der eine
RS232-Schnittstelle hat und ein Programm dazu, das die von
dort kommenden Zeichen auf den Bildschirm bringen und von
der Tastatur dahin schaffen kann. Ich habe das bis 1993 so
gehabt. Wenn ich eine Datei per FTP geholt hatte, dann landete
die erstmal in meinem Homeverzeichnis in der Uni, und von
dort konnte ich sie dann per ZModem herholen. Die Mailboxerei
ist im Grunde auch nichts anderes, nur etwas komfortabler.
Und entgegen anderslautenden Meldungen ging das auch auf dem
ach so schlechten DDR-Telefonnetz, das hatte sich bis dahin
noch nicht so sehr verbessert.
> Rechner war Zuhause und und Betriebstelefon auch.
> ( Ja es gab Leute in der DDR die hatten zwar ein Telefon zu hause aber das
> hing nicht am öffentlichen Telefonnetz.
Das war ein nicht unerheblicher Anteil der Fernsprechteilnehmer, die ihr
Telefon nicht von der Post bekamen.
Aber einen Rechner zu Hause hatten die wenigsten.
> Das kam erst mit der Zerschlagung und Umstellung nach BRD Gegebenheiten.
Nicht unbedingt. Ich kenne welche, die auch noch danach ein
Firmentelefon hatten.
Knut
> Gerald Endres schrieb:
>
>> Ich denke gerade nach, wann im Westen eigentlich die Faxomanie in
>> Blüte war, als einen Gott und die Welt ständig aufforderten: "Schicken
>> sie uns ein Fax!" Gab's was Vergleichbares eigentlich schon in der
>> DDR? Wohl kaum, wenn ich an das abenteuerliche Telefonnetz denke.
>
> Das Thema hatten wir hier schon behandelt. Wir hatten in der
> Dienststelle
"Dienststelle" gab´s in der DDR bei den bewaffneten und allen anderen
Sicherheitsorganen, auch der Stasi.
Da es sich dabei um einen Staat im Staate handelt, kann man von dort evtl.
vorhandenen Faxgeräten nicht darauf schließen, daß in der DDR Faxgeräte
auch nur annähernd irgendetwas allgemein zugängliches gehandelt hätte.
Wenn uns Herr Ochdorf noch verrät, bei welcher dieser Firmen er tätig
gewesen ist, dann würde es das Bild vom Fax in der DDR noch etwas schärfen.
> ab ca. 1987 ein Fax. Bei der Qualität der Telefonleitungen
> waren aber die empfangenen Faxe nicht gerade lesbar. Vielfach mußte ein
> Fax mehrmals gesendet werden um zu lesen, was der Absender nun
> geschrieben hat. Daher wurde meist der Fernschreiber bevorzugt.
> Knut
Da die Stasi genau wie Militär und Reichsbahn über eigene Netze bzw.
Leitungen verfügten, war die sicher für den Faxempfang nicht so bedeutend,
hätte aber für die Wirtschaft oder Privat Bedeutung gehabt.
mueding
Nicht nur dort.
> Da es sich dabei um einen Staat im Staate handelt, kann man von dort evtl.
> vorhandenen Faxgeräten nicht darauf schließen, daß in der DDR Faxgeräte
> auch nur annähernd irgendetwas allgemein zugängliches gehandelt hätte.
> Wenn uns Herr Ochdorf noch verrät, bei welcher dieser Firmen er tätig
> gewesen ist, dann würde es das Bild vom Fax in der DDR noch etwas schärfen.
Der Herr Ochdorf war bei der Deutschen Reichsbahn beschäftigt.
> Da die Stasi genau wie Militär und Reichsbahn über eigene Netze bzw.
> Leitungen verfügten, war die sicher für den Faxempfang nicht so bedeutend,
> hätte aber für die Wirtschaft oder Privat Bedeutung gehabt.
Das verstehe ich nicht. Die Faxgeräte bei der Deutschen Reichsbahn waren
alle an Posthauptanschlüssen angeschlossen.
Knut
Wie lange ging das denn noch mit den Firmenanschlüssen in Privathaushalten und
gibt es sowas heute auch noch?
Bye Kai
Unsinn, denn alle Telefonendgeräte der Deutschen Reichsbahn, über die sehr
wenigen Ausnahmen brauchen wir nicht zu streiten, sind am sogenannten
BASA-Netz angeschlossen gewesen und aus diesem Netz konnte man natürlich
auch ins normale Postnetz telefonieren. Also, so weit her kann das mit
ihrem Wissen zum Reichsbahn-Kommunikationsnetz nicht sein. Wohl doch eher
bei einer der anderen Dienststellen tätig gewesen?
Übrigens, das BASA-Netz wurde anlässlich der Umstrukturierung der DB
ausgegliedert. Aus dem vorhandenen Fernsprechnetz entstand unter
Verschmelzung der Firmen CNI und DB-Kom GmbH&Co. KG. das
Telekommunikationsunternehmen Arcor.
