Alliierte (geostrategische) Interessenwahrnehmung [FK »»SPIEGEL] - ’Krieg in Afghanistan’

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Frank Kalder

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Feb 7, 2007, 1:34:50 PM2/7/07
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∙ Publikation im Haplifnet ∙

Alliierte (geostrategische) Interessenwahrnehmung

Anur schrieb:
»Wer außenpolitisch mitspielen will, der muss auch bereit sein die
eigene Armee im Ausland einzusetzen. Die Armee ist in jedem Land der
Erde, das auch außenpolitische Bedeutung genießt, ein wichtiger
politischer Faktor. Die Welt besteht nun einmal nicht aus Friede und
Freundschaft. Dazu kommt, dass wir uns in diesen Konflikt begeben
haben und uns nun nicht einfach davonstehlen können. Damit würden wir
uns zu einer globalen Lachnummer machen. Man kann eben nicht nur
wirtschaftlich über Rhein und Oder hinausschauen, man muss es auch
militärisch tun. Dazu kommt, dass wir Mitglied der NATO sind, einem
Verteidigungsbündnis, das uns jahrzehntelang Freiheit und Stabilität
gesichert hat. Pazifismus ist sicherlich nicht verkehrt, denn die
Pazifisten sorgen durch ihre Mahnungen zu mehr Vorsicht, aber
Pazifismus bleibt auch der Luxus der Behüteten.«

Dieser Darstellung und Einschätzung, Anur, stimme ich zu.

Der Artikel von Claus Christian Malzahn ist einerseits eine gute
Analyse (wenngleich sie nur auf einen BZ-Bericht aufsetzt),
andererseits werden darin Worte gebraucht, die mir nicht besonders
liegen.

Deutschland kann sich nicht um einen Sitz im UN-Sicherheitsrat
bemühen, wenn es sich andererseits den durch die westlichen
Verbündeten (v.a. US und UK) geschaffenen strategischen Lagen
dauerhaft entziehen würde. Es war im Fall Irak noch möglich, sich aus
dem Kriegsgeschehen (aktiv) herauszuhalten. So war es sinnvoll, eine
militärische Mission mit sicherndem und aufbauendem Charakter zu
übernehmen, zumal diesbezüglich auch aus dem Balkandebakel schon
Erfahrungen in der Bundeswehr vorhanden waren. Damit, dass die Kämpfe
der (besiegten und zurückgedrängten) Taliban wieder so stark aufkeimen
würden, war vor einiger Zeit nicht zu rechnen.

Woher bekommen sie ihre Waffen? Etwa auch aus dem Iran (wie die
Hisbollah etc)?

Ich schrieb am 15.10.05 im ’International Stuff’:

FK:
»Well, the reasons Powell presented to UN were weak at the very
beginning, but the US Government probably needed that Iraq war for the
strategic oil resources protection in that whole region reaching - in
the East - to Afghanistan (pipeline projects, etc).«

Abgesehen von derartigen wirtschaftlichen und globalstrategischen
Machtinteressen würde sich wohl kaum im Westen jemand für die
Frauenrechtssache am Hindukusch so vehement einsetzen wollen.
Selbstverständlich bin ich ein Befürworter der Entfaltung der Frauen
aus der Unterdrückung in aller Welt. Nur dafür bedürfte es blutigen
Kriegen an sich nicht.

Nachdem wir also in Afghanistan (alliiert) ’mit drinhängen’, müssen
wir wohl oder übel auch ins Kampfgeschehen eingreifen, wenn die
militärische Lage es erfordern sollte. Das sieht der
Verteidigungsminister Jung (seinen eigenen Worten zufolge) derzeit
nicht anders.

http://forum.spiegel.de/showthread.php?p=951063#post951063


Frank K.
--
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