Globalisierungsphilosophie [~FOCUS] - Grundlagendiskussion

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Frank Kalder

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Mar 3, 2008, 1:51:06 AM3/3/08
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Ansatzpunkte für eine Grundlagendiskussion

Anknüpfend an einen Luxenberg-Beitrag
http://bb.focus.de/focus/viewtopic.php?p=1269435&highlight=#1269435
bieten im Kontext des Globalisierungsgeschehens und damit verbundenen
Optimierungsideen folgende FK-Beiträge

∙ Globalisierungsoptimierung
http://bb.focus.de/focus/viewtopic.php?p=1268770&highlight=#1268770

∙ “Weltbewusstsein“ im Wandel
http://bb.focus.de/focus/viewtopic.php?p=1269155&highlight=#1269155

∙ Annotationen zu einem Monitor-Interview mit Prof. Joseph Stiglitz
http://bb.focus.de/focus/viewtopic.php?p=1269202&highlight=#1269202

∙ Programmatik zum Globalpolitikwandel (gerechtere Weltwirtschaft)
http://bb.focus.de/focus/viewtopic.php?p=1269459&highlight=#1269459

Ansatzpunkte für eine möglicherweise im FF zu entfaltende
philosophische Grundlagendiskussion.

http://bb.focus.de/focus/t=Globalisierungsphilosophie-97478

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--
www.haplif.de & www.haplif.de/61820.html [Weltpolitik & Ökonomie]
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Frank Kalder

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Mar 4, 2008, 2:39:15 AM3/4/08
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Globalpolitikparadigmen, interdisziplinär

[q "FK"] Meine ideologie- und religionsfreie Denkposition ist im
Holismus (in der Ganzheitlichkeit) auf stringent natur- und
humanwissenschaftlicher Forschungsgrundlage verwurzelt.[q]

[q "Sternenlicht"] Ideologie- und religionsfrei zu sein, ist
wunderbar. Jedoch sehe ich einen Widerspruch darin, sich als
holistisch zu bezeichnen und einen Schöpfer auszuschließen. Wenn schon
ganzheitlich, so gehören auch Gott/Göttin dazu. ;) [q]

Ich trenne die Naturwissenschaft (Physik, Chemie, Biologie) und die
logikfundierte Humanwissenschaft von der glaubensbasierten Theologie
(welcher Prägung auch immer). Meine Position ist jenseits von Theismus/
Atheismus oder Agnostizismus forschungsrelevant begründet.

[q "Sternenlicht"] Horst Köhlers Positionen sind ok; aber meines
Wissens nach schließt auch er einen Schöpfer nicht aus.[q]

Horst Köhler und Angela Merkel gehören der CDU an und sind damit im
christlichen Glauben (u.a. an einen “dreifaltigen“ Gott) verankert.

Es kommt bei den politisch-pragmatischen Programmatikansätzen, um die
es in unserem Kontext geht, nicht darauf an, ob jemand stringent in
der Wissenschaft verwurzelt ist oder seine Vorstellungen
gottesglaubensbasiert entwickelt und propagiert.

Allerdings sind mir Philosophen, Ökonomen, Ökologen, Soziologen und
Politologen (etc), die sich interdisziplinär in einem holistischen
Sinne auf die naturwissenschaftliche Forschungs- und
Erkenntnisfaktenlage ’lege artis’ stützen, für sach- und ratiobezogene
Diskurse lieber.

[q "Sternenlicht"] Frau Merkel kann gar nichts zustande bringen, außer
in einem vorgegebenen Kontext der US-Regierung, und das ist eher fatal.
[q]

Es ging mir darum, auf die Initiative http://www.unicef.de/3936.html
des Friedensnobelpreisträgers Muhammad Yunus aufmerksam zu machen, der
von Angela Merkel zum G8-Gipfel in Heiligendamm eingeladen wurde.
Ihrer und meiner Ansicht nach war dieses Gipfeltreffen nur "einer von
ganz vielen Schritten" auf dem Weg zu einer gerechteren
Weltwirtschaft.

[q] G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm - Erfolge und Aussichten

Die führenden Industrienationen (G8) streben an, die globalen CO2-
Emissionen bis 2050 um mindestens die Hälfte zu reduzieren. Die
Staats- und Regierungschefs haben in Heiligendamm vereinbart, dieses
Ziel gemeinsam in einem UN-Prozess umzusetzen. Dabei sollen auch die
großen Schwellenländer eingebunden werden. […]

Darüber hinaus wurde der sogenannte "Heiligendamm-Prozess" initiiert.
Das ist ein bei der OECD in Paris zu führender Dialog zwischen den
Mitgliedsstaaten der G8 und den wichtigen Schwellenländern (Brasilien,
China, Indien, Mexiko und Südafrika) über die größten
Herausforderungen der Weltwirtschaft.

Ein neues G8-Maßnahmenpaket, das die nachhaltige Entwicklung in Afrika
weiter fördern soll, wurde zugesagt: "Wir werden uns darauf
konzentrieren, Wachstum und Investitionen zu stärken, um Armut und
Hunger zu bekämpfen, Frieden und Sicherheit sowie gute
Regierungsführung zu fördern, die Gesundheitssysteme zu stärken und
unseren Beitrag zum Kampf gegen Infektionskrankheiten zu leisten."[q]
__
Haplif & Haplifnet Governance, Juni 2007

[q "FK"] Eine “politisch“ erstarkende EU kann den US Global Player-
Regeln des quasi ungezügelten Neoliberalismus’ entgegenwirken. Mehrere
Anzeichen dafür, dass dies geschieht, gibt es schon. [...][q]

[q "Sternenlicht"] Wenn sie sich denn einig wären ... ;) wir werden
sehen.[q]

[q "FK"] Aus der Berliner Rede (2007) von Horst Köhler: [...]

“Zunehmendes EU-Gegensteuern [Global Player-Regeln]“, Haplifnet,
07.11.2007[q]

[q "Sternenlicht"] Ich kann nur sagen, er hat vollkommen recht - nur,
solange die Global-Player-Spielregeln von einigen wenigen bestimmt
werden, werden doch solche Bemühungen immer wieder torpediert. Sonst
wären die Freien Energien, deren Erfindungen schon lange in den
Schubladen liegen, längst verwirklicht worden.[q]

Neue Paradigmen zu entwickeln und das Erdachte international praktisch
umzusetzen ist zeitraubend und mühevoll, zumal unterschiedlich
motivierte Finanz- und Politikmächtige nicht auf einen Nenner zu
bringen sind. Daher rührt auch die Idee der Entmachtung der
bestehenden Bretton-Woods-Triade (durch Druck von außen), deren
Instrumentarium in modifizierter Form globalbasisdemokratisch in die
UN zu integrieren sei.

[q "FK"] Irgendeiner Religion bedarf es meiner Ansicht nach nicht.[q]

[q "Sternenlicht"] Vielleicht hab ich mich ungenau ausgedrückt. Im
Grunde brauchen wir keine Religion, nein - wenn wir die Gewissheit im
Herzen haben, dass eine ewige Verbindung zum Göttlichen existiert.[q]

Diese Ansicht (und auch das, was folgte) teile ich explizit “so“
nicht. Aber das ist politikgestaltungsfaktisch relativ unerheblich.

http://bb.focus.de/focus/p=Die+ganze+Menschheit-1270310-#1270310
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Frank Kalder

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Mar 5, 2008, 6:59:22 AM3/5/08
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Paradigmen, interdisziplinär

Globalisierungsthematik in den USA

Bei den US-Demokraten konnte sich – insgesamt - bisher weder Hillary
Clinton (obwohl Texas und Ohio von ihr gewonnen wurden) noch Barack
Obama eindeutig durchsetzen.

Ein Diskutant in einem anderen Forum schrieb: Die Handelspolitik der
EU ist in höchstem Maße fragwürdig. Fragwürdiger ist nur noch die
Subventionspolitik, vor allem im Agrarbereich. Viele Unsinnigkeiten in
der Agrarpolitik haben wir hier Frankreich zu "verdanken". Man wird
wahrscheinlich eine Politik der kleinen Schritte betreiben müssen, um
die größten Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Die Afrikaner zur
Marktöffnung zu veranlassen, ohne im Gegenzug die eigenen Märkte
ausreichend zu öffnen, halte ich gelinde gesagt für kontraproduktiv.

Meine Antwort vom 12.12.07:

Der politischen Bewertung zu den EU/AU-Marktmechanismen stimme ich
zu.

Gegen den freien Handel (Ende der Globalisierung?) wendet sich Hillary
Clinton, wie man der neuesten SPON-West-Wing-Kolumne von Gabor
Steingart in Washington (DC) entnehmen kann.
www.spiegel.de/international/world/0,1518,522628,00.html

Im Kontext von

“Globalpolitikparadigmen, interdisziplinär“
http://bb.focus.de/focus/p=Die+ganze+Menschheit-1270310-#1270310
endete der Dialog mit einer Diskutantin am gestern so:

FK: Irgendeiner Religion bedarf es meiner Ansicht nach nicht.

Disk.: Vielleicht hab ich mich ungenau ausgedrückt. Im Grunde brauchen
wir keine Religion, nein - wenn wir die Gewissheit im Herzen haben,
dass eine ewige Verbindung zum Göttlichen existiert.

FK: Diese Ansicht (und auch das, was folgte) teile ich explizit “so“
nicht. Aber das ist politikgestaltungsfaktisch relativ unerheblich.

- - -

Auch im Philosophen-Forum sind Auseinandersetzungen mit derart
Religiösem resp. “Göttlichem“ contraindiziert.

Auf den neuen Thread zur “objektiven Realität“ sei hingewiesen.
~ http://bb.focus.de/focus/t=Was+ist+objektive+Realitaet-97498

http://bb.focus.de/focus/p=Globalisierungsphilosophie-1270970-#1270970

Frank Kalder

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Mar 6, 2008, 3:21:07 AM3/6/08
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Zukunftsszenariensynopse

A

Zu befürchten ist, dass es bis dahin gar keine Bäume mehr gibt. Dann
können ggf. die verfallenen Wolkenkratzer als Klettergerüste für den
harten Kern der etwa noch Überlebenden dienen. (FK, 19.02.08)

[q] Durch mein Witzchen von vorhin http://bb.focus.de/focus/viewtopic.php?p=1264136&highlight=#1264136
fiel mir der Film “The Day After Tomorrow“ ein.

Aber auch in früherer Zeit war Manhattan bereits unter einem riesigen
Gletscher begraben […][q]
__
http://bb.focus.de/focus/p=Neutraler+FF+Thread-1264143-#1264143


B

Wie sähe die Erde aus, wenn der Mensch verschwindet?
(Frage von Sybille Grotehusmann)

“Gäbe es morgen keine Menschen mehr auf der Erde, würde die Natur den
Planeten rasant zurückerobern. Die Spuren unserer Anwesenheit wären
bald verwischt.“ (Michael Odenwald)

[q]… Bald nisten Bussarde und Falken in den Ruinen. Nach zwei
Jahrhunderten haben Baumgruppen die Pionierpflanzen weitgehend
verdrängt. Schließlich stürzen die Wolkenkratzer ein. Auf den Trümmern
streifen Kojoten, Rotfüchse, Hirsche, Bären und Wölfe durch den Wald.
In einigen Tausend Jahren würden fremde Besucher die Stadt nicht mehr
als solche erkennen. Die letzten Steinmauern sind eingestürzt,
allenfalls im Untergrund fänden sich noch Relikte: Schächte, Kanäle,
Reste von Glasfaserkabeln und Ähnliches mehr. Sie würden Rückschlüsse
auf unsere Lebensweise und die technischen Standards zulassen…[q]
__
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/odenwalds_universum/odenwalds-universum_aid_263101.html

Diskussionsthread ~ http://bb.focus.de/focus/t=Odenwalds+Universum+Wie+waere+die+Erde+ohne+den+Menschen-97438

http://bb.focus.de/focus/p=Globalisierungsphilosophie-1271385-#1271385

Frank Kalder

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Mar 7, 2008, 4:12:24 AM3/7/08
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Zukunftschancen, global

"Globale Urbanität" als Zukunftschance [Gesellschaft 2067]

[q] Durch das optimale SPIEGEL-Interview von Anna Reimann gewinnen wir
einen nüchternen und einleuchtenden Eindruck von den globalen und
teilregionalen Entwicklungschancen im Laufe der nächsten 60 Jahre.

Matthias Horx (Trendforschungsinstitut) zum Stichwort 'Wohlstand':
"Bis Mitte des Jahrhunderts wird diese Entwicklung den ganzen Fernen
Osten, China, Indien und die angrenzenden Länder betreffen. Und auch
in Afrika werden wir zunehmend zumindest Wohlstandsinseln erleben."