Das Fernsprechnetz der Reichsbahn wurde so modernisiert und teilweise
öffentlich nutzbar gemacht.
mueding
Mein Schwager hatte damals bis ca. 1992 ein Firmentelefon des
Stahlwerks Brandenburg. Das wurde recht unvermutet einfach eines Tages
totgelegt. Ohne Vorankündigung oder etwas ähnliches.
Ich war zu der Zeit grade zu Besuch.
BGE
>>Das verstehe ich nicht. Die Faxgeräte bei der Deutschen Reichsbahn waren
>>alle an Posthauptanschlüssen angeschlossen.
> Unsinn, denn alle Telefonendgeräte der Deutschen Reichsbahn, über die sehr
> wenigen Ausnahmen brauchen wir nicht zu streiten,
Das sind aber die gewesen, an denen das Fax angeschlossen wurde.
Fax-Geräte an einem Basa-Anschluß kenne ich aus der Zeit vor 1990 nicht.
> sind am sogenannten BASA-Netz angeschlossen gewesen und aus diesem
> Netz konnte man natürlich auch ins normale Postnetz telefonieren.
Nicht alle Anschlüsse waren dafür freigeben.
> Also, so weit her kann das mit
> ihrem Wissen zum Reichsbahn-Kommunikationsnetz nicht sein.
Im Gegenteil, mein Wissen zu dem Thema geht weiter als manche denken.
> Wohl doch eher bei einer der anderen Dienststellen tätig gewesen?
Wohl nicht.
> Übrigens, das BASA-Netz wurde anlässlich der Umstrukturierung der DB
> ausgegliedert. Aus dem vorhandenen Fernsprechnetz entstand unter
> Verschmelzung der Firmen CNI und DB-Kom GmbH&Co. KG. das
> Telekommunikationsunternehmen Arcor.
Davon wurde dann wieder ein Teil zurückgekauft und firmierte unter DB
Telematik (jetzt DB Systel).
> Das Fernsprechnetz der Reichsbahn wurde so modernisiert und teilweise
> öffentlich nutzbar gemacht.
Nicht nur das Fernsprechnetz der Reichsbahn, auch das der Bundesbahn
wurde modernisiert.
Knut
> Mueding schrieb:
>
>
>>>Das verstehe ich nicht. Die Faxgeräte bei der Deutschen Reichsbahn waren
>>>alle an Posthauptanschlüssen angeschlossen.
>
>> Unsinn, denn alle Telefonendgeräte der Deutschen Reichsbahn, über die sehr
>> wenigen Ausnahmen brauchen wir nicht zu streiten,
>
> Das sind aber die gewesen, an denen das Fax angeschlossen wurde.
> Fax-Geräte an einem Basa-Anschluß kenne ich aus der Zeit vor 1990 nicht.
Das bedeutet also praktisch, daß die Reichsbahn also für den internen
Verkehr keine der angeblich vorhandenen Faxgeräte genutzt hat?
Warum sollte man sie an ein Netz anschließen, daß dessen Benutzung unnütz
Geld gekostet hätte?
Außerdem setzte ein Fax ja auch immer eine Fax-Gegenstelle voraus; wenn die
einzigen Faxgeräte der DDR sich aber in Reichsbahndienststellen befanden,
mit wem hätte man da kommunizieren sollen?
Übrigens , so ganz nebenbei, nicht mal die Bezirkszeitungen der SED und der
Blockparteien verfügten 1989 über Faxgeräte, dort hätte man diese mit
Sicherheit gut gebrauchen können - und auf der Reichsbahn sollen sie in
irgendwelchen Dienststellen rumgestanden haben?
Interessant, auf welchem technologischen Niveau die DDR inzwischen schon
gelandet ist, nicht nur in dieser Diskussionsrunde.
>> sind am sogenannten BASA-Netz angeschlossen gewesen und aus diesem
>> Netz konnte man natürlich auch ins normale Postnetz telefonieren.
>
> Nicht alle Anschlüsse waren dafür freigeben.
Das hat auch nie jemand behauptet. Ich schrieb lediglich davon, daß man aus
dem BASA-Netz ins normale Postnetz telefonieren konnte, weil es
Schnittstellen gegeben hat. Mein Bruder hatte z.B. in seiner Wohnung wegen
seines technischen Bereitschaftsdienstes einen normal aussehenden
Telefonanschluss und er konnte mich im Betrieb normal anrufen. Allerdings
mußte ich, wenn ich ihn erreichen wollte, dazu irgendeine Vorwahl nehmen -
weil ich ins BASA-Netz mußte.
>> Also, so weit her kann das mit
>> ihrem Wissen zum Reichsbahn-Kommunikationsnetz nicht sein.
>
> Im Gegenteil, mein Wissen zu dem Thema geht weiter als manche denken.
