Bzw. gab es ueberhaupt eine Anbindung der DDR ans Internet, WWW war ja
damals noch nicht aktuell, aber existierte eine Mail- oder Newsver-
sorgung?
Hat hier jemand Ahnung?
--
-kk-
work: mailto:k...@sbs.de
priv: mailto:k...@sesom.de http://www.n-online.de/~kettner
GERMANY DE DEU 276
Germany unified (DDR deleted, new name and numeric code for
unified Germany)
Hat noch jemand eine alte? Aber ich bezweifle trotzdem, dass es das als
Anbindung einer TLD auch gab.
ciao
--
Philipp Buehler, aka fIpS | <insert stuff here> | double-p on IRC
"Seeking no truth - winning is all. Find it so grim, so true, so REAL"
--Hetfield, 1988
Ja: dd
>Bzw. gab es ueberhaupt eine Anbindung der DDR ans Internet, WWW war ja
>damals noch nicht aktuell, aber existierte eine Mail- oder Newsver-
>sorgung?
Selbstverständlich. ... rz.uni-jena.dd.
gateways in "den Westen" ?
http://ftp.std.com/obi/Standards/ISO/ISO_3166
German Democratic Republic DD DDR 278
Germany, Federal Republic of DE DEU 280
Ralf
--
Ralf Döblitz, Schapenstr. 6, 38104 Braunschweig, Germany
mailto:doeb...@gmx.de Phone/Fax: +49-531-360923
http://members.aol.com/Doeblitz/
Ja.
"faszinierend" ..
in welchem Zeitrahmen?
Ich verstehe nicht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es "freien" Datenverkehr zu Zeiten
der Mauer und Kalten Krieges gegeben hat..
Nunja, sagen wir's mal so.
Es gab Fälle, bei denen EMail erst nach Bestätigung weiterging, und es gab
Ecken in den IP einfach funktionierte.
--verbose, meinetwegen mit geeignetem Followup, bitte!
Gruß, Jens
--
Jens Chr. Bachem (je...@marvin.cologne.de, bac...@guug.de)
WWW: http://www.guug.de/~jens.bachem/ 74 a3 53 cc 0b 19
Das ist verbose. F'up
Ja. Die Topleveldomain lautete .DD. Allerdings war diese nur reserviert
und es gab NIE einen aktiven Nameserver fuer .DD oder irgendwelche
Eintraege fuer .DD.
>Bzw. gab es ueberhaupt eine Anbindung der DDR ans Internet, WWW war ja
>damals noch nicht aktuell, aber existierte eine Mail- oder Newsver-
>sorgung?
Die erste (und ueber lange Zeit einzige) Standleitung zwischen der DDR und
der Aussenwelt war eine 9.600 bps Standleitung zwischen der Humboldt
Universitaet Berlin (Ostberlin) und der Freien Universitaet Berlin (Westteil),
die ueber 4-Draht-Modems betrieben wurden. Auf dieser Strecke wurde damals
100% des zivilen Datenverkehrs zur DDR abgewickelt, die HUB hat die Daten
innerhalb der DDR weiterverteilt. Spaeter wurde vom DFN ein "erweitertes WiN"
(ErWiN) eingerichtet, welches ueber laengere Zeit ebenfalls die Strecke
FUB-HUB verwendet hat.
IP wurde auf dieser Leitung nicht gesprochen, sondern X.25. Deshalb gab
es auch keinen Bedarf fuer die Topleveldomain .DD, die nie eingerichtet
wurde. Aus heutiger Sicht aergere ich mich darueber, weil mir das damals
keine Muehe bereitet haette, Verwalter einer Topleveldomain zu werden,
wo schon die einzige (Stand-)Leitung bei uns endete. Aber die Chance habe
ich leider vertan.
Heiko
Nett gesagt, hat es aber nie im DNS gegeben. Die TLD .DD wurde nie in den
Root-Name-Servern aktiviert.
Auch die Uni Jena hat damals uebrigens die Daten ueber die HUB (und damit
via Standleitung FUB-HUB) bezogen, bevor das ErWiN eingerichtet wurde, was
ja erst im Sepember 1990 der Fall war. Im November 1990 gab es zwar keine
DDR mehr, aber einige Einrichtungen waren ueber den DFN ueber eine
neue 64k-Leitung zur Akademie der Wissenschaften angeschlossen, bis weitere
X.25 Knoten aufgebaut wurden. TCP/IP zwischen dem Internet und der DDR
hat es nie gegeben.
Es ist schon lustig, wenn man die alten Unterlagen durchsieht und dort
DFN-Mitteilungen von 1987 findet und selbst 1990 TCP/IP doch "endlich
auch durch OSI im LAN" erstetzt werden sollte.
Heiko
Prof. Scheffel (Jena) hatte mit drei Leuten im Alleingang IP gemacht.
Möglicherweise ist es Dir entgangen. Ich bin erst seit 1990 dabei, also
danke für Deine Ausführungen.
Naja, innerhalb der DDR gab es schon ein paar (lokale) Rechner, die IP
gemacht haben. Ich kenne entsprechende Experimente in Magdeburg und auch
an der Charite. Aber keiner der Rechner hat IP-Pakete nach aussen geroutet,
da wurde ausschliesslich X.25 eingesetzt, was bei der damaligen Technik
erhebliche Vorteile besass (die FU verpackte 1989/90 auch den gesamten
IP-Traffic in X.25). Es war auch noch die Zeit, wo man meinte, X.400 wuerde
sich bald durchsetzen, FTAM wuerde FTP verdraengen usw.
Technisch war die 4-Draht-9600bps-Leitung zwischen der HUB und der FUB auch
noch in dem bekannt schlechten Zustand von DDR-Auslandleitungen, so dass
X.25 durchaus auch einige technische Gruende hatte. PPP war schliesslich
auch noch nicht erfunden.
Weil nie IP-Pakete weiter als lokal geroutet wurden, gab es weder zugewiesene
IP-Nummern noch Domaineintraege fuer .DD. Leider.
Heiko