Besonders beeindruckend sind seine Trendszenarien, die den islamisch-
geprägten Mittleren Osten betreffen…[q]
__
Haplif & Haplifnet Governance, Januar 2007

“Warum die westlichen Werte siegen werden“

“Patchwork- statt Kernfamilie, selbstständig statt angestellt,
lebenslang Single statt ewig gebunden: Zukunftsforscher Matthias Horx
entwirft im SPIEGEL-ONLINE-Interview die Gesellschaft 2067. Seine
Prognose: Die westliche Kultur wird den Fundamentalismus besiegen.“ /
12.01.07, http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,456163,00.html


FK, 13.01.07 – Durch das optimale Spiegel-Interview von Anna Reimann
gewinnen wir einen nüchternen und m.E. auch einleuchtenden Eindruck
von den globalen und teilregionalen Entwicklungschancen im Laufe der
nächsten 60 Jahre. Horx zum Stichwort ’Wohlstand’: “Bis Mitte des
Jahrhunderts wird diese Entwicklung den ganzen Fernen Osten, China,
Indien und die angrenzenden Länder betreffen. Und auch in Afrika
werden wir zunehmend zumindest Wohlstandsinseln erleben.“ Besonders
beeindruckend sind seine Trendszenarien, die den islamisch-geprägten
Mittleren Osten betreffen.

Zum Buch des renommierten Trend- und Zukunftsforschers Matthias Horx
“Wie wir leben werden. Unsere Zukunft beginnt jetzt“ gibt’s bei einem
global-operierenden US-Online-Händler am Standort Deutschland eine
sehr kritische Rezension von Gundula Englisch, die zu dem Schluss
kommt: “Horx hätte ruhig auf ein paar kritische Geister hören sollen,
als er mit seinem Raumschiff in die Zukunft abhob. Seine Zukunft,
nicht unbedingt unsere!“ Ihre relevanten Meinungen teile ich
größtenteils nicht.

Ad ’Globalmultikulturalität’:
Ja, ich sehe das ebenfalls so, dass sich eine Weltkultur der ’globalen
Urbanität’ entwickeln wird. Auch das Internet begünstigt das. Ich
kommuniziere z.B. seit ...* fast täglich (zurzeit von Deutschland aus)
u.a. mit einer Amerikanerin in Washington (DC) im multikulturellen
Blog INTERNATIONAL STUFF (USA, Europa, Japan, Australien).

[q Matthias Horx, Trendforschungsinstitut]
Die wachsenden Städte sind abhängig von internationalem Handel,
Mobilität, Toleranz, entsprechend entwickeln sich Ökonomien und
Kulturen. Genau das spricht gegen kulturellen Fundamentalismus - und
wird ihn auflösen.[q]

Dieser Einschätzung stimme ich überwiegend zu. Seine 'positiven'
Zukunftsthesen passen (relativ optimal) in ein aus einer management-
orientierten Sicht randnotizenartig entstandenes 'Trendbild'.

__
* mittlerweile seit über 2½ Jahren

http://bb.focus.de/focus/p=Globalisierungsphilosophie-1271910-#1271910

Frank Kalder

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Apr 2, 2008, 6:44:38 AM4/2/08
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Gerechte Weltordnung im Fokus einer Philosophie

|| Unter Globalisierung versteht man den Prozess der zunehmenden
internationalen Verflechtung in allen Bereichen (Wirtschaft, Politik,
Kultur, Umwelt, Kommunikation etc.). Diese Intensivierung der globalen
Beziehungen geschieht auf der Ebene von Individuen, Gesellschaften,
Institutionen und Staaten. Als wesentliche Ursachen der Globalisierung
gelten der technische Fortschritt (siehe auch: Digitale Revolution),
insbesondere in den Kommunikations- und Transporttechniken sowie die
politischen Entscheidungen zur Liberalisierung des Welthandels. Ab
welchem Zeitpunkt man von Globalisierung sprechen kann, ist
umstritten.||
__
http://de.wikipedia.org/wiki/Globalisierung

Einem Beitrag von Piwi50 (01.04.08, Tier/Mensch-Thread) entnahm ich
eine Begriffsklärung ad Gerechtigkeit, wobei auch die
Globalisierungsimplikation angesprochen ist.

|| Der Begriff der Gerechtigkeit (gr.: dikaiosyne, lat.: iustitia,
engl./frz. justice) bezeichnet in der Ethik, in der Rechts- und
Sozialphilosophie sowie in der Moraltheologie den nach moralischen
Maßstäben angemessenen Ausgleich von Interessen bzw. die angemessene
Verteilung von Gütern oder Chancen zwischen beteiligten Personen,
Gruppen oder innerhalb eines Gesellschaftsverbands. Es ist ein
Charakteristikum von Gerechtigkeit, dass sie immer in Bezug auf andere
gedacht wird (Intersubjektivität). Sie ist eine anerkannte Grundnorm
menschlichen Zusammenlebens und gilt als Grundprinzip für die
Rechtsprechung und die Gesetzgebung.

Kulturen- und epochenübergreifend als Menschheitsideal wirksam, stellt
Gerechtigkeit einen universellen Bezugspunkt des politischen Denkens
dar. Globalisierung, weltwirtschaftliche Probleme, Klimawandel und
demographische Entwicklungen haben dazu beigetragen, dass neben Fragen
innerstaatlicher sozialer Gerechtigkeit auch die nach
Generationengerechtigkeit und nach einer gerechten Weltordnung in den
Vordergrund rücken.||
__
http://de.wikipedia.org/wiki/Gerechtigkeit

Eigentlich könnte man auch diesen letzten Passus als den essentiellen
Fokus einer im Entstehen begriffenen Globalisierungsphilosophie
ansehen...

Frank Kalder

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Apr 3, 2008, 3:23:48 AM4/3/08
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Themenverwobenheit

Dieser Thread ist eng mit dem Thema

Kontemporärer Humanismus / Humanität und Ethik
http://bb.focus.de/focus/t=Kontemporaerer+Humanismus+Humanitaet+und+Ethik-97850

verwoben, worin die holistisch-monistische Grundposition, aus der
heraus meinerseits argumentiert wird, in Interaktion mit aktuellen
Philosophen-Forumsdiskursen anderer Provenienz erhellt und umrissen
wurde.

Eine besondere Würdigung findet - aus hier gegebenem Anlass – ein sehr
treffliches Verulam-Statement http://bb.focus.de/focus/viewtopic.php?p=1281485&highlight=#1281485
am Schluss seiner Replik.

Auf den sehr interessanten Beitrag zu den Topics

Zukunftsszenarien und Gerechtigkeit
http://bb.focus.de/focus/viewtopic.php?p=1281361&highlight=#1281361

komme ich alsbald separat zurück.

http://bb.focus.de/focus/p=Globalisierungsphilosophie-1281527-#1281527

Frank Kalder

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Apr 3, 2008, 5:00:34 AM4/3/08
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Nüchterne Betrachtung

[q "FK"] Wie sähe die Erde aus, wenn der Mensch verschwindet? (Frage
von Sybille Grotehusmann)

"Gäbe es morgen keine Menschen mehr auf der Erde, würde die Natur den
Planeten rasant zurückerobern. Die Spuren unserer Anwesenheit wären
bald verwischt." (Michael Odenwald)[q]

[q "verulam"] Ich habe wirklich ein grundsätzliches Problem mit der
vergegensätzlichenden oder gar antagonisierenden Gegenüberstellung von
Mensch und Natur, denn diese ist letztlich nichts anderes als eine
rein menschliche Kategorisierung nach rein menschlichen Kriterien,
welche ihre tieferen Wurzeln meiner Meinung nach in der durch
kulturelle Einflüsse beförderten, wenn auch meist nicht zu klarem
Bewusstsein kommenden oder klar ausgesprochenen Überzeugung der
meisten Menschen hat, nicht nur schlechthin etwas Anderes, sondern
wohl gar etwas "gaaaanz Besonderes" zu sein.[q]

So sehe ich das aus der von mir vertretenen holistischen
(monistischen) Grundposition heraus auch. Deshalb hatte ich in dem
betreffenden Thread nicht direkt geantwortet, sondern lediglich ’hier’
im Kontext unterschiedlicher Zukunftsszenarien darauf hingewiesen.

Das neue Odenwald-Thema (~Wissenschaft)

Haben wir einen freien Willen?
http://bb.focus.de/focus/t=Odenwalds+Universum+Haben+wir+einen+freien+Willen-94197

~ FOCUS-Artikel: http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/odenwalds_universum/odenwalds-universum_aid_133856.html

bietet m.E. mehr Ansatzpunkte für Grundlagenbetrachtungen, wozu ich
etwas beitragen könnte, sofern sich geeignete Diskurspartner (abseits
der Christentheologieschiene) einfinden würden.

[q "verulam"] Bei nüchterner Betrachtung dagegen kann man wohl kaum
umhin, den Menschen als ein Produkt und damit gleichzeitig
vollständigen Teil der Natur anzusehen, weshalb man auch folgerichtig
alles, was er tut bzw. "verzapft", am Ende schwerlich anders als
"natürlich" bezeichnen kann. Oder, etwas flapsig ausgedrückt: Wenn die
Natur sich schon dazu herbei lässt, in Gestalt und Wesen des Menschen
in Erscheinung zu treten, dann muss sie sich auch nicht über die
Konsequenzen wundern... ;)[q]

Hübsch persifliert...

[q "verulam"] Sehen wir nun aber richtiger Weise den Menschen samt
allem, was er tut und lässt, als eine Teilmenge des Natürlichen an, so
müssen wir, wenn es an die Ethik geht, dieser die Betrachtung der
Natur als Ganzer zu Grunde legen und sodann erst davon ausgehend
versuchen, Ethik überhaupt zu definieren bzw. ethische Grundsätze
aufzustellen.[q]

Ja, deshalb hatte ich im Parallelthread “Kontemporärer Humanismus“
auch extra auf die Begriffe ’Humanität’ und ’Ethik’ abgehoben und in
den Wikipedia-Exzerpten letzteren Term unterstrichen.

Fortsetzung folgt asap...

http://bb.focus.de/focus/p=Globalisierungsphilosophie-1281554-#1281554

Frank Kalder

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Apr 3, 2008, 6:21:06 AM4/3/08
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Kategorisierungen – Sozialisation & Vereinbarungen

Fortsetzung zu “Nüchterne Betrachtung“
http://bb.focus.de/focus/p=Globalisierungsphilosophie-1281554-#1281554

[q “verulam] Um in diesem Sinne auf eine hier gerade erwähnte ethische
Begrifflichkeit einzugehen...[q]

|| [...] Kulturen- und epochenübergreifend als Menschheitsideal
wirksam, stellt Gerechtigkeit einen universellen Bezugspunkt des
politischen Denkens dar. [b]Globalisierung[/b], weltwirtschaftliche
Probleme, Klimawandel und demographische Entwicklungen haben dazu
beigetragen, dass neben Fragen innerstaatlicher sozialer Gerechtigkeit
auch die nach Generationengerechtigkeit und nach einer [u]gerechten
Weltordnung[/u] in den Vordergrund rücken.||
__
http://de.wikipedia.org/wiki/Gerechtigkeit

[q FK] Eigentlich könnte man auch diesen letzten Passus als den
essentiellen Fokus einer /im Entstehen begriffenen/
Globalisierungsphilosophie ansehen... [q]

[q “verulam] Schauen wir uns in der nichtmenschlichen Natur um, so
finden wir, so sehr wir auch nach der Kategorie "Gerechtigkeit" suchen
mögen, dass eine solche darin überhaupt nicht vorkommt. Dies bedeutet,
dass "Gerechtigkeit" nicht mehr sein kann als eine rein menschliche
Sozialisations-Kategorie. Versuchen wir nun, diesen Begriff zu
präzisieren, dann zeigt sich ohne Ausnahme, dass dies schlechterdings
unmöglich ist und man immer bei sehr unverbindlichen bis schwammig-
vieldeutigen "Definitionen" hängen bleiben muss. Denn, was soll denn,
um auf obiges Zitat einzugehen, nun z.B. eigentlich "angemessen" genau
bedeuten...?