Boah, doch ´n Geheimer?
>> Wohl doch eher bei einer der anderen Dienststellen tätig gewesen?
>
> Wohl nicht.
Na ja.
>> Übrigens, das BASA-Netz wurde anlässlich der Umstrukturierung der DB
>> ausgegliedert. Aus dem vorhandenen Fernsprechnetz entstand unter
>> Verschmelzung der Firmen CNI und DB-Kom GmbH&Co. KG. das
>> Telekommunikationsunternehmen Arcor.
>
> Davon wurde dann wieder ein Teil zurückgekauft und firmierte unter DB
> Telematik (jetzt DB Systel).
>
>> Das Fernsprechnetz der Reichsbahn wurde so modernisiert und teilweise
>> öffentlich nutzbar gemacht.
>
> Nicht nur das Fernsprechnetz der Reichsbahn, auch das der Bundesbahn
> wurde modernisiert.
Hier interessiert allerdings weniger die Bundesbahn als die Reichsbahn. ISt
immerhin ein DDR-Forum, weshalb ich mich auf den technisch-technologischen
Zustand der damaligen Bundesbahn nicht weiter bezogen habe. Tschuldigung!
Jetzt muß nur noch jemand behaupten, daß man natürlich mit der
Modernisierung der Bundesbahn-Infrastruktur mehr Aufwand gehabt hat, wie
mit der supermodernen Infrastruktur der Reichsbahn, aber in diesem Forum
würde mich auch das nicht wundern.
mueding
> Das bedeutet also praktisch, daß die Reichsbahn also für den internen
> Verkehr keine der angeblich vorhandenen Faxgeräte genutzt hat?
Genau. Dafür hatte man ja die BAFESA. Außerdem war die Verbreitung bei
der Bahn alles andere als flächendeckend.
> Warum sollte man sie an ein Netz anschließen, daß dessen Benutzung unnütz
> Geld gekostet hätte?
Vielleicht war die Qualität der Postleitungen doch noch besser als die
der Bahn?
> Außerdem setzte ein Fax ja auch immer eine Fax-Gegenstelle voraus; wenn die
> einzigen Faxgeräte der DDR sich aber in Reichsbahndienststellen befanden,
> mit wem hätte man da kommunizieren sollen?
Die überwiegende Zahl der Faxe ging ins Ausland, ein kleiner Teil auch
an andere Stellen.
> Übrigens , so ganz nebenbei, nicht mal die Bezirkszeitungen der SED und der
> Blockparteien verfügten 1989 über Faxgeräte, dort hätte man diese mit
> Sicherheit gut gebrauchen können - und auf der Reichsbahn sollen sie in
> irgendwelchen Dienststellen rumgestanden haben?
Wozu brauchte man in den Bezirksleitungen so etwas?
> Interessant, auf welchem technologischen Niveau die DDR inzwischen schon
> gelandet ist, nicht nur in dieser Diskussionsrunde.
Es zeigt sich, daß eben die DDR doch sehr vielfältig war.
>>Im Gegenteil, mein Wissen zu dem Thema geht weiter als manche denken.
>
>
> Boah, doch ´n Geheimer?
Ja, Geheimhaltung wurde bei uns groß geschrieben!
> Hier interessiert allerdings weniger die Bundesbahn als die Reichsbahn. ISt
> immerhin ein DDR-Forum, weshalb ich mich auf den technisch-technologischen
> Zustand der damaligen Bundesbahn nicht weiter bezogen habe. Tschuldigung!
Stimmt. Aber die Ausgliederung zu DB Kom und die Einbringung in Arcor
ist ja genaugenommen ja auch nicht mehr DDR.
> Jetzt muß nur noch jemand behaupten, daß man natürlich mit der
> Modernisierung der Bundesbahn-Infrastruktur mehr Aufwand gehabt hat, wie
> mit der supermodernen Infrastruktur der Reichsbahn, aber in diesem Forum
> würde mich auch das nicht wundern.
Ich könnte es tun, aber es wäre wider besseren Wissen.
Knut
> Wikipedia meint, daß die Top-Level-Domain für die DDR ".dd" war. Gab
> es in der DDR Internet, versuchsweise vielleicht?
M (DDR) hiess als ISO-Kode DDM, so dd wäre Top-Level-Domain für die DDR. In
1990 gab es wohl noch kein Internet.
Claus
Es gab vereinzelt Artikel in der Zeitschrift "radio fernsehen
elektronik" über Lokale Computernetze. Diese Zeitschrift war der
Entwicklung in der DDR aber immer um etliche Jahre voraus. ;-)
In Betrieben bzw. an einer Uni, habe ich bis 1989 keinen einzigen
Rechner mit LAN-Adapter gesehen. Die vorhandenen PCs waren meist XTs.
