Wien: Ortstafelstreit Kaiserebersdorf oder "Macondo"
Musterman Christian
29. Mai 2009
Macondo hei�t ein Dorf in Simmering, in dem 3000 Fl�chtlinge aus
zwanzig L�ndern zusammenleben - Ein Kunstprojekt hat sich den
Ort und seine Bewohner zum Thema gemacht Und gezeigt,
dass ein Dialog zwischen den Kulturen m�glich ist.
Die Fahrt nach Macondo ist eine Fahrt an den Rand der Stadt.
Dorthin, wo man sonst nur f�hrt, wenn man zum Flughafen will
oder das Auto abgeschleppt wurde. Vorbei an den schreienden
Plakatw�nden, die f�r hier ans�ssige Gro�m�rkte werben, vorbei
an gl�sernen Gew�chsh�usern, immer weiter den hoch aufragen-
den Starkstrommasten nach. Sie f�hren direkt nach Macondo.
[..]
Eingebettet zwischen Flughafen, Autobahn und st�dtischer Kl�r-
anlage hat dieser Ort auf den ersten Blick wenig Romantisches.
Trotzdem hat ein unbekannter mexikanischer Schriftsteller, der
vor vielen Jahren kurz in dieser Siedlung in der Simmeringer
Haide landete, dem Platz diesen Namen gegeben. Vielleicht
weil diese Siedlung tats�chlich ein Dorf ist und zumindest
damals noch keinen wirklichen Namen hatte. [Denn wie dieser
Ort offiziell hei�t, ist bis heute nicht ganz klar. "Kaserne Zinner-
gasse" oder einfach "Die Zinnergasse". Oder eben Macondo.
[...]
Fragt man in Wien nach Macondo, wei� kaum jemand, dass es
einen solchen Platz �berhaupt gibt. Wer mit dem Auto unterwegs
ist, verliert sich sp�testens irgendwo zwischen Kl�ranlage und Gro�-
m�rkten und landet dann auf dem Metro-Parkplatz. Aber das ist gut.
Denn dort ganz hinten steht eine leuchtend gelbe Wellblechmauer,
und in dieser befindet sich ein Spalt - zu schmal f�r einen Ein-
kaufswagen, aber breit genug f�r einen Menschen, da
durchzugehen. Willkommen in Macondo! [...]
Eigentlich eine super Wohngegend. Eine Schande wie hier der Ort
runtergemacht wird um Mitleid zu schinden. Mitleid haben
die Menschen dort wegen was anderen verdient.
Ich war mir zuerst nicht sicher, ob es wirklich das Eck ist, an
das ich dachte, weil es in der Beschreibung derart grindig klang.
*Kaiserebersdorf* - niemand w�rde das als "Simmering" bezeichnen -
es hat zumindest dort noch eine nette d�rfliche Struktur, wo die
Gemeinde Wien noch nicht ihre Emmentaler hingeknallt hat.
Ich kenne h�sslichere Ecken in abgesagteren Gegenden.
Die Ortsbeschreibung ist also eine echte Frechheit!
Das ist dort a ganz normales Platzerl, man k�nnt glauben
irgendwo mitten in Wien. Kl�ranlage und Autobahn sind nicht
n�her als sonst wo in Wien. Wohnbl�cke stehen rundherum, ein
riesen Einkaufszentrum 5min zu Fu�, McDonalds praktisch Visasvis.
Wer das geschrieben hat, ist nicht aus Wien und kennt sich nicht aus
in Wien, will aber in der Hauptstadt SO gern was Besseres sein.
Diese Bobo-Gscherten... wollen offenbar den Ortstafelstreit
nach Wien [1] tragen. *Kaiserebersdorf" kontra "Macondo"
Es w�re sch�n, wenn sich die Bobo aus den Nobelbezirken
ab und zu auch den restlichen in "Simmering" Wohnenden
zuwenden, und ihnen auch eine lange Story widmen w�rden.
Schon um nicht immer nur *verst�ndnislos* halb in Ohnmacht
zu fallen, wenn wieder die Wahlergebnisse von dort eintrudeln....
Denn deren Welt ist euch Bobo-Gscherten ja noch fremder als Mac-
ondo, mit dem Unterschied, da� euch nicht mal peripher interessiert.
ciao
[1]
Zehn Wiener Bezirke f�hren auch die einschl�gige "Hitliste" an.
Multikulti-Hochburg ist Rudolfsheim-F�nfhaus (46 Prozent mit
Migrationshintergrund), auf den Pl�tzen folgen die Leopold-
stadt, Margareten und die Brigittenau (alle �ber 40 Prozent).
[...]
Den Vorwurf, zu �berspitzen, setzt sich die Statistik Austria nicht aus:
Die neuen Zahlen sind eher konservativ gerechnet. Zuwanderer der
zweiten Generation etwa, die in �sterreich geboren sind und die
Staatsb�rgerschaft besitzen, fallen bereits nicht mehr unter
die Kategorie "Migrationshintergrund". [...]
http://derstandard.at/?url=/?id=3021006
Johannes Zuber
@aioe.org:
> Asylantenkosmos usw.
das rump in neuem "outfit", sowas.
tsu
--
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