Es geht dabei der Ethik mit der "Gerechtigkeit" in etwa so wie der
Medizin mit der "Gesundheit", denn was eigentlich "gesund" sein soll,
ist kaum klar zu definieren, sehr wohl hingegen, was "krank" sei.[q]

Wie Phi, Saturn5 et al. es kürzlich schon schrieben: Es gibt überall
fließende Grenzen. Man weiß auch unter dem Aspekt eines
“psychosomatischen“ Denk- und Handlungsmusters (nach Prof. Milz) nicht
genau, was “Krankheit“ (meist ein symptomatisches Phänomen
unterschiedlicher Genese) in multikausaler Hinsicht ist, es sei denn,
dass messbare oder sichtbare Störungen anatomischer oder
endokrinischer Art evident sind.

Dem Term “menschliche Sozialisationskategorie“ stimme ich zu.

[q “verulam] In gleicher Weise scheint die Welt der klar benennbaren
"Ungerechtigkeiten" voll zu sein, jedoch "Gerechtigkeit" zu klar
definieren, ist, wie gesagt, offenkundig eine nicht zufrieden stellend
lösbare Aufgabe.

Ich bin der Überzeugung, dass wir es hinsichtlich der "Gerechtigkeit"
ganz klar mit einer rein menschlichen Vereinbarungskategorie zu tun
haben, bezüglich welcher keinerlei Anspruch auf Absolutheit oder gar
so etwas wie Naturgesetzlichkeit erhoben werden kann.[q]

Auf den Term “menschliche Vereinbarungskategorie“ kann ich mich
ebenfalls einlassen und stimme auch der These insgesamt voll zu.

[q “verulam] Jegliche derartige Behauptungen und Anmaßungen sind vom
Übel, wie Geschichte und Gegenwart eindrücklich belegen. Und in dieser
Hinsicht tun sich ja bekanntlich insbesondere viele jener religiösen
Ideologien hervor, welche sich ernsthaft anmaßen, nicht nur im Besitze
"absoluter Gerechtigkeiten" zu sein, sondern auf Nachfrage der
Begründung derselben auf erfundene und nicht nachweisliche
transzendente "Persönlichkeiten" samt den ihnen angedichteten
Wortmeldungen verweisen. In philosophischer Hinsicht im Allgemeinen
bzw. in ethischer Hinsicht im Besonderen ist dergleichen vollkommen
indiskutabel![q]

Exactement!

[q “verulam] Die Forderung, dass Gerechtigkeit als "universeller
Bezugspunkt politischen Denkens" gelten solle, muss man daher meiner
Meinung nach verwerfen, da etwas derart Relatives, Unbestimmtes und
Unpräzisierbares schwerlich eine solche Funktion übernehmen kann.
Vielmehr, um an das medizinische Beispiel von Gesundheit vs. Krankheit
anzuknüpfen, sollte die nach Kräften mögliche Minderung von
menschlichem Leid in allen seinen Erscheinungsformen, also nicht nur
der der "Ungerechtigkeit", ein solcher "universaler Bezugspunkt" sein.
[q]

Das ist m.E. eine vortreffliche Sichtweise. De facto geht es ja den
prominenten Postulierenden (Prof. Köhler et al.) vermutlich auch genau
darum.

Aus einem der Eingangsbeiträge http://bb.focus.de/focus/t=Globalisierungsphilosophie-97478
sei rekapituliert.


Programmatik zum Globalpolitikwandel (gerechtere Weltwirtschaft)

- Exzerpt -

[q "FK"] Im Prinzip ist das auch die Position des Bundespräsidenten
Horst Köhler, der einen ähnlichen Background hat wie der von mir
erwähnte Joseph Stiglitz. Insgesamt sind es heutzutage nicht die
Philosophen und Soziologen traditioneller Prägung, die das
"weltordnungsimmanente" Denken evozieren und propagieren, sondern
Männer und Frauen des erwähnten Zuschnitts mit meist einem
wirtschaftswissenschaftlichen Background und relevanten Erfahrungen in
eminenten Politikpositionen.

Derartige Programmatikthesen finden sich auch in der “Berliner
Erklärung“, die Angela Merkel als EU-Ratspräsidentin zustande brachte,
sowie in der letzten Köhler’schen “Berliner Rede“.

Hierzu ergänzend zum globalen Politikwandel: “Fair Distribution of
Wealth“ http://haplifnet.blogspot.com/2007/12/global-policy-changes-fair-distribution.html

[q ] Eine “politisch“ erstarkende EU kann den US Global Player-Regeln
des quasi ungezügelten Neoliberalismus’ entgegenwirken. Mehrere
Anzeichen dafür, dass dies geschieht, gibt es schon. […]

Aus der Berliner Rede (2007) von Horst Köhler:

a) „Ich finde, Europa sollte sein Verhältnis zu den ärmeren Ländern
auf eine andere Grundlage stellen - übrigens auch aus Eigeninteresse.
Wir wissen doch: Die Entwicklungsaufgabe für unseren Planeten
potenziert sich noch durch das Wachstum der Weltbevölkerung von
derzeit sechseinhalb Milliarden Menschen auf wahrscheinlich mehr als
neun Milliarden im Jahr 2050. Alle diese Menschen haben Anspruch auf
Nahrung, sauberes Wasser, Bildung und menschenwürdige
Lebensperspektiven. Und sie haben Anspruch auf den gleichen Respekt,
den wir selber von anderen für uns erwarten.“

b) „Die Notwendigkeit, neue Technologien zur Vermeidung von
Schadstoffen und zur besseren Ausnutzung von Energie und Ressourcen zu
finden, wird in Verbindung mit dem wissenschaftlichen Fortschritt zu
einer neuen Industriellen Revolution führen. Deutschland hat alle
Chancen, dabei Schrittmacher zu sein. Das erfordert gezielte
Anstrengungen, aber es schafft auch neuen Wohlstand und
Arbeitsplätze.“[q]
__
FK, “Zunehmendes EU-Gegensteuern [Global Player-Regeln]“,
Haplifnet, 07.11.2007

Gerechtere Weltwirtschaft

|| Bei der Diskussion mit dem Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus
betonte die Bundeskanzlerin, dass der G-8-Gipfel nur "einer von ganz
vielen Schritten" auf dem Weg zu einer gerechteren Weltwirtschaft
gewesen sei. "Wichtig ist doch: Kann ich aus vollem Herzen sagen, wir
sind nach diesem Gipfel einen Schritt weiter, als wir es vorher waren?
Das kann ich mit einem klaren Ja beantworten", sagte sie.

Merkel sprach sich dafür aus, das System der Mikrokredite für
Kleinunternehmer - wie Yunus es unter anderem in Bangladesch
praktiziert - in Afrika zu etablieren. Umgesetzt werden könne dies
allerdings nur mithilfe der Bevölkerung dort. Merkel ergänzte: "Die
ärmsten Länder werden nur eine Chance mit ihren Produkten haben, wenn
sie faire Handelsbedingungen bekommen."||
__
http://www.morgenpost.de/content/2007/06/10/politik/904583.html

http://bb.focus.de/focus/viewtopic.php?p=1269459&highlight=#1269459

http://bb.focus.de/focus/p=Globalisierungsphilosophie-1281582-#1281582

Frank Kalder

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Apr 4, 2008, 4:33:18 AM4/4/08
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Philosophisches Interesse vs. Philosophieversiertheit

Zur Stil- und Taktentgleisung (Aganor1, 02.04.08) in diesem Thread
passt auch das nachfolgende Verulam-Statement.

[q "Aganor1"]In dieser Diskussion bist du "fehl am Platz" und solltest
sie verlassen ohne Gesichtsverlust! Das ist meine Empfehlung an dich,
bevor du dich ganz blamierst, da du dich ...[q]

[q "verulam"] :) Nun, Aganor, über deine intimen Kenntnisse des
eigentlichen Inhaltes und Zusammenhanges wissenschaftlichen Vokabulars
hülle ich mich gnädig in Schweigen, um nicht einen Rüffel von der
Communitiy-Redaktion zu bekommen...[q]
http://bb.focus.de/focus/viewtopic.php?p=1281783&highlight=#1281783

Leider ist das Philosophen-Forum massiv “christlich“ unterwandert.

In einem Parallelthread las ich gestern eine Feststellung dergestalt:
Das haben nicht einmal die Philosophen gemerkt.

Mir scheint, wenngleich das Forum so betitelt ist, dass darin sowieso
keine Philosophen schreiben. Vielmehr sind es an philosophischen
Themen und Fragestellungen Interessierte und bestenfalls
Philosophieversierte, die sich hier zu Wort melden...

http://bb.focus.de/focus/p=Globalisierungsphilosophie-1281888-#1281888

Frank Kalder

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Apr 8, 2008, 5:15:18 AM4/8/08
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Globalphilosophisches Denken

[q ="FK"] Leider ist das Philosophen-Forum massiv “christlich“
unterwandert. [/quote]

[q "Saturn5"] Vertreten Christen nicht auch eine Philosophie?[q]

Von allen Religionen gehen philosophische Strömungen aus. Beim
Monotheismus (Judentum, Christentum, Islam) ebenso wie bei indischen
und fernöstlichen Religionen.

Prof. Julian Nida-Rümelin http://www.nida-ruemelin.de/person.html
schrieb (in einem Vorwort*):

"... Die Berücksichtigung etwa der buddhistisch, hinduistisch,
islamisch oder konfuzianischen geprägten Philosophie hätte einen
zweiten Band erforderlich gemacht und wäre vom Herausgeber schon
mangels der entsprechenden Fachkompetenz nicht zu leisten gewesen..."
__
* http://bb.focus.de/focus/p=Odenwalds+Universum+Haben+wir+einen+freien+Willen-1283053-#1283053


Es sei nur ein Hinweis darauf, dass es neben dem sog. "Glauben" auch
ein globalphilosophisches (u.a. die Religionen durchleuchtendes)
"Denken" gibt.

Obwohl Immanuel Kant ein herausragender Kirchen- und
Metaphysikkritiker war, blieb seine weltweit anerkannte Philosophie
doch mit “Gott“ verbunden. http://plato.stanford.edu/entries/kant-moral

Aber mir scheint es in unserer naturwissenschaftsgeprägten Zeit
relativ müßig, sich mit längst überholten oder sogar obsoleten
philosophischen Fragestellungen vertieft auseinander zu setzen.
Entweder man glaubt an einen “Gott“ und an das, was bei einem Glauben
theologisch aufbereitet noch so dazugehört (unsterbliche Seele u.
dgl.), was ja jedem Individuum freisteht, oder man wendet sich den
mittlerweile echten philosophischen Themenstellungen zu. Dabei kann
wiederum differenziert werden, ob man ein monistisches oder ein
dualistisches Grundlagensystem vertritt, wobei es bei letzterem um die
Frage nach einem “autonomen Geist“ geht.


[q "FK"] Mir scheint, wenngleich das Forum so betitelt ist, dass darin
sowieso keine Philosophen schreiben. Vielmehr sind es an
philosophischen Themen und Fragestellungen Interessierte und
bestenfalls Philosophieversierte, die sich hier zu Wort melden...[q]

[q "Saturn5"] Genauso wie im Wissenschaftsforum nicht nur
Wissenschaftler schreiben oder in den Politikforen nicht nur
Politologen.[q]

D’accord! Selbstverständlich ist das so.

http://bb.focus.de/focus/p=Globalisierungsphilosophie-1283079-#1283079

Frank Kalder

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Apr 20, 2008, 6:57:16 AM4/20/08
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Ausgangslage zum Klimawandel

[q "Saturn5"] Hast Du hierzu Quellen? Woher ist diese Erkenntnis?[q]

[q "Hores"] Dazu gibt es eine ganze Fülle verschiedener Quellen. Ich
habe dazu einen Artikel veröffentlicht, in dem diese Quellen zitiert
werden:

http://www.hores.org/artikel/sonstiges/Problemfall%20Kohlendioxid.pdf
[q]

Ich schließe mich der Einschätzung von Saturn5 an: “Sehr interessant“.

Endlich treffen sich hier mal Naturwissenschaftler, die eine fundierte
Kenntnis auf diesem – überlebenswichtigen – Globalgebiet haben.