Evtl. gab es vereinzelt Rechner mit Modem. Für landesweiten
Internet-Zugang gab es aber keinerlei Infrastruktur, die Modems hätten
also wenig genutzt. Ob es bei robotron oder beim Staatsapparat
Test-Installationen gab, ist mir nicht bekannt.
Der Begriff "Internet" war in der DDR selbst unter Fachleuten kaum
bekannt. Was Rechner-Netzwerke sind, habe ich erst ab Mitte 1990 gelernt.
--
CU Christoph Maercker.
Wohl auch nur einige Unis und Fakultäten. An der Uni Halle wusste
jedenfalls nicht mal das RZ-Personal was von Internet. Wenn überhaupt,
gab es höchstens ein Netzwerk für Großrechner.
>> 4. Es gab aber auch jede Menge technische Hindernisse für Internet in der
>> DDR. So gab es keine internetfähigen PC und es gab relativ wenige
>> Telefonanschlüsse in der DDR.
> Nicht für leute wie dich das kann sein aber bei uns gabs so viele PC- die
> wollten manche gar nicht ( ging so 88 richtig los)
Verallgemeinern lässt sich das trotzdem nicht. Selbst Großbetriebe
hatten nur einzelne XT-PCs, die meisten ohne Modem geschweige denn LANIC.
>> Über betriebliche Netze dachte man bis 1989 lediglich im Zusammenhang mit
>> Kleinrechnern nach, die ein eigenes Gebäude benötigten.
>> Der modernste PC in meinem Elektronikbetrieb war ein, beim Direktor
>> stehender Commodore 128 - internetfähig?
> So in welche Klitsche warst den du.
> ich hatte 88 schon einen anderen auf dem Schreibtisch.
> mein Chef wollte keinen.
In welcher Klitsche warst Du?
Ganz viele Betriebe hatten wirklich nur PC1715, BC <irgendwas> oder
MC80. Manche hatten ab 1987 ein paar 8Bit-Rechner (Commodore C64, Atari,
Schneider CPC etc. Großbetriebe, Unis und Staatsapparat bekamen ungefähr
zur selben Zeit die ersten XTs. Die Unis bekamen die Dinger oft genug
von Privatleuten verkauft, denen der Onkel aus dem Westen einen PC
geschickt hatte.
BTW: Im Westen war die Internet-Nutzung zu dieser Zeit auch noch nicht
soo weit fortgeschritten, dass jeder was damit anzufangen wusste.
--
CU Christoph Maercker.
und DDR hieß als ISO 3166-1 DD. Genau.
Über welches Land erfolgte die Einwahl? Österreich?
> teilhaben, gerade Gateways Maus<->IN waren nicht selten. Ein Amiga 500
> war allerdings da schon besser, hatte schon eine GUI und 32 Bits, als ...
Die Classic-Macs m.W. auch. Für PCs gab's GEM - 100% unbrauchbar.
--
CU Christoph Maercker.
So sie denn mit Modems ausgestattet worden wären. ;-)
> Ich durfte 1989 an einem Schneider-PC 1640 arbeiten. Und ja, auch dein
> Commodore ist/war internetfähig.
Unserer hatte kein Modem. Gab es in der DDR welche zu kaufen? Erinnere
mich dunkel, dass Raubotron welche gebaut hat, oder?
--
CU Christoph Maercker.
Emfangen durfte man aber. Dazu musste man die SWL-Prüfung nicht
unbedingt ablegen. :-)
> Jeder Funkamateur hatte seinen Beschatter, da kannste sicher sein.
Nicht ganz, aber RadioCon hat die Frequenz-Bänder regelmäßig durchgescannt.
--
CU Christoph Maercker.
Sie haben. In den Studentenwohnheimen in Dresden an der Wundtstraße
waren mindestens bis 1995 noch welche in Betrieb.
So was wie das Eisenbahnnetz bzw. die vom Staatsapparat? Via
öffentliches Telefonnetz der DDR dürfte eine Datenübertragung selbst mit
Z-Modem-Protokoll kaum zuverlässig funktioniert haben. Mit Modems gab es
sogar nach der Wende jede Menge Übertragungsprobleme.
> Es hat eine ganze Menge Vernetzungen gegeben - der Zeit und
> international (!) gängigen Technik geschuldet aber Vernetzung
> von Rechnenzentren.
Spezielle Netze ja, aber das allg. Telefonnetz war ja nicht mal richtig
Telefonie-tauglich, ganz zu schweigen von der "Vermittlung"!
> Und daher gab's da ja auch im Westen nicht - zu gleicher Zeit.
> Da hat es Freaks gegeben, die mit Akustikkoppler oder illegalem
> Modem (Hoheit Bundespost!) sich in Mailboxen einwählten.
> Du kannst nicht für die DDR was verlangen, was es technisch
> für den privaten Endkunden auch im Westen nicht gab.
In der DDR hatten Telefon-Modems o.a. Netzwerktechnik auch in der
Wirtschaft Seltenheitswert.