Hier ist ein weiteres Statement, das ggf. in den sich entwickelnden
Diskurs einbezogen werden kann. http://bb.focus.de/focus/viewtopic.php?p=1126688&highlight=#1126688

http://bb.focus.de/focus/p=Ursachen+der+Klimakatastrophe+flasch+beurteilt-1287006-#1287006

Frank Kalder

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Apr 24, 2008, 3:45:36 AM4/24/08
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Humanitäres Musterbeispiel: “Menschen für Menschen“

Anknüpfend an einen Austausch mit “verulam“ im Thread
“Globalisierungsphilosophie“, in dem es u.a. um die “Programmatik zum
Globalpolitikwandel (gerechtere Weltwirtschaft)“

>> http://bb.focus.de/focus/viewtopic.php?p=1281582&highlight=#1281582

ging, war die gestrige ZDF-Benefizgala zur Feier des 80. Geburtstags
von

Karlheinz Böhm

ein Highlight. Gelebte Humanität und Ethik (im Sinne dieses Threads)…


Hilfe zur Selbstentwicklung
- Karlheinz Böhms Stiftung "Menschen für Menschen" -

=> http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/19/0,1872,7224883,00.html

Im Fokus der Bemühungen steht die “Hilfe zur Unabhängigkeit“, d.h.,
Menschen in Äthiopien in überschaubarer Zeit von fremder Hilfe
unabhängig zu machen:

|| Um dieses Ziel erreichen zu können, beschäftigt "Menschen für
Menschen" in Äthiopien 773 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - darunter
nur fünf Europäer. Die politisch und konfessionell neutrale und
wirtschaftlich unabhängige Hilfsorganisation ist in Deutschland,
Österreich und der Schweiz mit eigenständigen Länderorganisationen
vertreten.||

Neues Bildungsprogramm

In über einem Vierteljahrhundert wurde bereits einiges erreicht, aber
es gibt weiterhin unendlich viel zu tun.

|| Ziele sind die Ausweitung der Projektgebiete innerhalb des Landes
und damit die Verbesserung der Lebensbedingungen der ländlichen
Bevölkerung sowie der weitere Ausbau des Schwerpunktbereichs Bildung.
Im Rahmen des neuen Bildungsprogramms "ABC - 2015" baut "Menschen für
Menschen" allein im Jahr des 80. Geburtstags von Karlheinz Böhm, 2008,
insgesamt 36 neue Schulen.||

http://bb.focus.de/focus/p=Kontemporaerer+Humanismus+Humanitaet+und+Ethik-1288451-#1288451

Frank Kalder

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Apr 25, 2008, 3:43:25 AM4/25/08
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Globalpartnerschaftliches Engagement

[q "Saturn5"] Was Karlheinz Böhm auf die Beine gestellt hat, ist
absolut bewundernswert![q]

Einen maßgeblichen Beitrag am großen Erfolg der Projekte hat dabei
auch seine Ehefrau Almaz, die seit 1999 seine engste Beraterin und
seit 2004 Vorsitzende des Stiftungsrates Deutschlands ist. Zusammen
haben sie einen Jungen und ein Mädchen.

Sein noch junger (u.a. fließend deutsch sprechender) Sohn aus dieser
Ehe wird sein Werk fortsetzen.

Auch die weltweiten SOS Kinderdörfer, die von dem aus dem Vorarlberger
Bregenzerwald (A) stammenden Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurden,
wirken, soweit es um die Bildungschanceneröffnung geht, in eine
ähnliche Richtung.

Die Bill & Melinda Gates Foundation ist ebenfalls ein herausragendes
(neueres) Beispiel, gesundheits- und erziehungsfördernde Innovationen
in die globale Gemeinschaft zu bringen.

- Finanzservice:
http://www.gatesfoundation.org/GlobalDevelopment/FinancialServices

- Afrikanischer Agrarsupport:
http://www.gatesfoundation.org/nr/public/media/annualreports/annualreport06/AR2006GD4.html

Generell kommt es darauf an, dass derartige Projekte aus privatem
Engagement – im Sinne von “globalen Partnerschaften“ – gestartet,
finanziert und kompetent ’gemanagt’ werden.

http://bb.focus.de/focus/p=Kontemporaerer+Humanismus+Humanitaet+und+Ethik-1288865-#1288865

Frank Kalder

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May 3, 2008, 3:07:19 AM5/3/08
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Terminologie und Fragestellungen


[q "FK"] Es wurde von Anfang an zu einem philosophie-basierten Diskurs
ohne “christliche“ Bezüge (als Quellen die Bibel etc) eingeladen. [q]

[q "ballancer"] Und an diese selbstaufgestellte Regel hast du dich
nicht gehalten. [...]

Was also soll dieser Thread? Ein bisschen Christenbashing, allgemeines
Schwadronieren über Ethik ... [q]

Von mir wird kein Bashing weder gegenüber Christen noch gegenüber
Religiösen anderer Provenienz betrieben. Allerdings sind extreme
Fundamentalisten den jeweiligen Religionsführern oftmals selbst ein
Dorn im Auge (vgl. Christianophobie, “ballancer“, 02.05.08 09:15).

Außerdem habe ich mich an aktuellen Medienvorgängen, d.h.,
insbesondere an Talksshows und TV-Dokumentationen sowie an
Parallelthreads innerhalb des FOCUS Philosophen-Forums orientiert.

Der Term “Evolutionärer Humanismus“, wie ihn z.B. der Philosoph
Michael Schmidt-Salomon gebraucht, ist mir selbst ’so’ nicht geheuer.
Deshalb wählte ich “Kontemporärer Humanismus“ im Gleichtakt mit der
“Gegenwartsphilosophie“, die hier in diesem Thread ebenfalls schon zur
Erwähnung kam. Die Unterscheidung zu weiteren Formen des Humanismus,
die seit der Antike in immer wieder modifizierter und
weiterentwickelter Weise vorherrschten, sei vorzunehmen.

Was verstehen wir heutzutage eigentlich noch unter dem Begriff des
Humanismus?

Begrifflich sind Humanismus und Humanität voneinander zu trennen,
wenngleich in der menschlichen Praxis eine Verwobenheit vorhanden ist,
genauso wie sich hierin auch die Ethik, die der Mensch verinnerlicht
und nach außen lebt, wieder findet.

Im Okzident ist die Vorstellung von einer Ethik zweifellos über zwei
Jahrtausende von christlichen Strömungen geprägt. Demnach ist zu
fragen: Was kann denn heutzutage unter Außerachtlassung einer solchen
Prägung eine weltweit gültige Ethik für alle Menschen unseres Planeten
(über alle Religionen und Kulturen hinweg) ausmachen und die Menschen
in ökonomisch tragender wie ökologisch schonender Weise verbinden -
etc, etc?

Meine Grundlagen wurzeln in der Evolutionstheorie, wie sie ’lege
artis’ an staatlichen Universitäten und Schulen gelehrt wird und sich
noch in der weiteren Erforschung befindet. Darüber hinaus ist
interdisziplinäres Denken in holistischer (ganzheitlicher) Weise für
mich maßgebend. Die Holistik (fachlich noch in der Anfangsphase) sei
im Auge zu behalten.
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Frank Kalder

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May 3, 2008, 3:18:59 AM5/3/08
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Grundlagenerörterung ▪ Pragmatismus ▪ Nachhaltigkeit

[q "FK"] Evolutionstheorie ... interdisziplinäres Denken ...
Holistik ...[q]

[q "ballancer"] Den Ansatz in Ehren, aber er ist mir bei allem Wollen
zum Verständnis nun nicht nachvollziehbar.[q]

Nachzutragen ist, dass es sich um eine ’monistische’ Grundposition
handelt.

[q "FK"]... Entweder man glaubt an einen “Gott“ und an das, was bei
einem Glauben theologisch aufbereitet noch so dazugehört (unsterbliche
Seele u. dgl.), was ja jedem Individuum freisteht, oder man wendet
sich den mittlerweile echten philosophischen Themenstellungen zu.
Dabei kann wiederum differenziert werden, ob man ein monistisches oder
ein dualistisches Grundlagensystem vertritt, wobei es bei letzterem um
die Frage nach einem “autonomen Geist“ geht. [q]
__
http://bb.focus.de/focus/p=Globalisierungsphilosophie-1283079-#1283079

Ergänzend: http://groups.google.com/group/haplif-blogging_deutsch/web/kognition-bewusstsein-monismus-vs-dualismus?hl=en

Es gibt z.B. einen Studiengang, der zum Abschluss “MSc in Holistic
Science“ am Schumacher College http://www.schumachercollege.org.uk/courses/msc-holistic-science
in Partnerschaft mit der University of Plymouth führt.

[q "ballancer"] Die ethischen Werte, die ich zum gut teil auch teile
und unbedingt unterstütze, kann ich aus der Theorie nun nicht
herleiten.

Denn, wenn ein Mensch Gutes tun will, im Sinne des Altruismus, wie ihn
Nietzsche beschrieb, dann mag das für das Individuum als befriedigend
erlebt werden und gesellschaftlich wertvoll sein, bleibt aber ein
willkürliches Hobby gegenüber jenen, die eine diametrale Form des
Lustgewinnes und der Selbstverwirklichung vorziehen.[q]

Aus der holistischen Grundeinstellung ergibt sich eine Verantwortung
eines jeden Individuums gegenüber allen Lebewesen (Menschen, Tiere,
Pflanzen, Mikroorganismen) in ökonomischer, ökologischer und sozialer
Hinsicht.

[q "FK"] ... Was verstehen wir heutzutage eigentlich noch unter dem
Begriff des Humanismus?

Begrifflich sind Humanismus und Humanität voneinander zu trennen,
wenngleich in der menschlichen Praxis eine Verwobenheit vorhanden ist,
genauso wie sich hierin auch die Ethik, die der Mensch verinnerlicht
und nach außen lebt, wieder findet. [q]

[q "ballancer"] Der Ansatz ist vernünftig. Allerdings halte ich es
nicht für angemessen, Humanismus statisch zu deklarieren, dass eine
geistesgeschichtliche und gesellschaftliche Veränderung exkludiert
wird. Andererseits wird mit dem Begriff Humanismus ein relativ klarer
Kern-Bedeutungsinhalt verbunden.

Hier ist http://de.wikipedia.org/wiki/Humanismus hilfreich.
Unverhandelbar ist darin dass der Begriff des "Menschen" eine zentrale
Stellung hat und als Ausgangspunkt des Denkens identifiziert wird.[q]

Vor der Threadinitiierung hatte ich mich bereits darin und in die dazu
gehabte Diskussion im FOCUS Philosophen-Forum eingelesen.
http://bb.focus.de/focus/t=Kontemporaerer+Humanismus+Humanitaet+und+Ethik-97850

[q "ballancer"] Diese Grundorientierung ist beim 'evolutionären
Humanismus' nicht mehr erkennbar. Dieser legt auf den Naturalismus als
den Ausgangspunkt des Denkens wert und hält den Menschen eben nicht
für eine besondere Denkkategorie. Gerade ein MSS vertritt einen
Determinismus und lehnt Willensfreiheit ab. Damit wird m.E. dem
Kerngedanken des Humanismus diametral widersprochen, der die Würde des
Menschen aus seiner Selbstverantwortung herleitet.[q]

Ob diese Sichtweise ’so’ zutrifft, kann ich nicht gänzlich
überblicken.

[q "ballancer"] Es kann darüber diskutiert werden, ob der Ansatz des
Humanismus auch im Lichte aktueller Forschung noch Bestand hat, oder
ob ein anderer Denkansatz tatsächlich angemessener wäre. ...[q]

|| Humanismus ist eine aus der abendländischen Philosophie
hergeleitete Weltanschauung, die sich an den Interessen, den Werten
und der Würde insbesondere des einzelnen Menschen orientiert.
Toleranz, Gewaltfreiheit und Gewissensfreiheit gelten als wichtige
humanistische Prinzipien menschlichen Zusammenlebens. Die eigentliche
Frage des Humanismus ist aber: "Was ist der Mensch? Was ist sein
wahres Wesen? Wie kann der Mensch dem Menschen ein Mensch sein?"…||
(Wikipedia-Link: s.o.)

|| Bildung wird vielfach mit humanistischer Bildung und humanistischem
Gymnasium identifiziert, beide als mehr oder weniger antiquiert
angesehen. Darin steckt sicherlich ein berechtigter Kern, insofern
humanistische Bildung und humanistisches Gymnasium dem
(Bildungs-)Bürgertum seit dem Kaiserreich vielfach nur zur
Legitimierung ihrer Machtstellung dienten, also rein äußerlich
geworden waren. Dass es dabei bereits um eine pervertierte
humanistische Bildung gegangen ist, zeigt der Rückgriff auf seine
Quellen, insbesondere auf Wilhelm von Humboldt, der einer der
zentralen und zugleich fortschrittlichsten Pädagogen seiner Zeit
gewesen ist, mit dem auch heute noch die wissenschaftliche
Auseinandersetzung lohnt. Zwar erfährt man von Humboldt nicht, wie
Basiskompetenzen von Schülern zu verbessern und Schule effektiver zu
machen ist, bekommt aber eine Vorstellung davon, welche zentrale
Funktion Schule und Bildung für die Menschwerdung des Menschen zukommt
und was die sog. humaniora dazu beitragen können. …||
http://groups.uni-paderborn.de/keim/lehre/Humboldt_03.html

Es geht heutzutage - global – v.a. um das Thema “Bildung“, die neu zu
definieren und zu ermöglichen ist…(Böhm, Gates, Köhler, Merkel et al.)

[q "FK"]Im Okzident ist die Vorstellung von einer Ethik zweifellos
über zwei Jahrtausende von christlichen Strömungen geprägt. Demnach
ist zu fragen: Was kann denn heutzutage unter Außerachtlassung einer
solchen Prägung eine weltweit gültige Ethik für alle Menschen unseres
Planeten (über alle Religionen und Kulturen hinweg) ausmachen und die
Menschen in ökonomisch tragender wie ökologisch schonender Weise
verbinden - etc, etc? [q]

[q "ballancer"] Auch die christliche Ethik versteht sich keineswegs
als exklusive Setzung mit Absolutheitsanspruch. Vielmehr wird im
biblischen Kontext Verantwortung und sittliches Empfinden als
allgemeine menschliche Eigenschaften angesehen. Die besondere
Ausprägung durch den Offenbarungszusammenhang gibt vor allem die
Orientierung und Ausrichtung und den Sinnzusammenhang aus christlicher
Sicht.[q]

Das NT (insbesondere die “Offenbarung“) und das AT (insgesamt die
Bibel) sind für mich keine Grundlagen im philosophischen Diskurs.

Angemerkt sei, dass jedoch der Term “Nächstenliebe“ (christliche
Ethik, aus dem NT abgeleitet) ganz wesentlich auf den griechischen
Philosophen Platon zurückgeht.

[q "ballancer"] Aber selbst von evangelikaler Seite wird beständig
wiederholt, dass Moralität keineswegs an den christlichen Glauben
gebunden ist. Vielmehr sind Freiheit und Wahrheit entscheidende Werte
des NT, die die Basis für eine Pluralität der Gesellschaft legen. [...]
[q]

Eine “Wahrheit“ kann im NT nicht erkannt werden (vgl. “verulam“ et al.
im FOCUS Philosophen-Forum).

[q "ballancer"] Hier kann festgehalten werden, dass sich aktuelle
Humanisten, die im Thread beispielhaft erwähnt wurden, sich oft nicht
öffentlich zu einer metaphysischen Position bekennen, sondern ihr
Anliegen ausschließlich in vorbildlichen operativen Zielen beschreiben.
[q]

Ich bekenne mich ganz entschieden ebenfalls zu keiner metaphysischen
Position.

Die Metaphysik ist aus meiner Sicht (s. Grundposition) obsolet.

[q "ballancer"] Mir ist es allerdings zu wenig, Karlheinz Böhm oder
Bill Gates als vorbildliche Menschen zu ehren. Mich interessiert viel
mehr: Was treibt sie an? Was kann ich für andere und für mich daraus
lernen?[q]

Die Motivationen der beiden “Prototypen“ sind diametral
unterschiedlich vom Ansatz her. Von der Zielsetzung sind sie annähernd
identisch.

Zum Typus Karlheinz Böhm gibt’s kaum Prallelen. Er kann jedoch als ein
großes Vorbild dienen, denn er hat vor Ort in Äthiopien (zusammen mit
seiner einheimischen Ehefrau) Unvergleichliches, das stets empathisch
weiterentwickelt wird, zustande gebracht. Sein Sohn wird das
humanitäre Werk fortsetzen.

An anderer Stelle wurde schon auf das Konzept des
Friedensnobelpreisträgers Muhammad Yunus (System der Mikrokredite für
Kleinunternehmer) hingewiesen. http://bb.focus.de/focus/p=Globalisierungsphilosophie-1281582-#1281582

Im Sinne des nachhaltigen Eruierens und Umsetzens von Konzeptideen,
die zu einer “gerechteren Weltwirtschaft“ führen können, ist die ’Bill
& Melinda Gates Foundation’ vorbildlich.
http://www.gatesfoundation.org/MediaCenter/FactSheet/default.htm

Zu hoffen ist, dass noch viele derartige Konzepte von den
wirtschaftsmächtigen Superreichen initiiert, finanziert und kompetent
’gemanagt’ werden – v.a. ganz pragmatisch. Und so untheoretisch wie
möglich.

http://bb.focus.de/focus/p=Kontemporaerer+Humanismus+Humanitaet+und+Ethik-1291059-#1291059

Frank Kalder

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May 4, 2008, 5:14:40 AM5/4/08
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Grundlagenexkurs & Gemeinsamkeiten

[q "ballancer"] Ich verstehe mich als Dualisten und halte ein
materialistische Position für grundsätzlich denkmöglich und legitim,
aber ich stimme ihr nicht zu.

Die vorher im Thread aufgeführte Methodik, den Monismus für belegt zu
halten, ist ein typischer Zirkelschluss. Dieser erklärt sich aus dem
methodischen Naturalismus, der als Grundlage der Wissenschaften
absolut akzeptabel ist: Wissenschaften sucht prinzipiell nach
nachvollziehbaren Ursachen, die in unserer physischen Welt erwartet
werden - das ist die naturwissenschaftliche Prämisse. Diese Methode
hat sich als nützlich erwiesen und wird auch von Dualisten eingesetzt,
wenn sie Wissenschaft betreiben.[q]

Die aktuelle Zirkelschlussdebatte im FOCUS Philosophen-Forum habe ich
mitverfolgt.

[q “Saturn 5“] Etwas nicht zu wissen ist sehr wohl eine philosophische
Aussage!
__
03.04.08 22:46 http://bb.focus.de/focus/t=Was+ist+objektive+Realitaet-97498&start=600

Zustimmung!

Rund um den Globus arbeiten z.B. in Weltkonzernen Menschen
unterschiedlichster kultureller und meist auch religiöser Prägungen
auf ihren jeweiligen Fachgebieten und (darüber hinaus)
allgemeinkommunikativ optimal zusammen. Auf die gemeinsamen (global-
verbindenden) Interessen und Motivationen kommt es im Kontext des
Ziels eines kooperativen Gelingens und erfolgreichen Wirtschaftens an.

[q "ballancer"] Die Kategorien der Deutungen des Unbekannten ist eben
eine metaphysische Einstellung, die sich einer robusten Beweisbarkeit
entzieht. Das gilt nicht nur prinzipiell für alle klassischen
Religionen, sondern auch für Naturalisten. Denn die Ablehnung einer
Existenz nicht-materialer Entitäten ist strukturell mit dessen Annahme
vergleichbar und somit auch eine metaphysische Aussage.[q]

Dem kann ich ’so’ nicht zustimmen.

[q "FK"] ... Entweder man glaubt an einen “Gott“ und an das, was bei
einem Glauben theologisch aufbereitet noch so dazugehört (unsterbliche
Seele u. dgl.), was ja jedem Individuum freisteht, oder man wendet
sich den mittlerweile echten philosophischen Themenstellungen zu.
Dabei kann wiederum differenziert werden, ob man ein monistisches oder
ein dualistisches Grundlagensystem vertritt, wobei es bei letzterem um
die Frage nach einem “autonomen Geist“ geht.
[q]

[q "ballancer"] Es steht dir selbstverständlich frei, das als
[i]'echte philosophische Themenstellung'[/i] zu bezeichnen, was du für
eine solche hältst. Diese muss sich allerdings nicht mit der eines
anderen Menschen, einer Peer-Group oder ähnliches decken. Vielmehr
kann man davon ausgehen, dass Menschen eben nicht den gleichen
Bewertungsmaßstab wie man selber hat. Eine Öffnung in einer Diskussion
sollte darum auch nicht erwarten, Andersdenkende per se
auszuschließen. Das würde jede Diskussion zur Farce machen. Die
Forderung nach sachgerechten Beiträgen jedoch finden meine
Unterstützung.[q]

Im FOCUS Philosophen-Forum wurden brandaktuell von zwei Usern
eindeutige Glaubensbotschaften gepostet (eine subjektive Bezeugung
sowie ein ausführlicher Allgemeinappell). Solches gehört m.E.
eindeutig ins Religionsforum.

Ausschließen will ich niemanden. Auf die Quellenprovenienz kommt es
mir in einem philosophischen Diskurs jedoch wesentlich an.

[q "ballancer"] Ich bin einigen der Links gefolgt hinsichtlich der
Kognition und Bewusstsein im Kontext des Monismus. Zusammenfassend
erscheint mir hier ein Impedanzproblem vorzuliegen. Zum Einen wird
engagiert auf metaphysischen Positionen referiert - Monismus vs.
Dualismus - zum anderen wird auf Entitäten wie dem Bewusstsein und
Leben refernziert, das anerkannter Weise eben mehr ist als die Summe
seiner Teile.[q]

Bei unseren ersten Schreibkontakten fiel mir der Dualismus (by
“ballancer“) auf.

Da ich an anderer Stelle im Netz ebenfalls über den Holismus reps. die
Holistik referierte, tauchte von einer Diskursteilnehmerin eine
Fragestellung zu diesem Themenkreis auf. Daher stammt meine gesonderte
Explikationsskizze.

Selbstverständlich wissen die Holistikkenner, dass ein Monismus
impliziert ist. Manche Nichtkenner vermuten jedoch, dass der Holismus
eine Spiritualität oder allgemein auch Metaphysisches einschlösse.

Da die Religionen schon einen jahrtausendelangen Glaubensbestand haben
und sich das kartesianische Paradigma eines für die
Humanwissenschaften relevanten Dualismus’ bis heute bei manchen
Zeitgenossen noch hartnäckig hält und sogar vehement verteidigt wird,
ist es geboten, auf die Unterschiede der Dualismus/Monismus-Positionen
ansatzweise hinzudeuten.

[q "ballancer"] Vielmehr erscheint mir bei der Näherung dieser
Begriffe der Gegensatz - Monismus vs. Dualismus - unpassend und auf
einer anderen Diskussionsebene zu liegen. Vielmehr sind Bewusstsein
und Leben ’als Entitäten’ zu betrachten, die ihr eigenes
Instrumentarium zum Verständnis einfordern.[q]

Nach Prof. Helmut Milz (Mediziner & Holistiker; einer der Gastdozenten
am Schumacher College in Partnerschaft mit der University of Plymouth)
ist die Psychosomatik ein “Denk- und Handlungsmuster“

=> http://bb.focus.de/focus/p=Gibt+es+kein+Unterschied+zwischen+Mensch+und+Tier-1279914-#1279914

Daraus leitet sich der Denkansatz “epiphänomenales mental-psychisch-
somatisches Wirkgeflecht“ für die Bewusstseinstheorie ab.
http://bb.focus.de/focus/p=Die+philosophische+Farce-1275875-#1275875

Prof. Milz praktizierte in den Anfangsjahren seiner
Wissenschaftskarriere u.a. am kalifornischen ’Esalen Institute’.
http://www.esalen.org

Generelle Information: http://www.esalen.org/info/general.shtml

Milz steht für ein ganzheitliches Gesundheitsförderungskonzept
(“Integrative Medizin“ etc). http://www.helmutmilz.de/links_gesund.htm

[q "FK"] Es gibt z.B. einen Studiengang, der zum Abschluss “MSc in
Holistic Science“ am Schumacher College in Partnerschaft mit der
University of Plymouth führt.[q]
__
http://www.schumachercollege.org.uk/courses/msc-holistic-science

[q "ballancer"] Die Existenz eines derartigen Studienganges ist
natürlich kein Argument für irgend etwas, außer, dass es einen
derartigen Studiengang gibt.[q]

Die erstmalige Einrichtung eines Fachs
“Holistics“ (Studiengangsabschluss mit Master’s Degree) stellte einen
wissenschaftlichen Nukleus dar, der global als modelartig angesehen
wird.

|| Esalen soon became known for its blend of East/West philosophies,
its experiential/didactic workshops, the steady influx of
philosophers, psychologists, artists, and religious thinkers …||
http://www.esalen.org/info/general.shtml

Die Holistik (wenngleich auf monisticher Grundlage) bezieht alle
kulturellen Bestände und Trends (religiöse eingeschlossen) in die
Globaldebatte mit ein.