> Die DDR -das bitte mal merken- bestand bis zum 02. Oktober 1990.
> Und aus diesem Grund gab es in der DDR Internet.
ACK :-)
--
CU Christoph Maercker.
ACK, die meisten hier beschriebenen Modemverbindungen damals waren
Terminalzugänge, auch im Westen. Für richtigen Internet-Zugang bedarf es
eines TCP/IP-Stacks auf dem Rechner. Den gab es vor 1990 zumindest für
DOS-PCs höchstens rudimentär. DDR-eigene Entwicklungen sind mir keine
bekannt.
> man auf jedem x-beliebigen Heimcomputer machen, der eine
> RS232-Schnittstelle hat und ein Programm dazu, das die von
> dort kommenden Zeichen auf den Bildschirm bringen und von
> der Tastatur dahin schaffen kann. Ich habe das bis 1993 so
> gehabt. Wenn ich eine Datei per FTP geholt hatte, dann landete
> die erstmal in meinem Homeverzeichnis in der Uni, und von
> dort konnte ich sie dann per ZModem herholen. Die Mailboxerei
> ist im Grunde auch nichts anderes, nur etwas komfortabler.
> Und entgegen anderslautenden Meldungen ging das auch auf dem
> ach so schlechten DDR-Telefonnetz, das hatte sich bis dahin
> noch nicht so sehr verbessert.
Ich erinnere mich mit Grausen an wenige 100kB großen Dateien, die wir
1991/92 bisweilen herunterladen mussten. Ohne Z-Modem wäre das überhaupt
nicht gegangen.
--
CU Christoph Maercker.
Naja Mit DM3ML und der Bautzner str. in DD gabs ja auch so manche
Geschichte.
( Und die schlapphüte sind da nicht immer als Besonders Klug
hervorgegangen.)
> Die DDR hätte das nie gepackt und eine unkontrollierte Kommunikation im
> Lande oder gar über die Grenzen hinaus, hätte das System nie gestattet.
Packet Radio gabs selbst vorm Mauerbau, IIRC auch grenzübergreifend
Richtung Westen.
--
Gruss Uwe
--------- cut here with a very sharp knife ---------
Uwe Naumann eMail: uwe[at]vieledinge[dot]de
Web: http://www.vieledinge.de http://www.swllog.de
> WIMRE gabs zu DDR-Zeiten auch schon Funkdatenübertragungen (Packet-Radio)
> unter einigen Funkamateuren. Die Technik damals, wie üblich Eigenbau.
> Als Computer der AC1 und
Oder PC/M oder Z1013 oder...
> als Modem ein 1200Bd-Modem Nachbau mit bei uns
> verfügbaren Bauelementen und mit X.25-ähnlichem Übertragungsprotokoll.
Problem war der PLL-Chip, üblicherweise ein XR2206 von Exar. Was
Vergleichbares gabs damals im NRW nicht. Der wurde dann ersetzt durch eine
Lösung auf Basis (IIRC) V4046 plus jede Menge rundrum. Die Modemplatine
war nochmal genauso gross wie die TNC1-Platine. IIRC beides
Eurokarten-Format.
> Eigentlich kein simples Modem sondern ein TNC, mit eigenem Rechnerteil
> fürs AX.25-Übertragungsprotokoll.
Naja, TNC1 auf Z80-Basis halt. Ich hab irgendwo so ein Ding noch
rumfliegen.
> Abgesehen daß Guido schon schrieb, daß es auch PC mit Festplatte gab
> (unserer Robotron-Rechner hatte eine mit 20 kB)
Du meinst sicher 20MB, gabs aber wohl nur für den EC 1834.
> Das ist allerdings richtig. Wir bekamen zum Arbeiten sogar pro Mitarbeiter
> im Quartal eine einzelne neue Diskette, um unsere neuesten Daten
> abzuspeichern. Einen PC mit "Festplatte" habe ich in unserem modernen
> Elektronikbetrieb nie zu sehen bekommen, obwohl ich im Betrieb einer der
> ersten war, der an einem Arbeitsplatzrechner als dBase-Programmierer (kann
> mich an die DDR-Bezeichnung dieses Datenbanksystems nicht mehr erinnern),
> arbeiten durfte.
IIRC gabs Plattensysteme nur für den EC 1834, evtl. noch für den A 7150.
> Am Fri, 26 Oct 2007 19:42:36 +0200 schrieb Mueding:
>
>> Die DDR hätte das nie gepackt und eine unkontrollierte Kommunikation
>> im Lande oder gar über die Grenzen hinaus, hätte das System nie
>> gestattet.
>
> Packet Radio gabs selbst vorm Mauerbau, IIRC auch grenzübergreifend
> Richtung Westen.
Na jetzt gehts aber los. Wo hast du denn das her?