Die Grundlagen für einen kontemporären Humanismus sowie für humanitäre
Globalengagements (Stiftungen etc) und für eine alle Menschen
gleichermaßen verbindende Ethikvorstellung (ökonomisch, ökologisch,
sozial) können daraus resultieren.

http://bb.focus.de/focus/p=Kontemporaerer+Humanismus+Humanitaet+und+Ethik-1291230-#1291230

Frank Kalder

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May 5, 2008, 12:32:44 AM5/5/08
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Aufklärung & Bibelexkurs

[q "verulam"] Niemand bestreitet den maßgeblichen Einfluss der
biblisch-christlich-religiösen Vorstellungen auf die Entwicklung der
"westlichen" Zivilisation! Was jedoch bestritten wird, ist zum einen
die Behauptung, dass dieser Einfluss insgesamt gesehen ein
vorteilhafter war, und zum anderen muss immer wieder daran erinnert
werden, dass eben gerade die Beschaffenheit der [i]modernen [/
i]westlichen Zivilisation ein Ergebnis der Aufklärung und in deren
Folge eines [i]Zurückdrängens [/i]dieser biblisch-christlich-
religiösen Einflüsse und ihrer anmaßenden geistig-kulturellen
Hegemonie-Ansprüche ist, welche selbst noch in den Details von
Formulierungen ihr Haupt erheben:

[q "ballancer"]...aber ohne das NT ist die
Geistesgeschichte schlicht nicht vorstellbar.[q]

... welches von hinten durchs Knie auf die reichlich skurrile
Behauptung hinaus läuft, dass es ohne NT gar keine Geistesgeschichte
gegeben hätte...[q]
__
http://bb.focus.de/focus/p=Humanismus+als+Christliche+Reformbewegung-1291361-#1291361

Inhaltlich stimme ich dem voll zu.

Bibelexkurs

Neben den Evangelien sind die Briefe des Paulus als Baustein für die
Gründung der (kath.) Kirche maßgeblich, der den Menschen “Jesus“, von
dem und dessen angeblichen Heilssegnungen er an die Gemeinden in der
Diaspora schreibt, persönlich gar nicht kannte. Auch die viel
gepriesene “Offenbarung“ wurde später noch (das sog. NT abrundend)
hinzugefügt.

Kürzlich gab’s eine TV-Doku, worin der vom Papsttum ausgehende blutige
Machtstreit, welche Schriften (fälschlich als “Wort Gottes“) für das
NT zugelassen werden, thematisiert wurde.

http://bb.focus.de/focus/p=Humanismus+als+Christliche+Reformbewegung-1291364-#1291364


Pragmatismus & Gemeinsamkeiten

Nachdem die von mir angesprochene Version “II“ eines Threads intern
verschoben wurde, ist die monierte Angelegenheit zunächst erledigt.
Den Mods danke ich auch für die prompte Löschung eumel1, 02.05.08
08:35 (ohne meine Intervention).

Für Interessenten an philosophisch-orientierten Diskursen:

- Grundlagenerörterung ∙ Pragmatismus ∙ Nachhaltigkeit
http://bb.focus.de/focus/p=Kontemporaerer+Humanismus+Humanitaet+und+Ethik-1291059-#1291059

- Grundlagenexkurs & Gemeinsamkeiten
http://bb.focus.de/focus/p=Kontemporaerer+Humanismus+Humanitaet+und+Ethik-1291230-#1291230

http://bb.focus.de/focus/p=Allgemeiner+FF+Austausch-1291366-#1291366

Frank Kalder

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May 5, 2008, 4:55:32 AM5/5/08
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Philosophiegeschichtliches

[q "ballancer"] Meine Diktion war, dass die westliche
Geistesgeschichte so nicht ohne das NT vorstellbar ist. Denn
ausnahmslos alles, einschließlich die Entwicklung der ET, hat Bezüge
zum NT.

Die Alternative wäre eine völlig andere Geistesgeschichte, z.B. wie in
China, bei den Azteken oder Japan, wo es derartige Einflüsse nicht gab.
[q]

Mit Darwin begann die Evolutionstheorie. Er entdeckte in Südamerika
Fossilien im Gebirge. Das hat mit dem NT zunächst nichts zu tun.

Im weiteren Verlauf ergab sich ein Streit, der bis in die Gegenwart
anhält, mit den christlichen Dogmatikern (insbesondere mit der RKK).

Der Hinweis auf andere Kulturkreise (Chinesen, Japaner, Azteken etc)
ist überaus angebracht.

[q "ballancer"] Wir können zwar nicht eine alternative Geschichte
synthetisieren, aber wir können andere Kulturen beobachten. In keiner
anderen fanden sich vergleichbare Bewegungen zur Aufklärung. Die
heutige weltweite aufklärerische Perspektive sind ausschließlich aus
dem Import und Einfluss westlicher Kulturgeschichte zu erklären.[q]

Diese Sichtweise halte ich für philosophiegeschichtlich korrekt.

Frank Kalder

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May 5, 2008, 8:44:38 AM5/5/08
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[q "ballancer"] ... Forscherdrang ist durch die christliche Dialektik
im Kontext der Aufklärung...

... aber sehr wohl, dass das Christentum sehr befruchtend auf die
Geistesgeschichte wirkte.[q]

“Emanzipation“ von der Macht der Päpste

Man kann im Okzident in der Tat alles, was humanwissenschaftlich
entstanden ist, auf diese Art von Dialektik zurückführen.

Überaus interessant waren gestern die Reden der Oberbürgermeisterin
Petra Roth, von Harald Schmidt und (abschließend und dankend) von
Alice Schwarzer in der Frankfurter Paulskirche, die ich bei Phoenix
mitverfolgte, zur Auszeichnung mit dem Ludwig-Börne-Preis.

Dort ging es um die Emanzipation der Frauen wie auch der jüdischen
Bevölkerung in Deutschland.

http://www.hr-online.de/website/rubriken/kultur/index.jsp?rubrik=5982&key=standard_document_33792726

Schmidt-Laudatio:
http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E13BCED1CDCBD4481B78A962AD192CDCF~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Man könnte m.E. auch konstatieren, dass sich vom seinerzeit mächtigen
Frankreich ausgehend (franz. Revolution, 1789) die Aufklärung als eine
Emanzipation vom machtbesessenen Papsttum und und vom Zugriff des RKK-
Klerus' begreifen lässt.

Interessant war gestern eine ZDF-Sendung über die drei Renaissance-
Päpste Sixtus IV., Alexander VI. (Borgia-Dynastie) und Julius II.

Imperium der Päpste (2/3): Verschwörung im Vatikan

Das neue Herrschaftsprinzip

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/12/0,1872,1021580_idDispatch:7609523,00.html?dr=1

Unter Papst Sixtus IV. erreicht der Nepotismus neue Dimensionen
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/16/0,1872,7229616,00.html?dr=1

Nach dem Attentat kommt es in Florenz zu einem Massaker
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/18/0,1872,7229618,00.html?dr=1

"Il papa terrible"
Julius II. als Feldherr und Kriegerpapst
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/24/0,1872,7229624,00.html?dr=1

http://bb.focus.de/focus/p=Humanismus+als+Christliche+Reformbewegung-1291468-#1291468
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Frank Kalder

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May 6, 2008, 2:37:22 AM5/6/08
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Von der Renaissance (Machiavelli) zum Gegenwartshumanismus

Zu meinen gestrigen Ausführungen
http://bb.focus.de/focus/p=Humanismus+als+Christliche+Reformbewegung-1291468-#1291468
bringe ich noch ein paar Ergänzungen und Erweiterungen.

>
>
>
Humanismus ∙ Emanzipation ∙ Amüsement

Implizit kann man im Gegenwartshumanismus einen beträchtlichen Wandel
erkennen.

|| Schwarzer kritisierte bei dem Festakt vor mehreren hunderten
Zuhörern die zweite deutsche «Girlie-Welle», die vor allem
selbstverliebt sei. «Diese späten Mädchen sind Propagandistinnen eines
Wellness-Feminismus», sagte Schwarzer mit Verweis auf aktuelle Bücher
junger Autorinnen wie «Wir Alphamädchen» und «Neue deutsche Mädchen».
Sie werde sich, auch wenn sie dafür kritisiert werde, weiterhin für
Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzen. «Ich bin, mit Verlaub,
liebe späte Mädchen, auch nicht abzusetzen», sagte Schwarzer, die die
Frauenzeitschrift «Emma» gründete und Autorin von 25 Büchern ist.

Schwarzer forderte in ihrer Rede zugleich dazu auf, nicht die Augen
vor Zwangsprostitution und der Not der Frauen in diesem Job zu
verschließen. Wer dies tue, zeige eine neue Kaltherzigkeit. …||
http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1209550800431.shtml

Ergänzend:
http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~EAB2F4E8C133545498242BCFA62BF6DEF~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_googlefeed


Wer hätte vermutet, dass in der ehrwürdigen Frankfurter Paulskirche
derart “schräge“ Topics in Festreden enthalten sein dürften?!

Als Ehrengäste waren sowohl Deutschlands berühmteste
Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich als auch das
Literaturpapstehepaar Reich-Ranicki anwesend, die sich allesamt (man
konnte es ihren Mienen ansehen) köstlich amüsierten.

- http://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_Mitscherlich
- http://de.wikipedia.org/wiki/Marcel_Reich-Ranicki


- - -

>
Machiavelli ∙ Cesare Borgia ∙ La Bella Giulia

In ZDF-Sendung über die drei Renaissancepäpste (Link: s.o., eingangs)
gab es auch noch einen Abschnitt über den skrupellosen Papstsohn
Cesare Borgia.

Alexanders "Augapfel"
Mit Sohn Cesare zum eigenen Imperium

|| … Bei seinen Eroberungen begegnet Borgia auch einem zweiten großen
Geist der Epoche: Cesare ist "Der Fürst" im gleichnamigen Traktat von
Niccolò Machiavelli. Ganz im Sinne Cesares ruft der berühmte
Staatstheoretiker in seinen Schriften zum gezielten Mord auf, wenn es
der Stärkung des Staates dient. Er sieht in dem Borgia das Vorbild des
vollendeten Staatsmanns in einer von Gewalt regierten Zeit. ...||
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/21/0,1872,7229621,00.html?dr=1


Ein Pontifex im Freudenrausch

Papst Alexander VI. liebt die Frauen und den Luxus
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/19/0,1872,7229619,00.html?dr=1

Hierin geht’s u.a. um die Papsttochter Lucretia Borgia, die als
Heilige verklärt wurde, und seine Liebe zur jungen Schönheit “Braut
Christi“ Giulia Farnese, worüber ich kürzlich schon berichtet hatte:
“Die geheime Macht der Frauen - Die Geliebte des Papstes“.
http://bb.focus.de/focus/p=Kontemporaerer+Humanismus+Humanitaet+und+Ethik-1278812-#1278812
(s. Exkurs)


http://bb.focus.de/focus/p=Kontemporaerer+Humanismus+Humanitaet+und+Ethik-1291644-#1291644

Frank Kalder

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May 15, 2008, 3:00:29 AM5/15/08
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Grundwerte des Humanismus

[q "ballancer"] Auch Peter Möller sieht das Problem: http://philolex.de/humanism.htm

Peter Möller: “Die aktuelle und die historische Bedeutung von
Humanismus haben nur bedingt etwas miteinander zu tun. Viele
Mißverständnisse in den Diskussionen über den Humanismus entstehen
dadurch, daß diese beiden Bedeutungen entweder nicht genügend bekannt
sind, oder nicht eindeutig genug unterschieden werden.“

Er geht von einer pragmatischen Definition des Humanismus aus, die
beobachtend die praktischen Werte als konstituierend erklärt.

Die aktuelle Bedeutung des Begriffs Humanismus

Grundwerte des Humanismus: [...]

Auffällig ist darin, dass die Frage nach Gott, Seele, und
Grundbestimmung des Menschen völlig offen bleibt. Fast alle Christen
werden sich hier ebenso wiederfinden wie viele Atheisten oder Anhänger
anderer metaphysischer Weltsichten. Zumal ja gerade diese Freiheit der
Ansicht Kernpunkt des so identifizierten Humanismus ist.[q]

Den genannten Humanismusgrundwerten stimme ich völlig zu.

Das deckt sich gut mit der UN- und der (neuen) EU-Charta. Auch dort
ist Analoges an humanistischen Grundwerten (ohne jeglichen
Religionsbezug) festgeschrieben.

Im übrigen gibt es außer theistischen, atheistischen, agnostischen und
metaphysischen Weltsichten auch noch solche, die frei von alledem
sind, d.h., die sich interdisziplinär am Stand der Wissenschaften
’lege artis’ orientieren.

[q "ballancer"] Der Charme dieser Ansicht liegt auch in der Synthese,
die sich eben nicht in Grabenkampf-Positionen verbeißt ... wie es eben
Michael Schmidt-Salomon betreibt, den ich eher als atheistischen
Propagandisten denn als konstruktiven Humanisten verstehe.[q]

In gewissem Sinne teile ich diese Sicht. Ich bin auch kein Freund von
derartigen Grabenkämpfen.

[q "ballancer"] Im Besonderen zum letzten Punkt: Leid hat nie Wert an
sich. Eine Leid-Vermeidungsstrategie ist sicher als selbstverständlich
und menschliches Grundinteresse zu verstehen. Allerdings kann Leid in
diesem Leben nicht grundsätzlich vermieden werden und hat einen
funktionalen Kontext.

Somit ergibt sich aus meiner Sicht eine Ambivalenz: Der Humanist kann
gleichsam das Leid als notwendiges Übel verstehen und somit bejahen,
gleichzeitig aber aktiv das Leid bekämpfen - denn das ist ja auch eine
Funktion des Leids: Uns zu formen und zu positionieren.[q]

Um es neutral zu formulieren: “Allerdings kann Leid im Leben...“.
D.h., es kann ein impliziter Hinweis darauf, dass es auch noch ein
jenseitiges Leben o. dgl. gäbe, vermieden werden.

Ansonsten ist jeder Mensch selbstverantwortlich sich von Ungemach
freizuhalten und sich mental-somatisch optimal gesund zu erhalten.
Tritt eine Störung (z.B. durch einen Unfall) ein, kann er das Beste
aus dem Umgang mit seinem Leid machen und kann sich der Solidarität
(in humanitärer und ethischer Hinsicht) seines persönlichen Umfelds
und der Fachleute (Mediziner etc) erfreuen.

http://bb.focus.de/focus/p=Kontemporaerer+Humanismus+Humanitaet+und+Ethik-1293736-#1293736

Frank Kalder

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May 20, 2008, 5:19:31 AM5/20/08
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Indien - Der Elefant erwacht - Die Erben der Maharadschas

Indiens Könige im Ruhestand

|| Ein Stückchen indische Landkarte als buntes Relief unter
verstaubtem Glas: "Das war unser Königreich“, sagt Seine Hoheit
bescheiden, aber mit sichtbarem Stolz.

Prinz Digvijay Singh ist heute der Chef im prunkvollen Palast der
Maharadschas von Wankener im indischen Bundesstaat Gudjarat. Nur auf
den Maharadscha-Titel muss er noch warten. Auf den hat er erst nach
dem Tod seines Vaters Anspruch. Und der schlurft mit seinen 90 Jahren
noch ganz rüstig durch die königlichen Hallen.

Sieben Maharadschas besuchte ZDF-Reporter Albrecht Heise im 50. Jahr
nach Gründung der indischen Demokratie, sieben von etwa 300, die sich
noch Maharadscha, also König, nennen. Wie geht es den Erben der alten
Dynastien heute? Was ist geblieben vom Glanz und von der Macht der
Maharadschas? Welche Rolle spielen sie noch in Indiens Politik, in der
Gesellschaft?|| phoenix.de

Zufällig sah ich gestern diesen ZDF-Report bei Phoenix, der ganz gut
zum Stichwort “Obrigkeiten“ passt. http://bb.focus.de/focus/p=Eines+moechte+ich+noch+sagen-1295434-#1295434


Ratiorenaissance vs. Dekadenztrend

- Hinschwinden traditioneller Obrigkeiten -

Alle Maharadschas und deren Erben haben in Indien keine Macht mehr.
Sie müssen sich und ihre Familien mit ganz normalen
Businessaktivitäten oder durch Anstellungen in der öffentlichen
Verwaltung (mit den üblichen Aufstiegschancen) am Leben halten. Manche
sind in der Politik engagiert, wofür sie jedoch die ganz regulären
Wahlprozeduren zu absolvieren haben, woran die meisten scheitern.

Viele der einstigen Paläste, die u.a. einen großen Fundus an
historischen Dokumenten enthalten, modern vor sich hin. Manche wurden
saniert, um nun als Luxushotels für internationale Touristen zu
dienen. Die Maharadschas wohnen dann entweder in einem Seitentrakt
oder einem kleinen Nebengebäude.

Nur noch regional, z.B. um eine Stadt herum begrenzt, genießen die
Maharadscha-Dynastien ein gewisses herausgehobenes Ansehen bei der
Bevölkerung, wobei es darauf ankommt, dass sie sich öffentlich
engagieren und in die Gesellschaft einbringen. Wer das unterlässt,
wird vergessen. Es müsse sich der gesellschaftliche Status ständig
aufs Neue erworben werden.

Den Nachwuchs schicken sie bevorzugt zum Studium nach England (Oxford
etc) sowie an amerikanische Universitäten.

Auch in Indien gibt es mittlerweile Internate für die Töchter der
Elite (nach englischem Vorbild), wo Mädchen aus allen Schichten
aufgenommen werden können, sofern sie die Aufnahmeprüfung bestehen und
die Eltern ausreichend finanzkräftig sind.

▪ FOCUS Panorama - http://bb.focus.de/focus/t=Ratiorenaissance+vs+Dekadenztrend-98871

Frank Kalder

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May 20, 2008, 9:41:54 AM5/20/08
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Pro Ratio

Aus dem mittlerweile nicht mehr existierenden Link ging nun ein neuer
Thread hervor: http://bb.focus.de/focus/t=Die+Ratio+moege+siegen-98873

Der Zusammenhang ergibt sich dennoch aus dem dortigen Querverweis zu
einem Philosophen-Forumsthema.

Die Ratio möge siegen

Man kann sowohl über die europäische Geschichte (insbesondere die
erhellende Zeit der Aufklärung) als auch beispielsweise über die
indische konstruktiv nachdenken.

Bei den nunmehr demokratischen Indern ist es umso erstaunlicher, dass
sie die wesentlichen Bildungs- und Ratioimpulse weiterhin insbesondere
aus Großbritannien beziehen.

In den USA wie in Europa zeichnen sich konsumorientierte
Dekadenztrends ab (wie von einem Diskurspartner thematisiert wurde).
Die Asiaten (nach den Japanern nun auch die Chinesen, Inder usw.)
zeigen uns neue gesellschaftliche Entwicklungspotentiale.

In den internationalen Bündnissen und strategischen Kooperationen
obsiegt immer mehr die Ratio, die die bestehenden (u.a. die
religionsbasierten) Divergenzen pragmatisch zu überwinden sucht, ohne
dabei die kulturellen Besonderheiten aufzugeben, ja sie möglichst, so
gut es geht, zumindest rudimentär zu bewahren

http://bb.focus.de/focus/p=Ratiorenaissance+vs+Dekadenztrend-1295617-#1295617

Frank Kalder

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May 22, 2008, 1:15:56 AM5/22/08
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“Renaissance“ der Ratio

Die [...] von mir kreierte “Ratiorenaissance“ ist noch
erklärungsbedürftig.

Über Renaissancethematiken hatte ich in letzter Zeit, da sie in den
Medien (ZDF etc) präsentiert wurden, im FOCUS Philosophen-Forum in
Exkursen zum Gegenwartshumanismus einige TV-Berichte (kirchliche und
weltliche Macht der Päpste und imperiale Auswüchse des Papsttums)
erwähnt.

Die Renaissance (14. – 17. Jh.) – Wiedergeburt der Antike – hatte ihre
gesellschafts- und kulturhistorische Blütezeit hauptsächlich in
Italien.

|| Die Zeit von ca. 1490/1500 bis 1520 bezeichnet man als
Hochrenaissance. Zentrum dieser Periode, die sich durch das Streben
nach höchster Vollkommenheit und Harmonie in der Kunst auszeichnet,
ist das päpstliche Rom. In diese Zeit fallen Bramantes Zentralbau-
Entwürfe für die neue Peterskirche in Rom, Leonardo da Vincis
berühmteste Bilder („Das Abendmahl“; „Mona Lisa“, „Dame mit
Hermelin“), Raffaels Ausmalung der „Stanzen“ und sein berühmtestes
Altarbild, die „Sixtinische Madonna“, Michelangelos Skulpturen
(„David“, „Moses“) und seine Fresken an der Decke der Sixtinischen
Kapelle sowie Dürers Meisterstiche. …|| http://de.wikipedia.org/wiki/renaissance

Daran schloss sich in Frankreich die Epoche der Aufklärung an.

[q FK] Der zufolge der Aufklärung [size=10](17. und 18. Jh.)[/size] im
Gepränge der französischen Revolution (1789) entstandene Slogan “Vive
la liberté, l’égalité et la fraternité!“ beinhaltet - kontra
Katholizismus und die angeblich “gottgewollte“ Obrigkeitsordnung
(Papsttum, Herrscher- und Adelsdynastien) - unter humanem Aspekt die
gebotene Solidarität (Brüderlichkeit). Und das manifestierte sich
allein aus dem Bestreben des Denkens mit den Mitteln der Vernunft
heraus.[q]
__
http://bb.focus.de/focus/p=Kontemporaerer+Humanismus+Humanitaet+und+Ethik-1294650-#1294650

Angesichts der fortschreitenden “Missionierungsbemühungen“ (z.B.
Christentumsausbreitung in den USA) und Außerirdischenphantasien etc

z.B. http://bb.focus.de/focus/t=UFOs+gibt+es+wirklich-97974&start=45

kann man sich – wissenschaftsorientiert – eine Rückkehr zur oder sogar
eine “Renaissance“ der Ratio (Vernunft) nur wünschen. Die Ratio möge
siegen!

[q "FK"] Besonders in einem Wissenschaftsforum sind gerade die
fachlichen Forschungsergebnisse zu diskutieren und nicht etwa zu
unterdrücken, weil zu vermuten ist, dass es Menschen gibt, die sie
entweder missverstehen oder falsch interpretieren.[q]
__
http://bb.focus.de/focus/t=Odenwalds+Universum+Haben+wir+einen+freien+Willen-94197&start=165

Ein Diskutant aus dem christlichen Lager schrieb:

[q] Diese ganze Hirnforschung bringt nichts Neues und verwirrt nur die
Menschen. Sie kommen auf die absurde Idee, Gedanken seien
"organbedingt". Vollkommener Humbug![q]

Darauf gab es – als ein Musterbeispiel – eine (ratiobasierte)
philosophisch-orientierte Antwort.

[q "verulam"] ... Solange nicht der Beleg der unabhängigen Existenz
von Gedanken beigebracht ist, welche nicht Funktion materieller Organe
sind, sind vor allem derartige Behauptungen "absurde Ideen" und
"vollkommener Humbug"![q]
__
http://bb.focus.de/focus/viewtopic.php?p=1295751&highlight=#1295751

Ergänzend zum weiteren Hintergrund

Pflicht der Wissenschaft:
http://bb.focus.de/focus/p=Odenwalds+Universum+Haben+wir+einen+freien+Willen-1293711-#1293711


http://bb.focus.de/focus/p=Ratiorenaissance+vs+Dekadenztrend-1296143-#1296143

Frank Kalder

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May 23, 2008, 2:00:26 AM5/23/08
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Globalhumanitätssinnvolles Denken und Handeln

[q "janeoder"] Ich bin enttäuscht, dass man sich einem komplexen
Denken verschließt. Es wird mit "kaleidoskopartigem Denken"
gerechtfertigt, das andere Menschen hervorbringen. Es scheint also
nicht wert zu sein, als dass man sich damit auseinandersetzt. [...][q]
__
http://bb.focus.de/focus/viewtopic.php?p=1296557&highlight=#1296557

Gegen die Komplexität ist nichts einzuwenden, sofern aus dem “Denken“
klare Statements zu verschiedenen Sachverhalten hervorgehen, über die
man – beiderseitiges Interesse vorausgesetzt – ’sachlich’ diskurrieren
resp. sich austauschen kann.

[quote="janeoder"] Ein Kaleidoskop hat viele Facetten und Farben. Kann
man damit nicht umgehen, dann versucht man es in das "Negative" zu
verfrachten. Sogar ein Kaleidoskop!

Ein Kaleidoskop ist aus und in dieser Welt entstanden. Und es ist
zudem auch etwas Schönes.[q]

Darin, dass ein Kaleidoskop etwas Schönes ist, sind wir uns einig.
Auch meine Meinungsäußerungen im Internet und Usenet sind
kaleidoskopartig. Allerdings versuche ich über verschiedene Topics

- http://bb.focus.de/focus/t=Kontemporaerer+Humanismus+Humanitaet+und+Ethik-97850&start=45
- http://bb.focus.de/focus/t=Ratiorenaissance+vs+Dekadenztrend-98871
- http://bb.focus.de/focus/p=Was+ist+objektive+Realitaet-1295857-#1295857

die Komplexität unserer Welt – in einer rationalen Weise –
aufzudröseln.