Tschulligung. Ich sollte übermüdet nicht mehr posten. Das soll
natürlich Mauerfall heissen...
Stimmt, 20 MB und für den EC 1834. Jedenfalls nach heutigen Maßstäben so
oder so fast nichts.
Knut
> Am Mon, 29 Oct 2007 23:55:49 +0100 schrieb Mario Faroldi:
>
>> Uwe Naumann schrieb:
>>
>>> Am Fri, 26 Oct 2007 19:42:36 +0200 schrieb Mueding:
>>>
>>>> Die DDR hätte das nie gepackt und eine unkontrollierte
>>>> Kommunikation im Lande oder gar über die Grenzen hinaus, hätte das
>>>> System nie gestattet.
>>>
>>> Packet Radio gabs selbst vorm Mauerbau, IIRC auch grenzübergreifend
>>> Richtung Westen.
>>
>>
>> Na jetzt gehts aber los. Wo hast du denn das her?
>
> Tschulligung. Ich sollte übermüdet nicht mehr posten. Das soll
> natürlich Mauerfall heissen...
vielleicht nach dem Mauerfall, aber davor auf keinen Falll, oder
verwechselst du das mit RTTY? Muss mich schon sehr wundern wie die DDR
aufgewertet wird :-)
on Tue, 30 Oct 2007 00:51:08 +0100, Knut Ochdorf <KnutO...@web.de>
wrote:
>Uwe Naumann schrieb:
>> Du meinst sicher 20MB, gabs aber wohl nur für den EC 1834.
>
>Stimmt, 20 MB und für den EC 1834. Jedenfalls nach heutigen Maßstäben so
>oder so fast nichts.
Naja, ich kann mich auch an XTs mit 30 MB erinnern...
Patrick
> IIRC gabs Plattensysteme nur für den EC 1834, evtl. noch für den A 7150.
In Industriesystemen gabs schon noch ein paar mehr.
Allerdings war schon ein 16-bit-System vonnöten, mit 8bittern mußte
sehr gezaubert werden (siehe KC 85/4).
Wir hatten zwei P8000 im Produktionseinsatz, dazu experimentierte man
am PRS mit irgendwelchen umgestrickten K1520-Elementen als Ersatz für
die Wechselplatten.
Frank
on Tue, 30 Oct 2007 00:52:25 +0100, "Mario Faroldi"
<mario...@versanet.de> wrote:
>vielleicht nach dem Mauerfall, aber davor auf keinen Falll, oder
>verwechselst du das mit RTTY? Muss mich schon sehr wundern wie die DDR
>aufgewertet wird :-)
Google ist dein Freund ;-)
Erstes Ergebnis für "packet radio ddr" ist:
http://www.trust-us.ch/ds/28/017_Packet-Radio.html
Und da steht ein Text aus der "Datenschleuder" des CCC, Ausgabe 28/29
von 1988, im dem steht:
"Ost-West-Verbindungen existieren z.T. auch schon, trotz der
Schwierigkeiten mit der Technik in der DDR."
Zwar nix Konkretes, aber zumindest zeitgenössísch.
Patrick
on Mon, 29 Oct 2007 18:10:32 +0100, Christoph Maercker
<cmae...@gmx.net> wrote:
>Der Begriff "Internet" war in der DDR selbst unter Fachleuten kaum
>bekannt. Was Rechner-Netzwerke sind, habe ich erst ab Mitte 1990 gelernt.
Hm, wenn ich so http://www.netplanet.org/geschichte/deutschland.shtml
lese, war im Westen aber auch nicht viel los. Da geistern so
Jahreszahlen 1988, 1989 herum.
Patrick
Das wird zwar immer wieder behauptet, stimmt so aber nicht. Richtig ist,
daß die TLD für die DDR .dd gewesen _wäre_, weil "DD" der entsprechende
ISO-Ländercode war. Die entsprechende TLD war demzufolge auch reser-
viert, ist aber _international_ nie verwendet worden (= nie in einem der
Root-DNS-Server eingetragen gewesen).
Es gab 1998 in de.admin.misc eine Diskussion zu dem Thema, in der sich
Heiko Schlichting zu Wort gemeldet hat - seinerzeit schon am Rechen-
zentrum der FU Berlin und quasi an der Quelle:
<http://groups.google.de/group/de.admin.misc/msg/b73ee349d5229c0c?dmode=source>
>Gab es in der DDR Internet, versuchsweise vielleicht?
Laut Lutz Donnerhacke (dem ich das entsprechende Wissen zutraue) wurde
an einigen Unis in der DDR mit TCP/IP als Netzwerkprotokoll experimen-
tiert. Falls dort auch DNS getestet wurde, hätte die Verwendung von .dd
als Topleveldomain nahegelegen. Es ist also nicht unmöglich, daß die
Domain DDR-intern in Gebrauch war, aber halt wegen fehlender Außenan-
bindungen mit den entsprechenden Protokollen nicht international.