[q "janeoder"] Allerdings bekomme ich langsam Sorgen. Wenn derart
lässig mit den Problemen der Gesellschaft umgegangen wird, wenn sich
Menschen, die vielleicht studiert haben, auf Kosten der Gesellschaft
so wenig Gedanken um ihre Mitbürger machen...., dann habe ich Sorgen.

Wenn einige wenige sich die Taschen vollstopfen wollen, aber den
Arbeitern erzählen wollen, sie seien nichts wert, dann bekomme ich
Brechreiz.

Aber es sagt niemand etwas, obwohl zu den "Arbeitern" mittlerweile
auch die kaufmännischen Berufe zählen (z.B.).[q]

Ich habe den Eindruck, dass diese Art der Themen in den Medien (Print,
TV, Internet, Usenet) gut repräsentiert ist.

[q "janeoder"] Es scheint es auch nicht wert zu sein, dass man sich in
einem Forum mit dem einzelnen Gesprächspartner auseinandersetzt. Es
gibt Verweise auf bereits geschriebene Beiträge zu verschiedenen
Themen. [...] [q]

Mir geht es nicht darum, das allgemeine Lamento, womit die Medien
ohnehin voll sind, zu begleiten, sondern nach konstruktiven
Ansatzpunkten in Politik und Wissenschaft Ausschau zu halten.

Über 'in die Zukunft weisende' Optimierungsideen, Beschlüsse und
Projekte, die uns positiv

- humanitätssinnvoll -

auf ’unserem’ Planeten ERDE globalpolitisch, ökonomisch und ökologisch
sowie sozial verträglicher und verbessernd (problemslösungsrelevant)
nachhaltig voranbringen, können wir uns gern austauschen.

=> Sozialisation & Vereinbarungen
hier: gerechtere Weltwirtschaft (im unteren Teil des Beitrags)
http://bb.focus.de/focus/p=Globalisierungsphilosophie-1281582-#1281582


http://bb.focus.de/focus/p=Ratiorenaissance+vs+Dekadenztrend-1296566-#1296566
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Frank Kalder

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May 30, 2008, 4:56:10 AM5/30/08
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Globale Verantwortung
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[q "Black_Wolf"] Das, was die anderen Arten auf diesem Planeten vom
Menschen unterscheidet, ist der unbewusste Altruismus: "Nimm nur so
viel, wie Du brauchst."

Unsere Philosophie "Nimm, was Du kriegen kannst" wird sich irgendwann
einmal - und das ziemlich bald - rächen.

Und dann passiert das, was seit Jahrmillionen passiert: Arten, die
sich so verhalten ... sterben aus.[q]

Die Bonner “Biodiversity“-Konferenzbemühungen (u.a. das Merkel-
Statement) begrüße ich.

In Jahrmillionen entstanden unsere derzeit genutzten Energieträger
(Mineralöl, Kohle, Erdgas). Nur durch deren Ausbeutung und
uneingeschränkte Nutzung ist die Überstrapazierung unseres Planeten
möglich geworden.

|| In einer vom US-Verteidigungsministerium finanzierten Studie
(„Winning the Oil Endgame“) wird vorgeschlagen, die USA sollten sich
vorbereiten: „Selbst wenn der Peak irgendwann – nach Meinung der
meisten Öl-Optimisten – zwischen 2020 und 2040 auftritt, wäre es
sinnvoll, bereits jetzt Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Denn selbst wenn
man der Meinung ist, dass die Optimisten Recht haben, ist der Umstieg
eine Versicherung gegen den Fall, dass die Pessimisten Recht
behalten.“|| http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/386500/index.do

Bei den jetzt schon einzuleitenden Vorsorgemaßnahmen (Umsteigen auf
alternative Energieträger) ist eine große Verantwortung der globalen
Community – insbesondere unter der EU-Ägide – politisch geboten.

http://bb.focus.de/focus/viewtopic.php?p=1298567&highlight=#1298567

Frank Kalder

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May 31, 2008, 4:09:03 AM5/31/08
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Ökosystemschutz, global

Die 12-tägige Bonner UN-Konferenz (6.000 Delegierte aus 191 Ländern)
ging gestern laut Sigmar Gabriel erfolgreich zu Ende.

Bis zur nächsten Großkonferenz 2010 in Japan muss er als Präsident der
Uno-Versammlung darüber wachen, dass die Mitgliedsstaaten die
Beschlüsse befolgen und die internationalen Naturschutzverhandlungen
nicht ins Stocken geraten.

Quellen:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,556869,00.html
AFP - http://haplifnet.blogspot.com/2008/05/un-biodiversity-conference-protecting.html

http://bb.focus.de/focus/p=Artenschutzkonferenz+500+Millionen+Euro+fuer+den+Wald-1299200-#1299200

Frank Kalder

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Jun 3, 2008, 4:47:27 AM6/3/08
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Schutzaspekte (Gen-Getreide)

Zum Schutz der Umwelt (ungewollte Verbreitung über die vorgesehenen
Anbauflächen hinaus) und ebenso zum Schutz der Landwirte vor den rüden
US-Konzernmethoden bei Verträgen (Saatgutkauf etc) bin ich (ähnlich
wie die NGO Greenpeace) prinzipiell gegen die weitere Ausbreitung von
Gen-Getreide.

Allerdings aufhalten kann man dieses globale Geschäft mittlerweile
ohnehin nicht mehr.

http://bb.focus.de/focus/p=Bio+Technologie+Hunger+nach+Gen+Getreide-1300085-#1300085
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Frank Kalder

unread,
Jun 13, 2008, 2:37:44 AM6/13/08
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Einsicht ▪ Bildung ▪ Gerechtigkeit

[q "Black_Wolf"] ... Um diese Veränderung im menschlichen Bewusstsein
auszulösen, braucht es vielleicht Einsicht, aber diese wird nur
nachhaltig erreicht, wenn eine Bedrohung diese forciert.

Wer darauf wartet, dass der Mensch alleine zur Einsicht gelangt, der
hofft - global gesehen - vergebens. ... [q]

Zusätzlich bedarf es m.E., um zu einer (besseren?) Einsicht zu
gelangen, der Bildung auf breiter Basis

=> http://bb.focus.de/focus/p=Chefsache+%93Bildung%93+in+Deutschland-1303436-#1303436

nicht nur in Deutschland wie in den westlichen und fernöstlichen
Industriestaaten und Schwellenländern sondern auch v.a. nachhaltig in
den Entwicklungsregionen.

Ergänzend:

Gerechtere Weltwirtschaft
http://bb.focus.de/focus/p=Globalisierungsphilosophie-1281582-#1281582

http://bb.focus.de/focus/p=Vatikan+Ausserirdische+sind+unsere+Brueder-1303448-#1303448

Frank Kalder

unread,
Jun 16, 2008, 2:58:37 AM6/16/08
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Globale “Direktiven“-Einflüsse

[q "Black_Wolf"] Nun,... ob Gene von Außerirdischen besucht oder
inspiriert wurde, das bleibt noch eine Spekulation ...

Aber als alter "Trekkie" kann ich zumindest erkennen (und das hat er
auch in einem Interview so gesagt), das Roddenberry in der "TOS" ("The
original Series" also die ursprüngliche, mit Shatner, Nimoy, Doohan,
etc.) die Problematik des kalten Krieges auf die Lager der Föderation
(USA, Nato) und der Klingonen (SU, Warschauer Pakt) übersetzt hat.
Natürlich war die Föderation pfiffiger.

Spätere, nach dem Ende des kalten Krieges, als die SU zerbrach, wurden
die Klingonen in die Föderation aufgenommen und ein potenter Teil von
ihr. Als Gegenpart mussten jetzt die Romulaner herhalten, die den
asiatischen Block mit China darstellten.

In Start Trek wurde die Problematik der USA sehr gut projiziert ...
und gleich Lösungsansätze mit serviert. In "Alien-Nation" war die
Rassenproblematik die Vorlage.

Tatsächlich habe ich seit den 80'ern das Gefühl, dass Hollywood der
Politik bebilderte "Howto's" an die Hand gibt und ... dass vieles, was
dort an Filmen und Serien produziert wird, von der Wirklichkeit nicht
allzuweit entfernt ist.[q]

Obwohl ich kein “Trekkie“ bin, kenne ich einige der Szenarien so eher
am Rande.

Die Tendenz (Hollywood “Howto’s“) sehe ich auch.

[q "Sternenlicht"]Na gleich landen wir in der Community ... ;)[q]

Wäre das etwas Schlechtes oder Unvorteilhaftes?

Aber da wir auf der Wissenschaftsseite sind, nu mal im Ernst: 88)
sehr viele Science-Fiction-Filme sind von bestimmten Interessengruppen
so inszeniert worden, dass sie in der Gesellschaft Angst und Bedrohung
vor Außerirdischen schüren - was ganz und gar nicht ohne Wirkung
geblieben ist. "Independence Day" z.B. ist ganz sicher einer von
ihnen.

[q "Sternenlicht"] Doch die Star Trek Filme, wie auch "Next
Generation", "Voyager" und "Deep Space 9" sind eindeutig anders. Der
Autor Gene Roddenberry hatte Kontakt zu Außerirdischen, und er wurde
von ihnen inspiriert, einen Ausblick zu geben auf die Galaktische
Föderation, ähnlich eben wie sie tatsächlich existiert. Schaut euch
genau die ethisch hoch stehenden Direktiven an, unter denen sie
gehandelt haben* - das sollte uns vorbereiten auf die Entwicklung, die
uns erwartet. ...[q]

Niemand kann einen derartigen Kontakt haben. Das ist der Stand der
Wissenschaft ’lege artis’.


[q "Sternenlicht"] Es gibt ein Buch "Picard's Prinzip", in dem die
obersten Direktiven enthalten sind. Da dieser Führungsstil sehr
erfolgreich ist, gibt es in den USA Managerseminare, die darin
ausbilden. = kein Witz! :)[q]

Mir ist die Herkunft - Harvard, BCG, McKinsey, AMA etc - der
“Schreibvorlagen“ aus eigener Erfahrung im Management von
multinationalen Globalkonzernen bestens bekannt, da ich deren
monatliche Publikationen schon seit Jahren beziehe und querlese, z.B.
in den USA ’post-graduate’ studiert und danach u.a. einen Park Avenue-
Job in Manhattan hatte und an relevanten Führungsseminaren in
derartigen Kaderschmieden (auch in Deutschland) teilgenommen habe;
etc.

Ergänzend:

Globalmächteeinflüsse

http://bb.focus.de/focus/p=Kontemporaerer+Humanismus+Humanitaet+und+Ethik-1279591-#1279591

http://bb.focus.de/focus/p=Vatikan+Ausserirdische+sind+unsere+Brueder-1304397-#1304397

Frank Kalder

unread,
Jun 27, 2008, 3:18:31 AM6/27/08
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Makabre Verschwendungssucht?

Im arabischen Raum verblüffen bereits gigantische “Künstlich-
Areale“ (Ferienanlagen und Hotels) damit, dass sie die Reichen (und
Schönen?) aus aller Welt anlocken.

Ausgerechnet in einer Region, in der es seit Jahrzehnten nicht gelang,
einen Frieden zu etablieren, soll nun ein Touristenanlockpark entlang
eines Kanals quer durch die Wüste entstehen: eine Art Disneyland mit
künstlichen Lagunen, Safari- und Vergnügungsparks, Spielcasinos,
Gärten, Nobelhotels, Straßen und Bahnlinien. Und Nicolas Sarkozy will
französische Firmen an dem Mammutprojekt beteiligt wissen.

Der Immobilienmilliardär Yitzhak Tschuva will weitere Investoren mit
ins Boot holen: Prinz Al-Walid bin Talal (Saudi-Arabien) und Shari
Arison, dem Israels Großbank Hapoalim gehört, sowie weitere
Wirtschafts- und Industriegrößen.

Die chemischen Probleme (z.B. die Vergipsungsgefahr im Toten Meer)
ließen sich m.E. technologisch lösen.

Ob das Projekt wirklich friedensstiftend wirken wird, vermag ich im
Moment nicht abzuschätzen.

Ich ordne das eher unter ’makabre Verschwendungssucht’ der Industrie-
und Ölfördermächtigen ein, was in krassem Gegensatz zur Schaffung
einer globalisierungsrelevanten “gerechteren Welt“ (nach Horst
Köhler et al.) steht.

http://bb.focus.de/focus/p=Riesiges+Bauvorhaben+Vision+oder+Groessenwahn-1307876-#1307876
http://groups.google.com/group/HAPLIF-DESIGNER-FASHION [weltweit] (zuz
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