Ende der 1980er/Anfang der 1990er lief sowieso noch so einiges anders.
"Das Internet" wie wir es heute kennen war noch längst nicht selbst-
verständlich. Gerade in Westeuropa wurde staatlicherseits mit völlig
anderen Protokollen gearbeitet (OSI statt TCP/IP), Mail und News wurden
häufig per UUCP übertragen, Standleitungen waren teuer und relativ
schmalbandig, Mailboxen und Mailboxnetze (Fido, MAUS, Z-Netz, ...)
hatten im privaten Bereich eine sehr große Bedeutung.
Grüße aus Bad Cannstatt,
=To '...!subnet!beansidhe!nightingale!toje' Je=
--
Torsten Jerzembeck * Oberschlesische Str. 61 * D-70374 Stuttgart
Exil-Westfale * PGP: B74DB58D * MIME welcome * Generation Tux
ZMODEM war ja schon vergleichsweise luxuriös (Übertragung des Datei-
namens, Wiederaufsetzen bei Verbindungsabbruch...). Wenn man Pech mit
einem, sagen wir, suboptimal administrierten Unirechner hatte, war
Kermit das Mittel der Wahl. Das war dann so richtig spartanisch,
funktionierte (und funktioniert heute noch) dafür aber auf praktisch
jedem System.
Ob-dafddr: Kermit als Datenübertragungsprotokoll gab es doch vermutlich
auch auf den diversen Robotron-Rechnern? Das Protokoll ist ja steinalt
und war schon sehr früh ein Quasi-Standard.
Grüße aus Bad Cannstatt,
=ToJe=
Ich erinnere mich an einen Kurzbericht in der c't Anfang 1990, nach dem
Leute aus dem CCC-Umfeld(?) die Qualität des DDR-Telefonnetzes experi-
mentell geprüft und für bis zu 1200 bps als durchaus benutzbar bezeichnet
hatten. Das ganze stand mit Planungen für einen grenzüberschreitenden
Mailboxverbund im Zusammenhang. Das Hauptproblem war wohl eher die
(fehlende) Kapazität des Netzes.
Bei Bedarf schaue ich mal, ob ich die entsprechende c't im Archiv finde.
> verwechselst du das mit RTTY?
Moeglicherweise auch mit AMTOR. Ich erinnere mich, dasz in den 80er
und 90er Jahren davon viel unterwegs war und ich wohl auch ostzonale
Rufzeichen gesehen habe. Das grillenaehnliche zirpsende Geraeusch
habe ich heute noch in den Ohren und kann es im uebrigen so
taeuschend echt nachmachen, dasz ich damit schon manchen OM beim
Durchstimmen auf KW irritierte.
73,
Peter Blancke
--
Hoc est enim verbum meum!
Und wir hatten einen 7150 mit einer 20er Platte im Rechenkabinett
stehen, der 1834 daneben aber war ohne Platte.
Gruß Uwe
--
Die Sicherheiten des Westens
- Gewerkschaftsfürsorge, Flächentarif, lineare Arbeitsbiographien, Sesshaftigkeit -
sind im Osten längst der Einzelkämpfer-Anthropologie gewichen.
Christoph Dieckmann
> Hallo,
>
> on Tue, 30 Oct 2007 00:52:25 +0100, "Mario Faroldi"
> <mario...@versanet.de> wrote:
>
>> vielleicht nach dem Mauerfall, aber davor auf keinen Falll, oder
>> verwechselst du das mit RTTY? Muss mich schon sehr wundern wie die
>> DDR aufgewertet wird :-)
>
> Google ist dein Freund ;-)
>
> Erstes Ergebnis für "packet radio ddr" ist:
> http://www.trust-us.ch/ds/28/017_Packet-Radio.html
>
> Und da steht ein Text aus der "Datenschleuder" des CCC, Ausgabe 28/29
> von 1988, im dem steht:
gleich am Anfang steht:
(Nach einem Text von Saskla aus DHACKETSE Ausg. 0001,
also beweist garnichts.
> "Ost-West-Verbindungen existieren z.T. auch schon, trotz der
> Schwierigkeiten mit der Technik in der DDR."
wenn dann vielleicht nach dem Mauerfall. Funkamateure in der DDR wurden
sehr genau überwacht.
> Zwar nix Konkretes, aber zumindest zeitgenössísch.
na also.
on Tue, 30 Oct 2007 10:47:37 +0100, "Mario Faroldi"
<mario...@versanet.de> wrote:
>Patrick Bonacker schrieb:
>
>> http://www.trust-us.ch/ds/28/017_Packet-Radio.html
>>
>> Und da steht ein Text aus der "Datenschleuder" des CCC, Ausgabe 28/29
>> von 1988, im dem steht:
>
>gleich am Anfang steht:
>(Nach einem Text von Saskla aus DHACKETSE Ausg. 0001,
>
>also beweist garnichts.
>
>> "Ost-West-Verbindungen existieren z.T. auch schon, trotz der
>> Schwierigkeiten mit der Technik in der DDR."
>
>wenn dann vielleicht nach dem Mauerfall. Funkamateure in der DDR wurden
>sehr genau überwacht.
>
>> Zwar nix Konkretes, aber zumindest zeitgenössísch.
>
>na also.
Und warum sollte das jemand ohne wahren Hintergrund 1988 (Quelle
vermutlich OCR-Unfall, wie könnte das korrekt heißen?) _im Westen_
behaupten?
Dass "Funkamateure in der DDR ... sehr genau überwacht" wurden, kann
ich mir vorstellen, das heißt aber nicht, dass nicht doch solche Dinge
betrieben oder zumindest versucht wurden.
Patrick
>
> Und warum sollte das jemand ohne wahren Hintergrund 1988 (Quelle
> vermutlich OCR-Unfall, wie könnte das korrekt heißen?) _im Westen_
> behaupten?
>
> Dass "Funkamateure in der DDR ... sehr genau überwacht" wurden, kann
> ich mir vorstellen, das heißt aber nicht, dass nicht doch solche Dinge
> betrieben oder zumindest versucht wurden.
>
ich war zu der Zeit nicht qrv, habe aber inzwischen erfahren von dem
Repeater oder man man derartige Gates nannte Y51O aber das ist ja nur
expermentell und steckte noch SEHR in den Kinderschuhen.
Ich frage mich auch gerade, was der Mario Faroldi hier bewiesen
haben will. Daß man bei der GST genauer hingesehen hat, wer
eine Lizenz bekommt ist sicher unbestritten. Aber daß digitale
Betriebsarten nicht erlaubt gewesen sein sollen ist kompletter
Blödsinn und gehört in die Ecke "es kann nicht sein, was nicht
sein darf". Genausowenig hat hinter jedem Funkamateur ein Stasi-
Mann gestanden, wie das in einem anderen Posting behauptet wurde.
Allein was ich von illegalen Funkaktivitäten gehört habe zeigt,
daß die Überwachung nicht so lückenlos war. Es ging doch mehr
darum den *Eindruck* zu erzeugen, daß die Zuständigen alles
wußten, um die Leute zu disziplinieren. Nach der Wende ist
z.B. herausgekommen, daß die Post bei der Zulassungsprüfung
für Sendeanlagen gar nicht in der Lage war, die Einhaltung
der zulässigen Sendeleistung zu messen. Die haben einfach die
Stromaufnahme der Endstufe gemessen und anhand von Faustformeln
die HF-Leistung ermittelt. Da gabs dann auch solche Sachen wie
an unserer Klubstation, daß durch Umklemmen der Primärseite des
Netzteils die Anodenspannung erhöht wurde und damit eben mal
die vierfache Leistung möglich wurde. Man hatte dann eher Probleme
mit der Hausstromversorgung als mit der Stasi. :-)
Amateurfunk _ist_ experimenteller Funk. Am Anfang von Experimenten
steht meist die mehr oder weniger brauchbare Versuchsanordnung.
Sehr wichtig ist auch das Bewußtsein, daß automatische Amateurfunk-
stationen keine Dienstleitung sind. Was hat du erwartet? Highspeed-
Internet?
Es ist trotzdem schön zu sehen wie du jetzt deine vorige Behauptung
relativieren mußt.
Terminal-Sessions und die werden ja in diesem Thread zumeist als
"Internet-Verbindung" bezeichnet, waren durchaus möglich. Die
Übertragung von Dateien >100kB war hingegen reines Lottospiel.
--
CU Christoph Maercker.
Genau deshalb war es das einzigste Verfahren, womit sich Dateien > 100kB
übertragen ließen.
> Ob-dafddr: Kermit als Datenübertragungsprotokoll gab es doch vermutlich
> auch auf den diversen Robotron-Rechnern? Das Protokoll ist ja steinalt
> und war schon sehr früh ein Quasi-Standard.
Ehrlich gesagt habe ich weder auf Import-Rechnern noch auf
Robotron-Kisten, zu denen ich Zugang hatte, irgendwelche
Terminalprogramme gesichtet. Sie hatten aber auch keine Modems, waren
also nicht für DFÜ gedacht.
--
CU Christoph Maercker.
Das ist leicht möglich. Der älteste mir bekannte TCP/IP-Stack für DOS
ist PC/TCP aus dem Jahre 1990. Erst damit funktionierte *direkter*
Internet-Zugang mit PCs.
Gab es damals schon allgemein interessierende Dienste im Internet? Mir
sind nur bekannt:
Telnet: für Freaks interessant
FTP: dgl.
News: Gab es damals schon öffentliche Gruppen?
Gopher: Gab's das schon?
Bliebe eMail!
--
CU Christoph Maercker.